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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221007
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221007
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-07
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1922
- Autor
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Ziehung a» ö. Oktober: 100000 Mk. autNr. 1L476. »«0 »L auf Nr.66^4 SSSva. 20000 Mk. auf Nr. Ao«. 10000 Mk. auf Nr. MOSS 34876 37701 -8-80 8002» 115145 121774. VOOO Mk. auf «r. 12772 20717 48784 0S42S «48V» SS800 «SO« 78204 74817 «288 103000 107810. 8000 Mk. auf Nr. 1848 2885 888» 8000 4140 48V, 0185 »148 V5VS 1810» 1S558 1827» 19844 21474 23801 28842 282« 83707 »4187 »471» 85187 41S0S 4220» 42SS1 4820» 44182 40428 47034 47880 50318 55485 5S41S 80057 80488 83881 SS48S 72828 74818 78512 80828 V0S4» »814» 104627 106550 110525 1121V4 1142S4 118770 1188S8 121532 1282SO. 2000 Mk. auf Nr. 221 »7» »730 44« 47« 8381 8618 6887 7108 7692 8004 »855 »308 114« 12545 17647 18S74 1V077 21715 22078 22682 24252 25870 2817» 285« 27201 27815 270S4 2S106 84028 87082 »»436 405« 413« 41820 41Ü1S 42234 427V4 42842 48V52 44875 44881 47570 48481 4S84S 508« 5181» 54908 577S4 81888 62830 64272 «2« 65387 87888 87428 87718 68300 88828 69481 70288 71281 71812 78674 745« 77571 77961 78260 783« 79222 79334 80991 81161 81531 »8027 »81« 8487» 88061 8S46S »0434 »275» «115 «174 »734» »754» »78« «800 »8818 100028 101573 101952 102870 102S04 10322» 10746» 110128 1116« 11320» 117796 118100 1185« 11V5S6 122040 1227« > 1267« 1268« 127534 128632 129141. Oertttche ««-elegenheUe». ilüavi un- angenommen worden, -er dem LehrerKchterheim, sowie Standes- genossen und ihren Familien ein« weitgehendere Hilfe in Tagen -er Rot -ringen soll als bisher. Ms Vorsitzender wund« Direktor Emst Thiene wie-er- und Lehrer Oskar Kunert in den Vorstand neu gewählt. ' Der Verband der weibliche« Handel- und Bureauange- pellte» (E. V. Sitz Vetlin) veranstaltete für den Gau Leipzig sowohl einen Gautag als auch einen Gaujugendtag. E» wurde im Verlauf der Tagung u. a. Stellung genommen zu den wichtigsten Fragen Ler Gesetzgebung, bei denen der Verband durch rege Mitarbeit seinen Einfluß geltend macht. Das Arbeitsnach- weiogesetz, Las Mbeitslosenversicherungsgesetz, das Arbeitsgerichts- tzefrtz und das Arbeitszeitgesetz wurden eingehend besprochen. Ferner wurden die seit langer Feit in Aussicht genommenen soziaüen Gin- rlchtrmgen eurer Beratung unterzogen, von denen das Altersheim und «in Erholungsheim im Vordergründe des Interesses standen. sorgenretche Fü-sovgearbeit für d« 2200 Lehrerwitwen und 800 Lehrerrvaisen in den letztverflossenen Notjahren hin. Der Opfer- Willigkeit -er sSchsischen Lehrerschaft im allgemeinen und der rührwen Mithilfe der Bezirksvorstcher im blonderen ist es zu danken, -aß so viel offene und ^borgen« Not gelindmt weHen konnte. Eingehen- wurde Li« Lage der Fachpresse,-re -» Pesta- lozzivevein al« Eigentümer vertritt, beraten. Der grüßte Teil -er Tagung war der Festsetzung Ler neuen Satzungen gewidEt. Dwch Mäbung de» Jahresbeitrag«» von 12 aus 800 Mark rst -er Verein in der La«, den Witwen und Waisen höhere Bezüge al» bisher zu sichern. Der wirtschaftführenden Mutter oder Schwester oder Tochter wurden unter bestimmten Voraussetzungen Witwenrecht« ' Einkommensteuer und Geldentwertung. Der Gewerkschaft— bund -er Angestellten (G.D.A.), Einheitgewerkschaft der