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- L MM » »r«. Nr. 167. 75. Jahrg . Sch»«z«i»e„» am 18. Juli 1922. Lar A«k 8« S1«dt- — Emährungsamt. ieühstag wmd« heut« das Gesetz zm» »Lesung beraten. in könne. Mo so Vetli», 16. IM. In b« n««n >er > Wieher n beutscher Männer ui» Kramen -.^vÄution war ein-nationale» Un- in al» Kein LÄi? ««,« i« -rnGeschäfttsielle» -« „«rzgrbirgische» volk»fre«ck^ in Mae, SHM«G MM» »O töchwarAtNberg atrtzeseheir Verbau, Da» «Mueft »rch «etbt. ' Berlin, 18. Juli. Der Partoiausfchuß her Sozialdemokratisch«« Partei wird demnächst «inberusen w«d«n. lieber bi«, Drrhanb- lunngen zwischen den beiden Parteien Verlautet jetzt, di« MchrhM- so^ialdemokvaten hätten sich zuerst an di« rlmckhängjigm' -esochcht und ihnen di« Bildung «in« Kraktionsgsmetnschaft, also Lte.voy- händig« Devschmek-Mg, vorgeschlagen. M« Unabhängigen hätten «rauf ober niA mit Za geantwortet, da inzwischen au» dttn Lando zahlreich« Protesterklärungen einliefen. Darauf wurde 'he« chloffen, auf die Erweiterung der Sttgtenmg übechaupt zu «er» Men. Die Negierung Dirch soll bleiben und der Reichstag st, di« gierten gehen. Zn der Zwischenzeit soll «her di« Verschmelzung « beiden Parteien vollzogen wovden. Der Parteitag de» Mehr« leitssogiMsten im September wird auch der PWHmetzüngHi Parteitag beider Parteien sein. di« «>! Isttnistäriaidioektov ». Schlieben barufträgt worden. Di« Eik- adun^r an Li« Gpitzenorganssfatioen kauten auf Doan«»ta» LM Schwarzenberg. Weise erhöht werden-. 1.) für di« nach dem 30. IunilS22 «folgenden Zichleradlesmigen^aus 7L0«^^ sür den odm, bei Abnahme durch Münzgamusser auf 785 Mk, L) Mdi« nach km» Sl .' Just,1AS «rsolgenden Zählerablesungen auf 8L0 Mk. für den cdw. du Mnahm« durch Münzgasmesser aus 8^5 MH. Schwarzenberg, am 17. Zusi 1922. L« Ml M MW. ——^-5«u«ro.-M„ I» ««UaEl »UPNUM ch««.a»»t»> LNpno Nr. leer«. Lme etngetreten. Wir Bayern ftchen auf dem Standpunkte, das Bruder «ins» und desselben Volkes sich nicht weiiw: ausenrad«- roden sollten. Vielfach handle es sich nur um MßpmMrchnisse, Ich habe hier gesagt, 80 Prozent de» bayerischen Volke» fühlen monarchistisch. Mor kein vernünftiger Bay« -enkt dort <m Der» fassungsumstu». Er sei DsrmmftrepubMmsr. Der Redner ver langt eine große politische Linie in Deutschland. Wir-seien außen politisch dem Untergang« «weiht, wenn wir nicht im Innern «men Gottesfrieden schließen. Nur «ine gr^e Front all« Parteien di« da» Vaterland vom Abgrund rette» wollen, könne uns hüfen. Abg. Dr. Stresrmom (D. Vpt.) nennt die Ausführungen de» Vor redner» eine staatsmännische Rede. Sie sei «in wohltuend« Gegen satz zu anderen Ausführungen am heutigen Tage. Auch er verweist warnend auf di« großen außenpolitischen Gefahren, die Einigkais im Innern erforderten. Emminger habe mit Recht daraus hiqgewiesen, daß man nicht immer nur in den Wunden der Vergangenheit wühlen sollte, sondern daß wir den Blick in di« Zukunft rtchteii müßten. Wir müssen zum Geiste der Ordnung und der Zusammenarbeit-zurückkchwn. Di« Rede de» Abg. Bazille sei sehr bedauerlich. Welch ein Abstand zwischen der Red« des Abg. Düring« und der b«» Abg. Bazill», welch« Entwicklung von d« ersten bi» zur dritten Lesung! Wenn « gelungen ist, eine gewiss« Beruhigung in Deutschland zu schaffen, so ist'da» auch da» Verdienst derjenigen, di« manche» Liebgewordtne hintangestellt und kräftig mttgearbeitet haben. Auch außenpolitisch «gp. bi« Red« sehr gefährlich. Sie mußte Del in« Feuer gi«ß«n. Da» persönlich« Material gegen den Abg. Bazille kann nur den