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—- ' —' " ' '. - -^7" -—-- Sndnsttt« Di« DeschSstiigung d« Muminimn- «oarewIndustri« war im Iüli noch gufttedenftttlend, ist ober fltr di« tzckunft al» «»bevordentlich zweifelhaft zu bezeichnen. Da» Vechaltni» de» Inland»- und Auslandsaufträge verschiebt sich bei der steigenden Verminderung der Kaufkraft oes Inland» immer «ehr zugunsten der Au»land»aufträge, di« etwa 7L Prozent de» gesamten Auftvogbeftands» «usmochen. In den Auf- »vagöeingüngen au» d«u Ausland« ist trotz der kataftvophalrn Markentweriung rin Rückgang aufznwerfen, und ,» besteht da« Gefühl, al» ob gerade infolge der durch die Entwertung der Mark geschaffene« innerpolitischen Verhältnisse neu« Aufträge nicht ein- gehen. Einig» Werbe rechnen mit der Gefahr einer teilweisen Be- die Absperrung des englischen und de» Infolge der Unsicherheit der Verhältnisse sind die zukünf tigen wirtschaftlichen Aussichten als vollkommen undurchsichtig zu bezeichnen. Di« Auslandskonkurrenz und die Erstarkung -er ausländischen Aluminiuo»Jkdustrirn tm eigenen Lande macht sich immer schwerer fühlbar. M»r ollem suchen Amerika, England und Spanien durch hohe Zölle und Anti-Dumptng-Maß- nahmen di« Einfuhr deutscher Aluminiumwaren zu unterbinden. Dom» besonder» bedroht die sich stark entwickelnde nordische Kon kurrenz durch Preisunterbietungen den Absatz deutscher Produkte i« Skandinavien. Di« Inlandspreise folgten nur langsam den stark gestiegenen Gestehungskosten. Erschwerend wirkt hierbei, daß bei dem stetig fallenden Marvwett die erst nach durchschnitt lich sech» Wochen nach Warenlieferung eingehenden Geldbeträge Turnen, Sport «n- Spiel. «Dudi» LeUag« des GrzgeLkgisck«« Dold,freunde«. «MtÜch» Vls^XtWdch«»,»* d« S«M MMW» VrschlSsse b« GV^Sttzung am 1». August 1SSL Die Di-quali- stkation von Laa» wird aufgehoben. Scheffler und Albert «erden weg«, Fernbleiben Lelm Polalwiel in Riesa auf t Wochen bisqualifi- ztert. Da betd. Her«« zur Zett nicht «ehr Mitglieder be» Gau« stad, beginnt die Dtiqualtfilation mit dem Lage, an welchem sie sich einem Verein« de» Gau« wieder anschließen. Di« Angelegenheit Lindner-Schott wird oertagt. Haub«, Richard wird wegen unent- schuldigt«« Fernbleiben Li» »um Erschrinrn vor dem SB. di»qualifi- »irrt. E» wird noch bekannt gegeben, daß al, Saumtister au, d«r vrckand-spielen 1SÄ-» in d« 2. Klaff« Stunn-B«ierf«ld und in der 8. Klaffe Alemannia S-Au« hervorgegangen sind. Al, Bertreter »um Kreistag in Hohenstein^rrnstthal «iw Hr. Bauer-Lchneeberg gewählt. Diejenigen ««reine, di« noch di« Starttarten zu bezahlen haben, werden gebeten, die, umgehend zu tun. Alle Mitglieder werden zu recht zahlreicher Teilnahme an dem am kommenden Sonntag, den 20. August, in Auerhammer stattfindenden Sechsertournier der Jugend aufgesordrrt. Beginn 1 Uhr nachmittag. Zeder Verein ist lt. GB.