Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 06.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192210067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19221006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19221006
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-06
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.10.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
:al»/ di« «itz» erhöht, «halt: d«r vor! a« auf da« Dr,ifach, der bt»h« ortan monatlich außer ihrem Mol SWS06 ML, souftiae Gen«:..'.,' Das Opferlamm. Roman von Skowronnak . Amerikanisches Copyright by Carl Duncker-Berlin. ' (Nachdruck verboten.) (SO. Fortsetzung.) Wütend ballte sie -le Zeitung zusammen und warf sie zur Erd«. »Mein Gott! mein Gotti Was es doch auf dieser Welt fllr er bärmliche Menschen gibt/ Als er ckbf^hr, warteten Elly und der Doktor auf ihn. Elly Übersicht« ihm noch «in zierlich gebundene« Paket: »Das sind die Sachen,' sogt« sie. Er machte, eine Bewegung des Nichtannehmens. besann sich aber, daß das nicht ging. Dann nahmen sie Abschied. Er stieg in den Wagen ein Elly und der Doktor winkten ihm noch lang« mit ihren Taschentüchern nach. „Dich» war der erste Stretch/ sagte Elly. „Doch der zweit» folgt sogleich/ setzt« der Doktor hinzu und gab Elly «inen herzhaften Kuß. „Aber Hansl" rief sie und »rächt« sich, von Purpurrat über gossen, von ihm los. Dann lächelte st«. „Und was willst du jetzt tun?" „Vor dein» Mama hlntreten und sie um dein« Hand bitten." „Ach, du bist gut. Du hast ja noch nicht »inmal mich ordentlich gefragt, ob ich veine Frau werden will." „Soll ich es jetzt tunk" fragte er. .Stein, nein, aber der Maina wollen wir den -weiten Schlag heute noch ersparen. Am übrigen kommt ja hiev Brelldorf." „Dein lt«L» Papal" sagte L»r Doktor lachend. Si« aber schlug ihn« auf den Mund und sagt«: „Pfui! wie kann man nur so ein häßliches Wort saaen/ denn — in Verbindung mit Brelldorf klang es ihr tatsächlich häßlich —. H«rr von Dr«lldorf «ar von den Nach richten, di, »r von Frau von Rittner Härte, gar nicht entzückt. Walser «ar also al« Schwiegersohn total durch di« Lapp*n gegangrn. Da« war freilich «gal, denn wer -«nrietten« Locht« heiratet», da« w« ihm höchst gleichgültig, w«nn es nur jemand war, und zwar selbstverständlich jemand, de» di- Gewähr dot, für Elly sorgen zu können!, so daß st» «des ihr« MM«, noch — da« würde ihm ja girad« noch sichten — ihm als Stiefvater — auf SA Äsche siel. Walburg «o« dadurch von selbst ««geschloffen^ d«nn »et «einem lächerlich« Schalke könnt« ,r ja nicht daran denken» zu heivoten, und «« «pv ein gut« Zug von Vernunft, Laß Ell, ihr ^nie, nie «erb« «L H«M» Walburg» Frau", gesprochen hatte. Aber die Situation war sch« H-W und von VMd-4 beschloß — nicht heute —, denn hruw am Log« so viel« Aufregungen, wollt« « sein« geiNdt« Henriette vor jeder nmen Aufmaunz bewahren, ober er de- Mob, morgen der sck«n»n Krau «stmen.Wein einpchhllnken und ihr wird dun Letzte Drahtnachrichte« in London, L««li« llkguh li« zu neue» Berhandl § ' § steht. Auch die Kollekte am Vormittag Mission«notopf«r HMüe kommen. * Der Zuck« «ich noch teurer. Die RüLenfabritanten find mik ihrer Forderung auf -»ranssetzung der Rübenpreis«» bi, auf rund 4« Mori pw Hnetner b»i der Regierung durchgedrnng«. Demg«. Mß d*rft« betttt» In allernächst« gelt