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Erzgebirgischer Volksfreund : 17.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192206171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220617
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220617
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-17
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 17.06.1922
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WWWKMWlMlW? der Verha Ver^tEen» «N» RrichsaugetzvrtD», detterlel «»- schlecht», di» in Sachs»« »atz«»« ««d 2» Sahr» alt st«d. « wurd« -«Halb, da dtt bürgerlich« Pvrtztt« -leichfall» — natü» Nch au» «an» anderen Gründen — der VPvtur Lipina« ihr «er. trauen versagten, abgelrhnt. Minister Lipin»« wußte da» Un heil, d.,s von kommunistischer Seite kam, vorau» uiib sein« Ausfüh rungen waren resigniert und matt, vielleicht u« den Sinn der bürgerlichen Parteien zu wenden, trat er sogar — man kann fast sagen warm — für die Regiment»tage ein, und führt« damit dir m«hrheitssozialistisch« Press«, di« Gewalt grgen die Feiern predigt, ab. Der Minister hat, wie er sagte, noch nicht» provokatori sch e» von den Regimentsfesten gehört. Wo» sagen hierzu die Volks- sttmm«leser? Wenn man nun denkt, daß die Regierung nach der neuen Rieder- lagt abtritt, so irrt man sich natürlich. Sie läßt erklären, daß sie erst di« Abstimmung übrr d«n Grsamtetat abwarten wolle. U«ber demokratischen und parlamentarisch«» Geschmack läßt sich eben streiten. Aue, 1«. Juni. Di« Zelt für dasEintragenzum Volks begehren ist bi» abends 7 Uhr verlängert worden. Ane, 10. Juni. Aehrenlesefest findet kommenden Sonntag, den 18. d. M., in St. Nicolai statt. Vormittag 9 Uhr wird Festgottesdienst gehalten mit Predigt von Pfarrer Hammitzsch-Oschatz. 11 Uhr schließt Otttwa (Kanada), gebend, di« «ne lleb« voraussthen, schl Oerllich» A«ger»ge«heUr». Die Regierung ohne Mehrheit. —»— »» war wieder einmal «in» Einigungsaktion im Gange. N«r die Presse d«r süchstschen M. S. P. liest, der konnte da» an den bet solchen Aktionen üblichen Anzeichen sehen, an der besonder« «üstm Heße gegen die eingebildet, Reaktion, gegen alle, die politisch «in« andere Anschauung haben al» di« Radikalen. E» war mehr als schamlos, in welcher Weise sich besondrrs die Press« der Lhemnitzer Richtung an diese« L-ekben beteiligt». Nur um den IkrÄchär. ^igen und Kommunisten zu ««fallen. G«nlktzt hat es der M. S. P.-Preffe nicht». Macht«« bi« Führ« dir Sogt» und Uzi« bet den'am Mitt. «och i« aller Still« geährten Sini-ungsverhandlungen zwischen den drei Linksparteien den Kommmrdsten noch so schön« Angen machen, die Kommunist« zeigt« di» kalte Schulter und der un- natürlich« rote Mock bleibt ye^rengt. Amr Tage drauf zeigte sich das Ergebnis. Di» K. P. D. stimmt, gegen den Polizei«tat, »MA» G« kotekwnd dies« G»fch«immg« liegen HUM tt» teechenzibs« Fettung» und in der schikandsen Part», 1K. Juni. Da» Kriegsgericht von Amten» verurteilte den früher« Adjutanten Rueff vom deutsch« Infanterie-Regiment Nr. Ust, der zu Beginn de» Kriege» in ^beaumont und Hamel von vier Frau« Gell» erpreßt hab« soll, war nach d« ' 200000 Matt * Fall Lotze. Der Untersuchungsausschuß de» Landtage« zum Fall Loß« beschäftigte sich am Mittwoch mit der Berufung des ehe maligen Kanzlisten Lotze aus Leipzig zum Justizamtmann. Der Aus schuß erstattete einen