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Erzgebirgischer Volksfreund : 19.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192204191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220419
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-19
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.04.1922
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> sDMz Ämrvm - - --- ----- - ü L Kvnzerle, Theurer, Dergniigungea. s Aus dem Gerichlssaal. Noch als schon an» Tore Schüsse sielen. Die beschäftige * Zur Streitzefahr in der Textilindustrie (Westsachsen) nahm am zweiten Ostcrfeiertag eine von der Kreisgeschäftsstelle Plauen des Deutschnationalen Handlungsgehilfcn-Verbandes einberufene Ange stelltenversammlung der vogtländischen Tcxtilfachgruppen Stellung. Die Versammlung war aus allen maßgebenden Betrieben des Vogt landes besucht. Nach Bekanntgabe der vorliegenden amtlichen Be richte durch den Kreisleiter Stadtrat Schambach-Plauen beschlossen teidigung . , , Patrouille zog sich zuruck, um durch ein kleines Pförtchen in das Die beiden Freunde. Erzählung von Helmuth von Moltke. (Fortsetzung.) 3. war man im Schloss« mit den Anordnungen zur Der- Die Leimarbeitersfrau Martha Emilie W. in Neustädtel ist vom Schöffengericht Schneeberg für schuldig befunden worden, im Sommer v. I. dem mit ihr im Hause TrcLrastraße 147 in Neustädtel wohnhaften Fabrikarbeiter H. ein Paar Schaftstiefel und der im glei chen Hause wohnhaften Anna L. 3 Meter Spitzen und 3 Meter weißen Stoff unter Anwendung eines falschen Schlüssels entwendet zu haben. Sie ist deshalb wegen einsachen und schweren Diebstahls zu 3 Mona ten und 4 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Die von der Ange klagten und der Äaatsamvvltschaft eingewendeten Berufungen wurden von der Strafkammer Zwickau verworfen. Der bisher in Lauter wohnhafte 23jährige Handlungsgehilfe I. aus Werdau hatte Ende v. I. in Erfahrung gebracht, daß der Korb macher Lang in Bockau mit den Korbparengroßhandlungen Bam- berger in Lichtenfels und Sollmann in München in Geschäftsverbin dung stand und von Ihnen Rechnungsbeträge zu erhalten hatte. Diese Kenntnis nutzte er, als er im Dezember nach Bagern reiste, zu Schwin deleien aus. Am 6. Dezember erschien er bei Bamberger, gab sich als Guido Lang oder dessen Bruder Hermann Lang aus und bat um Be gleichung einer noch unbezahlten Rechnung, gab auch gleichzeitig eine neue größere Warenbestellung für Guido Lang auf, wodurch Bam berger sicher gemacht wurde. I. erhielt 217 Mark ausqezahlt, worüber er mit „G. Lang" quittierte. Auf gleiche Weise erschwindelte er sich von Sollmann in München einmal 600 Mark, sodann einen Scheck über 560 Mark und noch einmal 200 Mark bar. lieber jede Zahlung stellte er eine Quittung mit der Unterschrift „H. Lang" aus. Auf den Scheck erhielt I. 500 Mark ausgezahlt, worüber er wiederum mit „H. Lang" quittierte. Degen Betrugs und schwerer Urkundenfälschung wurde I. zu 3 Monaten 2 Wochen Gefängnis von der Strafkammer Zwickau ver- urteilt. Lößnitz, 18. April. Am Donnerstag, den 20. d. M. abend» punkt X8 Uhr findet im Schützenhalis ein Wohltätigkeits konzert zum Besten des Frauenvereins statt. Die Bortrags- folge weist