der guck««»,et« v« «X» auf 4000 Wark pro Zentner sttigen. Anf»l«e der «rhöhung dm: «ockfpesen, der Fr«chM»bührcn und der Prvvision-sätze »sich »an t» Oroßverkchr nüt eine« Preis von rund 7000 Mark pro Zentner rech. n«n diirsen. Da de« Preis fiir Auslanb^ucker nur 7S00 Mark be« trägt, wird di« Differenz »wischen beiden guckerart«» bedeutend vir- ringert sein. (Womit sich der Verbraucher tröst,» kann. «F. B>") . SN " Der neu« Papi-rperl«. Das R»ich»wirischastsmMisteriu» wird durch «in» tn Len nächst«« Loge« i» Reiämgesetzblatt v«r- öffeutlichtr Derovtmung den Höchstpreis fllr Holzstoff mit Wirkung voin 1. Oktober neu festsetze». Der Höchstpreis wirst Ma 10V Kilogramm Fichtenhstzschliff, lufttrocken, ad Bahnstation de« Erzeugers 4000 Mark betragen. Für Feinschliff, Dampfschliff und gebleichten Holzschliff iäbt Lie Verordnung «inen Zuschlag di« zu fünf Prozent zu.. Veräußerungoverträg«, di« in der Zett vom 1. bis 14. September 16L2 abgeschloffen wvrden find, unterliegen keinem Höchstpreise, sofern die Lieferung bis zum 14. September 1922 er- folgt ist. Der Preis Les für die Herstellung von Zeitungsdruck papier benötigten Zellstoffs ist von 67,80 Mark auf 76 Mark und der Les Zeitungsdruckpapier« von 68/0 Mark auf SS Mark für La« Kilogramm erhöht worden. Dir Erhöhung der Preise wird begründet mit -er Steigerung der Furchten, die eine Verteuerung von 10 Mark für Las Kilotznunm verursachen, sowie mit der Erhöhung der übrigen Produktionskosten. des «rzgebirgisihen Bolksseelmd«» ' Reu« Wirtschast»-V«rh<utbluugt» mit Rutzlan». " Schneeberg, 8. Okt. Der Militärverein hält am Sonn abend, den 7. Oktober, abends 8 Uhr im Vereinslokal zur Garküche seine Hauptversammlung ad. Die außerordentlich wichtige Tages ordnung sieht besonders die Erhöhung der Dereindbeitrüge vor, so Laß ein zahlreicher Besuch der Mitglieder dringend erwünscht ist. Schneeberg. 5. Okt. Wie im vorigen Jahr«, so wirst auch jetzt wieder eine groß« Sammlung für die Inner« Mission unter Lem Namen „Missionsnothilfe" veranstaltet. Man kann sich ja leicht Lenken, Laß die schreckliche Gntwertunng unseres deutschen Velde» und die ungehmeren Preise für Lebensmittel sich bei solchen Anstalten, Lie nur Helsen, nicht aber erwerben können, am aller- stärksten fühlbar machen. Nächsten Sonntag abends 8 Uhr wird Pastor Amelunng, Vereinsgeistlichsr Les Landesvevein« für Inner: Mission rn Dresden, in L«r Hospitalkirche einen Vortrag halten über die Not Ler Inneren Mission, die gen Himmel schreit. Erst dann wird man ein warme» He« und «ine offene Hand für diese Nöte bekommen, wenn man sie kenn«« lernt. Wer da will, -aß die Anstalten Ler Liede in unserem SachsenlanL» nicht zu Grunde gehen, sondern ihre Segen-wirkungen «ich weiterhin ent falten können, Ler komm« und höre und gebe, was in seinen Kräften " Di« Ee» Lohnreaelm««» 1« Braunkohlenbergbau sehen eine Erhöhung Ler SchuhtlSyne vor, dis für den rheinischen Braunkohle^bezirk 100 Prozent, für den Dürener 91 Prozent, Mr die Kernrovier« -«mitteldeutschen 92 Prozrnt Ler für da« RrchrgEct vorgesehenen Lohnerhöhung betragen. Für die Ranst- revrere Les mitteldeutschen Braunkohlenbezirks ist eine Erhöhung um SO Prozent, für den bayerische» Braurckohlenbevgbau um SO bis 94 Prozent Lee für Lie Kernveviere des mitteldeutschen Braunkohle» bevgbaus bewilligten Zulagen festgesetzt. Berlin, 