- Beschluß verpflichte^ mindesten, «in« Mannschaft zu stellen. Solbrig. Gehlert. » Sau Erzgebirge i. B. M. B. B. Di« Gaüverelne werden gs- beten, die Meldungen der Stammannschaften für di« Herbstserie 1922 bi» LS. Alchust zu bewerkstelligen. Ebenso find zu melden Lt« vereinsgeschäftsstell«, die Spielkleidung, die Lage de» Sport- platze» und Umkleidelokale». Paul Gehlert. Marti« Solbrig. ff Sportverein Alemannia, Au«. Heute Mittwoch Spiel- und Bergnügungeausschuß-Sitzuna im Brünlasgut, bei ungünstiger Witte rung im vereinslokal, Stadtbrauerei, punkt 8 Uhr. Sehr wichtige Tagesordnung, darum zahlreiche» Erscheinen erwartet. Ungethüm, Dors. " » 8 B- f. s. V7 («. B.) Schneeberg. Sportlehrer Girulatis, welcher z. 8t. den Sportv. Hertha Berlin trainiert, stimmt in nächster Zeit auch nach Schneeberg und wird bei dem B. f. L. Borträge halten. Aktive Spieler, welche sich einem Training unterziehen wollen, müssen sich in der Geschäftsstelle melden. — Am Freitag, in der Centralhalle, abends fLS Uhr, Spielausschuß- und Spieler-Sitzung. Alle Spiel führer, sowie Spieler Hecken sich einzufinden, betr. Aufstellung der Stamm-Mannschaften. Der Spielausschuß. Grüechal«, 16. August. Anläßlich des Feste« der Bannerweihe de« Nachbarvereins „Wanderlust", Lranzahl, weilte der Rad fahrerverein „Pftil'-Grüichain (B. D. R.) mit einer stattlichen Anzahl Radsportler am S. und 6. August in Cvanzahl. 2>m Derein gelang es, in den für olle Vereine des Danes 21c offen- gchalt«nrn Wettbewerben nicht weniger als vier Preise und zwar den ersten Prei» im Ser Kumstreigen, 1. Preis Ler Radballspiel, L Preis Ser Schulrrigrn und den! dritten Prel» lat Korso zu «« ring«n> 8 Berek Pir Rastnsport, Auerhamm«. Am Sonntag spielt« Ltd 2. Mannschaft erstmalig wieder in neuer Aufstellung aegen L. V. E. Eckenstock 2., und die 2. Iugendmannschast gegen di« 1. Iug«nd«ls Eibrustock. Ergtbnis: 2:1 für Auerhamm«, 1:1. Die Spiel« wur den flott eröffnet. Der bewegliche Sturm hatte ein gute« Zusammen spiel. Am kommend«« Sonnabend hält der Derein ein Krlmzchr» ia» Gasthof Auerhammer ab. Humoristische Borträge, Verlosung «Po. Für auswärtige Gäste ist Nachtquartier vorhanden. Di« berühmt«» Sechsertournier» finden erstmalig tm Sau Erzgebirg« am Sonntag, den 20. August auf dem hiesigen Sportplatz statt. Etwa 2d Mann» schäften werden sich im friedlichen Kampfspiel gegenickersteh««. E» ist beabsichtigt, nach Verteilung der Diplome an dl« Sieaer noch «in gemütliches Beisammensein im Bereinslokal Gaschos Auerhammer abzuhalten. Zu den Veranstaltungen laden wir alle Sortsfreund« hier mit herzlich ein. V. Lauter, 1S. August. Am 11. und 12. August veranstaltet« d«r Fußballklub Viktoria, Lauter, ein Sportfest. Es wurde am Sona- abend durch einen Kommers im .Löwen' eingeleitet, gahlreich war««, die Sportfreunde erschienen. Theaterstücke und Couplett» wurden aufgeflibrt und verschönten die Fer«. Den Mitwirkenden gebüßt für ihre Mühe besonderer Dank. Am Sonntag vormittag fand man sich zu emem zwanglosen Frühschoppen im Bereinslokal .Waldhaus' zusam men. Für den Nachmittag waren die Wettkämpfe angesetzt. Ein« große Zuschauermenge hatte sich trotz de» einsetzenden Regen» «ina«« funken, ein Zeichen dafür, daß Interesse für die Sportsach« herrscht. Für die Wettspiele waren gewonnen worden: F. C. Olympia Grün hain 1, F. E. Auerhammer 1 und Sportverein