ausschließlich Werke von Jos. Haydn auf. In den Dienst der guten Sache haben sich dankenswerterweise gestellt: Frl. HeleNe Schmidt, Konzertsängerin in Altenburg, Sopran, Hr. Lehrer Ernst Gruner in Affalter (Tenor, Klavier, Violine) Und vier hiesige Herren (Musikleiter Schubert (Violine), Lehrer Günther (Viola), Lehrer Grüttner (Violineello) und Organist Krackher (Klavier). Die Konzertbesucher werden zwei Sonaten, ein Streichquartett (das sogen. Vogelquartett) und außerdem Rezitative und Arien aus dem Oratorium »Die Schöpfung* zu hören bekommen. Der gesangliche Teil wird teils von Frl. Schmidt und teils von einigen beteiligten Herren bestritten. Der Veranstaltung wird sich ein Tänzchen an- schließen. In Anbetracht des guten Zwecks und des niedrigen ! Eintrittspreises ist ein volles Haus zu wünschen. gehalt um 18 Prozent und für März wird das Ianuargehalt um 40 Prozent erhöht. Für Lehrlinge und junge Angestellte, die tariflich zu erfassen sind, wurden Vergütungen festgelegt; weihlichen Ange stellten wurden SO Prozent der Gehälter der männlichen Angestellten zugesprochen. In der Frage der Arbeitszeit und des Erholungsur laubs wurden den Angestellten die allgemein üblichen Bestimmungen zugcdacht. Obwohl di« vom Schlichtungsausschuß errechneten Ge haltssätze nicht nur wesentlich hinter der eingereichten Forderung, sondern auch erheblich von den in der Metall- und Wäsche-Industrie zu Aue gezahlten Sätzen abwichen, erklärten sich die Angestellten, wenn auch schweren Herzens, zur Anerkennung des Schiedsspruches ' ereit. Die „Allgemeine Industrie* lehnte den Spruch jedoch ab, so daß die kaufmännischen Verbände gezwungen waren, die Verbind- lichkeitscrklärung beim Demobilmachungskommiffar in Zwickau zu beantragen. Auf Antrag des Letzteren sand mündliche Verhandlung in> Stadthaus zu Aue am Donnerstag, den 18. April, statt. Den Be mühungen des die Verhandlungen führenden Oberregierungsrates Dr. Gerland gelang es nicht, eine Einigung der Parteien herbeizu führen. Nach wie vor lehnten die Arbeitgeber die Festsetzung tarif licher Gehälter für die Monate Januar und Februar ab, ebenso die tarifliche Erfassung der Lehrlinge, die Bezahlung der Weiblichen mit SO Prozent; auch in der Urlaubsfrage kam eine völlige Einigung nicht zustande. Der Demobilmachungskommissar wird nunmehr zum Anträge der Angestelltcn-Verbände, den Schiedsspruch des Schlich tungsansschusses vom 24. März für verbindlich zu erklären, Stel- li ng nehmen. Bemerkenswert ist hierbei, daß der aus sieben Per sonen zusammengef.tzte Schlichtungsausschuß den Spruch ein stimmig herbeigeführt hatte. Schneeberg, 15. April. Die Schneeberger Angestellten der „Allge meinen Industrie" beschäftigten sich am 13. April mit dem Ergebnis der auf Veranlassung des Demobilmachungskommissars am gleichen Tage im Stadthaus zu Aus stattgcfundencn Verhandlungen. Ge schäftsführer Stadtrat Schambach aus neu erstattete Bericht. Die Versammelten konnten nicht verstehen, da-j die Arbeitgeber ihren Widerstand immer noch nicht aufgegeben haben, sodaß auch heute noch kein abgeschlossener Tarif, sondern tarifloser Zustand vorhanden ist. Es wurde eingehend die Frage erwogen, ob es nunmehr an der Zeit sei, in den Derbandszeitschriften