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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221012
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-12
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.10.1922
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Sie habe sich vielmehr in den letzten Jahren berechtigten Ansprüchen des Leben, und de» Staate» angepaßt, aber sie wall, nicht utilitaristische Berufsschule sein und nur Bevufsvorbildung gebe», sondern durch reiche Emfaltung der innere» Anlage ihren Zöglinge neue» Leben gestalten Helsen. Ihr gi«l müsse sei^ jede» - Di« Ko«f«r«»z von Mudania. Pari«, 10. Okt. Die Konferenz von Mudania wurde wieder ausgenommen, nachdem Zsmed Pascha die Mitteilung gemacht hatte daß er dem Kommandanten der türkischen Truppen, der die neutral« Zone von Ismid verletzt hatte, den Befehl gegeben habe, sich sofort zurückzu ziehen. Das Betreten dieser ncr- tralen Aon« sei irrtümlich erfolgt und die Beunruhigung, in der man sich in London befand, weil man jetzt die bestimmte Ueber- Eirgung hatte, daß di« Türken den Bestand dieser neutralen Aon« Whr wohl kannten, sei durchaus unbegründet. In London hört man denn auch, Laß nach den Erklärungen von Ismed Pascha der Zwischenfall als abgeschlossen zu betrachten sei. Kemal soll «ach Mudania kommen. London, 10. Okt. Der „Matin" meldet aus London, daß Tele gramme an Mustapha Kemal abgesandt worden seien, in denen er aufgefordert wird, persönlich nach Mudania zu kommen, um den Ver lauf der Verhandlungen zu beschleunigen. wohnenden Fähigkeiten zum Nutzen der Gesamtheit und zur eigen«» inneren Befriedigung am besten verwerten könne. In dieser Hin« sicht müsse di« hohe« Schul« «inführen in di« Kentnis des Berufs lebens durch Unterweisung in B-rufskunde, durch Belehrung über di« richtige Gliederung des sozial«» und wirtschaftlichen BoÜs- ganzen, durch Erziehung zu neuem Gemeinschaftsgeist und durch Decken der persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten jck» Ein zelnen. Di« eigentliche Laufbahnberatung bleibt allerdings Sach« vor Berufsberatungsstälen. * Landeslotterke. Ziehung am 10. Oktober. 50000 M. 1S78; 20000 M. 7258« 123497; 10000 M. 40002 78221; 5000 M. 14636 18784 20343 27S51 43557 5818» «718« 7385« 80267 82S12 »407« 106327 11255« 122635; 8000 M. 1255 1885 2667 5338 5931 600« 7551 1544« 1S911 1908« 22258 26594 27804 AOS« 84151 8577S 38690 40S33 4280« 43063 43717 45034 45058 473S8 58050 58832 63S4S «4142 67276 67469 SS831 73042 74393 76578 7667« 77915 79031 79203 80291 88124 88086 91970 9896» 101457 10236« 102662 105128 105327 10S5Ü2 10S605 110668 11082» 111411 1L1755 1267S1; 2000 M. 1072 1125 1722 1S71 2503 432» 8757 88S4 10307 10412 amt«gruppen gletchmsißl^ M Ur PrafimEre sind di« Mt« sprechmckn Folgerungen gezogen worden. Da, gesetzlich, Witwam aeld M von »i«r auf sech» Zrhnttl de« Ruhegehalt«« de, Mann«, «- höht werden. Dafür sollen di« Wttroen in Krkunft nur dm allgemei- ne» Lwurungszuschloa zu ihre» Witwengeld« «halten. Dl« Vorlage aeht noch heut« de» Reicherate zu und soll dem Reichstag, bei seinem Zusammentritt am 17. d. M. bereit, vorltegen. Lerliu, 10. Okt. Dem Reicherat ist »in Entwurf zur Aenderung de» Land^euergesetz« zugeganaen, wonach ein« Erhöhung d«r Umsatzsteuer von 2 auf 2)4 Pr^ent «intr«ten soll. , Preisrückgänge kn Oesterreich. Wien, 10. Okt. Die Rückwirkung der Genf« Verhandlungen äußert sich seit einig«» Wochen in rin«r groben Stagnation in allen Warenzweigen, so daß große Preisrückgänge bei wichtigen