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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192207203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-20
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1922
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4 'rind WLer der da» «tr en Jungen in der ^Bekannten" OedWM WddlUtrd^ 'EU Grund Ler R epMkk X Wurden W» schland -ab« au» Ober- eland gemacht. E» sei wett r» Noch M Deutsch- hoffe, daß auch Polen ihm blutenden Herzen» M «vtpfing heute TchiMber ten Kommiffio« st» Ober- . . .«icheprüstdent in seiner Br- Eolonder al» Vorsitzender der entlang ging, der in weitem Bogen über Maguerrys Gut zur Landstraße führt«, dachte sie darüber nach, was für ein „Geheimnis" Lisa wohl haben könnte. Aber es siel ihr absolut nichts ein. < Dann dachte sie an Hempel und wunderte sich im« mer mehr über seine Unsichtbarkeit und sein Stillschweigen. Natürlich war sein Verdacht in bezug auf Herrn von Senkenberg falsch gewesen. Aber warum hatte er ihr dies nicht mitgetetlt? Wenn er wieder abgereist war, hätte er ihr doch ein« ander« Adresse angeben müssen. I Sie beschloß, aus jeden Fall sich zu vergewissern, ob er sein Zimmer in der Krone beibehalten oder ausgegeben hatte. Gin Vorwand dazu ließ sich leicht finden. Die Ba ronin hatte sie schon einmal ersucht, ihr gelentlich. Spitzen in Prachatitz zu besorgen. DaS sollte morgen geschehen. Bei dieser Gelegenheit brauchte sie dann nur durch einen Jungen in der Kron« nach Herrn Rodin fragen zu lassen. Regierung -«gleit, Lalonde« Lei sein« «P»Hen und schweren Auf- «ab«. Lalonde» dankte fitr di« freundliche Aufnahme in Berlin und drückt* di« Zuversicht aus» daß es sein« und der Kommission Arbeit gelingen werde, di», Vertrauen zu rechtfertigen und di« Gegensätze in dem schwergeprüften Oberschlesien auszugletchen Md dem van« Frieden, Kuh« und Ordnung wkderzugeben. Der Wog, d«n st« ging, ward immer einsamer. Aber Melitta dachte gar nicht daran, sich zu fürchten. Die Ge gend ringsum, daS wußte sie, war völlig sicher. Ls gab weder Fabriken noch Gesindel in diesen stillen Waldtälern, nur hi« und da ein Schloß, ein«n Weiler oder einzeln« Bauerngehöfte. Jetzt bog der Weg zwischen Fichtenarupven und Scho nungen links gegen die breite Landstraße ab. Gerade an der Biegung lag ein verlassener Steindruck mit einer alten Hütt«, die früher von Wegarbeitern bewohnt gewesen sein sollte, jetzt aber seit langer Zett schon unbenützt und verschlossen war. Der Försher von Senkender- hatte ihr einmal erzählt, daß der Steinbruch zu Herrn von MimuerrvS Besitz ge hör« und wegen zu geringer Erträgnisse nicht mehr be trieben werd«. wirklich komisch", sagte er dann, „kürzlich kam in Wien ein wildfremder Mensch zu mir und behauptete, ich sei ein Dr. Richter — ich muß also entschieden wirklich einen Doppelgänger habeni" Mich täuschte er aber weder durch diese Worte, noch durch die Unbefangenheit, mit der er mich ansah, als ich unerwartet ins Zimmer trat. Ueber sein Leben in Senkenberg kann ich noch nichts berichten, als daß der alte Herr ihn noch nicht empfangen hat und er seine frei« Zett mit botanischen Studien zubringen soll — so erzählte Prosper gestern. Line Bemerkung