kauf männischen, technischen, Lüroangostellten und Werkmeister, schreibt un». Dl« fortlaufende Steigerung des Dollars und damit die Ent wertung der Mark auch im Inlande macht laufend: Aenderungen -es Einkommensteuergesetzes notwendig. Mit jeder neuen Preis well« und daran anschließenden Lohnsteigerungen wird der Kreis -er unter Las Lohnsteuergesetz fallenden Arbsitneehmer verändert. Der Gewerkschaftsbnnd Ler Angestellten ist deshalb beim Reichstag vorstellig «worden, für Lie Anpassung Ler Lohnsteuergrenze und Lie abzugsfähigen Sätze eine ähnliche Regelung zu schaffen, wie sie bereits in der Sozialversicherung besteht, bei de^ die Geldbeträge -er Entwertung angepaßt werden können, ohne daß der ganze Ge> setzesappavat in Bewegung gesetzt werden braucht. Das gleiche for dert -er G. D. A. auch für Lie Anpassung -er Lohnsteuersätze an die Geldentwertung und verlangt für di« seit Lem Juni um etwa Las froifache gestiegenen Preis« Festsetzung, und Lohnsteuev- arenze auf 800 000 Mark Jahreseinkommen un- für -ie abzugs- fähigen Sätze: 120 Mark für Len Steuerpflichtigen und feine Ehe frau, 240 Mark für jedes Kind und 270 Mark für Weobungskosten. Die jeweilige Neuregelung Ler Geldsütze soll von Ler Reichsregierung mit Zustinmmng -es Reichsrates un- des Steuerausschusses Les Reichstages von Vierteljahr zu Vierteljahr neu festgesetzt werden. Durch eine solche Regelung würde immer ungefähr der gleich« Kreis von Arbeitnehmern unter das Lohnsteuergesetz fallen. Den Finanz ämtern wäre damit Lie Prüfung Ler vielen Steuerveranlagungen von Arbeitnehmern, di« Nachzahlung zur Lohnsteuer zu leisten haben, erspart. Bor all«» Dingen aber würde die ständig« Beunruhigung der Aübeitnehmerkreise aufhören, die — trotz Lohnsteuergesetz — immer wieder einmal veranlagungsfichig werden und von Lenen dann im nächsten Stsuerjahr neben den regelmäßigen Abzügen vom Gchalt, Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer verlangt wird^ * Da« Arbeitsuachweisgesetz, das am 1. Oktober in Kraft getre ten ist, räumt den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern auf den Auf bau des öffentlichen Arbeitsnachweises und die Durchführung der Ar beitsvermittlung durch die Befugnisse des von ihnen zu bildenden pa- die sah! der M Die gestellt«. ritiitische» Verwaltung—Ausschüsse» eine« wesentlich««, entscheidenden Einfluß ein. Der V«rwaltung»au»schuß besteht ««er dem Vorsitzen den u»w seinem Ste'vertret« au» mindesten» je drei Arbeitgebern und Arbeitnehmern al» Beisitzern. Die Zahl der Arbeitgeber und der Ar beitnehmer muß gleich sein. Unter den Beisitzern sollen sich Frauen «finden. Auf jeden Beisitzer entfällt ein Stellvertreter. Die Bei- sitzer und ihre Stellvertreter find von t_ I. von der Verwaltungsgemeinde auf Grund von wirtschaftlichen Vereinigungen der Arbeitgeber > bestellen. Liegen mehrere solcher Vorschlagsliste die Arbeitgeberbeisttzer nach der Zahl der beschäl die Arbeitnehmerbei itzer nach der Zahl der Mi schlagenden wirtscha tlichen Vereinig verteilen. Die Arbeitsvermittlung ei der Errichtungsaemeinde, bezw. 1 Vorschlagslisten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu "en vor, so find auf sie »ftiaten Arbeitnehmer, titglieder, die den vor- tlichen Vereinigungen im Bezirk angehören, zu tsvermittlung erstreckt sich auf Arbeiter und An- * Di« Verwend««» der SuLendorfffvende. In der letzten Num mer des .Reichsversorgungsblattes"' wird über die bisherig« Verwen