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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221007
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221007
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-07
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.10.1922
- Autor
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verstand»» zu rrklärr kordmung di« -«rqu»-ab« der ühattlo» «qoigt. ,, n, daß nach BqMung der Lagernd- sämtlichen Au»stellung,g»g«nständ« «« — . LS kjx» DA Mchsndach PrepF - 'V Müvch«- v. vkt. Da, biedertg« Srgebni» in de« Landeeverraie- Prozeß Aechenbach, Lemke und Dr. Varqa» ik der völlige moralisch, Zusammenbruch de» Handlangers Linner», de» heute 28- Welge» A,ch, nbach au, Lhemnitz, der sich ».kühnst, al, 24Äri- ger zusammen mit dem Phantasten Eirner Geschichte und Weltpalitik zu mache«. Wir wissen, daß in dem letzten Dokumentensälschungspro- zeß Fechendach mit dreister Stimme erklärt hatte, nie mit der auslän dischen Droßkapitalikenpreffe in Verbindung gestanden zu haben, nie- mal, mit d«u französischen chauvinistischen Journalisten Rene Payot, *mn größten Deutschenfreffer Frankreich», und setzt mußt« Fechendach, in die Eng» getrieben, gestehen: Ich habe di« mir zur Last gelegten Be ziehungen zur Aurlandspressr gehabt. Ich habe im Dokumentenfäl- > schung-prozeß nicht di« Wahrheit gesagt. Eisner und sein Schatten Fechendach haben also Deutschland und da, deutsche Volk nicht nur belogen, sondern auch betrog«» und Ftchenbach hat es zudem noch an di» Ententepress» verkaust. Fechendach mußte jetzt eingrstehen, daß der bekannte Streik 1918 in der Münchener Kriegsindustrie von ihm und Ei»n« deshalb angezettelt und gischürt worden war, um die Frühjahiwofsensive 1918 unmöglich zu machen, gu einer Zeit also, wo ganz Deutschland bangt, und die letzten Anstrengungen machte, um de» übermächtigen Gegners im Westen Herr zu werden, da arbeiteten Eisner und Fechendach daran, Deutschland das Schwert aus der Hand zu schlagen. Fechendach, der noch kurz zuvor sich al, Daterlands- retter aufzuspielen versucht hatte, machte nach dem Geständnis seiner Lüge »inen kläglichen Eindruck. Er wußte nicht, daß fein« früher von ihm geschiedene Frau bei d«r Polizei Anzeige gegen ihn wegen seiner Beziehung»» zu Ren, Payot gemacht hatte. M D«r Retter Amerika. " vollst, v. vkt. Don hervorragender am«ikanischer Seite wird erklärt, daß Amerika sich bemüht zeigen werde, noch in diesem Jahr zu einer vernünftigen Lösung der Reparationsfrage energi sch» Schritte zu tun. gu diesem Heraustreten au» der bisherigen Gleichgültigkeit wäre freilich nötig, daß die Kris« im nahen Osten inzwischen beigelegt wird. Sollte der amerikanische Ver such, der vielleicht schon Anfang November gemacht wird, sehlschla- gen, so würde es auch der letzte sein. Dann müsse spätestens im Früh ling des nächsten Jahres «in allgemeines Chaos einsetzen. » Rewyork, 6. Okt. Auf der Konferenz der amerikanischen Ban kier», an der 10 080 Delegierte teilnehmen, hielt der ffinanzmann Le - mont «in« Rede, in der er erklärte, die öffentliche Meinung in Ame rika und Europa messe heute der Frage der interalliierten Schulden eine solche Bedeutung bei, daß das Reparationsproblem daneben erst in zweiter Linie komme. Deutschland könne keinen Be trag zahlen, der sich der im Friedensvertrag festgesetzten Reparations- summ« nähere. Der Redner forderte die Amerikaner auf, sich zu über- legen, ob nicht gewisse alliierte Schulden an Amerika annulliert