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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192204119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-11
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.04.1922
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iber große D«r«g eines Ec den bekannte A , H o^ATW>A»WZ1ZXDWT^)TxNMNK^ T'' ?>S«AWK<MDViGE1DOMW-l Hberleh vrüuha c «ch des Berichts noch : im März hatten Ä Ä H H> «wil im N Die' Ge beehre» D« Wolük! »er B»! zwei Ji von 40 * Die International« Studentenkonferenz in Leipzig wurde am Sonnabend in der Universität eröffnet. Etwa 80 Delegierte, darunter die Vertreter Englands, Chinas, Bulgariens, Dänemarks, der Schweiz, Ungarns und zahlreicher anderer Staaten mit Ausnahme Frankreichs und Belgiens hatten sich eingefunden. Außerdem waren viele Gäste und Vertreter der Reichsregierung, der sächsischen Regir- Dresdt sein. - wird si erweis« den lei Kursen der A! .Süi unserer Die fvzialiflifche Offensive gegen Achtstundentag. sänne! Do« Rebel, Gerhar Gertru Lieske! Gertru Lleberi Helen» Susanr Oechslc «lse G St betr. d heißen, häuptsi «t De-chl blicken. Ml und «l UeLerl genom El -ter Glasht kämme liehen /'ü/' c//e. 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Engel, ! u>ld den sehr rauhe und unfreundliche Rückseitenwetter dauerte nach einer kurzen Unterbrechung auch während der letzten acht Tage fort. Sowohl die Nachtfröste wie die Schneefälle waren noch häufig und weit verbreitet. Es scheint aber, daß die atlantischen Wirbel nunmehr wieder weiter nach Norden vordringen uno demgemäß auch wieder bei ihrem Zuge durch Europa eine nördlicher gerichtete Bahn einschlagen werden, so daß Mitteleuropa auf der warmen Südseite der Minima bleibt. Sollte sich tatsächlich ein südnördliches Luft gefälle über unserem Erdteil einstellen, so wird stärkere Er wärmung nun nicht mehr lange auf sich warten lassen, und es besteht demgemäß Aussicht auf vorwiegend heiteres, trockenes und frühlingshaft warmes Wetter. * Anrechnung von Krankengeld auf die Rente. Heilbehandlung auf Kosten des Reiches kann einem nicht krankenversicherten ehemals- gen Heeresangchörigen vom Dersorgungsamt auch dann^ gewährt werden, wenn glaubhaft dargetan ist, daß die Gesundheitsstörung, die eine ärztliche Behandlung notwendig macht, auf eine bisher noch nicht anerkannte Dienstbcschndigung zurückzuführen ist. Während dieser ärztlichen Behandlung, die nur befristet zu genehmigen ist, kann das Versorgungsamt ein Krankengeld zubilligen. Wird dann später dem Beschädigten eine Rente zuerkannt, so wird bei der erstmaligen Aus zahlung der Nentengebührnisse nur der Teil des Krankengeldes in Anrechnung gebracht, der bet einet Zusammenrechnung von Rente und Krankengeld den Betrag der Dollrente nebst Kinder-, Orts- und Teuerungszulage übersteigt. Müssen jedoch zu diesem Ausgleich teil weise laufende Rentengebührnisse herangczogen werden, so darf der Mehrbetrag in Ausgabe bleiben. * Tagrsausweis« im kleine« Grenzverkehr. Dem Ministe rium des Innern ist bekannt geworden, daß die sächsischen Tagesausweise jetzt von einer Anzahl tschccho-slowakischer Grenzbehörden für den Grenzübertritt im kleinen Grenz verkehr wieder anerkannt