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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192205043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-04
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.05.1922
- Autor
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W stand ein HI«' alb R«t Angebot« Eottfttzun» svIM » ^n«t»n- und Nat»! au d«> 85 35 Po» nwhl fried da» L Stifts! ketten König B«< nur stattg«. " » »au wurt Mge> kastu^ -- N Ken nur, burä XVlr tüo (»«n der Hauptstadt Helsingfors erscheint isschuffes für den Sommeraufenthalt c in Finnland: ) orr r«pnyq«n, Buveauang«» WeÄmeister, hielt seinen au» allen Teilen Sachsen» setzten Sevtek, tzv werden und de» 0 eines «in <l teU o «urd schw« infolg große rich», Ratha bürg < Dr. B Grünt Leben M. 8 oderk mwev umlag sten 0 «st die Der nütz! «nt Dir Stimme Finnlands An» Helsingfor» wird dem „E. B.* geschrieben: dem ' »mb ! an de den. au», i Dezah Güter sieben men i Ä perlet gut« dv> i Di, «ngefteMm» d«Ntnoq«aLr fin» Md» Streik -etreden. Di, überviMnd» AM der Ltchbpiücheat« mußt« infolgedessen dm» Betrieb schließen. Streikpost« hindert«» da» Publikum au dem Betreten der Lichtspieltheater — Meld«». Sin« Protestkundgebung de» steuv^ahlende» SeschSftswelt und de» HandweÄ» wurde «g«» da» Finanz- amt veranstaltet. Man nahm in scharfer Weis* Stellung, daß in übermäßiger Weise von den in den tionen «mamten Angaben der Steuerzahler abg«vs und Ueberschätzungen In 2-, 3-, 4- und -fach- "" funden haben. Im Falle der ErfolgloflgI Steuerverweigerung in Ausstcht. GlttMDßS MrMGUD« (G. d. A.), Gin» * Adorf. Die Walpurgisfeuer flammten auf den vogt- ländischen Höhen auch am diesjährigen, letzten Aprilabend wieder allenHalben yuf,. ungecul)tet der Brennstoffknabpheit und der gegen die uralte Volkssitte ergangenen polizeilichen Verbote. Das Entzünden von Feuerwettskörpern, leichtfertige Schießerei und das Abbrennen von Besenstümpfen geht selten ohne Unfall ab. " Theumitz. Das im 17. Jahrgang hier erscheinend« „Chem nitzer Stadtblatt und Dorortanzeiger* hat mit Ende April da» Erscheinen eingestellt. " Burgstädt. Der Beschlußunfähigkeit verfiel auch die letzte Stadtverordnetensitzung. Die sozialistischen Stadtver ordneten erklärten, auf Zusammenarbeit mit dem Bürger meister Dr. Roth verzichten zu müssen, solange nicht das Disziplinarverfahren abgeschlossen ' sei; sie verließen die Sitzung. " Limbach. In der letzten Stodtverordnetensitzung wurde gegen die Stimmen der rechten Seite des Hauses ein kommu nistischer Antrag angenommen, nach dem die Kreishauptmann» hettsverband stellten und ° , , „ . gut besuchten Gautaa tn Plauen ab, bet dem der Bundesvor steher Gustav Schneiber-Bersin eilten viel beachteten Dortrag hielt über „Dirtschaftsaufbau und Sozialpolitik*, tn dem er mit aller Entschiedenheit den Sozialismus ablehnte, der nach seinen bislang bewiesenen Proben nicht zu seiner Durchs führung ermuntere. Nur Einigkeit könne da» deutsche Volk zur Einheit, zu Recht und Frecheit führen. , Gebrüder Westenwald. Roman von Lola Stein. (46. Fortsetzung.) Sie war heute in einem ihrer phantastischen Haus- gewänder erschienen, die das Entsetzen ihrer Schwiegermutter,, das Entzücken ihres Mannes bildeten. Sie trug ein Kleid, das aus einem großen spanischen Schal gefertigt war, licht- gelbe Seide über und Uber mit Blumen und Ranken und Tiergebilden in allen leuchtenden Farben bestickt. Der Anzug wirkte wie das Kostüm einer spanischen Tänzerin. Inez trug feuerroten Mohn in ihrem schwarzen Haar, einen Fächer in der Hand. So in dieser phantastischen Ausmachung wirkte ihre exotische Schönheit am prachtvollsten. , Arno Zerrat betrachtete di« beiden schönen Frauen, die noch umschlungen ^nebeneinander standen. Von Inez' leiden schaftlicher und durch allerlei Toilettenkiinste zu sehr betonter südlicher Schönheit wanderten seine Augen zu dem stolzen, blonden, ruhigen Mädchen, das seine Braut war. Dorothea trug ein kostbares weißes Kleid, einige mattrote Rosen im A.