glaube ich vorhin gemacht zu habeni: Obwohl er äußerlich sehr herzlich mit seinem Vetter verkehrt, laS ich doch in seinen kühlen, grauen Augen, als er sich unbeobachtet glaubt«, das Gegenteil von Freundschaft. Wie ging es. Ihnen neu lich in Senkenberg? Jemand erzählte, Sie hätten die halbe Nacht bei dem alten Herrn verbracht? Ist daS möglich? Warum schreiben Sie mir nicht? Drei Tage sind seitdem vergangen, und ich brenne doch vor Neugierde! Wenn ich etwas Neues zu melden habe, werde ich eS Ihnen an die angegebene Adresse Mitteilen, Für heut!» adieu — ich muß mich nun doch wieder unten zeigen. Melitta.« Sie kuvertlert«, siegelte zur Vorsicht und adressiert« an Herrn Alphonse Rodin, Hotel zur Krone, Prachatitz. Nachdem sie den Brief eigenhändig in den Postbeutel getan hatte, begab sie sich in den Park. Melitta kam gerade zurecht, um di« Verabschiedung der beiden Senkenberger Vettern mitzumachen. „Wollen wir noch «inen kleinen Abendsvaztergang machen, Lisa?" fragte sie dann ihren Schützling, nach dem sie wieder allem waren. Ab« Lisa hatte keine Lust. Sie war verstimmt, daß Prosper heute seinem Vetter zuliebe h früh fortgemußt und batte überdies ihrer Mutter versprochen, ein paar Schlafröcke anzuprobieren. „Da wirst du wokl allein gehen müssen, Liebste! Aber wenn du wieoerkommst, dann will ich dir dafür ein großes Geheimnis anvertrauen!" schloß st« mit schelmischen Augen zwinkern. Während Melitta langsam ein« hübsche» Feldweg MV ' Die Ernüttelung der Rathenau-Möcder. Hall«, 18. Juli. Zu den Vorgängen auf der Ruine Saaleck wer ben noch folgende Einzelheiten gemeldet: Am Sonntag nachmittag meldeten sich bei der Hallenser Kriminalpolizei zwei junge Kaufleute aus Halle, die ihre Ferien in der Umgebung von Naumburg verlebten, und teilten mit, baß st« auf der Burg Saaleck zwei verdächtige junge Leute gesehen hätten, deren Aeußeres genau mit den Steckbriefen der Rathenaumörder Lbereinstimme. Die Kriminalpolizei gab diese Mel dung nach Naumburg weiter, und die dortige Polizei stellte fest, daß Ler eine Turm der Eaaleck von einem Schriftsteller Stein bewohnt werde. Dieser weilte zurzeit nicht in Saaleck. Dagegen war am Sonntag abend Licht in den gimmem Steins zu bemerken, und es j sprach nach allen Beobachtungen viel dafür, daß die Mutmaßung^ > Ler beiden Kaufleute richtig waren. Am Montag morgen wurde von -Hallenser Kriminalbeamten die Burg umstellt. Man versuchte zunächst mit Hilfe eine« Schlossers, die Tür zu öffnen, mußte aber die Fest stellung machen, daß von innen ein Schlüssel so geschickt angebracht war, daß der Schlosser die Tür nicht öffnen konnte. Die Beamten zogen sich darauf iu die Wälder zurück und beobachtete» den ganzen Ayz di« Bürg. Am Nachmittag zeigten sich M dem Turm .die Felden, jungen »Leute, die ein Signal mit einem Taschentuch gaben. Gegen Abend hatten sich die Kriminalbeamten mit Brechwettzeugen versehen und drangen in der 7. Stunde von neuem gegen die Burg vor. Als sie die Tür eingeschlagen hatten und in das Arbeitszimmer des Schrift stellers Stein stürzten, fand man die beiden Männer tot vor. Beide hatten sich durch Kopfschüsse getötet. Die Kriminalpolizei stellte fest, -aß es sich tatsächlich um di« beiden Rathenau-Mörder