Gehsimakte» ritte» Ministerium, entstammen. Degen einen solchen der Rednertribüne de» Reichstag« muß «rast« legt »«den. Der Redner wandte sich dann dem . hu und führt an, daß «in Ausgahmecharakter nicht mehr b » ' N« Rrcht ö« polittschen Versammlung sei «sichert. Dem Parteicharaki« und jeder schikanös« Lharakt« geno»vaenw«-«m Vie Dtdn« empfiehlt? «inen Antrag/ wonach b«i den Ziitunstsberboten' auf länger« Dauer «in auffchiebende» Veto ermöglicht' «erd«. Die Deutsch« l Volk-Partei stimm« dir PoMe mit « L«r Gvwaritm^baß rtStet dann awWovhe M« Was ver Reichstag üm Dagr der dritten Lesuttg bot, das war auch keine Erhöhung und keine Erhebung. Diese Selbstzerfleischung ist ein Ergebnis des üblen Parteiwesens, daS in Deutschland völlig entartet ist, weil bei vielen Parteien das Vaterland erst in zweiter Reihe oder gar- nicht kommt. Der Engländer ist zunächst einmal Eng länder, dann erst Tory oder Whig. Wenn das englische Volk so schwere außenpolitische Krisen zu durchleben und durchbeben hätte, wenn es an seinem Weg nur Dornen und Disteln sähe, würde es dem Auslande ein Bild in nerer Geschlossenheit und Selbstsicherheit bietpn. Bei uns in Deutschland ist das anders. Wir wis- sen nicht, welchen Erfolg das deutsche Stundungsgesuch bat, wie -ie neuen Zwangsauflagen beschaffen sind oder sein werden, die heute schon die französische Press« mit leidenschaftlicher Heftigkeit fordert. Zu tragen werden sie nur sein, wenn im deutschen Volk der Wille zum Leben unüberwindlich stark ist, wenn es zu einer Arbeits- und Schicksqlsgemeinschaft zusammenwächst. Da darf kein Teil den anderen gefährden, da darf das Reich der einen Par tei nicht die harte Waffe eines Ausnahinsgesehies gegen die andere Partei in die Hand drücken, da darf kein Land fühlen, daß es wichtige staatliche Rechte preisgeben soll. Schwarzenberg. Markenansgabe. Di« Ausgabe du Lrakmarhen für di« neu« Bersorgungsperiod« erfolgt Donnerslag, den Hst. MM IM» nach untenstehender, Ausstellung. Hierbei machen wir auf folgendes aufmerksam:! q) Die Brvtmarkentasche ist vorzulegen. d) Einwendungen wegen unrichtiger Aushändigung werden aus keinen Kall angenommen, wenn der Empfänger der Marken die Ausgabestelle verlasten hak. o) Personen, die ihre Marken am Ausgabetag« nicht abholen, erhallen dies« am Freitag, »an 21. galt 1822, vonntttaga 8-1 Ahr, im Ernährungsamt und in den Perwallungsstellm Wildenau und Reuwelt gegm Bezahlung einer Gebühr von 50 Pfg. für jede Markenkasche, ä) Di« Marken werden nur an erwachsene Personen ausgehäntzigt. s) Da» Ernährungsamt ist am Marken-Ausgabetage geschlossen, t) Die Einteilung in der Aufstellung ist gm<m einzuhalten, andernsolls Zurü«w«isüng «folgt. , «nsstallnugr 1,2. u- 8. Bezirk: Ernährungsamt (Stadthaus l), S. u.6. Bezirk: Verwaltungsstelle Sachfen'eld i 4. Bezirk: Dorraum-er Sandels-und Gewerbe- 7. . Verwaltungsstelle Neuwelt , schule, 8. Verwaltungsstelle Wildenau^ ««»gabazallasr 1., 4. und 5. Bezirk von». 8—12 Uhr, 2., S. und S. Bezirk nach«. 1—4Uhk 7. und 8. Bezirk vor«. 8—1 Uhr, nachm. 3—4 Uhr. Das Schutzgesetz angenommen. 