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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192205236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-23
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.05.1922
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von ame- So ward diese Ehe dennoch dein Glück, Thea? sred? Versuche esl Streife diese unmännliche Weichheit von dir, und Inez wird dich mehr lieben als jemals zuvor." Er küßte ihre Hand. „Ich kann dir nicht zürnen, obgleich du mir heute sehr wehe getan hast und durch deine Tat viel Unruhe und viel leicht auch Unglück in mein Dasein bringen wirst. Aber zu grollen vermag ich dir dennoch nicht." „Dy hast dazu auch keinen Gruyd, Fredy," sagte sie leise und weich und nannte ihn mit seinen, Kosenamen aus der Jugend, „denn ich habe soviel für dich getan, wie eine Frau für einen Zllann nur zu tun vermag. Daß ich nun endlich an mich denke und nicht mehr an dich, ist wohl keine Schuld an dir. Lebe wohl, Fredy." „Lebe wohl, Thea. Und vergiß mich in deinem neuen Leben nicht ganz." Lm-m, 21. Mai. > ridins" Mvdffizlenurg der zu zahleni ^rückrrkattet 3. daß Frankreich die nötigen Pfänder ergreift, um. tu Gegenwart uni» in Zukunft Lie Reparationszahlungen Lurch Deutschland zu sichern, dadurch, daß Deutschland einer tatsächlichen Kontrolle unter worfen wird, 4. die RepavationsforLerungen sollen keime weitere Herabsetzung erfahren. an seinen auch auf Gebrüder Weflenwald Roman von Lola Stein. (62. Fortsetzung.) Neu« Terrorakte in Irland. London, 21. Mai. Banden bewaffneter Sinnfeiner fielen in Ulster ein und eröffneten einen neuen terroristischen Feldzug. Sie leg ten innerhalb der letzten 24 Stunden eine Kette von Bränden von der Grafschaft Down durch Belfast bis zum nördlichsten Teil der Grafschaft Antrim, zündeten Herrensitze an. sprengten Häuser in die Lust, zerstörten Eisenbahnstrecken und durchschnitten Telegraphen- und Telephonleitungen. beruhen ulleMtüÄ^mgen der fvanzöfsschmPve^aus Kv-mb-ina- Konen. Dr. Horm«, hat sich Mritzen» vor seiner Mweffe gegenüber den ParteiftiHöm «vpfttchtet, auch nicht Li« geringste Waldung in «dWgchmg ohne oocher bi» «vfaffungomWgm da» N-ichm M Wftwg-m sch« »mar 8lten,die 1. Di. „Du sagst das so bitterl Gerade du, will mir scheinen, solltest froh sein, wenn es so ist. Denn du sagtest mir erst vor kurzem, daß du mit ewig belastetem Gewissen umhergingst, weil ich deinetwegen nicht glücklich geworden sei. Weißt du da» gar nicht mehr?" ' Verhandlungen der Regiermmsparteien. Bet der Besprechung de» vom Abg. Dr. Seyfert im Landtage vorgetragenen Vorschlag« einer „politischen Arbeitsgemeinschaft" der zur Verständigung be reiten sächsischen Volksschichten erklärt die mehrheitssozialistische Volkszeitung: Wir halten es zurzeit nicht für angebracht, auf diese« demokratische Programm für «ine politische Gemeinschaftsarbeit näher einzugehen. Zweifellos enthält es manchen guten Gedanken, den auch wir Sozialdemokraten unterschreiben können, während manche anderen Einzelvorschläge von unserm sozialdemokratischen Standpunkt au» abgelehnt werden müssen. Im Vordergründe steht für uns die Notwendigkeit, alles zu tun, was zur Erhaltung der ge- genwärtigen Regierungsmehrheit in Sachsen ohne Preisgabe unse rer sozialdemokratischen Grundsätze getan werden kann. Daß uns das nicht gerade leicht gemacht wird, das zeigen die Schwierigkeiten, die von kommunistischer Seite der Gemeinschaftsarbeit der drei proleta rischen Parteien erneut in den Weg gewälzt werden, und zwar auf Grund neuer