Fischer und K«rr handelte. Dr. Stein, der Mieter der zu einem in der Nähe von Lvthen ge legenen Rittergut gehörenden Burg Saaleck, ist mit seinen Bemüh- rmgen um bas Thüringer Heimatwesen in weiten Kreisen der Oeffent- lichkeit bekannt geworden. Er propagierte die Restaurierung der alten Burg und hat sich statt für die Wanderbewegung der Jugend eingesetzt. Dr. Stein ist am vorigen Donnerstag mit seiner Frau nach Berlin gereist. Er kam am Montag abend zurück und wurde von der Polizei festgenommen. , Tales und hat M namentlich auch um bi« Förderung d«, Interessen stt«r ««seren tzibnat groß« Verdienst« «war* ven. Im Jahr« LA» wurde er zum Lhrenöürg« do« Aue^ernannt. Auch ein« Straße unser«» Stadt trägt seines * Di«Mrche«stei»er dm» «nkommen abeieh-ar. Im Sk«u«rau8schuß veS Reichstage- wurde auf «»trag veS Abgeordneten Mumm mit iß Stimme« gegen die So zialisten dem VetchSetrEommensteuergesetz di« Bestimmung einaefügt, daß „Steuern an di« 1» Art. 1S7 der Reichs verfassung genannt«» Körperschaft«»", d. h. bi« Kirchen- steuern, vom Gesamtbetrag« d«r Einkünfte in Abzug zu dringen sind! Der Beschluß, d«r di« kirchlich« Arbeit da mit als kulturell und sittlich wertvöll anerkennt, ist umso mehr zu begrüßen, als damit der erneut unter der Partei- poltttsch organisierten Arbeiterschaft einsetzenden Agitation durch di« sozialistische Presse zum KtrchenauLtritt ledig lich där Kirchensteuern wegen begegnet wird. * Nationalfeiertag zum Gedächtnis der Gefsllenen. Der Dolkskirchltch« Laienbund für Sachsen hat'in einer Eingabe an ven deutschen Reichstag beantragt alS Ge- dächtntStag wr die Gefallenen den Johannistag (24. Juni, der in Sachsen in weiten Kreisen bereits alS Lotengedenktaa gewertet wird, zum staatlich anerkannten Feiertag für das veutsch« Reich zu erheben. > * Vierpreiserhöhung. Der SHutzverband ber nord deutschen Brauereien sieht sich gezwungen, den DierpreiS um Sü Prozent zu erhöhen. Er stellt sich bann für Gast wirtschaften auf 1200 Mk. für den Hektoliter. Im Aus schank wird darnach künftig das drei Zehntel GlaS in einfachen Gastwirtschaften ohne Kellner auf 8 Mk., in anderen Gastwirtschaften auf S Mk. zu stehen kommen. " Neuprägung von ReichSmünzen. In den deutsch«» Münzstätten wurden im Juni geprägt für 1224 604,18 Mk. Fünfpfennigstücke auS Eisen, für 3461868,50 Mk. Zehn- Pfennigstück« aus Zink und für 1804604SM Mk. Fünf- zigpfennigstücke aus Aluminium. * De» Arbsitsmarkt im Juni. Nach dem Berichte des Landes amtes für Arbeitsvermittlung zeigte die Kurve der Arbeitssuchsnden- zahl im Monat Juni, nachdem sie in den Vormonaten sich ständig ab wärts bewegt hatte, erstmalig wieder einen gewissen Gleichlauf bezw. «in« leichte Aufwärtsbewegung. Die den Arbestsmarkt- beeinflussende» Erscheinungen der Wirtschaftslage, wie Mangel an Facharbeitskröften, Wohnung»-, Kohlen- und Rohstoffmangel, traten auch im Berichts monat in Erscheinung. Auch die Dermittelungstätigkeit war im all gemeinen noch äußerst reg«. Trotzdem machten sich in einzelnen Berufsgruppen leichte Rückschläge in der Beschäftigungsmöglichkeit be merkbar, die in einem Anwachsen der Arbeitssuchendenzahl zum Au»- Lruck kamen. Die Gesamtzahl der Arbeitssuchenden stieg bei 82 be