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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192207083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-08
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1922
- Autor
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Da der sozialistische Verband für seine Verdächtigungen auch nicht Schatten des Beweises zu erbringen vermag, zieht er die von ei- Pfarrer von Funcke au» Oelsnitz über „Neue Zeiten — neue f Alle Frauen und jungen Mädchen sind herzlich eingeladen. — tag abend» 548 Uhr Bibelkrämchen für konfirmierte Töcht, kleinen Saal de« Pfarrhauses: Pfr. -erzog. Lw _ . „ „ „ _ ir. v. 8 Uhr Vor ¬ bereitung fllr Kindergottesdienst D: Pfr. -erzog. Klrchetmachrichlen Sonntag, den 9. Zull. Ktrchennachrichtra, di« Kl der Freitag» erscheknenben Ssunnner ausgenommen werden sollen, müssen bl» Donnerstag», mittag», in der Hauptgeschäftsstelle An« eingegangen sein. ««publtt «in sozft- den Schatten des Beweises zu erbringen vermag, zieht er die von ei. nem Verwaltungsmitglied des D. H. B., dem Abg. Lambach, über Rathenau geschriebene Broschüre heran. Er verschweigt aber, dass dies« Schrift bereits während des Kriege» erschienen ist, als noch kein Mensch an den Minister Rathenau dachte, und daß diese Schrift —-—— - —- macht aü» dies«'«in objektiv« Darstellung der politischen verhält, nisse in Deutschland glattweg »ine Forderung de» D. v. auf «io» oereinführuna osr MonarsiE» Sine unmevantmortticheHetz« ist auch in der Vechauptung de» so- zftliMschen Anaestelltenverbande» zu erblicken, d« V. H. «. bezieh» au» denselben Kreism Selber, die auch di, Mörder Erzberger», Ra. thenau, usw. bezahlt hätten. E» ist Nef bedauerlich, dass dem soziali stische« Zentralverband nicht einmal diese schwer« Zeit unsere» Vater- lande» ernst ist, um mit solchen Verdächtigungen, für die auch nicht der Schatten eine« Beweise» erbracht «erden kann, die politische At mosphäre noch «ehr zu lass« Md Mttgltederfaag mit ihnen zu be- Au« (St. Nicolai.) Freitag abend» 8 Uhr Posaunenchor-Probe. — Sonntag vorm. 0 Uhr -auptgottesblenst: Pfr. Oertel; 11 Uhr Kinder gottesdienst A: Pfr. Oertel; nachm. 542 Uhr Iugendgottesdienst de» 2. vezirke»: Pfr. Oertel; 8 Uhr Laufen: Pft. Oertel; abends 548 Uhr Iungfrauenverein, 8 Uhr Zungmännerverein. Sommerfest der beiden Abteilungen de» Kindergottcsdtenste» auf der weissen Erden- zeche. Stellen nachm. S Uhr auf der Walterwiese. Kinderharfen mitbringen. — Montag abend» 8 Uhr Klrchenchor-, Posaunenchor- Probe. — Dienstag abend» 8 Uhr Labeaverein. — Mittwoch abends 8 Uhr Bibelstunde im grossen Pfarrhaussaale: Pft. Oertel. Thema: Zesu» Christus ist am dritten Lag« wieder auserstanden von den Loten. — Donnerstag abend» 8 Uhr MSnnerabend und Christl. Verein junger Männer. Nachm. 