Befehle der Berliner Zweigstelle der Moskauer Gewalt haber, die den sächsischen Kommunisten einen starken Nasenstüber ver setzt zu haben scheinen. Die Verhandlungen, die gegenwärtig zwischen den drei proletarischen Parteien geführt werden, dürften hoffentlich deren Verhältnis zueinander und damit die Lag« in Sachsen über haupt endgültig klaren. * Erhöhung der Landtagsdiöten. Das Gcsamtministerium hat be schlossen, dem Landtage den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung de» Gesetze» über die Aufwandsentschädigung der Landtagsabgeordneten vorzulegen. — Die Regierung entspricht mit diesem Beschluß einer Forderung der Linksparteien, die ursprünglich die Erhöhung der Land tagsdiäten auf 60 000 Mark im Jahr forderten, infolge der Einwen dungen in der bürgerlichen Presse aber dann nur eine Erhöhung ohne Angabe der Summe forderten. - Zur Durchführung de» Rsichsmietengesetzes hat der Verband der Sächsischen Hausbesitzervereine, der am Sonntag in Falkenstein sei nen Verbandstag abhielt, an die Regierung folgende Eingabe ge- K? Hindenburg in Ostpreußen. Königsberg, 2V. Mai. Hindenburg ist auf dem Dampfer „Hertha" in Pillau eingetroffen, um längere Zeit in Ostpreußen zu bleiben. Zu seiner Begrüßung hatten sich weit« Kreise der Bevölkerung ein- gefunden. Unmittelbar am Kai hatte «ine Ebrenkompagnie der Reichswehr Aufstellung genommen. Daran schlossen sich die verschie denem Vereine und die Schuljugend. Hindenburg, der in Feldmar schallsuniform auf der Kommandobrücke stand, wurde beim Einlaufen de» Dampfer» begeistert begrüßt. Hindenburg begab sich nach Schloß Prryl zum Besuch des Grafen Lehndorff. 8. Dorothea gerrat ließ sich der Hausfrau melden. Sie fand Inez in ihrem entzückenden Boudoir über einem Buche träumend. „Thea, du warst ja so lange bei Fredo. Das habt ihr beide denn nur verhandelt, das ich nicht stören durfte?" Sie war frei von Eifersucht, sobald es sich um Dorothea handelte. Nie hatte sie Thea» Gefühl für ihren Gatten gemerkt. „Ls waren geschäftliche Dinge, kleine Inez," sagte Doro- thea und setzte sich zu ihr. „Und nun bin ich gekommen, um noch ein wenig mit dir zu plaudern. Von deiner und meiner Zukunft, Inez." „Ich bin glücklich, daß du so lieb wie stets mit mir sprichst," sagte Ine- und lehnte ihr dunkles Köpfchen zärtlich an die Schulter der hohen blonden Fran. „Nach der gräßlichen Szene neulich abend bet Mutter fürchtete ich schon, du wolltest nun auch von mir und Fredo nichts mehr wissen. Und bas wäre nur entsetzlich gewesen, Diese Gegnerschaft zwischen unseren Männern ist furchtbar, Theal" LA» iA Kr Kug» Aber dm» Je entfach^' * Die Zunahme de« Schlachtvkchbestaude«. Aus dem amtlichen Bericht über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in Sachsen für bas erste Vierteljahr 1S22 ergibt sich deutlich, wie schr der Auftrieb an Schlachtvieh gegenüber dem Vorjahre zugenommen hat. So wurden im ersten Vierteljahr d. Z- 10 76k Ochsen gegenüber 8466 im gleichen Viertlejahr de» Vorjahre« zur Fleischbeschau angemeldet. Bei Bullen Die schöne Frau nickte. „Ich weiß es." „Und du warst mit ihm im Bunde, Inez?" „Doch nicht," meinte sie eifrig, „nicht so, wie du denken wirst. Ich verstehe nichts von geschäftlichen Dingen und habe mich nie um sie gekümmert, Thea. Und als Papa mir sagte, er habe ein Mittel, um Fredo zu längerem Aufenthalt drüben zu zwingen und ob er es brauchen solle, es wäre zu seiner: und unser aller Glück, da habe ich natürlich ja gesagt und garnicht weiter gefragt. Denn lange Erklärungen liebe ich nicht, zumal nicht