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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192205139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220513
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-13
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.05.1922
- Autor
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KAP. MW «Kd. D« Kampf, k» ft» G«. U AIKEeftchKst «Kd, ss«Dt »K« ««L «etzt tzäh« hi«««. I der Net» kant«: li» > »k»chl>»„» Genu» s Vie geschloffene Front. Genf, N. Mai. ,/kcho de Park* meldet au, Sm«, Lkyb Georg« hab« Barchou in seinen Besprechungen der »mbedkgt«! Bändnktr«« Efttzlavds versichert. Barthou habe mioführltch« Mitteilungen nach Park gelan-eu lassen, di, alle Befürchtungen Frankreich, zerstreuen. e «ffiich« Rltzierung hat ihr« Bntrrter auf dk Konsere«, »schickt ft» der -offnuug, hier mit den andere» Staak» »> ei«, SiAgun, p, gelangen, dk, ohne an da, al« Dolge der R««. »Mion «d d« slqgrelch zurückgewks»»»» Snkraentkmn auMstellk Beatme H» rühren, niG zu einer Erschwerung, sonder» zu etuer Er» Klchkrung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage Ruhland« füh- reu n»d gleichzeitig de« «eg zu einer Verbesserung der Wirtschaft, liche» Lage ^»ova, freiwache» würde. Abe» die« Zkl sehk voran», daß dk fremden Mächte, dk dk bewaffnete Intervention in Ruhland organisiert habe«, darauf verzichkn würden, zu Ruhland im ran« «t««» Sieger, ,» eine« Besiegte» ,« spreche». Genua 11. Mai. Benesch fall namens der Kleinen Entente gegen d« »o« den einladende» Michie» ««faßt« Beschüß btzüalk" Mftkn» »nd der ungarische» Mlichechette«, der dk RmnRk« vch«» Buhlaud bleibt, u» zu ein«, Einigung z» gelange«, bereit, de« fremden Mächkn ernstoast» Kouzesstone» z« mache», aber durchaus nur unkr de« Bedingung, bah dtesen Konzessionen glelch. wertig« Konzeffton« de« ander« Teil« zu Gunst«« d«s ruffisch«» Bol- ke, entspreche:^ Ba, ruffisch« Volk könnt« Kin Abkommen am»«h««n, in d.u »icht dk Konzrfftonr» durch wirklich« Borkik aufg«wog«n würde«. Sin ander« durch dir Schwierigkeiten der Situation «ahrgelrg- ter Ausweg wäre eine gegenseitig« Annullierung drr au« der Vergangenheit zwischen Ruhland und ander« Mächkn entspringen. Neu Ansprüche und Gegenansprüche. Aber auch i» diesem Falle ist dk ruffisch« Regierung »och entschlossen, di« Intereff«» der kleinen Besitzer zu achte». Fall» aber die Mächte sich doch «och mit der Lö sung der zwischen ihn«» und Ruhland anhängenden finanziell,» Streitpunkte beschäftigen wollen, so könnte, da diese Frag» ei» gründ lich«« Studtu» der Art und der Ausdehnung der a» Ruhland ge- «tchteten Ansprüche und eine gerrchkre Erwägung der Ruhland zu gewöbrenheu verfügbare»» Kredite erfordert, diese Ausgabe einem mm vev Konferenz ernannten gemischten Sachverständt- genausschuß übertrage« »»erde«, dessen Arbeite« zu einer Zeit «»d a« eioem Orte beginne» würde», der durch gemeinsame» Ab kommen zu bestimmen wär«. Die ruffischt Delegation stellt fest, daß da» grohe Hindernis, da» »e» Fortgang der Konferenzarbeiten bisher gehemmt hat, auf dem .Umstände beruht, dah die oben ausgesprochene Gegenseitigkeit «och immer nicht vo» alle« Mächten hiureichend geteilt wird. DK rnffi- sch« Delegation kann jedoch nicht umhin, zu betonen, dah di« Bespre chungen, dk geführt worden find, einer «ugeren Annäherung zwischen Sowjetruhland und de» fremde» Mächten den Weg geöffnet haben. Die russische Delegation