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JA AMI. N« deutsch« Vertret« tu vpp.lu bat der tteoavkertm Kommission eine Not, übergeben, in welcher «O di« wachsend« B«un«chigemg hingewiefen wird, di« In Obeoschlssien hwtfcht- Bereit» seit einiger Zeit mache sich ein reg« Verkehr üb« di« polnische Grenz« nach Oherschl«sten bemerkbar. Munition», tramyorte find beobachtet worden, ebenso Leute in der Uniform der Haller-Truppen, auch Infurgentenführer sind wieder aufgetaucht. Hie BevSMerung wird gegen die Deutschen aufgehetzt. Schwer« Aw»schrest»«gm gegen Deudschgesinnte sind bereits erfolgt. In Len Städten treffen deutsche Flüchtlinge rin. O H Kapp stellt sich- Berit», 1«. April. Kapp stellte der Täglichen Rundschau ein Schreiben zur Verfügung, da» er am S. April aus Schweden an das Reichsgericht gesandt hat. Er erklärt darin, daß er sich nunmehr b«. di»gung»lo» dem Gericht zur Verfügung stellen werde. Diese Selbst- strllung ändere nichts an seinem grundsätzlichen Standpunkte, daß er einer Regierung Ebert wegen der März-Ereignisse 1920 keine Rechen- schüft schuldig sei. Er werde Ende April in Deutschland eintreffen. * Rachrufe str General Falkenhayn. Im ,Heeresverordnungsblatt* erläßt Reichswehrminister Dr. Geßler folgenden Nachruf: „Am 8. April starb in Potsdam der Gene ral der Infanterie a. D. Erich v. Fcklkenhayy, Chef des bisherigen Deutsch-Ordens-Infanterieregiments Nr. 182 und a la suite des bis herigen 4. Garderegiments zu Fuß. Das verdienstvolle Wirken dieses hervorragenden Generals in den verschiedenen Stellungen des Gene ralstabes, als Kriegsminister und als Heerführer im Weltkriege wird im alten wie im neuen Heere unvergessen bleiben." Der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie v. Secckt, er- läßt folgenden Nachruf: „Ein scharfer, Heller Geist, «in glänzender Generalstabsoffizier, der weitblickende, tatenfrohe Kriegsminister Preußens bei Kriegsausbruch, der Chef des Gcncralstabes des deut schen Heeres auf der Höhe seiner Waffenerfolge, der siegreiche Feldherr in Siebenbürgen und Rumänien, der Grenzhüter von Palästina und Rußland — so steht da» Bild des Generals von Falkenhayn fest im dankbaren Gedächtnis der Armee, seiner Mitkämpfer und Untergebenen wie in den Blättern der Geschichte." Geldreform in Griechenland. Athen, 16. April. Die griechische Regierung ist zur Devalvation geschritten. Die Banknoten werden in zwei Hälften geteilt- Die eine Hälfte bleibt weiterhin als Geldmittel bestehen, gilt jedoch nur zur Hälfte des bisherigen Wertes. Die zweite Hälfte ist eine Art proviso- Äscher gwangsanleihe. Durch Regieruugsdekret ist die Ausfuhr von Banknoten verboten worden. Orden für Verrat! Pari», 17. April. Im Senat wunde Ler Entwurf betreffend Schaffung einer internationalen Erinnerungsmedaille, der sog. «Medaille de la Victotre" sSiegesmeLaill«) angenommen. General Hirschauer beantragte, daß diese Medaille zuerkannt werde: 1. den freiwillig eingerückten Elsässern mrd Lothringer», die einer Kampf truppe angrhörten, 2. jenen Elsässern und Lothringern, die Nach weisen können, daß sie aus der deutschen Arm« desertiert find. Der Antrag wurde angenommen. Ein« autlfranzSflfche Revolte. London; 17. April. nning Post" erfährt, daß in Damaskus große antisranzSsische Ku ungen erfvgten. Die Anführer wurden verhaftet. Die Bewegung treitete sich auch