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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192205318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220531
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-31
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.05.1922
- Autor
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tzrrzgevirgijryer Bolnssreuno El di« rn 2 na » Ich warne dich nur, lrung, deine Schlüsse N««— «u» Kttmm t lus irol I. l» l» !«. ker !s- eg- neuerer, lesteigerung, lt-etrit«. S» letzt« H«im* nmd 200 We-nunaen t« allen ^il« M««EI D«r w«It d^WWWMWWWWWWW Vorjahr«, di« Abgabe de« vom Staat zur Berfügun für di« gemelnnutzig» Bautätigkeit von Bebruttmg. nahm« der Land«»-Siedeluna«g,sellschast für bi« gwischrnkrediten ist auch im ktzt«n Sahr« fthr «ch« gesamt wurden rund 81 Mill. M. an Zwischen»«! lichen Regelung de» Tarifwe,. sprechung d«, Lehrlingrwesen« für Unterstützung der GeseusH Leipzig. Der unermüdlich« —. , — macherobermeister Kreßner-Zwickau könnt« mit Freuden feststellen, daß sein mühsame» Werk, den Landesverband der Uhrmacher in Sachsen zu festigen, sein« Früchte zchtigt. Sein Geschäftsbericht wurde mit groß«» Beifall ausgenommen. Besonder» drgrüßt wurde di« Stiftung, die „Das herausbringen, ist deine Sache. auf Grund alter kriminalistischer Erfahr „ , allein auf Indizien aufzubauen. Man kann ebensogut etwa» ganz anderes bei der Alten gesucht haben, als — Gelb. Nur bas Motiv allein kann mit positiver Sicherheit »um Täter führen — nicht umgekehrt/ Dirs« Stellungnahme wird noch dadurch verschärft, daß der Sinn der Umlage immer deutlicher darin erkennbar.wird, daß man der Landwirtschaft rin« Sondersteuer auferlegen will. Die» geht deutlich daraus hervor, daß die Belastung alle Landwirte ohne Rücksicht auf di« Getreideanbaufläche treffen soll. Ueber die berech- 'tigten GeaengrLnde der Landwirtschaft werden die Städter systematisch von den Hetzaposteln getäuscht. Man schreckt sie mit der drohenden Preissteigerung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die ein notwen dige» Zeichen unserer Zeit ist, ebenso wie die Steigerung der Ausgaben bekiklst sich auf rund 145 Mill. M. Der Abschluß hat rin«, Ueberschmß vo» 288000 M ergeben, sodaß nach den satzung-mäßigen Rückstellungen bi« Verteilung einer Dividend« an sich möglich war«. MU Rücksicht aus dir außerordentlich hohen Unkosten und di, Geringfügigkeit be» Kavi- tal» im Verhältnis zum Umfang« der Abgabe» der Land«»-E!ed«- lungsgeselffchaft wurde jedoch vororschlagen, reim Dividend« M» vee- etilen, sondern di« Rücklagen Pt starken. auf all«, anb«rq» Gebieten. Selbst dt« Retch-gttteibestell» muß jetzt schon ankündtg«n,daß da» au» Umkagegetretd» -»«gestellte Brot etwa doppelt so teu«« werden wird, al» tr al» da» markenfrei« Bro»zur 8«tt. Dir Pr«l» di« der Landwirtschaft bet frei« Wirtschaft »ugut« komm«» Mrd«, wär« verhältni»mLßig gering. B«kSm« der Landwirt für sein Getreide garntcht», ft wär« da» Brot, rot« auch He« Dr. Bohm« zugtdt, nur etwa 2,20 Mk. billiger. Hätte er »u der Zeit, wo er sein Getreide ab liefert«, den Produktionskosten entsprechende Preise bekommen, so wäre da» Brot höchstens um V0 v. H. teuerer, wie der Bergleich des^Preise» von markenfreiem mit dem des Markenbrotes zeigt. Bei einer Wochen- ration