5. M. Der Präsident der Russo-Bfiatie-Gchllschaft in London, Leslie Urguhart, wird kommende« Freitag M Ber lin zu neuen Verhandln«-«» «»wartet, die sich ansd«« wil l>»m russische« Volkskommissar Mr Außenhandel, Krafft», vereinbar« trn Wiederaufbau vertrag blieben. Vo» russischer Seit« soll der zurzeit in Berlin «eilend« Litwinow di« Verhandlungen führe». Mlllnreruvg«« k» S-lo«iktz Mirich, 4. Okt. „Secolo" m«ld«t au» Saloniki: Sekt Montag wtch4» Ha^, wt«d« g«plstn»,rt. Da, Mi«n«kp»itw hat do» «tnnstneckt v«rh»n-t. Et« D«pntt»rt«r ist t» Antzrag« d«e grwchisch»« Regi«nng tn SnIeM M llchwWW» d«, äftwMtchrn Dwwat«« ei »getroffen. Der Wordprs-eh NAH«««. Leipzig, 4. Ott. vgr »««iw V«-da»dku»s«t«g whärt« Mst »»»- schließlich oer Vernehmung de, Hauptanaeklajwn Ernst Wern «r Techow. Ueber die Ziele der Organisation L und über die Be weggründe, die ihm zum Beitrift veranlaßten, verweigert« er die Auskunft. Dan« gibt er »in« sehr «-sührlich« Darstellung darüber, «i» er Lazu gekommen sei, die Stell, «uw» Lhaufseur« für da» in Dresden erwartet« Aut» an»unch««n, da» „notlon«l«n Zw«ck«a" dir- neu sollte, lieber die Art dieser nationalen Zwecke befragt, sagt Techow, man hab» ihm stet» gesagt, «» sei beabsichtigt, in La» besetzt« Gebiet zu fahren und dort vo» b« Entent« -uriUmrhalte», deutsche Gefangene zu befreien. Schließlich gibt er ober zu, baß er in den letz ten Tagen vor d«m Mord von Ker» «ingeweiht mord«» lei. Ker» sei der Urberzeuqung gewesen, daß nur ein« streng national denkende Regierung Deutschland wieder hochbring«« könnt. Sia» solche Re gierung an dl« Spitze »u bringen, kömw aber nur mit Gewalt er reicht werden. Man müsse eine politisch linksstehende führend« Per sönlichkeit beseitigen, dann käme brr Bürgerkrieg und dann werd« die Rechte siegen. Techow gibt weiter zu, Kern habe ihm unmittelbar vor der Tat ««sogt, daß «» Rathenau sei, der ermordet «ersten müßte. Techow will di« Grüiw«, di« Kern leiteten, bis auf wenige nicht ge billigt haben. Auf die Frage de» Vorsitzenden, weshalb er trotzdem seine B»- teiligung an Lem Mord« zugesagt habe, erwidert Techow, er habe gänzlich unter dem suggestiven Einfluß Kern» gestanden, sei vollständig in dessen Gewalt gewesen. Am Abend vor der Tat sei Kern auf ihn zugetreten und hab« zu. ihm gesagt: Jetzt mußt du die Fahrt unter all»n Umstänbin machen. E» gibt kein Zurück mehr Mr dich. Wir müssen losschlagen. Du brauchst nur den Dogen zu füh? ren. Er hab« ihm di« Hand entgcgengestreckt und er, Techow, habe, da man ihm keine Zeit zum Ueberlegen gelassen habe und alles so schnell gegangen sek, eingeschlagen. Der jüngere Techow, de» den Eindruck der Offenheit und Glaubwürdigkeit macht, wird befragt, warum er eine Zusammenkunft »wischen Stubenrauch, von dem bekanntlich der Plan des At- rentatr ausgegangen ist, und Kern vermittelt habe. Er erwidert«, Kern habe über Stubenrauch» Attentatsplan am Telephon ironisch gesprochen, und deshalb habe «r «» Mr nützlich gehalten, die beiden zusammenzuführen, denn er selber verabscheu« jeden Mord. Außer dem befanden sich er und Stubenrauch noch in <in»m sehr jugend lichen Alter. Al» «r von dem Mord« hörte, sei sein erster Gedanke gewesen, baß Kern und Fischer die Tat vollbracht hätten. Als sein Bruder nach Hause kam, habe er den Eindruck gehabt, daß auch dieser bei der Tat beteiligt