über Dinge, die mich langweilen, was eigentlich geschehen ist." „Aber auch da hast du Manfred gedroht, ihm mit deinem Vater davönzulaufen, wenn er seine Gefolgschaft weigern würde, Inez!" „Ich konnte Papa doch nun nicht mehr im Stich lassen," sagte ste verwundert, „Thea, das mußt du doch verstehen. Für mich hat er doch so gehandelt, wie konnte ich mich da plötzlich gegen ihn kehren? Und ich wollte ja auch so gen: nach drüben und eine Zeit wieder bei den Eltern leben, ich wollte es schrecklich gern." „Du wolltest, sagst du, Inez. Gehört dieser Wunsch der Vergangenheit an?" Die junge Frau sah unschlüssig vor sich hin. „Ich weiß es nicht, Theo, ich weiß nicht recht mehr, was ich denken und wünschen soll. Mein Leben ist plötzlich ganz anders geworden, etwas Neues ist hineingekvmmen seit einigen Tagen, das mich und mein Wünschen verändert hat." Thea fragte sehr innig: „Willst du mir nicht sagen, was es ist, kleine Inez?" „Doch, du sollst es wissen, Theo, du zuerst vor allen andern Menschen. Denke dir, ich werde Atutter sein!" „Inez!" Es klang wie ein Iubelruf. „Ja, sagte sie leise, halb glücklich und halb bedrückt, „nun nach so vielen Jahren, nachdem wir cs gar nicht mehr erwartet halten, werden wir ein süßes, kleines Kindchen Bolschewistische Drohung gegen Estland. Königsberg, 20. Mai. Aus Reval wird der „Königsberger M- gem. Ztg." berichtet, die Hinrichtung des Bolschewisten Klngisepp zieht in Sowjetrußland immer weitere Kreise. Auf einem großen Meeting in Petersburg teilte Sinowieff mit, daß die unmittelbar an der est- ländischen Grenze liegende Stadt Jamburg künftig Klngisepp ge nannt werben soll, um „dem weißen Estland stets die drohende Rache Sorojetrußland» vor Augen zu halten." Estland werde bald den Rä te« gehöre». In der Entschließung, die angenommen wnrde, beißt es, daß die Regierung des weißen Estlands sich bald für den Mord zu verantworten habe. — Warscha», LV. Mai. Die Erregung wegen d« Opposition der Mehrheit dr« Nnnländischm Landtage, -egen bi« Ratifikation de« Warschauer Abkommen» dauert hi« an und hat di« polnische Reale- ru«a zu dem Versuch veranlaßt, auf den Veklauf der Anaelegenhrit im Landtaa« durch diplomatisch« Mittel «inzuwirkm. Zn Bert«, tung dm Ministerpräsidenten und öm Außenminister» hat Mini- ster Stmlowl« namen, der polnischen Regtiruug den finnländischen D«sandt«n in Warschau ersucht, seiner Regierung mitzuteilen, da» weit,« Festhalten Finnland, an seiner gegenwärtigen Politik gegen- üb« Polen werd« Pole» ««anlassen, sein di-herige» Interesse an dem Schicksal Finnland», w«lch« «. a. «och während de» karelischen Konslikte» zutage trat, «mfzugrben. „Ich weiß es wohl noch," murmelte er, „ober ich kann noch nicht fassen, daß ich ganz ausgelöscht sein soll in deinem Empfinden, und alles, was an Liebesfähigkeit in dir ist, nun jenem Manne gehört." Dorothea gerrat hatte sich schoben. „Du warst di« Liebe meiner ersten Jugend, Manfred," sagte sie leise, „und du bist blind und achtlos an ihr vorüber- gegangen. Lange, viel zu lange habe ich dir nachgetrauert, viel zu lange dieses Gefühl in mir genährt. Aus Liebe zu dir wurde ich Arno» Frau. Und dann kam die Wandlung meines Innern. Dann habe ich erkannt, daß mein Empfinden ungesund war und töricht. Daß ich ihm meine besten Jahre hingeopfert hatte, während an Arno» Seite das volle, brausende, schön« Lebe» auf mich «artete. Da bin ich schenk geworden und gesund. Und das tiefste und beste Gefühl meines reifen Frauentums gehört ihm." Sie reichte ihm di« Hand. „Laß uns al» Freunde