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außer Saubeck« Srzgebirg,scher DvUt-fre««-. M. 17». so. Süll lssr. I ld«Mch« rkßeI«Wnch«tt^ Irrtum und RL< sechs Punkte; die Si! fache sollt« do» neu» > ng«nmftj«1v«OeMtba«»Raüa» h» 120 M. — 4920 M., ingen mit e 2 versteuerbaren RSumrn zu SOOM.-- 6400 M, mit eg 9000 M., nur nicht cken ^tui veeiie/eni ^laLLar-oni, Lis^/rsÄe/r», //ö^/rks «mt -iüisee «uni nad/itq/iee air?ieuch mut stets »och/e/iiz. Die gestrige Sitzung der Stadtverordneten trug Feckenchavakter. Hie Bänke wiesen manch- Lücke auf. Die Tagesordnung hatte nur sechs Punkte; di« Sitzung war kur, und schmerzlos. Zn der Haupt, fache sollte do» neu» WoHumgsluMwjteuevgÄed unter Dach und Fach «bracht werden. Da» bisher bestehend« Ortsgesetz entspricht nicht »rvt Räume« zu «0M.--V240M^ raren Räumen zu SOOM. --1600 M., raren Räumen zu 1VVV M.-- 8«X)M, mren Räumen zu 2700 M. -- 2700M., e» nicht unbedingt not Geld erst zur Post zu Wt und der Betrag g zählt werden, bas Postscheck wtadtvervr-vetensttzung w «me MN 26. Zutli 1022. inungen mit e 4v«rsk midegen mit je S verst« prangen mit e S verst m. mit j» 16v«st * Der Streit um de« Meißner Dom. Auf Ersuchen der sächsischen Regierung hat die Leipziger juristische Fakultät durch Prof. Alfred Schultze ein Gutachten über die Rechtslage des Meißner und de» Würzner Domsttsts erstattet. Nach der Reformation bliÄ das Meiß, ner Domstift noch einige gelt katholisch, aber 1581 verzichtete Bischof Johann v. Haugwitz und Kurfürst August wurde auf Lebenszeit zum Administrator .postuliert". In einer „Kapitulation" wurde als HauptLedingung dis Erhaltung der reinen evangelischen Lehre bezeich net. Prof. Schultze schildert dann di« weitere geschichtliche Entwick lung, die weder durch den Uebertritt Augusts de» Starken zum Katho- lizismu». noch durch die Einführung der Verfassung 1831 eine Aen» derung des Dertragscharakter» brachte. Das Vermögen de» Stift» be- trug 1917 etwa» über eine Million Mark. Im Grundbuch ist der Dom seit 1865 als Besitz des'Hochstifts eingetragen. Dieser Srund- bucheintrag ist durch die Weimarer Verfassuna von 1919 endgültig gesichert und klargestellt. Da» Stistsvermöaen ist nach Prof. Schultzes Gutachten KirLengut. «ine Einziehung für Staatszwecke ist danach ausoeschlosien. Da „Stiftsberr" immer nur der regierende Herrscher Sachsen» sein kann, ist Exkönig Friedrich August seit der Revolution nicht mehr Stiftsberr. Einen Nachfolger hat der letzte König nicht erhalten. Das Gesamtministerium ist nicht Rechtsnachfolger des Könios, wie auch der Auftrag der .Minister in evangelicis* 1S18 nach der Revolution durch Erklärung der Regierung erloschen ist. Aller dings bat der Staat bis zur Trennung von Staat und Kirche noch ein Aufsichtsrecht, aber eine Einziehung der Stifter durch ihn ist ausgeschlossen. " Sin Vatengescherck Sachsens für dl« „Sachsen". Aus Anlaß der Taufe des Schnelldampfers „Sachsen" hat die sächsische Regierung ein Oelgemälde des Malers Fritz Beckert in Dresden der -apaggesellschaft für den Kajütsalon des Dampfer» als Geschenk übersenden lassen. Das Bild stellt den Beschauer vor die berühmte „klassische Ecke" Dres- bens, die vom Kai des Terassenufer« aus gesehen und mit ihrer charakteristischen architektonischen Umgebung vom Künstler festgehalte» worden ist. " Ausländer auf den