sämtlicher Angestellten-Gewerkschaften und in der gesamten d mischen Tagespresse auf die unhaltbaren Zu stände in der „Lillgemeinen Industrie des Erzgebirges* öffentlich auf merksam zu machen und insbesondere vor Annahme einer Stelle bei der „Allgemeinen Industrie" nachdrücklich zu warnen, bevor nicht bei den kaufmännischen Verbänden Auskunft über die Firma eingeholt worden ist. Einige ältere Mitglieder des D. H. V. konnten dieser An regung jetzt noch nicht znstimmen, weil durch die allgemeine Verrufs- erklärung auch die zahlungebreiten Firmen betroffen werden könnten. Dem Vorschlags des Geschäftsführers Schambach, zunächst die Ent scheidung des DsmobilMachungskommissars und den Gang der bevor stehenden Verhandlungen über Festsetzung der Aprilgehälter abzu warten, stimmten die Angestellten zu. Ms Versammelten sprachen dem Redner für sein energisches Eintreten für die Interessen der An gestellten Dank und Anerkennung aus und sie beauftragten Herrn Schambach einstimmig für den D. H- V. diese Tarifverhandlungcn auch in Zukunft zu führen. — Im weiteren Verlauf des Abends beschäftigte man sich mit den Vorbereitungen zum Kreistag des D. H. D.. der in Verbindung mit der 2öjährigcn Gründungsfeier der hiesigen Orts- grupp» am 2. und 3. September in Schneeberg stattfindet. Schloß zu kommen. Gleich darauf horte man das Stadttor sprengen, und ein Trupp von etwa 30 Pferden jagte durch di« engen Straßen der Stadt gerade auf das Schloß zu, nm mit der vettriebenen Tor wache Womöglich zugleich oinzudringen. Diese Unvorsichtigkeit wurde bestraft, indem die verwogenen Reiter von der Hauptseite des Ge bäudes durch ein mörderisches Feuer empfangen wurden, dem sie nichts entgegensetzen tonnten. Sie zogen daher so eilig ab, wie sie gekommen, und es herrschte eurige Zeit lange eine tiefe Stille. Dieser Zustand des ungewissen Erwartens war äußerst peinlich. Ls ließen sich keine Gegenanstalten treffen gegen Maßregeln, welche man nicht kannte. Im ganzen Schloss« herrschte dahar jenes ernste Schweigen, das denjenigen drückt, welcher einer Gefahr ent- gogengeht, deren Umfang er nicht kennt, sehr verschieden von der fröhlichen TätieMt, die selbst de» gewagtesten Angriff begleitet. Allein- es war in dieser Still« nichts- Mutloses. Die Besatzung instand aus einer nicht Unbeträchtlichen Zahl erprobter Soldaten, die ihrem mächtigen Feinde in vielen Schlachten die Stirn geboten. Außerdem beurteilte der gemein« Mann die Stärke seiner Stellung 'ast immer nach der Miene seiner Offiziere, welche hier zwar Heide jung, aber, das Vertrauen ihrer Untergebenen schon besitzend, chnen die Entschlossenheit mitteiltcn, welche sic selbst beseelte. Unter diesen Verhältnissen waren besonders auf Holm alle klicke gerichtet, dessen kalte, gemessene und umsichtige Beföhle mit einer PüElichkoit nusgcrichtet wurden, welche auf der Ucjber- rengldng beruhte, daß das Wohl aller von ihrer strengen Befolgung üchänge. Nachdem alle Posten ausgestellt, hatten sich Marten und polar auf die Zinnien des Gebäudes begeben, um den Angriff zu vevbachtcn. Noch hüllte tiefe Finisternis alle Znbelciumgen des Feindes in erwartungsvoller Dunkelheit; indessen konnte man aus dem" Rasst!» vru Fuhrwerk abnormen daß der Gegner wirklich Geschütz mit sich iühr«, und daß ihm daher der Besitz des garstigen Städtchens weit mehr am Herzen liege, als Marten- airf seinem Spaziergänge sich eingebildet lM-e. . Still und in vrnntiberge!