ist daher der Ansicht, daß dk bei der Lösung der zwischen ihr und den fremden Mächten anhSngenden finanziellen Schwierigkeiten hervorgetretenen Metnungsverschieden- heften «icht hindern dürfe«, dah di« ander», alle Länder interesskren- den Probleme zn alkrerst für den wirtschaftliche» Wiederaufbau Europa» und Ruhland» «nd die Festigung de» Frieden» in Genua gelöst werden können und müssen. Ruhland ist auf dk Konferenz mit versöhnlichen Absichten gekommen und gibt sich auch weiter der Hoffnung hin, dah sei» Streben in dkser Hinsicht von Erfolg gekrönt G<nna, 11. Mai. Der Prtvatfekretiir Lloyd George» Sir Edward Grigg äuherte sich henk Abend englische» Journa list« gegenüber zur ruffischen Antwortnote wk folgt: E» ist «och zu früh, «in endgültige» Urteil abzuaebem I« gegenwärtige» Augenblick hält die Delegatton de» britische» Reiche, unter Teilmchme der Vertreter der Dominion» eine Sitzung <S «nd prüft da, Dokument. Im ersten Teil der Antwortnote findet man -ine ziemlich lebhafte Polemik, wie sie den ruffischen! Gewohnheiten entspricht «nd die Verhandlungen beinahe unmöglich «»acht. Einige Seit« de» Dokumente» find ebensoviel wert wie die Papierrubel der ruffisch«» Revolution. DK eigentliche Ant- wort findet man erst beim Weiterlese» au der Stell«, wo dk Ruffe» darauf Hinweise», dah sie sehr schwer« Verpflichtung«» übernehme» wollen^ ohne dafiir etwas anderes zu erhalte» al» gewisse Kredit versprechungen. Die Russe» wollen, bevor sie «nnehme», wissen, welches die Höhr der Leistungen ist, die sie übernehm«» sollen, und welche» dk wirkliche» Kredit« find, die sie erhalte» sollen. Es gibt aber i» der Antwort »ine Stelle, die sehr befriedigend ist, nämlich dk, wo Ruhland de» Wunsch nach Frieden äußert unh sich bereit erflärt, Teilhaber eines Weltfriedenspakt» zu wqxden. Alle», was ich gesagt habe, ist nur der erste Eindruck; «in ab- schließendes Urteil fällen, ist erst nach genauer Prüfung möglich Uebrigen» «mH in Betracht gezogen werden, dah nicht die Rede davon sei« kann, die Antwort müsse ja oder nein lauten; so etwa» ist bei Verhandlungen, wie wir sie führen, unmöglich. Auf ein« Anfrage erwiderte Grigg: Wk kennen dk fran zösische Auffassung «icht. Wir werd,» wahrscheinlich morgen Vormittag, vielleicht auch «och heute Abend Besprechungen mit den Franzose» haben. AuP jeden Fall bildet das russische Dokument dk Grundlage für »ine Antwort, und diese Antwort wird erfolgen. London, 11. Mai. Der Sonderberichterstatter de« „Daily Ehro- nick' meldet au» Genua: Ueber den Inhalt der russischen Antwort sei genügend bekannt, um voraussagen zu können, daß sie als Grund lage einer Erörterung annehmbar sein werde. Sie bedeute eine be friedigende Annahme der Grundsätze des Memorandums. Die Franzose« geben dagegen in Genua den furchtbarsten Droh. u»gen Ausdruck. Sie erklärten, daß die Anweisungen, die sie aus Paris erhalten hätten, ihnen keinen anderen Ausweg ließen, als ihre Sachen zu packen und abznreiseu, wenn die russische Antwort nicht ein klares und unmißverständliches Za sei. Die Konferenz müsse er- ledigen; 1. da» Uebereinkommen mit Rußland, L die Festsetzung der östlichen Grenzen und 8. den Friedsnspakt. Pari», 12. Mai. „Echo d« Paris' glanbt, da» Urteil der fr«»zöslsche« Regierung über die russische Antwort dahin fcstsklkn zu können, dah man sie für eine ironische, schwülstige und späte Anklage hält«, die alle» übersteig«, wa» man «ach dkser