Kraftwagenliuien. Von der Sächs. Staatl. Kraftwagenoerwaltung in Dresden wird uns mit der Bitte um Auf nahme folgende Notiz zugesandt: „Die außerordentliche Steigerung der Ausgaben für den staatlichen Kraftwagenibetrieb, insbesondere der hohe Preis der Betriebsstoff«, erfordert.namhafte Zuschüsse des Staa tes und der an den Krastwagenlinien beteiligten Gemeinden. Wenn derartige Zuschüsse, so bedauerlich sie an sich find, bei solchen staat lichen Krastwagenlinien, die fast ausschließlich dem inländischen Ver kehr dienen, mit Rücksicht auf den volkswirtschaftlichen Nutzen dieser Linien noch einigermaßen vertretbar find, so sind sie doch keinesfalls bei Linien zu rechtfertigen, die zum großen Teil von ausländischen Fahrgästen benutzt werden. Derartige Linien bestehen in Sachsen in unmittelbarer Nähe der Reichsgrenze. Auf diesen Linien wird vom 1. August ah von tschechoslowakischen Fahrgästen das Fahrgeld, sowie die Gepäck- und Expreßgutfracht in tschechischen Kronen er hoben. Für reichsdeutsche Reisende ändert sich an den bisherigen Ta rifen nichts. Nur haben sich Reichsdeutsche, welche die genannten Linken benutzen, als Inländer auszuweisen, wobei jeder Ausweis zu lässig ist, aus dem die deutsche Staatsangehörigkeit ersichtlich ist. Me Kraftwagenführer sind angewiesen, den inländischen Fahrgästen beim Nachweis ihrer Reichsangehörigkeit in weitestgehendem Maße ent gegenzukommen, und es darf erwartet werden, daß die deutschen Rei- senden die kleine Unbequemlichkeit im Interesse der Rentabilität des Kraftwagenunternehmens gern in Kauf nehmen." tM- Im La Meldung der gedruckten S< lauf «jeden B bezahlen ts so daß also ein« Gt«ue«elnnahme von 2S 840 Mark zu erwarten Ist. Anläßlich de» 25jährigen Jubiläums der Oberrealfchule ist bekanntlich von Eltern Ler Schüler ein« Iubiläumssttftung von 100000 Mark errichtet worden. Di« Zinsen von dieser Stiftung sollen bedürftigen begabten Schülern der Oberrealschule -u ihrer Weiterbildung zufkießen. Die Stistungsurkunüe wirb vom Bor steher verlesen und vom Kollegium genshmigt. In nichtöffentlicher Sitzung wird noch eine Einbürgerung»- fache erledigt. steuerfrei bleibend« enthält 800 Vock (bücher 1V ML), wem» fi« dvei nicht steuerfrei bleibend« Scharch»« «Wilt, «st Mt. sicher 250 Mary, «eue» fi« vier nicht Wuerfvei bleGend« Wohn- räum« enthält 800 Mack (bisher «0 Mary. Bet f«dm» wetteren steuvwslichtigen Wohnraum steigt der SteuorLetvag um je SOO Mack. Die Steuer darf den Teil der jeweiligen Miete nicht übekskigen, der auf die steuerpflichtig«» Räum« entfällt, wem» »nm die Gestünt. miete auf all« Wohnräum« gleichmäßig verteilt. Insgesamt kommen ums.jeden Bterteljatz»» der Unisatz anzumrlden und di, Steuer w bezahlen ist. Di« mstmalig« Meldung auf da» vergangene 1. Halbjahr ist Mesten» bi» 81. Zu» beim Umsatzsteueramt «inzurrichen, denn bereit, vom 1. August ab werden 6 u -. Verzugszinsen berechnet. Um " Leipzig. Der verschollen« Schweizer Turner hat sich jetzt wiebergefunden und ist mit seinen Turnkameraden nach Berlin weiter gereist. Nach der von der Polizei erteilten Auskunft sei der „Ver schollene" deshalb nicht aufzufinden gewesen, weil er jeden Tag sein Quartier gewechselt habe. Das klingt doch einigermaßen mysteriös, denn der Mann muß sich doch wahrend der viertägigen Dauer des Turnfestes einmal auf dem Turnplatz