8 Uhr Versammlung de» Bundes der Frauenoerein« im Schützenhause zu Aue. Vortrag von Fran Pfarrer von Funcke au» Oelsnitz über „Neue Zeiten — neue Ziel«.' Alle Frauen und jungen Mädchen sind herzlich eingeladen. — Frei tag abend» 548 Uhr Bibelkrämchen für konfirmierte Töchter im UM- Achtung! Maggis Erzeugnisse, Maggis Würze in Fla- schen, Maggis Suppen in Würfeln, Maggis Fleischbrühwürfel (kein Ersatz), sind in bekannter Qualität wieder zu haben. Um sie echt zu bekommen, achte man auf den Namen Maggi. Andere Produkt« stammen nicht von der Maggi-Gesellschaft. gschottam Vorm. 9 Uhr Lauptgotte-dlenst; nachm 1 Kindergottes- bienst; 9 Uhr Laufgotteshtenst, Pft. Böhm',. — Dienstag abends 549 Uhr Jüngling-verein. — Mittwoch nachm. 2 Uhr Laufen in der Stiller abend, -«9 Uhr Iungfrauenverein. — Sonntag, d. 1S. Juli nächste Abendmahlsfeier. Awtnuut. Vorm 9 Uhr Predigtgottesdienst; nachm. XL Uhr Kinder- gottesdlenst. — Mittwoch abends 8 Uhr Bibelstund«. — Donnerstag abend» 8 Uhr Iungfrauenverein. Sok. Vorm 9 Uhr Lcsegottudftnst; nachm. S Uhr Unterredung. — Freitag abend» 8 Uhr Vorbereitung zum Kindergotterdienst. Lauter. Vorm. 549 Uhr Beichte und hl. Abendmahlsfeier: Flechtner; 9 Uhr Hanptaottesdienst mit Prediat: Flechtner; 11 Uhr Kinder- gottesdlenst: Flechtner; abends '8 Uhr Versammlung des ev.-luth. Jünglingsverein». -- Montag und Dienstag abends 8 Uhr Ver sammlungen de« ev^luth. Iungfrauenverein». Bernsbach. Vorm. 8 Uhr Deichte und hl. Abendmahl t. d. Stille; 549 Uhr Gedächtnisfeier am Aeldenkreuz a. d. Friedhof anlässlich des Jubiläum» der Männergesanavereins Liederkranz; 9 Uhr Predigt- gottesdieust mit festlichem Kirchgang des Iubelverein» und feier- sicher Elmo»isung des neugewählten Hrn. Kantors Hardt. Kirchen musik: Mit dem Herrn fang olles an, für Männerchor: außerdem Festoesanq, dargeboten von bem Iubelverein; 11 Uhr Kindergottes dienst (Der Großmiitterchenverein findet erst am 16. Juli statt.) — Mittwoch abends 54 9 Uhr Bibelstunde (Das Leben de» Moses.) — Donnerstag nachm. 3 Ubr in Aue: Grosse Eommerversammlung der Frauenvereine des Bezirks im Kchükenhause (Vortrag v. Fr. Pft. v. Funke au» Oelsnitz i. E.) Die Mitalieder des hiesigen Frauenvereins sind zu zahlreichem Besuche herzlich eingeladen. Abend» 8 Uhr Iungfrauenverein. Beierfeld. Vorm. 9 Ubr Gottesdienst: 5411 Uhr Kindergottesdienst. Btbelstunde und Iungfrauenverein fallen diese Woche aus. Grünstödtel mit Pöhla. Norm 9 Uhr Prediatgottesdienst. — Diens tag abends 8 Uhr Iungfrauenverein in Pöhla. — Mittwoch abends 8 Uhr Iünglingsvereln in Grünstädtel. Raschau. Vorm 549 Uhr Prediataottesdienst: 10 Uhr Kindergottes, dienst. — Montag abends 8 Uhr Illnglingsverein. — Dienstag abends 548 Uhr Vorbereitung zum Kindergottesdienst. — Mittwoch abends 8 Uhr Iungfrauenverein. Neuapostollsch« Gemeind« Ane (Louis Fischer-Strasse 7.) Der Gottes- dienst Sonntag fallt aus. Hauptaottesdienst mit Predigt findet Mon tag, den 10. d. M. abends 8 Uhr statt. Freunde und Gönner sind herzlich willkommen. Londeskirchliche Gemeinschaft Schneeberg, Ritterstraße. Nachmittag 54S Uhr Sonntagschule; abends 8 Uhr Gemeinschaftsversammlung. — Dienstag abends 8 Uhr Iuaendbundversammlung. — Donnerstag abends 8 Uhr Gemeinschaftsbibelstunde. Jedermann willkommen. MeShodlstengemeinde (Evangelishe Freikirche) Aue. Bismarckstr. 