Volltext Seite (XML)
vnOavdsfplÄe der U-A-Klasf« 0. Ser!« 1922). Verbandsspiel» am 8. September: 8. v. 10. V. 17. V. Sri Laute 8.10. r na. M na n na N na N na 24. 2. 1.10. Loßnitz—Lauter» Grunyatn—Au«, Bete>f«ld—Au«, m. m. 4.1» 320 8.80 2.4» 2.4» 1«) 120 Srlinhain—Schneeberg» Schied«. Zwönitz, Sauter—Au«, Schied«. Bernckach, Lößnitz—Beierfeld, Schieder. Aue, Lößnitz—Aue, Schied«. Schnecke»» Vrrnevach—Lauter, Schied«. Beierfeld, Beierfeld-—Schneebera, Schick«. Grüntzaln, Schneeberg-Aue, Schick«. Lößnitz, - seid—Bernsbach, Schieb«. Lauter, dain—Lößnitz, Schicker. Beierfelds Aue, Schicker. Aavnitz, Schiedsr. Au«, edsr. Schneck evg, ck«. Bernckach, vv,« «»r, ^^,-ck«. Srünchain, Bernsbach—Lößnitz, Schtcksr. Lauter, 820 Ahr na 82V Ahr na S.4V Uhr na 41» Uhr na 2.4» Uhr 2.4» Mr 820 Uhr na 418 Uhr na 2.4« Uhr na 22.10. Grünhain—Lauter, Schicker. Bernsbach, 29.1V. Grünhain—Bernsbach, Schick«. Beierfeld, 2.80 U Lauter—Beierfeld, Schiedsr. Aue, 220 5.11. Grilnhain—Beierfeld, Schied«. Bernckvch 2.30 12.11. Schneeberg-Bernebach, Schick«. Aue, 120 26.11. Schneeberg—Lößnitz, Schicker. Beierfeld, 220 U-V-Klafle (1. Gerl« 1923). 2.4« Uhr. 8. 9. ,r. 10. 2. 17. 2. 24. 9. 1.10. 8.10. 22.10. Eiben Uhr. irtenstrii 12.11. >r. »r. N. ,r. u. 29.10. Langenbach Schwarzem S.11. NeustMel 8.00 2.80 220 8.80 220 220 2.80 2.30 2.30 2.30 Schwarzenberg—Auerhammer, Schick«. Laut«, Zwönitz--Hartenstein, Schicker. Lößnitz, Neustickt«!—Eibenstock, Schicker. Schneeberg, Zohanngeovgenst.—Langenbach, Schick«. Grünh, Eibenstock—Aurrhammer, Schicker. Aue, 2.30 Uhr. I^anngeovgrnst.—Schwarzenberg, Schiedsr. Aue, Ewenstock—Langenbach, Schick«. Hartenstein, Hartrnsteii»—Auerhanrmer, Schick«. Eibenstoch Neustüdtel—Auevhamm«, Schiedsr. Langenbach, Eibenstock—Johanngeorgenstadt, Schicker. Lauter, 2.80 Uhr. 220 Uhr. 220 Uhr. 8.30 Uhr. 220 Uhr. 2.30 Uhr. 2.30 Uhr. 220 Uhr. 22« Uhr. 2.80 Uhr. ^..^-^.enst.—Auerhmnmer, Schicker. Sriinh., 220 Uhr. nitz—Ewenstoch Schiedsrichter Lößnitz, 2.30 Uhr. enbach—Schwarzenberg, Schicker. Hartenstein, 2.80 Mr. bartenstein, Schicker. Auerhamener, >«mgeorg«nstv Schick«. Gvitnhain, 2.30 -Auerhmmnrr, Schicker. GchneebSvg» 2.30 »—SleustSdtel, Schieder. Bernsbach, «wSmtz, Schied«. Gchwarzeiünrg, Danaenbach, Schiedsrichter Aue, >eorg«nstadt—R«ustiidt«l, Schick«. Lauter, 220 Uhr. ach—Zwönitz, Schiedsrichter Hartenstein, 220 Uhv Gemeind« der Adventmisfio» Schniebers (Dersammlungelokal Neu- städtel, Landeskrone 108.) Sabbat vorn». N10 Uhr Sabbatschul^ anschließend Prckigt. — Sonntag nach«. 