haben sehen lassen, Mnal er von 42 Gewissen die Pässe bei sich hatte. " Leipzig. Zu der Schießerei auf den Arbeiterturnerzug teilt der Polizeibericht mit, daß in dem Täter ein auswärtiger Eisenbahn- anwärter ermittelt worden ist, der nach durchzechter Nacht in schwer betrunkenem Zustande die Tat begangen hat. Politisch« Motto« li«g«n nicht zugrunde. Wegen vollendeten und versuchten Sittlichkeitsverbrechens, dessen er sich wiederholt an Schulkindern schuldig gewacht hatte, wurde der 63 Jahre qlte, wegen gleichen Verbrechens bereits vorbestrafte Beiz« Karl Friedrich Schollig in Grünhain von der Strafkammer in Zwickau unter Anrechnung pon 2 Monate« 3 Wochen Untersuchungshaft zu 1 Jähre 2 Monaten Gefängnis und S Jahren Grenrechttzvarlust ver. uckAts v Patentschm von Patentingenieur Mqx DheueckornHwickau i. S. Patentanmeldungen: Alfred Schindler, Johanngeorgenstadt: Ein richtung an Buchdruckschnell-preffen zur Farbgabe nur auf die halb« Druckform. Bruno «Seltmann, Beierfeld: Deckelvevschluß für Gefäße. gegebenen Richtlinien. Der Kreis der steuerfreien Wohnungen ist erweitert worden. Dom Ratrttsch au» wurde mitgetellt, daß auch im Rat die Fra« erwogen worden sei, ob «» nicht ratsam wär«, bei dem verhältnismäßig gering». Betrag, den da» Gesetz abwirft, dasselbe gänzlich aufzuheben. Man habe sich ober gesagt daß bei der große» Wohnungsnot alle» getan werden müßte, um Wchn- rgum« frei zu bekommen. Im übrigen seien di« Aufwendungen zur Durchführung des Gesetz« keine erheblichen mehr, da all« Erhebungen abgeschlossen und wesentlich« Deränderung«» im Wohnungswesen nicht zu erwarten sein. Da» Ortogosetz in sein« neuen Fassung wurde angenommen. Weiter wurde noch das Ortsgesetz über den Ausschuß filr Jugendpflege angenommen. Das üblich« Kapitel „Er höhungen" betraf diesmal nur den Stollenwasserzin» und di« Gchorn- stein^eckehrlöhne. Damit waren di« Haupft>unkte der Sitzung ^^Anwesend find anfangs 1S, später 21 Stadtverordnete; am Rats tisch vier Ratsmitglieder. Gtädtv.-Dovsteher Frey eröffnet die Sitzung mit der Bekanntgabe d« Rechnungsabschluss« der Giro - lasse für 1921. Der Reingewinn von 21900 Mack soll dem Rücklagenfonds überwiesen werden. Das Bergamt Freiberg fordert von der Stadt eine höhere Ver gütung für Ueberlassung der Stollenwasser. Infolgedessen soll eine Erhöhung des Stollenwasserzinses um 100 Prozent vorgenommen werden. Das Wasser gcht nicht durch di« Kontroll uhren, sondern wivd von den Nutzniessern aus den Stollen direkt be» zogen. Da dis bisher hierfür gezahlten Pauschalockühren erheblich hinter dem Preis für das aus der städtischen Wasserleitung be zogene Wasser zurückbleiben, hält man eine Erhöhung um 100 Prozent für gerechtfertigt und beschließt demgemäß. Der Entwertung des Geldes und den Teuerungsverhaltnissen entsprechend, ist das Kollsaimn damit einverstanden^ daß zu Len Grund löhnen für die Schornsteinfeger ein Zuschlag von 600 Prozent erhoben wivd. Das Ortsgesetz über den Ausschuß für Jugend pflege wird mit einigen unwesentlichen Abänderungen ebenfalls angenommen: Der Ausschuß für Jugendpflege wird ge» bildet aus 2 Stadträten, 2 Stadtverordneten, 1 Arzt, 1 Vertreter der Lehrer und je einen Vertreter der in Aue Jugendpflege treibenden Vereinigungen. Er hat di« Aufgabe, alle in Ler Stadt Aue Jugend- pflege treibenden Vereinigungen, denen