ürtel. Unnahbar, königlich wirkte sie neben der viel kleineren sprühenden Inez. „Walküre,* dachte der Mann, „meine schlafende Walküren- maid!* Denn noch immer schien sie ihm in oem Schlummer des unberührten und unerweckten Magdtums zu liegen, noch var es seinen Küssen nicht gelungen, ihr Mut tn Wallung zu bringen, ihre Sinne sich unteran zu machen. Und gerade ihre st Uhle, ihre Herbheit und Unberührbarkeit reizten seine Leidenschaft. „Bald,* dachte der glückliche Mann, „bald wird es anders sein. Bald wirst auch du, kühles und herbes Mädchen, staunend und jubelnd fühlen, daß du ein Weib bist. Mein, mein Weib!* Manfred Westenwald hatte die Stimmen gehört, sein Spiel brach jäh ab. Er k»m und begrüßte seine Gäste. Auch seine Blicke weilten lange auf den beiden schönen und so verschiedenen Frauengestalten. Und es schien Dorothea, als sehe er sie mit traurigen Augen an. Bald darauf kamen Leuchtwanger». Man lustwandelte gemeinsam «in wenig in dem wunderbaren Park, der bis zur Elbe hinunterführte, unterhielt sich von allen möglichen Dinge»») Kann wurde gespeist, auserlesene Gerichte, «le m Inez hatte ein festliches Mahl arrangiert. süfft« »us der Gortenterraff» beisammen saß«», „Das deutsche Volk leidet. Die Preise steigen ungeheuerlich. Ueberall wird Deutschland von Haß und Schmähungen umringt. Nirgend» sieht e» einen Freund, o« Mitgefühl hätte. Viele Blicke 4 richten sich auf Finnland. Die Krieger von General v. d. Goltz - siegendem Heer, Witwen und Kinder gefallener Feldgrauer, die da wissen, daß ihre MLpu« und Väter für unsere Freiheit ge fallen sind, stehen fragend. Die Ereignisse der letzten Wochen, der drohende politische Anschluß an Polen, hat ihren Glauben an Finnland tn» Wanken gebracht. Unser Ausschuß will auch die» Jahr seine Tätigkeit fortsctzen. Wir haben die wirkungsvolle Unterstützung von zahlreichen Häusern rings in» Lande in frischer Erinnerung. Außerdem muß Finnland grade jetzt in der Schick- salsstunde Deutschland» sein Mitgefühl zeigen. Des deutschen Volke» Freundschaft kann einmal bedeutungsvoll für un» wer- -enl Aber da» Wichtigste ist, daß unsere Einladung nur ein klei- «er Beitrag zur Abtragung unserer Schuld an Deutschland ist... E» gibt eine große Sache, eine Pflicht, die erfüllt werden muß!* Zn der stillen Woche wurde die MatthSus-Pasiton von Joh. Seb. Vach zweimal in der großen Kirche des Landes aufgefiihrt. Am Be- gräbnwtag der deutschen Krieger in Helsingfors wurde in derselben Kirch« «in Konzert zu Gunsten des Gräberschmuckungsfonds ge- geben, an dem Teile der Garnison, des Schutzkorpe, der Studenten und Schuljugend teilnahmen. Oerlliche Angelegenheiten. Ablehnung -es Antrags auf Volksbegc h en. Dresden, S. Mai. Bim der Dtaatrkanzlei wird amtlich «itgeteilt: Der von den Organisation«» der Deutschnationalen und der Deutsch«» Volkspartei gestellte Antrag, ein Volksbegehren auf Auflösung de» Landtage» zuzulassen, ist vom Ge- samtministerium tu seiner gestrigen Sitz«»g zurückgewiesen worden. In der Begründung zu der Ablehnung heißt «»: Da» Gesetz schreibt vor, daß ein solcher Antrag entweder von 10V» Stimmberechtigten gestellt oder aber glaubhaft gemacht weroen «uh, daß 20 VOS stimmberechtigte Mitglieder der Organisationen den Antrag unterstütze«. Beide« Voraussetzungen haben die Antragstel ler nicht genügt. Die bloße Versicherung, daß der Antrag von mehr al» 20VÜV Mitglieder» unterstützt werde, macht t e, im Sinne de» Gesetze» nicht genügend glaubhaft, zumal nicht einmal die Mitglie- derzahleu der Organisationen mitgeteilt worden find. Auch Partei tag«, di« d«u Mitglied««» Gelegenheit gegeben hält«», zu d«m Antrag Stellung zu nehmen, haben nicht stattgefunden. Bei der Bedeutung «ine» Volksbegehren», besonder», da «» sich um de» erste» Fall han delt, muß da» Gesetz in strenger Au»legu»g «ingehalte» werden. vom formaljuristischen Standpunkt au» läßt sich die Entscheidung des Gosamtminlsteriums zweifellos halten. Line andere Frag« ist, ob es i».,einem anderen Falle nicht weniger formalistisch vyrgeaangev nHve. Insofern hat die Entscheidung eine parteipolitische Färbung. E» ist bedauerlich, daß di« Rechtsparteien nicht mit der Vorsicht ans Wett gegangen sind, die nach Lage der Dinge notwendig gewesen wär«. Voraussichtlich werden sie nunmehr den Antrag unter Ein haltung aller Sicherungsmaßregeln wiederholen. * Zentrum und Volksbegehren. Der geschäftsführende Ausschuß d«r sächsischen Volkspartei hat zur Frage des Antrages auf Land tagsauflösung einstimmig beschlossen, sich dem Volksbegehren auf Landtagsauflösunganzuschließen, da die säch sische Regierung durch Ablehnung des Iustizetats nicht mehr das Vertrauen der Mehrheit des Landtages besitzt. * Vorsicht! Spionage! Ls sei darauf hingewiesen, daß im besetzten Gebiet teilweise eine heimliche Postkontrolle stattfindet dergestalt, daß französische Beamte die Briese öffnen und sie nach Kenntnisnahme des Inhalts wieder schließen, ohne daß die Oeffnung erkennbar ist. Es ist daher dringend notig, zur Vorsicht im brieflichen Verkehr mit dem be- unterstützt. Nun zur Stätte de» Naturtheater» selbst- E» ist «in einzigartigrs Stück Grd«, das sich wie kaum ein zweites in unserer engeren und weiteren Heimat für ein Naturtheater von solchem Stil und solchen Ausmaßen eignet. (Der amphitheatralische guschauerraum wird über 4000 Personen fast gleichmäßig gute Platze gewähr«.) Der Ott ist es zu einem guten Teil selbst gewesen, der in einigen Wßnitzern den Gedanken reifen ließ, hier eine Pfleaestatte bester Kunst zu schaffen, von der Jung und Alt aus der Schönheit der freien Gebirgsnatnr Freude und Kraft heimtragen sollen. ' . Es gilt nun, für die ständigen Veranstaltung« ein« R«ih« not-. wendiger, zum Teil recht bedeutender Arbeiten vorzunehmen, dm Bruch vollend» zum Naturtheater auszubauen. Außer der Umzäunung de» umfangreichen Geländes, außer weitgehenden Bepflanzungen, dem Bau «ine» Bühnenhauses, sind e» vor allem erhebliche Erbarbeit«. Die eine Landzunge und die sumpfig« Insel soll« 14 Met« nach dem guschauerraum Lu verbreitert und »um Bühnenplatz hergerichtet, der guschauerraum soll 17 Meter nach der Bühne zu vergrößert werden. Dadurch wird di« Schpllwirkung um rin vielfache» verbessert, gegenüber der Ausführung im vorigen Jahr«. Ein ganz« T«il de» stellenweise tiefen Schieferloche» ist dabei auszufüllen. Immerhin werden dann noch gegen 80 Meter Wasserfläche da» Auge erfreuen. Der Plan im Ganzen schließt «in, Rieftnaufgab« in sich, die nicht durch die Macht des Geldes, sondern au» der lebendig«» Bolkskraft verwirklicht.rvrrde^- soll. Mit