4 Uhr Kindergottesdienst und abend» 0 Uhr öffentl. Vortrag. Thema: Der Zweck de» von Mrlsto angezündeten Feuer». Luk. Iß, 4V. Jedermann herzlich ! «tllklMmen. Redner: Br. Neef. Im^che BelaRutulachunsen de» Saue» EezsebirW l» V. ZK. B V. Di« Sauvrretn« werden dringend «sucht, die Gaukopfsteu« für da» 2. Halbjahr (pro Mitglied 120 DL) nach Grund der in der M S. A. Nr. 31 veröffentlichten Mitgliederzahlen an die Da»»kasse einzu- senm» Es haben di« Vereine wie folgt gemeldet: Aue: Alemannia 212, Auerhammer: D. f. R. 44, Beierfeld: Sturm 108, Bernsbach: Sqgmia 128, Eibenstock: B. E. »4, Grünhain: Olympia 118, Harten stein: S. B. 72, Johanngeorgenstadt: S. L. 41, Langenbach: L. L. 48, Lauter: Viktoria 72, Loßnitz: F. E. 8V, Neustiidtel: Teutonia: 08, Schneeberg: «. f. L. 807, Zwönitz: D. f. B. 4V. Adr.: L Ungethüm, Gaukassierer, Aue, Reichsstr. Nr. 83 u. » «> üs, V«rbandssplel« der 1. Klass« (1. Serie 1922). Derbandespiele am 8. September: Schneeberg—Lauter, Schiedsr. Richter-Grünhain, 81» Mr nachm. Bern«b«h—Au«, Schiedr. Beuchner-Schnvebevg, 8.00 Uhr nachm. Beierfeld-Gvitnhain, Schicker. Ungethüm-Au«, 81» Mr nachm. DnbandsspiÄ« am 10. September: Lößnitz—Au«, Schiedsr. Richter-Grünhain, 220 Uhr nachm. Vritnhatn—Schneeberg, Schied«. SchreierOauter, 81» Mr nachm. Lauter—Beterfelh, Schiedsr. Gl iiser-Schn«eb«3.00 Uhr nachm. Berbandsspiel« am 17. September: Deierfeld-^Aue, Schick«. Goldhahn-Bernsvach^ 220 Mr Bernsbach—Grünhain, Schicker. Müller-Aue, 2.80 Uhr Lößnitz-Lauter, Schicker. Klitzsch-Vsierfeld, 8.00 Uhr Derbandsspiel« am 24. September: Bemsbach—Schneeberg, Schick«. Seidel-Lößnitz, 220 Uhr Grünhain—Aue, Schick«. Schott-Lauter, 2.4» Uhr BeierM—Lößnitz, Schick«. Richter-Gvüuham, 2.4» Mr Derbandsspiel« am 1. Oktober. Schneck«»—Aue, Schicker. Solbria-Auerhammer, 81« Mr Lauter—Grürchain, Schick«. Martin-Schneeberg, 2.4» Mr vernckach—Lößnitz, Schieder. Richter-Grünhain, 2.4» Mr L«. 10. 2. 17. 8. 24. 2. 1,10. 8. LV. M. Klass« (AVegtry. Schneeberg—Au«, Schied«. Auechamen«, Hartenstein—Lößnitz, Schiedsr. Langenbach, ochttWVEVA, Lößnitz—Schied»«. Grünhain» Eibenstock—Au», Schick«. Auerhammer, Auerhmnmer—Au«, Schiedsrichter Lauter, Schneeberg—Hartenstein, Schiedsrichter Lößnig Lößnitz—Eibenstock, Schick«. Hartenstein, Eibenstock—Hartenstein, Schiedsrichter Au«, 120 Ma 220 Ma 220 1220 1.4» Ä 220 220 1.4» 22« 120 1.4» 220 m. «lass. (B^Seziry. 8. 2. Lauter-Johmmgeorgenstadt, Schieder. Bemckach, 1.48 Ma - Beierfeld-Zwönitz, Schick«. Laut«, 120 Ma 1V. 2. Zwönitz-Johanngeorgenstadt, Schick«. Berns», 2.80 Uhr. 17. V. Beierfeld-Bernsbach, Schiedsrichter Lauter, 12.00 Ma Zwönitz—Lauter^ Schioderichter Grünhain, 41» Mr» 24. 2. Bern-bach^-Zwönitz, Schiedsrichter Lößnitz, 12.00 Mr. Lauter—Beierfeld, Schiedrtchter Aue, 12» Uha 1. 10. Johanngeorgenstadt—Bernsbach, Schicker. Beters, 2.80 Ma 8. 10. Lauter—Bernsbach, Schiedsrichter Beierfeld, 8.00 Mr. 22.10. Johanngeorgenstadt—Beierfeld, Schicker. Grünh., 220 Mr. * B. f. L. 07 (e. v.) Schneckerg. Heute Sonnabend nachm. XS Uhr findet auf dem Sportplatz am Schützenheim ein erstklassige» Fußballwettkampf statt. Es treffen sich der Gaumeister B. f. L. 1 und Sportverein Zwönitz. Der besuchende Verein Zwönitz hat sich i» letzter Zeit auf sine beträchtliche Höhe emporgearbeitet, sodaß ei» interessanter Kampf zu erwarten ist. Me ungeschwächte B. f. L.