Richtung habe erwarten können. E» sei wahr- hast ungewöhnlich, dah es eine Regierung gebe, di» in ihr bk Grundlage« für neue Verhandlungen finden könne. Di» französisch« Regierung könne sich freuen, dem Memorandum ferngeblkben zu sei«, welche» «ine so impertinente Antwort ausgelöst habe, dah e» dk französische Regierung für vorteilhaft halte, die Kooferenz von Genua, ma, die russischen Anoelegenheite« betreff«, zu schließe«. Wen« dk Konferenz noch einig« Tage andauer» soll«, würde man sich ander«» ' nützlichere« Frage» znwenden« Genua, 12. Mai. In englischen und italienische» «reisen sieht ma» die durch di« russisch« Antwortnok entstände«« Lag« al» güastig an. Loudon, 11. Mai. Der Präsident de« Russisch.Asiati schen Gesellschaft, Urquhart, bat «in« dringlich« Anftord«. rung vou Lloyd George erhalt«,, wieder «ach Genua-« ko»» »«». » Lurocdon - 8eftnür»ttvkol, filnädmc. OrüSe 36-3S paar Herraa-Sckurikattvkol, fioScdovieau« mit unck oims luuKIcnpp« . . . paar 0ama»»8ckoik*1l«k«l, koücdevreau» mit u«6 atm« kacir trappe . . . paar Dam«: - Spaazkvnmftuft«, Koückev- re»ux . . . paar Neues au» aller Wtlt. — Starker Schueesall k Ostpreußen. Wie au» Königsberg be richtet wird, setzt» dort in de» Rachmfttagsstund«, am Mittwoch starker Schneefall ein- , — 77V Mark für eine Flasch« Sekt. Wir da» Geld in gewisse« Berliner Schlemmerlokalen hinausgeworfen wird, zeigt di« Feststellung di« gelegentlich der Aushebung eine» Nachtlokal» in Berlin gemacht churoe. Dort wurden nacht» um 2 Uhr noch <V Personen angetroffen, die meist Sekt tranken, den sie mit 770 Matt dk Flasch« zu bezahl« hatten. Dafür wurden ihnen „Schönheitstänze' geboten. — Der Hochstapler al» Zahnarzt. Ein Hochstapler hat in Neu- stadtstadt a. d. Oder eine Gastrolle gegeben. Bor einiger Zeit taucht« «in Zahnarzt „Dr. von Faulhaber' auf, der sich durch sein gewandt«» und vornehme» Auftreten bald da» allgemeine Bettrauen erwarb. D« elegante Junggeselle, der in seiner ärztlichen Tätigkeit von «ine» jungen Dentisten unterstützt wurde, hatte, namentlich au» dm Kreise« der jungen Damen den regsten Zuspruch. Auf diese Weise wußte « sich in Len besten Familien einzuführen, und bereitwilligst räumten Geschäftsleute und Handwerksmeister ihm erhebliche Kredit« «in. Seit einigen Tagen ist der jung« „Zahnarzt^ nun verschwunden. Di« Zahl der Leittragenden ist recht groß. — Kinde, al» Heirakschwindler. Ein Landwirt auf Bornhol« hatte «ährend de» Winter» zwei Kinder au» Wien b«i sich ausgenom men. Beide Parteien kamen so vortrefflich miteinander au«, daß dk kleinen Gäste sehr traurig waren, al» der Abschied drohte. Da der Bornholmer sich auch sehr an die Kinder gewöhnt hatte, löste « deck Konflikt auf eigene Weise. Gr schrieb an oi« Mutter, sie möge auch herllbettommen, und das Ergebnis war, daß dieser Lag« von der Wk- nettn und dem Dänen Hockyeit gefeiert worden ist. —- Der Tiger im ZüSuspMkkum. In der Vorstellung de» gittu» Schumann in Stockholm gelang es wahrend einer Tiger-Dressurnummer einem der Tier«, au« dem eisernen Käfig, der mitten in der Manege aufgestellt war, zu entkommen. Zum allgemeinen Entsetzen sprang der Tiger mitten unter da« Publikum, da, in wilder Panik nach all« Seiten flüchtete. Mehrere Damen fielen in Ohnmacht; Mensche« kamen jedoch nicht zu Schaden. Schließlich setzt« der Tiger mit «ine« Ämter, 10. Mai- Di« Radda«« lndrt a» 18. Juni statt, und hat ak Aö«, 12. Mai. Die Platzmusik findet