wer den sollten. I OeEch« Angelegenheiten. * Weiter« Tariferhöhung bei d« Eisenbahn. Der ständige Aus- schuß des Reichseisenbahnrates hat die Vorschläge der Verwaltung auf Tariferhöhungen angenommen. Darnach erhöhen sich die Güter tarife zum 18. Oktober um 68 Prozent der zurzeit geltenden Sätze. Ausgenommen werden die Notstandstarife für Kartoffeln und Obst, die in der bisherigen Höhe bestehen bleiben. Di« Personenta rif», dstvoml» November abum 188 Prozent erhöht werde», a>A> den zum 1. Dezember um weitere 58 Prozent gesteigert, sodaß sie dann da» dreifache der heutigen Sätze betragen. Zur Angleichung der Per- sonentarise an die Gütertarife soll zum 1. Januar eine weitere Steige- rung der Personentarife erfolgen, sodaß dann in der S. und 4. Klasse der Preis das hundertfach« des Friedenspreises betragt. * Die Steigerung der Indexziffer. Infolge der anhaltenden, star- ken Preissteigerung aller Lebensbedürfnisse ist die vom Statistischen Reicheamt festgestellte Indexziffer für die Lebenshaltungskosten (Auf wand für Ernährung, Heizung, Bekleidung und Wohnung) im Durch- schnitt des Monats September auf 11376 gegen 7829 im August ge stiegen. Die Steigerung gegenüber dem Vormonat betragt sonach 61,8 vom Hundert. schaftmakristmiu«, zur d« D«u«rLmq der Rohwrodukst l»b e« «nau s» «t» d« Ktti . - n- . billig, K Gvundsätz», di» dad Mrtschafstminisstrstm in Ueberein- Kimmung mit der Konferenz über di« Festsitzung d«, B«r ka«f»pr«is» ausgestellt Hak, auch für da, Handwerk gelten zu Aue, 6. Okt. Am Mittwoch sand im Restaurant Stadtbamerri die diesjährige zweite ordentliche Sitzung des Ausschusses der All - gemeinen Ortskrankass« für Au« und Umgebung statt, die von sechs Arbeitgebern und 34 Versicherten sowie sieben Vorstandsmitgliedern besucht war. Di« Sitzung wurde vom stellv. Ausschußvorsitzenden Emil Richter geleitet. Der Vorpvn-svov- sitzende Max Ficker berichtete über die Tätigkeit de» Vorstandes seit der letzten am 13. Juni 1922 statstefu-n-enen Ausschußsitzung. Er brachte zum Ausdruck, daß die Tätigkeit der Krankenkassen durch die mehr und mehr zunehmende Entwertung des Geldes und die damit steigende Teuerung recht erschwert würde. Aus diesem Grunde müßten di« aesetzlichen Bestimmungen fortwährend geändert werden, um nur einigermaßen den bestehenden Verhältnissen Rech nung zu tragen. Trotzdem seien die Barleistungen der Kassen gegen-- wärtig bei weitem nicht mehr den Löhnen der Versicherten ent- sprechend, so daß sich viel« Arbeiter trotz VorlieMl« einer ernst lichen Erkrankung nicht krank melden konnten. Weiter berichtete er über dis in letzter Zeit ergangenen Abänderungen der Reichs- versichevunasordnung, das Verhältnis der Kaff« mit Aerste», Zahn ärzten, Zahntechnikern, Apotheken usw. sowie darüber, daß infolge des andauernden Steigens aller Ausgabeposten die KaffenmittÄ äußerst angespannt seien. Alsdann fand ein 11. Nachtrag zur Kaffensatzung, der von Geschäftsführer L«istner erläutert wurde, einstimmige Annahm«. Hiernach ist angesichts der in letzter Zeit eingetretenen rapiden Geldentwertung der Grundlohn von 128 auf V88 Mark, der» gegenwärtig hochstzulässigen Betrag,. «Höht worden, wie überhaupt sie bisherige Gnteilung der Grundlöhne und Lohnstusen «ine gttm-loqene Aendevung ersBhrt. Ake-Mit- glied -es Ausschusses zur Prüfung der Rechnung des Jahres 1922 wurden Kassierer Arthur Baumann und Expedient Malter Höfer wieder- und Friseurmeister Paul Lötzsch neugewählt und im Anschluß daran einstimmige Genchmiaung zum