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Ar 1DK 1» M-Uft E Verlag L w. »Srtner, All». BeidiaL 1 Oerüich» A»,«lege«h«Ue». 8«aere Lvtrlmnge« -er Markkalastrvphe. Deß bi« MU« MaEvastroph« zu irmerpol irischen Mck- «itkm—n wirtschaftlich«- Art Mren^m»-, «kf b«Ha«L. St« BolutaentöMuna der letzten Mach«« hältKinrnveryIttch «ft der bt-h«ttg«n Aivärt-entwicklimg unLerer staatlichen Sahluusamittel au». Zunächst find einmal^ all« Haurh-It-rech. nunaen de, Reiche», der Staaten und Ler Gemeinden über den Haufen geworfen. Di« ganz« bisherig« Etatspolitik, die im letzten halben Zähre mit so einendltch kvampfhasten Bemühnmgen d» trieb«« worden «ar, ist glatt erledigt. E» hat auch im Augenblick gae keinen Zw«ck, -aß Lie Fachleute neuen Mlanzmö-llchkeittn des 8m Augenblick ab«, so schreibt hierzu di« „Dgl. Rüsch. , lnterefffttt di« Nation viel weniger di« Frage, wie di« bankerotten öffentlich-rechtlichen Gebilde saniert werden Knuten, sondern di« and«», sehr viel nSherliagende: M« schützen vir das werktätig« DoS all« Stände und Beruft vor dem nackten Hunger? Denn wir «ollen uns doch allesamt keiner Täuschung hingeben: wenn die allgemeine Preissteigerung in demselben Tempo meitevgeht, «ft es mmrentlich m den letzten 14 Lagen der Fall war, dann kann sich in schr nah« Zeit di« Mehrzahl de» Volkes nicht mehr satt essen. Mit volkswirtschaftlichen Deistreicheleien läßt sich auch dies« Fest- stellung reicht mchr bemänteln. Wir haben zwar in der letzten Rriegszeit auch schon einmal unter härtesten materiellen Ent- bebrungen gestöhnt. Ab« damals winkte immer di« Hoffnung auf baldig« Wendung -um Besseren, es winkte Sieg und damit Welt- mavktfreiheit. Wer Hoffnung hat, wer den Glauben an dre Zukunft üb« die Drangfäle de» Augenblicks stellt, dm kann schon ein« Weil« lang mit knurrendem Magen ruhig sein. Heut« hat . Lao deutsche Volt keinen Optimismus mehr. Was uns winkt, h«rßt: Dollar 2000. Vorläufig halten die im festen Solde arbeitenden BwSltevumgsteil« noch Einigermaßen Disziplin. Mb« wie lange wird das andouern, wenn di« Wirtschaftslage sich weiter in dieser rapiden Art zuspitzt? Mit der Tariffchraube kann man die Katastrophe nicht mehr abwehren, denn dies« Schraube ist kein Gewinde ohne Ende, wie sich wird schaft-politisch« Laien das häufig vorstellen. Wo nichts ist, kann nicht gegeben werden, und wo wenig ist, kann nur wenig gegeben werden. Sinn ist zwar im allgemeinen immer das Schlagwort ver- breitet, daß her Überwiegende Teil der deutschen Produktion durch den Export die Mittel häuft, um für die Lohnempfänger einen einigermaßen erträglichen Ausgleich gegenüber der frotschreitenden Teuerung zu schaffen. Ab« Lieft Auffassung beruht auf einem ökonomischen Irrtum, denn die national« Gesamtproduktion ist und bleibt in der Hauptsache auf Lie Kaufkraft de» Inlandes ange- wiesen. Mit jedem neuen Sinken der Mark vermindert sich diese Kaufkraft. Wir nähern uns jetzt allmählich dem Zeitpunkt, wo die Mshrzechl der deutschen Betriebe wird ealiiren müssen, daß «ine weitere wesentlich« Erhöhung der Löhne und Geholt« infolge leerer Kossenschränke umnäalich ist. Di« gleitende Lohnskala in jener primitiven Form, daß sich di« Erhöhung der Einkommen dem Tmerungsi^mx tchne weitere» anpassen soll, ist ein Unsinn. Wo- hin solche simplen