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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192206095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-09
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.06.1922
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»Gdmng-äußerm«« pr flre«, gifcheGig, kenn <ück «SWeMg«, LG MttsL V«M-momenG iNÄestreiniurlstisch strafMichL Ko-, dtn«iÄ>rinacn wollen. Diese Vorsicht ist jetzt allein «n Platze nüe» der Beschranlun, ans L«n »ein jnristlsch«» Fragen kampier, bi, Lm^M^tere der^v^andlungen eine Sttüungnahm« in dies«, 7. Juni. D« Vertrag »«ischen Deutschland ««L Dänemark betreff«»- bl» Regelung der durch den Usbrr- gang der Staatshoheit in Novdschlemoig auf DLnemart entstandenen Frag«» vuvd« rattfigi«»-. Berlin, 7. Juni. LschUscheri» ist hier eingetroffen, »o er mehrer« Wochen »« bleiben beabsichtigt, um seinen angegriffenen Gesundheit»- »ustand eoieder zu festigen. Narscha», 7. Juni. Ler Staatschef Pilsudeki hat bi, Demlsston d« Lesamtkablnett« angenommen und da, Kabinett mit der Weiter- silhrung der Geschäft« bi» pur Bildung «in«r n«u«n Regierung beauf tragt. R«yort, 7. -uni. Nach einer Meldung mi« Detroit wird der bekannte Automobilfobribant Ford sein« Kanddöatur für die nächsten Präsidentschaftmvahlen «ufstolle«. Führer -es Volkes. von Oberst a. D. Richter. Wl» Vit dem deutschen Volke der Krieg, oder, «er da» lieber Hirt, mit do« Krieg« da» deutsche Volk zusammenbrach, da trieb di« unseiig« Revolution vom S. November 1918 Männer an di« Ober fläche, di«, ohne jede Eignung gum Regieren, sich zu Regierenden de» deutschen Volke» erklärten^ Lie waren nur Revolutionäre, wollt«» auch nicht» anderes sein, nicht etwa Diener des ganzen Volle», nicht Retter de» Vaterlandes vor feindlicher Unterjochung, sondern, nur Diener der Parteien, die den Umsturz vorbereitet und -urchgesührt hatten. Das war von ihrem engen PartetstanHnmttc au» natürlich, entschuldigt sie aber nicht einmal, vom Standpunkte der Revolution au» betrachtet, der für alle Zeiten mit dem Makel der Preisgabe der vaterländischen Mtwrndigkeiten behaftet sein wird. Demi mehr als je galt es in jenen furchtbaren Tagen Deutsch land», auch nach dem Sturz der alten Regierungen das ganze Volk zu nationaler Geschlossenheit gegenüber dorn Bernichtungswillen Ler vor Deutschlands Toren stehenden Feind« zusammenzusassen. Das haben st« in unfaßlicher Verblendung verabsäumt und Lamit-schrorrste, ni« tilgbare Schuld auf sich geladen. Sticht der verlorene Krieg an sich hat unser Versailler Schicksal besiegelt, sondern der Umstand, daß die Revolutionsmänner di« NerolutionsMe über Li« vater ländische Not stellten. Sie bekämpften den allein retteirden natio nalen Gehanken -und zerschlugen die Volksgemeinschaft, Li« ihn durch setzen konnte. Dir Fälschung rieft Le» setzt noch im Gvab« gerichteten bayerischen Ministerpräsidenten Siener könnt« nur auf dm» Boden solcher Gosinnungsart. reisen. Im Gegensatz zu Ler großen sran- zSsischen Revolution vom Jahre 1789, di« trotz aller furchtbaren Aus schreitungen da» Nationalgefühl