Lebensmitteln bi« zu 50 Prozent vorgrkommen sind. ! Die allgemeine Wehapflicht in Rußlaick. Au, Helsingfor» wird gemeldet: Das Allrussische Zentrale Exe- kutkdkomitee und der Sowet der Volkskommissare haben soeben ein hochbedeutsames Dekret erlassen, das die Wehrpflicht in Rußland auf neuer Grundlage regelt. Auf Grund dieses Dekret», das sich auf alle verbündeten Sowetrepubliken bezieht, werden alle Bürger männ lichen Geschlechts zum obligatorischen Militärdienst in der Roten Arm« und Roten Flotte zum Schutze der Republik herangezogen. Personen, die lt. Gerichtsurteil des aktiven und passiven Wahlrecht» verlustig erklärt worden sind, können weder in der Roten Armee, noch in der Roten Flotte dienen. Der aktive Militärdienst beträgt: in der Infanterie und Artillerie 1)4 Jahre, in der Kavallerie, der reitenden Artillerie und in den technischen Truppen 2)1 Jahre, in der Lustflott« 3)4 Jahre und in der Marine 4)» Jahre. Zur Armee- reserve gehör«» die Dienstpflichtigen Lis zu ihrem 40. Lebensjahre. Neben den zum aktiven Militärdienst verpflichteten Bürgern können auch Freiwillige in die Armee und Flotte ausgenommen werden. * Kartosfelprei«. Notierung der Kartoffelpreisnotierungskommis, sion für Sachsen vom V. Oktober: 350—380 Mark für weiße, rote und gelbe Kartoffeln. ' Einheitlich« Blervrri». In Leipzig fand eine zahlreich be suchte Kreisvertretevversammlung des Sächsischen Eastwirtsoev- bandes statt. Es wurden Richtlinien für die Ausschankroeise von Bier festgelegt, damit Möglichst ein einheitlicher Bierpreis für ganz Sachsen zustande kommt. Allen dem Sächsischen Gast- wittsverbande angohör enden Vereinen wurde empfohlen, bei einer weiteren Bierpreiserhöhung die Berechnung der Ausschankpreise so festzusetzen, daß mindestens mit einem lOOprozeirtigen Dvuttover- dienst gerechnet wird. , " Der Stur« gegen dl« neue SchulverordNUng. Die Sachs. Go. Korrespondenz schreibt: Wohl noch nie hat eine Maßnahme Ler sächsischen Regierung «inen solchen Sturm der Entrüstung im ganzen Lande hervovgsrufen, wie die beiden Verordnungen des Kultus ministeriums, in welchem Schulgsbet, Schulandacht und Choral- gcsang außerhalb Les Religionsunterricht» verboten und Ler zwangsweise Schulbesuch an gewissen kirchlichen Feiertagen ange- ordnet wird. Hunderte von PootostkmiLgekmngen sind in den letzten Wochen und Tagen veröffentlicht worden. Dom Kultusministerium wirh versucht, diese Tatsache in seinen letzten Verteidigungsartikeln, die durch die Staatskanzlei verbreitet wurden, so hinzustellen, al» ob alles nur auf Machenschaften von kirchlicher Selts zurückzuführen sei. Dem ist keineswegs so, sondern überall ist deutlich zu beobachten, wie dies? Entrüstung spontan-au, Lem Volke hcrauskmnmt. Auch vsele Löhrer sind mit dieser Maßnahme durchaus nicht einver standen. So schreibt «in Dolksschullchrer aus einem Ott« Ler Freiberger Gegend an den Kirchliche» Abwehr-Ausschuß in Dresden: „Hierdurch erkläre ich meinen Beitritt. E« ist ja fast selbstverständ lich, Laß man alles tut, was man dann, um der Entchristlichung der sächsischen Schule entgegenzutreten. Religionsunterricht, Ge- saug, Gcbtt und <mch einzelne religiöse Hinweise und Mahnungen sind Höhepunkte im Lshrerleben; uns Lehrern will man das Beste nehmen, das wir im Unterricht goMn. Das ist meine Ansicht in der Sache/ In den zahlreichen christliche» Elternversammlungen Les Lande» kommt dir Entrüstung der Elternschaft noch viel kräftiger zum Ausdruck in den veröffentlichten" Entschließungen, und es wird noch manches deutliche Wort