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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192209274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-27
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.09.1922
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M U tx in da« Warrni erregt hatte, i Stötteritz gebü r « Ritt«r»grün, 26. Sept. Am vergangenen Sonntag feierte nun Leiter der Weihnachtsspiele in der Abteilung Volkskunst trat -um auch der Kindergotteodimst da^Erscheinen der deutschen Lutherbibel ersten Male als Verfasser einer Zwergengeschichte auf den Plan; auch r Ei pe zu vi Ll W Ci Ik 1« M Wirtschaflstesitzrr» Seltmann ist nacht» Werte von 2S 000 Mari gestohlen worden. st ll u n p 2 S sei, t« i k z t r « ü k, mr des >t»r im bei de a I st s z h s r r q d st st s st n 8 a s T S v L h u n b L 8 n a 2 3 u d d ti u st gefunden hatte. »Ich wußte ja, daß es unmöglich ist. Ab« wenn einem immer einer im Ohre liegt: es ist, dann glaubt man es selb«, und man mag üb« Elly denken, wie man will, sie ist ja manchmal sehr schwer zu verstehen, ab« ein unwahres Wort ist doch noch nie über ihre Lippen gekommen. Und wenn sie sagt: das ist nicht, so ist es auch nicht." „Zn jedem Falle aber war wieder «ine Zentnerlast von dem Her-en der schönen Hausfrau gefallen. Lisbeth machte, als Frau von Rittner das Zinuner verlaffen hatte, keinen Versieh, zu ihrer Arbeit zurück-uk^en. In ihrem Stuhl zurückgelchnt, sah sie träumend hinaus in da» flirrende Gold der Sonne, da» ihr mit «inmmnal so schal und grau vorkam. Dann stand sie auf und gdh noch einmal zu ihr« Kusine hinauf. „Elly!' rief sie und in ihr« Stimm« zittert«, di« verhaltenen Tränen ebenso, wie sie in Elly» Augen zittnten. »Elly — was soll denn da» bedeuten?" „Du hast « doch gehört, du warst doch dabei,' sagte Elly, mit ihren Tränen weiterkLmpfend. „Ab« vorher! war hatte sich vorher ereignet?' „Nichts. Ich ging einfach mit Han» im Garten spazieren und Mama spionierte uns- au».' „Ja, st» kam ganz aufgeregt zu mir,' bestätigt« Li^eth, „und ich glaubte, in de»-Boden versinken zu müssen.' „Warum?' „Weil sie behauptete, sie hab» herausgchmd«, daß Haas mit-, dir intrigiere. Sie fragst« mich, ab ich etwa» wisse und — was „Ich möchte nicht, daß du solch» »orte gebrauchst,' sagte Elly. „In jedem Fälle hast du st» ««hört- was ich für eine Antwort gab.' „Ja, aber ««halb, weshalb?' MM e» di« absolut, WahchM ist.' „Da« bsgveife ich nicht. Hast du dich denn mit dem Doktor verzankt?' „Verzankt? im Degenteil. Worüber sollt«» «vir streiten?' „Dana verstche ich erst recht nicht». Ich hatte doch immer g« .meint, daß du ihm gut bist.' „Ja, ich - lisb. ihn.' „Und doch bchmrpiest du, daß du Hm nie al» seine Frau «, gehören wirst.' „Nie,' lagt, «y st» Lon, dm vsllftm «»«MWa». Untergrund«, entwik- .u Steinbruch«, an Mük au, ßtmkilt «rden. Hl, LbrWn^egmftänss» du Tage», ordvuua betraf« tnnus Angelegenheit« de» Bund« und du La- d «vereine ' Sofa, LS. Sept. Welche Opferwilligkeit in unserer wahrhaftig ht reichen Gemeinde lebt, dafür legte di« kürzlich abgehaltene tzung de» Wohlfahrtspflegevereim» uni« der Leitung „Darüber wirst du dir wohl selber Rechenschaft