Les französischen Volke» aus» höchste aufstvchelte und Frankreich den Sieg in den Koalitlonskriegen brachte, im Gegensatz auch z« Ler entsetzlichen russischen Revolütionsbata- strophe, Li« trotz aller wahnsinnig«» verbrechen La» niedergetreten« Volk der Russen zu entschlossenem Widerstand« gegen feindlich« Ein mischung »r»sammenballte, tobt« sich di« deutsche Revolution in einer perversen Nichtachtung und Verfolgung -e» Nation«kgedankens aus. Dadurch liefert«» Lie Revolutionäre Las deutsche Bott dem Schlacht- meffer Ler Feind« aus. Dies« Tatsache wird Ler Novamiber-Revolu- tion und ihren Tragern von unserem Volke nach seinem Erwachen aus tiefer Verblendung und von der Geschichte nie verziehen werden. Aber nicht mit den Revolutionomännern soll hier gerechtet werden, sondern mit Lenen, Li« nach Herstellung verfassungsrechtlicher Zu- ständ« Li« Regirrung übernahmen. Sowohl Lurch di« Verfassung Le» Reich«» wie durch diejenigen Ler einzelne» Freistaaten zieht sich Ler Gedanke, daß die durch den Wille» L« gesamten Bolos» gewählten Regierungen Lem ganzen Volke zu Lienen haben, nicht einer einzelnen Partei oder Klasse. Die jeweiligen Minister, Li« bei Antritt ihrer hohen Aemter Liesen verfassungsrechtlichen Grundgedanken kennen, legen sich durch ihren Eid auf Li« daraus «vwachsenden Verpflichtungen fest. Si« werden Diener Les ganzen Volke». Nun treibt zwar die blutleere, rein strmale Auslegung unserer ins Extrem verzerrten demokratischen Verfassung fast nur Parteimänner in die Ministersessel, und mit dem Schein des formalen Rechts können sie sich in ihrer Ministerherrlich- keit aus ihre Parteivollmachten berufen. Aber dem Sinne und dem Geiste Ler Verfassung entspricht das nicht. Münster solcher Ge- sinmung befinden sich im Widerspruch zum tiefsten Willen der Der- . fassmrg und verletzen Las Rechtsbewußtsein des deutschen Volkes, das von seinen Regierenden völlig neutrale und unparteiische Haltung verlangt. Minister, die sich nur als Parterbeauftragte betrachten und ihr« Amtsgewalt vovwisgenL zur Förderung Ler Partei, di« si« auf Demcbilu rden im R« von wenig Ausnahme» abgesh«^ hab«« in all«« Regierungen Deutschland» — von Sachs«» «Ämg au schweigen — Ä« Nach» rovourtionamürister Ls» Ginn« Ler Verfassung und Lem Volts- empfinden nicht Rechnung getrogen, sanLen» der «in formalen Aus legung L«r Verfassung gehuldigt. D^aK wird La« Leussch« Don ltbevwiegrnL von Parteien, nicht aber von freien, unabhängigen, Lem gang«« Volk« Li«nenL«n Mimnern «giert. Hierin Aenderung zu schaff«», ist notwendig, nicht nur im Interest« Lek an Lie Wand ne-rückten und «raewaltigte» Volksteil«, sondern im Interest« de» Volksganzen. St« v«t un» in Sachs«» zu er,Gl««, ist Ler Sinn des jetzt in LG Weg« geleitet,» Volksentscheid». Doch find Li« flMschen VovaSng« nur «m» Ein»e Äußerung dm Abn«iäuna Le» gesamten deutschen Volke» gegen dl« fast überall gezeigt« Regwrungmoelshelt. Si« b«st«ht nicht allein in drn sogenannten bürgerlichen Kreisen, sondern ebenso stark, wenn auch «och nicht sich offen vorwagend, in der sozialistisch geführten