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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192206156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220615
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220615
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-15
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.06.1922
- Autor
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sich »ck >rrn KKIfttW» fvffWfpLoäDb kön! vor »Ml »tirgchenden politischen !N Mein aamr Vater! Wi« er sich auch hielt; ich weiß, daß er bis der in, tt«D, Her» erschüttert war, Sei« alter Sto^ die »«deren nicht auf Berlin, 18. Jimi. Di« am 18. Juni fällige Reparationeratr in HK» von SV Millionen GoldmarL ist bereit» in den vergangenen Togen an die Entente durch di» deutsche Reichsrsgierung überwiesen woiden. Verändert, leer und fwmd erschienen wir Park und Hau» und alle». Hau» Doorn. Sie sitzt im Hand und gehe neben ihr «x, «nsi« Potsdam, da s unsere Heimat, da» ist es Kampfstimmung bet de» Ruhrbetglenteu. Die „D. Mg. Zig-" schreibt: Mit dem Beschluß der Bergarbeiter, delegierten, durch den die neuen Tarifvorschläg« abgelehnt wurden, ist eingehenden politischen oder dynastischen Rücksichten «ms di« Frau fallen tonnte, der ich von Herzen zugetan war, und di« auch mir gern ihre Hand gegeben hat. Wir Haden «n» in tchter und aufrichtiger Zuneigung zueinander gefunden. NonmLuvg, 18. Juni. M, do» ^Naumburger Tageblatt* meldet, bereiten di« Kommunist« im mitteldeutschen Vevgbmqebiet ein« «« Bewegung vor. Agitatoren bereisen Mitteldeutschland und verbreit«» di» Nachricht, daß di« Unternehmer «inen Lohnabbau durchsetze» wollt«. Hievgegen fordert di« kommunistisch» Partei- leitung einen Vorstoß unter der Pavol« sofortiger Lohnerhöhung. Die kommunistischen Betriebsräte der Zeitz« Kohlenrevier, haben eine Konferenz aller im mitteldeutschen Bergbau tätigen Betriebs räte gefordert. Auch di« Betriebsräte de» Boonaer Braunkohlen- be-irkes hüben sich für «ine derartig« Konferenz ausgesprochen. frißt, oh, ich werde di« Heimat ja nie wieL-rscheu." Hetzt recht- firia der Heimatmd«, zu der st« ihr» letzte Sch«, sucht trug, Dtxnkm sÄnes Ur- mit dem Fluch der eine« Lot« mensch- Hk T" b«m»rrt, daß nd daß er geglaubt «tnstxil« in d»u Hi«t»rvm»d ^tr«t«. Di» B«rg«rbeit»r »ollen sich «it d« duvch lang»i«»ig» Mchmchftmg« ««icht« Vorschlag»« nicht Ptfriid« geben, ssnbE sch«iu»n, obwohl di» v«rbanb»leitung»n di» Annah», dm «bkmnmen, dring««- «mpfthl«», m auf »in»« K«aps «Ek»»»« W lass«, «ach zug»g«g,n« Mild«»,«« darf angrnom- u»n ««den, daß biq« Stdmma, »el d« V«Wl«tt« Dpch «in» lang, «d «»Dftft -«tri«»«« Ve«t»Dsstmg Mch ja» Mchtzleh« «Mgt »«tzh «ain d« letzt»» Saßim d«ch Putsch« «ad chfauau «Oach» »ehr al» einmal unser Vat«rl«d in gchßt, H«fth« gebrvcht hab«» Geschworenen gesprochen werden mußt». Di, Meiuu da» Mtuist«». Berki«, 18. Juni. Vie Verhandlungen zwischen dem Reiche «nährungsmimsieri»» »wd den landwirtschaftlich«» Organisationen