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MMWWM! IMWMWM Mittwoch, den S. September 1S22 75. Iahrg Nr. 208 der Regierung. Das Kindereien- i» SoeofttrußlemS. A»s -e« Parket««. Da« Defizit der Reiche». Berlin, 4. Sept. Im Monat August übersteigen die Reich»- ausgaben die Einnahmen des Reichsetats wieder um 13 Mil liarden. Der größte Teil des Mehrbedarfs entfällt im abgelaufe nen Monat nicht aus die Derkehrsonstalten, fonderu auf di« Mehr- bewilligung von Schältet« «nd Löhnen. Schwierige tnnerpolitifche Lage in Griechenland. London, 4. Sept. »Evening Standard" berichtet, daß die grie- chische Regierung an die Alliierten herangetreten sei, um einen Waf fenstillstand im griechisch-türkischen Kriege herbeizuführen. 3« griechischen Kreisen in London wird erklärt, daß sowohl die Lage der Griechen in Smyrna, wie auch die innere Lage in Athen sehr schlecht sei. Vielleicht würden die Griechen Kleinasien freiwillig räumen. Die Stellung der Athener Regierung sei kri tisch. Venizelos habe eine Einladung erhalten, nach Athen zurückzukehren. Zahlreiche griechische Blätter fordern den Rücktritt Gärt es in Mitteldeutschland» Berlin, 4. Sept. Wie die »Neu« Berliner 12-Uhr-Ztg." meldet, fanden in der Halleschen und Mansselder Gegend in den letzten Tagen verschiedene große Arbeiterversammlungen statt, in wel chen im Anschluß an die Teuerung zum allgemeinen Kampf aufgefordert wurde. Gs wurden Resolutionen gefaßt, in denen die Arbeiterschaft die Gewerkschaftsführer auffordert, die von ihnen aufgestellten Forderungen durch den Kampf der Arbeiterschaft sofort zu verwirklichen und zum Kampf gegen die Ausbeutung und Knecht- schäft aufzurufen. Gegen den Kriegsverbrecherschwindel. Rotterdam, 4. Sept. »Times" und »Morning Post" melden: Das englische Kabinett hat bereits Mitte August die Frage der deut schen Kriegsschuldigenprozesse in England im ab- lehnenden Sinne entschieden. Schweigen und Reden. l. Die Regierung ist stumm, Herr Stresemann mit keinem Auswärtigen Ausschuß schweigt, die Herren Reichs tags abgeordneten genießen fern von Berlin und aller Poli tik ihre Ferien, die öffentliche Meinung ist ohne Informa tionen und wenn sie sich durch die Presse darüber beschwert, wird diese zum Schweigen gebracht. Das find so die Zustande im lieben Vaterland in seiner schwersten Stunde. Ob man sich in den Krei sen der Erwählten nicht manchmal darnach sehnt, mit der Türkei tauschen zu können? Dort handelt man wenigstens und die Tat — aus welchen Motiven heraus sie auch geschehen möge — ist doch immer etwas erstrebens- und beneidenswertes. Es ist wohl schon so weit gekommen, daß die belgischen Vertreter die deutsche Regierung links liegen lassen werden und ihre Verhandlungen mit den Großbanken führen wollen. Der poli tische Kredit der Wilhelmstraße .... aber darüber darf nichts ge sagt werden. Stinnes hat den Willen zur Tat, ob er sich trotz der Wilhelmstraße durchsetzt, kann nicht prophezeit werden. Natürlich wird der Mann vom „Vorwärts" und dessen Provinztrabanten der Prosithascherei auf Kosten der Allgemeinheit bezichtigt. Wäre es an dem, so kämen die Profite doch wenigstens zum Teil der deutschen Wirtschaft zu Gute, was immer noch besser wäre, als das Ausbrüten von politischen Windeiern, welcher Beschäftigung sich die Redakteure der bezeichneten Presse eifrig hingeben. Ein Trost ist uns geblieben. Das offiziöse Telegraphenbüro füttert in der freiwilligen politischen