Mehrheit«- und einen Minderheitsbericht. Der Mehrheitsbericht ist von unabhängiger Sxite verfaßt und kommt zu dem Schluß, daß die Ernennung Lotze« nicht nur gesetzlich zulässig, sondern auch durchaus zweckmäßig war. Der unabhängige Bericht gibt zu, daß Dr. Seigner Lotzes Parteistellung begrüßt habe. Der Minderheitsbericht, den Abg. Bünger für die bürgerlichen Parteien erstattete, hat hiergegen viel auszusetzen. Er betont, daß Lotze» Beförderung so ungewöhnlich war, wie sie bisher noch nicht vorgekommen ist. Von rund 2000 mittleren Justizbeamten brächten e» nur etwa 150 nach Mjährig« Tätigkeit als Sekretsriatsbeamtc zu Amtmännern. Lotze sei bei beiden von ihm versuchten Prüfung« durchgrfallen. Abg. Bünger teilt« dann einiges au» der Recht- schrei bung Lotze» mit, das sehr bedenklich wirkt. Weiter wird festgestellt, daß Lotz« 1929 17g Tage von kaum 300 Arbeitstagen wegen Krankheit, Verbandstätigkett usw. im Dienste gefehlt habe. Unter diesen Umständen sei es dem Minderheitsvertreter Bünger un- klar, wie Minister Zeigner hei der Auswahl für die betreffende Stelle gerade auf Lotze verfallen konnte. Die Annahme, daß den Minister bei Lotzes Beorderung der Wunsch, ein Mitglied seiner Partei in eine maßgebende Stelle zu bringen, über hie Bedenk« hinsichtlich seiner Eignung habe hinwegsehen lasten, erscheine daher durch die Untersuchung nicht entkräftet. * Ministerpräsident Duck ist vom 19. Juni bis 29. Juli beur laubt. Sein« Vertretung übernimmt der Minister des Inne« Lipinski. * Bttksbegchxe«. Nach 8 8 d«» Gesetze« üb«r Bolks- begehr«« und Volksentscheid müssen Ehefrauen, -«schieden, Frauen und Witwen ihren Geburt»- Hitze-«-«» -«ttschl Lame. Ottawa (Kanada), Ui. Juni. Dem Druck d«r Produzent« nach- g«b«d, di, «ine Ueberschwemmung Kanada» «U deutsch«« War« voraussch«, schlägt b«r Finanzminister vor, daß d«r für di» Be- Brrichnrma der All« in Betracht zu »tehmde Wert d«r Laren nicht Hering«; sein soll al» der Wext ähnlicher in dem Vereinigten König- Reich erzeugter Daren. Denn ähnlich« War« im Bereinigt« Ko- ni-rttch nicht erzeugt ««d«, so soll der für di« Btrrchnung d«Lol- l« ft» Betracht, zu zi«h«nd« Wert nicht geringer sein al» der Wert ähnlicher Daren, di» au» irgend einem europäischen Land« «ingrführt werdendesten Valuta sich nicht wesentlich verschlechtert hab«. Fern«« wird au» Sich«« (Australim) gemeldet: Der Stadtrat von Sidn« hat kinrn Antrag verwörfrn, der verlangte, daß in deutsch« Lar« sicht gehandelt werden dürfe. Andererseits wurde «in, Laarsordnung, die mit Abscheu die Wiederaufnahme be» Han- lxl» mir Deutschland bekachtet, bei einer im Stadthaus auf An regung d«r Vereinigung verstümmelter und verletzter Krieger und datrnftauen und »Witwen abgehaltenen Versammlung angenommen. nicht «tngetrog« hat, muß sofort persönlich auf dem Rathaus bezw. Gemeindeamt die Berichtigung der List« vergangen. * Dir guckerMenge'. Im ReichsernShrungsministwcimn wurde nochmals in Anwesenheit aller guckerinteresse nten über die Verteilung der Restbestände am Mundzucker verhandelt. Die noch vorhanden« Bestände ergeben auf dm Kopf der Bevölkerung «ine verfügbare Menge von rund 300 Gramm. Nach längerer Aussprache wuroe auf den Marmeladefabriken und d«m Mckereigewerbe eine ge ringe Menge einheimischen Zuckers zugestanden; die Schokoladen- und Likörindustrie und ebenso der größere Teil brr