dung der Ludendorfsspende für den größeren Teil Deutschlands Rech nung gelegt. Daraus ergibt sich, daß bisher in über 34000 Fällen mehr als 16 Millionen Mark in Gestalt von Unterstützungen und Darlehen für Kriegsbeschädigte verteilt worden find. - Eine Reihe von Hauptfürsorgestellen der Kriegebeschädigtenfürsorge steht mit ihren Berichten noch aus. Schätzungsweise ist anzunehmen, daß die oben genannten Zahlen sich nach Eingang der ausstehenden Berichte etwa um di« Hälfte erhöhen werden. * Neue 5000-Markscheiue. Die neuen Fünftausendmarkscheine sollen jetzt ausgegeben werbem Von den neuen Scheinen werden täg lich 1)4 Milliarde in den Verkehr gebracht werden. Man hofft da durch die Geldzirkulation flüssiger gestalten zu können. ' Die Reichsmünz« prägt .schon" 3-Mmck-Dtücke. Me wir be- richtet haben, verbreitet Las W.T.B. di« Nachricht, -aß von nun an Dreimarkstück« in größeren Mengen geprägt werden sollen. Nachdem im August noch 48 Millionen Stück Reichsmünzen von fünf un- 10 Pfennig ausgeprägt wurden, also zu einem Zeitpunkt, m Lem deren Metallwert bereits Häher war als ihr Nominalwert, scheint man jetzt ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des Verkehrs dieselbe Vergeudung von Arbeitskräften, Energie und Materialien weiter treiben zu wollen, in Lem man Dreimarkstücke in großen Mengen" herstellt, für die bei Lem inzwischen weiter gesunkenen Geldwert bereits kein Bedarf mehr vorhanden ist. Für eine Nvaßenbahnifahrt wird man in wenigen Tagen schon fünf solcher Dreimarkstücke brauchen, un- wenn sie endlich in den Ver- kchr kommen, sicher noch weit mehr. Da man «rst vor wenigen Tagen mit Lem Prägen begonnen hat, so muß man sich wirklich fragen, warum die maßgebenden Instanzen nicht auf Len nahe liegenden Gedanken gekommen sind, den Prägestempel so zu ver- ändern, -aß aus den Dreimarkstücken Zehn- oder Zwanzigmarkstücke geworden wären. .Technisch« Schwierigkeiten" hätten hier in keiner Weise Vorgelegen. Es muß offen ausgesprochen werden, daß kein Hartgeld noch immer besser ist als ungeeignetes Hartgeld. Es ist wahrhaftig nicht notwendig, di« Mittel des Reiches auf solch« Weife zu vergeuden. * Landeslotterie. Ziehung am 4. Oktober. 30 000 Mk. auf Nr. 25465. 40 000 Mk. auf 99766. 30 000 Mk. auf Nr. 18317 102900 120 802. 20 000 Mk. auf Nr. 58864 75576. 10 000 Mk. auf Nr. 14127 17883 64026 76179 97046 102937 107095 120391. 5000 Mk. auf Nr. 3990 4922 15153 29856 33083 53030 61425 84726 121876 127698 129712. 3000 Mk. auf Nr. 2725 4193 5957 10604 11336 13921 13976 15003 16287 16300 22338 23854 26436 29403 43174 43320 44804 47019 51320 51753 53309 55388 57245 57448 58619 59644 59870 60844 62199 67911 72317 77523 79839 84480 93384 102734 108649 115219 115697 117651 129046. 2000 M. auf Nr. 2912 4730 5238 7520 8657 10296 10840 13840 13805 14058 15080 16910 20010 20186 20935 21083 21485 22326 23215 23847 24724 24871 25932 26255 26573 «8412 291»» 31445 31778 33462 »427» 41408 42857 43841 45052 45405 45652 47785 47946 48887. 52799 53248 56531 62809 63117 63776 64492 64526 66180 69151 70323 71874 73200 73232 74700 75002 75629 75638 76317 76814 77814 81496 82024 85318 86449 87410 88594 89672 91588 92468 94048 102037 103872 104379 104409 107872 110177 110697 110806 111704 112343 112943 117314 119227 120361 122648 124501 125711 126133 127212 128333. Äirchennachrichlen F für Sonntag- den 8. Oktober. Ktrchemrachrichteu, Li« in der Freitags erscheinenden R«vm« aufgenommen werden soll«», müssen bi» Donnerstag», «Mag», in der Hauptgeschäftsstelle Au« eingegangen sein. Aue (St. Nicolai). Kollekte zur Nothilfe s. d. v, Gesamtverban- d. Inneren Mission Sachsens gepflegten Anstalten m christl. Liebe— werke. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst, Pfr. Leßmüller; 11 Udo Kindergottesdienst B, Pfr. Leßmüller; nachm. NS Uhr Jugend- gottes-ienst des 1. Bezirkes, Pfr. Leßmüller; NS Uhr Tauf«», Pfr. Leßmüller; 5 Uhr Aben-mahlsgottesdienst, insbesondere für die Ostern 1920, 21 und 22 Konfirmierten und Leven Angehörig« -es 2. D^irkes, Pfr. Oertel; «Geichs 7 Uhr Iungfrauenverein; 8 Uhr Jungmünnerverein. — Montag: Konsirmandenstundo 3. Be zirk Knaben Au« um 6 Uhr (nicht 5 Uhr); abend» 88 Ich« Posaunenchor-, S Uhr Kirchenchorprobe. — Dienstag abend» S Uhr Versammlung der kirchl. Helfer Les 1. Bezirkes im kleinen Pfarr- , Haussaal, Pfr. Leßmüller; abends 8 Uhr Marthaverein. — Mitt woch abends 8 Uhr Dibelstunde im großen Pfarvhaursaal, Pfr. Herzog- Römer 2. Lehrgang für die Frauenverein«: Donners tag vovm. 9 Uhr im großen Pfarrhaussaal: Andacht, P. Drove». Begrüßung imd Eröffnung. Vortrag d. Frau Pfr. v. Funcke au» Oelsnitz: Wir gestalte und leite ich den Frauenverein? (Praktische Winke). Nachm. 3 Uhr daselbst: Vortrag von P. Dreoe« Ww rede und entgegn« ich im Frauenverein? Abends S Ar: Evangelisation in -er Nrcolaikirche. Thema: Dee Ws» zum Frieden, P. Dreses» Alle Gemeindeglieder find ringelnden! — Freitag vorm. 89 Uhr im großen Pfarrhausfaak Andacht, P. Dreves; v Uhr daselbst: Vortrag d. gkau Pfr. Stange-Dresden: Die Wurzeln unserer Kraft. Nachm. 3 Uhr di» sebst: Vortrag v. P. Dreves: Die Arbeit der Frau in -er Not -re Zeit. ReLeWungen. Fragekasten. .Ave Frauen und junge« Mädchen find dazu herzlich eingeladen! — Donnerstag abend» 8 Uhr Männerabrnd, Christl. Verein junger Männer besucht an» Donnerstag abend die Evangelisation. — Freitag abend» 88 Uhr Dibelkränzchen für konf. Töchter, Pfr. Herzog- Äre. 7; 8 Uhr Vor bereitung für Kindergottesdienst A, Pfr. Oertel. Aue (Frieüenskirche). Vorm, v Uhr Houptgottesdienst. Beicht» U. Abendmahl; 11 Uhr Unterredung. — Mittwoch abds. 8 Uhr Kirchen- konzert Les Männergesangverein« Liedertafel. EiuzelgHang: . Frau E. Pöhler. Preise: 12, 20 50 Mark einfchl. Äouer. — Freitag abends 8 Uhr Vortrag von Pfr. Amelung-Dves-ew übe» die Innere Mission in Sqchsen. Schneeberg. (Erntefest.) Vorm, v Uhr Festgottesdienst, ApostS- geschichtt 27, 20—25 (Helm); 11 Uhr Kinoergottesdienst (Helm); nachm. )42 Ar Unterredung (Thomas); abend» 8 Uhr Vortrag in der Hospitolkirche von P. Amelung-Dresden: -Die inne« Mission in Not." Kollekte für die christl. Liebeswerke der inner«» Mission; 5 Uhr Mannevoerein. Di» Jugendveveine besuchen dm Vom „Bockauer Neujahrbüchlein". Ortsgeschichtliche Studie von E. A. Weckschmidt, Bockau. In den nächsten Wochen gelangen die „Jährlichen Nachrichten von dem Bergflecken Bockau mit Jägerhaus und Konradswiese für das Jahr 1921? im Orte zur Verteilung; den älteren unter den Bewohnern wohlvertraut als guter Bekannter unter dem Namen des „Neujahr- büchels", weil es früher regelmäßig zu Neujahr vom Ortspfarrer oder auch von dem Lehrer im Niederdorf den Ortsbewohnern überreicht wurde. Der Reinertrag daraus und die beim Austragen den Ver fassern gespendeten besonderen „Douceurs" gehörten früher zu den Accibentien (zufälligen Gehaltsteilen) der Betreffenden, während