«hnt«r Stellung standen beide Freunde, Us ob sb> der Nacht «inen Teil des furchtbaren Geheimnisses ab- laufchcn wollten, ha erll-angen in ziemlicher Nähe die lebhaften Ton« einer Trompete, und zwei Reiter bewegten sich langsam gegen d«n Haupteingang. An dem Rande des Grabens machten sie hält! Die Trompete erklang abermals, und eine Stimme, di« in jedem Winkol des Schlosses vernehmbar sein mußte, verlangte den Befehls haber des Platzes zu sprechen. Warten begab sich, -b-ctzleitet von Holm und einigen seiner Leute, welche Fackeln trugen, auf einen weiten Altan, der in dem viereckigen Turm -über den großen Fenstern angebracht war, und fragte nach dem Anliegen des Botschafters. Der ungewisse, rötliche ^Schein der Fackeln erhellte das wilde, ausdrucksvolle Gesicht des Abgesandten^ das seine vielen Narben nur zum Teil unter einem großen, -grauen Barte verbarg. Er war von athletischem Wuchs«, wohlberitten und völlig bewaffnet. Besonders zeichnet« sich seine tiefe BaßstiMm« ans, und der Ton, in welchem er rudete, glich dem eines greisen Warners, der junge Verirrte von einem verderblichen Vorhaben ab- mahut, obgleich er voraus weiß, daß sein Rat verwarfen -wird. Nachdem er einen angemessenen Gruß oorausgeschickt, ließ der Gesandte sich also vernehmen: „Se. Exzellenz, der Kaiserlich Königliche General Graf Eichenbach, Chef des Eichenbachschen Husarenrcgiments, fordern den zeitigen Kommandanten gegenwärtigen Schlosses auf, sel biges wie auch das Städtchen binnen Frist von zehn Minuten zu räu men, in welchem Falle der Garnison freier Abzug ihrer Personen nebst ihren Waffen nicht minder ihres Gepäcks gewährt werden soll, widrigenfalls aber bas gedachte Schloß nach Ablauf der erwähnten Frist mit Sturm gekommen und die Besatzung kriegsgefangen sein oder nach Maßgabe des Widerstandes und dadurch verursachten Aufschubs und Verlustes an Mannschaften über die Klinge springen wird. Se. Exzellenz erwarten den Beschluß des preußischen Befehlshaber» sofort.' „Da es Sr. Exzellenz bekannt ist", lautete die Antwort, „daß das Schloß von einer preußischen Garnison besetzt ist, so müßte eine sieben jährige Kriegserfahrung dieselben belehrt haben, daß der eben ge- schehene Antrag unnütz, und daß die Aufforderung zur Uebergäbe de« Platzes, ohne von überzeugenden Gründen der Notwendigkeit eines solchen Schrittes begleitet zu sein, eine beleidigende Prahlerei ist." Keineswegs!" entgegnete der Sprecher ruhig, „indem Se. Exzel lenz die erforderlichen Gründe ebenfalls mitgcbracht. Es ist bekannt, daß die Garnison unbedeutend und der Platz qegcn Artillerie nicht haltbar ist; daß Sc. Exzellenz aber mit Geschützen versehen, davon möge sich ein von der Besatzung abgesendcter Offizier überzeugen." „Selbst dann", erwiderte Warten, „wenn die Ueberlegenheit be gründet ist, mit welcher Se- Exzellenz zu drohen belieben, bin ich bereit, mich in meinem Schlosse zu verteidigen, und ich erwarte, dasselbe erst erstürmt zu sehen, ehe ich mir Bedingungen vorschreibcn