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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221013
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-13
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.10.1922
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Sultan Kemol fflb-a«IlU!LstNtLt-ot -«0 «AltöRG- )kt. Di« Monringpost* «»Idit, MÄsL. der Bevökkenm, »ur Vwßzögig« Sozialpolitik in Bwstk«. Di« Ernährung flchergchkllt. Im wirtschaftspolitischen Aus schuß de» Reichswirtschastsratee «rklärte der Präsident der Reichs» lionen Mark'»»u gewähren «ttt der De- meuysw,rrmmtt»ro,«v «r««r»e «r pra^enr vor ^ruys» die Landesgewerbebank angeschlossenen Sems, getreidestell«, die in den letzten Tagen ausgetauchten Gerüchte, daß die Regierung Auftrag -um sofortigen Einkauf von Getreide im beein« Da ist Ausland ln HNst von ISO Millionen Doll« .g«g«ben Hobe- stiert unzutreffend. Di« 9kich»g*st«td»stell« hat feit Wochen Kuch di« Einstchvkllschast für Gottetdou. Futtermittel keine Linkius« auf d«, tätig«« laff«. Di« i» «usloub gekauft« w>d auf Umlage aidgeli^ert« G«tre»em*ng«a rächen aus, um di« Pro-» o»rsor>un< bi» Pn-e 19» sichorgusteNe«. Devlfch-Finntsches. Au» Helsingfors wird dem «E. V* geschrieben: Rohstoffen Und Varenbeständeck «rleichkrk «erbe. Ein »«iterer Antroa -«sägt, daß di« Staatsregierung «Mchttat wird, d«m DeLdande ^vstch« KMumveeeinr zu mäßig« U«d« «in Dar» kh« in Löb, von W Mlionen Matt zu gewähr»»mit der Desttz. ULKÄ. Paria, u. Okt. Der »Tempo* hebt den provisorischen Charakter der Entscheidung vom 31. August Wer di« Belgien übermittelten Echatzschein« hervor und fügt hinzu, daß über di, Zahlungen vom 18. Oktober, 18. Rovemiber und 15. Dezember noch «inmak beraten «erden Knute. Außerdem hab« da» deutsche Moratorium»« gesuch vom 12. Mai, da» aus eine Aushebung aller Bezahlungen im Johr» 1922 hinzklt», noch kein« endgültig« Ank« wort erhalten. Die Reparationskommission könnt« also vor dem Verfalltag« de» 18. Oktober erklären, daß st« ihre Entscheidung vom 81. August aufrecht erhalte oder daß sie ein and« re» Abkommen treffen wolle. Außerdem müsse sie einen Plan für ein« durch« greifende Umgestaltung d«r deutschen Finanzen auf» stellen. ' , "W; Konferenz d«r Ernähr«ngamlnister. Perlt», 11. Okt. Ein« n«u« Konferenz der d«utjL«n Srnährunosminist«« findet in der LUtoderwoche in Würz burg statt. Die Konferenz wird sich auch mit einem Anträge Sachsen» auf Wiedereinführung -er Zwang». Wirtschaft zu befassen habe». München, 11. Okt. Minifterpritstdent Graf Lerchenfeld begibt sich heut« abend auf einen Tag noch Berlin. Dem Per« nehmen nachhandelt«» sich um Besprechung«» über di« Fragen der Ernährung und der Teuerung. Teurrungmütim» der Beamten. Perlt», 11. Okt. Geistern nachmittag sind die Spitz« n- organifationen der freien D«w«rkschaften und der Deutsch« Beamt enbund zusammengetreten zu Brsprechmwen über di« sofortige Einleitung einer neuen Teuerung-aktiv» für die Beamten und Ltaatsano«stellten. Auch die christlichen Gewerk« schäften «Aorten «in« sofortige Mion d«r verbünd« für not« wendig. Münch««. 