Voranschlag für das Jahr 1923 «tteilt, der in Einnahme und Ausgabe mit 18269 769 Mark abschließt. Ferner Erde die mangelnd« Bade gelegenheit in der Stadt Mr Sprache gebracht und nach längerer Aussprache einstimmig sine Entschließung angenommen, nach der an den Rat der Stadt zwecks Abstellung des Mißstandes heran- gegairgen werden soll. Schließlich machte noch Kaufmann Alfred Fritzsche als Vorsitzender -äs Versandes der Ortskrankenkassen im Bezirk der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg nähere-Mit- tauf»p«eift, der Wstderbeschasfung-Pvei» in angemessener Veise mit berücksichtig werden muß, und daß dort, wo do, geschieht, nicht daraus ein wucherisches Vergehen gefolgert werden kann. Dagegen muß e» auch hierbei da» Wirttchaftsministerium ablehnen, d«n au» Handwerkskvetsen geäußert«» Wünschen nochzukommen, nach denen nur unbeschränkt der Wiederbeschofftmgspvri, kalkuliert werd«, soll. Di« Landesprüfungsstell« wird al» Gutachter-Instanz in diesem Sinn« fungieren. * ErwerbÄof«. Im Reich,tagsau«schuß für soziale Angelegen- Helt«» teilte das Reichsarbeitsministerium mit, daß nach der neue- sten Statistik im ganzen Deutschen Reich insgesamt nur 11888 Er- werbslose Unterstützung beziehen. Sobald sich eine ungünstigere Be- schäftigungsquot« zeige, werde die Reich-regierung die Sätze erhöhen und nachträglich di« Genehmigung d«, Reich^age« «inholen. Hierzu ist zu bemerken, daß die Zahl der Erwerbslosen, die Unterstützung be ziehen, stets geringer ist al» di« Zahl der tatsächlich Erwerbslosen. * D»r neue Wiutersahrpla«, der am 8. Oktober in Kraft tritt, weist wesentlich« Aen-erungen gegenüber -sm Somm«rfahrplan nicht auf. Auf den meisten Linien in unserem Bezirk bleibt der bisherige Fahrplan überhaiMt bestehen. * Sonutagüarstu. Di» Entkernungsgrenze, bi» zu -er allgemein Sonntagskarten ausgegrben werden können, wird vom 1. November ab auf 188 Kilometer erweitert. * Wagenmangel. Zn der Abrollung b«r Ernt« zeigten! sich be- r«it» auf -er Eisenbahn gewiss« Stockungen infolge de« Wagen mangel». Bei der Erhöhung -er Schwierigkreiten hält man ein« Einschränkung de» Personen- und Warenverkehrs zugunsten der Lrnreeinbvingung für Unabwendbar. * Im Aaslan-spttketverkehr wird di« Berechnung ein Goldfrank gleich 488 Mark zug-rund« gelegt. Ast«, 8. Okt. Mitwoch, de» 11. Oktober, abend» 8 Ahr, bietet -er Mannergesangverein Liedertafel in Vmbinduirg mit Frau Elisabeth Pohler und Kantor Fritzsch» «in Kirchen- kon »ert in der Frt«d«mvivche, da» ebenso «dlem Kunstgenuß wie religiöser Erbauung dienen soll. DK LtrLtt (MännerchSve und Einzelgesänge), find nicht nur nach ihrem Kunstwerk ousgaivählt — es wimnen ältere und neue re Kompositionen von Beethoven, Liszt, Dstnd«l»sohn> Schubert, Zöller, Kreutzler usw. »um Vortrau —, son dern st« find auch mach emoMLeitvedanken geordnet: Gott im Tage»- lauf, so daß «in« einheitlich« tief« Wirkung erzielt werden wird. Die Äusführenden bürg«» dafür, daß Vorzügliches geboten wirk Der Reingewinn ist für di« Ausgestaltung unserer Klosterkirche zu» Gediichtniskirche für da, 7v8jährst« Jubiläum im nächste» Jahr bestimmt. Ein zahlreicher Besuch ist der Veranstaltung zu wünschen. Lößnitz, 6. Okt. 2lm Mittwoch nachmittag wurde da» Stcht- bildero-ratorium im Gemein-esaale für die Kinder wiederholt, die in Schar«» herbetmeilt waren. Di« den Saal di» zum letzten Platz füllend«» Kinder bewiesen es trotz alle» Andrang« durch ihre Andacht und Stille, wie sehr Lie Bilder fesselt«». Sie sangen begeistert