üb« di« Frag« der Sotreideumlag» sind am Drmnübend End« geführt worden. Da» Evgedni» ist, daß Ri« Weg gefundm «erden konnte, der dem Reichsermihrungsministeriu« den Verzicht auf die Setxidsumiag» «rmkgficht HStt». »Morson. MM in»! sch«» Lor. m, daß »r imt ihren »ntmr» al» r h«stig«m dem drut- heb«» mit dem Match Lächerlichkeit belastet. T Uch« SewchtiM wldr, Kapp al» Privatmann . haben mag, auf dem richtigen Weg« zu sein, mag zugegeben amchen, entschuldigt aber sein« Handlung»«»is« nicht. 'ti ng« woge» Bei- » verneinten die lagte sofort stat- nlläen, um tu» d< zuAen. - Di, Mb« «u dem 2^i«8»ka!öJ m«hr zu mir «ücq, daß chreguten „ . nchcn würden.^ Der stark« Magnet, der «ms ktnd«r, w» «nr auch waren, immer wieder in» Eltmchau» gezogen hat, ist sie gewesen, all« uniert g»beinrst«n Wünsche, Hoffnungen und Sorgen! hat st« gekannt — unv sollte setzt für immer von uns forigsnoavmen sein. Oesterreich, Rot. Wien, 1S. Juni. Die Valutapanik hat hrut« «inen solch«» Um fang angenommen, daß die Börscnkammer beschlossen hat, morgen ocn offiziellen Börsenverkehr ausfallen zu lasst». Da» englische Pfund Überstieg bernt» 100 000 Kronen. Die Nervosität der Bo- völkerung ist infolge der starken Steigerung der Lebensmittelpreise so gestiegen, daß Unruhe» erwartet werden und bi» Polizei entspre- chende Vorkehrungen getroffen hat. Der Bundeskanzler versucht noch immer, in London, Paris und Rom dringend Abhilfe zu erreichen. Es wurden Gerüchte verbreitet, daß im Falle von Unruhen Entent«- truppen Oesterreich besetzen wurden, und man ist der Ansicht, daß derartige Gerüchte verbreitet werden, nm di« Panik zu vergrößern. Die Regierung hat auf die Wiener Großbanken eingewirkt, um der wilden Valutasteigerung entgegenzuwirken. Die Notenbank hat den Der Kronprinz über seine Fra« und seine Mutter. An dem jetzt in dem Devlage der Cottaschen Buch handlung in Stuttgart erschienenen »Erinnerungen Les Kronprinzen Wilhelm* sind ein« gang« Reihe von , Stilen, die, fern aller Politik oder Kriegsfühkung, rein menschliche Fragen berühren. So werden naturgemäß auch die Kap itel von Interesse sein, in denen der früher« Kronprinz über srine Frau und seine Mutter spricht. Mr geben darum nachstehend einig« der betreffenden Abschnitt« wieder. Am tannettumvauschten' Gelbensande, dem Witwrnfitz« der Groß- Herzogin Anastasia Michailvwna von Mecklenburg, verlobte ich mich an einem mir unvergeßlich schönen Sommertage des Jahves 1004 mit Cecilie, Herzogin zu Mecklenburg. Noch nicht 18 Icchre war sie da mal» alt, stau» -in der ersten Jugendblüte und war voll Frohsinn und Heiterkeit. Di« Jahre ihrer Kindheit an Ler Seite ihr« zwar etwas eigenwilligen aber liebevollen und schönen Mutter, waren voll unge- trübten Glückes für sie gewesen. Al» mir mein« junge, schöne Fvau an einem strahlenden Juni- tage des folgenden Jahres ihre Hand für» Leben reichte, ist fle wie auf Rosen m da» neue Leben t» Berlin eingeschritten, umjubelt von vielen Tausendem getragen von ter