Volltext Seite (XML)
um «»t»t,»»^ln««»»« ftr die -» « Nxnuner bl» -onnMa-» » U-r t» llhl Sonntag, -en 20. August 1922 75. Iahrg Nr. 194 3. 3. DSs 812^11^21 die Barzahlungen auf ein erträgliches Maß herabsetzt! Wir tau^ und mtlitS« steinetz. in. Ihr in >. Hierzu^ schreibt man dem „E. Die Atempausen, die die R«paration»fvag« unmittelbar -wischen Pari- Berlin verhandelt werden müsse. In demselben Linne schreibt »Echo des Paris': Die rische Besetzung sei eine Dertridtgungsmaßnahm«, di« den Staaten in Mittel, und Osteuropa »um Vorteil gereich«. D.' aus Berlin: unsere Gläubiger uns vergönnen, Weg nach oben führen soll, mögen uns die Inttrpretattonewnstler zeigen, die seit Jahr u. Tag behaupten, die Vernunft der Feinde wüch«? siegen und Deutschlands Lage würde sich „langsam aber sicher' bessern. Die Atempausen, wie sie uns Frankreich zu gewähren bereit ist, sind Galgenfristen. Dadurch, daß wir unerfüllbare Bedingungen zulassen, machen wir uns sogar in gewissem Grade mitschuldig daran, daß der berechtigte Teil der Reparationsfordcrungen unerfüllt bleibt. Es ist kein wahres Entgegenkommen, wenn man durch Begütigen, Nachgeben und SSnveigen bei anderen falsche Erwartungen entstehen oder be- stehcnläßt. It«, werden immer kürzer. Für die am 15. August fällig gewesenen zwei Millionen Pfund Sterling Ausgleichszahlungen haben wir eine vier wöchige Frist erhalten. Die 800 000 Pfund, die wir gemäß unserer Zusage vom 14. Juli terminsgemäß am 18. August den zuständigen Ausgleichsämtern überwiesen haben, repräsentieren einen Gegenwert von etwa Milliarden Papiermark. Wir haben durch Abführung dieser Summe an unsere Gläubiger die Bezahlung unentbehrlicher Getreideeinfuhren in Frage gestellt. Das Dreifache dieser Summe bi» zum 12. September aufzubringen, und drei Tage später abermals 2 Millionen Pfund Sterling, erscheint ausgeschlossen, selbst wenn wir es darauf ankommen ließen, den Dollarkurs auf 2000 und noch mehr hinaufzutreiben. Selbst wenn uns die Reparationskommission für die außerdem zu zahlenden monatlichen Reparattonsraten in Höhe vyn 8V Millionen Goldmark monatlich Aufschub gewähren'sollte, ist unsere Lag« verzweifelt. Der Preis für ein« bestenftll» mögliche kurze Atempause ist so hoch, daß wir ihn nicht zahlen können, und des halb nicht übernehmen dürfen. Poincare hat seiner festen Absicht Ausdruck gegeben, sich selbst einem Votum der Reparationskomisston auf Gewährung «in«, .bedingungslosen Moratorium» nicht zu fügen, sondern .produktiv« Pfänder' mit Beschlag zu beleg«. Und das, «he uns auch nur für da» Jahr 1923 «in« Garantie gebot« ist, daß wo» Bor der Besetzung de» Ruhrgebiet«. Paris, 18. August. Das „Journal" erklärt Heuke, Laß die Besetzung des Ruhrgebietes innerhalb 48 Stunden angeordnet würde. Hierzu bedürfe es keinerlei Einberufung des Parlament», weil dieses Ler Regierung im Voraus ihr Vertrauen ausgesprochen habe. Man brauche auch kein« Reservetruppen «inzuberufen, da die militärischen Mittel bereits vorgesehen und an Ort und Stelle versammelt sind. Die Opera tionen würden einfach fein, da man Ruhrort und Duisburg be reits in Händen habe. Man wünsche keinerlei Hindernisse für die Aus beutung der Bergwerke zu bereiten. Es handel« sich nur darum, den Deutschen begreiflich zu machen, daß die gilt der klein« lichen Abmachungen mit London vorüber fei und daß daraus ein Verschulden Deutschlands an der ganzen verfahrenen Lage zu konstruieren. Hqben st« ober wirklich das Verschulden Deutschlands festgestellt, so ist der tiefer« Zwcckvkeser Reise' fran zösischen Wünschen nach erreicht und nichts hindert die Repara- tionskommiffion mehr, Poincare frei« Hand gegen das Ruhrgebiet zu geben. Unseren Optimisten wird es garnichts genützt haben, daß sie