-Els tritt m folgender Aufstellung an: Schulz (Tor), Gropp, Ley (Bert.), Möckel, Drechsel, Skur (Läufer), Häußler II, Walther I und II, Leiß, ner und Sachsenweger (Sturm). — Am Sonntag weilt selbige Elf i» Stollberg, um gegen dem dortigen Sportverein rin Werbesptel au»« traaen. Die 2. Elf spielt in Werdau gegen T. und B. Die 4. Gau« meister-Elf, derzeitige 3. Mannschaft, weilt ebenfalls auswärts und mißt sich mit der L Elf des Eibenstocker Ballspielklubs. Stell- und Absahrtzeiten find in der Geschäftsstelle zu erfahren. —r. Vernckach, 26. August. Am Sonntag, den 20. August standen sich auf dem Sportplatz an den Schrebergärten die 1. Mannschaft Saxonia Bernsbach und die I. Mannschaft Sturm Beierfeld gegenüber. Beide Mannschaften lieferten ein schönes, flottes Spiel, welche» mit 2:2 endet«. Zuvor spielt« Bernsbach S. und Beierfeld 2. Sturm Beier- efld siegte mit 3:0. Die Vereigsleitung dankt hiermit beiden Mann schaften de» Fußballklubs Sturm Beierfeld für da!» freundliche Ent gegenkommen, ist doch der Reinertrag für Wohltätigkeitszwecke ver wendet worden. Ferner dankt siechem sportliebenden Publikum von Beierfeld und Bernsbach für seine Opferfreudigkeit. R. D. Die seelische Einstellung -es modernen Menschen. Don Studienassessor Fritz Schulze-Bautz««. Der „moderne Mensch" ist ein Begriff, dessen em pirisch« Merkmale sich schwer erfassen lassen. Denn der schrankenlose Individualismus, der heute allen sozialen Testen und Phrasen zum Trotz seine Orgien feiert, hat fast ebenso viel« moderne Menschen geschaffen, alS es In- Nviduen gibt, und die Gesamtstruktur des Typus ist, trotz- )«m sie nicht geleugnet werden kann, kaum zu erkennen, itnd doch ist es nicht sinnlos, vom „modernen Menschen" >u reden. Groß« Ereignisse und Vorgänge in Natur und Vetst«sw«lt haben «inen jeden von uns, wenn auch nicht !m gleichen Maße und in gleicher Weis«, so doch in ähn licher Richtung beeinflußt. Wenn man die von aleichen Vorgängen ähnlich beeinflußte Struktur der menschlichen öe«l« meint, kann man von einem TyvuS „moderner Mensch" reden, und seiner seelischen Einstellung nachdenken, )eißt, zu erforschen suchen, In welcher Richtung groß« kul turfördernd« over kulturhemmende Ereignisse sein Geelen- leb«n beeinflußt haben. Di« Geburtsstunde deS „modernen Meyschen" war die Z«tt der Weltanschauungswende vom geozentrischen und anthropozentrischen Weltbild zum heliozentrischen und na turwissenschaftlichen. Makrokosmos und MtkroSmos er schlossen ihr« Wunderwelt; Symbol für jenen ist das Fern rohr, für diesen das Mikroskop. Nach ewigen, ehernen Gesetzen daS Weltgeschehen zu «klären, dieselbe mathema tisch-kausale Gesetzmäßigkeit zu finden im Sternendom, des sen Lichtpunkte man berechnete, ehe man sie entdeckte, wie im Wassertropfen, daS war di« groß« Aufgabe, die daS Schicksal dem bevorzugten Geschlecht jener Lage stellte. Man