mit. Abend» 8 Uhr fand -er letzte Evangelisationsvortveg.in -er Haupt- kirch, statt: .Ist mit dem Tode alles aus?" 4k»ch die Ungläubigen^ so führte Pf. Barchewitz au», find doch recht unsicher und tasten-, wen« es sich um diese Frag« handelt. Dollair« zitterte an- gesichte seiner Toüessdnrd«. Di« modern«» Freidenker können de» UnsterblichkeitsglauLen nicht au» dem Herz«» reiße«. Di» GoÄ« kann man nicht einfach wegdisputieven. Ernst« Forscher, große Dichter und Denker hab»» di« UnfteMichkeit anerkannt. Christus hat diese größte Frag« geVst. Er gibt ewige« Leben! Der letzt« Vortrag war besonder» zahlreich besticht. Gotte gebe, daß die Ge meinde nun um so treuer bei ihrem Glauben bleib« um» sich zu ihrer Kirch« hatte. Mit diesem Wunsch ncchm der Redner Abschied. Lößnitz, 6. Okt Am Dienstag hielt aus Veranlassung des Dolks- blldungsmrsschuffes Pros. Dr. Günther-Neumann aus Dresden einen Wissenschaft!. Vortrag über: -Die Wunder der Tief- see*. Dieser Dortrag «füllte in jeder Hinsicht die hohen Lr- Wartungen, die man auf ihn gesetzt hatte. Hisr waltete neben größter Anschaulichkeit eine «rfräüiche Sachlichkeit, di« all« blendende Erfolghascherei in Wort and Ml» verschmäht; alle Farbentfine der herrlichen Lichtbild« waren genau nach der Natur wtedevgegeben und machten dies« somit doppelt wertvoll. Im ersten Teil besprach und zsigK der Redner im Lichtbild di« mannigfaltigen Fanggeräte und Fangnetz«, mit denen Tiere aus Tiefen geholt werden, die wenigstens 408 Motor unter dem Meeresspiegel liegen. Diese Netze fördern Geschöpfe zutage, von devetr oft verblüffend« Gestalt sich -le lebhafteste Phantasie kein« Vorstellung machen kann. Der zweite Teil beschäftigt« sich mit den mit Louchtovganen ausge rüsteten Seetieren, die ihr Dasein im tiefsten Dunkel -es Meeres- bodens verbringe». Dort unten leuchtet alles in märchenhaft -bunt« Lichtpracht, vom kleinste» kaum einen Millimeter großen Tinten fischbaby vis WM scheußlichen Kopffüßler. Die Leuchbovgan« dienen den Tieren zum Auffinden der Nahrung oder um ein Annähern dor Geschlechter zu ermöglichen oder um Verfolger irr« zu leiten. Die den geistreichen Bortrag «läuternden Lichtbilder waren von außerordentlicher Schönheit, Sauberkeit der Ausführung und einzig in ihrer Art. Die sehr zahlreich erschienenen und bis zum letzten Wort gespannt lauschenden Zuhörer spendeten reichen Beifall. C. M. Lößnitz, 6. Ott. Die Kirchgemoindevertretung beschloß auf An regung des Innerkirchlichen Ausschuss«, Li« Abendgottesdienste, die mit Oktober Wied« beginnen, besonders ouszugestalten. lleb« die christlichen Liebeswerk« (Heioenmission, -Innere Mission, Gustav- A-dvlf-Derein ufw.), soll in ihnen des öfteren berichtet, Lesnndere d^^igW«» HÄE ftvn^ MeW^nden^be- Iohchmg^ÄnPädt, 6. Okt. Der ÄangiermÄstw^Äm Gnd« geriet «uff dem Wege nach sein« Wohnung infolge der FkUtfternis in Len Betriebsgraben an -er Straße noch Schwarzenberg und fand darin seinen Tod. Niederschlem-a, 6. Okft Bei der wemesn-aairokasse wurden im September 48 62941V Mork umgesetzt in 1399 Posten. Es betrugen "die Geldetngän« 18823899 Mw«, di« Geldausgängs 9629906 Mark, die Zuweisungen 11166962 Mark, di« lieber- Weisungen 9 819 447 Mrrk. Zschorlau, 6. Okt. Gomeinderatssttzung vom 26. September. Anwesend: Gemeindevorfiand Heink«, Gemeind sattester Schramm und Rohn« und 18 Genreinderötsmitglkder. Die Stundenzahl, in mit den seinen, durchgeistigten, aber doch auch von Lebens- enttäuschungen sprechenden Zügen mißbilligen- ihren Kopf. „Ein