Lizbe und Sympathie eines ganzen Volkes. Als ich an jenem Tage mit meiner 2. Kompagnie die Linden herunter zum Schloß zag, um die Ghrenkompagme zu st«llen, hat mich die warmherzig« Anteilnahme all der vielen Dienschen tief bewegt. Dazu bot di« Stadt mit den fröhlichen Ge sichtern, den viel«» hübschen Mädeln und all und überall den Rosin «in unvergeßlich schön«« Bild. Meine Grenadiere fühlten sich natürlich als völlig zur Familie gehörig und schritten stoltz und stramm daher. IMO. Mltt 1 , , Ausbruch ds» Weltkrieges gewidmet, wobei Wilhelm 2. sowohl seine persönliche Schuldlosigkeit al» di« der deutschen Politik am Aus bruch des Kriege» darlogt. , daß E »«nach SnmPchch «atz f-rben zahlreich» v« d« Ln- ro»rd«n und von d«tt wird«, nach Deutsch- M MHM v-MNNlgGWVrVUN Ls», MM VLOsUßvDN Frankreich g»li«f«rt »«dm. M» sorgen- olle Frag« de, Abg. Hemetir (Dnl.), wt« — um die Haltung d« tegieruna g«g«nüb« den vcrixchlich« Laadarb«t1,«st««tk» »stellt sei, wurde dahin beantwoMt, dich in diese« Frühjahr all« Er- uderliche getan sei. Der Einsatz der Technischen Nochuf« regele sich ach den gesetzlichen Bestimmungen, ohne weitere» könne st, nicht so- l«ich eingesetzt w»rbrn. Di« Lönderregterungen Hütten in» übrigen fiir en Schutz der Avbeit»willig«n zu sorg«. Diese Padku^ genügt» mm«hin bei weitem mehr, al, dir auf «in« Anfrag« de» Aba. Kahl 0. B.) erteilt«. Danach gibt di« sranMsch« Behörde k!»-^- Auakunft ber die Bestrafung d«» marokkanisch«» Schandbuben, der ch eine» Gewaltakte» gegen ein, rheinisch« Frau schuldig gemacht hat. )a» steht der „ritterlich«" Ration wohl anl Die Beklemmungen de» lbg. KrLg«t (So-.), ob d«nn di, Hohenzollern wiMch keine vtmn »zahlt Hütten, wurden durch «in« Rmierungsvertreter im «esent- ichen behoben. E» schloß sich di« «rst» B«ratung de» Gesetzentwurfes der Ausführungsbestimmunaen zum Art. 18 der Derfassuiw an. Di« ier behandelte Frage ber Neubildung von Andern durch volk»ab- ümmung kennzeichnet» Abg. Dr. Düringer (Dnl.) mit Recht als iberau» wichtig, besonders natürlich im Hinblick auf di« demnächstige fröhlich erheiternd gewirkt: Was doch Lie Herzhaften Bedarf an Sensationen haben! dllei-ner Fran aber kann ich nur aus tiefem Herzen dafür danken, daß si« mir al» bester und als treuester Freund und Kamerad zur Seite gestanden hat: «ine fürsorgende Gattin und Mutter, nach sichtig und gütig verzeihend gegen manche meiner Fehler, voll Der- stehen für da», was ich bin, unbeirrt zu mir haltend im Glück wie im Unglück. Sie hat mir sechs liebe und gesund« Kinder geschenkt, auf Lie ich aus tiefem Herzen stolz bin >md zu denen meine Sehnsucht immer geht, so oft ich hier einein -Ler kleinen Fischerjungen über Lie flachs- gelb« Dürste streiche. Mögen mein« vier Jungen einst brave deutsche Minner werden, die ihre Pflicht im Dienste für da» Vaterland er- blicken — al» echte Hohenzollern! Auch während der qualvollen schweren Zeit nach Deutschlands Zusammenbruch hat mein« liebe Frau in vorbildlicher Treue und