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S! ilkch «iewock» Rutsch kein wies« polnisch werden." -I !« Vie ! iurr- 68888145 Goldmark für zusammen: 1321 641102 Goldmark. für für 1652268 Goldmark 12 666 606 Goldmark »itävo stow m von drei M SAM «vt«derh« r «n-i» l " Ba» tzlelche pokirssch« Watf, v»m wir Li«s« Nachricht «ntneym«n, sagt über ätz» brutsch a«Lli«Lene Vv«rschlek«»u: Holnjsche, """ > brutsch q«Lli«L !ünd wird durch ein^n Gow ch wird auch fkaat»rrchttich Men droht Lttge-alt^m für 8 238 661978 Ares. für 1717168 479 Pap.-M. Man soll « «Mich merk«: G, «rht um m«Hr al» Dinr Gtaatvformr ,» geht.. um den Staat sel-st! von all« V-lak, abzufth« für 49 353 684 Goldmark für 11558 641 Goldmark für 987 619017 Goldmark für 21552 479 Goldmark für 171 816 756 Goldmark 3. an Bentewagen 4. an Rückgabe von Werten ») an Frankreich WM b) an Belgien nlchk vdr- »a! Deulschlan-s Sachleislunge« a«, -em Arle-ettsverlrage. Immer noch stellt die Ententepresse und inrbesonderr Lie fran- zösische, dir Behauptung auf, Last Deutschland so gut wie nichts ge tan habe zur Erfüllung der Friedensvertragsverpflichtunaen. Daß diese Behauptungen in vollkommener, wohl zum Teil absichtlicher Unkenntnis erhoben werden, beweist die nachstehende Urbrrsicht über die Sachleistungen, die bis Ende Mürz d. I. auf Grund des Teiles VIkl (Wiedergutmachungen) des Versailler Vertrags seit Beginn des Waffenstillstandes von Deutschland an die Ententemächte getätigt «rtra-Dflhigketr brr einzelnen Unternehmen überhaupt tigt. vom Einkommen brr Erwrrtmgesellschaften sind v. L. al» Kö^ersKaftepeuer Muzirhen, darüber hiijau, ' Kontrollausschüffe. Wie das Dresdner kommunistisch« „Volks- blatt" mitteilt, bestehen in Sachsen Kontvollausschüss« in folgenden Orten: Zwickau, Hohenstein-E., Klassbenach, Gersdorf, Döbeln, Borna, Geithain, Lucka, Oschatz, Riesa, Regis, Trebsen, Wurzen, 2. 1 753 931 288 Pap.-M-, 3. 8 234 691 973 frz. Fres., 4. 8456 373 belg. Fres. Die Behauptung, das deutsche Volk sabotiere systematisch den Versailler Vertrag, kann hiernach, nicht länger aufrechterhalten wer den, zumal die hier angeführten Summen die Barzahlungen, die Zahlungen aus dem Ausgleichsverfahren, den Wert des deut schen liquidierten Eigentums im Auslande, den Wert des Rcichs- eigentums in den abgetretenen Gebieten, die Handelsflotte usw. — Werte im Gesamtbetrags von schätzungsweise rund 45 Milliar den Goldmark — gar nicht berücksichtigen. Demgegenüber mutet es höchst seltsam an, wenn in Beantwor tung einer Frage des kommunistischen Abgeordneten Sachin der französische Finanzminister am 4. Juli 1922 mitteilt, daß Deutsch land vom Waffenstillstand bis Ende März 1921 Sachleistungen im Werte von 2958 Millionen Goldmark bewirkt habe. Da immerhin doch angenommen werden müßte, daß dem französischen ffinanzmini- ,'ster auch die Leistungen bekannt sein dürsten, welche Deutschland bis zM ÄI. Mir^gctängi'hat. Außer diesen Leistungen wurden in dem gleichen Zeitraum u. a. noch 150 006 Wagen und 5066 Lokomotiven im Werte von 1^6 Milliarden Goldmark geliefert. An sogenannten Rücklieferungen wurden ausgeführt: 1. Vieh für 28 561 722 Goldmark 2. an Maschinen u. Ind.-Material für 265 861606 Goldmark " für 97 307066 Goldmark H-yesrllschaften . . »um L» E M, wobei «Nerding» di, S - Etwa» andere» ist e» bei Airtschastsgruppen, die amtlicher Preisbildung unterlligen. Hier ist vor. Mem an den Kohlenbergbau zu erinnern, der trotz der amtlichen Preisbindung KI. . 