werden. Im Interesse des Aus- lugsverkehrs hat sich daher das Ministerium damit einver- tanden erklärt, daß in den Bezirken, in deren Grenzbezirken >ie tschecho-slowakischen staatlichen und unteren Verwaltungs- »ehörden zur Anerkennung der Tagcsausweise bereit sind, von setzt an solche für den kleinen.Grenzverkehr wieder ausgestellt werden. Die sächsischen BeWrden sind entsprechend ange wiesen worden. * End« de» HolzarbeiterstreV». Der Ausstand der sächsischen Holzindustrie, der vor einigen Tagen an verschiedenen Orten wegen Lohnstreitigkeiten ausgebrochen war, kann als beendet gelten. Ma» einigte sich auf eine Zulage von 3,75 M. dir Stunde. Die Arbeit soll am heutigen Montag überall wieder ausgenommen werden. * Der Beamtet»«» nnd der Strev. Auf der Berliner Tagung de, Deutschen Bromtenbnnde» ist am Freitag abend eine Entscheidung gefallen, die über den großen Mtglicderkrois des Be amtenbundes hinaus auch von höchster allgemein politischer Bedeu tung ist. Durch eine Kmnpftcdr des vor einigen Tagen zum Ersten »Eitzsnden der Eiscubahuer-Rcichsgewerkschaft wiedergcwählten Minne,'in der er die Bundesleitung angriff, weil sie sich nicht hinter streikenden Lssenoahncr gestellt habe — das sei ein Dolchstoß in den Rücken der Reichs^ewerfschast gewesen —, war der Beamtenbund «zwungen, in irgend einer Form sich über die Frage des Beamten- str»ikrrcht«» zu entscheiden. Nach einer Programmrede de, bis- herigen Bund«»vorsit>enden Flügel, der den Lohnstreik der Beamten grundsätzlich verwarf, nahmen alle dem Deutschen Bcamtenbund an- geschlossenen großen Verbände in programmatischen Erklärungen zum Beamtenstreik Stellung. Der scharst Kampf zwischen den beiden Rich ¬ abgetrocknet, daß vereinzelt mit den Bcp.uungsarbeiten be gonnen werden konnte. Starke Schneefälle in den letzten Wochen haben leider das Bild wesentlich verändert. Der Winterweizen und die Wintergerste haben unter Auswinterung stark gelitten und ein größerer Teil der Weizen- und Gersten felder muß umgebrochen und neu bestellt werden. Das gleiche gilt vom Raps, der z. T. im Herbst zu üpvig bestanden war und unter dem Schnee gefault ist. Auch die spät gesäten Noggen- saaten haben, unter den Frösten im November und Dezember etwas gelitten. Dem Klee haben Mäuse und Frost geschadet. Trotz des langanhaltenden Winters sind dis Mäuse noch nicht ganz verschwunden. Von den Saatenberichterstattern haben 18 den Stand des Winterweizens als gut, 19 al» gut bis mittel, 141 als mittel bis gering und 49 als gering bis sehr gering beurteilt. Beim Winterroggen stellt sich das Verhältnis wie 71:56:98:3, bei Wintergerste wie 20:28:117 .'*24, beim Raps wie 20:14:68 :28 und beim Klee wie 60 : 43: 98 :27. rung und der akademischen Behörden erschienen. Hr. Zimmer mann erklärte, die Konferenz solle sich fernhaltcn von aller Politik und nur der Arbeit gewidmet sein. Er skizzierte kurz das Programm der Konferenz, dessen wesentliche Punkte die internationale Zusam menarbeit, das russische Htlfswerk, und die Gründung eines Sana toriums für tuberkulöse Studenten in der Schweiz sind. Geh. Hof rat Prof. Dr. Heinze führte aus, daß eine abstrakte Macht wie die Wissenschaft allein die Völker nie verbrüdern könne, es komme aus die