es um ernstgemeinte er zieherische Beeinflussung ihrer Mitglieder auf Körperpflege, geistigem und sittlichem Gebiet« zu tun ist, ohne Rücksicht auf die Welt anschauung zu sammeln bei voller Wahrung ihrer Selbständigkeit. Der Ausschuß soll nach Möglichkeit die Iugeickpflege treibenden Vereinigungen auch innerlich durch gemeinsam« Arbeit zusammen- sühren. Dies soll erreicht werden durch gemeinsame Beratungen über Li« Art und Meise Ler Iugendveranstaltunyen, durch Der- oirstaltung von gemeinsamen Iugend-Unterhaltungskäenden, fielen, belehrenden und bildenden Vorträgen, Wanderungen usw. Politische, gewerkschaftliche und religiöse Auseinandersetzungen dürfen im Aus schuß nicht gepflegt werden. Zu Len Aufgaben Les Ausschusses gehört ferner die Tätigkeit als Amt für Leibesübungen. Für dies« Auf. gaoen. wivd ein Unterausschuß nach besonderen Bestimmungen ge bildet. Ein« weitere Aufgabe ist die Verteilung etwaiger Geldmittel an die, im Ausschuss« vertretenen, Jugendpflege treibenden Ver- Aus dem Ortsgesetz über «in« Wohnungslutz«»- steuer ist folgend« hevoorzuheben: Als Wohnräume gelten nicht Flur, Gang, Vorsaal, Veranda, Küche, Epeisekmnmer, An richte, Bad, Mock, Kellerräumr, Disl«, soweit letztere nur als Durch- gangsraum in Betracht kommt, sowie solche Räume, welche nach gesetzlichen oder polizeilichen Vorschriften nicht bewohnt werden dürfen. Wohnräume mit mehr als 40 Quadratmeter Fläche, die ohne unverhältnismäßigen Aufwand geteilt werden können, werden steuerlich als zwei Wohnräume gerechnet. Wohnräume mit weniger als IO Quadratmeter Wohnfläche bleiben steuerfrei. Steuerfrei bleiben für ein« erwachsene Person ohne eigenen Haushalt (Unter mieter) zwei Wohnräume, für eine Ginz«lperson mit eigenem Haus halte 3 WchmÄum«, für 2 Personen mit gemeinschaftlichem Haushalte vier Wohnräume, im übrigen mindestens soviel Wohnräume, al« die um eine vermchrte Zahl -er zum Hausstand des Wohnungs- inhabers gehörigen Personen beträK. Di« Steuer beträgt für jede Wohnung jährlick. wenn sie nur «inen nicht steuerfrei bleibenden Woynraw» enthält 120 Mack (bisher SO Mark), wenn sie zwei nicht vorzub«ugen, wird darauf hingewiesvz, daß i ist, sich der Zählkarten zu bedienen und da» traaen. Die Zoblkarte kann «bensoaut au »ge füllt und der Betvag"gleich bei d«r Kass, d« Ilmsatzsteueramt« einar- zahlt werden. Dadurch würde Porto erspart. Wer also den Weg über bas Postscheckamt vermeiden will, Wt bi« Zahlkacke trotzdem au», albt fi« beim Umsatzsteueramt ab und zahlt seine Steuer. Dabei gilt bi« gahlkacke gleich al» Anmeldung. Alberoda. 29. Juli. Gemeinderat»sitzuna am 27. Juki. Anw«. s«nd der Vorsitzende, 9 Gemeinderatsmttglieoer. Kenntni» wurde ge nommen von der beendeten Fensterreparatur in der neuen Schule, vom ablehnenden Bescheid wegen Errichtung einer Girokassenzweia- stelle, von einem Schreiben des Schulamts Schwarzenberg, baß di« vom Gemeinderat festgesetzten Miet«» der hiesige» Lehrerwohnungen al» gesetzlich zu gelte« HÄen und rückwirkend zu ' Stande der evtl. Gründung ein« Knaben- und Mi fckulverband« mit Lößnitz und vom Streitfall B- ,—. schläger in Zwickau. Mit Befriedigung nimmt «an davon Kenntni», Laß von der Kreishauptmannschast di« Errichtung ein« eigen«» Standesamtes in Alberoda genehmigt ist. Al» Standesbeamter wurde Gemeindeoorstand Kaltofen und al» Stellvertreter