gewesen fei. Der Hausarzt der Familie Techow erklärt al» Sachverständiger, bei Hane Techow sei die linke Körperseite seit den Pubcrtätsjahren tn der Entwicklung zurückgeblieben; infolge Kränklichkeit mußt« er viel liegen und sei so zur Beschäftigung mit der Politik gekommen. Der ältere Bruder sei insofern abnorm, als er bereits, auf das ge ringste Quantum Alkohol reagier«. Die Zurechnungsfähigkeit der bei- den Brüder sei zweifellos gemindert. M ' ' OerMchs Angelegenheiten. H ' Die Bersichörungspflicht Mr Angchelltt. Die sozialpol. Reichs- tagsausschuß nahm bei Ler Beratung über A«ud«r«ng de» D«rstch«rurrg»«»setz«» für Anotstgllt« den Grundsatz an, daß die Derdienfigvenze für di»' B-öficherungSgr«nz« überhaupt fallen solle. Es churden aber folgende Personen für Versicherungs- frei erklärt, sofern, ihr Jahresarbeitsverdienst SOO 000 Mk. übersteigt: bevollmächtigte Betriebsleiter, Vorstandsmitglied« bei Vereinen mit juristischer Person und Geschäftsführer bei Gesellschaften m. st. H. Alle andete» Personen^ sind also ohne Rücksicht auf die Höh» de» Jahresarbeitsverdienst«» versicherungspflichtig. " Zuschüsse zum Brotprei». Wo von zuständiger Stelle mitgsteilt wird, schweben augenbiicklilich Verhandlungen zwischen der Reichs- regierung und Ler Entente, die den Zweck verfolgen, Üi« Erlaubnis zu erwirken, Las Deutschland gestittet wird, das Brotgetreide Lurch Reichszuschüssezu verbilligen. Bekanntlich hat Lie En tente vor nicht langer Zeit derartige Zuschüsse verboten. zu sagen, sie müßten sich beide mit ihren Wünschen bescheiden, bi» — Elly versorgt war. So kam an dem Lage im Rittnerschen Hause eigentlich keiner auf feine Kosten. Am schlimmsten war Lisbeth daran, al» sie mit ihrem Köfferchen wie ein Dieb aus dem Haus« schlich, denn sie wollte mittels Dampfers zur Bahnstation fahren. Einen Wegen hatte man ihr ja nicht zur Verfügung gestellt. Sie weinte herzbrechend auf dem ganzen Wege huwb bi» zum Sos. Und auch als si« auf der Holzbrücke stand, und L«n schon von fernher sichtbaren Dampfer erwartete, rollten ihr di« Tränen übrr di« Wangen hinab. Ein wahres Glück, daß so wenig« Menschen Len Dampfer benutzten, sonst hätte sie ja vor den neugierigen Blicken und all den seltsamen Mutmaßungen tn den Boden versinken müssen. Ganz furchtbar empfand sie es, daß niemand sie begleitete, nie- mond von ihr Abschied genommen hatte. Auch Elly und auch Ler Doktor nicht. Und Walser? Der saß wohl oben in feinem Zimmer und trlrdigt« wt« immer sein« Briefe, und nicht «inmal ihm könnt« sie «inen letzten Gruß, »in letztes Zeichen senden! Die Fahrt dauerte nicht lange. Für ihre Schörchert hatte sie heute keinen Mick, kein Auge und kein Verständnis. Ihr war alles grau in gratt. Sie sah nicht da« hell« Dlitzetn Les Wassers, sah nicht Li« Hellen Laubstreifen drüben auf Lem einen, und sah nicht di« sich hoch emportürmenden, d»mkl«n WaldwänL« auf diesem User de» See». Sie sah nicht». « Ei« fühlt« nur den Ruck und hört» nm di» Stimm« L«» Schiffs- fühvers: „Endstation — alle« anssdeigen." Mechanisch griff si, nach ihrem Handkoffer. Mechanisch ging sie über dm schmalen, vom Dampfer zur An- ltgistelk« geworfen,» Steg- La schlug »ine Stimm» an ihr Ohr: „Soll ich Ihnen Zhrm Koff«r himmstrag«»?" fragt» «in blasser- leidend ou»s»henb« Knirps, d« wohl darauf mwgtng, sich «in paar Groschen zu