ganz im geheimen noch Hoffnung auf eine direkte Verständigung der deutschen Und französischen Industrie untereinander hegten. Wenn auch selbst von industrieller Seite die Möglichkeit einer solchen Verständigung gerade augenblicklich mit zarten Strichen an die Wand gemalt wir-, so wird sie doch dem Kenner der Verhältnisse denkbar fern erscheinen müssen. Es fällt den Franzosen garnicht ein, für die Zusammenarbeit französischen Erzes und deutscher Kohlen politische Vorteil« in Kauf zu geben; ihnen scheint der umgekehrte Weg bei der politischen Schwäche Deutschlands durchaus erfolgversprechender und sie üben so lange einen politischen Druck aus, bis die Wider standskraft der deutschen Wirtschaft erlahmt. Die Lag« hoffnungsfreudiger anschen, heißt sie verfälschen, und diese geflissentlich ausgestreute Verfälschung kann aus sehr dunklen Quellen fließen. Das einzige Gute, was in Lem Beschluß der Reparationskommission vielleicht liegen könnte, ist der Umstand, daß er uns eine Atempause von wenn auch nur wenigen Tagen ge- währt, ohne daß wir für diese Atempause im AiMnblick ein beson deres Entgelt» zu entrichten brauchen. Das ist aber auch alles, und wird auch dadurch nicht mehr, daß diese Atempause auch für die Ausgleichszahlungen gilt, deren endgültige Regelung bis Mitte September verschoben worden ist. Ein Staatsmann würde auch diese kurze Spanne Frist, die ihm gegeben ist, zu nützen vermögen, aber bei den heutigen Regierungsverhältnissen in Deutschland werden aller Wahrscheinlichkeit nach die September-Dinge fürchter- licher sein, als die im August. «5 werd« außerdem veröfsmtlicht: Die Bekanntmachungen der Stadttät« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag C. M. Gürtner, Aue» Erzgeb. Nrnfpr«»«, «»» «1, »»»»«, (Amt «u«) 4», 1». Sch»-nmd»r, 1». Drahtanschrift, «»Mfteund Au««r,-<blrg.. Immer wieder Optimismus. Noch unmittelbar nach dem Auseinandergehen der Genueser Kon ferenz hat der Reichskanzler mit Energie den Satz vertreten; daß ohne Optimismus keine Politik zu machen sei, und daß jeder die Finger von der Politik lassen solle, der nicht das ihm nötig schei nende Maß von Optimismus aufzubringen vermöchte. Mit solchen und ähnlichen Aeußerungen ist er in der Zwischenzeit wesentlich spar samer geworden und einige seiner letzten Reden mußten ganz den Anschein erwecken, als sei auch er unter die Schwarzseher gegangen. Die Gegenwart schwärzer ansehen als sie tatsächlich ist, erscheint nun schlechterdings unmöglich und sollte der Reichskanzler sich wirklich da- zu burchgerungen haben, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind, so wäre damit schon einiges gewonnen. Leider scheint es aber nicht der Fall zu sei, wenn man aus den Aeußerungen, die man aus seiner Umgebung als Urteil über die kom- mende Entwicklung hört, auf seine eigene Auffassung der gegenwär- tigen Lage schließen darf. Man sieht wieder einmal bedenklich rosenrot in der Wilhelmstraße in Berlin, und den Herren, die von Illusionen nicht lassen können, ist die Pariser Meldung, daß Ab gesandte der Reparationskommission nach Berlin kommen würden, wie Honigseim eingegangen. Da die „Vosfische Zeitung', die über ganz ausgezeichnete Beziehungen zum Quai d'Orsay verfügt, außerdem zu melden weiß, daß einer dieser Abgesandten Sir John Bradbury sein würde, steht man die Möglichkeit ganz umfassender Verhandlun gen über da» Reparationsproblem gegeben und glaubt, daß nun end lich doch „die Vernunft zum Durchbruch' käme. Daß von dem fran zösischen Vertreter alles, aber auch alles abhängen wird, wird jedem klar sein, der unsere Lage ohne rosenrote Färbung sieht, und so viel Vertrauen man auch in die Einsicht und in den guten Willen des Engländers setzen mag, man hat nichts