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Erzgebirgischer Volksfreund : 17.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192208177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-17
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 17.08.1922
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»oyo-9 Pst«» Sterling tzs-a-lt. IHP Ecktfftz« ßh»gfM>«itz e»e ^9t«ck <» vf« R»gickss«>tzM ÜlNglW, Fhütilrckh», fbppßhlftannt««» cklid IckcklßNU ck» Antrag tziMg» Htnstthtlich! ühckp Pzrpfckhtung SPA tffM UMgDifHA- xGWW etm «ch«»mUl>» WMmg »t treffen MI- dabet »MN emch*qt ckbnachh daß dt« monatlichen gohlunge» im Au»-l«tch». m»!W« «A» MW« W»h »W foUtv«. Auf vi^se» Antmtz ist d« tckeffchea R«gi»e»»g die erwartete gemein- sthaftstche Entscheidung der alliierten Mächte biHer nicht »»gegangen. Die -mstch, Regiernng hat deahalb «^spmchead ihrer der f«m- Mich«, ««vieruna in der Not» vom 8. August gegebenen Ansage, buch sttr den Mall de» Ausbleiben« einer gemeinschaftlichen Ent scheidung der alliierten Mächte, ihre vertraglichen Verpflichtungen t» Rohmen chrer Leistungs fähigkett zu erfüllen, am Dienstag einen Vis«MM«t ,« li««0 Ppm» »« versägung gestellt. Dieser Betrag ist da» französischen and dem britischen Aurgkichramt nach dem Verhältnis ihrer Krediffälden überwi^en worden. § Wie von amtlicher «Seit» betont wird, sind am Dienetag die S9V099 Pfund Sterling bezahlt wo-vden, di» von der deutschen Bogievungfrickrzeft angeboten wurden, also nicht die zwei Millionen Pfand Sterling, diefür den 1V. AugzH gefordert waren. Schon die Bezahlung der SOO 999 Pfund Sterling war nur unter den allergrößten Anstrengungen möglich, da da» deutsche Angebot aus einer Zeit stammt, wo die Mask noch einen bedeutend höheren Kur» hatte. Amnestie-Unfug. . Durch Ke Verdssentlichung der deutschen Negierung Wer den Mord, welchen der deutsche Offizier v. Sagern im Jahre 1915 an sei nem ehemaligen Wirt in Belgien verübt hatte, ist herausgekommen, daß die Amnestierung her Kriegegerichts-Verurteilten durch die provi sorische Regierung, die in den seiden ersten Revolutionsmonaten die Geschäft« leitete, auch einem zur höchstmöglichen zeitlichen Zuchthaus- straf« verurteilten Schwerverbrecher zugute gekommen ist. Als kürz- lich die Verhandlungen de» Brugger Schwurgerichts über denselben Mall in den Zeitungen standen, regten sich gerade die linksradikalen Organe am stärksten darüber auf, daß die Militärjustiz den Schuldigen so verhältnismäßig milde bestraft habe. Natürlich mit gehässigen An- 'deutungen, daß er diese Schonung lediglich seinem Charakter als Ad ligen und als Offizier verdankte. Und nun wird bekannt, daß er sich vielmehr bei den Herren Dittmann, Barth usw. von der USPD, zu bedanken hat, die im Dezember 1818 in der Regierung saßen! Die Oeffentlichkeit aber erkennt bei dieser Gelegenheit, mit welcher Leicht fertigkeit jene Amnestieverordnuna erlassen wurde. E, werden noch zahlreiche andere gemeine Verbrecher damals freigrkommen sein, die das Boltsempfinden einer längeren Strafzeit für würdig erachtet hätte. Aber die „Äolksbeauftragten* hatten eben Eile, dem Deserteur-Ge- stndel, das so wesentlich bei der November-Revolution mitgeholfen, ihnen den Weg Mr Macht geebnet hatte, Generalpardon für Meuterei uno Bruch des Fahneneides