Tapferkeit auf ihrem Posten ausgehaUen und sich in hundert schwierigen vagen als die kraftvolle, vornehme Natur bewährt, als die ich st« lieb« und verchre. Fu Gude Fetbnmr 1921 «ar ich tn Doorn; am 27. begingen mein« Eltern die Feier der 40. Wiederkehr Les Hochzeitstages. Feier» Nein — «ine Feier war er icht. Trüb uuL gedrückt war alle» in dem schönen und gepflegten Hause. Die Mutter mußte liegen und die Schwäche gönnte ihr nur Stunden «ine» müden Wc lens. So kraftlos war sie, daß sie kaum zu sprechen vermochte — und doch für jede kleinste Handreichung «in dank«, mein guter Jungs* — und dann «in stille» zärtlich«» Streicheln der Hand. Man hat »vahchaftig die Zähne zufmnm«beißm müssen. Das Ahnen, daß ich sie an diesem War z»m letzten Mal« im Arm gehalten und geküßt hab«, hat mich s«cdsm nicht mehr verlaffen. Wa- dann noch an Berichten von ihr sprach, war so, daß all» Hoffnung fallen mußt«, daß man nur flehen könnt«: Herr, mache e» kurz. Und dann, sechs Wochen nach Le« letzt« NkdrHchen, la» die schwere Nachricht zu mir auf die Insel. , Mr sind nach Doorn gefahren, und ich hake es In all den langen Stunden der Fahrt zu ün kaum fass« können, daß sie jetzt nicht Soll ich zu all dem Törichten, dar über mein« GH« geredet und geschrieben wovden ist, überhaupt etwas sagen? — Wenn sich die guten Leute, Lie so ^lünzerche Bauchungen* und durch si« so „in- time Einblick«* und »sicher« Nachrichten* Habens doch weniger wichtig tun wollten! Wi« wir Heide, meine Frau und ich» zueinander stehen, -da» wissen nur wir. Aber da» kann ich verraten: Menn in den geitreugen rnchrsach zu l»sen «rar: »Di« Scheidung L« Kam- priWinpaar« «ch« bevorstehend*, dann hat La» «ms «n» h»td» «« U-b« bi« ««rUD« d« HtMktzttlMtz« in K»«t^»«rg »trd noch «m«ld«t: Auf de» Marsch zmn F«lbgott«bkenst wvrden mehrfach bi« hinterlistig »«iftül«. Btrelnsmitgliedu wurden durch Stein- würf« verletzt. Fast tmm«, «lang «» d«r Attentäter habhaft zu werLen und He nakh ein« ttlHttg« Fracht Prügel d« Polizei ^»u kvaftwagin heranaezoaan v«ch«n, um dl« Demonstranten, ««Ich« zwei Postenketten durchbrech« hatttn, abzudrLngtn. Drei Demonstranten, die sich dem Lastkraftwagen «ntgegenstelltm und di« Straße auch nach mehrfachen Aufforderungen nicht fr«igaben, sollen, wie «in Augen- uug« berichtet, überfahren worden sein. Am Sonnabend abend brachte oi« königskurger Studentenschaft und «in« groß« Anzahl Danzig« Studenten d«m Feldmarschall, allen link»vadikal«n Belästigungen zum Trotz, im Borhofe de» Landhauses einen Fackelgruß. Wbksradlkale Gruppen, welch» di» Straßen besetzt hielten, unternahmen andauernd durch Absingen der Internationale und gellende Schmahruf» Stö- runasversumi. Nach Beendigung der kurzen Feierlichkeit kam es zu wüst« Schlffgeveien. Mit Knüppeln, Schlagringen Md ähnlichen Werkzeugen bewaffnet, drang« dl» Radikalen auf die. Studenten ein, die sich nur mit Mühe der Angreifer erwehren konnten,'doch gelang es, da» Univerfltätsbanner, auf welche, « die Radikalen