12. Sonntag 9 Uhr vorm Gottesdienst, Pred. Dietze. 5411 Uhr Sonn- taqsschule. 7 Uhr abends -auptgotteedienst. Pred. Dietze. — Mittwoch abends 8 Uhr Bibel- und Gebetsstunde, Pred. Dietze. Zutritt für Jedermann frei. , Sin neuer Weg ins Van- -er Bii-ung. Es ist ein gutes Zeichen, daß trotz des Zwanges der Wirtschaft- lichen Lebensnotwendigkeiten, den wir Tag für Tag an unserem eige nen Leibe verspüren, der Drang nach einem geistigen Lebensinhalt in unserem Volke wächst. Das Bildungsbedürfnis war zu keiner Zeit stärker als gerade jetzt. In vielen Menschen lebt eine starke Sehn- sucht, durch die Teilnahme am geistigen Leben ihrem eintönigen Ar- beitslcben einen seelenerwärmenden Inhalt zu geben. Sie hungern nach Bildung, aber nicht nach trockener Gelehrtenbildung, sondern nach Lebensbilduna, die ihren Werktag durchsonnt und ihnen Kraft und Frohmut fllr die harte und oft recht unerquickliche Berufsarbeit zu geben vermag. Allein der landläufige Weg ins Land der Bil dung durch die spezialisierte Wissenschaft ist für den Laien im allge- Aue (Friedenskirche) Vorm 9 Uhr -auptgotteedienst, Beichte und Abendmabk: 11 Uhr kirchliche Unterredrmg; nachm. 542 Uhr Kinder- gottesdienstspaziergang von der Kirche au». — Mittwoch abends 8 Uhr Betstunde, Beichte und Wendmahl. Schneebepg. Vorm 9 Uhr Predigt über 2. Kor. 4, 18—18, Thoma»; 11 Uhr Kindergottesdienst, Thoma»; abend» 6 Uhr Wendgottes dienst in der -ospitalkirche, -elm: Iungfrauenverein früh 6 Uhr Abmarsch vom Haltepunkt; ö Uhr Männerverein; 8 Uhr Iünglings- verein. — Mittwoch nachm. 8 Uhr Sommerfest des Kinderqottes- dienstes im Schützenhause. — Donnerstag abend« 8 Uhr Missions verein. Neustivtel. Vorm 9: Prebigtgottesdienst (2. Kor. 4, 18—18): Pft. Märker, darnach Beichte und hl. Wendmahl: ders.; 11: Kindergottes, dienst 1. Abt.: ders.; nachm 542: Taufen; 548: Bibelstunde in Neu dörfel: ders.; abends 8: Iungfrauenverein. Illnglingsverein macht Ausflug. — Dienstag abends 8: Dibelstunde: Pft. Märker. — Mitt woch nachm. 542: Bet- und Taufgottesdienst. — Donnerstag abends 548: Bibelbesprechabend fiir junge Mädchen im Pfarrhaus. Lößnitz. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst: Pft. Truckenbrodt. Nach dem Gottesdienst Deichte und hl. Abendmahl: Derselbe. 11 Uhr Kindergottesbienst: Oberpft. Lie. theol. Schuster. Nachm 8 Uhr Gottesdienst fiir die Erwachsenen und 8 Uhr Kindergottesbienst bei -rn. Gutsbes. Lauckner In Affalter: Oberpft. Lir. theol. Schuster. — Dienstag abend» 546 Uhr Kindergottesdienst und 549 Uhr Bibel stunde in Alberoda: Pft. Truckenbrodt. — Mittwoch abends 8 Uhr Bibelbesprechstunde im Gemeindesaal (Schluß de» PHIlipperbriefs): Oberpft. Lie. theol. Schuster. Dereinsnachrichten: Sonntag abend« 8 Uhr Hauptversammlung de» ev>-luth. Männecvereins km Vereins- hau». St. Georgenkirch« Schwarzenberg. Vorm. 8 Uhr Beichte und hl. Abendmahl: Pft. Bennewitz; 9 Uhr Prebigtgottesdienst: Pft. Benne witz: 5411 Uhr Kindergottesbienst: Pft. Hauffe. — Montag abends 8 Uhr ev. Verein junger Männer. — Mittwoch abends 8 Uhr Iung- ftauenverein. — Donnerstag abends 8 Uhr Iungfrauenverein. — Freitag abends 8 Uhr Vorbereitung zum Kindergottesbienst (Gruppe A): Pft. Bennewitz. Emmauskirche Neuwelt. Norm 549 Uhr Beichte und Feier des hl. Mendmahlefeier; 9 Uhr Hauptgottesdienst; nachm. 