Arbeiterschaft. Si« richt La» Fasgit au» Lem Devgleich der Erfolge und den Versprechungen Ler Sozial demokratie. Sie empfindet Len Desinnunasterrvr genau so wie Lie anderen Berufsstände. Gi« fühlt La» Unsinnig« Le» Klassentzampfes immer mehr und ringt sich allmählich zu Ler Ueber-ouaung Lurch, daß La» Wohl Le» Avlettnehmer» abhSngt und «ng verknüpft ist mit dem Gedeihen de» Unternehmens. Daß t» deshalb «in Verbrechen an ihr selbst ist, wenn st« zur Vernichtung Le» Unternehmertums gezwungen wird. Und vsr allem «rk«nnt auch si«, im Hinblick auf La» Versailler Schandwcrk und aus Li« ruchlose Vergewaltigung Lurch dl« Feinde, zumal Ler sadistisch gearteten Franzosen, Latz di« inter national« Verbrüderung, die ihr von Ler Sozialdemokratie ge predigt wurde und noch wird, eitel Wahn und Hirngespinst ist. Sie besinnt sich auf ihre nationalen Reckst« und Pflichten, an deren Aus übung st« durch sozialistischen Druck verhindert wird. In seiner Gesamtheit verurteilt La» deutsche Volk Lie Unzu länglichkeit -er jetzigen Parteiregierungen. Deshalb wird der Schrei nach wahren und wahrhastigen Führern täglich vernehmbarer. Er wird sich trotz aller Widerstände Ler Parteihrlden durchsetzen. Mr können nickst hoffen, -atz. uns. Las Schicksal bald wieder einen Bismarck schenkt. Bismarck» wachsen nicht all« Tage aus deutscher Erbe. Er war ein Gottesgeschenk. Aber «s werden sich DÄnner find«», -inen Las Leutsch« Volk vertra-uen kann, weim es ihnen vertrauen will. Von glühender Vaterlandsliebe Müssen sie beseelt sein, die Lie Schmach Deutschlands als ihre eigene empfinden. Heilige Vaterlandsliebe und Lieb« zum ganzen Volke «miß sie durchdringen. Frei von feder Parteivoreingenommenheit und jedem Klassendünkel müsse» sie sein. Kein vornehmerer Wunsch darf sie beseelen^ als gleich einem Friedrich dem Großen erste Diener Les Staate« sein zu wollen. Martig müssen sie fein, um ihre eigenen Ueberzeugrmgen gegen den verschwommenen Willen der Masse, zumal gegen den Willen der Straße, durchzusetzcn. Tapfer und klug müssen sie den Kampf des waffen- und wehrlosen deutschen Volker zu seinem Recht gegen feindliche Lüge und Gemeinheit duvchfechten und würdig die deutsche Würbe vertreten. Scharf und rücksichtslos müssen sie gegen Lie Zerstörer im eigenen Volke vorgehen, aber mit Ler Weisheit des erfahrens» und s«lenkundigen Arztes Lie kranke Volksseele behandeln. Und endlich müssen si« unantastbar «hrlich und «hvbar und von lauterstem Charakter sein. Kein vernünftiger Mensch in Deutschland denkt an «inen ge waltsamen Verfass» ngslwuch, Nur am Wiederaufbau Ler verfassungs- mäßigen Weg« will jeder Mitarbeiten. Alle sehn«» sich nach innerer Befriedigung und nationaler Geschlossenheit. P——-G-G», > IV, , >»»a, . ft >»»'Hl! M ' OerMche Angelegsnhsilea.s * Die Abstimmung für das volk»begchre» ist geheim. Di« Ge- Heimhaltung läßt sich bei Lem Emtragungsverfahren nicht voll durch führen, -a es nicht vollständig zu vermeiden sein wird, Laß Ein- tragende Len Namen ihres Vordermannes lesen können. Der über- wachende Beamte hat jedoch darauf zu halten, daß di« EintvagenLen