Experimente führen, haben wir in Oesterreich er lebt. Au» Wien kommt jetzt die Nachricht, daß eine neue Anpassung Ler Einkommen an die Preislage für Gegenstände des täglichen Bedarfs «inen größeren Geldbetrag «forb«n würde, als über haupt Zahlungsmittel Les Staates im Umlauf sind. Eine gleitende Lohnskala ist nur unter Ler Voraussetzung durchführbar, daß sich Einnahmen und Ausgaben der Nation entweder Lie Wage halten vd«r Laß di« passiv« Bilanz durch langfristige Kredite ausge- glichen wird. Wenn sich der Verbrauch nicht verringern soll, so darf sich auch Lie produktive Wirtschaftskraft nicht verringern. Ep ist begreiflich, daß sich Lie Gewerkschaften al» die Haupt- organssationen der von festen.Einkommen lebenden Dolksmaffen «genwattig mit der neuen wirtschaftspolitischen Lags, die durch die Formel »Dollar üb« 1000" gekennzeichnet wird, befassen. Es ist nicht nur gutes Recht, sondern auch ihre Pflicht, darüber zu be- raten, wft man der kommenden Verelendung vorbeugen könne. Aber wir möchten dringend wünschen, daß man sich in den Gewerkschasts- kreisen davor hütet, mit marxistischen Allerweltsmätzchen herumzu- dilettirren. Leid« sind schon wiedeer Bestrebungen im Gange, die «inen Druck auf das Reichswittschaftsministttium bezwecken. Weder zwang»wirtschaftliche Pläne noch Sozia- lrsiirungstenLenzen können als wirkliche Heil- Mittel in Betracht kommen. Als Voraussetzung für eine wirklich sachliche Behandlung der Lage muß gsgrnwärtag vor allem ein verständnisvoll«» Zusammenwirken zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern erscheinen. Durch Streik» und durch die bedauer- folg« der katastrophalen Entwertung der Mark und dar sich daraus «gebende« «u-gabensteigernngen gezwungen find, dft M^ft Mtig« Gütertarif« vom 1. Septembrr L. I. ab um öO Prozent M erhöh«» Zum 1. Oktober soll dann «in« organisch« Vmarbettu», dw vüt«rtarif» erfolgen, bet der der neu« Rrich»«ts«nbahnrat »itwirftss wird. Di, durchschnittliche Tariferhöhung gegenüber d«m Frftdeu»^ tarif betrögt vom 1. September ab rund da, 140fach«. * Der Arbtlt-markt Die günstige Lage de» Arbeittmarkt«« in Sachsen hielt im Allgemeinen auch in der letzten Woch« an. In dessen machte sich der Dlangel an Rohmaterial stark« bemerkbar, ft daß einzelne Industriezweige verkürzt arbeiten müssen. Di« Einstel lung von neuen Arbeitskräften wird deshalb von vielen Firm«« auf gehoben. Einzelne Ar ftisnachweise berichten von einem fttchte» Au-! ziehen der Arbeitslose ».hl. In Ler-Landwirtschaft hielt die Nachfrag«, nach ledigen Knechten imd Mägden weit« an, dagegen ließ di« Ai-f forderung von Erntca-lohilfskrästen nach. Der Bergbau zeigt be gleiche Aufnahmefähigkeit wie in der Borwoche. * D« erzaGftglsche Krel» hat, wie nicht allgemein bekannt sei« dürste, unter seinen vielen Wohlfahrtsanstalten auch ein Erzieh« ungshau» für schwer-erziehbar« und sittlich ge fährdete Mädchen. E» ist da» Magdalenen st ist i« Lh«mnitz-Hilber»dorf, da» auf ein« Wirksamkeit vo« 20 Jahren zurückblickt und unter der Leitung der Ehemnitzer Innern Mis sion steht. Außer sittlicher Festigung und wirtschaftlich« Ertüchtigung kann auf Wunsch auch besondere Weiterbildung geboten ward««. -e» ««ichrssol» Zwei gefährlich« Fabrra-dteb, befand«» flchftj dem mchrfach bestraften 23jahrlgen Bevgarbeit« Paull