von 4 Pfund Brot pro Kopf ergäbe sich darau» für ein« vlerkäpsig« Familie «in, monatlich« Mehrauvgad« von 18S Mk. „Das klingt ja recht mysteriös/ sagte Dr. Wasmut etwas spöttisch. „Na, darüber werden wir ja näheres von Eisler selbst erfahren/ „Oder auch nicht. Sieh dir mal das Datum an, Wasmut. Das Testament ist vom 8. Mai, also erst vor 8 Tagen, verfaßt. Wenn nun deine Annahme richtig ist, daß Eisler nicht» von der Erbschaft wußte, ist daraus zu schließen, daß ihm auch noch keine mündlichen Weisungen über,deren Verwendung gegeben wurden. Mit. anderen Worten, daß sein 24. Geburtstag noch gar nicht war und Frau Rabl, die gesund und kräftig war, also gewiß noch lange nicht ans Sterben dachte, ihren letzten Willen nur früher einsetztr, um davon Eisler dann gleichzeitig mit anderen Eröffnungen Mitteilen zu können.* Wasmut sah seinen Freund verblüfft an. „Das wäre sonderbarl Was denkst du nur von der ganzen Geschichte?* „Daß es irgend ein Geheimnis dabei gibt, und daß wir uns hüten müssen, vorzeitig allzu bestimmte Schlüsse zu ziehen! Vielleicht ist es doch kein Raubmord!* „Aber, was sollte — und wer konnte denn nach der ganzen Sachlage überhaupt sonst in Frag« kommen, als — Eisler?* Hempel zuckte die Achseln. Die Erben von Senkenberg. Kriminalroman von Erich Ebenstein. Amer. Copyright 1918 by Greiner u. Eomp. Berlin W. 30. (Nachdruck verbot«».) (2. Fortsetzung.) S» war klar, daß weiteres Fragen zwecklos gewesen wäre. Man entließ also Dr. Richter und begab sich »rach dem Trödler laden hinüber, dessen Schlüssel sich nirgends gefunden hatte, weshalv man einen Schlosser mitnahm. Urtt» hier erwartete die Kommission eine große Ueber- raschung. Der Laden war regelrecht versperrt und alle» sonst in Hester Ordnung, nur der Deldschrank stand sperrangelweit »fftn! Auch hier war alles durcheinander gewühlt, Geld, Papiere und Schmuck. Der Tresor, der nur mittels eines Kunstgriffes geöffnet werden konnte, war gewaltsam erbrochen. Hier hatte Mütter Rabl ihr Bargeld verwahrt gehabt. Daneben lag ein Kuvert, auf dem mit großen, unbeholfenen Buchstaben das Dort „Testament* zu lesen stand. Da» Kuvert war «Äbrochen und dann wie achtlos wieder hingeworfen worden. Don dem Gelds, das teils in sauber nach ihrem Wert zu- sammengebundenen Scheinen, teils in alten Goldmünzen be- !stand, schien nichts geraubt. Auch zwei Sparkassenbücher lagen Unberührt auf einem Pack Pfandscheinen. Die Herren sahen einander verblüfft an. Wozu war der Schrank erbrochen worden, wenn der Räuber das Geld liegen ließ? „Vielleicht ist er bei der Arbeit verscheucht worben? Ohne GerÄtsch kann die Geschichte hier doch nicht abgegangen sein?* meinte ver Polizeikommissar endlich. Sila» Hempel lächelt«. Zum ersten Mal nahm er in dieser Angelegenheit das Wort. „Sie vergessen, daß wir den Laden ordnungsgemäß ver- sperrt vorfandenl Auch nahm sich der Mörder offenbar Feit, da» Testament zu lesen. Das sieht gar nicht nach „verscheucht worden* aus!* „Es ist ouHr. Gr mutz sich ganz behaglich Zeit genommen haben dazu. Aber dann möchte ich nur wissen, was -um Kuckuck er eigentlich —* „Ich hab«!