dir Listen keiner weiters» Durchsicht unterziehen. Ebenso haben natürlich auch nur fache Personen zu Len Listen Zutritt, Lie sich auch wirklich eintragen wollen. * Verkürzung der Sommerferie» der höhere» Schule«. Da» Kultusministerium hat angeordnet, daß die diesjährigen Sommer- ferien an allen höheren Schulen mit dem 15. Juli beginnen »md mit dem 14. August enden sollen. Wr späterhin wird eine Neu regelung -«» gesamten Ferienwesens auf Grund der mit Lsm Reich urä) Ländern noch zu treffenden Vereinbarungen vorbehalten. — Da mit würden die höhere» Schulen entgegen -dem bisherigen Brauch ebenfalls nur vier Wochen Sommerserien erhalten, wi« die Volks schüler. Es scheint, al« ob auch hier wieder parteipolitische Gründe mitspielen. zu L«r Ustxvstwrdenvevfügung Le» früheren Arbettomtiststrr» SüiX l Stellung genommen. De« Reichsarbeitsminisber geht -ab»i «wo« , au«, Laß Li« «ltenL« R«ich»o»rvvdming vom SS. rofp. 17 Dqmmb« , 1918 für Li» Genehmigung Ler Gewrrdeaufsichtsbvaurten 1«Ltokich LG , Attstimmungoerkläruna «r Detriebsverttotuna und für LG G» ! nehmigung Ler Demos!kmochung»kommlffare lediglich Li« Anhörung , der Lewerbeaufstcht». oder Bevgreoierbeamtrn vorschreibt. E» köem« , ab«, rrwünscht sei», -aß dir besonderen Kenntniss« L« Arbeit» , ve-Mtniff« und Li« Erfahrungen, -G LG Brmifsovganisationen b» , sttzen, bet-«r Beurteilung oer Anttäge auf Gerrehmimlng von Ueber- j avbeit »ach Möglichkeit nutzbar gemacht werd«». Dabei müsse ober . eine Verzvgerung in Ler Erledigung -« Anträge stch Lmmt ver- n:e!Len lassen^ Latz dl» Beamten i» einigen Fällen von L«r Gin» holung Le» Gutachten» absehen könnten. »Dir Gewe e» und Denwbilmachungskommissar« haben iHv, Entsche gleichmäßiger Würdigung all,, in Betracht koinm«nd«r punkt, zu treffen. E» scheine daher erforderlich, -aß Lei — nahmen -er «Ingang» erwähnten Art -ie Gewerbeaufsichtobeowten und Demobilmachumzskommlssar« angewiesen werden, sowohl die Gewerkschaften «ie LI« Vertretungen Ler Arbeitgeber zu hören and -ie beiderseitige» Aeußemrugen al» Unterlage für Li« Entscheidung oder Begutachtung zu verwerten/ — So sachlich und gemäßigt Las Schreiben Le» Reichsavbeftsminister» ist, so stellt es -och ein» Miß billigung Les Vorgehen» -es sächsischen Arbeitoministeriums Lar, -äs von Ler Befragung der Avbeitgebervertreter grundsätzlich abgesehen hatte. * De, Steuerabzug bei weibliche« Hausangestellten, vom Fi- nanzamt Aue wird uns mit der Bitte nm Veröffentlichung geschrie ben: In der letzten Zeit ist der Barloh» der weiblichen Hausangestell ten nicht unw 'entlich erhöht worden. Infolgedessen wird jeder Haushaltungsm ffand von neuem zu prüfen haben, ob er nicht wie der Steuerabzüge vorzunehmen und Steuermarken zu kleben hat. Der Steuerabzug beträgt 10 v. L. des Arbeitslohns abzüglich der auf dem Steuerbuch eingetragenen Steuerermäßigung. Der Arbeitslohn setzt stch aus dem Barlohn und den Sachbezügen — freie Wohnung, Ver pflegung — zusammen.' Den Wert dieser Sachbezüge hat das Lan» dccfinanzamt Leipzig z. D. bei Dienstmädchen über 18 Jahre in de« Orten des Finanzamtsbezirks