Richard Geßner aus Niederplanitz, zuletzt in Schedewitz, 24 Jahre «ft» Bergarbeiter Dietzsch au» Obechrlanitz, beide in Hast, aus d« Anklagebank. Von Le» zahlreichen FahrvaLdiebsMlen, Li« Lie beiden auf iHv« n Kreuz- und Queizügen verübt haben, waren «ur folgende zur Anklage gezogen worden: Am 2«. Avril ging Geßn« in Zwickau die Schumannstvaße entlang und sich in Lem Hameflur Dr. Geyers ein Fahrrad stehen, da» « herausholte und für 1MV Mark an einen Arbeiter in Thierfeld verkauft«. Dietzsch stahl am 15. Juni au» einem unverschlossenen Stall« in NieaerÄanitz «in dem Fuhvwerksbesitzer Demmler gehässige» Fahrrad im Werte von- 3500 Matt und am 23. Juni aus der Hausflur de» weihen Huch im Reinsdorf ein dem Bergarbeiter Heinzig «Höttges Fchevad im Werte von 3000 Mark. Weiter unterschlug Dietzsch «in dem Riemer Walther in Oberplanitz gehöriges Rad im Wert« von 10000 Mark, das er nach Schauers Gasthof in Niederplanitz sichren sollt«, da» er ob« verkaufte. In der Nacht zum 10. Juli stahl Dietzsch au» dem unverschlossenen des Fleischermeister» Matti» in Obechohn- -orf ein Rad im Werte von 2500 Matt. Ms « dies« verkaufen wollt«, wurde er sestgenommen. Geßn« stahl ferner am 28. Juni aus der Hausslur des weißen Hirsch in Reinsdorf ein dem Berg schüler Porstmann gehörig« Rad im Wette von 2500 Matt und verkaufte es; weiter in den letzten Wochen in Lößnitz au» ein« offenen Fabrik ein fremd« Fahrrad, das er ebenfalls vevsimfte. Am 6. Juli stahl Dietzsch aus Ler Hausflur des Hauses EmMea- straß« 16 in Zwickau das Fahrrad Les Wirtschastsgchilfen Illmann hier im Werte von 3—4000 Matt und am 17. Juni aus Ler Haus flur Les Deutschen Hauses in Lunersdors ein Lem Webmeister Tröltzsch in Kirchberg gehöriges Rad im Wette von 5000 Mork. Dieses Rad versteckte er in der Wohnung Geßners und bei-« ver kauften es an den Gastwirt H. in Reinsdorf für 2000 Matt vL« 2500 Matt, wovon Geßner di« Hälfte «hielt. Außerdem machte sich Geßner noch der Hehlerei an dem gestohlenen Fach««« Demmlers schuldig. Weiters FahrraLdiebstöMe sollen die Beiden noch in Hartenstein und in der Crimmitschau« Gegend ver übt hoben. Geßner wurde wegen Diebstahl» in drei FÄlerr and Hehlerei in M» Ft M 1 Jahr Gesüngm» und Dietzsch wegen Diä^ stahl» in fünf Fallen unter Unterschlagung zu 1 Jäh- 5 Monat« Gefängnis, beide auch je zu 2 Jahren Ehrverlust verurteilt. licherwsift wieder in den letzt«» Tag«« in den Betriebe« in Mode -«kommen« passiv« Resistenz wird -ft Brotration dv Einzeln«« nur «schmälert. Ohn« die BULung «in« innervirtschast- Nch«a Gt»heit»fra«t «Ä m» Ler jchig« Dollart«, alle- ftmt vernichten^ - . Sitz««- -es Bezirksausschusses -er Amishaupi«annschast Schwarzenberg > am 16. August 1V22. Di« Sitzung wurde von Lem neuen Amtshauptmann, Hrn. Dr. v. Schwartz, geleitet und mit ein« Begrüßungsansprache er- öffnet. Di« Tagesordnung umfaßt« 30 Gegenstände. Genehmigung oder Befürwortung fanden Lie Ort-gesetze der Gemeinden Lauter und Albernau über di« Dienstbqziige der Demeinde- beamten, das Ortsgesetz über die Tagegeld« und Reisekosten -« Vertreter und Beamten der Gemeinde Oberschlema, der 1. Nachtrag -um Ottvgesetz üb« die Gewährung ein« Aufwands- entscheidigrmg für di« unbesoldet«« Mitglied« de» Gemeindevat» zu Raschau (bedingungsweise), da» Ortsgosetz üb« Anstellung