vmdimm. Verständnislos sieh st« ihn an. „Ja, tn da»/ sagte st« dann, denn si« wollt« ihm kein» Ent- täuschung bereiten und keinen Schmerz inachen. Si« wußte, wi« Schmerz und Gnttäschung w»h tun. Oben, im Stationsgebäude, löst« fi« sich «in« Fahrkarte und tvat auf Lm vohustrig. Endlich," sagte Wals»» und trat, ihr Heid» -sinh« »ntg«g»nstr«ck»nd, fwudig aus st» „ ,Sm? Ski»" rief fi», al, trau« fi« ihrm Augrn nicht. ^Um Dvtt»»will«n, wir kommrn Si« denn hierher?" „A»ff dieselbe Meife mit Sie/ stab «r lachend zur Antwort. „Rau-g-setzt, d. h. ans die höflichst« Weise der Welt, nq, hinan»- gebetm." „Doch nicht um meinetwillen?" rief Lisbeth wi» tödlich «rschveckt. „Nein, nein, darüber können Si« ganz beruhigt sein. Um Ellys willen, denn unser Verlöbnis ist heute zurückgegangm." „Ist es dasl?" ri«f Lisb«1h und breiter Glücksschimmrr flog über ihr Gesicht, während si» ihm in impulsiver Bewegung die Hände entgegen streckte. „Za/ sagt« -r-»ihre ganze Gestalt mit einem liebkosenden Blicke umfassend. In demselben Augenblicke brauste der Zug heran. Knarrend, ruckend und «ine Wolk« von Dampf ausprustend, blieb er stehen. „Linsteigen/ »ief Ler Stationsoovstehu. Wals«» öffnet» di« Tür eines Wagelwbteils erster Klass«. „Ich habe mir ein« Fahrkarte driter." i „Ich habe schon vorgesehen: nur hinein, nur hinein." „Einsteigen!" rief der Stationsschaffner noch einmal und hob seinen „Signallöffel". Wals« tat ibren Koffer oben hin in» Gepäck netz, dann setzte «r sich ihr gegenüber. „Ist La« nicht prachtvoll," sagt« «r, „daß wir jetzt so viel« Stunden für uns allein haben? Aber mm sagen St« mir, Lisbeth, wie war Ihre Auseinandersetzung mit Fvau von Rittner?" „Ich möchte lieber nicht darüber sprechen. J«denM» durste ich nicht einmal Mschitt> von ihr nehmen!" „Hat Sie da, sehr geschmerzt?" „Doch! Mehr noch stb«, daß auch Elly sich, al, ich st-stging, nicht seh«n ließ." „Sir hat Ihnen duvch mich Lt« her-lichst«» Grüße geschickt ebenso Ler Doktor. Sie dursten es aber der Mutter wegen nicht wagen, zu Ihnen zu g«h«n, sonst hätte La» noch mehr bds«, Blut gemacht, und «» ist schließlich ja Mv Fvau von Ntttner schlimm genug. 3m übrig«» war Elly so liebenswürdig, mir gevad« in Bezug auf 'Sie, lieb« Lisbeth, einen au»g«zeichn«t»n Rat zu geb«n. „In B«zug aus mich?? sragk Lisbeth «rstaunt. „Ab, kann Lat für ein Rat gew«sen s»in?" „Oh, fi« sagt« mir, wenn st« «in Mann wär«, dann «ück, fi« nicht viel Fed«rl«sens n»ch»n, Si« n«hm«n und vom Fl«ck «wg h»ipat«n und Las ^Oh, Herr Walser!" „Und da« will ich auch iuH vorwsgesetzk, daß — stt «Ws dm gegen host und du mt, wirklich »in« Frag« gang, ganz «hrAch bsantworiest." „Welch«?" fragt« fi« und sich ihn mit «in«« stuchwn Schimaw» de» Glücke« in !hr«n Augen an,» in d«nin dt» früheren DAttwn d«a L«i-s längst schon getrocknet «wren. „Ob du «ich, wirklich mich, nicht da», «a, «chbin, ««b hast?" „Ja", sagt« fi» und sah chn mit «in«m Blick an, der keinen Awitfel an der Wahrhaftigkeit ihre» Wort«» zulstk. (Fortsetzung fvlgtI V«ckM, 4. Okt. Die deutsch-polnischen Verhandlungen in Dres den nehm«» nach Verlautbarung«» vo» offiziöser Seite einen relativ günstige» Verlauf. Di« zuerst ausgetretenen Differenzen, gelten durch Entgegenkommen von beiden Seiten al» b«igel«gt. EMMHm»g d«r allgemeinen Wehrpflicht in Rußland. Pari», 4. Okt. Nachrichten aus Moskau besagen, daß ein« Ver ordnung dm Allrussischen Kommunistischen Sr«kutivkomit«s erging, aw»ach -i« allgemii«« Wehrpflicht für all« Mänrwr von SO bi» 4V Iah«« «ingeführt w«rd« und »«vor auf folgender Svunb- hm«: Insanttri« und Kavall«rie 18 Monat« Di«nstzeit, all« onoerrn brritwnen und technisch«» Lruppen 80 Monat« und Li« Marin, 4M IW«. B»Ew» HistMW «stu begrrntw Auch^ »»densmittila. WachWp. 