Konservenindustrie sollen dagegen nur mit Auslandszucker arbeiten. Zur Erfassung des noch vorhandenen Mundzuckers hat die guckerwirtschaftsstelle die ihr angeschlosscnen guckcrsabrikanten für die nächsten Tage nach München zusammenberufen, wo man über die Verteilung der Zuckermeng-n bera ten will. Auf dieser Tagung wird auch über die Aussichten der Zucker- Versorgung für das kommende Wirtschaftsjahr und über die Preisge staltung beraten werden. Die Erben von Senkenberg. Kriminalroman von Erich Ebenstein. Lmer. Copyright 1SI8 by Greiner u. Eomp. Berlin W. 30. (Nachdruck verboten.) (I6. Fortsetzung.) Sein Heimweg führte ihn am Bvankowschen Hause vorüber. Mutter Rabls Habe war längst versteigert — nur die etten Ohrgehänge hatte Dr. Wasmut in Verwahrung behalten, da chr Eigentümer unbekannt war — und die Mansarden- vohnung hatte einen neuen Mieter bekommen. Im ersten Stockweick standen nun Blumen an den Fenstern, and -wischen zwei schneeweißen Gardinen sah Hempel ein feines, müdes Frauenantlitz herabblicken. „Arme Fraui" dachte er mitleidig. „Sie sehnt sich wohl heimkch dis zum Krankwerden nach der Tochter. Ganz ab- zehärmt sieht sie aus!" Dann fesselte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Die vier Rollbalten an der Richterschen Wohnung im Erd- ^schoß waren immer noch Herabgelaffen. Er sah Frau Moser im Garten Blumen aufbinden und knüpfte ein Gespräch mit ihr an. Sie kam gleich an das Gittertor, und begann ihm mit ae- ^^ster^Sttmm, vorzuklagen, wi, ungemütlich es nun im „In der Rablschen Wohnung Hause ein Schneider, der jeden Abend betrunken sei und seine arme Frau prügle — nächsten» wolle ihn der Herr Major hinauswerfen lassen. Ach Gott — und-er Major sei so böse jetzt! Wegen jeder Kleinigkeit gäbe es Krawall. Line, die drei Jahre oben ge dient, hätte Knall und Fall fortmüffen. Seitdem hielte keine utthr läng« «m, als drei Tage . . . Die arme Majorin sei auch nicht auf Rosen gebettet, ob wohl sie ihm ja nie mit einer Silbe widerspreche. Und alles wäre, weil da» Fräulein fort sei. Die war halt fein Herzblatt, kttrd jetzt hkße es, sie sei krank und wttl» mir einer Tante «n Süden, um Moorbäder zu gebrauchen/ »Na ah« " Frau Moser blinzelt» Hempel vertraulich Berfl», 1K. Juni. Zn den letzt«« Tagen fanden rrnrut verhand- langen «wisch« dem Zechenverbande und dm Bersattettewerbänd« im Reichearvettsministerium statt. E» wurde ein Schiedsspruch ge- Mt, der den durch Abbruch der Anleiheverhandlungm veränderten Verhältnissen Rechnung trägt. Die beteiligten Verbände werden sich bi» zum 29. Juni darüber schlüssig machen, ob sie den Schiedsspruch und den Manteltarif in seiner geändert« Form annehmen wollen, imd »b auf der durch die Verhandlungen geschaffenen neu« Grundlage de» Abschluß ein«» Uederstunoenabkommms möglich ist. (Tschechoslowakei), 1«. Juni. Hier kam es nach de» Kommunistenführers Ondrej—Bajdek, der des Auf- gt ist, zu einer Schießerei zwisckm einer Volksmenge «merie. G» gab bei dm Zivilist« 1 Lot« und k v«lk«, 10. Juni. Die von einer englisch« Zeitung gebrachte Meldung von »in«» btvorstehend« Rücktritt d«» Rrich». «ehrmtntster» Seßlrr ist in voll«« Umfang« frei «rfun- den. Der Minister ist seit über acht Tagen erkrankt un- zur Zeit bett lägerig in Zindenberg, wo er die Kur gebraucht. verlin, 1k. Juni. Geste« vormittag hat der Reichskanzler Vertreter der