der im Dienste der Gemeind« Raschau stehenden, dem 8 1 des Angestelltenversichevungsaesetze» unterfallenden Beschäftigten; Nach träge -u verschiedenen Ottsstatuten üb« di« Errichtung von Fr«- bänken, La» örtsgesed Ler Gemeinde Schönheide üb« Altin- Hauobauten: der 1. Nachtrag zur Ordnung für da» gemeinschaft liche Mieteinigungsamt Johanngeorgenstadt; Nachträge zu verschiedenen Gsmeindesteuerordnungen. Genehmigt wurden fern« Las Gesuch des Gastwirt» ArWr Arno Süß in Ritters- grün um Erlaubnis zur Weiterführung des Gästhofts Arnolds- Hamm«; La« Gesuch des Gastwirt» Kurt Alfred Neubett in Bockau um Erlaubnis -ur Wetterführung des Gasthofes »Zur Sonne" in Bockau, da» Gesuch d« Freien Sportvereinigung e. V. in -Grünstädtel um GrlmGni» zum Schankbetriob einschließlich Branntweinschank in dem ««»erbauten Turnhallengebäude in Grünstädtel. Abgelehnt wurde La» Gesuch des Materialwaren händlers Schröter in Unterrittersgrün um Erlaubnis -um Bvanntweinkleinhandel. Zur Abtrennung Ler Flurstücke 252 und 242a des Flurbuch« für Schönheit»« vom Grundstück Matt 152 des Grundbuch» für Schönheide wurde Nachsicht «teilt. In den Drundsieu«rausschuß de» Bezirk» Auerhammer, Grießbach, Lindenau und Burkhardtsgrün, wurden der AÄ»it« Paul Ebert und der Zimmermann Ernst Krieg«, beide in Dries- bach, al» Ersatzmänner «wählt. In den Einkommensteuer- schätzungsausschuß im Bezirk Zschorlau wurden gewählt: Ziegeleibesitzer Leistner und Arbeit« Süß al» ständige Vertreter, Fabrikarbeiter Colditz und Angestellt« Reichel als Stellvertreter. Schließlich wurde noch di« Wahl de» Beschwerdeausschusses über di« Unterverteil-mg der Getreidsumlage vovgenommen. Don -er Beschaffung einer Bezitts-Automobilfeuekspritzs beschloß man ab zusehen. Der Mitgliedsbeitvog für Las Reichswirtschaftsmuseum wurde für das Icchr 1923 auf 2000 Matt erhöht. Don der Ab lehnung do» Gesuche» Ler Gemeinde Zschorlau um Schaffung eine» Eisenbahnanschlusses Ler GemeinLe Zschorlau wurde Kennt nis genommen. In der Sitzung ftmden einig« Las Bezittsstift, Li« Brotpreise und Brennstvffversorgung k^. treffende Angelegenheiten Erledigung. * Preisprüfungsstelle und Fleischpresse. Bei der Lanbespreis- Prüfungsstelle eingrgangenen Nachrichten zufolge ist es in einzelnen Teilen Sachsens zu Ausschreitungen gegen Fleischte- meister gekommen. Ms Ursache hierzu werden die hohen Fleisch preise genannt. Die Landespreisprüfungsstelle weist darauf hin, daß auf Anregung der Dresdner Fleischerinnung ein Fachausschuß bei der Landespreisprüfungsstelle sich gebildet hat, dessen Aufgabe es sein wird, beschleunigt eine Normalkalkulation aufzustellen, die richtung gebend sein soll für die einzelnen Fkischermeister. Schon heute wird darauf hingewiesen, daß infolge der zum Teil sehr bedeutenden Er- Höhung der am 14. d. M. auf dem Dresdner Schlachtviehhof geforder ten Viehpreise die Preise für Fleischwaren auch in dieser Woche wieder eine Steigerung erfahren werden. Die Landespreis- prüfungsstelle erwartet, daß diejenigen, die sich beim Einkauf von Fleischwaren übervorteilt fühlen, sich im Anzeigewege an die örtliche Preisprüfungsstelle bezw. an die Landespreisprüfungsstelle Dresden-N., Ritterstraße 34, wenden. * 50prrtz. Erhhöhung de« Eiftnbahngütertarifr ab 1. September. Das Reichsvettehrsmimsterium