* rief Dr. Wasmut plötzlich und wie» trium phierend auf da» erbrochene Testament, das er soeben flüchtig burchgelesen hatte. „Hier ist die Lösung des Ganzen und zu- aleich der absolute Beweis, datz kein mwerer als Felix Eisler vie Tat begangen haben kann! Er wurde von der armen Alten hier in ihrem letzten Willen zum Universalerben ihres Der- mögens gemacht, das die nicht unbeträchtlich« Höhe von SO OVO Kronen beträgt. Offenbar hatte er von dieser Verfügung keine Ahnung und ließ da» Geld eist liegen, al» er nach Lesung de» Testament» begriff, daß er sich selbst berauben würde. Wozu tollte er auch nun stehlen? Die Alte war tot — er brauchte nur zu warten, um vollkommen gesetzlich in den Besitz ihre» Hsamtm Nachlasse» zu gelangen/ „Natürlich! So wird die Sach« ganz klar!* Sila» Hempel sagte nicht». Er hatte das Testament ge nommen und saldierte aufmerksam dessen Inhalt. »Hier ist eine sonderbare Bemerkung,* sagt« er endlich kopfschüttelnd, »nach welcher der junge Eisler nicht so aanz bedingungslos m die EÄschast eintreten soll, wie mir scheint. Die alt« Frau schreibt: „Ich wünsche, datz mein Erbe, Felix Sisler, da» ihm zugefallene Geld in dem Sinne verwendet, vie ich e» ihm mündlich an seinem 24. Geburtstage angab. Es war di« stet» der Munsch meiner verstoßenen Richte, Frau Mari« Sisley und e» ist auch der meine * OerMche Angelegenhette«. * Französisch« Flugzeug« auf jSchsffchem Gebiet. An der sächsisch- böhmischen Gr«»»« haben, wir amtlich brstätigt wird, französisch« Flugzeug« wiederholt sächsisch« D«blrtr überflog«». Drm Auswärti- gen Amt in Berlin ist darüber sofort Mitteilung gemacht worden. - Eft, Volkskurheim in Bad Elster. Der Haushaitaueschuß 8 be» Landtag» besichtigte kürzlich mit Regi«r»Mg»v«rtretern Pläne und Ge lände für da» in Bad Elster geplante Bolk » karh «im. Es soll den Zweck haben, minderbemittelten Kreisen der Bevölkerung Gelegenheit zur Benutzung der Heilquellen unsere» Staatsbade» zu gebe». Zur Verwirklichung des Plane» will sich der Staat mit den Versicherungs anstalten, den Gewerkschaften und den Ortskrankenkassen verbinden und das finanzielle Problem lösen. Einstweilen soll da» bisherige System der Aufnahme Minderbemittelter in staatlichen und privaten Häusern beibehalten werden. Gedacht ist sodann die Errichtung einer Kolonie mit Zentralverwaltung und zentraler Kostbelieferung. Sobald die rechnerischen Unterlagen vorliegen, sollen die Verhandlungen mit den in Frag« kommenden Körperschaften zum WMug gebracht wer den ,um sobald als möglich den Plan zu verwirklichen. k- Svn-erfiever für -fr Landwirtschaft, kmz l» «lch«r Fmm, bft dt«»jübritz« Getreid«. »ft g«r«g«lt werben wird, ist noch immer nicht «ntscht«- —olng» li«gt b«r«it» «in Gesetzentwurf der Reich», «girrung vor, der mit «inigrn Abänderung« di« alt« Um- «I« wt«b«rbringru will. Di« Brratung dm Etat» dr» Reich«, mtnist«» gab jedoch allen Parteien Gelegenheit, St«l- zu dieser Frag, »u nehmen. Sachlichkeit war nicht gerade der rprrn der sozialistisch«» Redner, dt« vielmehr die willkommen« legmhttt benutzt«», gegen dir Landwirtschaft in gewohnter Deis« hch«m Dagegen saßt« d«r Abgeordnete Döbrich tn rinrr groß Äegtm Red« dt« Frage sachlich tn ihrem Kernpunkt an und bracht« d«utltch zum Au»druch «a» die Umlage für den Erzeuger und Verbraucher, wie überhaupt die ganze deutsche Volkswirtschaft be- deutet. Seinen GrdankengSngen sei tm» folgend« entnommen: * Der Landesverband de« Uhrmach« hielt sein« Lag«« in Meiß« ab. Es wurd« über bi« brennendsten