besonder» abge- seh« hatten, in ««schlossen«» Zug« zur Universität zurückzubringen. Al» Bewei» für di« En«rgie. mit der ber Angriff der Demonstran ten auf die Reichswehr durchgefübrt wurde, ist, wie amtlich gemeldet wird, hervorzuhsben, daß einem Unteroffizier der Artillerie der Kara- Liner entrissen wurde, einem Mann wurde durch Steinwurf der Kara biner zertrümmert. Auf die Stahlhelme der Mannschaften regnete e» förmlich Stockhiebe und Steinwürfe, so baß den Leuten nichts ander«» übrig blieb, al» sich mit d« Schußwaffe ihrer Laut - wehren. Nack cin« von amtlich« Stelle stammenden . itersn Meldung standen 80 Reichswehrfoldaten einer Menge von vielen tausenden Per sonen gegenüb«, di« sich ausschließlich aus Kommunisten zusammen» setzt«. köuiAsbev» 18. Amri. Kommunisten, Unabhängige und Lie radikalen Betriebsräte fordern zu Mäffendemoustratfonen Le« Prole- «rfttt» Mg« HiuLcnbuvg und gegen Li« Reichswehr für Donnerstag «ff. Di« Kundgebungen sollen sich auf olle oststroutzischen GiLdte erstrecken. »«« WsinblH»f«8»«ND«». Berftu, 1S. Auni. gwei Eisettbahnervnsainmlungen in Berlin und «in» radikal« Doamtenveigammlung in Berlin-Spandau faßten Sonnabend abend Resolutionen für «in« sofortig« außerordentlich« Te«ermtg»beihilft von 1800 Marl pro Kops und SOO Mark für Fawilimmitglkd«. zu Zeugen wenden zu lassen^ sich auch im Schwerst« königlich zu halten, hat ihn, so lange wir unL Menschen der UmtzÄumy isn ihn waren, wieder gestützt. Aber di« Einsamkeit —. Ich hab« »in« lange, stille Nacht am Savge Ler geliebten Mutter und Iw y einmal, zum letzten Mal allein mit ihr, Lie Toteuwacht gehalten. In ungezählten BilLcrn aus Vergangenheit ist st« da in dieser feierlichen Ruhe, in L r van Kränzen und von Blum« ein schwerer Dunst und Duft lag und die Kerzen sachte nivderbrannten, vor mir erschienen. Ihre FreuLc, wie ich mick mit 10 Jahren al» Leutnant bei ihr meldete und die Parade gu? verlief, trotz meiner noch so kurzen Beine, Lenen Las Mittommen mit den lenzen Grenadieren doch reichlich sauer wurd -. Ihr glücklich leuchtendes Gesicht, als sie meine Braut zum ersten Male in Li« Arme schloß und zu mir .rgte: »Ja, lieber Junge — Du hast eine gut« Wahl getan!" — Und von Lem Tag« bis zu letzt war eine große Liebe zwischen Len zwei Frauen. ül» Len Betten der schwer erkrankten Brüder Fritz und Joachim sah ich si« sitz« — Nächte uu Nächte, unermüdlich — ein» hin» gebende Pf leger in, «ine MuUcr, die sich selber opfern mochte. Ich fab sie bei Hoffesten im vollen -Glanz Ler Kron«. Schlank und edel die Gestalt, über dem frisch«, gütigen Gesicht« Las reiche, fvüh ergraute Haar. UnL jede» Wort ein schlichtes, -warmherziges GeLenwollon und DerbmLen und Verstehen. Dann immer -wieder: in ihrem Schreibzimmer im Reuen Palais. Zwischen Dor- und Nachmittagsdienst bin ich hinllbergoritten und gehe -nun, während sie zuhört und erwidert, auf und nieder. Klein« Konflikte, in Lenen sie meine Beichtigerin ist, Lie immer Len ge rechten Rat und Lte würdige Lösung kennt — und ernste Sorgen um das Groß«, Ganz« Le» Vaterlandes, für Li» im Herzen Lieser schein- bar all« Politik so fernen Frau viel Raum war. Sie Hot von diesem stillen Leid, Lurch ihr klares Erkennen manch«» Irrens, wett mehr -getragen, al» man Lvauß« ahn«. Di« Krttgszeit, Lmmr Sorgen — Savgen — Sorge». Und da», war nachh« kam. Berit», 18. Auni. Der Ausaamnenstoß zwischen kommunistisch!