auszuwtrken, und so wurde versäumt, die Maschen der Verordnung so eng zu ziehen, daß wenigsten» kein Mör der und Kavitalverbrecher mit durchschlüpfte. Ein Schulbeispiel für den Unfug der Generalamnestien! Womit freilich nicht gesagt sein soll, daß die sehr wünschenswerte Prüfung der Einzelfälle nach Partei- politischen Gesichtspunkten vorgenommen werben dürfe, wozu vielfach Neigung besteht. , KMetH, 16. August. Die Mheinlandskommission »nEhäb den ReakermdgspMderttr« Dr. Mumm l« Wiesbaden feines Amte», weil er den Unterhalt, die Sicherheit und die Bedürfnisse der Be- satzungstvuppen nicht gewährleiste. Innsbruck, 1v. August. Die Bevölkerung ist wegen der steten Zunahme des Fremdenverkehrs und über di« Preiserhöhungen be unruhigt und bereitet neue Maßnahmen zur Unterbindung de» Fremdenverkehr« vor. Die Stilffer-Ioch-Straß« ist an 11 Stellen unterbrachen; die Karer-See^Stvaße ist ebenfalls unpassierbar. Rom, 18. August. Der Zentvalvat der Fafzisten beschloß die Errichtung eine» militärisch«» Oberkommandos au» drei Mit- gliedern, ferner die Ausdehnung der faszistischrn Bewegung auf Süditalien, «ine Agitation für die KammevaufWsung und für Neu- wahlech» Die „ReMon" -er Friedensverlrüge. )er der Dölkerbunbliga den impr- lgestaaten die demokratische n st« «» offenbar für zwecklos seiner Zeit inszeniert hatten, « der Bölkerbefreiung hinzu- Aus Prag wird dem „E. V.* geschrieben: Sie kommt früher als die Optimister erwarteten, allerdings auch etwas anders, als sie gehofft hatten. Ebenso wie Frankreich sind die Staaten der kleinen Entente emsig an der Arbeit, die Friedrnsver- träae zu revidieren. Auch die letzten Spuren von Mensch lichkeit und Recht, die sich in ihnen finden^ sollen nunmehr aus- getilgt werden, denn diese Verträge sind «heilig* soweit sie zu gunsten Frankreich» und seiner Derbünoeten lauten, sie sind aber elendes Stückwerk und höchst verbesserungsbedürftig, sofern sie den ausgeraub ten, bet««entn und vergewaltigten Völkern auch nur den Schatten eine» Rechts gelassen haben. So schreibt z. B. der „Mttorul*, das Organ der gegenwärtigen rumänischen Regierung: „ Di« kleine En- tente. stark in ihrer Kraft und in ihrem Rechte, hat in Genua alle Befehle von auswärts zurückgewiesen. Di« Minderheitsfrage bleibt «in« rein innere Frage der nationalen Staaten. Diese Auffas- sung ist beute in Warschau, Prag und Belgrad angenommen. Jed« äußere Einmischung in irgendwelcher Form in der Frage der Minder heiten wird in der Zukunft zurückgewiesen werden und ein Block von 70 Millionen, der sich vom adriatischen Meere und von der Mapan- spitze bi» zum baltischen Meere erstreckt, ist einig und bereit, gemein same Front zu machen gegen die Herrschaft der «Humanität* und gegen die verhüllte Einmengung in die inneren Angelegenheiten unserer Staaten.* ! Benesch und Pasitsch haben darüber niemals ander« gedacht, wenn auch der tschechische MninisterprSsident seine Worte ander» zu sehen pflegt«, und die Brutalität seiner Politik und Rechtsverachtung mit der Phrase von der welterlösenben Bestimmung der tschechischen „Demokratie* zu verhüllen liebt. Im übrigen ist er gerade in dieser Beziehung in letzter Zeit aufrichtiger gewesen, al» man es an ihm ge- wohnt ist Don deutscher Seite Wer seine Wsichten hinsichtlich der Einlösung der Kriegsanleihe befragt,^erklärte er u. a.: «Das tschechische Volk ist im Prinzipe gegen die Einlösung der Kriegsanleihe, weil es selbst nur wemg Kriegsanleihe besitzt. Denken Sie doch nur welche neuen Steuerlasten der tschechischen Bevölkerung damit aufgebürdet werden würden!