lernte die Natur nicht mehr erkenen aus den Schrif ten der Alten, voran eines Aristoteles, sondern man lernte selbst sehen und beobachten. ES war ein Ausatmen deS Jahrhunderte lang gefangen gehaltenen.menschlichen Gei stes, «in Aufgehen in den großen Tatsachen der „objek tiven" Forschung. Aber daS Wort: sag« mir, mit wem du umgehst, und ich will dir sagen, wer du bist, könnte ebenso gut lauten: sag« mir, womit du umgehst, und ich will dir sagen, wer du bist. Man kann nicht zwei Her ren dienen, nicht Naturwissenschaftler und Getst«8wissen- schaftler zu gleicher Zett und mit der gleichen Begeisterung Man hat in Erinnerung, welch gewaltigen Siegeszug die Naturwissenschaften unternahmen, wie st« sich auf allen Kulturgebieten hervordrängten, sich tn den technischen Hochschulen und tn den Realschulen neueMttgen« Schulen schufen, ja sogar daS Wesen des GetsteS nach tbrer eigenen Gesetzmäßigkeit zu ergründen unternahmen, und man kann nachvrüf«», wt« dt« getfteswtssenschafNtche Einstellung hin ter dor naturwissenschaftlichen zurücktrat, ja vei erkennt- ntLth«or«ttsch nicht geschulten Köpfen wte vet dem großen Naturforscher aber kleinen Philosophen Ernst Häckel ver schwand. Hierin Ist der Grund dafür zu suchen, daß der deutsche gbealtSmuS tm Kurswert sank wte dte deutsche Mark unter dem Einfluß der Reparationen, dafür, daß dem DurchschntttSmenschen dte ttefe Symbolik der religi ösen Weltanschauungen ein Buch mit sieben Siegeln ge» Word« Ist. Etn Urstoff, etn und dteselbe berechenbare Gesckmätzigkett, alle W«lträts«l waren gelöst, dte Ehrfurcht tA» dem Sedemmtsvoll« wär überflüssig aetvord««. Ab« , dte menschliche Seele Ist nicht der menschlich« Intellekt allein, lund Gefühl und Will« lass«» sich mit Form«!» nickt tot schlagen. War man mit d«m Kopf« „modern", mit d«m Herz«» ht«g man fest an de« Gemütswerten.von denen dt« BSt«r gelebt hatten. DaS Schwänken zwischen der Klarheit des Intellekts und den Forderungen des Gemü tes ist typisch für den modernen Menschen. Heute stehen wir berettS bei der Wendung vor den Werten des Intellektes zu denen des Gemütes, des Kopfes zu denen des Herzens. Die Reaktion kam von na turwissenschaftlich«» Seit« selbst. Indem man vom Atom weiter abwärts stieg zu der atombildenden kleinsten Kraft einheit, von dem Materialismus zur Energetik, von tzäcke» zu Ostwald fortschrttt, durchbrach man das Prinzip absoluter intellektueller Einsicht — für den besonnenen Phi losophen war die lebende Materie übrigens immer das größt« aller Rätsel und das dunkelste Dogma — zugunsten etnes geheimnisvollen A. ES ist nickt zufällig, daß heute von der Naturwissenschaft kommende Philosophen Dttalistrn werden. Don hier'aus könnte dte Bewegung des deutschen Geistesleben, wenn sie zielbewußt lortschreitet, zu einem neudeutschen Idealismus führen, djr dt« Kraft des klas sischen Idealismus kantischer Zeit verbindet mit dem, was uns dte Naturwissenschaft