geben,' sagte Lisbeth und hielt mit einladender Bewegung die Tür off«». „Ach dul' sagte Elly unwirsch. Mir ist gar nicht so scherz haft zumute.' Tatsächlich war sie in ihrem ganzen Leben nicht so widerwillig zu ihr« Mutt« gegangen, wie jetzt. Ab« al» sie eintrat, nahm sie ihre ganz« Kuvage zusammen und sagte: „Wolltest du mich wirk- lich sprechen^ Mamachen?' Das schlug dem Fasse den Boden aus. Frau von Rittner hatte «wartet, eine ganz zerknirschte Tochter zu scheu und jetzt kam sie ihr so! „Ich wundere mich wirklich,' rief sie daher, „daß du e» wogst, mir noch in» Gesicht zu sehen.' „Ich müßt* nicht, etwa» getan zu hast«», dessen ich mich schämen müßte,' sagte Elly fest und blickte ihr« Mutt« in» Auge, „würdest du'mir vielleicht sagen, was man mir vovwirft?' Mr hast «»ich in der unglaublichst«» Wbis« hinteogange«.' „Ich — dich?! Ich wüßte nicht inwiefern, Mama.' Lisbeth hielt « fitr gut, jetzt «uh in die Dresche zu treten. „Tantchen meint, daß du gegen den Doktor zu — freundlich ge wesen bist,' sagt« sie. „Oh, Slly weiß ganz gut, wa» ich mein«,' sagt« Fvau von Rittnu. „Und wem» fi» do» Verhältnis -»Lrrckt, in^dem st« zu. Wals« ficht —' „Lisbe Mam»' unterbrach fi» ob« di« Locht«, „laß Woks« ganz aus dem Spiele. Ich hob« nie mit ««in« Ansicht zurück- gchalten, ihn in keinem Falle zu nehmen.' „So gckst du alp zu,' rief Frau von Ritt»« außer sich. „Ich gsb, nicht» zu,. Rama, und leugn« auch nicht». Wenn du ab« glaubst, daß ich auch nur di« gasigste Absicht habe, «twa gar Hansen» Fvau zu «and««, so irrst du dich sehr. Ich Lenke gar nicht daran.' Da, war für Fra» van Ritt»« zuviel. Sie sprang, wie von ihrem Erstaunen emporgejagt, auf, und auch Lisbeth «ar, wie In mpßloser Verwunderung, instinktiv ein paar Schritte näh« getreten. Und wenn Han» heut« od«r morgen oder nächst« Doch« od« in» Nächsten Jahn od« irgend wann käme und um mich anhalttn würd«, so würde ich Immer „nein' sagen. Immer nicht» ola „nein". Merk« Li, da», Mama.' Und damit dicht, Lily sich um und verließ das Zimmer, von d« sprachlosen VNck« der beiden v«rfolgt. „Ra, aks», wa» Le»« ich gesagt? »er hat E« wcht?' rifi tl n A , V E le sti tö dl S S di chw sch, stach besucht« Sitzung ick. Der ZentralootstemL sssach Ler Reich»tag»frattion und ihr« Leitung einmütig sei» volle» Vertrauen «ts. Er «blickt t» d« galante« Arb»it»a«»«inschast mit Zentrum und Lewokratl, di» »ünsch«n»w«te fass«»» derjenigen parlamentarischen Kraft«, d«r« und Zusammenwirken g«ode gegenwärtig notwendig sei, um gegen- üb« dem verstächten sozialdemokratischen Einstuß «in Gleichgewicht in den parlamentarischen Kräften her-uleittn. Bezüglich de» Gesetze» zu« Schutz« du Republik wurde schärfst« Widerspruch eingelegt, Laß van mchmren Ländern «In« Knebilung du Geflnnuna»fr«th«it du Beamten unternommen worden ist; «an betrachtet solche» Verhalten al» «inen unerhörte» Verstoß gegen di« Reichsverfaffung. Unbescha- det der Ueduzeuguna, daß die Herabsetzung du Reparattonslast« auf vor vserhundul Jahre» auf schlicht« Weis«. Lin junger zMnftig« Mtffionar sprach zu den Kindern. Er erzählte von der Bibel des Mit» Klotter», v»a Luche« Tat d« Mbelübersetzunm v« Lema Fort setzung durch Ll« BGHmstllschaft«. Mr als VM Böllu »'m«» di, Bibel in ihr« «mach, lesen. Viel« Dickichten aus du.