* Nach der Ansicht de» Demokraten «sch ist also der materielle Vorteil der tschechischen Minderheit im chifchslowäksschen Staat» maßgebend für dessen Politik und jede jnahm« aeboten, di« den Vorteil dieser Minderheiten auf Kosten Mehrheit wahrnimmt. Diese demokratische Bekenntnis d«s Mi nisterpräsidenten wird man sich merken müssen, denn aus ihm spricht einmal wirklich der echt« Benesch, der Imperialist, ber di« tschechisch« Freiheit und Dmnokratt« sich nur auf der Entrechtung und Knvhtschaft all« ntchttsch*chisch«n Einwohner d«, tschechoslowakischen Staates begründet denke« kann. Millionen Deutsch, jensett» der Retchsgrenzeul* Auf der Tagung de» Vereins für da» Deutschtmn tue Kurland« richtet« ber erst« stellvertretend« Vorsitzende, Konteradmiral a. D. Seebohm-Berlin «inen flammenden Appell an das deutsche Volk; in ihm Heißt e» u. a.: «Die in Kulmbach (Baseren) zur 41. Hauptver- sammlung des Verein« für Deutschtum tm Auslände versammelten Vertreter der S69 999 Mitglieder rufen das deutsche Volk zur Hilfe für die KpltnreinEunge» der deutsch« Mindeqöt« i» Auslände auf. Der Vorstoß chauvinistischer Elemente in den verschiedenen Län dern richtet sich mit ungeheurer Wucht gegen die deutschen Schule«, Vereine, Vächevei« und Zeitungen, di« an erster Stell, dazu berufen sind, die heimisch« Sprache und Kultur zu erhalte» und zu pflegen. 39. Millionen Deutsche, jenseits der Reichsgrenzrn ringen um ihr Volkstum und die imhaltung ihrer kulturellen Güter; S9 Millionen Deutscher jenseits der R-ichsgrenzen sind aber auch bereit, durch opferwillige Pioniertätigkeit dem Ansehen de» friedlichen deutschen Volte» und seinem Rechte auf Wiederaufstieg erneut Geltung zu ver schaffen. Deutsche im Reich, Angehörige aller Stände, Industrielle, Handperker, Kaufleute, Beamte, Angestellte, Arbeiter und Bauern, er- kennt die Bedeutung des Auslandsdeutschtums für die eigene Zukunft! Helft, daß der Verein für da» Deutschtum im Au»lande, der. unpoli tisch und von allen Parteien und Konfessionen unabhängig, der Ver mittler zwischen dem Auslandsdeutschtum und der Heimat ist, zu einem großen Bockverein wird!* OerMche Angelegenheiten. Jung -leiben! Der frühere Vorsitzende der Deutschen Lurnerschaft, Ler im Alter von beinahe 90 Jahren verstorbene Geheimrat Ferdinand Goetz, hat einmal zur Erfüllung de» Wunsches „Alt werden und jung bleiben* folgende« Rezept ausgestellt: Regelmäßig soll der Mensch leben, früh heraus, essen und trinken, alle Verrichtungen, alle Arbeiten Mr rechten Zeit und mit gutem Gewisse», sieben bi« acht Stunden Schlaf, das dann jeder so machen, ohne ein ängstlicher Philister zu werden, und kann dann auch vchlq dann und wann eine Ausnahme machen. Aber die Nacht durch Arbeit -um Tage zu machen, macht blasse Wangen, un- alle Nächte Lei Dier und Kartenspiel in der Kneipe hocken, bringen nur stumpfsinnige Philister fertig und ein frühes Grab! Mäßig soll der Mensch leben, mit viel Essen und Trinken graben sich viele ein zeitiges Grab! Satt, wenn er es haben kann, soll