wahres Glück/ sagte sie, „daß keiner unserer Zöglinge da ist. Es gibt ein so schlechtes Beispiel, wenn eine Lehrerin heiratet." ^Daß aber am nächsten Tage mit Walser alles glatt gemacht und der Vertrag mit Lisbeth gelöst wurde, Las verstand sich von selbst - —' Weile st-m- sie so da, -mm trat sie entschlossen in das Zimmer zurück. „Auch ich hqb« dir etwa» zu sagen/ sagte st« mit fest«, ent schlossener Stimm«. „?kuch du? Dann setze dich- mein Kind/ „Nein, laß mich lieb« hi« stchen. Du wirst -ich «rinnern, -aß du neulich mit mir über Hans sprachst/ „lieber den Doktor? Der ist erledigt. Von Lem will ich gar nicht» mehr hören. Am liebsten vergäße ich, -aß wir ihn jemals gekannt haben/ „Das ist Unrecht mm dir, Mama/ sagt« Slly, „und gerade über ihn muß ich mit dir sprechen/ „Ich dächte, Elly, nach dem, was du damals gesagt, nein, ge- schwvmn hast, sind die Akten üb« ihn schon geschlossen. „Nein, Mama, denn manchmal sagt und schwört «ran Dinge, von denen man glaubt, daß sie wahr sind, und sicht spät« -mm ein, Laß man,stch geirrt hat.* Frau von Rittner richtete sich mit einem Ruck, der aar nicht nach Migräne aussah, auf ihvem Ruhebette halb auf. »Knw, Elly/ rief sie, „erkläre -ich »Sher, was meinst -u? Worauf spielst -u an?* „Ich sagt« damals, -aß ich nie Dalbuvgs Fran werden würde.' „Und sei versichert, mein Kind, dqß da» wahr bleibt, dafür werd« ich ganz sicher zu sorgen wissen/ „Nein, Mama, tum wirst du hvffenÄich «IM tun, denn durch allsltt Geschehnisse —' „Perltsre dich in gar kein« Einzelheiten, bitte. Bl«ib ganz b«t der Sache, du willst dock nicht sagen —* „Ja, Mama, ich will sagen, daß Han» heut« schon bei bk um m«in« Hand anhatten wollt« und daß «r Lies« Lage komme» wird.* „Den Wog kann « sich «sparen!* »i^ Frau von Rittner aus und sprang auf. „Meine Einwilligung bekommt «r nie! nie! «kl* Mein Jawort hat «,* sagte Elly ganz schlicht. „Kind, bist du denn wcchnstnig geworden?* Mein, ich weiß auch nicht, was du gegen Han» hast?* „Mes, « ist «in hintrrsistiger, verstellt« Mensch, -er gegen -IP un- mich anpövend gehandelt bat.* „Gegen mich nicht, un- gegen dich Muttchertz doch auch «ächt.* „Ich bitte dich laß da« Zärtlichst»«. Denadk Hage ^vischut uns stellt sich ganz ander». Du hast nicht» ast zu wahren zwischen ihm un- mir; «in zweite, gibt es nicht. Wen» dir dich van dein« Dlutttr lossagen kannst.» un- jetzt brach die Frau schluchzende Trän«» au», Mm» alkr-ings — oder mtt mein« EinwMgmig nit! Sa» hl« ich dir «ich zur» «sie» Mäst gesägt, ab« zum letzte».* Ma« kann nicht dein lWer Entschluß stia/ M ist und -aß « sich nimmst ändern astch davon kannst du itterzeugt stin. Jetzt eck«, ich bitte dich geh. Ich vertrag« jetzt —- Est—miss' NbMP UssMMU VVINEkP 26. Kapitel. Den ganzen Dag üb« ließ Frau von Nittn-sv sich nicht schen. Sie habe Migräne. „Dann bvauche sie erst recht einen Arzt/ ließ -er Doktor ihr sagen. „Rein, danke, « soll sich nur um Gottes willen nicht a-ufhalten lassen. Sein« Reis« nach Berlin sei die Hauptsache/ Da» «ar deutlich, natürlich lacht» « und Elly lachte mit. Trotz- dem sagt» sie: „Arme Mama.' „Ja, nach st einer verlorenen Schlacht, müssen ihr» Gefühle nicht angen«hm sein,* bestätigst ihr der Doktor. Und eine verloren« Schlacht war es, das fühlte Frau von Rittner sehr gut. Alle Höllen- quälen -er Welt hätt« sie in diesem Augenblick Lisbeth sowohl al» -sm Doktor gegönnt. Aber selbst jede Möglichkeit, Rache zu üben, fehlst ihr. Lisbeth würde triumphieren, ast Hausfrau in das Hau» Walsers «tnziehen, eine