«tssion zeugt«, wie lieb ht, braun«, gilb«, schwarz« Christ« bi« Vtb«l i» threr Muttersprach« hab«». Am Schluß legt« Li« Kind« zu» jammen, »a» sie aas ihr« Sparbüchsen »ufammengebracht. Es er gaben sich 1663 Mark, di. der «beloubMun, tm H-tL«nla»d« ,« gut« komm« sollen. und^Land, Uns« deutsche» Vaterland liegt 1» Trümmern, ent waffnet von d« Stegersdaatm, niadevget«»,» von ihnen und ae- peinist da Usbermut de» Sieger», wir könnm und wollen niemals «t«du Krieg führ« mttKaaaum und S«w«hrrn, ab« den Kompf mit d« geistigen Wass« wall« wir Lmchhaiten; dies« Waffe kann un, niemand raub«, wenn wir sie m»» nicht selbst zertrümmern. Und wir sind auf d«m besten Woge zu dies«« Unheil! Durch Sparsamkeit am falsche» Ort hilft jeder an Lieber Zer» trümmerung, d«r seine Zeitung nicht mehr lesen will — weil sie scheinbar »u teuer ist. Gewiß ist der Preis von 186 Mark für ein Monatsabonneuwnt hoch; Loch was sind denn heutzutage 186 Mark? 12 Eier oder «in Pfund Margarine oder neun Glas Bier oder sock» Pfund Getreide im freien Handel od« drei Takln Schokolade (!) Ja, wenn Li« Zeitung zum Esse» geeignet oder «in« Näscherei wäre, dann könnt« sie nvch einmal soviel kosten, es würde kein« Men« verzog« — aber sür rin« Leitung soll soviel übrig bleiben in einem Monat? Leidet Ar denn noch nicht geistig'Hunger, -er durch Eure Zeitung gestillt wird? Bringt sie Euch nicht Nach» richtfi» au» all«r Wett, sorgt fi» nicht durch Artikel und Aufsätze fitr Belehrung und Unterhaltung, bringt sie Euch nicht dl« Bekannt machungen der Bchövden, Berichte vom Sport und noch vieles andere? Und die» alle» wollt Ihr missen aus falscher Sparsamkeit? Wollt Ihr auch mit bei denen sein, die «ine groß« Zahl von Kopf» und Hand«rbett«rn arbeitslos und brot- los machen, indem di« Zeitungsbetriebe stillgelegt werden müssen? So tr«ulo» ist kein Deutscher! Drum bitten wir Euch, Ihr Bewohner von Stadt und Land, unterstützt die Presse in der schweren Zeit, hervongerufen nicht durch hohe Löhne, sondern durch in» Ungemessenr gesteigert« Papierpreis«, tragt Lazu bei, daß auch un» Lie Arbeit und damit Verdienst erhalt« bleiben, indem Ihr Sure Zeitung «eiterlest und den Bezugspreis ausbringt. Laßt die Presse nicht im Stich in Hrem Existenzkampf, wie es di, Reichsregirruag. leid« tut! Kräftigt sie vielmehr in ihrem Kampf gegen da» Ausland und gegen Verleumdung und Ahr werdet in ihr wie bisher ein« Stätte der Bildung, «in« treue» Borat« und Helfer finden.' Aue,. 26. Sept. Die Bezkrksgruppe Chemnitz de« Bunde» der Inspektoren und Amtmänner der Reichs-, Post- und Telegraphen«sr- waltung hielt am Sonntag in unserer Stadt ihren Bezirkstag ab. Er war von zahlreichen Abgeordneten und Angehörigen der Bezirks» gruppe sowohl al« auch der sämtlichen Orts» und Landschaftsgruppen de» Oberpostdirektionsbezirks Chemnitz besucht. Die Tagung, die im Fremdenhof „Burg Wettin' stattfand, nahm dm ganz« Tag in An- svruch und war durch fesselnde Vorträge über Volkswirtschaft und Beamtentum sowie durch dir Behandlung der Standesfragen (Res. Oberpostinfpektor Rausch in Chemnitz und Tel.eInspektor Lau in