54 2 Uhr Kinder gottesdienst, darnach Kindergottesdienstvorbereitug f. d. Helfer und Helferinnen; 543 Uhr Taufgottesdlenst. — Im Pfarrhause Sonntag abends 8 Uhr Vibelstunde. — Montag abends 8 Uhr ev.-lnth. Jung- frauenoerein. — Mitttvoch nachm. 2 Uhr Größmütterchenverein. — Donnerstag nachm. 544 Uhr Mütterberatungsstunde, abends 8 Uhr ev.-luth. Verein junger Männer. — Freitag abends 8 Uhr Posaunen chor Emmaus. — Im Gcmeinschastssaale Sonntag vorm. 5411 Uhr Kinderbund, abends 8 Uhr Iugendbund für entschied. Christentum LMns MeldeM M NeWWes SE Bon Horst Hensch«! in Schwarzenberg. Die Sprache, die Luther in seiner Bibel g«drauchtr, ist bekanntlich sein» Schöpfung. Da» Verdienst Luther» um» Deutsch« Reich durch chlrlr Arbeit könneu «tr «st richtig «Men, wenn wir <m» «ftmal v«» Dom Deutschnationalen Handlungsgehilsen-Derband «halten wir folgende Zuschrift: ^kommunistische, unabhängige und mehrheitssoziallstische Blät- ter bringen Leitaufsätze und Notizen, die alle au» derselben Quelle, nämlich vom sozialistischen genttalverband der Angestellten stammen. Darin wird die Behauptung aufgestellt, ein Teil der Mitglieder unse re« Verbandes sei in politischenG eh eimorgan Nationen zusammengeschloffen. Der Zweck einer solchen Verdächtigung, ver- breitet gerade in der jetzigen Zeit starker Erregung, ist allzu durch sichtig. Man will damit die Behörden auf den Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Derbanb aufmerksam machen und ihn als einen Verband mit geheimen politischen Zirkeln verdächtigen, die mit den Erzberger- und Rathenau-Mördern irgendwelche Verbindungen unter halten. Zu dem gleißen Zweck gaben schon kürzlich die sozialistischen Blatt« eine Zeugenaussage im Killinger-Prozeß falsch wieder, indem sie einem Zeugen die von ihm garnicht aufgestellte und tatsächlich un richtige Behauptung in den Mund legten, d« Erzberger-Mörder Schulz sei Mitglied des D. H. B. Methodistenkirch« (Evangelische Freikirche) Schneeberg (Zionskavelle.) Vorm. 9 Uhr Waldgottesdisnst auf dem Gleesberg (ungünstigem Wetter in Kapelle); 5411 Uhr Sonntagschule; nachm 8 Uhr Haupt aottesdienst mit Cborgesangen; 6 Uhr Iugendbund (Ausflug.) — Montag abends 8 Uhr Schwesternverc-in. — Mittwoch abends 8 Uhr Bibelstunde. Mcthodistengemeind« Neustädter (Immanuelkapell«). vorm. 9 Uhr Beteiligung am Maldgottesdienst auf dem Gleeeberg; 5411 Uhr Sonntagschule; nachm. 543 Hauptgottesdienst mit Chorgesängen. — Montag abends 8 Uhr Driiderverein. — Fretag abends 8 Uhr Btbelstunde. Methodist« «gemeinde Bockau. Nachm. 