ikber Beirut aus. Di« Foanzosen gingen gegen die Aufrührer in Damaskus mA «über Strenge vor. Mehveve Personen sollen vevwnndet oder getötet sein. Di« Stadt wurde von 1200 Mann französischen Truppen besetzt und der Kriegszustand proklamiert. * Französischer Größenwahn. Pari«, 17. April. Der Präsident der Republik Millerand ist in Algier angekommen. Dort sagte er in einer Rode, er habe durch diese Reise zum Ausdruck bringen wollen, daß von nun ab Nord- »frtka dem französischen Einfluß gesichert sei. In dem Augenblick, da die Völker ernste Probleme behandelten, sei es bedeutsam, daß die Macht des französischen Volkes ihm gestatt«, Frankreich für fünf Wochen zu verlassen. München, 1«. April. General Ludendorf feierte sein IHLHrigee Militärdienstjubiläum. Brüssel, 16. April. Nachdem die genaue Untersuchung des von Franz Habich, der unter dem Verdacht der Ermordung des Leutnants Graff stand, vorgebrachten Alibis dessen Richtigkeit ergeben hat, wurde er vorläufig aus der Hast entlassen. Paris, 16. April. Die Botschafterkonferenz hat die diplomatischen Vertreter der österreichisch-ungarischen Nachfolgestaaten zu sich gebeten, um mit ihnen über die Apanage für die Exkaiserin Zita zu verhandeln. Die Vertreter Rumäniens, Sudslawiens, der Tschechoslowakei und Po lens haben geantwortet, daß sie, da sie keinerlei Weisungen ihrer Re gierungen hätten, keine Verhandlungen beginnen wollen. Dagegen hat der italienische Vertreter geantwortet, Italien sei bereit, an den Kosten dieser Apanage teilzunehmen. London, 17. April. Wie amtlich gemeldet wird, wurde gestern nacht in Dublin ein Mordanschlag auf Michael Collins verübt. Es wurden sechs Schüsse abgegeben, di« aber keine Opfer forderten. In Dublin herrscht Panik. Tokio, 17. April. Das Hotel Imperial, in welchem sich Per sonen aus dem Gefolge des Prinzen von Wales anfhiellen, ist Lurch ein« Feuersbrunst völlig zerstört worden. Zwei Personen, unter ihnen Ler ehemalige griechische Konsul MMnressy, sind verbrannt. Oertliche Angelegenheiten. » Di« Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen der Deutschen Volkspariei und des Landesverbandes der Deutsch nationale« Bolkspartei haben die von den Organisationen der beiden Parteien vollzogenen Anträge auf Zulassung des Volksbegehrens auf Auflösung des Land tages dem Gesamtministerium überreicht. Als der sächsische'Landtag am 5. April mit 49 sozialistischen und kommunistischen Stimmen gegen 45 der nichtsozialistischen Parteien be'^loß, den 1. Mai und den 9. November zu gesetz lichen Feier, gen zu machen, kündigten die Deutschnationalen an, daß sie einen Volksentscheid Uber das Gesetz herbeiführen werden. Diese Ankündigung wurde aber noch in derselben Sitzung, nachdem die Ablehnung des Iustizetats eine Regierungskrise herbeigeführt hatte, durch einen gemeinsamen Antrag der Deutschen Dolkspartei und der Deutschnationalen Dolkspartei auf Auflösung des Lantages überholt. Dieser Antrag konnte nicht mehr vor den Osterfeiertagen erledigt werden, weil die sozialistisch-kommunistische Mehrheit sich weigerte, die beiden Punkte vor der Vertagung auf die Tages ordnung einer Landtagssitzung zu setzen. Die Parteien der Rechten wollen nun versuchen, die Auflösung des Landtages auf dem Wege des Plebiszits zu erreichen. Das Gesamtministerium hat den Antrag, wenn er den rschriften de« Verfassung