Tage-ftagen tm Uyrmachergv- werbe beraten. Einen höchst interessanten Bortrag hielt Ruhland- Letpzig über die L4-Stunoenetnteiiung und dt« Sommerzeit. Lr zev streute dir Bedenken wegen ein« etwaigen Einführung der Ls-Stt«» deneinteilung und wandt« sich g«gen die Sommerzeit. Tarifwesen und Lehrlingrwesen bildeten weiter wichttg« Punkt« d«r Tagesordnung. Beschlossen wurde di« Einsrtzung rin« Tariflommisston zur «tnhett- lichen Regrlung de» Tarifwesen» tm Uhrmachergewerbe- Bei der B«- fmrd Magdeburg-Leipztg warn» Wort« t der Freunde dr» LehrNngswesen» tu ersitzend« de» Landesverband«, Uhr- Brotpreise» am 100 Mark pro Zrntner Uchsten» um 1—18 v. H. ver-, billigt werden. Jed« Verteuerung der Lebenshaltung ist natürlich für dt» groß« Masse der Verbraucher, tnrbrsonder« sllr unseren schwer ringenden Mittelstand, kein» Kleinigkeit. Ab« wir müssen un» klar machen — mrd da» ist bi« wesentlich« volkswirtschaftliche Bedeutung Welches Glück, datz Felix gerade nach Buchenberg er nannt worben war und daß Papa die Wohnung hier schon ge- mietet, und überhaupt kein« blass» Ahnung vocher gehabt hatte! Wie er gestern gewütet hatte, der gute Papa, al» er es zufällig tm Dors» unten erfuhr, der neu» Lehrer Heitz» Felix Eisler. Wo er doch gerade di» abgelegen« Sourmerfrisch» wählt», um sie — Melitta — von Felix zu trennen. Ja — da» Schicksal hatte es unerwartet gut mit ihm ge meint. Es war wie ein glückliches Omen. Und Pava wü«» ja mit der Zeit schon nachgeben, wenn er jetzt auch noch so grimmig tat, weil Ne, sein einziges Kind, etne „von* Bronkow! Eine „gute* Partie! Ein Abkömmling de» „uralten, einst berühmten* Geschlechts der Bronkow! — nur diesen armseligen Volksschullehrer zum Mairn« wollt» und sonst kein«»! Sie lächelt» träumerisch vor sich hin. Als ob Liebe nach etwa» anderem fragt«, als nur wieder nach Liebel Melitta vonn Brankow war sehr schön. Ihr schmales fetngeschnittenes Gesicht mit zartrosa Wangen und tiefroten Lippen war von kohlschwarzem, lockigem Saar umrahmt. Dazu besaß sie Augen von wunderbarer, Üef- blauer Farbe, mit langen schwarzen Wimpern. „Schneewittchen!* nannte Felix Eisler sie zärtlich In seinen Briefen, und das hatte den alten Major, als er ein mal solch einen Brief zufällig auffing, am meisten gegen ihn erbost. Denn „Schneewittchen* war seit jeher auch sein Kose name für Melitta gewesen. Sie war schlank und hochqewachsen, mit stolzem Ausdruck in den Zügen — ganz bas Ebenbild ihres Vaters, bi» auf die blauen Augen, die sie Mama verdankt». Zwischen ihr und der Mutter stand der gedeckte Mitta«- tisch. Man wartete nur auf den Major, der seltsamer Weis» noch immer nicht kam, obwohl es schon 2 Uhr vorüber war und man sonst um 1 Uhr ah. „Hast du Line wohl eingeschärft, datz sie alles ins Wasser- bad setzt? fragte die Majorin ängstlich. „Es wäre schreckliche wenn Papa bet Tisch Anlaß fände, etwas zu tadeln!* „Der Arm«, als ob er je auf Anlaß wartete!* lacht» Melitta sorglos. „Du weißt doch, — ihm ist nicht wohl, wenn er nicht ein bißchen Lärm schlagen kann. Gott, man ist ia gewöhnt, daran, und Lin« macht sich so wenig daraus, wl« ich!