7" Der Reichstag hat das Ausnahmegesetz in dritter Lesung angenommen. Ob es eine Zuchtrute ist, die dem deutschen Voll gebunden worden ist, wird die Erfahrung zeigen. Was wir bisher schon unter der AuSnahnrever- or-nung erlebt haben, läßt mancherlei erwarten, vor allem Pie einseitige parteipolitische Amvendung. Stellen wir noch eipmal fest: das Gesetz ist ohne Beispiel in der newosten Verfassungsgeschichte. Ls ist ohne Beispiel, weil es das Grundgefüg« der Weimarer Verfassung zerbricht. Mörder- zirkei sollten getroffen werden, während es in Wahrheit B«li«, 18. Juli. Im Rt>. Schutze de» Republik in dritter . _ Abg. BoM« (DnÜ.): Es fei notwendig- darauf hinzuweffen, -aß die Links jetzt Labei sei, das zu verbrennen, was sie früher verehrt habe. Mir dürfen politische Richtungen unter Ausnahme recht stellen, di« mit Gewalttaten nichts zu tun haben. Aus dem Munde des obersten Hüters der Gerechtigkeit hoben wir gehört, daß all« dies« neuen Gesetze sich gegen recht» richt« sollen. Am Tot« und 140 Verwundete fielen bei den Demonstration«» »ach dem Morde Rathemm». So schützt Dr. Wirth Leben und Eigentum der Bürger. (Großer «chattender Lärm link» und in der Mitte. — Der Präsident erklärt, er bsdmrre dies« persönlichen Angriffe gegen den Kanzler, könne aber nicht Einschreiten. — Neuer Gntrüfkmgs- sturm auf Ler Lintzen. Schimpfwort,.) Der Redner erklärt, daß er nur davor gewarnt Hobe, die verderblich« Politik fortzusetzen, (Er neut« Lärm links. — Der Präsident ermahnt den Redner, nicht solche ^enen hevvovzuvusen.) Der Redner bestveitet, persönliche Angriffe gegen den Reichskanzler gerichtet zu hoben. Gr fragte wo di« Enttüstung der" Linken war, al» man vier Millionen Deutsch« beschimpft«, und behauptet, fis träufle Gift in di« Wemdess de» deutschen Dolles. Di« Wut der Linken sei nur der Ausfluß ihrer Scham. Ohne die nötig« Mitarbeit d«r Deutschngtionalen wär« deuMen Republik. (Großer Wtrm link». Der Präsident ersucht den R«Ln«, die «regt« Stunmung de» Haus«» nicht zu verschärf«!. — Die Abgeordneten der Linken umorängen,t»«n Redner und hindern ihn , eine Zeitlang am Weitersprechrn. Andauernd« groß« Erregung im Saale. (Ammse von rechts und links.) Der RÄmer «klärt, daß er diesem Geseks nicht zustimm«:. " — Nationen Hötte» mtt dem Morde nicht» zu tu «Mische Kreise sei di« Partei «richt verantwort!! national«» lebten in schwerster Besorgnis, daß. diese» Attentat nicht La» letzte sein könne. Gäbe es irgend einMittel zur Verhinderung »er Dwvdtaten, so müßte e» mmemmdt wsod«n. (Zurufe link»: Mull« t schon wieder!) Die Deutfchnationalen hatten nie »um t, wohl ab« di« Link«. (Großer Lärm link»., Di« ittspartoien verlass«» »um großen Teil den Saal.) D« c Veopvochting wurde vom LW d« Reicks- , Wenn man so argumentieren wollt« wi« di« man sog«», daß di« Reich»», evftng Dezichungen Glmntag nach dem Rathenau-Mord« sagt« der Reichskanzler hi« im Reichstage: ^V« Feia» fi«ht »echtol^ Alles Unheil,, das aus Liese» fowelhaften Worte» entstand, kommt auf fein Haupt. (Große Ilmmh» links, Ruf« links: Das war «in« Drohung!) Der Reichs- Lmzler habe sich nicht gescheut, Millionen Deutsch«, als vat«rlano». kys W bezeichnen, und jetzt fÄlen diese unter Ausnahmegesetze gestellt Tageblatt Lbßnstz, «5 w«r-«a außttd«« vtt-sstnlltcht r Die Bekanntmachung«, 1 und d« Amtsgericht zu Aue. Verlag S. ». V«rkner- A«e» Sr--eb. gimsprni«», SM« »1. »««Utz l«mt sm«) 4«, SDu«».««« 1». 1», »ratztantchrtft, ««—»-«»lk^. ! «»MU , ' > ' Donnerstag, den 20. Juli 1S22. al» Material für deutschnational« Agitation gchglten habe. (SWe Les Präsidenten.) Dor Aba. Bazille fei nicht nur s-anzSMHer W- siormnung, sondern hohe feinen Urlr »b regelmäßig in Kimckrek verbracht. Al» « i« da» poMsche Löben eintrat, sei « Omäch linksliLeral, dann vechts-untionaüweral gewesen, Lis erfichnm der Revolution den Dmtschnationalen anschloß. > . Abg. Fehrenbach (Ztr.) weist die Rede Le» Abgeordneten Dazill« zurück und erinnert an die großen äußeren Gehren, von Lenen Deutschland bedroht ist. Auch Lio Opposition sollte «ine» Ton an