Hartenstein S. Zu erst spielten die S. Mannschaften. Ergebnis: Viktoria Lauter—Svort» verein Hartenstein 6:1, Halbzeit 4:1. Die jungen Spitler zeigte« einen schönen Sport. Das Spiel war offen und' ruhig. Der Schieds richter leitete das Spiel einwandfrei. Da» folgende Wettspiel Vikto ria 1 gegen Olympia Grünhain hatte das Ergebnis: S: 2 für Grün hain, Halbzeit 3:0. Sofort nach Anstoß entwickelte sich ein offen«« Kampf. Viktoria kam ost in gefährliche Nähe des Tore» von Olympia, doch die Schwarzweißen hatten kein Glück. Sicher^ Bälle wurden verschossen. Hin und her wogte der Kampf, Lis Olympia da« 1. Tor für sich buchen konnte. Da sich die Schwarzweißen nicht recht zu- sammensinden konnten, gelang es dem Gegner bis zur Halbzeit noch zweimal einzusenden. In der zweiten Hälfte hatte sich Viktoria besser zusammengefunden. Sie bedrängte da» Heiligtum der Gäste Pars. Kurz nach Anstoß wurde das 1. Tor erzielt. Olympia kam nicht mehr auf. Sie war in die Defensive gedrängt. Die Schwarzweißen schufen spannende Momente vor dem Grünhainer Tore. Es gelang ihnen einen weiteren Ball einzusenden. Der Schiedsrichter war gut. Da» Spiel Viktoria 2 gegen Auerhammer 1 fiel infolge Sonderwünsche aus Am Abend fand im „Löwen' ein Ball statt. Damit endete da» gut gelungene Sportfest. Mag dieser Sporttag gezeigt haben, daß .Vikto ria' vorwärts schreitet und zur Ertüchtigung der Jugend ihr Beste» beiträgt. Herein in den Sportverein, er braucht Cure Unterstützung, damit er weiter schaffen kann. Der Pressewart. Vor hundert Jahren' Wir bringen in zwangloser Folge allerlei Lesens werte» aus dem Jahrgang 1822 de» Vorgängers unsere« Blatte«, de» von Earl Biel in Schneeberg her ausgegebenen Gemeinnützige« Srzgebirgischen Anzeiger» sür alle Stände, d«r wöchentlich erschien. „E. D.' XXXVII. SSt«» Stück. SchxeÄevg, den 1S. Juli 1822. Ucker den Denkspruch unserer Väter: „Et« Wort, ein Ra««' von Moriz Faciu«, Eandidat der Theologie. (Beschluß.) Darum strahlt aber auch deutsche Treue und deutsche Redlichkeit au» der Weltgeschichte glänzend hervor, und wie die Sonn« unter den Sternen; so glänzen auch unsere Dorfahren durch ftommen. treuen Sinn und durch fromme, kräftige That, unter allen gleichzeitigen Völkern ruhmvoll hervor. Ein Beyspiel großer, edler Treu« liefrtt un» di« That «ine« Mannes, der ein Deutscher war, und deutsch« Treu« und Glauben hielt; sein Name ist Kaiser Friedrich vo« Oestreich. Aach dem Tode de, Kaiser« Heinrich VII. (im I. 1318 durch erhaltenes Gist) schritten in Deutschland (1314) zwei stark« Partheien zu einer doppelten Wahl; die eine wichste den Herzog Friedrich von Oestreich; die andere den Wittelsbacher, Ludwig, Herzog von Baiern. Friedrich wurde zu Bonn, Ludwig zu Aachen gekrönt, und der Fried« war von Deutschland gewichen. Ein achtjähriger Krieg war di« traurige Folg» dieser getheilten Wahl, denn beide Kaiser kämpften an der Spitze de« Fürstenbundes, der jeden aewiihtt Katt«, str ih« Richt«. Im Jahre 1822, am 28strn September kam es auf de» Fechtwiesen LeiMühldorfzu einer Schlacht, in der Lud wig, der Baier , durch die Tapferkeit