Sauren-Gurken-Zeit das Volk mit Hofnachrichten. Es bringt lange Beschreibungen von der Nieder deutschen Woche in Bremen, wo wieder einmal der von Breslau her bekannte Abgott neuer deutscher Regierungskunst, der Dichter Haupt mann, gefeiert wurde. Der Reichspräsident hat eine schöne Rede üb« Volkstum usw. gehalten. Sehnliches wird von genanu- tem Büro spaltenlang aus Kiel berichtet. In der Stadt, die für ewig den Ruhm hat, der Ausgangspunkt der sympathischen Revolu tion zu sein, sprach Herr Ebert schöne Worte über deutsche Kultur, über den allcn Schichten des Volkes gemeinsamen geistigen Besitz, über zarte Innerlichkeit, über die ruhige Stimmung des Abends, des Sichselbstbesinnens usw. Auch Hauptmann wurde wieder auf geführt. Fackelzüge gab es und ein vor Begeisterung aus dem Häuschen gekommenes Volk auf der Straße. Und zum Schluß, da- damit das Heroische nicht ganz fehlte, stach man nachts in die See „zur Teilnahme an Marineübungen." Wäre es nicht zu empfehlen, es so zu machen wie die Türken es vorhaben: erst mal Ordnung im Land schaffen, sich der Bedrücker ent- ledigen — und dann können wir ja zur Pflege des deutschen Ge mütes von Reichswegen übergehen. Aber Herr Wirth schweigt und die anderen, auf die es ankommt, schweigen auch. Der amerikanische Bergarbeiterstrell, Newuork, 4. Sept. Die Gewerkschaftsvertreter der Steinkohlen« arbeiter haben in Philadelphia den Frieden unterzeichnet, der den sechsmonatigen Kohlenstreik beendet. Sie haben sich mit den bisherigen Löhnen bis SU August 1923 einverstanden erklärt. Dir .0r»,«dtr,Nch« «»»»«rem-d- «NLUnI IL,Itch mU ««nahm, der Tag, nach Sann, mit g^Nagm. w«,»a»pr«U < man-«. S0Mt. tu» dt« U-WLgn 'n« I» Lau»; dunddt« Post »lerNIIthrl. 2l0Md, monatl. 70M». ««»etsem-rel, («InMHl. «nMnistE): i» «mndla». d«,Ird d»r Dau« dn »p. TolonNiNl, s MH., ga«UIm- anzNam und SI«I«n^iuch, 7 Md., au-wSN- WMd„ I« amMch«n T«U dl« halb, ZNI« S2MH., auawstri» 40 MH., tm «Mam,INI dl, PtMzeM 22 MH., au-wstrt- ZS MH, VNpztg Rr. I2SLS. Die Ernährungsminlsterkonftrenz. Hamburg, 4. Sept. Die Konferenz der Ernährungsminister, in der alle Länder zumeist durch die Ernährungs- oder Landwirtschafts minister vertreten find, wurde heute vormittag durch den Bürgermei ster Diestel im Namen der hamburgischen Regierung begrüßt. Dr. Diestel wies auf die schwierigen Fragen hin, die auf der Konferenz behandelt werden sollen, und sprach die Hoffnung aus, daß es ge lingen werde, eine befriedigende Lösung zu finden. Der Reichser nährungsminister übernahm dann den Vorsitz und eröffnete die all gemeine Aussprache über die Lage, wobei in erster Linie die Frage der Getreide- bezw. Brotversorgung besprochen wurde, Staatssekretär Dr. Heinrich gab eine eingehende Schilderung der gegenwärtigen Lage aus diesem Gebiet. Hierauf begann die Einzel aussprache. Bepli«, 4. Sevtrmber. Di« Partetvorstänb« der So« zialdemokratischen und der Unabhängig«» Partei beraten seit heute vormittag über di« beiden Entwürfe «i, ne» gemeinsamen Aktionsprogramm». An d« -Vs- ratung nehmen wr den sozialdemokratischen Parteivorstand ftkl Vi« Abgeordneten Wels, Mull«, Molkenbuhr, Bartel», Braun »yd Karlsruhe, 4. Sept. Der Landesausschuß der deutschnattonalea Bolkspartei in Baben hat beschlossen, Dr. Düringer aufzufor dern, sein Amt al» Landesvorsitzenoer der deutschnationalen Bolk»- Partei und sein Rsichstaasmandat niederzulegen, da « da» vertrauen der Partei nicht mehr