in dieser Sache zu Horen sein. ' BcvöUerungsbewegMH. Die schlechten wirtschaftlichen Ver hältnisse zeitigen immer ungünstigere Erscheinungen aus Lem Ge biete Ler Bevölkerungsbewegung. So betrug in Sachsen die Zahl der Eheschließungen im ersten Halbjahr 1922 27137 gegen 28273 im gleichen Zeitraum 1921. Die Zahl der Lebendgeborenen sank ans 51 819 (59 473), dagegen stieg die Zahl der Gestorbenen auf 35 517 gegen 30301, so daß sich der Geburtenüberschuß nur auf 16 802 gegen 29 172 belief, also nicht viel mehr als di« Hälfte. Dev Rück- gang Ler Geburten hängt natürlich Mim guten Teil auch mit der niedrigeren Zahl Ler Eheschließungen zusammen, di« 1921 nach Ler Heiratswut von 1919/20 zu verzeichnen wär. Schetterung d« russische nglischen Konzession-Vertrages. Land«, 10. Ott. Der Präsident der russisch-englischen Lonso- lidet Compagnie Urquhart «ar Ende voriger Woche in Berlin em- getroffen, um über den von ihm gleichfalls in Berlin mit KraM ab geschlossenen Konzessionsvertrag mit den hier anwesenden russischen Delegierten ««itrrzuverhandeln. Am Sonnabend abend erhielt in dessen entgegen den Erwartungen die russische Botschaft Nachricht über das Ergebnis einer tags zuvor unt« dem Vorsitz von Lenin stattgefundenen Sitzung, in der über dir Frage der Konzes- sionserteilung verhandelt worden war, wobei zwar zwei andere einer amerikanischen Gruppe erteilte Oelkonzessionen genehmigt, dem Urqu- Hart-Vertrag aber die Ratifizierung versagt worden war. Die Ablehnung «ar in der Form warmer Komplimente für die Per- sönlichkeit des großen Russenkenner» und Organisators Urquhart ge kleidet und hatte eine ausgesprochene politische Bedeutung. Sie längt «ng mit dem Verhandlungen zusammen, die auf Zuziehung Rußlands zur endgültigen Friedenskonferenz über die Meerengen sroge hinausläuft. Der Schachzug Lenin» Urquhart gegen über bedeutet deshalb einen Druck auf England im Sinne der Anerkennung der Sowjetregierung durch ihre Zuziehung zu jenen Verhandlungen. Au«, 11. Ott. Wer in unserem Volk» ersehnte nicht in Ler immer höher steigenden Flut Ler Not Frieden, Frieden draußen und drinnen? Den „Weg zum Frieden" weist unser« Gemeinde Mm Donnerstag abends 8 Uhr in seiner Evangelisation in Ler Nicoloikirche Pastor Drewes aus Dresden. Auch wird eine Kollekte gesammelt für Len Christlicken Frausndienst, der sich in großer Not befindet. Am Schluss« des Gottesdienstes findet «in Verkauf guter christlicher Schriften statt. Der Besuch der Evangelia sation sei allen Gemeindegliedern empfohlen. Schneeberg, 11. Okt. Don gutem Wanberwetter begünstigt, führt« der Erzgebirgs-Zweigverein Schneeberg am vergangenen Sonntag bis schon lang geplante Tageswanderung über Sosa, Steinbach nach dem kleinen Kranichs« und Johanngeorgenstadt aus. Herrlich« Bilder herbstlicher Gebirgsschönheiten boten sich dem bewährten Stamm wanderfroher Heimatfreunde. Auf dem Kamm des Gebirges lag leichter Schnee und der Kranichsee zeigte sich in rechter düsterer Mooreinsamkeitebeleuchtuna. Alles in allem, auch diese Wandlung war ein voller Naturgenuß, den sich leider viele in Ueberschätzung der damit verbundenen Mühe entgehen ließen. Schneede^, 11. Ott. Im Ratskeller hatte am Sonntag und Montag der Obst, und Gartenbauoerein für Schneeberg Neustädtel u. U. im Hinblick auf die reiche diesjährige Obsternte wie der eine Ausstellung von Gartenerzeugnissen für das Dereinsaebiet veranstaltet; dieselbe war erfreulicherweise ebenso reich beschickt als stark besucht, sodaß der Zweck der Schau voll erfüllt wurde. Der Aus