sie seit 1901 (hurch Pfarrer v. d. Trenck) dem Fond zur Errichtung einer Gemeindediakonie und seit der Begründung derselben im Jahre 1912 dieser segensreichen Einrichtung selbst zufließen. Da nun die kom menden „Jährlichen Nachrichten aufs Jahr 1921" die Nr. 150 führen, also eine Iubiläumsnummer darstellen werden, sei diesen nicht nur für die Geschichte Bockaus, sondern auch seiner engeren und weiteren Umgebung wichtigen Blättern, die sich auch in der früheren König- lichen, jetzigen Landesbibliothek zu Dresden finden und auch vom Bergamt in Freiberg ost zur Klarstellung bergmännischer Streitfälle zu Rate gezogen wurden, auch an dieser Stelle in der Heimat die ge bührende Beachtung und Würdigung nicht vorenthalten. Die „Sammlung alter und neper Nachrichten von dem Bergflek- ken Bockau beyen Schneeberg" verdankt ihre Entstehung und Begrün dung dem Pfarrer -I. Georg Körner, der in hiesiger Gemeinde von 1747 bis 1772 legensreich wirkte und sich nicht nur um die Kirche, sondern auch um Schule und Gemeinde verdient machte. Ist doch durch seine Bemühungen bei auswärtigen Freunden und durch seinen Sam meleifer bei den Einwohnern es möglich gemacht worden, daß hier be reit» 1772 eine 2. Schule im Niederdorf Bockau zustande kam, wozu «r auch selbst ein Reichliches von seinem Vermögen beitrug. Durch die von ihm begründeten „Jährlichen Nachrichten", die lückenlos bis auf die Gegenwart fortgeführt wurden, ist dem Orte eine Chronik be schert, wie sie in gleichem Umfange wohl wenige Gemeinden besitzen. Dieser unser Chronist Pfr. Körner wurde am 28. November 1717 i» Pölbitz bei Zwickau geboren und am Andreastage zu St. Moritz in Zwickau getauft. Seine Eltern waren der dortige Richter Zacharias Körner und dessen Ehefrau Katharina, des Richters Schneider in Nirderhohndorf jüngste Tochter. Weil das Geschlecht der Körner im Frankenlande gar häufig und schon lange vor der Reformation in der Zwickauer Pflege das zahlreichste gewesen, so schließt Körner, es sei zur Zeit Graf Wiprechts, der im 12. Jahrhundert viele neue Einwoh- «er au» Frank«« auch an die Mulde führte, mit unter diesen Einwan- o««n gewesen. Vom vierten bi» elften Jahre besuchte Körner die deutsche Schul« -u St. Moritz in Zwik- kau und wurde dort von H. David Erler in den An fangogründen der lateinisch-.n Sprache und Musik treulich unter richtet. 172» kam er dann mit dessen Sohn auf die lateinische Stadt schul« Zwickau, und wurde dort von den Lehrer» Gruner, Stein- dort«, Conradi, dem Konrektor Max Brückner und dem Rektor Vin- hold innerhalb 10 Jahren unterrichtet. Al» außerordentlichen Lehr meister der französischen Sprache hatte Körner ziemlich 4 Jahre lang «inen französischen Exulanten Daniel Coffetier. Au» Liebe unk Dank barkeit g«en diese sein, Wohltäter un- Pflegeväter veröffentlicht Pfarr« Körn« in seiner Pfarrhistorte da, lateinische Schulzen«- «tu. da, ihm bet lein«« Abgang »ur Universität Leidig ausgestellt wurde, worin ganz besonders seine ausgezeichnete sprachliche Vefähi- gung rühmend hervorgehoben wird. Beiläufig erwähnt er, daß er bereits hier in Zwickau als armer Schüler durch Instrumentalmusik sein Brot verdient und 7 Jahre beim H. Rektor im Hause und 4 Jahre Famulus der Schule gewesen, wobei er sich auch die weit berühmte Bücherei zu Nutze gemacht und in verschiedenen öffentlichen Nedeübungen Proben feines Könnens abgelegt hat. Im Vertrauen auf die Vorsorge Gottes ging er 1719 mit nur