besitze. Die Einigung mit Belgien. London, 4. Sept. Bradbury, der von London nach Paris zurllckgekehrt ist, hat dem Pariser Korrespondenten der „Times" mit geteilt, es bestehe kein Zweifel mehr, daß die belgisch-deut- scheu Verhandlungen in Berlin sehr schnell eine Lösung zeitigen werden, die für die Regierungen in Brüssel und Berlin gleichbefriedigend sein werde. Die Frage der Schatzbonds-Garantien für Belgien sei bereits von ihm, Bradbury, und von Mauelere in Berlin mit der deutschen Regierung durchgesprochen worden und Bradbury allein habe sieben verschiedene Garantie systeme entworfen, von denen keines ein Golddepot er forderlich mache. Wahrscheinlich würde es zu einer Bürgschaft s- unterschriftderD-Banken kommen, da es sich doch nur um eine Uebergangslösung bis zur großen Schuldenkonferenz im Herbst handele. Genf, 4. Sept. Der „Temps" meldet aus Brüssel: Die bel gische Kabinettssitzung am Sonntag hat beschlossen, die deutschen Schatzscheine dem Morgan-Komitee zu SO Prozent zum Diskontieren anzubieten und als Sicherheit von der Forderung nach einer Ueberführung von entsprechenden Goldbeträgen der' Reichsbank in das von Belgien besetzte Gebiet nicht abzugehen. Gegen de« Alkoholismus. Berlin, 4. September. Ms zweite der angekündigten Maßnah. men im Kämpft gegen das Wucher- und Schlemmerunwesen ver- öffentlicht die preußische Regierung eine Verordnung zur tunlichst weitgehenden Einschränkung des Ausschanke» von geistigen Getränken, sowie des Kleinhandels mit Brannt wein und Spirituosen, gegen das Ueberhandnehmen von Likörstuben und Bars. « enthaltend di« amtliche« «ekaAnlmachtMS«» der Amkshauptmannschast-und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neusttzdtel, Vrünhain, fowi« der-Finanzämter in Aue und Schwärzend«-. S» werden außerdem veröffentlicht: DI« Bekanntmachungen der Stadträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. W. Gürtner, Aue, Srzgeb. -«rntprecheri 4k»e«. Sökft» (Amt Ane) «es, Schnee»«», w, Sche,»r»«i»«r, 1». »rahtauschrifti velftfreun» «neerr-e»«»^. Berlin, 4. Sept., Dm I predig« Dr. v. Dryande Köln, 4. Sept. Durch eine Verfügung der Interalliierte« Nheinlandkommiffion ist das Erscheinen der »Kölnischen Zeitung* vom 7. bis einschließlich 1V. September verboten worden. London, 4. Sept. Ein englischer Zerstör« hat einen in bürg beheimateten Dampf« mit Waffen und Muniti Bord angehalten, d« vermutlich für die irischen Irregulär stimmt war. Das Schiff wurde nach Dublin gebracht und au dt« Regierung de» Freistaates übergeben. «ur«i««u-*«»a»«« I»r dl« am Aachmwa, «rlchelnmd, «immer dl, »ermiUeg, » Udr >, d« still«, «n« «ewLhr sil« dl« «usnahme der «nfta« ai» voresschrlebeaeii La« sonst« <m bestimme- SUH, «rd MM e«ö«d«, «üch »IM str dl« Richtig»«« d« durch gen» sprich er aufgegebenen «»zeigen. — gdrDLckgob« unoen-mM «lui-soadl« SchrlftsUck« Lbnntmmi dl« Scheistieitn», »et», Derantwortuno. - Unierbnchungen de, «-«schüft»- lxlrled« bqrknd« »ein« Anspruch«. Lei Jahl«»gl»«rp»S und Nenkur« »«Um Radast, al» nlchl vereinbart. »«uU^schchNStzeiLi» i, «tue, Afti», Sch««»««, in» Schwärzender^ wir müssen UN» geradq in der Not der Zeit mehr auf das Gemüt und auf das reiche Leben unserer Kunst, auf die unermeßlichen Schätze unserer Kultur besinnen, Das Bewußtsein des Mitbesitzes dieser Kultur der Nation, der Teilhaftiakeit an den geistigen Schätzen Deutschlands, ist eines der dauerhaftesten Grundlagen des Gemein schaftsgeistes