stellungsraum war bis auf den letzten Platz belegt; 87 Gartenbesitzer hatten rund 400 Teller Aepfel, 280 Teller Birnen, 35 Teller Stein obst, 50 mal Gemüse, außerdem Beeren, Nüsse, Blumen, Blattpflan zen u. v. m. gesandt; zwei prächtige Gemälde unseres heimischen Künstlers Trübe, Asternstrauß und das bekannte chinesische Haus vom früheren Richterschen Garten (Siebers Gärtnerei), wurden viel be wundert. Trotz des kühlen Sommers wareB die zur Ansicht gestellten Früchte größtenteils von großer Schönheit und bester Entwicklung, sodaß man ost versucht war, dieselben als Erzeugnisse Les Nieder landes anzusprechen. Fabrikbesitzer Landmann aus Lauter, der Zürich, 10. Okt. ,S»«olo" meldrt au» Konstanktnopel: Di, wi«. deroufnahm« d« Konfnensberatungen in Mudania «ckn t» Kon- st»»ttnop«l gleichatllti« ausgenommen. Die Bevölkerung rechnet »tt «r baldig«» militärische» Besetzung durch di» rück». Di« Au» schretttmgin arg»» di« alliierte^ Trupp»» hüben Pir Absperrung der Fremdenstadt Pera geführt. Srttcheuland außer Rand »ub Baud. Ulrich, 10. Ott. Ser ,Suolo" meldet au» Ath«u Der Beschlich der Regierung, di« Truppen an der Tschadalschalini« wieder zurück- Miehen und Ostthrazien zu räumen, ist durch di» Meuterst d«r Athener Garnison oeranlaßt worden. Fünf erst au» Klein asien hinbeorderte Regimenter verweigerten ihrö» Transport nach Thrazien, setzten die Offiziere gefangen ud zögen mit roten Fahnen nach dem Kriegomintsterium. Da« öem Krteasmtntst« gestellte drei stündige Ultimatum wurde von der provisorischen Regierung bewilligt nnd den Meuterern Straffreiheit zugestchert. Bei der Bewegung ist ein General durch den Schuß «ine» Soldaten schwer verletzt worden. In ganz Griechenland geht alle» drunter und drüber. Müuche», 10. Ott. Auf Veranlassung d« Staatsanwaltschaft sind Lie Führer der Organisation Oberland, Hauptmann Römer und Dr. Barthel«, sowie noch ein« dritte Persönlichkeit ver haftet worden. Nach der „München^lugsburger Abendzeitung" soll die Verhaftung «egen Aufforderung zur Ermordung politisch promi- nenter Persönlichkäte« ersahst fein. I OerMche Angelegenheilen. Kolonialobzetch««. von der Kollmialzeutral^ », Grupp« für Wiederaufbau, ist, umdt. Er- üstungen Deutschland» auf kolonialem Gckck achzuerhalten, »tn Ertmuvtag»mich«n »San e» höhere» Schulwesen», dercheutsche» Oder- »» sächsisch« Ministerium b^chloffe», fick die Fock- ben Hochschulen zu «tge» zu machen: di« deutsche» » dem Typ«»« (mit nm ein« Fremdsprache) «r- :»chtiau»g; dt« nach d«m Typus V Inrit zwti Fremd en solch«, und zwar, wenn beide Sprachen moderne t Berechtigungen wie di« Oberschule», wen» «in« Lev Kolontalad-etchea" trog all« Koloni« Weltkrieg«» tn d«n st»d. — Der HochverrLttr Sm««t». Berlin, 10. Okt. Die interalliierte Rheinlandskoaunisston hat in Sachen Sm« et» beschlossen, daß da» Verfahr«, einzustellen set und daß er, wie schon gemeldet, dir gegen ihn ausgesprochene Gefängnis- strase nicht abzusitzen braucht. In der BegrÜndung des Be schluss«, wird ausgeführt, baß Smeets wegen Pressedeltkte von Deutschland verfolgt werd«, und baß di«s« tm allgemeine» nur von winziger Wichtigkeit seien. Die Rheinlandkommission müsse ab« Personen schützen, welch« ««gen der Dienste beunruhigt würden, die sie der Besatzungsarmee geleistet haben. Die deutschen Behörden waren Lei der Verfolgung Smeets nicht von der Sorge für genau« Grrechtigktt b«sr«lt, sondern st» verfolgten Smeets nur wegen sein« politischen Haltung. — Lin, nett« Begründung. * Segen di« bürgerlich»» Ou«list«n. Bon drr Mittelstand-Ver