Menschen, namentlich die jungen, an, und hierfür sei das Sich- kennenlernen, wie es diese Konferenz beabsichtigt, überaus wichtig. Reichsminister Dr. Koester führte etwa aus: Äus dieser Beratung kann mehr für die Zukunft Europas herauskommen, als aus Kon ferenzen Hoher Würdenträger, wie jetzt in Genua eine stattfindet. Die Konferenz von Genua ist entstanden aus dem Gedanken, daß es wirt schaftlich nicht so weitergehen kann. Ihre Konferenz entspringt dem Gedanken, daß es mit dem geistigen Leben Europas so nicht weiter- gehen kann. In Genua tagt eine ältere Generation, belastet mit einem Erbe von Zwiespalt und Haß; wir tragen das Erbe leichter, weilmirjün- ger sind. Geheimrat Apelt begrüßte im Namen der Unterrichtsver waltung des Freistaates Sachsen die Erschienenen. Im Namen der ausländischen Delegierten dankten Dr. Vincent Naeger Dänemark und Dr. Laethre-Norwegen. Am Nachmittag sand ein Dortrag von Dr. Shokking-Holland über das russische Hilfswerk statt. Die Konferenz nahm folgende Entschließung an: Die Teilnehmer an der Leipziger Inernationalen Studentenkonferenz halten es. für ihre Pflicht, den in schwerer Not befindlichen russischen Studenten mit allen Kräften zu helfen. Sie sind bereit, dabei Hand in Hand zu arbeiten, lieber den Weg der Zusammenarbeit werden die Organisationen unmittelbar mit einander verhandeln. * Der Landesausschuß de» Sächsischen Handwerk« hielt in Dres den seine ordentliche Mitgliederversammlung ab. Syndikus Weber gab einen Ueberblick über den gedruckt vorliegenden Tätigkeitsbericht. Der Landerausschnß stellt das Kartell der Landesfachverbände dar nnd Kat die Aufgabe, diese Verbände im Verfolg ihrer Aufgaben zu unterstützen und nötigenfalls ihre Wünsche mit der Kraft des sächsi schen Gcsamthandwerks zu vertreten. Weiter hat er die Aufgabe, für einen Ausgleich der rein fachlichen Interessen Sorge zu tragen, gleich- An«, 10. April. Zu dem Preisschreib »n des Stenographen vereins „Gabelsberger" am 2- April hatten sich 89 Teilnehmer gemel det- Das Ergebnis war folgendes: 220 Silben: Marcha Zeuner, Aue, Else Hauck, Beierfeld . 200 Silben: Olga Mothes, Aue. 160 Silbe,» Friedel Wagner, Herbert Hauck, Hans Dietel, Aue. 140 Silben: Fritz Männel, Erna Grabner, Mariechen Schädlich, Aue, Georg Mehner,' Thum. 129 Silben: Otto Weigel, Elise Lorenz, Hermann Zeuner, Friedel Lorenz, Karl Schädlich, Albert Lederer, Alice Franke, Ernst Rickter, Hanni Sumpf, Kurt Queck, Aue. Erhardt Knietzsch, Nieder schlcma. 190 Silben: Hildegard Dorst, Marianne Schrciker, Herthrl stergiebel, Erna Heide, Leni Iunacrwirth, Dorothea Lang, Gertru» Tänzer, Hildegard Seidel, Helene Schulz, Hildegard Richter, Johann« : Unter d»m Litel ,Hk kranken Erbiet« Europa»* ' brstwrn dl« „Foreign Affaire»' einen bemerken»werten , Aufsatz de» englischen Historiker, M. Raymond Beazley, in dem der Verfasser seine Ansicht über den Versailler - Vertrag und über die Schulblüg« darlegt. Am Schluss» d« Aussatzes, heißt ,» Abgesehen «Ger von allen den territorialen Veränderungen, welche »er Versailler Vertrag brachte, in manchen Beziehungen der groteskste «ich in vielen der grausamste aller der großen europäischen Frjrden»- verträg« Kit den westfälischen Verträgen von 1648, birgt er aber (wirtschaftliche und soziale Probleme, die ich hier nicht näher berühren kann. Ich muß nur feststellen, daß aus Deutschland allein so riesige e« gelegt find» baß di, Milliarden von 1879 im Vergleich verschwindend find, obwohl an der Kriegsschuld Rußland und «ich-Üngarn einen reichen, vielleicht den hauptsächlichstcn Anteil nd da» auf ein Volk, das seit 1914 bis 1917 gegen nationale ferrrnithrung und nationalen Bankerott kämpft und dem der Der- « doch gewiß schon eine Welt Lösegeld abgenommen hat. Hat er H Deutschland nicht nur viel unschätzbares europäische» Land ge- .mmen, sondern auch leine Kolonien, viel seiner Kohle, das meiste Kin»» Lisen», alle seine großen Sckiffe, die meisten seiner kleinen und ! dabei noch gewaltige sofortige Zahlungen in Geld und Ware. Und doch hieß es: „Wir kämpfen nicht argen da» deutsche Volk' und ,Hi« Zerstörung oder Zerreißung Deutschlands oder des deutschen Volle» «ar nie ei» Kriegs«! bei uns'. So sprach Lloyd George zu Anfang de» Kriege» und nahe seinem Ende (September 1914 und Januar 1918). Wäre der Ehrgeiz des deutschen Volle« die einzige Ursache des Kriege» gewesen, so wäre doch ein Friede, der ein' n so extravaganten Strafcharakter trägt, allen den Einwürfen ausgesetzt, die ich andeutete. Upd es läge im Interesse der zivilisierten Welt, eine solche Bestrafung akzuändern. Wenck aber die Verantwortlichkeit für den Wcltkonflikt so verteilt ist, wir wir nun zu begreifen nnfangen, wie steht es dann? , Fällt dann nicht selbst noch ein viel schärferes Licht auf den Ver sailler Vertrag? Wenn ein so ausgesprochen enteutefrcimdlicher ame rikanischer Historiker wie Sidney Fay nach eingehender Prüfung des alten und neuen Beweismaterials zn dem Schluß kommen kann, daß Deutschland den Krieg nicht wollte, daß man bei einer Betrachtung der Ereignisse des Iulicndes von 1914 „begreifen k" daß die Deut schen zur Ueberzcugung kamen, der Krieg sei ihnen anfgezwungen . tporden? und daß der deutsche Kanzler in seinen letzten ungeschickten Versuchen, den Frieden zu retten, keinen Erfolg Katte, teils wegen de« unnachgiebigen Eigensinns von Rußland und Oesterreich, teils wegen der Macht der Umstände und der Schwäche seines eigenen Charakters, wie steht es bann? Zn den zehn Jahren vor dem Kriege und mit immer zunehmender Energie gaben Paris und Petersburg weit mehr für Rüstungen aus. al» Wien und Berlin. Das Mehr beträgt 159 Millionen Pfund Sterling. Und ich kann nie vergessen, mit welchem Eifer meine rus sischen Freunde, selbst schon in den neunziger Jahren, nach einen- siegreichen Krieg mit Deutschland auszuschaüen schienen. Das ui7 unruhigen. * Der Saatenstand. Die ersten Saatenstandsberkchte des sächsischen Statistischen Landesamtes c dem Jahre 1922 ge währen noch keinen vollwertigen Ein. in den Stand de: Wintersaaten, da die Felder bei Abschi gang Heine auf dem Kampsplan. Es scheint System darin zu liegen, daß führende Sozialdemokraten sich ge rade jetzt für die Mehrarbeit aussprechrn, man kann von . / einer sozialdemokratischen Offensive gegen , . den Achtstundentag sprechen. ' In Hrft S der „Sozialistischen Monatshefte' behandelt der frühere -sozialdemokratische Minister W. Heine das Strcikrccht der Arbeiter und im Anschluß daran