« Demonstranten, d»r am Sonntag tn Königsberg stattaefund-n hat, gibt Veranlassung, darauf hi-nzuwetsen, daß Reichswehrabteilungen nach neun« Bestimmung« auf ihren Märschen mit schärft, Munt- tt« ausgerüstet find. Nachrnft Di Wolfgang Kapp. BerN», 18. Juni, gu Lpn Abl»« kapp» schreibt di« „Kresz- Ztg.": Lin besonder» tragische» Schicksal hat einen Mann von glühen der Vaterlandsliebe und groß« Energie gerade in dem Zeitpunkte dahingerafft, in dem « für sein große» Wagnis vor Gericht «instehen wollt«. Man mag über da« Kapp-Unternehmen denken, wie man will. Di» Motiv« de, Dabingesckiedenen waren Hel «nd gut. Im Anschluß b«an bringt da» Blatt ein« Würdigung von dem dem Verstorbenen sehr nahestHenden Dr. Georg Schiele, worin gesagt wird: Kapp war ein Mann von groß« Gab« de» Geistes, eine gewaltige Arbeitskraft, ein ffeuergeist von fast unverwüstlicher Jugendlichkeit, ein schöpferischer Geist, wie man sie auf dem Gebiet« der strategischen Linie nur selten gehabt hat, «tn Mann, dm da» inner* Muß uno da» Gefühl einer gro ßen Aufgabe vorwärtstrieb. Begründet durch seine gesamte Auffassung vom Staat hatte sein politisches Wirken und Handeln ein« großen Zu- sammenhalt und «ine einheitliche feste Linie. Was aber da» Größte an ibm war, dar war der Charakter, die Neinhüt seine, Woll»««. Keinen Ehrgeiz kannte er, nur Ehrgefühl, nicht dar Ich, sondern die Ehr« der Nation war der Inhalt seines Denkens. — Der „Berl. Lok.-Anz." sagt in seinem Nachruf für Kapp: Wer sick inmitten der hetzeerfllllten Atme- sphllre unserer Tage ein menschlich fühlendes Herz bewahrt hat, wird da» tragische Ende de» Mannes, der au» edelsten Motiven heraus dem durch di» Novemberrevolution geschaffenen Zustand ein Ende setzen wollte, nur beklagen können. Daß der Versuch, in Deutschland wieder besser» Verhältnisse herzustellen mit anderen als dm von ihm gebrauch ten Mittem unternommen werden muß, ist inzwischen allgemeine Volksüberzmgung geworden. Die Erfahrungen seitdem haben deutlich B-klt«, 18. Juni. Der z« Llnttrsuchung Ler M« dm Minister, Herme» erhobenen Ansch digungm «ingefttzt» Relchälagsauischuh ist heute -wieder zufanun-m>-rrebLN. Der Vertret« Les WtnzevoeöbonLe», Dr. Faust «Llärtp, Laß Li« UeLevführung von Resten Wein» zu Lil- ligen DeLmgungen gong unL gH« fei. Weiter erklärt Ler Zeugs,.daß «» selbswerstünÄ-ich für sein« WinzevoerbanL «inen Erfolg bedeut«, wenn seine Wein« auf Lom Tische eine» Ministers stchen. Der UntevsuHlmgsousfchuß lehnte Len Antrag Le» Mg. Hertz ab, Li« Namen Ler Personen sestzustellen, an Li» W»inli«ftrungm zu ähn- Uche» BiddM«««» «fügt