einigung m Sachsen wird geschrieben: Durch die Tageszeitungen geht die Nachricht, daß der drr preußischen Mittelstandspartei angehörige Abgeordnete Drewitz für eigene mittelständlerischo Listen zur Land- tagswahl wirke. Nachdem bereite die maßgebenden Organisationen de« Handwerks und HausLesttzes diese verderbliche Eigenbrödelei ent- chiedrn mißbilligt haben, erübrigt es sich säst, d« Oeffentlichkeit aus- >rllcklich Mitzu teilen, daß die Sächsische Mittelstandsvereinigung die- cn Sonderbestrebungen völlig fernsteht. Sie fordert ihre Mitglieder auf, sich durch Ouerlisten nicht verleiten zu lassen, vielmehr ihre Stimm« einer der großen bürgerlichen Parteien zu geben. Der Feind Das Lächeln der Gioconda. Roman von Catty Bachem-Tanger. Amerikanisches Copyright 1920 by Carl Duncker, Berkin. (Nachdruck verboten.) (l. Fortsetzung.) An den Pausen zwischen den Sommer- und L«n Winterreifen lebten sie ein« Zeitlang auf einer Ler Besitzungen Le» Grafen tn Tirol. Das war für den Grafen stets Lie schönste Zeit, aber er mochte es seiner jimgen lebensfroh«!: Frau nicht zumute», sich in die Einsamkeit zurückzuziehen. Seit der Graf sich verheiratet hatte, stand sein Palast am Kärntnerring in Wien leer. Der jüngere Bruder de» Grasen «ar miß« sich gewesen über Lie Ehr ein,» Rvchrnegg mit ein« Schau spielerin und hatte dem Grafen heftige Vorstellungen gemacht, denen Lieser vollständiges Stillschweigen entgegengesetzt hatte. Am liebsten hätte er Wien ganz gemieden, «Ler da» tonnte er Angelas wegen nicht. Go stieg Ler Graf in Men stet» im Hotel ab, und dann «ar er M«nd für Abend mit seiner Gattin im Theater zu sehen. In Men lockte nnd reizt« die junge Gräfin «Le», besonder» da» großzügige, elegante Leben. Die KaiserstaLt war für Lie klein» Angrla Viovi stets Ler Inbegriff alles Glücks gewesen. Sie hatte von d«n glänzenden Theatevaufführungen, von den prächtigen Festen gelesen, die Abbildungen Ler schönen eleganten Frone» gesehen, die ihr wie di« Menschen einer ganz anderen, unendlich verfeiMten Raff« erschienen. Nun bewegte sie sich unter ihnen, als sei st» unter ihnen ge- Lors» und «zogen, und manche, schöne Frauenaug« schaut« ihr nach, o»»»n ff« an Ler Seite Le» vornehmen Diannes, Len viele für ihren Vater hielten, Laherschritt. Sie spielte die Rolle der großen Dam» so g«owchh haß niemand auf den Gedanken gekommen wäre, daß st» nur «tm «tngelecnt» Roll» spielte. Ach fl» «mr ein» -roß» Schauspielerin, und di» Roll» der großen Dam» lag ihr «wrtvefflich. gwck Achte «rr in megetklldiem Glück «»rfloffen, al« Angell, sich Mutt« > - Dpt Go»f «c» k. . ilich und Lbrchäufte sein« jung« Fra« De» Arzt «mchchk äußerste Schonuna und gch den Rat, auf Schloß Rochenegg zu bleiben. So hörte Las Reisen aus, und Angela begann sich zu llrngweilen. Die beständige Sorge ihres Gatten um sie war ihr lästig, Lie Zärtlichkeit Les so viel älteren Mannes ihr zuwider. Früher, als sie in ihm das Mittel zur Erfüllung all ihrer Wünsche sah, war sie immer freundlich, häufig sog« ungestüm zärtlich zu ihm gewesen. Nach einmal versuchte sie es jetzt mit Schmeicheln und Ditte», ihn zu ein« Reise nach Wien zu überreden, gum erstenmal schlug der Goas ihr eine Bitte ab. Manchmal tauchte im Grafen jetzt Ler Argwcchn auf, Laß Angela ihn nur au» egoistischen Gründen ge heiratet habe. Dann aber bat er ihr im H«rzen solche Gedanken wieder ab. Ls war Loch wohl eine Folge ihres Zustande», Ler die Frau«n meist launisch und reizbar machte. Gleich darauf hört« Angela die Schritte Leo Grasen. Sie wußte, er würde jetzt