Volltext Seite (XML)
WWWNWW «ch «mag 75. Iahrg Sonntag, den S. April 1922 Nr. 85 Mederschlema Kunüesteuer Di« Amtshauptmannschast. Schwarzenberg, den 4. April 1922. Schneeberg, am 8. April 1922. Die Fvrstoerwaltuug. » i > I- » > I 1 z 1 » » » » » e » » r > r k. 1» Lom»- vich» 1 » « » rund- BiLÄ am» » I! Uhr men. i mit rlau. Illen» künf- H«-» Die amtliche« Bckanntmachungeu sämtlicher Behörden Danen in de« Geschäftsstellen des ^rzgebirgischeu Volk-freunde»' in Aue, Schneeberg, Nßnitz «Ud M Ung»- Lhor» hfei« >und« »mit kho» r«s. will» : d« r mit Bockau. Oessenlliche Gemeinderakssttzung Dienstag, den 11. April 1922, abend» 7 Uhr, im Gasthof zur Sonne. k! Auf Blatt 491 de» Handelsregisters, Siadtumbad Vberschlema-Schneeberg, Gesellschaft mit b» schräukter Haftung in Oberschlema betr., und ans Blatt 498 de» Handelsregisters, Srzgebirgtscher Hof, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Oberschlema betr-, ist heute eingetragen worden: Kaufman« Anton Bernhard Denlert ist als Geschäftsführer ausgeschieden, gum Geschäftsführer ist best L Dr. med. Walter MUtenzwei in Oberschlema. Amtsgericht Schneeberg, den 8. April 1922. »4* Der von der Kreishanptmannschaft genehmigte IV. Nachtrag zum eVk»/TvUTo"»4vb»jß O t st t t die Freikbank in der Stadt Schwarzenberg betr., liegt vierzehn Tage lang, vom Tage de» Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, in der Hauptkanzlei des unterzeichneten Stadtrates, sowie in den Verwaltungsstellen Sachsenfeld, Neuwelt und Wildenau zur öffentliche» Einsichtnahme aus. Schwarzenberg, am 5. April 1922. Der Nat der Stadt. D« »vr»,<e«r,Nch< «»U»Ir,«o»- «U<d»>»< >»»»» »UI eiu»nadm» d«k r«,« naiv Sinn, und monaM» VI«>< IS.— »unl> dl» «wk»n«r im in» «nu»! durch dl» olerlUILdrllch Mar» « «>. mnnnMch Ward I»« «»,»>,,»pr«I» vnz,lgens>»n«r)i l» «mlddln«. di»»» »«> Noum d»i Iw- Loloi«leite ».00 Md., n«»» «4n»».5cM» . >m -mlllchenTUl r>e .old»"<»«>! - Md„ «av>en»!4.-MIi., !»> A«Uam«I«U dUP-MMeie^glU., au«dkl» l4.—Md. voma«a-aoriio, veuuia irres. Sla»«t,«»^»»nad»« Mr dl» n» Nachmlttae «rlch»ln«nd< Nummer dl» »onnlllag» S tlhr in d»n knuplniichd»»- Sin« SemLdr Idr dl, «utnodm» d«r «»jUo«, nm vnrLiichrledmin Tun» i»wi« nn dilllinmin Stell» wlrt nicht e«s»b«n, auch nlchl für dl» AlchtlsdUl d»r durch F»r». ipr»ch»r ousg«a«d«n«nAnz»la«». - FösRückgab« nnnrrla»»! »lno«Iandl»r Schristlllich» lldirnlmnll dl» Schrllll»it»»g d»ln» v»raalwarlung. Unlirdrichun»»» d»» «e^Lüsl»» d»trt«l>«, ixsU>»d»n >«ln« Unlprüch«. B»i gai>lund»d»»j»s und Kandur, aillen Radall« al» nicht v«r«tadart. 0aupi,<>«aN4v«Ne» l» Nu», Lddni», Schnnlxr, «ch Lchwarz»nd»ru. » enlhaliend di« amtlichen Bestennkmachung«« der Amftihaupimannschast ond der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals» u. slärms' n Behörden in Schneeberg. Löbnitz, Neustüdlel, vrünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Eqwarzenberg. Es «erd« auberde» oeröffmUicht r DI« Bedannlmachung«« d«r Stadlräl« zu Au« und Schwarzenberg und bis Amtsgericht» zu Au«. Verlag S. M. Gärtner» Aue» Erzgeb. g«rnspricht, «tu» M, SSßMtz tAnu Slu«) »40. S»n«»«r»tO, Sch»ar»e«»«r, 1». Drahtanschrift > «»Mfrund Au<«rr-«»irg». Weil uns der 9. November 1918 ein Tag des Heils und des Glückes gewesen ist, soll er nach der Weisheit der sächsischen Landtagsmehrheit für alle Zukunft als sä chsischer Nationalfeiertag bestehen bleiben. Gegen dieses Schildbürger st ückchen haben sich die vernünftigen Mehrheiissozialisten lange gewehrt und die Entscheidung darüber immer