7. ltche Vergünstigungen genießt. Dabei ist di« finanziell« Lage de» Kohlenbergbaues,sehr, ernst. Aas die. Zechen für Hi«. Lonne als Aohlenpreio heute erhalten, ist, in Goldmark umgrrcchnet, erheblich weniger ass in her Vorkriegszeit. Der Bergbau hilft sich dadurch! daß er, um neues Betriebskapital zu erhalten, zwar^DivideNden aus- schüttet, aber auf der anderen Seite die Abteufung neuer Schächte unterläßt. Die Dinge liegen behte sa, daß in fünfzehn oder zwanzig Jahren die im Betrieb befindlichen Schächte völlig erschöpft sein wer- den. Reue Schächte lassen sich nicht in kurzer Zeit abtqufen, sondern gebrauchen Jahre und Jahrzehnte, bis sich abbauwürdige Kohle er- gibt. Die Körperschaftssteuer lastet daher auf dem Bergbau, zumal selbst für werbend« Neuanlagen keine Abzüge vom steuer bare« Einkommen gemacht werden dürfen. Der Abzug für werbende Anlage» ist der deutschen Steuergesetzgebung nicht fremd. Bei der Einkommensteuer ist diese» für Kleinwohuungsbauten zulässig. So wichtig der Wohnungsbau ist, erheblich wichtiger ist doch, daß die deutsche Kohlenwirtschaft nicht in zehn oder fünfzehn Jahren zusam- menbricht. EL ist deshalb angeregt worden, auch für den Bergbau die Ausnahme zuzulassen, sodaß für werbende Neuanlagen, die bis 1926 erstellt find, gestattet wird, etwa 16 Jahre lang Abzüge vom steuerbaren Einkommen zu machen. Die Frage ist umso dringlicher, als das Gesetz über die Zwangsanleihe zu einem neuen Kapitalentzug bei allen Erwerbsgesellschaften, insbesondere beim Bergbau führen !muß. ... . . / . i .r '» ' ' 7" I ' - ! AtL. 8456373 Fres. Insgesamt sind daher vorläufig Sachleistungen im Werte fol gender Beträge bewirkt worden: 1. 2 808 216 824 Goldmark, * Nun ists genug! Fast scheint es, als ob der ominöse Sieben schläfer doch sein Stücklein machen wolle. „Immer neue Güsse bringt er schnell herein, ach, und hundert Flüsse stürzen auf mich ein." An diesen Klageruf des Goetheschen Zauberlehrlings wurde man in den letzten Tagen unwillkürlich erinnert, wem: man die Regen mengen niederfallen sah, die bald dick, -bald dünn, bald in feinen Nebelschleiern, bald in starken Bindfadenströmen aus allen Himmels richtungen kommend uiederAingen. Ob es wirklich «in verregneter Sommer werden soll? Mc wünschen Sonnenschein. Der Land mann, damit die Kornreife rasch sortschreite, Li« OLstteute für Lie gute Einbringung der Kirschenernte, alle Sommerfrischler und Ferienfahver zu rechter Ausnutzung ihres großen Urlaubs. Hoffent lich erfüllt sich bald ihr heißes Sehnen! Wrt. , Drinnen und Draußen. Gin »Nachrichtenblatt der Berliner Arbeiterschaft", das <ün ff. Juli als einzige Berliner Zeitung erschien, berichtet von den ^Demonstrationen Les 4. Juli und schildert, wie Kino-Operateure j„Li« gewaltigen Massenszenen" gekurbelt hätten; in wenigen Tagen würden Liese Filmbilder Lem Auslande den Beweis erbringen, die Republik wirksam zu schützen. Mm selben Tage, an Lem in den deutschen Städten Deutsche gegen Deutsche denwNstrierten, zogen pol- nisch? Truppen mit Fanfaren in dis deutschen Städte in Oberschlesiett. ! In .Berlin trug man Plakate durch dis Stadt mit der Auf- schrist: „Gebt die politischen Gefangenen frei. Wir wollen