11. Okt. Der Ständige Landtagmusschuß nahm «inen Antrag der Bayrischen Bolk«partet an aufeinvierteljährliche Vorausbezahlung der Beamtend«,üg« bei lleberwei« sung aus rin Bankkonto und Ausdehnung der Kinderbei. Hilke auf über 21 Jahre alte Kinder, die infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen arbeitsunfähig sind, sowie einen Antrag der Bau» rischen Mtstlpartei, der von der bayrischen Regierung rechtzeitig Vorsorge verlangt, daß bei einer grundsätzlichen Nrurrgelmm drr B«- amtenbezÜge im Reiche dem Landtage rechtzeitig eine Stellungnahm« ermöglicht werde. 3m Ständigen Ausschüsse wurde ein Antrag «in- gebracht, durch den die Ltaatsregierung ermächtigt wird, an die Day- rische Landesgewerbebank zu mäßigem Zinsfüße «in Dar lehn in Hoh« von 20 Millionen Mark-zu Fewä' stimmung, daß den an l' " „ ' „ . , fenschaftrn die Anschaffung von zum Betriebe notwendigen PoM», U. Okt. Der Reich»I«n»l«r, d«r Eft-, d« »och« au« LltLdäutschland abvttsen wollt«, ist infolge -o Ernste» der inner«» Log« unerwartet nach Berlin zurückgttehrt. Für Sonntag abend sind Einladungen an Parlamentarier nach der Reichskanzlei ergemgm. E» soll über gwan,»maß»ahm«» d«» Reich«, gex« -k fortschrrit,nd« r«««r««g b««stn ««vden. Diskän haben Konferenzen Mischen Vertretern der Gewerkschaften uitd der. Regierung stattgefunden. Petll», U Okt. Da» Reichsmintskrtum befaßt« sich beut« mit Maßnahmen zur Verhütung de» w«it«r»n Sturzes der Mark. E, wurde vor allem di« Notwendigkeit dm schleunigen Erlasses von Vorschriften, dir «iim Einschränkung der Spekulation in ausländischen ZahlunMmitteln bezwecken, er kannt, und es wurde einstimmig beschlossen, d«m R«ichapriisidenstn d«n sofortigen Erlaß «in«r Notverordnung auf «rund tw» Artikel» 48 d«r R«ich»v«rfaffllng vorzuschlag«». Im Zusammen hang hiermit wurde di» Frage der Ausgabe wertbeständig«, Schatzanweisung«» sowie v»«tt«rer Stützunasmaßnahmen für die Reichsmark «rwogen. Di« Beratung«« darüber sollen in den nächst«« Tagen fortgesetzt «rden. Am 2. Oktober feierte die finnisch-deutsche Gesellschaft in Gegen» wart von Pauli und Geheimrat Penck-Berlin Hindenburgs 75. Geburt«tag-, General Thesleff, der ehemalige Kriegsminister, fand di« rechten Worte, de« getreuen Eckehart Deutschlands zu feiern. Auf seinen Vorschlag wurde ein Huldigungstelegramm abgesandt, in dem an di« Waffenbriidrrschaft von 1S18 erinnert wird. Geheimrat Penck aus »Berlin, rin geborener Leipziger, „der führende Geograf der Welt", wie er hier in den Zeitungen ge nannt wird, hat Finnland zwei Monate lang bereist: die Geografen und ander« Gelehrte des Landes lösten sich in der Begleitung ab. In Lappland brach «ine Einöd-Bäuerin di« rot« Blüte von ihrem Blu menstock ab, um sie dem Gast aus Deutschland zu überreichen. Am Schluß seifte« Aufenthalt« hielt der Geograf eine Reihe von Vor lesungen in der Hauptstadt, auch 