* „Mela — gerade du sollst jetzt — ich mein» nur so — Papa ist schrecklich verärgert, daß Vieser Eisler —* „Ra ja — sie haben Papa freilich nicht gefragt, wen sie für Buchenberg ernennen dürft»! Aber ich kann doch nicht» dafür! Und ich finde e» sogar ganz unbeschreiblich reizend! Da» Schicksal selbst hat Papa bestraft für seine Haäherzigkeitl* Du nimmst alles so leicht, Mela! Hast du denn gar kein» Angst, wenn Papa zankt? Ich fürchte mich immer!* „Ich niemals! Da» gehört ia zu seinem Wesen. Er ist etne cholerische Natur und dabet doch so grundgutl Er meint ja nicht die Hälfte von dem, was er sagt.* „Ab« da» klingt so aufregend!' „Bah! Kampf ist Leben I* Und wa» soll denn nur werde» au, dir und Eisler, wenn er nicht nachgtbt?* „Tin glückliches Paar natürlich! Was denn sonst, Mama? Wir geben doch nicht nach. Und da» Schicksal ist für un», da» stehst du la ä«tz» ' — Förtsch«»» ftlM „Nun, wir werden ja sehen,* antwortete Wasmut mit einer ganz leisen Gereiztheit tm Ton. „Schließlich bin ich ja doch kein gar so gründlicher Anfänger mehr. Der Schwer punkt scheint mir jedenfalls in dem daktyloskopischen Ergebnis der Fingerabdrücke und in dem persönlichen Verhalten Eisler» zu liegen. Warten wir di« ab.* 8. Die Majorin von Brankow saß auf der weinumrankten Veranda der kleinen Dilla, die ihr Gatt« für diesen Sommer in Buchenberg gemietet hatte. Lie Dilla lag herrlich an einer Anhöhe hart am Daldsaum und beherrscht« sozusagen da» ganze kleine Gebirgstal, in dessen Sohle zwischen Obstbäum«» und Matten «tngrnestelt das Dorf lag. Hier gab es weder Fabriken, noch Eisenbahn, sondern nur Wälder, Wiesenabhänge und das Hochgebirge im Hintergrund, dessen wütige Lust erfrischend über vm> Tal zog. Aber Frau ron Blankow achtet« nicht viel auf dt« Um- gebung. Wenn sie nur ihre Ruhe hatte — das heißt der gestrenge Haustyrann von Gatte sich nickst mit der einzigen, leider etwas zu sehr nach ihm geratenen Tochter Melitta über irgendeine Dummheit aus Tod und Leben hrrumstrttt — dann, war die Majorin ganz zufrieden, mit ihrer Handarbeit in einem Winkel sitzen zu dürfen. Gan- gleich, ob sich dieser Winkel in ihrer Strwtwohnung oder aus der Tervaff« von Buchenberg befand. Melitta stand wenlg« Schritte von der Mutter »ntftrnt und blickte mit «tnem stillen, glückselig«« y«ucht«n tm Aug« auf die Dächer de» Dorfe» hinab. Unter einem derftll'en — dem steilen, roten Ziegeldach zwischen Dfarchof und Genwir-dehau» -- da» wutzt» st«, gab e» heute einen wichtigen, feierlichen Moment: d«n Einzug v« neuen Lehrer» Felix Ei»l«. Und abend» — da» wußte st« auch, würde st« hinauf zur Kreuzkapelle am Föhrenbühl steigen und ihn „zufällig* dort treffen. Ihre diesbezüglich« Verständigung mutzt» « al» ersten Gruß ,u seiner Wohnung vorgefunden Kade- nahmefällen Daurrhypothek«», da ihr Kapital für bi« v Aufgaben st«t, flüssig bleiben muß. Bei b« Dmchfüh ssedelung»gesetz«» sind bisher 42 H«ktar durch Kauf Form von Pacht mit Kaufamvartschaft und M Hehtai form auf dem Weg« der Anllegerstedtung au» dem Bef Gilt« Siedlungsw«b«rn zugefübrt worden. Dt« Ar—, Bauerngüter bereitet groß« Schwierigkeiten, w«il tu diesen arbeite« untergebracht find und der Bau von Landarbeiter»« wiederum an den hohen Kosten scheitert. Bisher find US Güter bechsifiat, 8 wieder selbständü, gemacht «och«». Dt, ' weiterer ö Güter sieht tn alftrnächster Zett zu erwart««, ! sind vom Landliefrrrmasverband angefordert Wochen. Das Krwital der Landes^LIedelungsgesellschast tst tm. letzten Jahr