4. Ott. Wi« „Przoglad M»c»o»n>' «ittiilt, find v»r- läustzLSövo Wa,„», L.Ttoff.l^ bi« »«ftchr sr«i. g«»«b«n word«n. In nächster Zett soll« «eitere SO OH Wag- gon» Kartoffeln zur Ausfuhr freigegeben werden. Die Ausfuhr von Brotfrüchteu ist b«dingung»lo« v«rb»t«». F«ru«r ist di« Ausfuhr von ei« « r M tllion » äns« n strigegeben «ordru weit«r-'dit einer btstimckdm Meng» von Eirn», und »war Mr Oktober von SO Wag gon, pad Mr Növemb« von 60 Waggon». Außerdem sollen 8000 frtte SchMtia» und «in Quantum Pstrdefleisch ausgeführt werden. ' Ein« neue russisch« Rote. ' "" Land»», 4. Okt. Dt» russisch» Sowjetregierung richtete eine weitere R o te an die britische Regierung, in der sie in starken Au»drücken gegen die Blockierung der Dardanellen Und du Bo^ poru» durch di« britische Flott, Einspruch «rhrbt. . * 'W Di, S Umsätze auf d« Konferenz. - Pari», 4. Oks. Die Konf, renzvonMunbania hat, nach dem di» verbündeten Generale vormittags unter sich «in« Vorbespre chung abgrhalten haben, gestern nachmittag gegen 3 Uhr zwischen General Harrington, Lharpi.Morabelli und dem tür kischen General Ismid Pascha begonnen. Sie ist jedoch nach kurzer Dauer auf heute vertagt worden, weil Ler griechische Genr- rül noch nicht in Mudania eingetroffen ist. London, 4. Okt. Lord Eurzon hat dem französischen Botschafter in London am Montag eins Denkschrift überreicht, nach der General Harrington beauftragt ist, in Mudania folgende Forderungen zu ver treten: 1. Rückzug der Türken au» der neutralen gone bis zu einer Entfernung, die jede Beunruhigung der englischen Trup pen ausschließt. 3. Verbleiben der englischen Truppe» auf dem asiatisch enDardanellenufer. S.K«inrRSu- mung von Ostthrazien durch di« Gri«ch«n, solange Angora nicht auf die verbündete Note vom 23. September geantwortet hat. l. Kein« Erörterung der künftigen Verwaltung von Thrazien, da die spätere Friedenskonferenz hierfür zuständig ist. Pari», 4. Ott. Der türkische Delegierte ist nach Informatio nen des Pariser Auswärtigen Amtes angewiesen, das folgende, den: englischen ungefähr diametral entgegengesetzte Programm zu ver- treten: 1. Vereinbarung einer Demarkationslinie, )ie von den türkischen Truppen nicht überschritten werden darf. 2. Räumung oe» asiatischen Dardanellen-Ufer» durch di« Engländer, di« allenfalls schwache Truppenabteilungcn dort zurllcklassen können. 3. Sofortiger Abzug der Grieche» ausOstthrazien und unverzügliche Wiederherstellung einer tür- kischen Üokalverwaltung Thrazien, unter Zulassung türkischer Gen- darmerie, Si» Dämpfer für Griechenland. " Gt«ß 4. Okt. Havas meldet au» Athen: Di» alliierten Mächt» haben in Athen gegen die militärischen Gegenmaßregeln in Thrazien protestiert, weil sie den Gang der Friedensbespre- chungtn erschweren müssen. Sie haben ferner die Anerkennung derneuengriechtschenRegierungbiszur Bekundung der Friedensentschlossenheit Griechenlands nicht ausgesprochen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)