4 öffentlich« Vorträge Wer Aus- breitung und Alter de» Menschengeschlechts (mit Lichtbildern). Die Erfahrungen der Forschungsreisen in Finnland waren schon mit ver arbeitet. Beim Bankeft der finnisch-deutschen Gesellschaft sprach er in hochgestimmten Worten auf Finnland, das glücklich ist, weil es gesund ist und wächst. Ein« Au»länd«rsWtr. - Petti«, 11.. Okt. Rach «tn«r Meldung aus Halle hat di« »yüringische Regierung dk Erhebung beträchtlicher Steuirn für>A»Ständer, die sich in Thüringen aufhalt««, beschlossen. Ein Aufenthalt von mehr al» drei Lage» kostet für AinerikLner 2—4 Dollar, Lis zu einem Monat 4—18 Dollar, bi» sechs Monate 28—38 Dollar, über sechs Monate SO-SO Dollar. Angehörig« anderer Länder, deren Valuta ungünstiger ist, zahlen entsprechend modriger« Gebühren. Der Aalhe««r-Mvr-prosev. G«g«» Wo«««« Tech»» Antrag aus Todesstrafe. Leftyk-, 11. Okt. Im RaHenaumordvwzeb beantragte der Obrrrichsanwatt nach LXstündig«« Plaivoyer wogen Mordes gegen Ernst Werner Techow dm vorg-schrieben« Todesstrafe imd den Verlust der bürgerlichen Sl>renr«cht«, w«gen Beihilfe zum Mord« «g«n G«rd T«chow vier Johr» drei Monat« Gefängnis mit Rücksicht aus lein« groß« Jugend, gegen Günther sechs Jahr« drei Monat« Zuchthaus und Verlust der bürgerliche« Ehrenrechte auf 18 Jahr«, gegen Ils«mann vier Johr« neun Monat« Zucht- Heu, und fünf Jahre Ehrenrechtsverlust, gegen Steinbeck drei Jahve Zuchthaus und fünf Jahre Ehrenrrchtsverlust, gegen Niedrig fünf Iah» Zuchthaus und fünf Jahr« Thr«nr«chtsver» lüft, gegen ». Salomon fünf Jahre Zuchthaus und fünf Iah« Lhren«cht»v«rlust, dann wogen Begünstigung gegen Günther und Diestel s« sechs Monat« Gefängnis, gegen Till essen und Plaas st dr«i Jahre Gefängnis, b«i Boß Freisprechung. Der Ob«r«ich»anwalt wie, darauf hin, daß er b«i ausge sprochen politischen Verbrechen, wie im Jagow-Prozeß und den Prozessen, die sich au den Linksputsch anschlossen, nicht Zuchthaus und nicht Aberkennung der bürgerlich«« Ehrenrechte beantragt hab«, da den Betreffenden keine ehrlose Goflnmmg nachzuweisen gewesen sei. Er würde dies auch hier getan haben, wenn man es mit einem rein politischen Delikt »u tun gehabt hätte. Möchte auch da» poli- tische Moment dab«i «ine aewlsse Noll« g«fpi«lt haben, so bleibe die Tat doch ein gemeiner Mord. Man könne nicht sagen,Daß di« Täter nach der Tat ehrenwert« Leute bleiben; sie blieben gemein« Mörder. Da« Bemerkenswerteste an den Ausführungen des vberreichs- anwalt« war die Feststellung, Haß es noch nicht gelungen sei, den Beweis dafür zu bringen, daß hinter den Mördern »ine Möri> eror « anilgnon stand, daß man aber da» Gejühl habe, daß «» sich um die Glieder einer großen Kette handelt» Milch«», 11. Okt, Außer Hauptmann a. D. Römer »nÜ Dr. Barthes wurden noch Hauptmann a. D. Oefstrv«ich«r und Kaufmann Slidres, sbenfall» Führer der Organisation Oberland, verhastet. Si» find sämtlich besAldigt, «in Bündnis zur Vorbereitung der Er mordung politischer Persönlichkeiten