den Achtstundentag, von dem er mit Recht sagt! „Dringend notwendig ist es, daß in der Ar- beiterfchaft Verständnis für die im wahren Sinne sozialistische An schauung der Probuktionssteigerung verbreitet wird. Vorläufig merkt man wenig davon. Denn als bekannt wurde, daß im Reichscisen- bahnministerium ein Entwurf ausgearbeitet wird, der die Zeiten blo ßer Arbeitebereitschaft ohne Anstrengung und produktive Leistung nur teilweise auf die achtstündige Arbeitszeit anrechnen will, wurde da» nicht etwa als ein sozialer Fortschritt im Interesse der gemein- wirtschaftlichen Produktion und des Staatssäckels begrüßt, sondern als empörender Eingriff in ein „Grundrecht" der Angestellten und Arbei- ter mit Entrüstung bekämpft. Lesen diese merkwürdigen Sozialdemokraten, für die der soziale Charakter der Arbcits- leistung nichts anderes 7 als eine Gelegenheit, die eigenen Forde rungen noch weit rückst' :r zu vertreten als Kei minder wichtigen Produktionen, vielleicht ) der „materialistischen' Geschichtslchrc Marxens eine Rechtfertigung heraus?" In ähnlicher Weise äußerte sich der Sozialdemokrat Franz Laufkötter in der „Ham burger Volkszeitung". Mer gegen die Produktionssteigernng besteht in weiten sozialdemokratischen Kreisen eine ungeheure Abneigung, woran meistens die sogenannten Führer die Schuls tragen. I' OerMche Angelegenhetten. Mond nnd Osterfest. ' -6.8.- Durch den Weltkrieg ist neben so vielem anderen auch eme Bewegung zum Stillstand gekommen, die wohl wieder aufgcgrif- fen werden wird, sobald sie Sorgen des Augenblicks beschworen sein werden, nämlich die Frage der Festlegung des Osterfestes. Bekannt lich schwankt dieses Fest, von dem wiederum das Pfingstfest ab- hängig ist, zwischen dem 22. März und dem 25. Alprill Heuer fällt Ostern aus den 16. und 17. April, also ziemlich spät. Das Oster- datum ist eng mit den Gestalten des Blondes verknüpft. Auf I"m Konzil zu Nicäa im Jahre 525 wurde bestimmt, daß das Fest er Auferstehung Ehristi künftighin an dem Sonntag gefeiert werden solle, der zunächst auf den Vollmond nach Eintritt der Frühlings- Tag- und Nachtgleiche (21. März) folgt. Fällt der erste Frühlings vollmond auf einen Sonntag, so wird da» Osterfest am darauffolgen den Sonntag begangen. Das erklätt das Hin- und Herschwanken des Osterdatnm über einen Spielraum von nahezu sechs Wochen. Dor dem Kriege haben sich gewerbliche Vereinigungen, Handelskammcr- tage und die zuständigen Regierungsstellen mit der Frage der Fest legung des Ostcrdatums eingehend befaßt, doch kam die für das öf fentliche 1. -n so bedeutsame Frage damals nicht zur endgültigen Regelung. Die dringend notwendige Kalenderreform und mit ihr di» Lösung der Osterfragc wird sich jedoch nicht mehr verschieben lassen und in den nächsten Jahre» zweifellos-erfolgreich durchgeführt wer- den. MW Hupp«» artige Gewerbe zur Vertretung gemeinsamer Interessen zu Gewerbe- gruopen zusammenzufassen und die berufsständische Gemeinschafts arbeit des sack»fischen Gesamthandwcrks zu gewährleisten. Au« dem Tätigkeitsberichte geht hervor, wie er dies: Ziele auf organisatori schem, fachberuflichem, wirtschaftlichem und sozialpolitischem Gebiete verfolgt hat. Dem Landesau-schuß gehören SS Landesfachverbände