entspricht, zu veröffentlichen AW MAM «M «W» K« bl« 14 Vage beträgt, festzusetzen. In dieser Zeit können di» Stimm berechtigten durch eigenhändige Eintragung in di« von den Gemeindebehörden aufzulegenden Lintragslisten ihre Stimm» abgeben. Wenn ein Zehntel der Stimmberechtigten der letzten Landtagswahl, d. d. 300 000 Wähler, für die Landtags- auflvsung stimmen, so hat das Gesamtministerium da» Volks begehren dem Landtage zu unterbreiten. Lehnt der Landtag es ab, so muß da» Gesamtministerium den Volksentscheid her- beiführen. Zu einem Volksentscheid ist die Beteiligung der Hälfte der Stimmberechtigten und die Mehrheit der Ab stimmenden erforderlich. Es müssen sich also an dem Volks- entscheid, wenn er Zustandekommen soll, rund 1800 000 Wähler beteiligen, und von diesen müssen mindestens 780 000 mit Ja stimmen. Die Regierung hat in dem Gesetzblatt bereits veröffent- licht, daß der 1. Mai und der 9. November im Freistaat Sachsen als allgemeine Feiertage zu betrachten seien. * Feierlicher Abschluß de» Kirchenbund«. Der feierliche Abschluß des Deutschen Evangelischen Kirchen- bunds wird in Anwesenheit von bevollmächtigten Ver- tretern der Landeskirchen am, 28. Mat (Himmelfahrtstag) in der Schloßkirche zu Wittenberg erfolgen. * Reue Zugsverbkndungen. Ab 1. Juni d. I. tritt im Verkehr zwischen Leipzig und Erzgebirge eine wesentliche Verbesserung ein. Es wird der frühere, sogenannte »Theater- zug", der seit einigen Jahren nur zwischen Leipzig und Alten burg verkehrt, wieder von Leipzig bis Zwickau durchgeführt: ab Leipzig Bayr. Bf. 11.52 abends, an Zwickau 2.37 nachts. Der Zug erreicht in Zwickau Anschluß bis Annaberg. In der Gegenrichtung verkehrt ein neuer Zug 4231: ab Zwickau 2.48 nachts, an Leipzig Bayr. Bf. 8.48 vorm. Mit Umsteigen in Altenburg in Nachtschnellzug 21 von München erreicht man Leipzig bereits 4.48, Berlin 7.37 vorm. In Leipzig erreicht man günstigen Schnellzugsanschluß nach Magdeburg—Hamburg, Frankfurt a. M. und Eilzugsanschluß nach Berlin. * »Stabile Jahresfahrpläne". Die neuen Fahrpläne der Reichsbahnverwaltung werden auch in diesem Jahre nicht, wie es vor dem Kriege üblich war, zum 1. Mai, sondern erst zum 1. Juni in Kraft treten und sollen, um die Neudrucke des Fahrplanmaterial» zum 1. Oktober nach Möglichkeit zn ver mindern, als »stabile" Iahresfahrpläne bis zum 1. Juni 1923 Gültigkeit haben. * Sonderzüge z« ermäßigten Fahrpreisen. Die Reichs- bahn wird, um weiten Kreisen eine Erholungsreise zu er- möglichen, in der Zett von Juni bis August Sonderzüge zu ermäßigten Preisen fahren. Die Züge haben nur die dritte Klasse; während auf der Hinfahrt der Sonderzug zu benutzen ist, werden für die Rückfahrt zu ermäßigten Preisen neben den Sonderzügen auch die Züge des gewöhnlichen Verkehrs frei gegeben. Bei Schnellzügen ist der tarifmäßig« Zuschlag zu bezahlen. Die Preise der Fahrkarten find um rund ein Viertel ermäßigt und berechnen sich nach den zurzeit geltenden Tarifen mit 69 Pf. für einen» Kilometer Hin- und Rückfahrt. Die Geltungsdauer der Fahrkarten beträgt zwei Monate. * Eine ««« Eiseubahnerorganifatto«. In einer von Eksenbahnhandwerkergvwpen aus allen Teilen des Reiches beschickten Eisenbahnhanowerker-Retchstagung, die unter hem Vorsitz des Arbeiterführers Geisler, M. d. R., in Berlin tagte, wurde die sofortige Bildung eines »Berufsverbandes Deutscher