drei Spitzenverbünde, der Allgemeinen Deutsch« Se- werkschaftsbunde», des Deutschen Beamtenbund«, und des Afa-Bundes — die Reichsgewerkschast Deutscher Eisenbahnbeamten und -Anwärter «nd der Deutsche Eisenbahnerverband war« ebenfalls vertreten — empfangen und deren Wünsche und Beschwerden betreffend die Maß regelungen weg« de» Februgrstreiks angehört. Der Reichskanzler wird nach Fühlungnahm, mit den zuständigen Ressort» ein, Stellungnahme d« Reichsregierung herbeifllhren. zu, „ich glaube es nicht! Da steckt was anderes dahinter. Man hat ja auch seine Augen im Kopf! Und. gar in Liebes^ fachen! Ich glaube viel eher, der Major hat sie mit Gewalt weggetan, damit sie vergißt, oder — bi» hier die ganze Ge schichte vorüber ist." Sie schwieg und erwartete offenbar eine neugierige Frage. Als diese nicht erfolge, setzte sie seufzend hinzu: „Ja, ja, mit der armen, guten Mutter Rabl ist das Glück aus dem Hause gegangen! Wie war das gemütlich, wenn sie abends heimkam und wir ost ein halbes Stündchen miteinander plauderten!" „Na, Sie haben ja noch Ihren lieben Dr. Richter", sagte Hempel anscheinend harmlos. „Der muß ja nun schon längst zurückgekehrt sein!" „Leider nicht!" „Was? Es sind ja schon 3 Wochen vergangen, seit er fort ist!" „Ich denke mir, seine Mutter wird wieder kränker ge worden sein " „Hat er denn seitdem nicht geschrieben?" - „Neinl" Hempel wurde unruhig. Stätter als das erste Mal, er wachte in ihm ein Veracht gegen den jungen Mann. „Sie müssen dann aber doch eine Abgängigkeitsanzeige machen bei der Polizeil Das darf nicht so Hinsehen —I" „Der Major dachte ohnehin schon daran. Aber da er seine ganzen Sachen hier ließ — —" „Einerleil Schließlich kann ihm ja auch ein Unglück passiert sein. Er kann sogar gestorben sein! Aus jeden Fall stimmt da etwa» nicht!" „Mein Gott, Sie haben ja recht, Herr Hempel. Ich will gleich morgen " „Nein, heute noch! Ich werde Ihnen den Weg abnehmen und sofort die Anzeige machen. Die Behvrde wir- gar nicht wissen, was mit dem jungen Menschen los ist." Innerlich war Hempel gar nicht so mchig, als er sich der Moser gegenüber gab. ^Ltwa» war da nicht in Ordnung, da» stand fest. Drei Lochen! Gr hätte sich prügeln wägen, daß ihm Dr. Richter so ganz au» dem G«ächtn1» gekommen mar über den anderen Nachforschungen. , ««Schob«. Dl» Urfoch«« für in Au»wüchs«n der Preiabiltmna, üb« -k hstflgr« vechältniss« d«r Fremdenpoltzei. Ist di« nahm«« zu tr«ff« und Aus- l m» auch üb«rtr«Lenden Dar- , «a «am«» mit in die List« eiutrag««, sonst ist-i« Gin- mdlunA^gr?«At^N«vm^ ungültig und di« Stimm« der Frau «ir- t word«, worauf «r nach Deutsch« jnicht m ttgezählt. von der deutsch« Regierung ge- Achtet darauf ihr Frauen! Wer den Gebavtsnamen Schneeberg, 1V. Juni. Oeffentlich, Sitzung d« Stodtverorbatt«. D« Ratsbeschlüssen bett, die Zuweisung «in«» PGizelbnnnt« von d« Lapo, anstelle des verstorbenen Polizeiwachtuxister» T«tz»«r, fortt» d«r tariflich festgrlegt« Erhöhung -er SemttndeardttkrWn« wir belgetreten. Bon dem ablehnenden Bescheid d«r Zwickau« Maschinen fabrik in Sachen de» Grundstücksankaus» von der Stadt Schneeberg nimmt das Kollegium Kenntnis. Obwohl »sm Stadtrat Jacob d«n Kollegium noch einmal naheaelegt wird, da» Grundstück zu dem voa der Zwickauer Maschinenfabrik anaebotenen Preist von 12 Mk. für d« Quadratmeter zu verkaufen, blewen di« Stadtoerordnet« bet