richtigenden öffentlichen sächsischen Arbeitsnachweisen von 18 887 (8403 männliche, 8784 weibliche) Anfang Juni aus 15 S8S (8787 männ liche, 7216 werblich«) Anfang Juli, also eine Steigerung von VS. Di« Zahl der gemeldeten offenen Stellen blieb sich ungefähr gleich (S83S ' gegen 8847 im Vormonat). Ein Sinken der Mbeitssuchsnoenzahl vL- zeichneten noch folgende Berufsgruppen: Landwirtschaft, Industrie der Stein« Uno Erze, Metallindustrie, Spinnstofsgewebe, Papierindu strie, das Nahrungs- und 'Genußmittelgewerbe, Bekleidung»- und Neinigungrgewerbe, Vervielfältiaungsgewerbe, künstlerisch gewerblich« Berufe, Gast« und Schankwirtschaftsgewerbe, frei« Derufsarten. Da gegen trat ehre Steigerung der Arbettssuchendrnzahl «in in der Leder industrie, im Baugewerbe, in der Gruppe für Maschinisten, Heizer und Fabrikarbeiter, im Handelsgewerbe, tn der Grupp« für-sonstig«, Lohnarbeit und häusliche Dienste. Keine wesentliche Veränderung der Arbeitssuchendenzahl zeigen der Bergbau und die chemische Industrie» * Der Ro-genschnitt hat in der leipziger Gegend bereits begonnen. Vom Lisenbahnzug aus sieht man viel fach das abgemähte Korn teils ausgebreitet auf den Fel dern, teils in Puppen stehen. In unserer etwas rauheren Pfeg« wird es wohl noch ein Weilchen dauern, bis Sichel und Sense, die Felder kahl macht. Die schön« Jahres zeit ist dann vorüber, dann ist der Herbst und der Win ter nicht mehr fern. In Anbetracht der mißlichen Kohlen verhältnisse wird letzterer nur mit gemischten Gefühls» er wartet. ' G m. Neustadt«!, 19. Juli. Der SchurauSschuß be schloß in seiner letzten Sitzung, dem Einspruch der sozialisti schen Arbeitsgemeinschaft gegen die Elternratswahl» der sich in der Hauptsache aus die mangelhafte Ausstellung der Wählerliste gründet, stattzugeben und eine neue Wahl vorzubereiten, womit der bisherige Wahlvorstand beauf tragt wurde. Um Klarheit über den Umjang der Lern- !kasimm sein« BI schlest,« «tn ret« e«, c-lW tun, um v-«schktzfi«n, sc weit« HU «ntwick^^ emL «r Herr von Lavandal lachte laut auf. - „Ach, lassen Sie Ihre Tochter doch, Baronin! Ls ist charmant, von so schönen Lippen — die Wahrheit zu Sören! Kousinchen, ich gebe Ihnen recht, aber mit dem § Vorbehalt: Wir werden erst dumm, wenn di« Liebe zu Frauen uns dazu macht!" „Pfui! Wie ungalant!" „Na, nichts für ungut. Wir wollen darum doch gute Freundschaft halten, weil wir Leidensgefährte» in d«r Un- Lurst Onkel Joachims sind!" Ohe» t» ihrem Zimmer saß Melitta und schrieb an SUaö Hempel. „Lr ist out. Und ich glaube, ich könnte einen Lid ablegen darauf, daß «r derselbe ist, der alS Dr. Richter bet uns daheim wohnte. Ich tat, wie St« mir befohlen, der der Begegnung. AlS Ich seine Aehnlichkett mit einem ^Bekannt«?' erwähnte, lachte «r sehr herzlich, „Da- tst Reichswehr und Republik. Au» Kreisen ber Reichswehr wird grschttibm: Di, letzte» Lochen haben da» Rrtchswehrprovlem wird« in de» Vordergrum» trete» lassen. Di« Anariss, gegen di« tn ihr, insonder- beit in ihrem Offizierkorv», angeblich herrschenden Tendenz«», di« sc^n vor brr Ermordung M» Minister» Dr. Rathenau sich von Doch« »u Woche steigerte», erreichten nach der Mordtat ihre» Höhepurck. Der Reichswehrminister hat sich vevmlaßt