Eisenb ah »Handwerker* beschlossen. Der neue Verband ist dem Gesamtverband nationaler Arbeitev- berufsverbände und damit dem Nationalv^rband Deutscher Berufsverbände angeschlossen. * Freigesprochen. In der Berufungsinstanz find Bürgermeister Roth aus Burgstädt, Bürgermeister Naumann aus Pegau, Fabrikant Häckel und Kaufmann Zick mantel freigesprochen worden. Es handelt sich um die bekannte Paßgeschichte. * Sachsens Milttärvereinsbund bewilligte im ersten Viertel jahre 1922 für bedürftige Kameraden 11324 Mark Unter stützungen. * Der Steuersegen am 1. Mai. Der Reichsfinanzminister hat bestimmt, daß auch die Zündwarensteuer am 1. Mai 1922 in Kraft tritt. * Deutscher Wsrkmsistertag. Auf dem 28. Abgeordneten tage des Deutschen Werkmeisterverbandes in Erfurt hielt Dr. Potthoff einen Vortrag über »Das Arbeitsrecht der Werkmeister und das künftige Angestellten recht". Der 1884 gegründete Deutsche Werkmeisterverband zählt zurzeit mehr als 160 000 Mitglieder. * Preisermäßigung i» Marienbad. Mtt Rücksicht auf die Valutaunterschiede zwischen den einzelnen Ländern haben die Maricnbader Interessenkreise beschlossen, den Kurgästen aus den valutaschwachen Ländern, also insbesondere aus Deutschland und Oesterreich einen 20prozentigen Nachlaß zu gewähren. * Banrate» für die Talsperre bei Muldenberg. Die Regierung Hut dem Landtag eine Vorlage über nachträgliche Einstellung eines dritten Teilbetrages für den Bau einer Talsperre bei Mnldenverg in Höhe von 18 Millionen Mark'zugehen lassen. " Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung? Die Regierung hat in Berlin eine Erhöhung der Unterstützungssätze für Erwerbs lose entsprechend der eingetretenen Geltentwertung beantragt. Aue, 18. April. Am Sonnabend nachmittag wurde vor einem Geschäfte am Markt ein Fahrrad gestohlen. Der Be- stohlene hatte den Diebstahl sofort gemerkt und verfolgte den Dieb, den er auch einholte und ihm das Rad wieder abnahm. Der Spitzbube, ein in Zeitz wohnhafter angeblicher Handels- mannn, wurde festgenommen und dem Amtsgerichte zugeführt. Aue, 18. April. In der verflossenen Nacht gegen 1 Uhr ist die 86 Jahre alte Witwe Günther auf der Ernst-Papst- Straße infolge eines krankhaften Zustandes aus einem Fenster der 1. Etage ans die Straße gestürzt. Sie hat sich be deutende Verletzungen zugezogen, an deren Folgen sie ver storben ist. Aue, 18. April. In einer der letzten Nächte wurde von einem Einwohner auf der Bahnhofstraße eine Bisamratte eingefangen und getötet. u . Schneeberg, 18. April. Stadtrat Hemmann, In- Haber des Gasthauses Deutscher Brummer, ist am zweiten Feiertag früh plötzlich an Gehirnschlag verschieden. H. war jahrelanger Stadtverordneter und gehörte der sozialdemo kratischen Fraktion an. Als während der Revolution die städtischen Kollegien aufgelöst wurden, wurde H. mit als Stadtrat berufen, später auch ttn ordnungsmäßigen Wahl-' verfahren wieder gewählt. Sowohl als Stadtverordneter wie auch als Stadtrat war er ein sachlicher Verfechter seiner Ideen, dem auG der Gegner seine Achtung nicht versagen konnte. SE vtslen ««§*»»» v»vfftz»»««vIdW all-« Ortskrankenkasse^ H. gehört, zahlreich«« auch bürgerliche« , Vereinen der Stadt an, die seinen Heimgang bebau««». In früheren Jahren trat H. oft al» gern gehörter Gesangs- Humorist auf und ist au» dieser Zett noch zahlreichen Schm»' bergern in