sinv. (i) Kaiser MM« und dt« «chuldlüge. Berlin, 18. Juni. Kais« Wilhelm hat, wie bekannt, «inen Band .Denkwürdigkeiten" -verfaßt, L« am 1. Oktober in Buchform erscheinen -wird und -auch von Lem Neuyorker Verlag Harper Brothers und Lsm Londoner ««lag Cassel «worben -wurde. Der Kais« soll . für fein Werk La« Honovar von einer H Million Dollar erhalten, nach gegen-wärtiaem Kursstand« 78 Millionen Mark. In England wird Las Watt m Len ^SunLny Times" erscheinen. Da» Buch schildert Lie Regierungszeit Wilhelm» 2. Der Verfass« beschränkt sich nicht auf eine historisch» NieLerlegMU von Tatsachen, sondern stirbt Lies« Lurch persönliche Erlebnisse, Bogegnungm, Lharakterlfierrmigm von, PsrfSnlichkritm, Li« ihm im Sauft fein« RsoierungsM näh«.! ' 'N zu unseren, alt« Wass undgebung «icht bericht. , >tt«lt» d«n viels»g»nd« > 5 >«lgi«n g»Iief»rtm b««tfch«n Pf»»L mt« nach Holland md zur.Ickiommin. « End« .... ücrdingo d«r Reaimung noch nicht» !f»rde derart m^rftch nach Frank« Abstimmung in Vb»rschlesi»n und «in« abweichend« Entwurf des ^eichsrat». Lr beantragte Verweisung der Vorlag« an «inen besonde ren Ausschuß von 28 Mitglied««. Hoffentlich wird dort bekräftigt, baß Einmütigkeit besteht über die Notwendigkeit vorsichtigst« Handyabung äe» neuen Volksrechte, in unserer wmig gesicherten Lage. Da, Haus trat dann in di» zweite Lesung de» R»Ichs-Iug«ndwohlfayrt»gesHe, ein, dessen Beratungen längere Zeit in Anspruch nahmen, da fast all« w«ib- sichen Abgeordneten zu diesem Thema sprachen. Bet ber Beratung de» Gesetzes sank der Aba. DSumig (UnadH. Soz.) mit lautem Stöhnen zu Boden. Der Präsident unterbrach die Sitzung, während sich d« Abg. Mose» ärztlich um dm Verunglückten bemühte, welch« dann von mehreren Abgeordneten und Dienern aus dem Saal« getragen wurde. Nach einer Viertelstunde eröffnete Prä sident Loebe die Sitzung wieder mit den besten Wünschen für den Abg. Säumig, dessen Anfall ein« Folge seine» Pflichteifer» gewesen sei. Podwar« über dir Bankierkonferenz. Loudov, 18. Juni. Poiaraxe erklärt« i» ein« Unterredung mit den Paris« Berichterstattern englischer Blätter, die Baxkterkovferenz hübe ft geendet, wie « erwartet habe. Soin« Ansicht nach sei sie zu i früh zusammmgetmten. Di» Feit für dir Erörterung d«r Dnleihefragc sei noch »icht r»if gewesen, DmtschlmS müsse zu allererst seine Finan- >en in Ordnung bringen. Er verstch« vollkommen, daß Deutschland -etzt nicht zahl« könne, und daß ihm Zeit gewährt werden müsse. Di« Vorbedingung sei jedoch, daß da» deutsch« Budget von Anfang bis zu End» kontrolliert werd». Frankreich «erd« unter keinen Umständen einer Herabsetzung der deutschen Zahlungen «stimmen, v« Pariser Mitarbeiter der „Mornina Post" m»int, Pomcar« hoff» zrwerstchtlich, daß Las anscheinend bestehende Mißverständnis zwischen der französi schen und der enqliscken Auffassung im Lauft der Unterredung mit Lloyd George „iu w««ig«n Minute»" aufgeklärt werden könne.
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