scheiden, Manfred." „Scheiden?" fragte- er. „Ich denke und hoffe, wir werden uns nicht viele Male mehr sehen, che wir nach drüben gehen. Und ganz grwtß nicht wieder «Üein." „Weißt dv auch, daß du durch deine Handlungsweise meine Ehe zerstören wirst, Thea?" „Bist du nicht Diannes genug, Je dir selbst zu erhalt«, MU ßuiUO Seite HU HwinWn deiner Aiß-Kr PHu» Seit« zu drm Moraan-Anlei-eplan, daß dt« Führer briti- nzk«is« b«ut« bi« Aufford«rung «halt«« haben, Vorschlag« und M -«urtiile«, di« d«n Hauvti«-alt der Vorschläge ent- — " " ' Versammlung unterbreiten wirb. sin, daß di« brutsche Anleth« von einer paratio«« begleitet s«ln muß, so baß Unsere Künftige SrnShrungspolMK. Vie »weite Beratung de- Lau»hallm d« Reichsernährungvmim- steriums im Reichstag gab de« neue« Ernährungsminister Fehr zu «inrr längeren programmatischen Rede Veranlassung. Di« ruhig«, sachliche Betrachtungsalt seine» Amtsvorgänger» Dr. Herme» ist auch ihm zu eigen, und den landwirtschaftlichen Fachmann merkte man bald heraus. Da» weite Gebiet der Ernahrung»frag«n, dl« bei der anhal tenden Teuerung erhöhte Bedeutung gewinnen, ging er in großen Zü gen im einzelnen durch, die von Dr. Herm«, bewirkt« Abwehr von der allgemeinen Zwangswirtschaft rechtfertigend. Durchgreifende Erfolge der ungebundenen Wirtschaft könnten freilich erst im Laufe der Zeit offenbar werden. Einstweilen seien wir, zumal bei der gestiegenen Bevölkerungsdichte, noch erheblich auf auelandisch« Zufuhr angewiesen, und darin liege die Hauptursache für die Teuerung, die leider durch gewissenlose Personen in Befriedigung ihrer Geldgier verschärft werbe, während zu unrecht Erzeuger und reelle Händler hier für verantwortlich gemacht würden. Leider sei für das neue Wirt schaftsjahr mit einer Verteuerung der Brotpreise zu rechnen, weil die Reichszuschüsse in Fortfall kommen müßten. Betreff» der Getreide- umlage erkannte der Minister an, daß dir Landwirtschaft damit ein Riesenopfer gebracht habe. Die Verhandlungen über die künftige Ge- staltung der Brotversorgung ständen vor dem Abschluß. Nun, man weiß aus den Ausschußverhandlungen, daß die Umlage auch in diesem Wirtschaftsjahr im Rahmen der vorjährigen Erfassung aufrechterhalten .werden soll, daß bei dem gegenteiligen vorjährigen Regierungsver sprechen der Vorbehalt eventueller „schwerwiegender neuer Umstände" gemacht worden sein soll. Auf diesen Vorbehalt zieht man sich nun zurück und versüßt ihn mit dem Versprechen besonders ausgiebiger Versorgung der Landwirtschaft mit künstlichen Düngemitteln. Der Wortführer der Dcutschnationalen Volkspartei, Abg- Thomsen, machte kein Hehl au» seiner Uebcrzeugung, daß die Brotversorgung durch öffentliche Getreide»mlag« di« Erzeugung hemme und deshalb nicht mehr möglich sei. Eine dahingehend« Entschließung seiner Partei in Verbindung mit dex Deutschen Dolkspartei empfahl er zur Annahme, weil die Kosten der Getreidebewirtschaftunq ungeheuer seien. Um eine Derbilligungsaktion beim Brot werde die Regierung nicht herum- kommen, trotz aller Einsprüche der Entente. Sonst seien neue Dchalts- forderungen und neu« Steuern unausbleiblich. Für Kartoffeln komme Zwangsbewirtschaftung nicht mehr in Frage. Die Ernährung soll hkr durch Lieferungsverträge und scharfe Konzessionienmg des Aufkmsses sowie genügende Transportverhältniffe sichcrgestellt werden. Oertttch» Angelegenheiten betrug die Ziffer 10838 (8366), bei Kühen 34 SW (22767), bei Jung- rindern 6848 (4664), bei Kälbern 76782 (VS 806), bei Schweinen 227 22« (187147), bei Schafen 42 687 (W7S6), bei Me^u 11478 (12186), bei