Aue, Schwarzenberg und Zwickau ll auf monatlich SSO Mk. festgesetzt. Erhält demnach ein Dienstmädche» jetzt einen Barlohn -. B. von monatlich 850 Mk., so beträgt ihr ge samter Arbeitslohn 830 und 850 Mk., zusammen 680 Mk. und der monatliche Steuerabzug: 10 v. H. von 680 Mk. 68 Mk., ab monatliche Steuerermäßigung 65 Mk^ bleibt 3 Mk. Steuer. Der Steuerabzug bei Dienstmädchen über 16 Jahre in den genannten Orten beginnt daher, solange der Wert der Sachbezüge nicht anderweitig festgesetzt wird, sobald der Barlohn 320 Mk. monatlich übersteigt. Steuer bücher stellt die Gemeindebehörde des Wohnortes auf Anttag aus, falls sie nicht bereits vor Beginn de» Kalenderjahres übersandt wor den sind. Der Arbeitgeber haftet für die ordnungsinäßig« Vornahme dos Steuerabzugs neben dem Arbeitnehmer als Gesamtschuldner. Vorsätzliche ober fahrlässige Zuwiderhandlunge» wndeu mit Geld strafe oder Defüngni» bestraft. * Gasthöfe sind — Gasthöfe. Da, Ministerium de» Innern — Land«»Wohnungsamt — hat tue Bestimmung, wvmuh Li« Verwen dung von Fromdsuhöfen zu anderen Zwecken «l» Lenen b« Gast betriebes, insbesondere zu Geschäfts- und Buveauzwecken, Ler Ge nehmigung Ler G<Me!nLeaufsichtsbchörL« bedarf, aus sämtlich» Ge meinden ausgedehnt. * Zündhölzerpreis. Vie Zündholzindnstrie-Gesellschast m. d. H. in Berlin, welch« vom Reichswirtschastsministerlum zur Behebung der Zündholzknapphett mit der Einfuhr ausländischer Zündhölzer , beauftragt worden ist, gibt bekannt, daß der Preis für ausläMsch« Zündhölzer im Kleinhandel, 75 Pfennig nicht übersteigen darf. * Der Pfingstverkehr auf de, Eisenbahn stellt« im ganzen Land« auhevgewShnlich« Anforderungen, wurde «Ler im allgemeinen glatt bewältig, wenn auch mancher Reisende mit «irrem Elchplag vov-teH nehmen mußte. Von und nach Dresden ««vkehtten -. B. von Freitag bi» Dienstag 243 Entlastungszüge; namentlich nach Ler Sächsischen Schweiz ergoß stch von dort aus ei» »ach viel«» Lausern den zählender Menschsnstrom. Di« für st« günstig« Valuta aus- nutzend, hatten sich auch unsere Nachbarn von j«ns«t» Ler Grenz« in großer Anzahl dieses Reiseziel gewählt, aber auch ander« fremd« Laute konnts man auf Weg uns Stag hören, namentlich viÄ englisch. In Leipzig überstieg Ler Verkehr ebenfalls all« Erwarb rügen. Trotz der höhen Fahrpreis« erlebt, -er Hauptdahnhvf einen Maffen- ansturm, wie er ihn zu Pfingsten selbst in den Vorkriegszeit«» mcht gesehen hat. Zur Bewältigung Le» Riesenverkehr» rpuvden auf L« sächsischen Seite 184 Sonderzüge, auf preußischer Seite 66 eingelegt. Auf ocr sächsischen Seite des Hauptbahichofs wurden insgesamt rund 21000 Sonntagskarten ansgegeben, die größte Zahl davon natürlich für Lie 4. Wogenklasse, -!