davon zu erwarten, wenn der französische Vertreter eine Kreatur Potncares ist und mit vorherbe stimmter Marschroute seine Reise nach Berlin antritt. Poincare hat sich weder dem stärksten auf ihn ausgeübten Druck Englands gebeugt, noch hat er dem sanftesten und zärtlichsten Zureden Lloyd Georges in London nachgegeben. Das ist doch eine Tatsache, an der nicht zu rütteln ist, und angesichts derer man der Ankunft des französischen Abgesandten in Berlin nur mit stärkstem Pessimismus entgegensehen kann. Glaubt die Reichsregierung, wenn sie in direkten Verhand- " lungen al» ihre eigene Sachwalterin austritt, mehr erreichen zu kön nen al» Lloyd George, der für die Franzosen immerhin doch noch ein ganz anderer Machtfaktor ist al» Dr. Wirth. Aber da» Zauberwort „direkte Verhandlungen" ist einmal gefallen und man sonnt sich be haglich in seinem Schein. Wohl allzu behaglich! dem» noch verlautet nichts, daß Las Kabinett irgendetwas getan hätte, um sich über Li« Formulierung „neuer Vorschläge' klar zu werben, Lie von Len Abgesandten Ler Repavationskommifsion von Deutschland verlangt werden sollen. Welch« neuen Vorschläge Knuten wir denn auch schließlich machen, da wir schon tn Hunderten dickleibig« Memoranden Lem Feind- kmnd unser« Wirtschaftslage bi» in» Kleinste auseinandtzrgesetzt hab«, und da wir Loch nicht» andere» sagen können, al» Laß wir vollkomm« „pleite" sind. Winn wir aber gezwungen stnd, unser alte» V»r»litn nochmal» zu «iedechol«, so können wir sicher seitn^ Laß di« Herren EowpU, v«yagmr» der Repko die» al» ein» »Um^eschäd^- WM, MWBM und W beeilen Wl« km Kvstgel Genf, 18. August. Die in Pari» und km Seinedepa aufhältlichen Deutschen «hielten polizeilich« Verfügung, ab 1S. August täglich persönlich in den Polizeibmvau» zu Die Maßnahme bereitet anscheinend auf di« Zwang schiebung den Dmtsch« auch att, Port« vo»,, LStznitz. Kundesleuer Dom i. April 1922 bis S1. März !92S ist für jeden Hund, vorbehältlich späterer Festsetzung, eine vorläufige Steuer von 40 Mk. und «ine Gebühr von 3 Mk für di« Sleurrmark« bis St». August 1«r an unser« Stadlhauptkasse zu zahl«n. Wegen Anmeldung und Versteuerung wird auf die Aushäng« an den Anschlagtafeln hinaewiesen. Lößnitz, am 15. August 1922. Der Bal der Stadl. — Steueramt. sicht g«e«o»n, auch nicht ftt dl« Rich««»«» da durch ff««» Kin« v«rmw»U-»-. - UnUrbnchwi,«» d«, »«scheM- drtrird« >x,rLnd«n trin, Uni-rüch«. B«t J»dUme«<rj»e und N-ndun arlU» Rabatt» -I» nicht ixrSnb-rt. P«U,«fch»ft»»eN«« I, «iu^ Libnitz. S»u<«d«m <md da «dir,,ich« «»NSftum,»' «M»«w «glich »U tzluina»«« d« Tag« nach S«nn- und ft«INag«n. S«,x,»p«U «anatl. SOM», durch di» «»Urt>«r ft«Nn, iL»; durch di» Pag oiaUUedri. 90 w», « Mu »»»«t,»»»r«,» (rlnbdtirbl. Nn».!»««»«?): t» «mt-dt-». drrtn, d«r Roum d«r Ich. ÜolontlztU« a Wk., FamMiu- »d SUl«ie«such» rMd. au«°en,SMd^tm --Mi«« L«tl di, dal», Än« 24 Md., «awert» »2 Md., im RM-miUU di, P«NY-iI« 20 Md., auswiirv 24 Md. B»Mch«a-N.»ta< Llchjig Rr. »222«. Die amtlichen Bekanntmachung« sämtlicher Behörden könne« in den Geschäftsstelle« Le» „Srzgebirgischen Volk-freundes" in Aue, Schneeberg, Lößnitz und I Schwarzenberg eingesehe« «erde». > kWWUR « ««haltend die amtlich.« D<»a««l«ach»«g«« d« Amishauplmannschast und der -LUUVVtzUtL M Staakbehvrden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behdrden ,n Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Km 18 Kugurt verscdieä unser trüberer Sparbn88enlra»»lvrer Nvrr ka1sobvr«vArvtSr I. k. Uoksnn Paul pfünüel. Veber 34 labre bat cter Verstorbene al» Beamter im »tücktiscbea Diensts g«- »tancken unci sein ^mt mit dingebenkier Treue uncl rastlosem Liker verwaltet. 