PfeÄsn 4814 (2603), bei Hunde« 1667 (866). " Kurf»« für Bienenzüchter. Di« Amtrhmwtmannschakt t«ktt un»i mit: Der Bicnenzückteroerein Schwarzenberg und Umgegend veranstol- tet tu den nächsten Wochen einen Kursus für Imker. Ms Kursustag« kommen in Frage die 3 Sonntag«: 18. Juni, 25. Juni und 2- ZE. Der Kursus findet auf dem Bienenstand« de» Vereins in Langenberg statt. Anmeldungen find bi» zum 1. Juni 1922 an den Vorstand de« Vereins, Gemeindevorstand Rötzsch in Langenberg, zm richte». Der Kursus ist unentgeltlich. Im Interesse der filr d« Dolksernährung höchst wich tigen Bienenzucht ist es ganz blonder» W begrüß«^ daß auch Nicht- Mitglieder an dem Kursus teilnehmen Wunen. Die Werte der Deputate der in landwirtschaftlichen Betrieben schäftigten Arbeitnehmer für die Berechnung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn betragen jetzt: 1 Zentner Kartoffeln 80 M., 1 Zentner Ge treide 300 M., 1 Pfund Butter 46 M., 1 Liter Milch 4 M., 1 Li 2 M-, 1 Zentner Siroh 36 M. Ferner wird festgesetzt: bei kostenloser Fütterung der jährliche Nutzen a) einer Kuh auf 8666 M., b) einer Ziege auf 8666 M., der Wert eines zur steten Verfügung gestellten ge mästeten Schweines mit 1866 M. flir 1 Zentner, der Wert eine» Ferkels mit 1866 Mark- * Die ungestempelte Postkarte 16 Pfff. Dte Presse für verkäufliche ungestempelte Vordrucke bat die Reichspost soeben bei einfachen Karten auf 16 Pfg. fltr das Stück erhöht. G» gilt dies für Postkarten, Paket karten, Pöstaustragskartcn zur Annahmceinholung und Postanweisun gen, auch für das Ausland. Doppelsalten zur Geldeinziehung, Post- protcstauftragskarten, Nachnahme-Paketkarten und Nachnahmekarten mit anhängender Postanweisung sowie Zustellungeurkunden kosten 26 Pfennig. * Steuographentaa. Der Westsächsische Verband Dabelsbergerscher Stenographenvereine hält am 24. und 25. Mai (Himmelfahrtstage) seine Frühjahrshauptversammlung in Zwickau ab. " Zum 143er Rsgtmentstag mtt Denkmalsweihe vom 17. bt» 12. Juni in Plauen i. D. gibt der Festausschuß folgendes bekannt: 1) Trotz gut u Fortschreitens der Sammeltätigkeit sind noch erhebliche Mittel aufzubringe^ um den Regimentetag würdig za gestalte» und da» paratioMwrdrrMMen erhält, wodurch dir ganz« Frag« erledigt werd«» würdig wir dtrs« Anleih« zu drn Reparationrforverungrn stchi; dadurch würden «ine weiter« Sich«h«it und somit rin Anreiz für jede Ausgabe geschaffen werden. 3. Der Betrag der Anleihe soll im gewissen Grad» größer srin al» Hl« Summ«, di, zur Garanti« der Reparationszahlungen benötigt wird; bi« während der nächsten drei bi» fünf Jahr« zu leisten find. Der Rest betrag soll zur Stabilisierung d«» deutschen Finamwese», verwendet werden, «rr Aufhebung der weiteren Papiergeldzirkulation und für Wiederausbauarbeiten. Lorcko», 21. Mai. I. P. Morgan ist in Pari» eingetroffen. Am Mittwoch -«ginnen di« Besprechung«» mit der Reparationskommission, j Dt« Noteubanökonfevenz au (gegeben? Neuyork, 20. Mai. Im Bankkreisen wind erklärt, daß die Ab sicht, «ine international« Konferenz der Notenbanken einzuberufen, ausgegcken morden ift. Di« glückliche» deutjche» Steuerzachler. Pari», 20. Mai. Am Freitag wurde in Straßburg Ler Kongreß de» Nationailbundes Ler früheren Kriegsteilnehmer eröffnet. Der Verband, Ler ungefähr 600060 Mitglieder zählt, ist Lurch 200 Dele gierte vertreten. Kriegs-Minister Magimot wird Sonnabend, Poin- rare ao-vausstchtlich Sonntag auf Ler Konferenz erscheinen. Gestern wurde «ine Entschließung angenommen worin erklärt wird, daß Li« Reparationen und Sanktionen nicht