«se war sechsmal größer al» LG für -t» 8. Klosse. unter Die Erben von Senkenberg. Kriminalroman von Erich Ebenstes n. Amer. Copyright 1918 by Greiner u. Eomp. Berlin W. 30. (Nachdruck verboten.) (S. Fortsetzung.) Ein Stückchen Watte bildete die Unterlage. Dieses hatte stch wahrscheinlich infolge des achtlosen Himversens der Schachtel verschoben und Hempel bemerkte nun, daß sich unter halb ein gettel befand. « Er nahm ihn heraus und las überrascht: »Eigentum Felix Eislers/ Ls waren dieselben' unbeholfenen Schriftzüge Mutter Rabls, wie in dem von ihr angelegten Inventarverzeichnis. »Sonderbar*, dachte der Detektiv kopfschüttelnd, „wie kommt der arme Junge, dessen Mutter für Geld Arbeiter- Hemden nähte, und der stch mühsam durch Stundengeben fort- bracht«, zu den kostbaren Dingern da?* Denn kostbar sind sie! Sehen aus wie alte Familien- erbstücke, dachte Hempel. Er schob das Schächtelchen in die Tasche and machte sich daran, noch einmal nach Spuren de» Diebes im gimmer -u suchen. Aber er sonnte nichts entdecken. Schon wollte er die -Sache ärgerlich aufgeben, als er plötzlich an einem Glassplittey etwas entdeckte, das seine Aufmerksamkeit erregte. Es war ein Büschel brauner Wollflecken, eigentlich ein ganzes Stückchen Kamelha'arfilz, da« offenbar beim Gehen durch die scharfe Glasspitze aus einem Filzschuh hevausgerissen worden war. Ls konnte nur von dem nächtlichen Einbrecher herrühren, denn er hatte Bilder und Spiegel zerbrochen. Nun war der Mangel an Fußspuren freilich erklärt. Der hatte Filzschuhe überzogen! ie aber zum Kuckuck war er nur in« Laus gedrungen? Hempel» Gedanken flogen wieder zu Dr. Richter, dessen Ab reise nur fingiert geweM wäre? Wie leicht konnte er nachts in das Haus zurückgekehrt sein! Ie länger Hempel aachdachte, desto mehr wunderte er sich, daß man bisher Dr. Richter so wenig beachtet hatte. Er macht? e'uen harmlosen Eindruck — jawohl. Aber er war er'! vierWochen vor dem Morde ins Haus gezogen und nun wenige Lag» danach verschwunden. Auch in der Mordnacht hatte man niemand kommen üde, gchen sehe«. Auch damals fehlten Fußspuren. . , - we.tz, ob Dr. Richters Anwesenheit im Hause nicht nur den Zweck gehabt hatte, Mutter Rabl mit LP oder Gewalt »iw» » wttwwchml In großer Aufregung stürzte der Detektiv zu Frau Moser hinab. Er fand sie in der Küche lächelnd einen Dries lesend. Als sie Hempel erblickte, sagte sie: „Denken Sie — soeben brachte der 'Postbote mir einen Brief von Dr. Richter aus Wien, Gott- lob, seiner Mutter geht es besser! In acht Tagen kommt er wieder. Und ich soll nur gut schauen auf sein gimmer, daß nichts in Unordnung gerät, schreibt er. Er ist nämlich furchtbar genau in allem. Ein Stäubchen kann ihn schon zur Verzweiflung bringen!* Hempel starrte die breit und behaglich am Herbeck lehnende Hausbesorgerin verblüfft an. „Er hat geschrieben? Er kommt wirklich wieder?" fragte er endlich ungläubig. „Lesen Sie selbst!* Sie reichte ihm das Briefblatt. Ja, da stand es wirklich in ungemein feinen, zierlichen Schriftzügen geschrieben: In acht, längstens zehn Tagen be absichtige Dr. Richter, wiederzukommen! „Sollte ich wirklich ein Narr gewesen sein?" dachte Silas Hempel fast beschämt über einen Verdacht, der zwar erst vor wenigen Minuten in ihm aufgetaucht, ihn aber trotzdem wie eine Offenbarung gepackt hatte. Daun fiel ihm das Filzstückchen wieder ein. „Hören Sie, Frau Moser — Sie haben ja Dr. Richter wohl auch bedient?