und der Einigkeit, die wir mehr als alles brauchen. So danke ich Ihnen, meine Herren von der Stadtverwaltung und von der Leitung der Herbstwoche, herzlichst für das, was Sie im Dienste wirtschaftlichen und geistigen Aufbaues unseres schwerleidenden Va terlandes hier an Ihrem Platze und in der Noromark leisten. Daß Ihrer von Tatkraft und Hingabe beseelten Arbeit der Erfolg nicht fehlen möge, daß insbesondere der schwergeprüften Stadt Kiel ein rascher Wiederaufstieg beschieden sei, ist mein, ist unser aller herz lichster Wunschl" Unter- Teilnahme d«s Reichspräsidenten fand vormittags in d« Aula der Universität ein Festakt statt. Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Iacob, umgeben vom Senat und Proftssorenkollegium, hielt eine Ansprache, in der « nach herzlichen Begrüßungsworten auf die großen Verdienste des Reichspräsidenten htnwies. Kiel, 4. Sept. Im Lauft des Nachmittags besichtigte der Reichspräsident die Hafen- und Industrieanlagen der Stadt. Im weiteren Verlaufe seines Besuchs wohnte er der Aufführung des Hirtenliedes von Gerhart Hauptmann im Schauspielhaus bei. Auf dem Wege dorthin durchfuhr er mit seinem Wagen ein Spalier von Fackelzügen, das sich bis zum Dolkshause erstreckte. Hi« hatten sich wiederum Tausende eingefunden, um den Reichspräsidenten nochmals zu begrüßen. Der Reichspräsident nahm Gelegenheit, einige Worte an die Menge zu richten. Er schloß mit ftinem Hoch auf die deutsche Republik, bas deutsche Boll und das deutsche Vater land. Im Lauft der Nacht begibt sich der Reichspräsident mit dem Reichswehrminister an Bord des Kreuzers „Braunschweig" zur Teil nahme an den Marineübungen in der Nordsee. Segen die schwarze Pest am Rhein. Der Vorstand des Volkskunde« „Rettet die Ehre" hat an 79 medizinische Fakultäten der deutschen Universitäten di« Anfrage ge richtet, ob die Anwesenheit der farbigen Franzosen im besetzten deut schen Gebiet außer der geschlechtlichen großen Verseuchungsgefahr auch noch andere gesundheitliche Gefährdung« mit sich bringen kam». Den auf diese Anfrage eingeganprnen Gutachten d« ersten deut schen Kapazitäten auf medizinischem Gebiete ist u. «. folgend« zu entnehmen: Die von 18 ordentlichen und außerordentlichen Professo ren besuchte Tagung der deutschen Hochschullehrer der Hygiene sprach sich dahin aus, „daß durch die Schwarzen Einschleppungen vorkom- men können", die nicht nur auf dem Gebiete der Geschlechtskrank heiten liegen. Welch« Art dieft Einschleppungen sind, besagen Fakultätsgutachten, in denen «heißt: »E» besttht die Möglichkeit, daß durch latente «ranke ob« Baztllenträger Typhus,.Ruhr, Pest uÄ Lbolera bet un» «ü^Weppt ««dm, di, SM« der Verbreitung ist bei dem niederen Aulturzustand der Schwarzen be sonders groß." Bezüglich d« Malaria wird erklärt, daß ihre Verbreitung besonder» da möglich sei, wo die Anophelesmücke vor kommt, was z. B. am Niederrhein der Fall ist. Auch ist von eine» Fakultät darauf hingewiesen, daß bei den in Mainz in Garnison stehenden Madagassen seitens des deutschen Reichsgesundheitsamtes im Juni 1922 ein Fall von Lepra konstatiert ist. Dazu macht di» Fakultät folgende Bemerkung: „Es geht daraus hervor, daß von den französischen Militär-SanitatsbehSrden nicht einmal da» Vorhan densein einer so deutlich wie die Lepra sich zeigenden Erkrankung bei ihren farbigen Truppen rechtzeitig erkannt wird." Alle Gutachtey stimmen außerdem darin überein, daß eine äußerst gefährliche