sich -er Mensch essen, aber aufhören, wem» « am besten schmeckt! Ein dicker Bauch ist ein Feind der Arbeit und der Pflichterfüllung Le» Mannes. Und zu viel trinken ist fast noch schlimmer als zu viel esse«, da» wenigsten» mcht in» Oberstübchen steigt! Ich sitz« gern einmal mit lieben Freunden bei einem guten Tropfen, aber Mr Gewohnheit, zum Bedürfnis darf da» nicht werde». Unmäßigleit und Uebertreibung in allem, mag « Essen, Trinken, Lieben heißen, sind die Quell« frühen verblühens. Abhärtung und Gewöhnung sind di« weiteren Be dingungen -e» Altwerden! Täglich kalt waschen, kühl schlafen, nicht zu warm anziehen, baden, Hals und Kopf kühl, tüchtige Be wegung im Freien, täglich Lumen, Leibesübungen aller Art, Knick- stützen mit gestreckrem Körper früh an der Dettkante, Schwimmen, Eisläufen und meinetwegen Holzhackens da» sind die Mittel zum ewigen Leben, die der Körper verlangt. Aber zweierlei gehört noch dazu, große Ziel« muß der Mensch vor AiMn haben, das Pflichtgefühl vor allem, daß er seinem Haus, seinem B-ruf, und daß er vor allem se.tnem Vaterland und seinen Mitmrns chen leben «ruß! Ideale muß er im warmen Herzen tragen, nicht als Streber eigener Eitelkeit frönen! Und endlich, ein frisch« », fröhlichesHerz. Humor muß im Leibe, wer alt werden und doch jung bleiben will. Dazu gehört Lieb- zu seinen Mitmenschen und Freude an all dem Schönen und Guten, was die Natur und was di« Welt uns beut. Beamlinnenfragen. Bekanntlich ist nach -er Reichsverfassung ein Verbleiben der Beamtin, die heiratet, im Dienste möglich. In den allermeisten Fällen wird dies jedoch einen Schaden für die Familie, wie für den Beruf der Beamtin bedeuten, andererseits liegt ohne Zweifel eine Härte darin, daß Beamtinnen- die aus dem Dienste scheiden, um sich zu verheiraten, ihrer Pensionsansprllchs ohne Abfindung verliist^ gehen. Es ist nunmehr tm Reickstage angeregt worden, demnächst einen Gesetzentwurf vorMlegen^nach dem den Beam tinnen im Fall« ihrer Verheiratung ein« Abfindungs summe gewährt wird. Eine andere Anfrage betrifft Lie Härt«, die darin liegt, -aß Sie Frauenzulags denjenigen Beamten nicht ae- währt wird, deren Ehefrau selbst Beamtin ist. Diese Beamten werden dadurch schlechter gestellt, als diejenigen chrer Kollegen, deren Ehefrauen berufstätig sind, ohne in einem Beamtenverhältni» zu stehen. Düsse Härte «mH beseitigt werd«n. Ebenso erscheint «» notwendig, weiblichen verwmven Beamten mit untechaltsiberechtigten Kindern die Zulage zu gewähren, -aß si« sich jetzt gegenüber den männlichen Beamten im Nachteil befinden. Die Reichsvogierung ist «mfgefowert worden, diese Härten zu beseitigen. Ein« dritte Anfrage, die gleichzeitig Beamtinnen angebt, be- trifft Li« Einrichtung einer gefttzlichen Pflicht! ranken rass« für Boomte. Aufgäb« einer Beamtenkrankenkaff« wäre di« Ver sicherung der Boomten und ihrer Familienangehörigen gegen Er- kronkuna in der Weis«, daß in ErkvadkuntzefM«» den Bemnten au» der Kasse ein Dell der Kosten ersetzt wird. Di« gesetzliche Beamten- krankenkasse wäre von den auf der Reich»Esi<kerung»ordmmy be ruhenden Krankenkassen durchaus zu trennen. Di« Regierung wurde angeregt, «inen entsprechenden Gesetzentwurf eiWubrinaen und hat zuoesaA, nach Fiihlungmchm« mit den Doamtenoravnisa'ipnen »inen Gesetzentwurf