lnssc. Sagen Sie Ihrem General," fügte er hinzu, „daß Sc. Exzellenz sowohl von der Stärke des Platzes, als von der Gesinnung der Garnison falsch unterrichtet sind, daß diese aus Preußen besteht, und daß ich vielmehr Sc. Exzellenz auffordere, unverzüglich den Ort zu räumen, indem ich jeden Angenblick Verstärkung erwarte und dann das österreichische Korps nach dem Maßstabe behandeln werde, welchen Se. Exzellenz mir soeben in die Hand gegeben haben." „Es würde unnütz sein', antwortet« der Parlamentär, „Ee. Lx-el- trages bereft, allerdings auf einer Grundlage, der die Angestellten unter keinen Umständen -»stimmen konnten. Da» Gehaltsangebot Januar und Febrüar überhaupt ablehnte. Erst mit Wirkung ad war ganz bedeutend niedriger als die sonst tariflich festgelegten Be züge in dem gleichen Wirtschaftsgebiet waren. Tarifliche Festset zung der Vergütungen (Erziehungsbeihilfen) für Kaufmanneleyrling« und für jugendliche kaufmännische Artgestellt« wurden abgelehnt; die weiblichen kaufmännischen Angestellten sollten nur 80 Prozent der Bezüge der männlichen lebigen Angestellten erhalten, während in dem gleichen Gebiet sonst SO Prozent gezahlt werden; außerdem waren die Bestimmungen über die Arbeitzeit und über die Ur laubszeiten wesentlich ungünstiger, al» tn allen sonstigen Tarifen in ganz Deutschland. Da am 27. Februar am Verhandlungstisch «in Ergebnis nicht zu »fielen war, fand auf Antrag der Angestellten am 24. März ein« Verhandlung vor dem Schlichtungsausschuß ick Zwickau statt. Während hierbei die Angestellten bereit waren, den Weg der Verständigung zu suchen, lehnten die Arbeitgeber jede» Ent gegenkommen ab und beharrten im vollem Umfange auf dem vorher gekennzeichneten Standpunkte. Im Gegensatz zur Ansicht der Arbeit geber sprach sich der Schlichtungsausschuß dahin hau», daß es an gemessen erscheine, folgende Regelung zu treffen: Kür Januar wird bas Dezembergehalt um 30 Prozent, fiu: Februar wird das Ianuar- Gewerkschaflsbewegung. ' Streik der kaufmännischen Angestellten kn der Textkl-Industrke kn Westscchsen. Vom Dcutschnationalen Handlungsgehilfenvcrband wird uns geschrieben: Nachdem seit 1. Februar für die Arbeitnehmer- gruppen ein tarifloser Zustand gegeben war, sind gestern in Chemnitz mit dem Arbeitgeberverband Verhandlungen geführt worden. Mit R" (sicht auf die Tatsache, daß die Arbeitgeber Bewilligungen für F * ,üar und März ablehnten, dagegen nur für April und Alai voll ständig unzureichende Angebote machten, bestand für die Angcstelltcn- organisationen die zwingende Notwendigkeit, durch Verhandlungen eine Einigung zu erzielen. — Di« Arbeitgeber-Verbände lehnten ein Entgegenkommen und weitere Verhandlungen mit der Arbeitnchmer- Tariskommission ab, sodaß in den späten Nachtstunden nach Abbruch der erfolglosen Verhandlungen die Arbcitnchmcr-Organisationen die Arbeitseinstellung durchzuführen beschlossen. Der Streikbeginn soll noch bekanntgegeben werden. — Hoffentlich wird der unser Wirt schaftsleben zweifellos erheblich schädigende Streik noch verhin dert. — Von diesem Streik würden betroffen die Betriebe der Textil industrie in den Bezirken der Kreishauptmannschaften Leipzig, Chem nitz und Zwickau. Nach der augenblicklich zu urteilenden