ihr« wiederholt gefaßtem Beschluß, 18 Mk. Mr den Quadratmeter zu fordern bestehen. Als Vertreter der Bürgerschaft in dm Steuerausschutz wird Stickmasch menbesttzer Emil Hagert gewählt. Der Städtisch« Sportplatz am Schützenheim wird drm D. f. L und d«m Ardeitersporttattell mit gleichen Rechten für jr V00 Mk. Pacht, im Jahr« verpachtet. Dm Haushaltplänen von einem Dutzend städtischer Kassen wirb zugesttmmt., Di« meisten von ihn« erfordern den Zeitverhältniff« mtwrrchend zum Teil «rheblich« Zuschüsse. Umso rrfteulicher ist da» Ergebnis de» städtischen Forstes, der mit annähernd 700 000 Mk. Uebvsschuß den b»- drängten städtisch« Finanzen recht wirksam unter di« Arme greift. Für Baulichkeiten am städtischen Hcrrenteichbad werden gemäß der Be schlüsse des Bauaueschusses und de» Rates 20 000 Mk. oewilligt. Zwn Einkassieren der Badegelder und für «in« schärfer« Konkoll« wird Handelsmann Johann Böhm gewählt. Der Verpachtung von S Wasser- wecksteichm für die Fischzucht zrnn Pachtweise von 100 Mk. Mruch, wird zugestimmt. Für Neudeckung einer Seit« dm Krankenhausge- bäud«» werden 23187 Mk. bewilligt. Für Einbaut« von Wohnungen in dem Grundstück Nr. 200 soll die Erlangung eine« Baukostenzu schusses van 48000 Mk. unterstützt werden. Der Verlängerung o« Mietvertrags für das Postgebäude «m weitere fünf Jahre wird -uge- stimmt, ebenso der Erhöhung der Tagegelder bei Dienstreisen nach staatlichen Grundsätzen, d«r Erhöhung des Handtlsschulgeldm für Mäd chen im ersten Schuljahr auf 800 Mk. und im zweiten auf 200 Mk. so wie der Versicherung des Inventars der. Handelsschule. Die Vergütung des Tierarztes am städtischen Schlachthof wird von 12 OVO Mk. auf 24 000 Mk. erhöht. Mit der Berechnung der Linterbliebenenbezüge der Polizeibeamtenwitwe Tetzner ist das Kollegium einverstanden. Dm Natsbeschlüssen bek. die Zinsfußerhöhung für die Darlehen von der Landeskreditanstalt, der Verteilung dm Sparkasienreingewinns auf Z921, der Schadenersatzklage gegen die Firma L. F. Schmalfuß wirb beigetreten. Gegen ein« Stimme wird der Erhöhung des Stättegeldes für auswärtige Fleischer auf den Wochmmärktm auf 100 bis 200 M. pro Tag nach längerer Aussprache zugestimmt. Im Zusammen hang damit wird auch das Stättegeld fllr die Jahrmarktsfieranten um 100 v. H. nach Aussprache gegen 4 Stimmen erhöht. Der k. Nach trag zur Gebührenordnung für Benutzung des Schlachchof« wird ge nehmigt, die Anschaffung von 84 Stück eisernen Stühlen zu« Preise von 14000 Mk. beschlossen. Ein» Einladung der freiwillig« Sani tätskolonne zu einer großen Hebung nach An« kommt zur Kenntnis, ebenso ein« Zuschrift dm Betriebsrat« d«r Belegschaft der Gruben bek. die Beteiligung d« Bergleute am Berg- und Sportfest. In reibungslosem Arbeiten war die Tagesordnung nach Inständiger Dauer erledigt. Entschuldigt fehlt« in der Sitzung die Stadt». Kvautz, Ru dolph, Schneider, Dat« Walcher und Modisch, unentschuldigt Stadtv. Henschel. Sch«e«b«G 18. Junt. Der Gedanke, dem Bergfest« am Mon- tag Nachmittag «in Iugendsrst folgen zu lasten, wurd« vom Haupt- ausschuß freudig ausgenommen «ms folgend« Gründe« 1. In Schneeberg» Mauern hat di» Schuljugend seit Jahrzehnt« kein Schulfest mehr gehabt und wird auf viel» Jahr« hinaus infolge der schwierig« Verhältnisse kein großzügige« Schulfest erleb« kön nen. 2. Diele Einrichtungen, die anläßlich dm Bergfest« geschaffen