ne« Königin der Gesellschaft, der um ihr« neuen Reichtums willen alle» huldigst und Walburg — aber wa, mit Wal-ury geschah, ging sie nicht« an- sie wallst nicht einmal seinen Namen nsthr hören. Natürlich ging Elly zur Mutstr hinauf, al» Hans wirklich fort- gefahren 'war. Er mußte ja, und hätte überhaupt schon zeitig« fahren müssen, wenn «r nicht Rücksicht auf das Paar Lisbeth und Walser genommrn hätte, denen er -och die schön« Fahrt nicht durch sein Mitfahren hatte verderben wolkn. Frau von' Rittner lag auf dem Sofa and »ar sehr kaputt» „Getz Lich her, mein Kind/ sagst sie mit «in« Stimm«, -st säst im Ersterben war. „Ich möchte dir «in« Mitteilung machen, die dich überraschen wird.' „Pkichk* fragst Elly erstaunt. „Aq, ich Hobe beschlosst», noch einmal zu heiraten. Diese» lstp» »Ge» kann mk ja aus di« Dau« nicht m«hr genügen. E» ist Meldorf, -er mir -i« Ehre angetan hat, um meine Hand an zu holten. Lest« Stellung bei Hofe un- in -er Gesellschaft wird auch dich in -K Sage setzen —* „Oh, Mama, mich laß bei der Sache ganz au, dem «piek. Ich hoff, Mr, dbß du dein Glück H-Ski findest.' N Ä, M-mochu«, mehr kann ich dir MH nicht stgftn, dem, mM» Glück ist doch «Ist.* Damit kmuast sie stch über die Mutt« hi» und gab ihr «in»» Kist» Kuß auf di« Stirn. Dann trat st« ans Fenster und blickt« auf R»bel, -st sich gerade jetzt wie «indgrbausch^«, Üb« den De« und dl« Landschaft legstm EM Das Opferlamm. Roman von Skowronnek ' "M ffl Amerikanisches Copyright by Earl Duncker-Berlin, ' (Nachdruck verboten.) (Sl. Fortsetzung.) „Oh, -u mein —* ri«f « aus un- wollte zu ihr hinüber und fi« Umfassen» Sie wie, ihn aber erschreckt zurück un- deustst nach dem Schaffner, -er in diesem Augenblick -ie Tür öffnest und um Sie Fahrscheine bat. So ein Schaffner ist imstande un- zerstört die ganze Poesie: Jedenfalls kommt er immer im unrechten Augenblick. „Liahst du,' sagte er, Ms ist jq, was mir an dir am meisten gefallen hat. Deine wundervoll« Offenheit und Aufrichtigkeit.* „Sage «das nicht/ sagte si«, legst den Fing« auf ihren Münd und machte Laun, sine Bewegung mit ihrer Han-, als wolle sie Lies« Frage^nicht näher -«rühren. ^Sage das nicht, denn — gerade bei Tonst war ich alles ander« al» offen. Gerade La habe ich «in Spstl gffpstlt, da, wohl nicht ganz einwandfrei war. Aber aus Liebe, Friedrich, nur aus Lieb« zu -Irl Denn jetzt, nicht wahr, kann ich es ja sagen, ich halbe -ich geliebt, vom ersten Augenblick an, wo ich dich gesehen habe, nein, früher schon, vom ersten Augenblick an, wo ich von dir gehört habe/ Und da? „Da fiel ,e mir ein, Laß ich durch rin klein wenig Strategie, «in klein wenig Kriegskunst, doch Lazu kommen kannst, dich mk zu «ringen, jedenfalls ab«, dich vor einer liebel««» Ehe zu be wahren, die -u gewiß «richt verdtentest.* Wie der -lest dm Reise verging, kann man sich denken. DK Fahtt war wk «in einzig« Traum, und al« man in Berlin ongejangt war, da wurde auf dem Bahnhof «in Auto genommen, „ssmch WestenLI* denn Lstheth wollt« natürlich durchaus in da» Penflnat zurück, zu dem sie gehörst. „Und wann bann -st Hochzeit sein?* fragst « während ber Sah«. „Ich muß doch «st «nein« Stellung noch kündigen.* „Ach wa», ich «erd« mit -einer DiEortn schon ein ernste» Work sMcheü- Wann kann ich mvvg«n zu euch?' Mann du willst. Vielleicht um 11 Uhr * lso um 11 Uhr.* Gr sti«g au», küßte Lisbeth -st -an- und Gbtt, «o» komnrm -nm Sst her, AG« Li^ech.' rin» lange, lang« Geschichte.'
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