diesmal schon! am Sonnabend, den 13. Mai, nachmittags Ab Uhr, auf dem Markte statt. Musikfolge: 1. Bayrisch blau, Marsch von T. Friedemann; 2. Lustspiel-Ouvertüre von Keler Bela; 8. An der Weser, Lied von G. Pressel; 4. Künstlerleben, Walzer von I. Strauß; S. Don Gluck bis Wagnep, Potpourris vou A. Schreiner. Amtrr, 10. Riat- Di« Raddauerfahrt Leipzig—Erzgäbtra, findet «n 18. Juni statt, und hat al, Ziel Lauter. Da» Bezirkfest Mlbet am 27., 28. und 2V. Mai in schonh «id « statt. Di« ««it« Wandrttahrt findet am 21. Mai nach Stützengrün statt. Gleich» »«ttig finL«t früh 8 Uhr da» Kilometer Mamqchafkrennen statt. * »« B«b«G sächsisch«, BRKrfinmH« 1V. bk 18. Zunt i» Olbrrnyau kinep 87. v«tband»iag ab. . EHM»z»«dorg, 12. Mat. Im Monat April sind in hiesigen Fremdenhvfttr 287 Fremde abgestiegen, davon 240 männliche und 47 ««tbliche Personen. Re»««lt, 12. Mai. Am vergangen«« Sonntag nachmittag wurde untre Leitung de» Iuaentwflrgers Arno Müller im Emmau»faak «ine vc n nah und fern zahlreich besuchte Wrißkreuzgruppenkonferens v«» anstalkt, in der Sehr«« Schwarzbach-Auerhamm« erschütternd und gewissmschärfmd über di« furchtbaren Folgen sprach, welch« dk Unkeuschheit an Leib, Seele und Geist herausbeschwört; der Vortrag regk eine lebendig, Aussprache an. " Plaue«. Zu dem Raubüberfalle im D-guge München— Berlin wird mitgeteilt, daß al« die Täter der ledige Mechaniker Dohlius und der ledige Gärtner Jena, beide au» Arzberg in Bayern, sestgenommen worden sind. Die beiden Vechafkten haben die- Tat eingestanden. Nach ihrem Sprunge au» dem fahrenden Zuge waren sie über eine Stunde bewußtlos liegen» aeblieben und hatten sich dann nach Rößlau begeben. Don hier fuhren sie nach Marktredwitz, wo sie von der Gendarmerk in Empfang genommen wurden. Dohlius hatte während der Räterepublik in Nürnberg eine üble Rolle gespielt und war erst vor kurzem au» dem Zuchthaus« entlassen worben. Aus -e» Serichlssaal. 1 Der vielfach bestrafte 85 Jahre alte Bürstenbinder Siee aus Berlin schraubte während seiner Inhaftierung wegen Bettelns im Amtsgerichtsgefängni» Eibepstock ein Bein des gelkntisches los und stieß mit der Sitzbank derart auf den Boden auf, daß eine Leiste abplatzte. Gr wurde deshalb auch wegen Sachbeschädigung unter An klage gestellt, vom Schöffengerichte Eibenstock aber nur wegen Bettelns zu 4 Wochen Hast verurteilt und! der Landespolizeibehörde überwiesen, wegen Sachbeschädigung aber freigesprochen, da er hierbei in krankhafter Störung der Geistestätigkeit gehandelt habe. G. hatte behauptet, er hätte in seiner gelle Stimmen gehört, weshalb er sich Waffen zur Verteidigung gegen einen Angriff wbe verschaffen wollen, Die von dem Angeklagten und der Staatsanwaltschaft eingv- wendeten Berufungen wurden von der Zwickauer Strafkammer verworfen. , Oertlich» Angelegenheiten Vrunvn-Hnldmkick» »uw «cdvürsn, braun Odromtocker . . . . ko er Summtt» sllvu SrSLvu. Kautkau» 5cdo«Lea vawsa - SpaoEoamAub«, braun 6laa»rtapo ....... paar Konzerte, Theater, Derg»»g»«re». verkehrsministerium, sich eine« Arbeiterstamm -u schaffen, dem Gelegenheit gegeben wird, durch Mehrleistung «mch mHr Ver dienst zu erzielen. Da» Reichsverkehrsminiskrium will fern« in Zukunft größere B-wegungsfreiheit in der Bemessung de» Lohne» und d« Lohngrupmnetntetlung habe«, um bett tvchtiqen. namentlich den qualifizierten Arbeitern Gelegenheit »uw AMttea in höhere Lahngruppen-u bjßlen. * Dess«' Sah«. 