Lage besteht leider wenig Aussicht auf gütliche Einigung. Der Kampf unr den Tarif der Allgemeinen Industrie in Schnee- berg usw. Hierzu schreibt uns der Dcutschnationale Handlungs- gehilfen-Verband: Die Angestellten der „Allgemeinen Industrie" sind seit langer Zeit tariflich nicht erfaßt. Es ist den kaufmännischen Ver bänden nicht möglich gewesen, die sich ihren Bemühungen cntgegop- stellenden Schwierigkeiten, die die Arbeitgebcrscite bereitete, zu über winden. Im Januar' d. I. von den Angestclltcnverbänden erneut be antragte Tarifvcrhcmdlungen führten abermals zu keinem Ziele, weil die „Allgemeine Industrie" erst am 27. Februar zu Verhandlungen Zeit erübrigte» diese jedoch nach knapp dreistündiger Dauer wegen Zeitmangel abbrach und eine tarifliche Regelung für die Monate UMMMIG o« PMimMKi lLick«^Ki- PF' d» ohn» allen Zweifel mit «tu«« Stea« Vs irr» mm SU D« l i «> losch« schräi Gege Das Gesch lichke schüft voi» notwendigen Aktion, I.—, Angestellten abschlteßm «erd«. Di» vom Verband« von gebern der SS. - - - - - - - tungsnotiz, aufnahm« dr« Schambach al, alle ü sein. und -i hoch > Kinde Sie h die kü leuter Epic-g und i könnt« Milde lischev Gebie schein! abzulc unerir 3 Der , ablohr Mied en! ff Mi ff Gr du wr Natür auch c Lerzuk- S keines« Das r gegen! die D D Dertra von hc teile z merfell daß di uns fe und ob profvai Ir schüchtc plötzliö baß d. Hr. W Ei ein. T, geholte nach Ji Dc T Rather durch l men: Ai Ausein fischen zwische: regelt ' Di. sritlg a Kriegss hörigen aller ir sind. L Schader Kriegsa hörigen wird einer kaller oie u U 7 die Ängestellten-Verbä.ck» hätten angebltch ma »t«*^ brr Verhandlungen «gebeten , bezeichnet» Deschäst»führ«rj ... al» nicht zutreffend. Ohne jede Rücksichtnahme w«d»dq» , letzte gewerkschastllch, Kampfmittel zur Anwendung kommen, wenn j der Arbeitgeberverband nicht rechtzeitig da» notwendig» Etns«b»» bekundet. Ein« au» Werkmeisterkreisen vorgebrackt« Anregung, M im Kampf« um di» Hebung ihrer wirtschaftlichen Lage den kaufmän nischen Angestellten an-uschlteßen, ist d« Gauleitung de» D. H..M^ nach Leipzig übermittelt worden. . Warten sammelt« sein« Mannschaft in dem «ülegtnften Seile dtr Salle, um für diesen Fall einen wütenden Auskall zu machen, wiihrend Holm sich mit zwanzig guten Schützen an die Fenster des zweiten Stockwerk begab. Der Blitz der Geschütze erhellte die qanze Stabt und verriet deutlich ihre Stellung, welche tn einem schmalen Gäßchen dem Tor« gegenüber gewählt war. Dorthin richtet« setzt die Besatzung der ganzen nach der Stadt gekehrten Front nn mörderisches Km«, welches bei der großer» Nähe dl« Artillerist»» zwang, sich zuälckzu» ziehen, wodurch sie die Möglichkeit verloren, unmittelbar gegen dm Eingang zu lenz mit diesen Drohungen zu unterhalten. Es genügt zu wissen, haß die Garnison die ihr angetragene, ehrenvolle Kapitulation verwirft. Ich füge mher, gemäß der mir gewordenen Instruktion, nur noch hin zu, daß Se. Exzellenz jede Unbill, welche innerhalb dieser Mauern von feiten der jetzigen Besatzung verübt werden könnte, insonderheit jede Kränkung der darin rechtmäßig wohnenden Personen, durch mre exemplarische Rache strafen werde.' So sprechend, drehte der greise Redner sein Pferd um