dreißig Talern in der Tasche, die er größtenteils von Gönnern und guten Freunden erhalten hatte, nach Leipzig. Durch das besondere Wohlwollen des Bürger meisters wie auch des Amtsmannes wurden ihm vom Nat der Stadt Zwickau noch 10 Taler nach Leipzig nachgeschickt. Außer diesen Gaben hat er nichts, weder Freitische noch andere milde Stiftungen empfan gen, und da diese Summe bereits im ersten Vierteljahr aufgebraucht war, mußte er, wie so mancher andere vor ihm und nach ihm, gerade die besten Stunden mit dem Unterricht anderer zubringen, um sich seinen Unterhalt zu verdienen. Doch gelang cs ihm nach einem Jahre durch die Vermittlung seines früheren Sprachmeisters Coffetier, bei einem H. Valentin, Kauf- und Handelsherrn zu Leipzig, eine einträg liche Information (Privatunterricht) zu erlangen, durch die er seine akademischen Jahre hinbrachte. Da er mehr zum Schul- als Kirchen amte Neigung verspürte, besuchte er neben seinen Studien auch ein halbes Jahr lang die philosophischen Vorlesungen Prof. Ernesti's. Nachdem er aber einmal für einen seiner Kameraden aus Gefälligkeit eine Predigt übernommen hatte und später auch in Wahren und Lin denthal bei Leipzig des öfteren gepredigt hatte, änderte sich sein Vor satz gar bald, sodaß er noch öfter im Predigen sich übte, was ihm spa ter unter dem Geräusch der Waffen gar wohl zustatten kam. Auch hier in Leipzig befleißigte er sich ganz besonders der slawonischen Sprachen, die er schon in Zwickau emsig und mit bestem Erfolg betrie ben hatte; besonders übte er sich in der wendischen Sprache und war zwei Jahre lang Mitglied der wendischen Predigergesellschaft. Schon auf der Zwickauer Schule hatte ihm dieser Unigang mit Polen und Wenden manches Scheltwort des Rektors eingetragen, und auch in Leipzig lachte man ost über den seltsamen Einfall, diese ungelehrten Sprachen zu erlernen. Und wie kam es ihm doch zustatten, als er beim nächsten Kriege in Böhmen dann mit de» Landes Einwohnern, mit Slaven, Krabaten und anderen zuvor nie gesehenen Völkerschaft ten, sich unterhalten konnte. Denn als im Jahr« 1742 die König- lichen und Kursiichstschen Hilfsvölker an der Grenze von Böhmen standen und da» löbliche Romerische Regiment zu Fuß einen FelLpre» oiger anzunehmen beordert wurde, überließ der Oberst des Regiment», Carl Joachim v. Römer, die Ernennung eine» solchen dem Geistlichen seiner Vaterstadt, H. Mag. Gotthardt Schuster, Archidiakonu» an der Zwickauer Marienkirche. Der forderte nun sofort unsern Körner auf, sich unverzüglich zum Regiment zu verfügen. Am 23. Juni, am Tage seiner einstigen Ankunft, verließ er Leipzig, begleitet von einem herz lichen Abschiedsgruß seiner Freunde von der wendischen Nation, des sen Schlußverse also lauteten: „geuch hin, da wo Larchaunen blitzen, wo Mavors (— Mars, röm. Kriegsgott) tausend Köpfe raubt' Genüg, dich muh der Himmel schützen, sein breiter Schild bedeckt d»> Haupt. Zeuch hin, zeuch hin, du wahrer Kenner von unsrer Sprache Selten heit; doch auch entfernt bleib uff« Gönn« mit alter deutsch« Red- lichkeitl" Bereit» am 25. langt« « in Lanbwüst beim H. Obersten an, legte darauf am 28. in Adorf im -aus« d«» -. Bürgermeister Miru» eine Vrobepredigt über den 121. Psalmen ab, wurde mn 17. Juli in Dresden von D. Lösch« «aminirrt, v«r»rdn«t und al» Md- vrediaer bestätigt. verzog, Körner unterde digerstelle an l Am 12. Sonntag nach Trinitatis hielt er zu St. Johanni» i« Adorf seine Antrittspredigt