geschlossen und u. a. auch Ermordung de» Kapitän» Ehrhardt (I) oufgefordert zu haben. Während do» sonstig» geistige Leben Finnland» deutsch flußt ist, schauen die Maler und Bildhauer nach Frankreich, es rin großes Verdienst von Professor Pauli aus Hamburg, eine Ausstellung neuerer Malerei und Grafik mit gegen 808 Nummern nach Finnland gebracht zu haben. Sonnabend, den 38. September fand die Eröffnung statt und gestaltete sich mit den nebenher gehenden Lichtbildervorträgen zu einer neuen Offenbarung deutschen Wesen» im Norden. Sind doch auch Ludwig Richter (Geno vefa, Vaterunser), Rethcl (Tot-ntanz, Tod als Erlöser), Schwind, Spitzweg, Böcklin, Thoma und Uhd« vertreten. Di« Glanzpunkte sind aber in dieser Ausstellung Menzel und Leibl. angegebenen Sätze,-daß nur dtt Anspruch auf Brotkarten hab«, -«ff,» Einkommen im Jahr« 1821 38 808 Mark nicht üb«vstl«g, entsprech«» nicht mehr den heutigen Verhältnissen. Es wird dargelegt, daß stlbst -«r, -er i« Steuerjahr 1822/28 «in IEHre»«inkommen von 120000 Mark hab«, nicht in -er Lag« s«i. 128 Mark und später wahrscheinlich noch mehr für «in markenfosi« Boot ou»zugeL«n. Doi Familien verschärft sich die Lag« noch, «M dort di« Ausgaben prozentual für Drot sklgen. " Di« Frachtermäßigung für Kartoffel». D«r Ausnahmeiarif für Kartoffeln, der bi» zum 8t. Dezember gift, gewährt «in«« «rheb-t lichen Nachlaß der Fracht für ftisw« Kartoffeln, er setzt allerdings voraus, daß der Wstnber di« Sendung freimacht. Der Frachtbrief muß tun Zusatz enthalt«» .zur Verwendung im Deutschen Reiche*. So ist deshalb allen v«rbrauch«rn zu empfehlen, für dm Bezug von Kar« toffeln mit dem Absender zu vereinbaren, die Sendung Kei zu machest und den bezeichneten Zusatz im Frachtbrief einzufügen. Für frische- Obst und Teigwaren ist bekanntlich ebenfalls «ine Frachtermäßigung etngetrcten. * Zur rtthöhuvg der «ersoneutarsse m» 1. Nomwb«. Wie im S. B. schon g«m«ld«t, w«rd«n vom 1. November ab di« Fahrmeift vom 1. Oktober d. I. um 100v. H. erhöht. Di« Erhöhung erstreckt sich allch auf di« Schnellzugzuschläg,, Zeitkotten und Muitärfah« fahrpreist, sowi, auf all« sonstigen S«bllhr«nMe d«, P«rsonentariss. Di« n«u«n Kilometersätze betragen in 1. Klass« 4H8 Mark, in 2. Kl, 2,25 M., in 8. Kl. 1B8 M, in 4. Kl. 0,98 M-, di« Schntllzugs-u- schlüge in gon« l I--78 km. 1. Kl. 98 M., 2. Kl. 88 M., 3. Kl. 88 M« in Zone II, 7V-1K km. 1. Kl. 188 M., 2. Kl. 128 M., 3. Kl. 88 M. in Zone HI, über 188 km., 1 Kl. 278 M., 2. Kl. 188 M, S. Kl. 98 M. Sine Aenderuna der aufgedruckten Fahrpreis« erfolgt nicht, es w«r- den vielmehr all« Fahrkarten zum doppelten Satze de» aufgedruckt«» Preise» verausgabt. DK im Oktober ausgegeb«n«g Monats kar« t«n für November werden zum neuen Preise, di« Wochenkarte« für dm Woche vom 29. Oktober bk 4. November werden bi» 81. OK tober zum alten, ab 1. November zum neu«« Preise verkauft. * Schlafwagaitv«r«hr. Mit Gültigkeit vom 28. Oktober «erde» folgende Bettkartenpreise an Stille der bestrh«nd«n