werden, können für da» geplant« Iua«dfest Verwendung finden, ohne daß neue Unkost« entstehen. S. Der gesamt« Schuljugend ei nen Tag gemeinsamer Freude und heiteren Spiele» zu schenk« nnd so das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu stärken, ist eine edle Tat» die den Lohn für alle groß« Müh« in sich selbst trägt. — Das Fest soll in Rücksicht auf die Kürze der Dorbereitungszeit und au» Sparsamkeits gründen schlicht und bescheiden sein; denn Jugend ist leicht befriedigt; ihr ist gemeinsam« Spiel und froh« Erlebnis im sonntäglich« Som merkleid« bei Musik und Gesang, geschmückt mit Blum« und Bän dern, beschaut und froh bestaunt auch von Eltern, Verwandten «nd Bekannt« «in groß« Geschehen und eine bleibend« Erinnerung. Da- rum, Eltern und Jugendfreunde Schneebergs, gönnt der Jugend da» Fest und findet Such bereit zu Opfern! Zur Deckung der Unkosten werden pro Kopf 8 Mark erhoben al» Mindestbeitrag. Wer aber mehr gibt, verdoppelt den Jugendlichen di« Freude. Sondergoben an Geld und geeigneten Waren sind darum herzlich willkommen. Und weil die Arbeit gewaltig groß ist, das Fest zu einem gut« Ende zu führen, find Helfer und Helferinnen, auch Väter und Mütter ganz besonders, in großer Zahl notwendig. Die Führung der Melde- list« für Schüler »nd Schülerinnen, sowie da» Einsammel« der Freilich — damals bei' seiner Abreise schien alles in tadel- loser Ornung. Warum hätte man sich wett« mit ihm bs- schästigen sollen? Es schien, als ob dieser Tag eigens dazu bestimmt sei, ihn an Richter zu erinnern. Nach Hause gekommen, fand er einen Drkef von Melitta von Brankow vor. Sie hatte ihm schon Vst« geschrieben, aber nichts von Belang. Daß chr Vater, in unversöhnlichem Zorn üb« ihre Hals- storrigkeit, und besonders die Flucht, chr ein für allemal ver boten habe, wieder heimzukehren. Daß Tante Ada zwar recht lieb sei, sie aber doch das Gefühl habe, in dieses Haus nicht recht hineinzupassen mit chr« Stimmung, Die Hofrättn sei eine lebenslustige, alte Wienerin, die ohne Konzerte, Theater, Gesellschaften und besonders Spielpartien nicht leben könne. Sie hielte sehr auf herkömmliche Formen, un- sie sei ganz ent- setzt Uber Melittas „überspannte Idee, einen des Mordes An- geklagten zu lieben * Also suche ste fleißig nach «in« passen-en Stellung. Wenn möglich, recht weit weg von Wien. Der heutige Brief war nur kur- und scheinbar in groß« Eile hingekritzelt. . „Habe soeben den Kontrakt für eine Stellung unterzeichnet, die ganz meinen Wünschen entspricht. Schloß Mau«b«tz im Böhmerwald. Einsam, wie es heißt, sehr schöne Gegend. Bloß zwei Damen, Mutter und Tochter, denen ich Gesellschaft zu leisten habe. Muß morgen schon dahin abreisen, und schreibe alles Weitere von Mauerberg aus. Für heute wollte ich Ihnen bloß sagen, baß ich vor zwei Stunden am Graben zufällig Dr. Richter getroffen habe. Er schien mich nicht zu erkennen, ob wohl « mir ziemli ch dreist ins Gesicht starrte. Komisch, nicht? Wenn man vier Woche» hindurch sich fast täglich auf der Treppe begegnet ist! klebrigen» sicht « ziemlich ander» aus, als früher. Wer ihn nicht so oft gesehen hat, wie ich, würde ihn vielleicht kaum wisdererkennen. Aber ich Muß schließen, da tausend Dinge auf »Ich patte», die «ch erledigt frin wolla» vor der Abrils«/ (Fortsetzung folgt.)
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