2 Uhr und Dienstag abend« 549 Uhr Gottesdienst, Prediger Dietze. Zutritt für Jedermann frei. M«thodipeugemeinde Hund «Hübel. Nachm. 1 Uhr Sonntagsschick«; nachm. 543 Uhr Hauptgottesdienst. — Donnerstag abends 8 Uhr Bibelstunde. Jedermann herzlich willkommen. gegenwärtigen, daß zu seiner Zelt ja fast alle Bücher, die in Nord- oeutschland, im Elsaß, in Bayern oder in der Schweiz gedruckt wurden, in der Mundart der betreffenden Landschaft erschienen. Dieser letzt« Umstand ist nicht nur fllr den Ge dank enauWau sch innerhalb der Reichsgrenzen hemmend gewesen (bei kaiserlichen Verordnungen, Kunst und Wissenschaft), sondern war vor allem auch hinderlich der Verschmelzung der deutschen Stämme. Wie es zuweilen die Ver schiedenheit de»-Religionen sein kann (unter Karl d. Gr. die christlichen Franken und di« heidnischen Sachsen), die eine Derschmel- zung nicht oder schwer zustande kommen (assen, so ist es hier die Ver schiedenheit der Sprache, die einem jeden die besondere Stammes zugehörigkeit aufprägte und immer wieder bewußt werden ließ. Luther hat nun das hohe Verdienst, durch seine Bibel und die darin gebrauchte Sprache eine deutsche Sprache geschaffen und verbreitet zu haben, womit er nicht nur eine Grundlage für Verständigung zwischen Nord und Süd und Ost und West, sondern auch eine Grundlage für die Ent stehung eines festgefügten deutschen Reiches, was 1871 zur Auswir kung kam, schuf. Bei der Schöpfung dieser Sprache lehnte sich Luther an die Sprache seiner Heimat, Kursachsens, an. Diese hatte den Vorzug, daß sie durch den schriftlichen Verkehr der sächsischen kurfürstlichen Kanzleien in , Wittenberg (Kanzleideutsch) mit anderen Fürstenhöfen schon eine etwas ! festere Norm hatte und außerdem ihr Verständnis anderwärt» zum i gewissen Teil vorausgesetzt werden konnte. (Bisher bediente man sich ausschliesslich des Latein» al» Urkundensprache.) Massgebenden Ein fluss hatte natürlich auch da« Kanzleideutsch des kaiserlichen Hofes, nach dem mckiere fürstliche Kanzleien ihr Deutsch mehr oder weniger anpaßten bez. umänderten. Auch die sächsischen Universitäten zu Leip- zig, Erfurt und Witenberg wählten darauf das deutsch zu ihren amt lichen Berichten. Dies-- deutsch, das also in verschiedenen Kreisen und Gegenden al» gebräuchlich vorausgesetzt w«rden könnt«, nichm Luther zur Grunblag«. Im folgenden will ich ein Urtefl mb eine Schriftprobe etnes Chronisten bringen, der nur ein Menschenalter jünger ist al« Luther. E» ist Petru« Albinus, Kurf. Sächs. Sekretär. In seiner „Meißnischen Sand- und Berachronik', die er auf Geheiß Vater August» (1888-86) ft Wittenberg schrieb, und die im Jahr« 1889 in Dre-ben erschienen ist, heißt «« S. 319 im 23. Kapitel „Don etlichen Gaben / schmuck vnd Zierde / des Landes zu Meissen /:* — Zu dieser reftigligkÄ gehöret auch rtllch« massen die art der Meißnischen Sprach / daran denn auch kein »wciffel / alldieweil dieselbe im mittel zwischen den OberlenÄ. schen vnd Sächsischen Völckern geborn vnd gebraucht wird. Vnd da» solche» keine« beweise» bedarff / ist barau» klar / da» viel Meyßn« bei den Ausländem nm bftweilen wegen der Sprach gefördert werben lmw ft grossen dingen kamen. In Sachsen vnd anders»^ find di« Meyßnischen Prediger am angenemsten / Man fördert auch di« Meyß- mr (vnd so sich jhrer Sprach befleissigen / gern vnd fÜQandern ft d«n Canltzeyen der Fürsten vnd Siebte / vnd gewehnen sich ftst alle ander« v« vmblieaend« itttr nach unser« SoraL eu rede». sich vor allem gegen Rathenau als Unternehmer und Schöpfer der Zwangswirtschaft richtete. In dieser Schrift wird der gute Wille Rathenau» durchaus anerkannt, so heißt es auf Seite 62, daß „sein Wollen rein' gewesen sei und daß er „des deutschen Volkes wärmster und bester Berater sicherlich zu sein glaubte". Doß diese sachliche Abhandlung über Rathenau auch nicht im losesten Zusammenhang« mit einer Mordhetze gegen Rathenau steht, weiß der Zenttalverband sehr genau. Wenn er trotzdem in dem erwähnten Zusammenhänge sich auf die Schrift beruft, so ist das nicht ander» als ein verderbliches Aufstacheln der Dolksleidenschaften, die in diesem Augenblick nicht anders als im höchsten Grade verbrecherisch bezeichnet, werden muß. In einer der Verhetzungsnotizen des sozialistischen Verbandes wird auch eine Stelle aus einem Aufsatz der für die Auslandsmitglie- ber des D. H. V. bestimmten Zeitschrift völlig verdreht wiedergegeben. In dem herangezogenen Aufsatz ist lediglich festgestellt, welche politi schen Kräfte gegenwärtig in der Heimat wirksam sind und gesagt, daß neben den Bestrebungen, die die Republik erhalten wollen, auch solche geben wurde, einen kurzen Dorttag hält; ein zweit«, b« sich gleich falls mit dem Stoff vertraut gemacht hat, trägt daraus aus seinem Leben oder aus der Literatur Erfahrungen zusammen, durch die die Ausführungen des Vortragenden ergänzt und kritisch beleuchtet wer den. Daran schließt sich eine gründliche Aussprache, durch die der Stoff noch weiter vertieft und beleuchtet wird. Zum Schluß faßt der Leiter oder auch ein anderer Teilnehmer di« Ergebnisse des Abends zusammen, indem er einen kurzen Ueberblick über die Arbeit des Abends zeigt, welche Erkenntnisse und geistigen Antriebe gewonnen rporden stad. Wichtig ist es, daß jeder Teilnehmer angehalten wird, seine Ausführungen in klarer und schlichter Form zu machen. Da durch wird die Rednergabe der Teilnehmer entwickelt. Wenn alle den besten Willen zur Mitarbeit haben. man bald über die ersten Anfangsstusen hinaus. Auch Bücherbciprcchiungen und Berichte über Fachliteratur können in den Mittelpunkt solcher Wend» gestellt wer den. Unerlässlich ist es, daß bei Zusammenkünften >aa«ils nur ein einzig« Stoff behandelt wird und daß verwandte Stoffe nacheinan der behandelt werden. E» ist kein Zweifel, daß auf diese Messe weift Gebiete brr Wissen schaft in Form von schöpferischer Bildung von geistsuchenden Laien «obert werden können. Was diese Bildung für das Leben so wert voll macht, do» ist der Umstand, baß die Vildungsbefliffenen di« schwere Arbeit selber vollbringen müssen, einer