Sätze eingesührt» 1. Klasse 1208 Mark., Dormerkungsgebühr«« 128 M., 2. Kl, 888 M, Vormerkungsgebühren 80 M., und 8. Kl. 888 M, Dormerkungsge« bllhren 36 M. * DK Streitfrage ft» »«um Peamteywcht. Di« Dorverhand» lnngen Wer den kommenden Gesetzentwurf für da» nm« Beamten« recht sind nunmehr zu Gnd, geführt. Im Mittelpunkt stand ük bedeutsam. Frag« de» Streikr«cht» der Beamten. Der Stand punkt de» Vorsitzenden der zu diesen Verhandlungen berufenen freien Kommission, de» früheren preußischen Minister» -- 3., Ktzige« Präsidenten des preußischen Obermrwoltung«g«richts, Dr. Drews, daß dem öffentlich-rechtlichen Beamten da» Recht der Arbeit». Verweigerung in keiner Fo«n gegeben werden könne und dies be sonders im neuen Beamtenrecht grundsätzlich festgelegt werd«» müsse, fand nicht di« Zustimmung sämtlicher beteiligter Beamten- Vertreter. Sin« schwache freigswerkschaftlich gerichtete Minderheit reklamiert, für di« Beamten da» Strerkrecht wie für jeden andere» Arbeitnehnwr. Go wurde der Kompromtßvorschlag der Schaffung «imr Schlichtung» stell« gemacht, deren Vor sitzender und Beisitzer Reichstags- und Landtag»abaeordnek sein sollen. Aus di«k W«tse hofft man b«i Streitfrageftuber Gehalt«, wünsche der Beamten usw. sowohl dk Inkress«« de» Skichm un- der Länder al» auch dk der Beamten wahren zu könne». Gleich, wohl stände hier die Atwikmöglichkeit noch im Hintergrund», sk sollte aber durch das neue Beamtenrecht grundsätzlich und end gültig auvgeschaltet, di» Entscheidung jener Schlichtungostell« al» unbedingt verbindlich erklärt werben, denn nur so würde di« zur Wicdrrgesundung unentbehrliche absolute Ordnung im Staatswesen verbürgt werden. Dieses ist im elementarsten Sinne ein gemein- nötiger Betrieb, der nicht der gerinasten Störung ausgesetzt sein darf, Und wenn das vom Dundesausschuß des Allgemeinen Deutschen Dewerkschastsbunde» nunmchr angenommen« sogenannt» Streikreglement den Begriff de» g«meinnötig«n Betriebe» auf sämt« lich« Arbeiter in städtischen und staatlichen Betrieben, den Berg bau «ingeschlvsssn, aus-Lynt und vorschritbt, daß Kin Streik b«. gönnen werden darf, den der Gewerkschaftsbund nicht genehmigt hat, dann sollt« es Ehrensache für dk gesamt« Beamtenschaft s«in, den Streikgrdanken rundweg abzulehmn. Da» neu« Bmmtenrocht muß hier den «ntspvechenden Grundsatz klar herausstellen, «Glich den Schlußstrich zieh«« unter »in« Epoche, dk für gewisse Schicht«» de» Staatsdien« unrühmlich gewesen ist und große wirtschaftlich» Schädigungen im Gefolge gehabt hat. * Die Bundeshauptverfammbrns der sächsische« Vsm«indebeamte« tagt am nächsten Sonntag und Montag in Döbeln. Auf de« Tagesordnung steht neben organisatorischen und beruflichen Fragen ein Dortraa von Universitätsprofessor Dr. Bergsträßer, Berlin, über „Deutschland und der Friedensvertrag von Versailles*. Der Haupt« Versammlung gehen am Freitag und Sonnabend Einzelberatungen, darunter auch eine Frauentagung voraus. Das Lächeln der Gioconda. Roman von Latty