teilt mit, daß die Reichsbahnen in- Gewerkschaftliches. * Kei» Austritt des Reichsverband» der PolizeibeauUe» mr» den« Deutschen Beamtenbunde. Ein Berliner Korrespondenzburean hatte kürzlich die Nachricht verbreitet, daß der Reichsverband der Polizei- beamten Deutschlands vor seinem Austritt aus dem Deutschen V«- amtenbund stehe. Der Vorsitzende des Reichsverbandes, Polizeimajor Becker, hat in der letzten Dorstandssitzung des Deutschen Beamten bundes die Erklärung abgegeben, daß der Reichsverband der Polizei beamten Deutschlands der Notiz fern stehe und daß der Reichsverbänd nach wie vor am Deutschen Beamtenbund festhalte. Das Opferlamm. Roman von Skowronnek Amerikanisches Copyright by Earl Duncker-Berlin. (Nachdruck verboten.) (10. Forlsetzung.) »Und hast doch nur getan, was das Leichteste und Bequemste ist." „So leicht wird es nicht sein, aber ich hoffe, daß jemand einen Teil meiner Last abnehmen wird." „Der soll das sein?" fragte er, und er hoffte, seinen Ramen zu hören. Es kam aber ein anderer. Lisbeth," sagte sie. „Wie, um Himmelswillen, soll Lisbeth dir helfen?" rief er. „Schr leicht. Sie hat mir doch den Reck gegeben, auf alles einzugchen, was Mama will." „Sie?l" „Jawohl. Dafür hat sie mir aber auch fest versprochen, mir auch weitechin beizustehen. Sie nimmt Friedrich — ich mein« Herrn Walser," sagte sie, ihre Verwirkung zu ver bergen suchend, „auf sich." „Wie — wie verstehe ich das." „Nun, sie wird Ihn soviel wie möglich beschäftigen und vpn mir fernzuhalten versuchen. Sie wird nicht erlauben, Laß er jemals mit mir allein ist, sie wird alles zu hinter- treiben suchen, was zu einer Aussprache drängt. Das wird ihn kn Verbindung mit meiner Art stutzig machen. Er wird sich an Mama wenden, und die wird mit der Sprache heraus- rllcken müssen." .Der Plan ist nicht schlecht," sagt« Wolbuvg, ^b« hat Lftbech sich nicht zuviel -»getraut? Wird sie ihrer Roll« gewachsen sein?" .0, Li«! Dft wttß sich l« all,» zu find««. Mama ftgte chon oft, st« begreife nicht, wo Llsbech da« her hat. Eft Agt und schickt sich in alles. Muß da» ein trauriMs Leben «im Ab« sie «mpfinLet «» gar nicht» Si« «iumN alle» o wie es kommt." „Walser mit vingckschlossen," lachte er auf. „Ja. Schade eigentlich, -aß fie auf ewig in der Schule versauern soll." „Wer weiß, ob do» so bestimmt ist. Sie kann ja auch noch heiraten." „Dft und heiraten? Rein. Woher soll st» denn »inen ' - -- " - 1 ' Mann nchmen? Sie kommt ja jahraus, jcchrein mit keinem Mann zusammen. Nein, nein, das ist aussichtslos für die Arme, außer — du kommst ihr vielleicht dabei zu Hilfe. Aber es ist Zeit, daß wir gehen. Ich habe noa> einiges drin zu besorgen. Unser — Gast wird Hunger haben nach seiner vier stündigen Fahrt." 10 Minuten spater stand Doktor Walburg an dem kleinen, offenen Fenster des Zimmerchens, in welchem Lisbeth an ihrer Maschine saß und Nichte. Ls war ein ganz netter Anblick, denn Lisbechs Haltung war voller Grazie und auf ihrem Antlitz lag jenes sinnend« Leuchten, von dem die Dichter so gerne sprechen. „Immer fleißig?" fragte er. Sie evschräk über Las Plötzliche sein«» Erscheinens zusammen. „Ja", sagte sft dann. „Ich liebe Lie Arbeit. Und auch dieses Zimmerchen hier ist mir lieb. Es ist so hell und so sonnig. Und die Bäume rauschen so, als könne ich ihre Sprache