Zwickau) ausgefüllt. Die Sitzung stand im Zeichen der tiefgehenden Erregung und Erbitterung über die ungerechte Einstufung und Be» Wertung der oberen Post» und Telegraphen-Beamten. Es wurde all gemein der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß es der Postverwaltung gelingen möge, die ungünstig» Lage ihrer oberen Beamten zu bessern. Aue, 26. Sept. Die Vereinsbank Aue, e. G. m. b. H., halt morgen, Mittwoch, den 27. September, nachmittag ^6 Uhr, im „Gasthof zum Anker' ein« außerordentlich« Hauptversammlung ab. Bei Ler Wichtigkeit der auf der Tagesordnung sichenden Bevatungs- gegenständ, ist « Pflicht all« Mitglieder, an der Versammlung liellAUMhmen. Schwarzenberg, 26. Sept. Die Kraftposten auf der Ueberland» linie Schwarzenberg—Annaberg verkehren vom 3V. September ab an Werktagen nach folgendem Fahrplan: Fahrt 1 ab Scheibenberg SH6, an Annaberg 16,65. Fahrt 2 ab Annaberg 11,65, an Schwär» zenberg 12Z6. Fährt 3 ab Schwarzenberg 12,46, an Annaberg 2M Fahri 4 ab Ännaberg 6H6; an Scheibenberg 7^6. Ail Sonn» und Festtagen Wird Fahrt 3 von Schwarzenberg nachÄnnaberg auf 1M, SF5 verlegt. Weit«: verkehrt Sonntags ein Mmdwagerr 7,15 ab Schwarzenberg, 8^l4 an Annaberg; 10,45 ab Annaberg, 12,16 an Schwarzenberg. * Leipzig. Der in der Nacht zum 81. August verübte Einbruch in da» Warenhaus Althoff, der wegen seiner Verwegenheit Auffeh« erregt hatte, ist aufgeklärt worden. Die Täter, einer davon ein au« Stötteritz gebürtiger au« der Strafanstalt Görlitz entwichener Zucht. Häusler, sind in Berlin festgenommrn worden. Di« gestohlen« Wa ren konnten bi» jetzt noch nicht herbeigeschafft werden. Die Tat« waren eigen» zur Ausführung diese» Einbruch» nach Leipzig gekom men und hatten sich in L-Thonb«rg al» „Meßfremd«' »ingemletet. n» m» Schönheide, 26. Sept. Ein bi« Ende Jimi in einer Bürsten» und Pinselfabrik in Arbeit gewesener Borstenzurichter stahl dort, wie sich jetzt heraurgestellt hat, Borsten im Werte von über 66 666 Marr, di« er an einen Borstenhändler in Rothenkirchen verkauft«. 26. Sept. Am vergangenen Sonntag feierte nun Das Opferlamm. Roman von Gkowronnek Atyerikanisches Copyright by Carl Duncker-Berlin. (Nachdruck verboten.) (4S. Fortsetzung.) Äa, liäb» Lant», ich weiß ja noch immer nicht, wo» du ge- ,Wv»?' Elly und den Doktor habe ich gesehm. Sie gingen zwischen den Rosenhecken spazier«.' „Da» tun sie doch öfter.' ' „Si, hatte ihren Arm in den seinen etngehtivat —' „Daran finde ich doch auch nicht».' „Und plötzlich blieben sie stehen- und st» lehnt« — ganz «nt» schied« lehnte fi« ihren Kopf an seine Brust.' „Und wa» geschah weiter?' fragt« Lisbeth mit ein«, Mak« leb haft interessiert. „Nichts.' „Do mußt du dich geirrt haben,' sagt« sie. „Von wo au» hast du st« denn beodacht« können?' „Bon meinem Fenster au».' „VH, Laim Ist all«, erklärt. So von «cken h«ob ficht man viel»» «L«r», al» «» ist. Damit streite ich natürlich nicht ab, daß Han» immerhin i» Elly verliebt sein könnt». Wer wäre e» nicht?' „Er darf es aber »icht sein. E» wär» »in« LächerlMeit, bei ssirwa» Einkomm« sti« Aug« zu Elly zu erheb«. Da muß « schon tief« greifen- ob« vi«l tiestr greifen' und damit rauscht» fi« hinaus. An L« Tür blieb sie «och