nicht Worte, sondern TatenI" An diesem Tags wurden 50 Deutsche, Lie ! ihrer politischen Ileberzrugung wegen von der Entenlekommissivu in Ober sch losten zu Freiheitsstvafen verurteilt worden sind, aus OberschWen nach dem Rhein laude abtransportiert, wo sie unter französischer Aussicht in Gefängnissen schmachten sollen. Md niemand tritt für Liess Opfer rin! ; . In. Berlin führt man bei den Umzügen Galgen mit, an Lenen Ler längst verschwundene Militarismus in Gestalt von Ilnifovmpuppen baumelt. Zur selben Zeit schickt Fvanrveich vier neu« Regimenter ins Leutsche Rheinland, Polen behält den dritten Jahrgang zurück und begrüßt mit wehenden Fahnen 200 svanMisch« Offiziere al« Führer der polnischen Armee. Das Berliner Nachrichtenblatt meint frohlockend, Laß das Proletariat sich in den Revieren seiner „Gegner" gezeigt habe, die da gezittert hätten wir die Römer beim Einbruch der Vandalen. Poincave risst in Frankreich beim Bankett drs republikanischen Handels, und Industrie-Komitees alle Franzosen zu vollster Einigkeit auf. In Köln machen Deutsche einen Sturm auf das Kaiser-Wilhelm- Denknral an der Hohenzollern^Vrücke; sie brechen den Säbel ab und werfen ihn in den Rhein — die englische Polizei aber greift rücksichtslos ein und schützt dqs Denkmal eines deutschen Kaisers gegen die von . Deutschen unternommenen. Angriffe^ > Mit freudigem Stolz, weist man auf Lis unabsehbaren AlMiter- Heere hin, die durch die deutschen Städte ziehen. Inzwischen steigt der Dollar, sinkt di« Mark, wächst die Teuerung, schwillt die Not bis ins Riesenhafte. Man schließt krampfhaft die Augen vor Lem Auslande, vor der Weltgeschichte Les Tages! Denn der Feind steht rechts! Im deutschen Lande ist der Deutsche Ler größte Feind des Deutschen! Wohin geht der Weg? Wir kennen ihn aus unseres Volkes leidvoller Geschichte. Es ist der Wog zum Untergang des Reiches! Schon beginnt man im Auslande mit brutalster Offenheit die alten Ziele wieder Zu erörtern. In Ler „Nation Delqe" vom 28. Juni heißt cs: ,-Ls wäre klüger, gerechter und menschlicher gewesen, zu fordern, Laß Deutschland in Landabtretungen zählt, wie zu jener als barbarisch angesehenen Zeit, wo die Demokratie nicht über Lie Welt herrschte", und dann „mag es in Ländern zahlen all Las, was es nicht in Gold zahlen kann." Zn Oberschlesien aber überreicht ein früherer Auf ständischer dsm in Pleß cinziehenden General Szepancki einen ge schmückten Karabiner mit den Worten: „Symbolisch überreiche ich dir, Herr General, Liesen Karabiner eines Aufständischen. Möge di« feierliche lieberyab« Ler Waffe gleichzeitig der feierliche Schwur unsererseits fein, Laß wir im .Bedarfsfall« die Grenzen unseres Polen schützen und auch an unsere Brüder denken, die auf d?r Ederen Seite Obrrschlesiens geblieben sind." * Bo» Lex Invalidenversicherung. Dom 1. Ottz>ber L. I. ab sollen nach einem Beschluß Le» Reichstages zu Len jM bestehenden acht Lohnklassrn noch fünf weiter« hinzutreten, und »war Klaffe I m»t mehr al» 16 066 bis 27 066 Mark Iahresarbcitsverdienst, Klasse K mit mehr als 27 606 bis 39 000 Mark Jahresarbeit»- verdienst, Klasse L mit mehr al» 39 000 bis 54 600 Mark Ztchres- avbeitsvrvdienst, Klaffe M mit mehr ad 54006 bis 72 666 Mark Iahresarbeit-verLienst. Bisher umfaßte di« höchste Deitvagsklasse Len Jahresarbrits-verdirnst von 18 606 