beim Regiment des Herrn von Römer. Dieses begleitete Körner nun ins Feldlager bei Freiberg, ging im Oktober dann mit der kursächstschen Armee über die Grenze und ver einigte sich dann mit der böhmischen Armee, worauf beide am 18. No vember siegreich über die Elbe gingen. Im Winterquartier zu Ioerkau in Schlesien, wo ihm dasjenige Haus zum Quartier angewis- fen wurde, wo einst vor Jahren der evangelische Predig« gewohnt hatte, in dem predigte er nun bis Ostern. Anfang Mai begann der Feldzug nach Schlesien, Körner predigte in Trautenau und später in Landshut an der Bober. Als die Bewohner des evangelischen Dor fes Leppersdorf gar sehr unter Plünderungen zu leiden hatten, hielt Körner ein« scharfe Strafpredigt gegen die verwilderte Soldateska. Die Preußen siegten bei Striegau. und als Körner am ersten Pfingst* feiertag über das Pfinastevangelium in Landshut predigen wollt«, wurde das Regiment überfallen und mußte durch den großen Wald nach Böhmen entweichen. Hier hielt sich die vereinigte Arm« «ur Verteidigung bei Königsgrätz auf und zog dann an d« Elbe hi« nach Sachsen bis nach Wittenberg, wo 6 Regimenter Lag« bezogen. Doch nach dem blutigen Treffen bei Keflelsdorf nahmen die Verbün deten abermals ihren Rückzug nach Böhmen, wo im Dezember 1748 der Friede verkündigt wurde. Seltsamerweise kam nun Körn« 1748 am 2. Epiphaniassonntage mit seinem Regiment nach uns««« Bockau ins Quartier, unwissend, daß dieser Ort nach so manch« Unruhe des Lebens ihm zur zweiten Heimat werden sollte. Da nach Beendigun- de» Krieges die Feldprediger anderweit berufen worden, verwaltet» Körner ein Vierteljahr lang die erledigte Diakonatsstell« zu Reich««» bach i. V. und Kalf auch 1746 aus in Vakanzen und bei Krankhriten. Endlich kam Körner durch da» Oberkonsistorium in Dresden zu« Vorschlag für das erledigte Pastorat bei der dortigen evangelischen böhmischen Gemeinde und hielt auch 1747 in der Iohanniskirche «in» Gastpredigt in böhmischer Sprache. Nachdem sich dann aber doch noch der Obrrdiakonus zu Detzschau, H. Georg Petermann, entschloß, da» böhmische Pastorat anzunehmen, wurde unserm Körner al» Entgelt für seine Bemiihung die erste erledigte Predigerstell« v«rsproch«n und zwar gerade an dem Tage, an -em hier in Bockau sein Vorgänger, Pfr. Georg Michael Herz H., verstorben. Da aber die Besetzung de, Bockauer Pastorat» sich noch lang« "" . - . sen auch noch eine Gastpr«dtgt wegen d« PH» dem Waisenhaus und dem Festung«-«» in Dresden ad- legen mußte, kam er indessen nach Krakau und di« Obxlausitz, dm dortigen Pfarrer zu vertreten. Bon hier au» wurde er nach Bockau berufen, hielt am Sonntag Exaudi sein« Prob«p,»digt und nach «r- folgter Wahl und Bestätigung seine Antrittsprediat. Dankbar ««W Körn« es zu schätzen, daß ihm nun eine ruhig« Wirkungsstätte d» schieden; denn, so schr«ibt er wörtlich, zweimal hat mich Sott au» d«« Wasser, darinnen ich einst zwei Stund«« lana hing, gezogen; Em«! hat er mich von einem tödlichen Fall, ein« Stock»««» »och, mied«» lebendig gemacht; dreimal hat er «ich i» der Flucht vor dem F«t«d» «halten, al» ich mich bet Striegau wmen der Lusa«« t« Setreld« mußte verborgen halten, und bei Kessekdorf ««in Kritgagesell», dm tz. Regiment-feldscher Lange, nahe bei «ir durch einen tödlich» Schuß vom Pferde fiel; zweimal bat er «ir au» KrankhetteGand» w^«e sich Korn« mit -er Tochter Le» T«ch«L«g« «svoeatse»»
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