zu ihr kommen, sie zärtlich an sich ziehen, ihr danken für die kleine Dal-eka, was er immer wieder tat. Sie »»achte eine Bewegung, als schüttele sie irgend etwas Lästige» von sich ab. Nein, zur liebevollen Gattin, zur zärtlichen Mutter taugte sie nicht. Dis Roll« lag ihr nicht. * Wenige Tage später otrließ Gräfin Rothenegg heimlich do» Schloß. Lin Brief teilte dem Grafe» mit, daß «in umoiderstch- kicher Drang st« zu ihr« Kstnstlsrlauskxchn zurückzieh-. M« der Graf die Nachricht ausgenommen, wußte sie nicht. Si» hotte auch kein« Zett gehabt, darüber nachzuducken. Flüchtig taucht« heute bisse Frage «i«b« in Hr «ff, «l» st« die Bergangenheil an Ihrem Geist vorüberzichen ließ. «I» wußte es nicht, und sie wollte es nicht wissen. Mit dem Egoiemu» Ler Künstlerin hatte sie ihr Tun vor sich selbst gerechtfertigt und alles abgestreift, was sie in Dankbarkeit und Pflicht an Mann und Kind band, und war 4tt»u»g«tret«n tn «in neu«», ihr -ujickelnd»» Glück und Rlchm vsHtzißendrs Löb«». « Gin Auto sauft« Über bi« Bergstraße der CoMche. D« Mm», d«r, in «inen -rauen Etaubmantel gehüllt, mild« tn d«m braun« Ledovp-lft« lehnte, schien nicht» von der thn umgebenden Schik»- h«it zu scheu, nicht di» friedlich« GÄttg-därfchm» «» sich « di« schützenden BrrgwänL« anschmisgrch nicht dl» «»cktbitllhmten SM« Ler Freude und Ler Löbsnslust, die sich in heiterem Kranz um blaue Meeresbuchten schlingen. Ein Paradies schien Lies Land jetzt im ersten Frühlingsgrün. Silbern standen die Olivenwäld«, schwarz, grün Li« Zypressen- und Pinienhaine, und wo Ler Mick durch da« dunkle Grün auf da« Meer schaute, da schien es doppelt blau tn seiner leuchtenden Pracht. Nun bog La» Auto von Ler großen Straß« ab rmd hielt bald vor Len Mauern eine» Kloster», Las ganz > tn Zypressen und Pinien versteckt inmitten dieses Paradiese» lag. Aus dem Auto stieg ein großer, schlanker Herr mit leicht ergrautem Schläfenhoar. Ihm folgt« etn junges Bwurrmoeib in kleidsamer Tirol«rtvacht, in deren Avmrn ein wenig« Monate altes KinLl«in schlief. Di« AnWPrmlings schienen erwartet zu werden. Ein« junge Nonne forderte dis Tirolerin arff, ihr zu folgen, und Li« Pförtnerin führte den Mann tn da» Empfangszimmer, wo di« Oberin, die ehvwittdig» Mutt« Benigna, ihren Petter unh» Jugendfreund, den Gvcken RothenUg, «wartet«. Mit sichtlicher Beugung ruht« Ler Bnck der Klostwfvau auf dem «grauenden vornehmen Haupt, al» der Graf sich üb« ihre -and neigt«. Daß der Graf eine Schau- sptelerin geheiratet hatte und seitdem mit'seiner Familie «rsallen war, wußte sie längst. Auch Lte mussten Ereignisse hatte sie gleich von ihrer Schwester, Ler Gräfin Gecko», erfahren. Gar häufig flatterten die großen blaßlila Bogen mit dm» Wappen der« von Gecken in di« WStabgefchi«d«nhett de» Kloster» hinein und er zählt«, Le- fromm«, Klostmffrou, wie man fern im glänzenden Men lebte und sich fein« Lede»» freute. Fast immer lautcke der Schluß, Laß Mutter Benigna in ihren Gebet«» Ler fernen Schwester ge- denken möge, Li« selbst im Strudel der gesellschaftlichen Verpflich tungen keine Zeit fand, <m ihr Seelenheil zu denken. Meist um- spielt« «tn nachsichtiges Lächeln dte Lipp«» der Klosterfrau, wenn st» solch» Mitteilungen ihr« Schwoft« l«. Den letzten Brief aber Hatto st« mit gespannter AufmrrLstncktt Astle sik Z»il« gelesen — und Lana hott« ft« lang» tn ttef« Gedanken dageseff»», so, al» dacht» ft» an fern«, fern« S»ft« R"ück» (Fortsetzung folgte »IMUIt« m«ck»rd» «tw, aveombaücb« l^ckoemckwa
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