Mark. Al» wöchentlicher Beitrag soll in den neuen Lohnklaffen 18, 24, 32, 42 und 52 Mark «Hoben werden. Von den Beiträgen fallen dem Versicherungs, pflichtigen und seinom Arbeitgeber je di« Halste zur Last. Auch sollen die Unterstützungen zu den Mentenbeträgen erhöht werden. Danach ist Li« Unterstützung, soweit besonder« Umstünde e» er fordern, in Ler Invaliden-Vevsicherung so zu bemessen, daß das Ge samteinkommen Les Empfängers einer Invaliden- oder Altersrente Len Betrag von 7266 Mark, einer Witwen- oder Witwerrente den Betvag von 3206 Mark erreicht. Jetzt betrugen dies« Höchstsätze 4866, 3366 und 2666 Mark. Bei der Berechnung des Gesamtjahres, einkommens wird die Invaliden- oder Altersrente mit 3400 Mark, Lie Witwen, oder Witwer re nie mit 3200 Mark und di« Waisenrente mit 1600 Mark anzerochnet. Da» Arbeitseinkommen -er Renten» empfänger bleibt bis zum Iahresbetrage von 4000 Mark außer Ap- stch. Di« neuen Bestimmungen sollen nachFustimmung des R«ichs- rates mit dem 1. August d. I. in Kraft treten. Die aus der Er höhung erwachsenden Lasten sollen die Versicherungsträger über- nehmen. * Die Bautätigkeit in Sachsen wird jetzt vornehmlich durch Ge meinden und gemeinnützige Baugenossenschaften und Vereinigungen ausgeübt. Der Mai zeigt gegenüber April eine Steigerung der Bau lust (Saisonerscheinung). Ausgcführt und baupolizeilich «-genommen wurden 168 (64) Neubauten mit 310 (232) Wohnungen. Auf dem Baumarkt herrscht der Flachbau vor, begünstigt durch die Art der Baukosten-Zuschußverteilung. * Ei«e Bannot-Berstcherung plant die sächsische Brandversiche- rungskammer. Durch die Baunotversicherung sollen diejenigen Kosten gedeckt werden, öle zur sofortigen Wiederherstellung eines abgebrann ten Gebäudes in den früheren Zustand erforderlich sind und die nach den jetzigen gesetzlichen Vorschriften nicht vergütet werden könnem Die Versicherung soll eine freiwillige sein. * Internationaler Stenographen-mw-eß. Vom,7. bjs 10. August findet in Dresden der 12. Internationale Stenographenkongreß statt. Das Programm umfaßt Allgemeines sowie Vorträge über Parla ments- und Verhandlungostenographie, Theorie, Geschichte und Unterricht. * Keine Auflösung d«» Deutsche« Offiziersbnndes. Wolffs Sachs. Landesdienst hat die Meldung verbreitet, daß der Deutschnationale Offizierbund verboten und aufgelöst sei. Jetzt wird mitgeteilt, daß sich dieses Verbot nicht auf den D. O. B. bezieht. Der D. O. B. ist parteipolitisch neutral und ist nach seinen Satzungen die Verfolgung politischer Zwecke von seiner Tätigkeit ausgeschlossen. * Die Herstellung von Schlagsahne verboten. Das Wirtschafts- Ministerium hat neuerdings die Polizeibehörden angewiesen, streng darauf zu sehen, daß das vielerorts, vor allen Dingen in Kur- und Badeorten außer acht gelassene Verbot der Herstellung und des Ver triebes von Schlagsahne wieder beachtet wird. Die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Frischmilchversorgung erheischt auch jetzt noch strengste Durchführung dieses Verbotes. Zuwiderhandelnde haben Schließung ihrer Geschäftsbetriebe zu gewärtigen. * Die verloren« Sisenbahntarte. Daß man eine Fahrkarte ver liert, kommt ziemlich oft vor. In der Regel findet sie sich bald wie der, und so hat man keine anderen Folgen zu empfinden, als den Schreck über den gehabten Verlust. Manchmal findet