vor-ulegrn. Direktorin Dr. Matz, M. «ß * Rege«. Der Siebenschläfer hat schalten, was er v«. tzrochen hatte: Rogen und Sonnenschein im Wechsel, wobei der Regen leider Überwog. Sein« Herrschaft üb« di« ihm folgenden stoben Wochen ging am gestrigen Dienstag zu End«. Der »ft «in« AenLemna dr» Wetter» gerechnet hack, hack sich nicht ver rechnet. Rar schade, daß « «och schlecht« «erd« statt besse» «araannefavri kanten «wen die M argarmer peile um 19 Mark pro Mnch heraufgesetzt. M«billigst Sorübrstet jetzt 10Ü Mrk und die v«stz IW Mark. , _ * «chtuus. FreckdUsichiM, Fränkr«i<h will stick Fremdenlegion bi» zum gckve 1923 von 2S999 auf V999V Mann verstärken. Da» nötige Material sollen vor ecklem da» Deutsch« Reich. Deutschösterreich und die Deutschen in der Tschechoslowakei liefern. Die südliche Hauptroerbe- zentrale liegt in P rag, die auch in Deutschösterreich «weitet. Die Einrichtung der Hauptwerbezentval« in Prag «fotzt mit dem Ein verständnisse der tschechoslowakische« Negierung, jedoch unter der Bedingung, daß nur Deutsch« für die Fremdemegion angoworben werben dürfen, wahrend di« Anwerbung von Tscheche» streng verboten ist. Die tschechische Regierung hat also de» frön« zöstschen Sklavenhändlern geradezu die Bewilligung zum Gin sangen von deutschen tschechoslowakischen Staatsangehörigen für di, berüchtigte, in der ganzen Welt <ü» Kulturschand» gütend« Fremdenlegion erteilt. Das Verfahren, Welches die Werber beim Einfongen ihrer Opfer anwenden, besteht meist darin, daß fi« sich in Gastwirtschaften an Arbeitslose oder junge Leut« häcur- machen, di« mit den Strafgesetzen in Konflikt geraten sind, ihnen leichte und groß« Verdiensttnöglichkeiten im besetzten Gebiet vor- spiegeln und sie dann dorthin locken. Di« Geworbenen erhalten Reisegeld und die Anweisung, sich bei irgend einer Arbeitsvermitt lung (Werbestell«) zu melden, von wo sie ins zerstörte Gebiet usw. gesandt werden. Sie werden in den Forts von Straßburg und Metz gesammelt und dann in verschlossenen Eisenbahnwagen nach Marseille und von dort nach Nordasrika geschafft. Menn si« merken, was ihnen bevorsteht, ist r» zu spät, denn ein« Flucht ist unmöglich. * Di« angebliche Mißhandlung de» vandepfführers Hölz. Iustizpat Viktor Fränkel in Berlin, einer der Verteidiger von Max Hölz, ließ am Anfang dieses Monats einen größeren Zeitungs- artikel erscheinen, in dem er erklärte, daß Hölz, wie ihm letzterer gesagt habe, im Zuchthaufe in Münster mißhandelt: würde. Di« Genevalstaatsanwalifchaft in Hamm laßt in einer langen Berich- tigung in der «Neuen Dogtlandischen Zeitung* richtigstellen, daß die Behauptungen de» Justizvates Fränkel, di« von Hölz stammen, nicht richtig stirb. Gleichzeitig erfolgt in der Erklärung der Generick staatsanwaltschaft «in« eingehende Schilderung der einzelnen Vor gänge. Darin heißt es u, a.: Wöchentlich werden ein» bis zwei mal nach ärztlicher Anordnung besonder« Speisen (I) für Hölz zubereitet. —... , , Aue, 16. August. In der Nacht vom Montag zum Dienstag ist au« dem Wetterhäuschen des Erzgebirgsvereins an der Poststraße da» Si Meter hohe Barometer gestohlen und das spiralförmige 19 Zenti meter im Durchmesser mit Quecksilber gefüllte untere Ende des Ther mometers abgebrochen und entwendet worden. Die Quecksilber ent halten« Glasröhre am Barometer