schlagen, der fick einigermaßen mtt dem Anstand vereinbare» lasse. Die Situation fei wirklich «vnft, namentlich di« in Aussicht sichen den neuen Forderungen Ler Revarationstzommissiim. Das vater ländische Gewissen sollte daher m Älen Kreisen gestärkt werden. (Abg, Graf Westarp <Dntl.): Soll das auf uns zielen? — Zit stimmung bei Ler Mehrheit.) Die giftgeschwvllene Rede sei sorgfältig präpariert worden, um hier da» Gist zu verfpritzen. (gusiimmmnj bei Ler Mehchsit. Unruhe rechts. Zuruf des Abg. . Graf Westarp. Herr Graf Westarp, können Sie dies« Rode gütheißen? (Gra Westarp: Jawohl! — Große Unruh«. Zurufe Lei der Mehcheit. Dann haben Sie sich Ihr Urteil selbst gesprochen. Mit diesem Dif und mit dieser Galls werden Sie auch in Ihren Kreisen tzsinen Eiirdvuck machen. Auch in Len Kreisen -er Rechten gibt es noch Leuts, die für diese Art Les Kampfes kein Derstiirckmis haben. (Beifall bei Ler Mehrheit.) Abg. Emminger (Bayr. Vpt.) dankt dem Redner für diesen Schlußstrich unter dies« unerquickliche Sten«. Der Redner logt dann nochmal» die Gründe dar, die seine Partei zur Ablehnung Solzverfieigerung. Lauterer Slaatssttrstrevier, eo»»,»««». »« 2K g»li 1822, vor«. Uhr, iai Goflhof »M»M«A« in Me. 230 m. Stämme 10—30 an stark, 1700 w. Sikhe 7—15 cm stark, 400 w. Klvtz« lsi-34 cm stark» 204 w. Derdstangen 8—12 om stark. Abt. 32 und 37 (Aahlschläge). Kvrflrsvtervermnltting 0«nü«. gwrsMMM «th»n»zsn»srU. '7 wir zu allen Schwierigkeiten noch «inen dauernde» Streit um di« Staatsform haben, dann kommen wir niemal» zu ordentlich«» KM»- den. Der Kampf um diese Dinge muß zurüchedrSnat werd«». Di» Jenaer Burschenschaft habe sich trotz der Besudelung ihre« Denkmals nicht zu radikal«» Treiben ßen lasse», sondern fi« habe zur Mitarbeit aufgerufeu. Wenn e» gelte, da» Bat«lach zu retten, sollten sich all« Daterlandsfrumde zusammenfinden. Abg. K«««n(Komm) häk die Situation imm«r noch fik kritisch und verl >gt, daß da» Gesetz nur gegen recht» angew werd«. Der Red« " uptet dann, dah^ au» d«m rommckisch«, A mord der " drutschnationaler Jünglinge SelL^efllh^Md Mangel an Selbsterkenntnis vor. . Den Fortsä den dieses Gesetz Lring«, könne mass nur verkennen, w«m man willig sei. Der Redner fordert den ZusammenMch der sozialists < . ' ' " einmal von der.sdgenannten L. Keil habe nicht als ALgeorbne bergischer. Arbeitsmintster. Er gelesen, zu deren. Geheimhaltung « verpflichtet »m Alles, was er behauptet Hatz«, sei umotzhr gewesen. Abg. Ke« (Sog.) nennt die DarlWmgen d« , Märchenerzählung. Er hab« unter VeMwÄchmg L« Tatsachen, , daß er von Württemberg Geld« erhielt,, bei. der Zivilbehörde Echalt hoben und umgekchrt. Dem Moralhilden müsse die Larve vom Gqlcht gerissen werden. Da- Disziplinarverfahren wrrde noch folgen. Abg. Fehrendtnh (Ztr.) bedauert, daß dieser, letzt« Weise ende. Der Reicketaa sei. nicht das Tribunal, um ltchen Angriffe zu entscheide». Das ist Sach« b« L fahren», da» der ALg. Bazille selbst beantragt habe. In der Einzelberatung erfährt sodann die Vorlag« verschieb«»- Abänderungen. Daraufhin wird da« Gesetz in namentlichev Abstim mung iss dritter Lesung gegen die Deutschnationalen, die Bayrisch« Volkspartei, d«n Bayrischen Bauernbund, einig» Deutschs Dolk»- parteiler und die Komnnmisten angenommen. Dafür stimmten 3M Abgeordnete, dagegen 102 Abgeordnete. 4 Abgeordnete «Nthietten sich der Stimme. Di« Annahme ist also mtt einer gwsidrttteknchchett erfolgt. Dann wirb noch di« Amnestkevorlag« und das SM Sb«S di< Pflichte« d*r B««ntt»n -um Schutze der Republik in dritter Lekung angenommen, .