positiv gelehrt hat. Noch aber ist es nicht soweit. Zunächst noch leiden wir unter den praktischen Konsequenzen des naturwissen schaftlichen Imperialismus. ES genügt« nicht, Gesetze und Gesetzmäßigkeiten zu entdecken und zu beschreiben, sondern man wollte sie auch verwenden. Indem man die Natur der ihr selbst abgelauschten Gesetzmäßigkeit unterwarf, zwang man sie in den Dienst menschlicher Intelligenz. Dem glän zenden Aufschwung ver beschreibenden Naturwissenschaften entsprach ein ebenso glänzender Ausstieg der angewandten. Fabriken schossen empor wie die Pilze, an durch Flußläufe, Eisenbahnen und Hinterland ausgezeichneten Flecken ent standen gewaltige Fabrikstädte, ungeheure Massen von Ar beiter» zog«» vom gesunden Lande in di« ungesunde Groß stadt und hier begann sie üppig zu wuchern, di« Gtft- pflanz«» seelischer und körperlicher Degeneration: Woh nungsnot, Vergnügungssucht und Unsittlichkeit. Aber auch dt« Arbeitsweise selbst, di« die Fabrikkultur oder besser Fabrikunkultur mit sich brachte, zeitigte unerfreulich« Wir kung«». Nach d«m ob«» erwähnt«» Sprichwort kann man sag«»: sag« mir, was du täglich tust, und ick will dir sag«», wer du bist. Der Mensch tut nicht nur «rne Arbeit, sondern er verrichtet seine Arbeit; nach derselben Gesetz mäßigkeit, nach der man seiner Arbeit sein Gepräge aüf- zwingt, beeinflußt di« Arbeit ihren Arbeiter. Dte auf bei» Prtnztp« der Arbeitsteilung beruhende Arbeitsweise der Fabrik stempelt in viele» Fällen den Arbeiter zum handlanger der Maschine, dte Etntönigkett derselben sich immer wiederholenden Tätigkeit muß das Gemüt und den Verstand abstumpfen, muß jed« etgenschöpfertsch« Regung tm Ketm« ersttck«» und dt« Freud« am Schaffen und am Erschaffen«» raub«». Etn« Mechanisierung der Arbstter- seele ist dt« Fol«. Aber um ketn Haar besser ist dte Wir kung der „gÄbrikkultur" aus den Unternehmer. Egoismus und MammontSmuS regieren nicht selten das Geistesleben; man sieht in set» em Arbeiter nicht den freien Menschen, sondern den für den Unternehmer Arbeitenden ganz «nt- geg«n der kategorischen Forderung deS kantischen Idealis mus, dte Menschheit sowohl tn seiner Person als auch tn der Person etneS jede» anderen niemals bloß alS Mit tel. sondern immer zugleich alS Zweck zu gebrauchen. Jed« Schuld rächt sich auf Erden: Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden zu geschworenen Feinden: hie Kapitalismus, dort Sozialismus. Hier entsteht die soziale Frage, und «8 ist di« notwendig« Folg« der „Fabrikkultur , daß jene. Frage zu einer sozialistisch«» werden mußte. Damit ist aber der Probuktionsvorgang in den Mittelpunkt des Interesses ge rückt, und wenn Unternehmer wie Arbeiter genötigt werden könnten, offen und ehrlich zu bekennen, was ihnen alS das Wertvollste und Wichtigste in der Entwicklung unserer Zeit erscheine, sie würden gewiß bekennen: dies, daß der Produktionsvorgang nach unserm Programm gestaltet