seines General», Siegfried Schweppermann, siegt«, urck Friedrich selbst gefangen wurde. Ludwig empfing grüßend: „Herr Better, ich bin erstellt, euch zu sehen', scho nend und gastlich seinen gefangenen Feind. Bald zwei Jahre schmach- -tt« der von seinem Schicksal« wrnig »«dachte Friedrich im Kerker, bis fich nach ein«» vergleich di« Riegel seiner Feste Trausnitz in der Oberpfalz öffneten. Zu Friedrich tritt hinzu Ludwig, ihm seine Be freiung ««kündigend, indem zwei Männer de, Frieden», der Augus- tinir-Prior de, von Friedrich gestifteten Kloster, Maueckach in Oestreich, der nach München gekommen war, di« Zeugen der Unt«- vedung waren. Ein vorläufiger Vergleich, worin Friedrich nach ' gegebenem Wort« auf di« Kaiserwürde Verzicht leistet, und sich zu ver- wenden verspricht, daß von seinem Bruder Leopold, der die schwä- -bischen Erbgüter besah, Ludwig al» Kaiser anerkannt werd«, kam bald tg« Stande. Gros Hegnenbera und Marschall Philtpps- »orf«r «nierzeichnen ihn. Beide Fürsten versprechen sich auch, al, «an ihnen da» Abendmahl reichte, Freundschaft und Treu«. So gab Friedrich mm s«in Wort auf dt« chrliche Erfilllung dies« Bedingun- ««, indem « überzeuat war, daß e» gar wohl in seiner Macht stehe, fitz -u «füllen, und kehrt« am 28. März 18» froh zu dm Seinigen nachwim zurück. Friedrich berief seine Landstünde, «nd «ttlarte ihnen seinen Willen, Friede zu schließ«»; dl«ft aber erklärten byegen, «chst» bereit wären; flr ihn »u sterben, ab« nicht L«r«tt, dt, WAm ist sttnem Rachtheil« niederzulegen. Er berief die Fürst««. Derselbe Amtrag, ditt«lb«Antwort. Er schrieb an dm Pabst, Johan» dieser «Mstw ihm, er wrrd« ihn in dm Bann thun, wenn er der Kron« «nt- fo». Er «Wrt« seinen willen, nicht mehr Kaistr zu styn, um al« sott, ob auch Wider seinen Willen. Lin wenig gewissenhafter Mann hätte sich nun wohl damit begnügt, alles gethan zu haben, was in seinen Kräften stand, um sein Versprechen zu erfüllen. Dem edlen Friedrich genügte dieß noch nicht; er konnte sein gegebenes Wort nicht halten; er konnte seinen Bruder Leopold nicht überreden, Ludwig als Kais« zu erkennen und die gesetzlichen Lehen von ihm zu nehmen. Richt lange besann sich dies« treffliche Fürst. Der letzte Artikel des Trausnitzer Vergleichs legte ihm auf, im Fall er die Aussöhnung nicht m Stande, bringen Knute, sich in seine Gefangenschaft wieder zu stellen. Diesen Artikel konnte er erfüllen, und nicht achtend die Droh ungen des Pabste», nicht den Thränen seiner sanften Gemahlin nach- gebend, stellte er aufs neue den Banden sich willig dar, indem er un erwartet in den Saal seines Feindes zu München trat, und sich ihm zur Gefangenschaft mit den Motten übergab: „Ich habe Euch ein Wort gegeben, zu entsagen, man will es mich nicht halten lassen; aber, wenn alle Welt das Wort bräche, der Kaiser der Deutschen muß sein Wort halten. Herr Kais«, ich bin wieder Euer Gefangen«!' Erstaunt, sprachlos und weinend sank Ludwig in die Arme seines Feindes, nannte ihn Freund und Bruder, nahm ihn feierlich zum Mitregentin an, und Wohlstand und Friede kehrten unter der vereinigt«, guten Regierung