einmal stche« „In stdem Fall,' sagt« sie, „finde ich »» taktlo» und schamlos und La» Best» wird sein, La rufst mir Elly hierher.' Limit atz« gab fi, ihr« Vorsatz, Lo» ZI««»« z« verlasse auf und lich sich mit «tnv» tief« Seufz«, händeringend, 1» L« breiten, bequem« Korbstuhl nieder. „Li»b»th stand auf, um ihr» Kusine -u suchen. Sie sah im Musik-immer und in der Wohnstub« nach. Da «ar fie nicht. Und so ging fi« hinauf. Da fand st« Elly, dir in sichtlicher Errigung m H«m Zima« nsrvö» auf «ad ab ging. Listzsth setzt« iHv« stitrlichfk Men» aus obwohl «» m» ihm d»n D»lt»quaa>m «sch»- * Formal« Atuderungen der Wahlordnung. Da» Sesamtministe- rium gibt eine Abänderungsbesttmmung zur Lande»wahlordnung her» au», deren wichtigster Teil wie folgt lautet: „In größer« Gemeinden kann die Entgegennahme von Anträgen auf Ausstellung von Wahl scheinen schon am Ende der Geschäftszeit de» zweitletzten Tage» vor dem Wahltage geschloffen werden. Die Wahlzeit dauert von v Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags. In Wahlbezirken mit wentger.al» 1666 Einwohnern kann die zuständig« Behörde di« Wahl» zeit abkürzen, jedoch darf st, nicht später als 16 Uhr vormittag» oe- ginn« und nicht vor 5 Uhr nachmittag» schließen.' * Verordnung über Erabinschristrn. Da» Kultusministerium er läßt folgende Verordnung: „Wo in Ordnungen kirchlicher Gottes äcker für Anbringung von Grabinschriften die Genehmigung einer kirchlichen Stelle erfordert wird, gilt diese Vorschrift nur für die Mit- glieder der Religionsgesellschaft. Andersdenkende sind nicht verpflich tet, de« Wortlaut der Grabinschriften den kirchlichen Stellen vorher mitzuteilen. Die Grabinschriften dürfen jedoch die nach allgemeiner Auffassung berechtigten Empfindungen Andersdenkender nicht ver letz« und sich nicht gegen das Ansehen der Friedhofsinhaber richten.' ' Der SLchfisch« Philologentrq findet vom 2.-4. Oktober in Chemnitz statt. ' Der Landesverein der Krankenkaffeubeantte» hielt in Dresden seine Hauptversammlung ab. Sie war aus all« Teilen Sachsen» gut besucht. Den Geschäftsbericht erstattete der Vorsitzende de» Landes verein» Runge-Leipzig. Er schildert« die Schwierigkeit«, die die Kaffen zurzeit hätten und in baldiger Zukunft hab« würden. Mit Stolz blick« die Vereinigung auf den Erfolg der Befoldungsregeluna. Di« Prüfungsfrag» für di» Beamten sei noch zu regeln. Di« Mit glied erzähl oe» Landesvereins sei wesentlich gestiegen. Der Redner erörtert« sie Mängel, die der Besoldung der Angestellten und der Be- amten nach der Meinung de» Landesvrrein» noch anhaften, und schilderte die gegenwärtige Lage der Altpenskonäre, die den Neupen- sionärrn gleichgestellt werden müßten. In der Aussprache wurde ein stärkerer Schutz der Beamten kleinerer Kassen durch den Bund befürwortet. In einer Entschließung in Rücksicht auf die steigende Geldentwertung wird eine Aenderung des Einkommensteuergesetzes gefordert. Der Durchschnittsfatz für Werbungskosten soll auf das Dreifach« des jetzigen Betrage» und die Abzüge für die Steuerpflich tig«, für die Ehefrau und für jede» Kind entsprechend erhöht wer- den. Erneut wird eine grundlegende Neugestaltung der Gehälter ge fordert. Bundesgeschäftsführer