Begeisterung hat zuerst di« Arbritrrschast b«n Plan aus- ,, genommen und ihm ihre erste volle Hilke zuteil werd« lassen. Mit.. bewundernswürdiger seltener Opferfreudig«!» wurden zugleich über 7000 Matt an Einzelspend« aufgebracht. Zn monatelang« freiwilliger Arbeit wird nun der Ausbau de» Theater» gefördert. Jahre wird « freilich dauern, bis di« Pliin« restlos verwirklicht sein werden. Nochmals sei betont, da» Wett ist «ins Angelegenheit der . ganzen Gemeinde. Schon hat sich die verstärkte Stadtkapelle in ent gegenkommender Weise zur Mitwirkung bereit erklärt. Sämtlich« vier Gesangvereine der Stadt sind zusammengetreten zu einem ge meinsamen Maffenchore. Solches Eicheinsetzen der »«schieden« Kräfte und Zusammenwirken der verschiedenen Richtung« zu auf- bauender Arbeit bedeutet «in seltene» Beispiel für unser Gemeinde- leben. Noch sind gewiß nicht alle besten Kräfte für da» Spiel ge- funden. Unsere Auflockerung zeigte noch nicht den «hofften Er- folg. Vor Allem oder werden für di« Ausbauarbeiten noch vitte rührig« Arnie gebraucht. Hier müßt« sich di« gesamte Jugend wie lust. Er schloß sich dem Brasilianer an, reiste mit ihm in sein Landhaus, das die beiden Herren al» ein« Trümmerstätt» wieberfanden. Die ganze Gegend hier draußen war schrecklich verwüstet, einige Besitzungen standen zwar noch, aber überall hatte die Volkswut fürchterlich gehaust. Die Herren beschlossen, ihren geplanten Iagdausflug dennoch nicht aufzugeben, sie übernachteten im Freien und ver zehrten am nächsten Morgen ihre mitgebrachten Vorräte. Don Octavio war schlechtester Laune, da er nicht wußte, wieweit der neuen Regierung zu trauen war und wa» ihm ersetzt werden würde. * Als Arno Zerrat sich im See wusch und einen Trank des Wassers zu sich nahm, war ihm der ölige Geschmack auf gefallen. Ein jäher Gedanke ließ ihn das GeÄll und Gestein, in dein( die Aufständischen mit den Regierungstruppen an- scheinend Schlachten geliefert hatten, näher untersuchen. Und da war er hier am Fuße des Gebirge», hart am Ufer des Sees, auf Petroleumquellen gestoßen. Im Gebirge mußten unterirdische Explosionen und Der- änderuygett in der letzten Zeit stattgefunden haben, die diese Quellen der Erdoberfläche nähergerückt hatten. Denn früher war hier niemals eine Spur von Petroleum zu finden gewesen. Durch einen Zufall hatte Arno Zerrat nun «ine hoch bedeutende Entdeckung gemacht. Er weihte Octavio Gonzalo«- ein. Die Herren überlegten lange hin und her und kamen zu dem Entschluß, ihr Geheim« nis zu hüten und für sich selbst auszunutzen. Das Land war unruhig, die Regierung schwach und unzuverlässig, gab man hier die Entdeckung preis, so war e» fraglich, ob sie jemals vernünftig und in vollem Umfange bearbeitet werden würde bei den unruhigen Zuständen des Lande» und dem Ehao», dii» überall herrschte und vermutlich noch lang« herrschen würde. Octavio Gonzalvez erklärte sich bereis seinen Grund und Boden zu einem hohen Prei» für di« Ausnutzung de« Quellest ,ur Verfügung zu stellen. Ferner wollte «r am Gewinn bst» teiligt sein. Nun galt er, möglichst unauffällig da« gesamt« GÄiet ütn den See herum und diesen selbst zu erwerben.Teil» war da» Laud hier draußen bebaut und Privateigentum, der See aber und große Teile, des Bodens gehörten dem Lande, also der jHitztn Regierung. »esimea i«Ezm, «az su« «linettka nm Re schrlftsttuerischrn «rzengniN« deutsch« Sprach« nicht al» vogelfrei zu die den bekannten Topuright-Vermuk trügen und bei einer bestimmt« Stell« tn kn Vereinigten