gesehen, bi« Einsetzung eine» parlamentarischen Untersuchungsausschusses »u beantragen, um bi« Behauptungen, die de» AnMüffin zugrunde u«gm, einwandfr»t nachzuprüfen. Der Kampf gegen di, Reichswehr will sein, Berechtigung daraus herleiten, baß ihr« Angehörigen infolge ihrer monarchisch«» Gesin- nung keine zuverlässigen Diener der Republik seien. Hierin liegt der Borwurf der beabsichtigten Verletzung der Eidespflicht umschlossen. Hiergegen in der vessentlichkett in Schutz genommen zu werden, Wnnm die Männer vrrlamen, di« sich »um Waffendienst verpflichtet haben. Niemand wird verkennen, baß einem Anhäng« der Monarch!- scheu Gtaatsform der Entschluß nicht leicht gewesen sein kann, dem Staate in seiner heutigen Form nicht nur zu dienen, sondern sich auch di« Verpflichtung aufzuerlegen, di» Waffe zum Schutz, der gel- tenven Verfassung zu tragen. Der aber sich hierzu entschlossen urld den Eid geleistet yat, muß diesen inneren Kampf vorher durchgekämpst haben; in ihm hat der Gedanke, dem Vaterland« gerade tn seinem Un- glück dienen zu wollen, alle» andere überwunden. Wer ander» denkt, handelt zweifellos unchrenhaft, wenn er in der Reichswehr bleibt, und unehrenhafte Gesinnung sollte niemandem vorgeworfen werden, ehe er einer solchen überführt worden ist. Von -er Reichswehr ist ««sogt rvovden, sir sei ein »Fremd körper in -er Republik'; unbestreitbar wird sie von viele» so empfunden. Wer berechtigtem ZweisÄ begegnet, ob -ie Schuld aus schließlich bei ihr liegt. Angehörig« verWeden-rr Parteien haben in dem Marsch einer Reichswchvabteilung Lurch -i« Straßen am Tag« nach Ler Beisetzung Le» Ministers Rathenau eine gegen die Bevölkerung gerichtete Demonstration «eschen und hieraus die Forderung abgeleitet, sämtliche Offiziere zu entlassen. Un» scheint in dem Marsche von Regimentern der deutsch«» Republik «in« Demon stration für Lies« zu liegen. Der „Vorwärts', von L«m feder Reichswehrangehörige weiß, daß er La» Sprachrohr Ler in Ler NegiimuLg einflußreichsten Partei ist, spottet über die Posten, die vor dem Reichswehrministerlum stchen und nennt ihre Aufstellung „eine empörende Unsinnigkeit'. Dasselbe Blatt kritisiert di« ordnungsmäßig« Ausführung «ine» Gewehrgriffes Lurch «ine Abteilung und sicht in ihr den Ausdruck einer zu bekämpfenden Gesinnung — al» ob mangelhaftes Wftreten der deutschen Trupp« in der Oeffrntlichkeit Deutschland Mr Ehr« gereichen würde Wir sind Ler Ansicht, Laß Li« Reichswehr kein Fremdkörper in der Republik sein darf, und halten nicht mit der Forderung zurück, daß sie nicht nur «in zuverlässige» Instrument auch in ihrem Auftreten al» solches erscheinen muß. Daz« ist aber auch nötig, Laß ihr in der Oeffentlichkeit Ler Platz eingeräumt wird, der ihr zukommt, und st« nicht nach einem Schema, das sich überlebt hat, behandelt wird. I OerMche Angelegenheiten. " Geheimrat Dr. Paul Mehnert -s. Auf «in« Er- holungsreise in Norwegen ist Se. Exzellenz Wirklicher Ge heimrat Dr. jur. et. med. h. c. Paul Mehnert am Mon tag einem Herzschlag «legen. Dr. Mehnert hat erst am 7. Mai d. I. unter Anteilnahme weitester Kreise in kör perlicher und geistig« Frische seinen 70. Geburtstag feiern können, aus welchem Anlaß ihm eine Fülle von Ehrungen zuteil wurde. Dr. Mehnerts Nam« ist mit der Geschichte der sächsischen Politik eng verknüpft und in der sächsischen und deutschen Landwirtschaft verehrt man ihn als einen der hervorragendsten Führer. Seit dem Jahre 1877 spielte er im öffentlichen Leben eine hervorragende Rotte. 