an, außerdem noch eine An 1 von Fachtnmmaen, für die zurzeit noch keine Landesfachverbünde bestehen. Der Ausbau der Bezirks ausschüsse bat ebenfalls nennenswerte Fortschritte gemacht. Der Lan- dcrausfchuß wandte sich u. a. gegen die Zwangswirtschaft n Bäckex» gcwerbe, gegen die Ncichsbekleidungsämter, gegen Sozialisierungs- und Rcgiebestrobungcn im Baugewerbe usw. Mit Genugtuung stellt der Bericht fest, daß der Gedanke der fachlichen und berufsständischen Selbstverwaltung marschiert. Das sächsische Handwerk hat das Ver trauen zu sich selbst wiederaewonncn und ist allenthalben bemüht, sich den Anforderungen der msoernen Wirtschaft nnzupaflen, andererseits aber auch entschlossen, sich seine verbrieften Rechte und die Grund- schi lagen seiner Wirtschaftlichkeit und Kiner sachlichen Tätigkeit zu er- Zie batten- Roch gilt «» aber, die dazu notwendigen Voraussetzungen, M - Amg«, «urS» «betrag»« SA k»r Reu«»h! b», -»«k,»»,» st-«nd»n. DK Graner d»» Lohnstreik der B«mt»n und damit dk Anhänger der bisherigen Beamtenpolitik de» Bu»des stellten Flügel wieder auf, «ährend di« Skichsgewnckschaft und dk ihr nahe- stehenden Verbände in Klein-Münster «inen Gegenkandidaten auf- stellten. Flügel erhielt 278 Stimmen, sein Eigner 149 Stimmen. Der wiedevgewählte Bundesvorsitzend« hob hervor, daß dies« Wahl mehr als «in» Personenfrage «ar: e, war bk Entscheidung über dl« Politik, di« im Deutschen Beamtenbund ««lterhin getrieben werden und dk sich gründen soll auf Kraft und Vernunft. In der Nach- mittag«sttzung km es zu wiederholten schweren Zusammenstößen, al» di» Vertreter einzelner Beamtengruppen zu den Erklärungen Mennes Stellung nahmen. Schallende Heiterkeit erregte der Sprecher de» 1S099 Mitglieder umfassenden Landesverbandes Sachsen. Gr erklärte es für unmöglich, für da« vom bisherigen BundosvorsttzenVen Flügel aufgestellt« Programm einzutretrn, da e» dem Aktionspro- gramm Menne» nicht entspreche. Sonst aber billige er die Erklä rungen Flügels. Er könne sich also weder für noch gegen Flügel erklären. Hingegen gab Neidhardt, der Sprecher Baden», Hessens, Württembergs, Bayerns, Thüringen» und Mecklenburg» dir Erklä rung ab, daß seine Verbände in der Politik Mennes und Scharf schwerdts eine Gefahr nicht nur für da» Berufsbcamtentum, sondern auch für das ganz» deutsche Volk sehen. Bei der Neuwahl de» Bundes vorsitzenden enthielten sich 29 sächsische Delegierte der Stimme. Unter großem Beifall des Bundestages fand eine von der Bundes leitung eingebrachte Entschließung Annahme, in der e» heißt: „Der dritte Bundestag des Deutschen Beamtenbunde» erhebt entschie denen Einspruch gegen die in den letzten Wochen zutage getretenen wucherischen Preiserhöhungen auf allen Gebieten. An gesichts der neuesten unerfüllbaren Reoarationsforderungen muß diese geradezu provozierende Ausnutzung der Notlage der wirtschaftlich schwachen Arbeitnehmer- und Berbraucherschichten durch die eigenen Volksgenossen als ganz besonder» verwerflich bezeichnet werden. Ins- besondere fordert der Bundestag im Sinne der vom Bundesvorstand der Rcichsregienmg vorgelegten Anträge: Beibehaltung und Ausbau des Umlagevcrfahrens für Getreide, Einführung des Umlageverfah rens für Kartoffeln der Ernte 1922 sowie