den anderen stützend, und jeder au» seinem Erfahrungsbereich Bausteine für da» Welt bild der anderen Weggenossen hrrdeittagend. Alle Teilnehmer er-, fahren dabei sehr bald, daß im D«isttgen noch mehr al» im Wirt schaftlichen einer auf dm anderen angewiesen ist und daß Bll- düng nur durch selbständige Geistesarbeit errun gen werden kann. Bildung ist im Grunde genommen immer Selbstbildung und je mehr einer von ihr in sich ausgenommen hat, desto mehr drängt e« ihn, noch Nef« in bas Land der BNbung hin einzukommen. Nie wird man ganz fertig mit ihr. «"Ftfsi, M»t, Bibbi, Mjmi und so fort. «» französisch« Form t auf Lisett«. Di« Modetorheit b« Doppelname» (Annemarie, «sann«, Annelies«) hat sichnur in den.Mädchennamen etnamistrt hat al» Au»bund Eva-Mari«. Fast nur lobenswert sind dl« Knabrnnamen. St« find in ihr« überwiegenden Mchrzahl «in brutsch und nur au«nahm»weis« durch «in« fremd« Endung ober ähn lich« verschandelt. Möchte dies« vericht dazu beitrag«,, daß «cht viel Sorgfalt auf bi« Wahl dn Vornamen vrrwenbet wird, so daß alft Geschmacklosigkeiten vermied« werden und der Vornamen in unverschandelter, stilechter, also rein deutsch« Gestalt ein Wunsch der Eltern ist, der da» Kind lebenslänglich begleitet und — an dl« Gesinnung b« Elten» gemahnt. LZ7Z. SLS »MU goNDAoleNfh HEkM. vdttschlema. Sftrm. S l^r «indergottt-di-nst fllr dl« jüngere Abtei- _lung; 9 Uhr Predigtgottrsbienst. Nieberfchlema. Vonn. 9 Uhr Preblgt üb« 2. Kor. 4,18—18; 5411 ULr Kindergottesbienst; nachm. 2 Uhr Laufgotte»bienst. «üdbmh. Nach«. 542 Uhr Prebigtgottesdienst. Kollekte. Langenbach, vorft. 9 Uhr Prebigtgottesdienst. Kollrkft. 5411 Uhr Kindergottesdienst. Unhaltbare Zustände du Au« Schwimmbad! Welchem Zweck soll da, Bad dienen, da « au» allgemeinen Mitteln «baut ist? Logisch«weise muß « dem Gesundheit»-Int«eff« brr Allgemeinheit dienstbar gemacht werden, denn für diese und zu diesem Zwecke ist e» doch «baut. Wer wie sieht « in Wirklichkeit a»w? Da» Bab ist an mehreren Tagen der Woche von 547 Uhr an für den allgemeinen Berkehr gesperrt. Warum? Weil »ms«« Stabt- vertretung einem Bruchteil der Einwohner da» Vorrecht einaeräumt hat, eben von dieser Zeit an die gesamt« Badeanlage für sich zu be- nutzen. Wo bleibt hier da» Allgemein-Jntereeffe? Die Mehrzahl d« Au« Einwohner kann leid« an den Wochentagen nur nach der Ar- beiftzeit baden gehen. Kommt man Montag, wirb man 547 Uhr hinausgewiesen, Mittwoch und Donnerstag passiert einem dasselbe. E» fehlt bloß noch, baß ein Pfeifenklub, ein Kegelklub ob« ein son stiger Verein ebenfalls einen Abend sllr sich beanspruchen, bann ist da» Bad alle Abend reserviert. Unsere Stadtvertretung wäre ge zwungen, diesen Wünschen nachzugeben, denn wa» dem einen Recht, ist dem anderen billig. Hi« muß Wandel geschaffen werden. Wenn unseren Schwlmmvereinen das Wassersport-Interesse so außergewöhn lich Hochsteht, müssen sie auch da» Jntereff« aufbringen, zu außerge wöhnlichen Zeiten ihren Sport auszuüben. Es würde den Wünschen d« Allgemeinheit