auf rund VX MM. M. erhöht worden- Der Staat allein hat seln«n Anteil um 28S8VVV M. erhöht. D« Ges " ' " "" der Frag« —, was «ft un» durch «in« solche Mehrausgabe erkaufen würden. Unumstritten besteht di« Tatsache, daß bi« Zwang»wlrt- "schäft bl« Produktion hemmt. Es tst statistisch erwiesen. daß zur Zelt btt Zwangswirtschaft di« Erzeugung teilweise bl« auf die Hälft« zurückgegangen, dagegen nach Einführung der freien Wirtschaft ein« erhebliche Steigerung der Leistungsfähigkeit eingetreten ist. Bei der Abstimmung im Reichstag wurden übrigens sämtliche An träge, di« dl« umlagt betrafen, abgelehnt, darunter auch d«r Antrag, der die freie Wirtschaft forderte. Ein« Klärung wird erst nach Pfing sten die Behandlung des Gesetzentwurf» der Äeichsregierung bringen, der, wie erwähnt, die Verlängerung des Umlageverfahren» fordert und für den ble Regierung bl« Zustimmung d«r M«hrheit»sozlald«mokraten, Demokraten und de» Zentrum, erwartet. Zn der Landwirtschaft sind sich dle führenden Organisationen «le «ch di« «lnz«ln«n Betrftbslelter dort» einig, daß das Gebot der Stund» Intensivierung beißt. Bet fortschreitender Geldentwertung »nd ost schon vierzehntagigen Steigerung der Produktionskosten kann der Landwirt da» Betriebskapital für Dünger, Futtermittel, erstklas sige» Saatgut- Maschinen usw. aber nur bann anwenden, wenn er sich« ist, daß er da» aufgewandt, Betriebskapital belm Berkaus fet- «r Prodlüte wieder tzerau-bringt. Wir haben bei Futtermitteln ein« Wrelssteigerung, di« Lb«r da, Hundertfache hinausgeht, bet Benzol I«ine solche bi» nahezu auf das gweihundertfache, bet brr Kohle nach Angabe des Reichskanzler» etwa auf da» Seckziafach« der Friedens- !p«ise. Dt» Eisenbahn ist auf da» Sechsunofunfzlg- bis auf da» jSechsundsechziafach« verteuert, bei einzelnen Gattungen schon hun- " etzt strht ein« wettere Erhöhung von 2V Prozent i» »er bleibt bi« Preissteigerung der landwirtschaftlichen zurück Sie beträgt bei Milch etwa da» LV—SSfache, ausnahmsweise da» «»fache, beim Schwein da» vv-, bei Getreide da» Mfache. Berücksichtigt man, baß in Friedenszeiten di« Kartoffeln tn lehr schlechten Erntejahrr k Man pro Zentner kosteten, so bedeutet der Rartoffelprel» des anormal schlechten Erntejabres 1MI «ln« vv—M- kachr Steigerung. Damit wird der Vorwurf de» Wuchers in der, Landwirtschaft zurückgewiesen. Nun besteht augenscheinlich die Ab- lichr, durch die neue Getreidemnlaae die Preis« künstlich zu drückrn, aber auch dir Gefahr, daß damit dt« Produktton gehemmt wird. Dl« Erfahrung mit der Zwangswirtschaft, auch der Umlage de» Dorjab- Iw», haben dem Landwirt bewiesen, daß an ein« rechtzeitige behörb- licht Preiserhöhung nicht zu denken ist, möge sich das allgemein» Preisniveau au'? nochH sehr erhöhen. Nachgewiesenermaßen decken »le vorjährigen Prrift für Umlagrgetreide auch nicht annähernd bi« Produktionskosten. Daraus ergibt sich mit Notwendigkeit die Stel- Hing der Landwirtschaft gegen oie Umlage. tzsMkftM INO» gesamt wurde« rund 81 Mül." M. gwischenkredit«» davon IS Mill. M- für eigen«, 1S Mill. M. für fremd« Bauoorhab«». Di« In früh««» Jahr«» gmoSbtten Dauerhypotheken m Hob« von «M» 72800V M. haben sich durch Rilck^ihlungen auf rund ö mindert. Die Lanbe»-Sied«lungsgesellschast gewährt m
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