stärkere Heranziehung der organisierten Beamtenschaft zu der Vorbereitung und Durchführung wirtschaftspolitischer Maßnahmen neben den übrigen Arbcitnehmer- «nd Derbraucherorganisationcn. nämlich den gufa««»nschluis k FachsNM1N,«N «K Bächvttknk» ! und deren krtellmitßtae Verbindung, lückenlo» durchzuführ»». — E» i wurden zwei Entschließungen einstimmig angenommen. In der n- sten wirb schärfster Einspruch dagegen erhoben, daß di» sächsisch» Re gierung da» Brkleibunasamt Dresden mit seinen wertvoller. Anlagen,, Maschinen und Rohstoffen in «inseitiger und parteipolitischer Weise ! an die Zentraleinkaufsäenoffenschaft Deutscher Konsumvereine in! Hamburg zu verkaufe» beabsichtigt. Damit würde da» Reichsbellei- oungsamt einem Unternehmen überliefert, da» bewußt da» Amt i» einer das Handwerk und Erwerbe schädigenden Weise verwerte» würde. Landtag und Regierung werden «sucht, erneut und unverzüg lich für eine Beteiligung aller Erwerb»stilnoe an dem Reichsbekl«!- dungsamte etnzutreten. In-der zweiten Entschließung heißt e»: Di» Versammlung hat von den neuen steuerlichen Zumutungen der Repa rationskommission der Feindbundstaaten Kenntnis genommen und erklärt, daß da» sächsische Handwerk nicht in der Lage sei, weiter« Steuerlasten aus sich zu nahmen. Es leidet unter den Steuer lasten bereits außerordentlich. Wir verwahren un» aber auch gegen die neuerliche Einführung von städtisichen Sozialsteuern,» die in prozentualen Abgaben von der gezahlten Lohnsumm« bestehen und erwarten vom Finanzministerium, daß es diese nicht genehmigt, vielmehr di» Gemeinden anhält, sparsamer bei der Verwendung öffentlicher Mittel umzugehen. Ganz besonder» hart trifft da» Hand werk die zurzeit einsetzende rückwirkende Einziehung von Steuern, wie der Einkommensteuer für das Jahr 1929 und 1921, der Umsatzsteuer, der Gewerbesteuer und anderer. Die jetzt erst ohne da»' , Verschulden des Handwerk» erfolgende Abführung der Steuern greift ! vielfach vernichtend in das Betriebskapital ein, so daß bei einmaliger Zahlung aller Steuern die Wetterführung des Betriebs unmöglich i wird. Wir erwarten daher, daß die Finanzkehörden weitestgebende Rücksicht auf die unbilligen Härten nehmen und von dem Recht big Stundung bezw. Ratenzahlung Gebrauch machen. Ganz besonder» verwahren wir uns gegen die ungerechtfertigt hohe Veran lagung zur Einkommensteuer durch einzelne Finanzämter. Das Handwerk kann erwarten, daß seinen Angaben Glauben geschenkt wirb, vor allem dann, wenn sie durch eine ordnungsmäßige Buch- fiihrung belegt werden. Ganz besonders fordern wir die alsbaldige Revision bezw. Aufhebung der Luxussteuer, die mit der Zeit den Ruin des kunstgewerblichen Handwerks herbeiführen wird. * Falsche Gerüchte über Getreideaufkäuf«. Verschiedent lich wurde auch in Sachsen das Gerücht verbreitet, daß von Händlern schon jetzt das Getreide der Ernte von 1922 zu un erhörten Preisen aufgekaust würde. Die sächsische Regierung hat eingehende Untersuchungen hierüber angestellt und ist zu dem Ergebnis gekommen, daß an den Gerüchten kein wahres Wort ist. Es hat also den Anschein, als ob von irgendeiner Seite geflissentlich versucht würde, die Gemüter damit zu be
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