2ur Hebung cter bissigen Ltacktsparlcasse bat er mit »einer »Ureit unverdrossenen ^rdeit»- kreuctiglleit unä Kegramksit verentlicd mit deixetrsgen. IVir veräen «iem Heimgegangenen ein äanlcbars», ekrencke» OeckScdtni» bevakren. Settnoadarg, cken 18. August 1922. Am 4. August 1922 aus Bla» 597 die Firma Pelzwarenhaus „z«m Löwen-, G«f«llschas» «U »eschrSnkler Kastong, in Aue. Der S«s«llschaftsvertrag ist am 12. Juli 1922 abgeschlossen ward««. Gegrnftand d«s Unt«rn«hmens ist die Fabrikation von und der Sandel mil Pelzwaren, Lüten und Mützen, sowie der Sandel mit verwandten Artikeln. Das Stammkapital betragt ein- hund«rttausrnd Mark. Zu Geschäftsführern sind bestellt al der Kürschnermeister Erich Gustav God- wi» Serlel in Lößnitz, d) der Kürschner und Mützenmacher Georg Kennig in Ane. Jeder von ihnen ist zur selbständigen Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Weiter wird bekanntgegeben, daß Bekanntmachungen der Gesellschaft im Deutschen Reichsanzeiger erfolgen. Am 10. August 1922 aus Blatt 341, die Firma Johan« EL. Dietel in A«e bekr.: Prokura ist erteilt a) d«m Kaufmann Waller Mar Arzt, b) dem Kaufmann Earl Albert Gündel, o) dem Kaufmann Brana Olt» Wilhelm Stölting, sämtlich in Aue. Zur Vertretung der Firma stnd je zwei von ihnen berechtigt. Im hiestgen Landel»r«gist«r ist eingetragen worden: 1. «m 20. Suli 1922 aus Bla» 473, die Firma Wäschefabriken Gebrüder Simo«, Aktiengesell schaft, in Aue betr.: Der Gesellschaftsverttag ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 29. Juni 1922 laut Notariatsprotonoll von demselben Tag« abgeändert worden. L Am 31. Juli 1922 auf Blatt 485, die Firma Allgemeine Deutsch« Lredit-Anstalt, Zweigstelle Au« in A« betr.: Der Gesellschaftsvertrag vom 20. Dezember 1899 ist durch Beschluß der General versammlung vom 10. Juni 1922 in den 88 s, 10, 13, 19, 20, 21, 24 und 31 laut Notariatsproto tzoll von demselben T»g« abgeändert worden. Zufolge der ihm in der Generalversammlung vom 10. Juni 1922 erteilten Ermächtigung, Hot der Aussichtsrat den Text des Gesellschaftsvertrages vom 20. Dezember 1899 g»mSH den bisherigen Abänderungsbeschlüssen mittel» beglaubigter Erklärung vom 10. Juni 1922 einheitlich neu festgestellt. Weiter wird noch bekannt gegeben: Di« B«st«llung de» Vorstandes, seine Entlassung sowie die Regelung seiner Bezüge erfolgt durch den Vorsitzenden des Ausjichtsrals im Einvernehmen mit seinem Stellvertreter: Am 12. August 1922 auf Blatt 551, die Firma A««e Senutzmittelhalle Geschwister Koller« in Ao« bett.: Vie Gesellschaft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen. vattagertcht A««, den 18. August 1922. « Auf Blatt 138 de» hiesigen Landelsregisters, di« Firma Eensl Mühlberg in LStznitz betr. ist heut« eingetragen worden: Der bisherige Inhaber Ernst Mühlberg, Kaufmann in Lößnitz, ist ausgeschieden. Inhaberin ist die Sändlerin Aa«a Man« verw. Mühlberg geb. Junghans in Lößnitz. Amtsgericht LStznitz, den 14. August 1922. LStznitz. Der Gaspreis für Juli 1922 beträgt » «k. für den Kubikmeter. Lößnitz, am 18. August 1922. " L«r «al der Stadl. Rückfrage«. Paris, 18. August. Die Reparatlonskommission beschloß ein« stimmig, Bradbury und den Präsidenten des Sarantieausschusses Maucler zu bitten, sich nach Berlin zu begeben, um von der deutschen Regierung verschiedene unerläßliche Auskünfte zu erhalten. Di« Reise hat den Zweck, die Besprechungen mit der deutschen Regierung zu beschleunigen, um es der Reparationskommission zu ermöglichen, zu einer einstimmigen Entscheidung bezüglich des Moratoriumsgesuche» zu kommen. i > S Gens, 18. AiMst. Me deutschen Kohlenlieferungen sind bis zrnn 1S. August wieder um 35 Prozent hinter Ler Pflichtmengs zurückgeblieben. Der Repamtioneckommission liegt der Antrag Frankreichs vor, eine Verfehl» ng Deutschlands festzu stellen.