1885 wurde er Mitglied der Zweiten Kammer der Sächsischen Ständeversammlung, der er bis zum Jahre 1909 — von 1900 an als ihr Präsident — angehört hat. 1909 wurde er-vom König in die Erste Kamm« berufen. AlsFühr« der Konservativen Partei und Fraktion hat Dr. Mehnert weitreichenden Einfluß ausgeübt. Und so sehr seine Po litik auch von links her angefochten wurde, so sehr war er persönlich in allen Lagern geschätzt. Die sächsische Landwirsschaft verehrt in ihm einen ihrer hervorragendsten Förderer. Seit 1877 wirkte er im Dienste des Landwirt schaftlichen Krediwereins, dessen Vorsitzender er 1885 wurde. Seit 1900 gehörte « dem Landeskulturrat an, der ihn (Fortsetzung folgt.) M ' ' Di« deutsch-Polnisch« Konferenz. Warschau, 1s. Juli. Die «rst« Sitzung der Leutsch-polnischen Konferenz zur Durchführung Ler zwischen Len beide» Ländern be reit» abgHchlossen«» Verkäse und Übereinkünfte sowie zur Lösung rin« Rech« weiterer Fragen» von welchen -a» Zusammenleben beider Nationen abhängt, sand heute vormittag statt. Nach Len Begrüßungsansprachen, in welchen sowohl von La» Bevollmächtigten der. polnischen Regierung, Minister Olschewski, als auch von Lem Präsidenten Ler deutschen Delegation» Ministerialdirektor v. Stock hommern, Lie Hofftrug zum Ausdruck gebracht wurde, daß Lie Verhandlungen bei gegenseitigem guten Willen zu einer Verein barung führen mögen, welche Lie Grundlage zu einer gedeihlichen Mtwickkurg beider Länder schaffe, legte Minister Olschewski Ler deutschen Delegation Entwürfe des Verzeichnisses der Fragen, Lie Gegenstand Ler Berhandlugen sein sollen, und Ler Geschäftsordnung L«r Konferenz vor. Ministerialdirektor v. Stvckhommevn «Mitte, Berlin, 18. Juli. Der Staatsrat von Anhalt verbot Las Er scheinen Ler »AnhaMchen Rundschau" in Dessau auf 4 Wochen. Frankfurt a. M., 18. Juli. Das Oberpräsidium für Hessen- Nassau teilt mit: Die von dem auf antisemitischer Grundlage stehen den Gruppen der deutschen und österreichischen Studentenschaft für Die Erben von Senkenberg. Kriminalroman von Erich Ebenstei»». Um«. Copyright 1918 by Greiner u. Lomp. Berlin W. 30. , (Nachdruck verboten.) (44. Fortsetzung.) „Weißt du, was ich glaube, Lisa? Daß er in seiner eigenen Ehe vielleicht nicht so glücklich war, als man denkt?" Entschieden hat er ein Vorurteil gegen das ganze weibliche Geschlecht — man muß ihm verzeihen — —" «Sehr gut! Als ob das ein Milderungsgrund wäre! Ganz im Gegenteil! Dann «st recht muß man ihn eines Besseren belehren! Ich werde das bei nächster Gelegen heit tun!" „Diese Gelegenheit dazu will er dir ja eben nicht »eben uns so wird es wohl ein frommer Wunsch bleibend' Ein halb belustigter, halb mitleidiger Blick aus Lisas enzianblauen Augen streifte ihn , „0 wie „dumm" ihr Männer doch manchmal seid!" „Lisa", ließ 'ich in diesem Augenblick der Baronin Stimme tadelnd hinter beiden vernehmen. „Wie kannst du nur "
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