Staaten ausdrücklich zum SHttz angemeldct, seien. Selbst dieser unerhört erbärmlich« „Schutz* -7 kem anderer Staat fordert derartige Diebstahlssichenmgen wie da« -frei«* Amerika — bat seit Ausbruch de» Krieg» völlig geruht. Run soll «r als» wieder «ingeführt werden. N. stellten sich die beiden Freunde des Westenwaldschen Ehepaares ein. Sie kamen oft unangemeldet und würben auch heute zwanglos willkommen geheißen. Ls bildeten sich bald zwei Gruppen, der junge Journalist und der Maler, Frau Inez' Freunde, saßen mit den Damen zusammen und sprachen über Kunst und Literatur,, die drei anderen Herren plauderten von geschäftlichen Dingen. „M-M Schwiegervater will in einigen Monaten kommen,* sagte Manfred Wcstcnwald, „Inez hatte heute einen Brief von ihm. Sie ist außer sich vor Freude* „Sie erzählte es uns," erwiderte Zerrat, „und da wir hier im engsten Kreis zusammen sind und Sie die Sache ja doch bald erfahren werden, Westenwald, so kann ich sie Ihnen und dir, Erwin, hente schon erzählen." Er unterbrach sich und wandte sich nach der anderen Gruppe um.^ „Thea," rief er, „komm doch bitte einmal üMher." Sie kam sofort und er zog sie an seine Smte und meinte lächelnd: „Ich weiß ja, du bist verschwiegen und diskret wie wenige Frauen. Du wirst das Geheimnis, das ich jetzt offen- baren will, bet dir behalten, nicht wahr?" Sie lächelte und nickte und sah ihn erwartungsvoll an. Und er erzählte seinen aufhorchenden Hörern nun, was ihm und Don Octavio in der letzten Zeit seines Aufenthaltes in Süd-Amerika begegnet war. Arno Zerrat hatte sich im Revoluttonsbereich befunden, wo er alle schauerlichen Begebenheiten aus nächster Nahe mit angesehen hätte. Die junge Regierung, die noch auf schwanken- den Füßen stand, versuchte, Ruhe und Ordnung im Lande her- zustellen, und Arno Zerrat begann seinen Geschäften nachzu» gehen. Aber die Leute waren für den Alltag noch nicht recht zu haben, zu stark war noch Erregung und Furcht in allen Gemütern. Als Arno Zerrat sich gerade überlegte, ob es nicht klüger sei, abzureisen und zu gelegenerer Zeit wiederzukommen, stieß er auf Octavio Gonzalvez; der ins Land gekommen war, um persönlich nach seinem Landhaus Umschau zu halten. Er hatte es selten besucht, da er in den. letzten Jahren wenig von Rio fortgekommen war und DrastUen überhaupt kaum verlassen hatte. Aber er, hatte diese Besitzung, die hart am Gebirge am Ufer eines großen See» lag, in seiner Jugend erworben und von dort au» m früheren Zeiten oft Iagdauaflüg« unter nommen und nach Gemsen gejagt. Al» er Arno Zerrat fragte, ob er ihn in da» verwüstete Gebiet begleiten wollte erwachte tn ihm sofort die Abenteuer» Raturr-earer Svhuitz» Wirksam« gelbschwarz« Werb«plakat« wird« in d« dir Bevölkerung des westlich« Erzgrdirg«» auf «i» verheißungsvolles Kulturwett aufmerksam mach«, da» im Entstehen begriff« ist, das Lößnitz« Naturtheater. Da über das ganze Unternehmen vielfach noch «enig Zutreffend« bekannt ist, mögen hier einige Mitteilungen folgen. Da» Naturtheater Lößnitz ist, ein völlig gemeinnützig«» Unt«- nehmen. Ls dient keiner Partei, keinem Geldinteresse, somit« lediglich der Kunst, der Kultur. Da» Verständnis für den gesamt« Kultur- besitz im Volke lebendig zu machen, ist da» Ziel «nb d« alleinig« Zweck, wie sie in den Satzunq« niederqeleat wurden. Inmitten unser« ab gelegenen Gebirgsgegend soll eine Pflegestätte wcchrer Kunst geschafft» weroen. Die» ist umso bedeutsamer, wenn man bedenkt, daß es weiter Kreisen geradezu unmöglich gewordm ist, zur Ausführung