Dr. Wischer, Berlin, sprach über die Tätigkeit im Gewerksckastsbunde. Er schildert« vor allem die Not wendigkeit der Durchbildung de» Berufsbeamtentum» in der Sozial- Versicherung. Man erstrebe durch Ortsausschüsse die Fortbildung der Krankenkassenbeamten auf allen Gebieten der Sozialversicherung. Der Kampf mit den übrigen Verbänden nehme viel Kraft in Anspruch; vor allem dürften die Angelegenheiten der Sozialversicherung nicht vom politischen, sondern nur vom verstcherungstechnischen Stand. al» «inen unerhörten Verstoß aeg« Lt« Reichsverfaffung. unbescha- det L« UedwMUgung, daß die Herabsetzung der Reparationslast« auf «in vernünftige» Maß allein di, völlig» Z«störung d»r Wirtschaft- lich««, sozial« und kultur»ll<a Drrhältniff» de» brutsch« Volk»» be- wirk»« kann, sordrrt L« gtntralvorstand, um die rasch anhaltende Vekiltnbuim Le» Volke« htnanzuhaltm: Verbot de» nicht durch wirt schaftlich« Notwendigkeit bedingten Dörsenhandel«, Wiederherstellung der gewährt« Form dir Krediteinräumung, i «»besondere auch durch Lte großen Lieferuag»verbände, Wiederaufnahme de» Wechselverlehr» in Haudel und Industrie, Eintreten für Aufrechterhaltung der deut schen Währung, Maßnahmen zur Unterdrückung entbehrlicher Luxus- «ar«, Maßnahmen gegen wucherische Ausnutzung der Warenknapp. Heit mtd gegen die durch wirtschaftlich, Rot nicht begründ^« Ueb«. Höhung dir Preiss Maßnahmen a«« den sich breitmachend« fort schreitend« Luxu» der dünnen Schicht der Konjunkturgewinnler, Maßnahmen gegen da, Unwesen der Tanzdielen und Alkoholmiß» brauch. Steigerung der Produktion durch Mehrleistung aller, wirk- sam, Mittel zur Besserung der wirtschaftlichen Lage, Einstellung aus reichender Mittel für die KriegsbesöMigten und Hinterbliebenen, Hilst fitr Sozial» und Kleinrentner, Maßnahmen gegen die Ueberflu» tun« Deutschland» durch Ausländer usw. " Stollberg. Die Eisengießerei von Stölzel tst bi» auf die Um« fassungomauern niedergebrannt. Der Schaden ist sehr erheblich. Werdau. Di« Einwohner d«r Roonstvaß« hätten nachgefucht, die Umbenennung in LtePn«chtstvaß« rückgängig -u mach« und Ler Straße statt -essen den Nam»« Eigenheimstraße zu «dem Du Rat hgtte beschlossen, dem Ersuchen ftattzugeben, di« Gtadtoerord» neten aber lehnten e» ab. ' Gersdors. Da» drei Jahr» alt« Söhnchrn «in.» Bankbeam ten kam einem Gefäß mit heißem Masst, -u nah« und verbrühte sich derart, daß e» an den Brandwunden starb. " Leipzig. Hier wurde unt« Mitwirkung de» ReiHrmbefis« Ministeriums, de» Reichsgesuntheitramte» und d«» Reiqsmrfiche- rungsamtes die deutsche Gesellschaft für Gowerbehygiene gegründet. nicht reichen Gemeinde lobt, dafür legte di« kürzlich abgehaltene Sitzung de» Wohlfahrtspflegevereim» unter d«r Leitung de» Gemeindeoorstlmdes Liebold Zeugnis ab. Der Verein befand sich am End« seiner Kräfte und stand vor der Frage: Me kann Ler Gemeinde Lie Tätigkeit-der Gemeindeschwester schalten werden? Da beschloß man einstimmig Lie Erhöhung der Mitgliedsbeitröge von 5 bezw. 16 auf 166 Mark und zugleich Beseitigung der Pflege, gedühren für die Deremsuritglieder. Das Verbleiben der Schwester dürfte damit gesichert fein. Schnrrberg, 26. Sept. Sin selten