Gutsbesitzer Ernst Schettler gewählt. Der Gemeind«vorstond wird mit Ler Einrichtung des Standesamt» beauftragt. Da» Gesuch der Erzgebirgrschau auf der Augustusburg um ein« Beihilfe wird mangels verfügbarer Mittel abgelehnt. Dem Sachs. Taubstummenverein gewährte man SO Mack Beihilfe. Die Beschaffung eines Saugers für die alte Spritze wird abgelehnt, da die Anbckngung eines solchen nicht möglich ist. Bor Be schaffung neuen Schlauch» soll bei der nächsten Feuerwehrübung die vorhandene Schlauchleitung geprüft werden. Dem Mieteinigungs amt Lößnitz soll mitgeteilt werden, daß die hiesige Gemeinde auf Ab haltung der Termine in örtlichen Streiffachen trotz der Koste» be« stehen bleibt. Das Gesuch des Radflchrerverein» „Stahlroß" um Ueberlassung des Sportplatzes am S. August wird genehmigt. Welter beschließt man, den Gemeindebrunnen mit Blech bezw. Holz aktzudecken, Mit der Aufnahme eines kurzfristigen Darlehns von 100000 Mack ist man einverstanden. Es folgt geheime Sitzung. Die Erben von Senkenberg. Kriminalroman von Erich Ebenstein. Amer. Copyright 1918 by Greiner u. Lomp. Berlin W. 30. (Nachdruck verboten.) (SS. Fortsetzung.) . . 27. „Wo ist das seinerzeit ausgestellte Zeugnis der Bar- Volf-Hublak und wo sind die Briefe der „Flora Miller" hingekommen?" fragte endlich der Untersuchungsrichter Hem pel. „Glaubst du, Laß es dies war, wonach der Mörder bet der Rabl suchte?" „Sicherlich. Daran kann nicht der leiseste Zweifel bestehen. Er kam hierher, um zu erforschen, ob Eisler etwas von seiner Herkunft wisse und wohin die beiden Briefe seiner Mutter gekommen. Erst versuchte er den sichersten Weg: er wollt« Eisler überhaupt aus der Welt schaffen. Als dies nicht gelang, und ein Zufall ihm verriet, daß Eisler selbst noch nichts wisse, Mutter Rabl aber mit der Idee umgehe, es ihm an seinem vierundzwanzigsten Geburtstage mitzutei- len,—schaffte er rasch entschlossen sie aus dem Wege. Jene Worte der Rabl, damals am Abend ihres Todes, als sie von Eisler Abschied nahm, — du erinnerst dicht" „Ja. Sie sagt«, daß sie ihn an seinem Gedurtstage in Buchwald besuchen und überraschende Mitteilungen wachen wollte." „Str enthielten ahnungslos ihr eigenes Todesurteil!" «StlaS! Dtese Worte konnte nur ein einziger Mensch gehört haben — —" „Ganz richtig. Der alS Dr. Richter im Erdgeschoß wohnende Mieter. Lr ist ber Mörder! Während die Raol ihrem Patenktnd noch biS anS Gartentor daS Ge- lette gab, schlich er hinauf in ihr« Wohnung und erschlug sie in dem Moment, alS sie wieder etntrat." „Schrecklich! Uiw wtr hatten diesen Menschen in Hän den und ließen ihn laufen!" «Tröste dich. Ich hatte ihn seiwem ei« paarmal in Händen und mußt« ihn auch laufen lassen." „Du?" Dr. WaSmut strich sich verwirrt über die Stirn. „Nachher? Hat mtr nicht Kommissar Lrktnger kürzlich einmal von einem Loten am Nwtzrwtk erzählt, der Aber da war der Sohn setnes Bruders — etn Mensch, der schuldenhalber quittieren mußte und seither nur von der beschetdenen Apanage libte, die der alte Senkenberg ihm auszahlen ließ. Glaubst du, daß es schwer war, die sen jungen Mann für die Idee zu entflammen, Besitzer der reichen Herrschaft Senkenberg zu werden?" „Gewiß nicht!» „Also! Niemand wußte so gut, wie der alte Lavandak, wo und unter welchen Umständen der kleine Felix ge blieben war. Er mußte zuerst unschädlich