Erinnerung. H. war oi» -um Brande Inhaber de» Restaurant» Ritterhof. Bocke«, 18. April. Semetnbevatsfitzung am 11. April. Dom Bericht über die letzte unvermutet Revision der Ge meindekaffe wird Kenntnis genommen; die Armen- und Feuerlöschkaffenrechnungen 1919 und 1. Vierteljahr 1S20 werben richtig gesprochen. Für die Waffermeisterstelle hat sich kein Fachmann gemeldet. Die Kündigung de» Anwärter» Brückner wird angenommen. Max Herrmann wdH t« di« Steuerckaffe versetzt. Für Brückner ist «in« Verwaltungs- anwärterstelle auszuschreiben. Don Zuweisung weiterer MittÄ zur Besserung der Milchversorgung wird Kenntnis genommen. Im Unterdorf soll eine Kohlenverkaufsstelle errichtet werden. Beschlossen wird, die Ouäkerspeisung trotz geringer Beteiligung für die nächste Periode fortzusetzen. Zwei Darlehnsgesuche werden genehmigt. Für die Bemühungen der Heimbürgin werden neue Sätze aufgestellt. Die Vorarbeiten Mr Errich tung einer Liegehalle für die Tuberkulosefürsorge werden dem Wohlfahrtsausschuß überwiesen, desgl. die Verteilung von 1300 Mark aus der Quarterkollektion. * " Kirchberg. Als Täter der Verwüstungen in der Geiersberg-Lchankbude sind drei jugendliche Handarbeiter fest- genommen worden. * Kirchberg. Am Gründonnerstag ereignete sich an der ' sogen. Hammerwiese ein Eisenbahnunglück. Don dem nach 8 Uhr aus der Richtung Schönheide ankommende« Personen zug sprang ein Wagen aus dem Gleis. Die Folge davon war, daß noch mehrere Wagen zur Entgleisung kamen. Zwei Personenwagen legten sich vollständig um. Fünf Personen wurden leicht verletzt. " Falkenstein. Die Stadtverordneten bewilligten wieder in drei Tumultschäden rund 103 000 Mark. ** Glauchau. Der Kontorbote Rothe ist mit 90 000 Mark Lohngeldern durchgebrannt. Er kam mtt seinem Raub bloß bis Leipzig, wo er auf dem Hauptbahnhof sestgenommen wurde, als er gerade nach Hannover abdampfen wollte. Niederwürschnitz. Ein Einbrecher entwendete in der Eisen bahn-Haltestelle die Stationskasse. " Dresden. Hier wurden an den letzten Sonntagen etwa 9000 Schulentlassene konfirmiert, während sich für die sozialistische Jugendweihe nur etwa 700 Kinder gemeldet hatten. — Lötznitzthal bei Hohenfichte. In der Rächt zmn Sonn- abend ist in einem Lagergebäude der Spinnerei Lößnitzthal, G. m. b. H., ein Schadenfeuer ausgekommen, bas in den dort lagernden ölgetränkten Baumwollabfällen und Vorräten reiche Nahrung fand. Das Lagergebäude stand bald über und über in Flammen, die auch ein benachbartes Gebäude in Brand steckten. Ein haushoher Feuerschein war meilenweit in der Umgebung zu beobachten. Alle Feuerwehren der Um- gebung waren bald an Ort und Stelle, so dH es gelang die anderen FabrikgÄaude zu retten. Der Schaben beträgt Millionen. Es wird Brandstiftung vermutet. D ' Neues mrsaüer — Eine Ehrung Gefallener. Bei Kronstadt wurde dir Leiche des deutschen Feldwebels Triff vom 189. Infanterieregiment, d« am 8. Oktober 1S17 gefallen wa^ unter der Leitung de« rumänischen Ritt- meister« Iorga ausgeglichen und auf den deutschen Heldenfriedhof über führt. Der Sarg war mtt schwarz-weiß-rotem Fahnentuch Lweckt. Am Gräbe sprach auch der rumänische Hauptmann Nicolau. Noch mehrere Überführungen zerstreut begrabener deutscher Krieger sind geplant. — Finnland» DvnRmrkeit. Am Jahrestag» de» Befreiung von Helsingsfors fand an deutschen und finnischen Kriegergräbern eine Feier statt unter Beteiligung einer Ehrenkompaaui« und zahlreichen Publikums, der Stadtbehörden und der Kämpfer von 1918. Der deutsche Gesandte legte Kränz» nieder. Ein« finnisch« Deputation drückt« der deutschen Gesandtschaft im Auftrag« von annähernd 2000 Personen Gefühle unwandelbarer Dankbarkeit für Deutschland aus und überbrachte eine Geldspende für deutsche Hinterbliebene. — Kesselexplosion. In der Abteilung Bilk der Phönix A.