schöne» Schauspiel bot sich am Sonntagnachmittag den trotz der Ungunst der Witterung zahlreich er schienenen Zuhörern im nahen Steinbruch am Keilberge dar, wo von Mitgliedern des Srzgebirgszweigvereins „Der Wunderdoktor'^ ein Volksstück au» dem Erzgebirge von Arthur Günther, dem erfolgrei. chen Heimatschriftsteller, forme anschließen^.Der Störenfried', eine kurzweilige Zwergengeschichte von Alfred Schilling, unter Zuhilfe nahme von Kindern der Volksschule von der Abteilung Volkskunst vorgeführt wurden. Der Andrang wäre zweifellos ein viel Aößerer gewesen, wenn nicht die unbeständig« Witterung eine Aufführung im Kreien fast in Frage gestellt hätte. Diejenigen aber, die gekommen waren und trotz kleiner Regenschauer tapfer den Vorführungen bis zum Schluffe folgten, werden es nicht bereut haben, sind sie doch reichlich durch das Gebotene entschädigt worden. Das für die Frei lichtbühne besonders gut geeignete Volksstück „Der Wunderdoktor' erlebte bei dieser Gelegenheit seine Uraufführung. Lin herrliche» Stück Natur, wie man es hier kaum schöner findet, verstand der Ver fasser seinem Zwecke nutzbar zu machen und kann nun mit seinem Stab von treuen Mitarbeitern diesen ersten Versuch als einen vollen Erfolg buchen. Der Aufbau des Stückes, da« sich ebenso in geschlosse nem Raume aufführen läßt, ist außerordentlich gut gelungen. Di» Handlung, die sich Ende de« 18. Jahrhundert» im hiesigen Bergbau gebiet abspielt, atmet Heimatliebe, entbehrt auch nicht der Abwechs- jung und ist reich an spannenden Momenten, besonder» am Schlüsse, wo durch das Auftreten eine» Bergknappen die Wogen der entfes selten Leidenschaft besonders hoch gchen und trotzdem zu einem güten Ende führen. Dies alles sind die Vorzüge Günthrrscher Dialektdick, tung. Was aber der Aufführung dm hohen Reiz verlieh, war di» prächtig» Wirkung de» Ganzen auf der Freilichtbuhne. Ei« bunte«, malerische. Bild, Felsen uno Tannengrün im Hintergrund«, «ntwik- kskti.E mr den Aua« der auf der Sohle des Gteinbruche», an Rändern und Felsabhängen gruppierten Zuschauer, sodaß beim Her- annahen de» Festzuges nicht nur geputzte Menschen, sondern auch Bäume, Sträucher und Felsen sich zu bewegen schienen. Wohltuend wirkte auch die vortreffliche Akustik, sodaß selbst dm am weitesten Ab seitsstehenden kein Wort verloren ging, abgesehen bei größeren Lach salven der ziemlich stark vertretenen Iungmannschaft. Daß man hier weit Über den Durchschnitt hinausragende Kräfte vor sich hatte, ist de» Oefteren schon bewiesen worden. Bergknappen, Musikanten, Frauen und Mädchen vervollständigten das anmutige Bild und tru- gen ebenfalls zur Belebung des Festplatzes mit bei. Desgleichen lie- hen die Kostüme nichts zu wünschen übrig, Obersteigers Liesbeth (Frl. Windisch) trug sogar „Rokokofrisur', sie al» Braut und Frl. Arnold als Mutter wirkten durch ihr seslenvolle» Spiel bezaubernd. Man hätte dem Dölklein noch länger zusehen mögen; als die Mitwir- kenden den Schauplatz verließen, wurde ihnen für ihre Mühe und Hingabe rauschender Beifall zuteil. Anschließend wurde „Der StS- renfried' au» der Taufe gehoben. Alfred Schilling, der verdienstvolle
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