war auf einer Milchglasplatte und diese auf einem 2 Zentimeter starken schwarzen, Brett befestigt. Beid« Instrumente waren hinter verschlossenen Glastüren aufgehängt, di« mit Nachschlüssel geöffnet worden sind. Dem Ertzgebirgsverein er- wächst durch den Diebstahl bedeutender Schaden. Das Barometer ist ohne Quecksilber an der Schule arm Steinigt mrfgefundsn worden. ' . AeustWiel, 16. August. Wegen der unsicheren Witterupg ist da» Kindergottesdienstfest auf Mittwoch, den 6. September verlegt würde«. " Auervach. Wie bi« Nachrichtenstell« der Sächsischen Stavts- kanzlei mitteilt, entspricht die Meldung iiber ein« angebliche Be rufung des Schuldirektors aus Klingenthal zum Amtshauptmom» nicht den Tatsachen, — Plan«» k. B. Ein Dogtlander-Mufeum ist in Plauen im Entstehen begriffen. Als Fachmann und Leiter ist für den Auf bau Dr. Hellmut Richter aus Dresden gewannen worden. Dis Stadt hat bas in der Königstvaße gelegen« Goesmarmsch« Hau» (Prachtbau in Rokoko-Stil) zur Verfügung gestellt, das nach Richters Plan wieder als altes Patrizierhaus eingerichtet wird. Den Grundstock bildet di« vom verstorbenen Smrinarvberlehrer Metzner vor etwa SO Jähren angelegt« Sammlung der Museums- Gefellschaft.* " Glaucha«. Hier verschied in der Stunde der angesetzten Der- mählung an Lungenentzündung der stellv. Bürgermeister Stadtrat Dr. jur. Krah. " Leftytz. In der Trunkenheit ausg«plünd«rt wurde ein Gifenbahnschaffner, der auf dem Nachhausewege vom Dienst früh 10 Uhr sich vovgenommen hatte, einige Glas Bier zu trinken. Daraüs wurde eine regelrechte Bierreise, bis er in einen solchen Zustand Miet, daß er abends in der 11. Stunde nicht mehr den Weg nach seiner Wohnung fand. Gr weiß nur noch, daß ihn zu letzt ein fremder Mann mit in «ine Kaffeowirifchast mit Kellne- rinnenbediemrng genommen hat. Erst am frühen Morgen des andren Tages fand er sich wieder, aber entkleidet bis auf Homo und Hose. Seine übrigen Sachen waren verschwunden. " Leipzig. Bei einer Kesselexplosion im Landkraftwerk Kulkwitz wurden zwei Arbeitet getötet, ein weiterer schwer verletzt. Di« Ursache ist noch nicht aufgeklärt. * Dresden. Unter dem Titel „Ratschläge und Mah nungen zum Volks- und Menschheitswohle* hat in» Vorjahre der Bruder des vormaligen König«, Dr. Max v. Mettin, der als Professor der Theologie in Freiburg (Schweiz) wirkt, ein Buch herausaegeben, das sich mit ber „natürlichen Lebensweise des einzel nen Menschen und der menschlichen Gesellschaft* beschäftigt und mit großer Sachkenntnis und starkem Freimut« geschrieben ist. Schwer« Schäden werden nicht nur rücksichtslos Lloßgelegt, sondern es wirb auch ein klarer Weg zur Besserung vorgezeichnet, gegen den webe» vom konfessionellen noch vom politischen Standpunkte aus Bedenken erhoben werden können. Der Verfasser ist bereit, seine Anschauungen nun auch al« Redner vor der Oeffentlichkeit zu vertreten. Voraussicht lich wird er am 1. September im Vereinshaussaale sprechen, (Sachs. Staatsztg. " Schirig-walde. Für die Düvgevmristerstelle. Vie am 1. Okt. d. I. frei wird, haben sich SS Bewerber gemeldet. Wie «in Gerücht wissen will, soll die gentvumsfraktion der Gtodtarrordneten al» Düvg«- meisterkandiÄattn den Lanktagsabgeordneten Heßlem in» Auge ge- faßt haben.
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