der beiden Kaiser in die Gaue Deutsch lands zurück. Dieß war ächte, altdeutsch« Sitte und Treue; eine Be gebenheit, auf die Deutschland stolzer seyn kann, al« auf eine Anzahl eroberter Provinzen; ein Triumph der Tugend, und zugleich ein Bei spiel, wie wahr der alte Denkspruch sey: „Ein Wort, ein Mann; ehr lich wahrt am längsten.' Darum lasset uns nun, die Nachkommen unsrer Vorfahren, ihnen, diesen herrlichen, kräftigen Altvordern gleich seyn in Wort und That, so weit nur deutsche Sprach« tönt, und deutsche Sitte reicht; darum lasset un« immer mehr tiefer eindringen in den ewigen Geist unser» Bottes, deutschen, treuen Sinn und Sitte bewahren und vom deutschen Geist nach immer in Wahrheit beseelt und wahrhaft durch drungen seyn. Naturallen-KaLtnett,stücke. (Nach einer mitgetheilten Notiz au, Marienberg.) Al« ein Beispiel seltsamer Steinerzeugung im thierischen Körper verdient folgende Erscheinung erwähnt zu werden. Ein hiesige« siebenjährige«, statte» und stet» gesundes Zug- ps« rd wurde plötzlich krank und stürzte nach drei Tagen, am 23. Mai 1822. Der Besitzer desselben glaubte, daß es überfüttert worden sey. und ließ es, um sich davon zu überzeugen, öffnen. Da entdeckte sich denn als Ursache der Tödtlichkeit ein großer Stein, der sich in dem vom Mag»» ausgehenden Darm vorgesetzt und im Magen Brand ver? ursacht hatte. Dieser Stein hatte die Gestalt einer etwas breit ge drückten Kugel und wog 38 Loth. Aber zu noch größerm Erstaunen sanden sich in den übrigen Därmen „nicht in der Blase) des Thicres noch zwei größere Steine in völlig runder Kugelgestalt, fast von der Größe einer gewöhnlichen Kegelkugel, wovon d« eine SV und der andere W Loth woa; ferner noch 27 kleine, platt und ovalrund ge bildet, von X, X, >1 Loth und noch geringer an Gewicht. Alle 3V Steine hatten ein« reinglatte abgrschliffen« Oberfläche, doch ohne Glanz; die Mass« ist f«st und hart und von gtlblich grauer Farbe. Mehrere Kenn« fanden diesen Fall einer solchen Steinerzeuguny ft außtrordentlich, daß st« sich Kin«» Hnlichen «rinnern kennt«», und fltr di« Betettnärwiffenfchast äußerst merkwürdig. Die stimmtlichen Steine find im BesU H«rrn Muster», Pach ter, di« Gesellschaft-Gatten» zu Mattenberg und unentgeltlich bei ihm zu setzen. Politische Nachrichten, vom 12. Juli. Türkei. Aus Leipzig wird unterm 3. Juli gemeldet: Dor einigen Tagen ging ein russischer Courier hier durch, worauf sich mied« ktte- gerische Nachrichten verbreiteten. Indessen ist auf solche Sagen wenig zu bauen; die Natur der Dinge ist es vorzüglich, welche hierüber Auf schluß gibt. Die Türken sind unlenkar und werden trotz allem guten Willen ihrer geschäftigen Freunde bewirken, was für die Menschheit das Heilsamste ist. — Die Pforte hat zwei niederschlagende Nach richten erhalten. Die Petter haben bei Erz er um ein bedeutendes Treffen gewonnen, wobei drei Paschas gefangen wurden, und Ehur- schid-Pascha ist bei Janina geschlagen worden. Ueber beide Vor- sälle hat die Pforte offizielle Anzeige erhalten. — Ueber das Unglück von Scio ist selbst die Schwester des Sultane, Prinzessin Fatme, auf- gebracht. Es