besser entsprechen, die Badezeit der Vereine von 8—9 Uhr festzusetzen. Die allgemeine Badezeit bi» 547 Uhr ist auf alle Fälle zu kurz, wenn man bedenkt, daß die meisten immer erst nach Arbeitsschluß das Bad benutzen können. Ich richte die Bitte an den» Rat der Stadt, die gesperrte Badezeit von 8—9 Uhr festzusetzen, dann kann die Allgemeinheit mit Ruh« baden und auch den Vereinen wär« geholfen. Ott» Brandt. Durch solche gemeinsame Bildunasarbeit ist die Möglichkeit ge schaffen, daß die Fortschritte der Wissenschaft unmittelbar ft» Dolk cinfließen. Dadurch wird die Kluft, die sich zwischen dem Gelehrten- tum und dem Laientum aufgetan hat, wieder überbrückt. Die Bil- dnngsabende können auf diese Weise der ganzen Volksgemeinschaft zum Segen gereichen. Den Hauptgewinn haben freilich di« Teil nehmer selber. Durch diese geistige Betätigung werden sie innerlich ! wachsen »np reifen, und ein Strahl von geistiger Lebenswärme wird !o- - ihnen ausgehen, der ihnen bi« verrammelte» Zugang»pforten - >» den Herzen der Menschen aufschließen wirk I-. ll. kann, ist der auto-dtdaLtssche. Ab« « ist haute schwien^r Venn je. Ganz aus eigener Kraft, als Selbstlehrer, sich «ine Uebeclrhau übe» die Kernfragen der Menschheit und der Kulturentwicklung der Völ ker zu verschaffen, das ist schon infolge der hohen Anschafsungskosten der Bücher und Zeitschriften schlechterdings unmöglich. Sed« hat schon Vie Erfahrung gemacht, daß ein andc-er Mensch zu- weilen eine ganz andere Grundauffassung von wissenschaftlichen Din gen hat, die, wenn er sie früher kennen gelernt hätte, ihm große Mühe und Arbeit erspart hätte. Darum ist e» «in Gebot d« Gelbst erhaltung, daß sich die Bildungsbefliffenen, di« gleich« Gebiet« be ackern, zu Arbeitsgemeinschaften oder Arbeitsgrup pen zusammenschließen. Solche Dildungsgcmeinschaften lassen sich in jeder kleineren Stadt begründen, da es überall Laie« gibt, die sich bilden wollen. Ein kleines Inserat in der Lokalpr«ffe genügt, um die Interessenten zu finden. Besonder» begehrte Arbeitsgebiete sind Philosophie, Naturwissenschaft, Kulturgeschichte, Kunstgeschichte, Hei matgeschichte, moderne Literaturgeschichte, Menschenerkenntnft, Ge- dächtntspsiege, Lcbenskunst, moderne Zeitprobleme, Okkultismus, Neugedankenlehre und neuere Sprachen. Da es eine alte Erfahrung ist, daß Rythmus Kraft ersetzt, so ist ! e» arboftn, daß die Mitglied« der Arbeitsgemeinschaft regel-' mäßig -usamm«nkomm«n, am besten zwetmal in du i Woche, um ft munteren Erkundigung»gSngrn ft die Wissensgebiete etnzudrftgen. Me jede Kundschafterarbeit, so verlangen auch di« I Gänge in das Land der Bildung einen beherzten Führer, der die Be- fehlsarbrit ausübt und den Wissensstoff schon etwas beherrscht. Ihm obliegt es, die Bildnngsabcnde zu leiten und dafür zu sorgen, daß jeder Teilnehmer mit voll« Geisteskraft mitarbeitet. Die Arbeit ielbst —jchirht nun ft der Weise, daß «in Teilnehmer über ein be- ^rb«it-»b»nd bekannt««.
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