Vach«m-Ta«s»r. Am«äkanisches Copyright 1920 by Larl D»nck«r, P«rkin. (Nachdruck verboten.) (2. Fortsetzung.) Da war wohl noch einmal di« Jugendzeit vor ihr aufgetaucht, da st« an der Seite ihres Detters hinauogeritten war, manches Fest im Haust ihres Bakr», da für sie da» Fest erst mit dem Erscheinen Graf Rothenegg begann. M» weit lag dkse Zeit mit all den tkkrn jungmiidHinhafkn Erinnerungen, getrockneten Blumen, beschrieben,» Fächern. Ob der Graf es wohl je gewußt, baß fein« schöne Das« Dioria von StterEftff ihn liebte? Für ihn war die schöne stolz« DarlM«fl« Almck» nur die lieb«, kkin« Das« gewesen, für dk ar en« fast brüder lich» Zuneigung «mvfand. Si» war sein« Gespielt« feit d«r friH«fkn Kindheit gewesen, dann seine vertraut« Jugendfreundin. Auch setzt vertraut» «r sich ihr an. Mutter Beni-g.m machk e, ihm leicht. Sk unkrbrach ihn «richt. Ernst und gütig Höck sk all Kin» Winschr da« Kind betreffend an. Schweigen- nahm si» da» große verflegelk Schreiben in Empfangs da» sk »rst nach feinem Tod» äff«»» sollt». Alk», wa» er ihr sagt«: schkn ihr klbstverMnd. ltch, auf nicht» hatk sie »im Einwendung. E, sogt« ihr, -aß «r auf Skis»« gehen «oll«, auf unbestimmt« Zeit, «r woll« nach Afrika, nach Indien, vielleicht auch zur Südssr. Er wußk, über da« Schick sal seines Kindes konnte er beruhigt sein. Er ließ er in treuer Hut. R«h «inmal neigt« sich d«r Graf üb«r -t« Hand seftwr Jugend- ftmlndin. Dann »ar «r gegangen. DK klein« Vakska blich mit ihr« Amm» bv Kloster der fro«m»i« Ronmn «m S«ve eoeur, und ak Vak»ba inun« mehr h»ra»vuchs «ch wk «tn Ros«rcknöfpch«n erbkü^k, khrte dk jung» Tirolerin nach tränenriicham Abschich i« iho, Heimat zurück, und; da, Ktftb bikb unter -«r Obhut der Roman, von ihnen wk von eb«nfo »KI« Mütkrn »«tyut. Gefühl sagte Ler Kloskrfvau, daß Lieser tödliche Unfall vem Grafen felbst hecheigeführt «avden war. Und als sk das versiegelte Schreiben öffnet«, fand si« ihr« Vermutung bestätigt. Gr übmhäufte sk mit Geschenken. Aber selbst dk Schmuck- fachen, dk sie sonst leidenschaftlich gäUebt» machten ihr kein» Freud». D»m Kommenden sah st« mit Angst entgegen. Sk sah mit banger Sorge, wk ihr« Schönheit litt. Langeweile, schlechte Laune und Unzufriedenheit hatten auch ihren Gestchtsgllgen vkl von ihrer Frisch« und Schönheit genommen. Da war nicht» von dem stillen Glück, da» oft 0k leidenden Ziiye der werbenden Mutter mit höchstem Liebreiz verklärt. In dieser Zeit war «», daß Angela Diovl sich lttdenschastlich nach ihrem frlcheren Leben zurückschnt«. Nicht nach dem Loben einer klein«», unbedeutenden Schauspielerin. Sie fühlte es ganz genau, das Leben, da» sie an der Seit« b«o Graf«« geführt halt«, hatk ihr alles gegeben, wa» Hr frühe« g«f«hlt hatte. Si« war innerlich frei, selbstbewußt, eins vollendet« Weltdame geworden. Sie hatte ihren Geschmack gebildet m d«n Museen, in den Theakrn, im ganzen Leben ider großen Welt. Sie hatte die berühmtesten BUHmngrößen gesehen und mit sicherem, kritischem