gemacht werden. Das Weitere entwickelte stch dann von selbst. Gegenwärtig ist der junge Lavandal Gast aus Senkenberg und ich zweifle nicht, daß, wenn er Zett hat, es ihm gelingen wird, die Gunst setnes Onkels zu erlangen. Gelingt es nicht, Vann macht er ihm auf irgendeiner Weise rasch den GaranS — er ist der älteste für das Gesetz, also der allein erbberechtigte Liesse." „Aber Mensch, wie hast du denn nur all daS heraus- gebracht? Mtr schwindelt der Kops bey« bloßen Au- Hören!" sagte WaSmut. „Durch die Ohrringe. ES war ein glücklicher Zufall, Ich hielt die einzelnen Tatsachen in der Hand, wie die Teile eines DexierspieleS. mit dem man nicht« anfangs« kann, wenn man den Schlüssel nicht Hai zu ihrer Ver bindung. Die Ohrringe waren dieser Schlüssel. Frau von Senkenberg trug sie, alS sie Senke, berg verließ. Sie pflegte sie — wie du in TrineS urü> der Bardols Aussage lese« rannst — nte abzulegen. Nachdem sie die Stslerfche Wohnung verlassen hatte, fand die Kammerfrau die Ohrgehänge am Waschtisch liegen. Offenbar hatte sie A, ganz benommen von ihren Flucht» plänen, an jenem Morgen zum erstenmal vergessen, nach dem Waschen wieder anzulegen. (Fortsetzung folgt.) „Ls war nicht Dr. Richter. Er sollte nur von der Spur ablenken. UebrigenS war Dr. Richter auch an die sem Mord beteiligt. Ausgeführt hat ihn sein böser Ge nins, der den ganzen Plan offenbar erdachte und seiner zeit hier als Arthur Winterfeld aus Berlin auftrat." „Der alte mtt dem grauen Batt?" * „Ja. Der die Rablsche Wohnung zwei Nächte läng durchsuchte und die Papiere wahrscheinlich auch glücklich gefunden hat." , „Wo ist er?" ' „Wenn ich das wüßte! LS ist daS einzige, waS mir nicht gelungen ist, festznstellen. Der Mensch ist wie spur los vom Erdboden verschwunden." „Eines verstehe ich nicht: Welches Motiv leitete Dr. Richter? Wie wußte er um LislsrS Geheimnis? Warum wollte er verhindern, daß Eisler die Wahrheit erfuhr?" „Du wirst alles sogleich verstehen, wenn ich dir sage: Dr. Richter heißt in Wirklichkeit Felix von Lavandal und ist etn Neffe des alten Senkenberg, den er beerben will. Durch «inen Bedienten namenS Viktor, der als Herr von Lavandal während der Zett, da sein Herr als „Dr. Richter" manövrierte, herum reiste, schuf er sich ein Alibi. Der Be dient«, der gegenwärtig in seiner Hetmat privatisiert, glaubte natürlich nur an eine galant« Idylle und kennt di« wahr« Natur f«in«S Herrn nicht. Den ganzen Plan aber erdacht« LavandalS schurkischer Oheim — Eberharv von Lavan- dal, ver seinerzeit Frau von Senkenberg auf ihrer Flucht begleitete!" „Aber bu sagtest doch, das Schiff ging unter und unter den paar geretteten Passagieren sei —" Der Nam« Lavandal nicht grnannt, ganz richtig! Wer daS ist sehr ecklärlich, wenn man au die gefälschten Wechsel denkt, die er in der Heimat zurückließ. Nach dem Tode Frau von SenkenbergS hätte deren Satte wohl keine Rück» sicht mehr genommen. Di« gerettete« Passagier« wurden damals, wie ich «r- fuhr, von einem Dampfer ausgenommen, ber nach Val paraiso gtna. Lavandal, dem dies Verschwinde« sehr paßt«, gab stch offenbar für «inen der andern verunglückt« Pas sagiere auS und versucht« in Argentinien sei« chlück. AlS er «S nicht fand, kehrte er endlich in Vie Heimat zurück — wahrscheinlich schon mit dem fertigen Plan. S«nkepü«rg sich zu nähern, durfte er «icht wage«.