und ritt langsamen Schrittes und gefolgt von seinem Trompeter zurück, bi» ihn die Dunkelheit verschlang. ,, Während dieser Unterhaltung war es den Anführern der im Schlosse versammelten Partei nicht entgangen, daß die Zurüstungen zum Angriff ihren Fortgang hatten. Besonders verriet «in dumpftz» Gerassel das Auffahren der Geschütze- Indes, daß überhaupt parlamen- tiert worden war, verriet, daß der Feind bet der Wegnahme de, Platzes bedeutende Schwierigkeiten erwarte. Andererseits würde der preußische Befehlshaber mit einem zu hoffenden Entsatz nicht gedroht haben, wenn er wirklich weniger aus seine eigenen Kräfte angewiesen gewesen wäre, indem die nächsten Detachements selbst nur schwach und ziemlich entfernt waren. - Jetzt stand der Angriff jeden Augenblick zu «warten, und wirklich waren die beiden Offiziere kaum in die Halle zurllckgekehrt, als sich von der Seite des Schlosses, welche der Stadt zugekehrt war, «in furchtbares Getöse erhob. Es waren zwei zwischen Häusern eng einge schlossene Kanonen, welche gerade vor dem Haiqüeingang« aufgefahren waren- Das Erdwerk, welches früher diesen gedeckt hatte, war gänzlich verfallen und in den Graben hinabqestürzt, und so trafen denn dl« Kugeln gerade auf das große, eisenbeschlagene Tor. Allein die Ladung war so stark, oder die Entfernung so gering, daß die Kugeln sogltich durch die dicken Bohlen durchschlugen und nur runde Löcher hinter ließen, während eine einzige, matte Kugel sogleich da» Tor au» dm Angeln gedrückt haben würde. Sie fuhren dann in die Pfeiler d« Halle, wo sie stecken blieben, nicht ohne dm Aufenthalt durch Umh«- streuen von losgerissenen Steinen sehr unsicher zu machen. Ueheroir» war es möglich oder wahrscheinlich, daß eine Kugel di« Riegel oder da» Schloß des Tores traf und dann augenblicklich dem Feind «in» Bresch» in das Gebäude öffnet«. - - f ' - Kstnsztz-Vtillümm-Anley« «in« Maestrlltm-GexiMckaft. EW „Deutschnational« Hanblungsgehilfen-Verband' legt «in« Obligations anleihe im Nennwerte von 80 Millionen Mark auf, di» den Hit«! führt:,Kapitals-Hatz für deutsche Arbeit'. Di« Anleihe ist mit Sv. fest verzinslich und erhält darüber hinau» «in« vartabl« Zusatz-Pev» zinsung. Diese «rgtbt sich au» d« Verwendung de» Anleiyebewagm, der zur Stärkung und Erweiterung der wirtschaftlichen Unternehmun gen de» Verbände» dienen soll. (Verlags- uiid Druckerei-Betrieb«, Gemeinnützige A.-G. für Angestellten-Heimstätten, Beteiligung an dm Deutschen Volksbank und sonstig» Bektltgungen.) ' . A Sünuve» «ms -e« Lr-erkrets. H * D« Verein der Klein- und Mittelreut«« Lachse«« E. v. Dred- dm, schreibt uns: Wer im öffentlichen Leben steht und täglich Zeug« des furchtbaren Elend, ist, dem jetzt so viele alt» Leute durch in« groß» Geldentwertung unterworfen sind, nur der kann dm ganze» Umfang dieses vaterländischen Unglücks erfassen und voll verstehe«. Schon allein d« Verein der Kleinrentner in Sachsen zählt auf Grund statistischer Unterlagen unter seinen 28 000 Mitgliedern 3000 Ein- > zelpersonen mit einem jährlichen Einkommen bi» nur 1000 Mk. au» i in schwerer Lebensarbeit gemachten Grsvarniflen und 1S00 Ehepaare s mit einem solchen bis nur 2000 Mk., oie wegen hohen Alt«», an- ; haltender