sie sich aber nicht wieder. Dann muß man eine Art Strafe zahlen. Nach der Verkehrsordnung hat derjenige, der ohne Fahrkarte im Zuge betroffen wird oder die Fahrkarte verloren hat und Liesen Verlust nicht sofort Ler Republik" 1« «nisten. Da» A «uf, Men und antzerbem «lvi Lem Hauptau« fordert- nicht wurden. Es wurde» geliefert: Farben Medizinische Präparate Kohlen Kohlennebenprodukte Diohlieferunaen Loewener Bibliothek Bilder für Belgien Lieferung des Reichskommissar» für Wiedermssbau einschl. Straflieserung « Mfttder", i« »rv^is .. sch, Ovgesch. (Mit Leu Verhältnisse« scheinen -je Kommunist«» nicht besonLe» «ertpMt gu ftft». Im übttz«n «M»mit Äkr Schärfe gvgen -ich« Art Mit- regieveret unvevantportltcher Ebementk Front gemacht werden.) * UNser« Kohlemwt. Da» Elektrizität»««! Obererzgebirg In Schwarzenberg schreibt einrr auswärtigen Zeitung: „Zn Ihrem ge schätzten Organ befindet sich «ft» Artikel,,Aohlenrwt", in d«» hervor- Schoben ist, daß englische Kohl« in Westfalt» und Rheinland verwt'u» Let wird. Dis Situation ist noch viel trauriger, alsSi« «»»führen, denn hier im Llektrizitätowtrk Obererzgebirg muß englisch« und bH- mische Kohle verwendet werden, da die benachbarten Zeche» Le, Luaau-Oelsnitzer Revier» nicht die Förderung herauebringen, die zu» Befriedigung der Industrie erforderlich ist. Die Kohlenverteilung»« stellen rönnen den bevorzugten Unternehmungen, wie Elektrizität«, werke und Gasanstalt««, zurzeit nur noch 60 Prozent de» ohnehin spärlichen Kontingents beliefern. Nchmen Sie Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Umkchrung aller wirtschaftlichen Verhältnisse schon soweit fortgeschritten ist, daß englische Kohle an deutschen Schächten vorbei bi» an das Elektrizitätswerk Obererzgebirg laufen muß, damit die Industrie weiter arbeiten kann und nicht Leurfche Ar beiter zum Feser» gezwungen werden! (43. Fortsetzung.) Die Erben von Senkenberg. Kriminalroman von Erich Eben st ein. Amer. Copyright 1818 by Greiner u. Eomp. Berlin W. 30. (Nachdruck verboten.) „In welchem Verhältnis steht der junge Lavandal zu jenem Eberhard? War er sein Vater?" „Nein. Der Lump war unvermählt. Es gab zwei Brüder. Sie hatten damals ein kleines Gütchen hier in der Nähe, das Eberhard durchbrachte. Der anders — sein Bruder Felix — ist der Vater des jungen Lavandal!^ „Oükel und Neffe also!" Ein Blitz des Triumphes leuchtete in Silas Hempels Augen auf. „Kennen Sie die Namen der geretteten Passagiere. der .Atlantis?" War " „Nein. Lavandal war nicht darunter! Es waren drei ganz fremde Namen. Uebrigens verlor der Schurke durch den Tod am wenigsten. Hier hatte er nur Schulden hinterlassen und falsche Wechsel, für die er vielleicht durch Frau von Senken- berg Deckung zu finden hoffte, denn sie waren auf ihres Mannes Namen ausgestellt und ich glaube fest, er riet ihr nur darum, das Kind mitzunehmen, um dadurch auch für sich «eine Pression ausüben zu können." Hempel hatte sich wieder gesetzt und war tn tiefes Nach, denken versunken. Mark fuhr fort: „Um nun wieder auf die Ohrgehänge za kommen — Frau von Senkenberg trug sie beständig uv- hat mit ihnen das Schloß verlassen. Also müssen sie ja wohl mit ihr " „Und doch sind sie nicht am Grunde des Meeres, denn ich habe sie ja' selbst in Händen gehabt. Nur eine Frage noch, Mark: Ging Frau von Senkenberg ganz allein