-G. M Bergbau und Eisenindustrie explodierte aus bisher noch mcht aufgeklärten Ursachen ein Kessel. Da« Pumpenhaus und die Genera- wrenanlage sowie dir elektrische Zentrale wurde» schwer beschädigt. Dreizehn Arbeiter wurden teils leicht, teils schwer verletzt. Vou ihnen ist einer gestorben. . — Briefmarkenfälscher. Aussehen erregte die Verhaftung de» ab» demischen Malers Karl Truppe in Brünn- Trupp«, der em ausge zeichneter Zeichner ist, wird die Fälschung von allen Briefmarken zm Last gelegt. Die Falsifikate sind wahre Meisterwerk». — Ueberschwemmungskatastrophe. In Dünaburg stehen infolge Ueberschwemmuna sieben Vorstädte bis an Las Dach Ler Häuser unter Wasser. Zahlreiche Häuser wurden fortgeschwommt. SO Menschen leben sind zu beklagen. Diel Dich ist umgekommen. — ToLessturz. Sir Roß Smith, Ler am 25. April mit seinem Bruder Ar KÄth Smith Len Flug um Li« Wett im Wasserflugzeug andrsten wollte, ist bei einem Dersuchsflug mit seiner neuen Abaschin« auf dem Flugplatz Brooklands abgestürzt unL hat dabei d«n Tod gefunden. Sein Begleiter, Leutnant Denneß kam ebenfalls ums Leben. — Der Postbeamte als Dieb. In einem Hmnbrwgcr Postamt wurde von einigen Tagen ein Postbeuiel mit Einschreibebriefen aus Amerika gestohlen, Ler Schecks und Dollarnoten iM Werte von mehreren Millionen enthielt. Als Dieb ist ein Angestellter de« Postamts verhaftet worden. — Zuchthaus für Schleichhandel. Mit einem außergewöhnlich schweren Fall Les Schleichhandels hatte sich die erste Strafkammer Les Landgerichts 1 Berlin zu beschäftigen. Der Angeklagte, Karff- mann Paul A. Kaufmann, betreibt seit vielen Jahren ein«» aus gedehnten Schleichhandel mit Lebensmitteln. Der Gerichtshof er kannte jetzt gegen ihn auf zwei Jahre drei Monate Zuchthaus, 500 000 Mark Goldstraf« und Bekanntgabe Les Urteils Lurch An- Mag an den Anschlagsäulen. — 20 000 Mark Belohnung. Der Vauevnhofbesitzer Karl Knapse aus Griesenfelde bet Saldin wurde in Ler Nahe seiner Wirtschaft erschossen aufgefundeu. Knops» hat wahrscheinlich Kartoffeldiebe bei seinen Mieten überrascht. Am Tatort fand mar einen rechten Fausthandschuh und einen Rucksack. Auf Lie Ermitt lung Les Täters sinL 20000 Mark Belohnung ausgesetzt. — Berliner Bilder. Ein Kaufmann au« Eydüuhnen hatte in Berlin einen Mann kennen gelernt, der ihn zu einer Fahrt nach Wannsee einlud. Dort suchten beide eine Bedürfnisanstalt auf, mo der Fremde den Kaufmann, indem er ihm einen Dolch auf die Brust setzte, zur Herausgabe der Wertsachen, der Briestäsche mit über 1000 Mark Inhalt, des Paletot», des Jacketts und der W»ste zwang. Auf die Ergreifung des Räubers ist eine Belohnung von 2000 Man aus gesetzt. — Im Grunewald wurde abends die Leich« einer 25 bi» 30 Jahre alten Frau mit ein« anscheinend von einem Schuß her» rührenden schweren Verletzung im Kopf aufgefunden. Selbstmord erscheint ausgeschloffen. Di« Mordkommission hat di« Untersuchung eingelritet