werde. Ueberträgt man diese Betrachtungsweise auf die Fra gen des geschichtsphtlosophtschen Problemkomplexes, so muß sich das ergeben, was uns als marxistische Geschichtskonstruk tion bereits bekannt ist. Mittelpunkt des Interesses ist daS Wirtschaftsleben, und dte mannigfachen Erscheinungen des Geisteslebens sind seine von ihm abhängigen Begleit- erschrinungen. DaS ist ökomischer Materialismus und Abfall vom IbeaMmus der großen deutschen Denker; will man Deutschland ganz zu Grunde richten, so muß man so fortfahren, wie »ran begonnen hat. Dann wird Spengler wenigstens hinsichtlich seines Vaterlandes im Rechte blei» ben. Denn es ist einer der verhängnisvollsten Irrtümer und «tns der unbesonnensten Dogmen, daß die Kultur eines Volkes dann in höchster Blüte stehe, wenn der öko nomische Fortschritt einem Höhepunkt zustrsbs, Die Ge schichte der Völker, dte für echte Kultur, mit d«r man dte Zivilisation unserer Geldaristokratie nicht verwechseln darf, eintraten, zeigt das Gegenteil. Findet die Skala der Wert« in dem wirtschaftlichen Wert ihren Gipfelpunkt, dann ist «8 verständlich, daß di« wahren tzockwerts menschlicher Kultur in Wissenschaft, Kunst, Sittlichkeit, Religion zu niederen Werten, herabgedrückt werden, ja bei übertrieben starker Betonung der ersteren verloren gehen. DaS ist der Weg gewesen, auf dem Dsutschlaird seinen heutigen Tief stand erreicht, urrd es fragt sich, ob «8 gewillt ist, ihn weiter zu betreten. Die Pythagoräer hatten als Symbol der im Denken der Völker eine so große Rolle spielenden „zwei Wegk" ein schlichtes P. Dieses Symbol der Pythagoräer sollt« sich etn jeder Deutsche, der es ernst mtt seinem Dolle meint, immer vor Augen halten. Wir stehen tatsächlich da wte Herkules am Scheidewege. Was geworden ist, läßt sich nickt ändern, und wir können heute nicht Tausende von Fabriken abtragen, um aus dem Material Dom« zu bauen, wie man es in dem fälschlich „dunkel" genannten Mittel alter tat. Erkennen, heißt auch gar nicht ändern. Erken nen heißt verstehen, verstehen heißt, verzeihen, und wer verzeiht, nur er kann helfen. Nicht darum kann es sich handeln, daß »ran mit denselben Mitteln, mit denen man gestern baute, heute einreißt nach dem Prinzips: was Hände schufen, können Hände stürzen, sondern darum, daß wir für unser armes, geschlagenes, irregeleitetes deutsches Volk ein« n«u« geistig« Ti«fe g«winnen, eine neue Ttefe, di« so uralt ist wte dte deutsche S«ele überhaupt, etne Ttefe, dte Mr dte verstehen, tn deren Adern selbst deutsches Blut rollt, und di« Lie deutsche Seele tn sich und den Brüdern mehr lieben aC den internationalen Dollar. Wir gleichen dem Herkules. Entweder daS deutsche Volk findet ben Weg zu seinem eigenen Wesen zurück, dann ist «S gerettet, oder «s findet ihn nicht, dann ist «S zum Untergang« reif. Betd«^ Lösungen sind suV spect« aeter» nttatts gerecht und.gut, aber unser Herz sckläat dock für dt« erstere.