* »Natürlich/ „Haben Sie nie braune Hausschrche aus Kamelhaarfilz bei ihm gesehen?" „Nein. Solche besitzt er nicht. Sr hat nur ein Paar Hausschuhe, die sind ans rotem Saffianleder.* „Nun — er braucht sie ja nicht getragen zu haben. Es ist jetzt Sommer —" „Er hat keine, sage ich Ihnen! Ich kenne doch jedes Stück in seinem Besitz, denn ich muß wöchentlich einmal die Schränke innen reinigen. Der ist ja mehr auf Ordnung aus, wie die genaueste Hausfrau!" »Dann besitzt er vielleicht einen Schlafrock aus diesem Stoff? Dunkelbraun, sehr flockige Wolle — besinnen Sie sich?!* -„Da brauche ich micb gar nicht zu besinnen. Schlafrock bat! ier überhaupt leinen. Aber —" die Hausbesorgerin sah den Detettio mißtrauisch an, »warum fragen Sie denn darnach?* »Ach, es war nur so «ine Idee!' „Herrgott — Sie werden doch nicht denken — bas wäre doch zu arg." - I Frau Moser wurde bleich. I beruh!»« St» sich muck Sch sßh K> M- Unsinn war. Die Schlüssel seiner Wohnung und den Torschlüssel hat er wohl mitgenommen?* »Bewahre! Er gab sie mir in Verwahrung/ »So?* „Jawohl! Und wenn Sie wirklich den geringsten Verdacht auf diesen rrchkgen, vornehmen Herrn, der nur seine Bücher tm Kopf hat, haben, dann will ich Sie gerne hinüber führen in seine Zimmer. Damit Sie sich selbst überzeugen können daß er kein einziges Stück von Lhrer „braunen, flockigen* Woll« besitzt. Und überhaupt — Frau Moser war ganz entrüstet, so was nur zu denken! Nur von fern zu denken!* Silas Hempel begann stch fast ein wenig vor sich selbst zu schämen. Es war wirklich eine unsinnige Idee von ihm gewesen. Einzig auf die Tatsache einer unerwarteten Abreise gestützt, die gewiß harmlos war — sonst würde Züchter weder wiedev- komiuen, noch die Schlüssel hiergelassen baden. - „Ich danke", sagte er etwas verlegen, „es liegt gar kein Grund vor, in Dr. Züchters Wohnung einzudrkngen.* „Und oben?* Frau Moser d: tete nach der Mansarde. „Was haben Sie denn eigentlich gefunden? Waren wirklich Diebe da?" .„Gewiß! Obwohl nichts von den Wertsachen gestohlen wurde/ - „Das verstehen Sie nicht —* „Trösten Sie sich, Frau Moser, ich auch nicht, vorläufig! Aber was ich noch sagen wollte: Reinen Mund gehalten! Kein Wort über diese Dinge zu irgend jemand!" „Na, das weiß ich schon. Da brauchen Sie keine Angst zu haben.* Ste begleitete Hempel noch bis an die Gartentür. Dort sagte sie: „Wissen Sie auch schon, morgen kommen die Her» schäften aus dem ersten Stock'zurück. Der Herr Major war gestern bei mir und sagte, ich solle die Wohnung instand fetzen.* „So? Ich dachte, ste seien erst kürzlich auf Sommerfrisch« gezogen?* „Ja. Aber dem gnädigen Fräulein soll die'linst dort nicht bekommen. Ich glaube, sie werden auderswvhin gehen später — der Herr Major redete wenigstens so dergleichen. Vielleicht ist es auch wegen dem, daß ich von dem Gespenst in der Rabelsckon Mahnung schrieb und daß ich nicht mehr allein im Hause bleiben wolle — —* (Fortsetzung folgt.) Broun» I»«a«rk«r>»« V4Ü.VKK !sl (üuUUIU. a.' ^. '.ci'-KIrbs jeüvr WvrUs» »»:<:!< elnkcliez /U»U»lods» «UuaU vl«gM Wt» »W» U«h«nUt «tUUtüttr.
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