mit dem Kinde von hier fort?" „Sie nahm ein« jung«, ziemlich beschränkt« Magd als KbcheMWm mit. Trine Sedlaczek." , „Jawohl! Aber Scherz beiseite — ist es nicht unge recht und töricht, von Onkel Joachim, dem armer» Felix immer noch nicht zu gestatten, daß er sich ihm persönlich vorstellt? Dem eigenen Neffen! Dem Gast, den er doch schließlich selbst eingeraden hat, wenn auch nur auf dessen duckte Bitte! Es ist einfach unglaublich, unhöflich!" , „Gewiß!" Prosper blieb stehen und brach in Lachen aus. „O nein" — „Wirklich", -- „Gewiß", - man kann bei Gott mcht weniger redselig sein, als du heute, Lisa! Und bist doch sonst so ein süßes Plappermäulchen! Was hast du denn nur?" Lisa wurde rot. „Ich? Gar nichts!" Und dann tat sie etwas echt Weibliches: sie drehte den Spieß um und begann ihm Vorwürfe zu machen. „Warum Ist er so? Weil ihr alle euch seine Unfreund lichkeiten gefallen laßt! Weil ihr Feiglinge und kein« Männer seid! Zum Beispiel du! Warum hast du nicht eines Tages ganz einfach zu mir gesagt: So — nun komme mit mir, damit ich dich dem Onkel «nbkch vor stelle, ob er mag oder nicht! Denn schließlich kann eg unS doch nicht fressen!" i ' ProSper war erst so verblüfft, daß er seine „sanfte", blonde Feenkönigin", wie er Lisa nannte, ganz stumm an starrte. Dann murmelte er: Fairy-queen — du kannst also auch Gardinenpredigten halten, wie ander« irdische Frauen?" „Natürlich. Das heißt, wentt eS sein m»H." „Und dieSnral —" „Mutzte «S sein. Jawohl. Denn ich sehe wirklich nicht «tn, was dein Onkel sich zu ärgern hat, weil wir einander lieb haben. Du wW ihn nicht beerben, hängst nicht von ihm ad — was geht eS ihn also überhaupt anL" (Fortsetzung fetzt.) „Haben Sie auch von der nie wieder etwas gchört?" „Doch. Sie war sogar kurz nachher noch einmal hier in der Gegend, traute sich aber natürlich nicht ins Schloß. Ich hörte, daß sie übrigens gleich am nächsten Tage von der Gnädigen entlassen worden war." „Wo sie jetzt ist, wissen Sie nicht?" „Nein. Vielleicht weiß man es in ihrer Heimat. Sie stammte aus Dauba in Nordböhmen." Ich danke Ihnen. Ich weiß jetzt wohl alles, was not wendig ist. Wollen Sie nun so freundlich sein, Ihrem Kutscher zu befehlen, für mich anzuspannen." „Jetzt? Mitten in der Nacht?" „Ja. Ich möchte unbedingt den Frühzug von Prachatitz benützen." „Aber wozu diese Eile?" Hempel sah den Kammerdiener ernst an. „Um Ihren Herrn nicht eine Minute länger in Ungewiß heit zu lassen, als unbedingt nötig ist! Das begreifen Sie doch, Peter Mark? Und danken Sie Gott für Ihren Entschluß, mir vertraut zu haben. Ich will Ihr Vertrauen erwidern, in dem ich Ihnen gestehe, daß ich nicht der Altertümer wegen Senkenverg auffuchte. Ich suchte eine andere Spur und so Sott will, habe ich sie gefunden!" 23. > „Nun, wie gefällt dir meitt Detter Feltr?" fragte Prosper von Rodenbach einige Tage später seine Braut, als sie im Park langsam auf und ad gingen, während die Baronin dem heute zum ersten Male aus Mauerberg erschsenenen Herrn von Lavandal daS Gewächshaus zeigte. „O, ganz gut. Er scheint ein sehr netter, höflicher, junger Matt» zu fein", antwortete Lisa etwas zerstreut. „Ich brauche aber hoffentlich nicht etfersüchttg zu werden?" „O nein." „Du mußt nämlich wissen, datz rch kehr starke An- lagen zum Othello tn mir pertvüve fett ich dich kenne!" .Wirklich?"