ge schlechtliche Verseuchung des deutschen Dolles bewirkt wird durch oft zwangsweise Einrichtung von Bordellen durch dft Pergewaltigung deutscher Frauen und Mädchen seitens der Farbi gen und auch durch den freiwilligen Geschlechtsverkehr ehrloser deuft scher Mädchen mit diesen französischen Truppen. Wir appellieren hiermit an da» Gewissen d« Welt und der ver antwortlichen Regierungen derjenigen Völker, die den Franzosen im Versailler Vertrage dazu verholfen haben, das deutsche Boll in Frie denszeiten mit diesen Gefahren zu bedrohen. Dft ganze Welt hak sich aufgeregt über deutsche U-Boote und deutschen Gaskrieg, deren Erfinder die Deutschen nicht einmal gewesen sind. Und das waren kriegerische Verteidiaungsmaßnahmen! Warum duldet die ganze Welt, daß nun im Frieden von französischer Seite gewaltsam diese todbringenden Krankheiten über da» wehrlose deutsche Boll ge werden dürfen? ° Da« arme Frankreich. Sens, 4. Sept. Dem „Matin" zufolge wird bei Nichtekngang des« französischen Anteils an den deutschen Reparationszahlungen für 1923 eine 400prozentige Erhöhung aller Steuern und Zölle und Abgaben innerhalb Frankreichs notwendig. Aus Helft ngfors wird uns geschrieben«: Der Dollsöomullffvr für die Erhaltung der Volksgesundheit Ssmaschko veröffentlicht kn d« Moskau« „Jswestija" feine Eindrücke «m ein« Fcchrt, die« soeben in Südrußland unternimmt. Gr schreibt n. au „Selten stößt man auf einer Station nicht auf bettelnde Kirch«. Schmutzt», verlaust, hall« nackt oder in Lumpen gehüllt, in Scharen gftich wie Mücken vor den Fenstern, sagen sie klagend Die Mehrzahl von Hnen steht in einem Älter ob« es gibt auch 14sähriye Kind« und selk schildert dann, wie diese Kind« auf den T bahnwagen die Fahrt der Züge mitzumachen pflegen und wem» dft Kontrolle naht, die Züge wieder verlassen. Die Effenbcchnbshörden! sind entsetzt üb« dieft Kinderscharen, die dft Magen beschmutzen, überall stehlen und den Betrieb stören. Der Volkskommissar «fordert zur energischen Bekämpfung dies« „Eiterbeule" auf «nd «Kört offen, daß, wenn hier keine Heilung erzielt wird, alle Gespräche üb« dft Kinderflirsorge in Sowjetrußland leeres Geschwätz bleiben werden. Der Reichspräsident in Kiel. Berlin, 4. Sept. Nach einer Begrüßungsansprache des Ober- bürgermeisters sagte der Reichspräsident u. a>: „In Ihrer Arbeit für die wirtschaftliche Zukunft Kieft haben Sie, meine Her- ren, in dankenswerter Weise nicht vergessen, auch dem geistigen Le- den der Stadt und der ganzen Nordmark Ihre Aufmerksamkeit zuzu- «enden; Sie sind mit kluger Hingabe bestrebt, auch aus dem reichen Schatze unserer Kultur Steine zum deutschen Ausbau -usammenzu- tragen und aus den Wirren der Zeit alle Schichten der Bevülke- rung zu diesem dem ganzen Solle gemeinsamen geistigen Besitz hinzuMrcn. Diesem schönen Gedanken dient heute in dritter Wiederkehr dft Kieler Herbstwoche für Kunst und Wissenschaft; Sie haben Ihre küNstl«isch«n und theatralischen Darbietungen diesmal vorwiegend in den Dienst der Romantik gestellt und damit unsere Zeit der Maschinen, der äußerlichen Leistung, des materiellen Lebens und einer harten Wirklichkeit die Kraft eines Zeitalter» der zarten Innerlichkeit, de» subjektiven Gemütes und der schwärmerischen Phantasie gestellt. Ein starker Gegensatz und doch so berechtigt: Wir bedürfen gerade heut, nach derhartenArbeit de« Tagender ruhigen ^lmmuna da» Ab«nd», de» Sickftlbstbrsinnum. de» Innenleben»;