Krankheit, Gebrechen oder Siechtum nicht mehr i» der Lage sind, sich noch einen anderweiten Verdienst verschaffen z» kön nen. Diese Zahlen geben gewiß ein erschütterndes Bild, wenn «um sich vorstellt, daß diese nun Aermsten ver Armen von diesem karg- lichen Einkommen, von dem sie vor dem Kriege, wenn auch beschu- den, so doch immerhin noch auskömmlich leben konnten, ihren jetzige«, teuren Lebensunterhalt bestreiten sollen, das nicht mal zur Bczah- lung der Miete, Kohlen und der allernotwendigsten Lebensbedürfnisse, das sind Brot und Kartoffeln, langt und somit für den Ankauf von Gemüse und Fettstoffen nichts mehr übrig läßt, geschweige denn für den nach sieben schweren Jahren dringend gebotenen Ersatz von Wüsche, Kleidern, Stiefeln usw. Kein Wunder daher, wenn tn die sen Kreisen infolge von Unterernährung die Sterblichkeit eine, so große und daß das freiwillige Scheiden aus diesem für sie unsrträg- lich gewordenen Leben ein so häufiges geworden ist. Vie jetzt statt- fiudende Altershilfe-Sammlung ist bestrebt, dies« fürchterlichen, ich wiederhole, ganz unverschuldeten Not nach Möglichkeit abzuhelfen, ' aber bis jetzt ist die zutage getretene Opferfreudigkeit nickt groß M- nug gewesen, um wesentliche Hilfe bringen zu können, und fo wend« ich mich jetzt in letzter Stunde an alle die, die noch im Erwerbsleben stehen und dank ihres hohen Einkommens die Not der Zeit nicht füh len, mit der innigsten Bitte, der armen hilfsbedürftigen Alten-M gedenken und nach Möglichkeit die Sammlung für sie zu unterstützen und dadurch zu helfen, so viele jetzt im stillen Kämmerlein fließende Tränen zu trocknen. Wie erhebend wirkt doch der von einem Mep- schenfreunde, einem Geschäftsinhaber, gefaßte Entschluß, eine gauz» Tageseinnahme von fast 4000 Mk. für die Sammlung zu spenden. Wenn diesem hochherzigen Beispiele in den übrigen verschiedenen Ge schäften nachgeahmt wird und besonders tn Kaffees, Restaurants Hotels, Kinos, Theatern «sw., auch dort, wo ausländische Käufer Unp > Gäste verkehren, für deren Ausgaben bei der für sie jetzt so günstigen Valuta der Dollar, der Frank, di« Kron« usw. doch nur oin-s Klei nigkeit bedeuten, dann könnten noch große Betrage der Sammlung zufließen, durch die die Freunde am Dasein der jetzt verzweifelten Invaliden harter Lebensarbeit wieder geweckt werben könnte. Auch an die im reichen Erwerbe stehende Jugend sei diese Bitt» gerichtet; mögen alle Gewerbetreibenden, alle Arbeiter, Angestellten und Be amten bedenken, daß auch sie das Alter erreicht und daß, wennI- ebenso hilflos werden sollten, wie jetzt unsere verarmten Alten, stä auch dann warmherzige Menschen finden, die auch ihre Not erleich- tern werden! Spend»«- für di« Altershilf» nehm«« alle öffentliche« Kassen entgegen. Aue (St. Nicolai.) Dienstag abends 8 Uhr im großen Saale des Pfarrhauses Frauenabend de» Frauenvereins. Lichtbildervor- trag: Der Rhein. — Donnerstag abends 8 Uhr Männer- abend und Christl. Verein junger Manner. — Freitag abends ^8 Uhr Bibelkränzchen für konfirmierte Töchter im Pfarrhause: Pft Herzog. Die Neukonfirmierten sind herzlichst eingeladen. Abends 8 Uhr Vorbereitung für Kindergottesdienst Pfr. Oertel.
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