Mick be- trachkt. Kein« Mkn», keine Gest» war ihr »ntgawgen. Jetzt in thvrr unfreiwilligen Zurückgrzogenheit vks sk sich all«» tn» Ge dächtnis zurück, wa» sk in dksen zwei Jahr«» gsiehm und erlebt batte. Sk las dk enodirn«» Bühnenstücke und studiert» mit leiden schaftlichem Eifer «inz«Im Rollen. Sie dacht« daran, wk st« so manchesmal vou einer berühmten Schauspielerin, deren Auftreten si« mit fkber'-cster Spannung «nt. g»g«ngesohen hott«, herzlich enttäuscht govxstn war. In ihrer Phantast, hott« sk «ine ganz and»« Gestalt geschaffen: dk wirk svmer, wahrer, im ganz«» vollkommen»« di« dichterisch, Gastakt w«- Dan« kam der leidr^schaftlichs Wunsch über sie, Liest Schöpfung ihrer Phantasie zi- verikepern, ind der Erfolg sollt« -an« zeigen, wn -K «Slkro Künstkri» »,«, jener Vühnenpem oder sk — Angela Gkvi. D»» »,>m« schm, früh« sh« Ochmtz»»M«ß«b rnnn sk a« AR AM, ihm» Äü« HK SoWEiAWchi und der Graf ste in harmloser Freud« glaubt» und sich selbst an dem Eistr freut«, mit dem Angeft» den Vorgängen auf der Bühn« folgt«. I»ht war dk» Gefühl in ihr bi» zur roaakhaften U«b«rrrizmrg gesteigert. Sttmbenlaug könnt« si« so liegen^ mit «schlosst»«» Augen, und dmm träumte sie sich al» Angela Glovi, sk auf den größten Bllhrren der Welt von der Menge jauchzend begrüßt wurde. Sie vergaß, daß sie die Gattin de» Grast« Rothen«« war, sk vergaß, daß sie unter ihrem Herzen ei« Kind trug, -ess«n zorkn, sich «Len bildenden Geist sie nun mit diesen Phantasten nährte. Wenn si« Laim plötzlich wieder zur Wirklichkeit eripacht«, war eim verzehrend« Angst tn ihr: wenn dos Kind ihr dauernd an Ge sundheit oder Schönheit schadet». Wie manch«« Fräu hatk da» Kind Jugend und Schönheit gekostet! Dann lchnk sich ihr ganze» W»stn gegen ihr» ungewollt« Mutterschaft auf. Sk «mpfand «inen hesttg»n Mderwtlkn gegen do, Kind> dem sie da» vebin gH,n sollte, und fühlt, rin« an Haß grenzend« Abneigung gegen tun Grafen, der ihr dies Opfer zvmustk. Sk wallst nicht Frau: nicht Mutter sein, sk wollte Künstlerin sein. Und deshalb «ollst st, gesund, jung und schön stil», um in ihrer Person Idealgestalt -e» Dichter« zu ««körpern. Endlich kam der Lug, da Angola «4a«m Mädchen da» tkben schenkst. Der Graf »ar außer sich vor Skück, Ang^o stöbst «ar sroh, daß da» Er«ignk, da» ihr «t, «in st» b«deoh«nd»» Unheil vor- geschwebt hatte, glücklich vorMrvg«gsns«n «vor. DK Taust ?mid, dem kirchlichen Ritu» zuwider, erst sechs Wochen später statt: da mit Angila vollständig genesen an dir Laust stilnshm*« l«nst. In der Laust «rhklt das Kist'» -rn Namen Mark vakska. E» war ein« Lam« -er Gräfin: d», der Graf nicht M widersprech«!, wagt«. De» Nam» Valeska »rinn««« Anmöa an ihren msstu, Ustnft! auch noch so »«schewenen Dühwiiwrstsg. In einem Anflug von klberglaub«« gab ste ihrem Kind- den Rmmm, der für sk stöbst «in» gut» tLorbsdft.ttu.-vg für ihren neu« Lebensabschnitt sein sollst. Morts,tzvn, folffft) OerMche Anselesenheile«
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