verstehen." „Dann wetten Sie heute wohl einen Vorwurf aus dem Rauschen hervorhören müssen." „Wieso? Was habe ich denn getan?" fragte sie lachend. „Sie waren zumindest nicht aufrichig gegen mich, v, verteidigen Sie sich nicht, ich habe alles gehört." „Alles?! Mein Gott, man scheint Sie ja förmlich zum Beichtvater der Familie gemacht zu haben." „Das bringt mein Beruf so mit sich. Des Leibes Arzt ist auch der Arzt der Seele, sagt irgendwo ein Dichter. Dös müssen Sie ja doch wissen." „Arme Seele!^ seufzte fie in ihrer drolligen Art auf. „Und worin war ich denn nicht aufrichtig gegen Sie?" „In den Ratschlägen, die Si« Elch gegeben. Sie haben sie dazu veranlaßt, den Wünschen ihrer Mutter nachzugeben und —" „Und? Und?" „Und Sie wissen, daß der Rat schlecht war. Wenigsten» von Ellys Standpunkt aus gesehen." „Ja, ich kann mich eben nur entweder auf meinen, oder auf den der beiden anderen Parteien stellen und-dann die Mittellinke -ichen. Elly mutzte in dieser Kleinigkeit nach- geben, um -um Schluß Sieger zu bleiben." „Ich glaube an diesen Sieg nur verdammt wenig, ver- zeihen Sie, Fräulein Lisbeth, aber es mutz doch einmal gesagt sein. H vb-M »ft- «ft «eiche» Vach» m jedermanns Land zu sein — „Mag sein. Bis der Meister kommt, der ihr die richtige Form gibt. Seien Sie doch der Meister", sagt» sie und legte ihre Arbeit in den Schoß. „Geben Sie ihr doch dft Gestalt, zu der sie berufen ist und an die sich dann keine andere Hand wagt. Seien Sie der Schöpfer, der aus diesem schönen, jungfräulichen Material, das er vorfindet, das Kunstwerk d«r vollkommensten Weiblichkeit schafft. Es läßt sich soviel aus ihr machen, und es wäre sonst so schade um sie." kst so verein- dem von alle» seine» Gelds» „Gerade Sie aber sorgen dafür, Latz sie Gefahr läufig L falsche Hände zu kommen." -Ich?" „Jawohl. Sie geben dadurch, daß Sie Elly -ur giebigkeit überreden, Walser die Möglichkeit, wochenlang y«° zu bleiben. Und waren Sie es nicht, dft mir sagt«, datz er ein - ganz netter Mensch ist?" „Ja. Ich wenigstens habe ihn gern. Er samt und so allein." „Er vereinsamt? Daß ich nicht lache! Er, dem schön getan, der von allen um seiner Reichtümer, sei; wegen umworben wird!" „Das ist es ja eben. Das macht ihn so einsam. Er lat keinen einzigen uneigennützigen Freund. Es gibt kein« Menschen, der Hn um seiner selbst willen liebt, außer —- einen." Und sie nahm ihre Arbeit wieder auf unb setzte da» Schwungrad in Bewegung. La, das ist eben Ler Fluch Lieft» «ftdertttichtig» Geldes," sagte Walburg. „Ohne das Geld wäre auch Mathilde nie auf den Gedanken gekommen, ihn für Elly -u kaper«, und der wäre e» nie eingefallen, es -u tun. E» hätte keine Lockung für sie gegeben. Und darum halte ich es für besser, «an hält ihn hier nicht zurück. Was sagen Sie?" Sie zuckte nur mit den Achseln und nähte weiter dvauf ko». „Glauben Sie denn wirklich, daß er in Elly verliebt ist?" blleh er halsstarrig bei seinen Fragen. / „Gan- zweifellos." -„Und Eft halten es für besieh datz ihm der Bruch all mählich beigebracht wird?" . „Gan- entschieden, obwohl e» nicht lange dauern «ird, datz er es merkt." „Und unterdessen wollen Sie Herrn Walser auf sich nehmen?" lachte er auf. „Ich? Ich habe an Ellys Hochzeitsklew zu tun." „Da soll der Teufel draus klug werden," sagt»e» -rinnnig und ging. .