länger von Frankreich buchst werden fallen. Di« umsomehr, al» di, deutschen Steuerzahler weniger belastet feien, al» die französischen Steuerzahler -was dem Versailler Vertrag und der Gerechtigkeit z-moiderlänfe. DK foan- zöfischen Kriegsteilnehmer fordern daher, 1. daß Deutschland ge- Srlaß de» Reich»mietengrf«tze» grundsiij rdwnmaen fest: Aufhebung der gwanmwi - d« Wohnung»- und Mietunftn». Erm t» du Lag« auf b«« Wohnung,markt a»g«nblt nicht al» Mhrbar, so wird unt« allen UmstLnd« «in Abbau der Zwang»- wirtichaft verlangt. Da» Reichsgesetz über Metzin»bildung hat dies, Forderungen leid«: nur zu einem ganz gering,» T«il« b«Lckfichttat. Frei« Wirtschaft ist nach dem Beschlusse de» Reichstag« «nb d« R«ich»rate» nicht softrt möglich; Vie Handhab« dm allmö-lschm Uebergang« »m heim Wirtschaft ist ab«r imbrsond«« in dm Para-> arap-«« 10, 16, 22 und 24 der Neichsmietengtsetz« gmrbm. Hi« b!tt«n wir di« Land««gierung dringend, mtschloffen bm von d« Mehrheit d«r grsetzgebenben Korperschaften i« Reich« b«schloffmm Weg aus der Zwangswirtschaft Hera«» zu beschreiten, dt« notwendig» Lockerung der Zwangswirtschaft ,irlL«wußt v«t den Bestimmung«« über dte gewerblichen Räum, zu betonen und auch all« »o«tt«m Vorschriften der Ausführungsverordnung auf den Uebergang gur freien Wirtschaft nnd zur V t abzujkllm. In»besoudere bitten wir, bei der bevorstehend,« «rchführung d« Reichsmiettnge- setzes keinesfalls Bestimmungen »u «lassen, di, gmtgnet find, di« Mietzwangswirtschaft zu verschärfen, Sozialisierungsbestrebungen irgendwie Vorschub zu leisten, den zwsschen Vermiet«» und Mietern bestehenden, durch behördlich« Maßnahmen hervorgerufenen Unfrie den zu vergrößern oder einen neuen Beamtenapparat zu schaffen, des sen völlig unproduktive Arbeiten nur «ine weitere ungeheu«« Be lastung der finanziell fast zusammenbr«chend«u Gemeinden barste!-« len wurden. Die richtige Anwendung d« «lassen«» reichsgesetzlichen Bestimmungen darf nur zu einer Ausführunwsvorschrist führen, die den privaten Hausbesitz zur Erfüllung seiner bedeutsamen Volkswirt- schastlichen Aufgaben als hauptsächlichsten Träger d« städtisch« Woh nungsmarktes, al» Quelle von Arbeit und Verbimst für weit« Teile, des Handwerks, al» Grundlage des Ncalkredits und al» Rückgrat de» Steuerwesens in Gemeinde, Land und Retch allmählich wieder lei- stungsfähig macht. Zur staatlichen Brandversicherung wurde folgende Entschließung angenommen: „Der Derbandstag muß bringend fordern, die Brandversicherungsbeiträge gereckterweise nach den tatsäch- licken Gefahrziffern zu «heben und dte Schadenvergütung sofort tun lichst dem tatsächlichen Bauaufwande anzupassen. Die Bestimmung des Gesetzes von 1221 ist ein« solche Härte für die Betroffenen, daß di« Abänderungen allerschnellsten» erfolgen müssen, wenn mcht eine grö ßere Anzahl Brandgeschädigt« wirtschaftlich zu Grunde gerichtet werden ! solle. Wir fordern daher eine Drandnotverficherung mit Deckung de» vollen Schadens als freiwillige Abteilung oder besser Beibehaltung der vollen Deckungspflicht der Kasse bei sofortig« Einführung einer verschie denen Bewertung der Beitragseinheiten, und zwar für Wohnhaus« nur einen angemessenen Bruchteil der übrigen Gebäudegruppen. Schäden-- Vergütungen müssen mit dem vielfachen Satze bewertet werden, welcher gilt, wenn d« Aufbau bereit» begonnen uno nicht üb« Erdaeschoßhohe gefördert ist. Bereits abgegeben« Erklärungen über dm Baubeginn siud nichtig und »ach vorstehendem entsprechend zu behandeln."
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