von Kunst . wetten in di« Stadt zu fahren. Reingewinne werden nicht angesam melt, alle Ueberschiisse fließ« dem Ausbau de» Werft» zu. So ist das Naturtheater Lößnitz eine Kultuttat von reiner Ausprägung. Mb dem besten Hollen und mit erfolgverheißenden Kräften und Mitteln wurde sie begonnen. Für das angefangene Spieljahr hat da» Ehem- nitzer Theater entgegenkommend eme Reih« von Aufführung« zuge- sagt- Fern« weroen die Schauspiel« d« Zwickau« Stabttheatrr« Gastspiele geben. Weiter haben die vom vorigen Jahr« hinrrichend be kannten, einzigartigen Haß-Berkowspiel« da» neue Theat« mit leb hafter Anteilnahme begrüßt und wollen, wenn es sich für ihr« Spiel- reifen durch ganz Deutschland «möglichen läßt, tn diesem Jahre noch hier spielen. Endlich sind mehrereAufführungen mit einheimischenLaien- kräften in Vorbereitung. Diese werden wir auch da» Wett im Gänzen von Kräften der Themnitzer Bühne in «grr Zusammenarbeit wirksam * Achthundertauseud Rubtt kostet in Sowjetruß! Zeitungsabonnement für den Monat.Mai. Damit wird bewiesen, daß auch die Sowietvresse ähnlich «le die deutschen Blätter mit schwerer wirtschaftlicher Not zu kämpfen hat. - Denn auch tn Rußland sind die Bezugspreise erst letzthin bedeutend gestiegen: im April kostete ein Blatt noch 375 000 Rubel monatlich und im Januar 1922 nur 40 000 Rubel für den gleichen Zeitraum. Diese Summen in deutsches Geld über- setzt, sind um ein beträchtliche» höher als die Preise für deutsche Blätter. Nach den jetzt vorliegenden Meldungen kosten z. B. monatlich die „Kölnische Volkszeitung* 40 Mark, die „Rheinisch- Westfälische Zeitung" 38 Mark, die „Kölnische Zeitung* 42 Mark, die „Bayrische Staatszeitung*, München, 49 Mark, die „München« Neuesten Nachrichten* 40 Mark, die „Weser- Zeitung", Bremen, 85 Mart, die Berliner „Vossische Zeitung* Mark, der „Vorwärts", die „Rote Fahne" ebenfalls Marl. - Aue, 3. Mai. D^r Verschönerungsverein hielt gestern im Wirtbaus „Alt-Aue" seine Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende, Dr. Hänel, gab einen Uebprblick Uber die Tätig keit des Vereins im verflossenen Jahr und gedachte dabei in ehrenden Worten des verstorbenen Mitgliedes Stadtbaurat Püschmann. Den Kassenbericht erstattete Kassendirektor Enig» lein. Die Einnahmen betrugen 52 055,43 Mark, die Aus gaben 51 843,20 Matt, so daß ein Bestand von 212,23 Mark verbleibt. Das V'reinsvermögen beträgt 87 914,44 Mark. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. In den Vorstand wurden wieder- bezw. neu gewählt Direktor Loos als stellb. Vor sitzender, Kassendirektor En igle in als Kassierer, Ober sekretär Fritzsche als Schriftführer; als Ausschußmitglieder Redakteur Arnhold, Fabrikant Clemens Becker jun., Redakteur Menzner und Konditoretbesttzer Temper. Zu Rechnungsprüfern wählte man Malermeister Mühlmann und Techniker Baumann. Die Versammlung beschloß ein stimmig, in diesem Jahr wieder ein Park fest abzuhalten. Johanngeorgenstadt, 3. Mai. Große Metalldiebstähle ver übte ein 19jähriger Arbeiter in der Metallwarenfabrik von Wendler u. Weiß. Die gestohlenen Gegenstände verkaufte er an Altwarenhändler in Breitenbrunn, die wegen Hehlerei fest- genommen wurden. Auch der Dieb wurde verhaftet. Riederschlema, 3. Mai. Bei der Gemeindegiro, kasse wurden >n Monat April 13 450 503 Mark umgesetzt in 867 Posten. Es betrugen die Geldeingänge 8 077144 Mark, die Geldausgänge 3 228 087 Mark, die Zuweisungen 3 426 999 Mark, die Ueberweisungen 3 718 273 Mark
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