5 ' Sonnenflekken vn- Potarets. Bezeichnend fllr dk vielseitige prakttfche Mchttgkeit der genauen Verfolgung der Sonnenfleckenphänomen« durch astronomisch« Beobach tungen sind die Ergebnisse, welche neuerdings von Dr. Äolnoki über die sür die Ozeanschiffayrt weg« der Eisbrrgegesahr wichtigen Zu sammenhänge über Sonnenflecken unb Polareisbildung veröffentlicht wurden. — E, zeigte sich mit überraschender Uebereinsttmmuna, baß in Jahren Ler Sonnenfleckemninima bk größt« Eisbildungen in o«r Pol- gegenb «inketen, war insofem« zu «klären wär«, als in den sonnen- fleckenfreien Jahren die Sonnengesamtstrahlung vermindert wäre. Man würde jedenfalls auf dieser Basis in der Lage sein, gefährliche Eisjahre mit abnormen Eisberg- und Eisinselbilbungen auf Grund von Sonnen- fleckenbeobachtungen geraume Zeit vorher vorauszusaaen. Der ge nannte Autor glaubt für 1SS8 ein Eisjahr vorherverkündigen zu sollen, bemerkt aber, daß jedenfalls noch andere Faktoren beitragen können, so z- B. die jetzt seit einigen Jahren auffallend milde Klima- gestaltung, so daß diesmal das Eisbergjahr, vielleicht durch eine ab norme Verschiebung verzögert, zu einem ander« Zeitpunkte eintreten könnt«. Ueb« eine neuartige astronomische Erscheinung auf der Ob«fläche der Sonn« wird in einer Veröffentlichung des Mount-Wilson-Obser- vatory von Ellermann im Astrophys. Zournal Bericht erstattet. Bei spektroskopischen Untersuchungen von Sonnenfleckengruppen mit Keson- oers feinen Apparaten wuroe in Wasserstofflinien ein kurzdauernde« Aufflammen beobachtet, welches nicht wohl anders ausgedeutet werden kann, al» daß Körper, die den Wasserstoff in irgend ein« gebundenen Form vorh« enthielten, stch»unkr Explofionserscheinung plötzlich »er- ' kommunistifcher Tenor gegen Arbefter. Der im Dolksya« in Leipzig tagende Derbandstag der Bauarbeiter wurde gewaltsam von kommunistischen Arbeitern wegen de» Aus schlusses kommunistisch« Delegierter gesprengt. Der Kongreß ist nach Altenburg übergefledelt. Dem Bolkshause ist bei dem Tumult großer Schaden erwachsen. ' Ein neue» sächsisches Kanalpeokkt. Dieser Tage fand in Guben eine Ausschußsttzung oes Elbe—Ooer-Kanal-Bereins statt. Dabei wurde auch die Frage der Abzweigung des Kanals aus der Elbe be sprochen. Es ist beabsichtigt, etwa 4 Kilometer oberhalb Riesa» eine Stauanlage von großen Abmessungen ick drr Elbe zu «richten. Der dadurch «zielte angestaute Wasserspiegel der Elbe liegt in gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel der obersten Haltung des Kanals, der sich von der Elbe bis über Senftenberg erstreckt. Die zwischen der oberen Elbe (Richtung Dresden) und dem Kanal verkehrenden Schiffe haben daher am Anfang des Kanals kleine Schleusen zu durchfahren. Die in der Elbe zu errichtende Stauanlage soll ähnlich errichtet «erden, wie die entsprechende Anlage in der Weser. Neben der Stauanlage soll ein Kraftwerk errichtet werden, das fast die gesamte Menge des Elbe wasser« ausnützen und eine Ausbeute von über 80 Millionen Kilowatt stunden jährlich liefe« soll. öesserstellung der qualifizierten Arbeiter -ei der Eiseu- gwischen dem Reichsverrehrsministerium unb den Ge werkschaften der Eisenbahnarbeiter haben Verhandlungen über eine Verbesserung der Entlohnung der gelernten Staats- arbelter stattgefunden. Da» Ministerium hat sich bereit er klärt, bei der Eingruppierung von Arbeitern auf Hre Vor bildung als Handwerker Rücksicht zu nehmen. Al» Hand- werker