war ihr diese Insel zur Appanage angewiesen, und trug ihr jährlich eine Summe von 1200 Beuteln ein. Da» Elend auf Seio übertrifft Mes, was die Geschichte von GrSuelscenen oufbewahrt hat. Genua, daß der Spectateur oriental No. K5 vom 24. Mai anzeigt, bi, zum 20. Mai wären schon 3000V Weiber und Kinder zollämtlich aus geführt worden. Er fügt bei einer andern Stelle hinzu: ,,E» gäbe nicht Thränen genug, um das Schicksal der Insel zu bewein«».' Fünf tausend Kinder unter fünf Jahren wurden muthwillig an Bäum»» aufqehängt, ersäuft oder von den Hausern herabgestürzt. — Man sagt, Mehemet Ali, Pascha von Aegypten, habe einen verkappten Kapidschi- Baschi, der vom Divan beauftragt war, ihn zu vergiften, entdeckt und lebendig begraben lassen. Griechenland. Die griechische Flotte soll seit Kurzem auch Eon« grevesche Raketen am Bord haben. — Im nördlichen Albanien ist Alles in Ausstand gegen die Türken. Großbritannien. Folgend« merkwürdige Aeußeruna über di« Angelegenheiten im Orient stehet im Eoutter: „Mr wissen nicht, ia welcher Absicht in London das Gerücht veckreitet wird, die Streitig keiten zwischen der Pforte und Rußland wären nicht beigelegt; wir können aber denjenigen, welch« dergleichen Gerüchten Glauben bei» messe», die Versicherung geben, daß sie dadurch jämmerlich getäuscht werden, und wir wiederholen, daß solche Gerüchte nicht den mindest«» Grund haben. Der Friede von Europa wird nicht gestört werden. Der Congreß, welcher im September in Florenz zusammen komach wird seine Sitzungen nach Verona verlegen. Vermischt« Nachricht««. Me man au, Freiburg kn Breisgau meldet, verspricht, der Weinstock ein« Güte de» Erzeugnisse», wie st« seit 17S3 nicht statt gefunden hat. — Der Prei» de- Weine», mrldet man aus Mainz, ist so tief gesunken, daß mehr«« Bürg« sich ge- nöthiget sahen, ihre Keller zu öffnen, und die Bouteille/ für 8 Kreuz« »nd noch geringer zu verkaufen. — D« Eigenthümer einer Baumwoll- Maschinenspinnerei, Kauft». Schrewe in Herford, bat nach manche» vergeblichen und kostspieligen Bettuchen, durch glückliche Vollendung d« in England erfunden«», jedoch selbst dort Lish« fast ganz unbe kannt gebliebenen Webmaschinen aus baumwollene Waaren, «in« gaa- neue Anlage zu Stande gebracht, di« yon großen Folan» seyn kann. Der Betrieb geschieht durch Wasserkraft; bet 2 bi» 8 Webstühlen ist nur ein Kind zum Einsetzen neuer Spulen «forderlich, '-vd so «r« fertigt ein Stuhl, bet SO Lie 80 Kammladeschläg«» in der Minute, binnen 12 Stunden 18 bi» SV Ellen Kattun, ass« mrhr al» da» Vop4 pelte der Leistung eines tüchtigen Meb««. — Ein unermüdlich« Ztt« tungsleser hat alle ftanz. und deutschen vlätt« von 1821 «Kid 1822 verglichen und gefunden, daß der Kttrg -wischen Rußland und der Türkei 27V mal «klärt, und 282 mal versichett ward«» ist, daß wir Frieden behalte» würden. — Mr haben, wird au» London». 21. Juni geschrieben, da, herrlichste Wett«, da» man sich denke« kann; befruchtend» Regenschau« unterbrechen nur aus ««nig« Stund«« -in« beinah« tropisch« HitzL und, °llr» v««ndtt tt« Nattuffvch« Srndi« von allen «krrugniffm Mssers VodW»