gelten in Zukunft Arbeiter, dk ein der Gewerbe ordnung entsprechende» Lesellenprüfungszeugni» besitzen, die eine Lehrzeit von mindestens drei Jahren hinter sich haben und in ihrem Lehrfach beschäftigt werden. Bon Bedeutung ist dk Annahme des Ledingeverfohren« bei der Reichsbahn, bas bis her probeweise in einigen EisenbahnwerMStkn «ingesührt war und in Zukunft auch auf den Streckend«» ausgedehnt werden soll. Mit dkser Einrichtung beabsichtigt das Reich,» Da» Sfleäbahamia«». Ettmm»B»btkb <m» dem RfichMeg R«. DK Kritik, die von de« Aba. Dr. Reichert (Dnl) dem letzt««, in vorgerückt« Stunde sprech«»« Redner der Mittwochfltzung an Ler Leitung de» Reich»verk«kr»minist«rium» geübt worden «ar, wurd« am Donner»tag von dem Wortführer d« Deutschen Volkapartei, dem Aba. Dr. Qua atz, teilweise verschärft. Minister Groener gab sich im Ausschuß ganz und gar al, Optimisten, den das rechnungsmäßige Schwind« de» vorjährigen Fehlbetrages im Haus halt seines Ressorts hochgradig befriedigt und der eines andauernden Steigen» der Leistungen Ler Reichsbahn gewiß ist. Solch« Optimk- mu» will nun Abg. Dr. Ouaatz und seine Partei nickt teilen. Jener fleht schon ein neue» Defizit von einigen 20 Milliarden in diesem Jahre voraus und vermißt in dem ,Mß«rordentlich dürftig«' Ge- schäftsbericht der Reichsbahn di« Unterlag« für «ine BeurtrUuna der Betriebsergebnisse, wie er überhaupt hinreichendes sachlich begründetes Material ftir di« ministeriellen Anschauungen nicht zu ersehen vermag, vielmehr Widersprüche in den Erklärungen Groener'» findet. Die Nutzleistungen de» Personals sei« jedenfalls auf weniger al» die Hälfte der Friedenszeit 1913 gesunken, der Kohlenverbrauch gewaltig gestiegen, die technische Durchbildung der Verwaltung nicht wünschens wert fortgeschritten. So hörte d« Minister ein gerüttelt Maß von Anmerkungen, die ihm nicht eben schmeichelhaft klangen. Ganz abge sehen von der allgemeinen Feststellung, daß die Eisenbahn im ver gangen« Winter ihrer Transportausgabe nicht nach Erfordern gerecht geworden sei. Al« der Redner von dm besseren Zuständen in d« an geblich „verruchten' früheren Zeit sprach, da erklang recht« stürmische Zustimmung. E» genügt, au» seiner Argumentation die beiden Mo mente der Disziplin und des Rechtsschutzes kerauszugreifen, um den Unterschied sinnfällig zu machen. D« Minister konnte zu dieser An klagerede, die ja nur ein Wiederklang der Ausschußerörkrungen war, nicht schweigen, wenn « auch nicht rin« förmlich« Mißtrauens- kundgebunq sich gegenübersah. Er suchte also seinen optimistisch« Standpunkt zu rechtfertigen, denn „was sollte werden, wenn er schwarz in schwarz malm wollte?' Er mußte freilich manche^Mißstände zu-, geben, von denen teilweise «ingerSumt sei, daß sie ein Erbe der wüsten Revolutionszeit sind. Bei neuer Verteuerung durch Kohle, Eisen, Gehälter und Löhne weiß der Minister keinen anderen Rat als neue Tariferhöhungen. Hoffentlich ist sein« abermalige Feststellung nicht in die Luft gesprochen, daß es für Beamte kein Strekkrecht gibt. Abg. Dr. Wieland (Dem.) mchm sich besonder» der berechtigten süddeut schen Beschwerden üb« ungenügende Kohlmversorgung und Verkehrs stockungen an, und der Minister" sagte ein« täglich mindesten« um 3000 Wagen vermehr« Gestellung fllr da, Ruhrzechmgebiet zu. Abg. Aufhäuser (U. L) wettert« g«gm Len Gedanken ein« Privatisie rung der Reichsbahn.
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