hinausgeschoben. Dis sie jetzt endlich den- politischen Kalendermachern Siewert, Menke, Wirth usw. nach geben mußten um des lieben Friedens willen. Mit welchen Gefühlen werden Buck z. B. und Fraßdorf den 9. November feiern? Es lohnt sich, in diesem Zusammenhangs aus der Rede des Abgeordneten Dr. Wagner vom vergangenen Mittwoch folgende Stelle zu zitieren: .... Noch stärker, ja unerhört ist die Zumutung, die darin liegt, daß wir den 9. November mit feiern sollen. Ich will dazu nur einige Aeußerungen aus sozialdemokratischem Munde bringen. Im Februar 1915 fand in Stuttgart eine große sozialdemokratische Versammlung statt, in der der sozial» demokratische Führer Heine auch den Gedanken einer Revolution erörterte. Er führte nach dem Bericht des .Vor wärts" aus: Diese Frage ist unbedingt zu verneinen. Wenn wir den Staat durch eine Revolution auch nur in Erschütterung brächten, so würden alle Feinde, die wir mit den Waffen ntederzukämpfen hoffen, in unser Vaterland eindringen und über das uneinige, zerrissene Volk herfallen. Das wäre das Ende des Deutschen Reiches und des deutschen Volkes. Und diese Prophezeiung ist bis aufs Wort eingetroffen. In seinem Buche „Don Kiel bis Kapp" kommt sodann Noske auf die Revolution zu sprechen. Er erwähnt dabei, daß durch die Matrosenrevolte die deutsche Flotte in ein Stück altes Eisen verwandelt worden sei, das Heer in Ost und West sich aufgelöst habe, und fahrt dann wörtlich fort: Zusammengebrochen, wie es kaum jemals zuvor in der Geschichte dagewesen war, mußte das deutsche Volk sich Waffenstillstandsbedingungen diktieren lassen, die schmachvoller und drückender kaum gedacht werden konnten. Alle Hoffnungen, einer demokratischen Republik Deutschland würden die Sieger versöhnt die Hand reichen, haben damals die gräßlichste Enttäuschung erfahren. In Voraussicht dieser Entwicklung haben die Mehr heitssozialisten keine gewaltsame Revolution gewünscht. Scheidemann war mit Zustimmung der Partei in das Kabinett des Prinzen Max eingetreten, um eine Kata strophe vermelden zu lassen. Ne^ormarbeit großen Stil« sollte begonnen werden. Wenn jetzt auch Mehrheitssozialisten sich als die erfolg, reichen Revolutionäre aufspielen, so zeugt das nur von der Fähigkeit vieler Leute, sich schwunghaften Schlagworten des Tages anzupassen. Da» können dit Herren sich gesagt sein lassen, die sich heute hinter die Vorlage stellen. Diejenigen Personen, die am 19. April in der Gemeinde Hunde halten, haben dies im Rathaus — Zimmer I — zu melden und bis zum 39. April den Steuerbetrag zu erlegen. Die Steuer beträgt auf das Rechnungsjahr (1./4. 1922 bis 31./3. 1923) 199 Mark für «tuen und 159 Mark für jeden «eitere» Hund, der in einer Haushaltung (gleichviel, von welcher Person des Haushaltes) gehalten wird. Später angeschaffte Hunde sind binnen vierzehn Tagen zur Besteuerung anzumelden. Zunge Hunde sind nur auf die Säugczeit steuerfrei. Falls Hunde nach dem 39. April ohne gültiges Steuerzeichen angetroffen werden, werden, wenn nicht Hinterziehung der Steuer vorlicgt, die Besitzer derselben mit 300 Mark bestraft. Niederschlema, am 7. April 1922. Der Gemeindevorstand. Drerrnholz-Bsrsteigerung. Schneeberger Slabtwalb. In der Gastwirtschaft zum Brummer in Schneeberg sollen Mittwoch, den 12. April 1922, vo» nach«. 5 Uhr an etwa 79 rm Brennholz, aufbereitet im Pinkes und Neudörfler Wald, gegen sofortige Bezahlung, nur an solche Schneeberger Einwohner versteigert werden, die in den letzten Versteigerungen kein Holz erhalten haben. den. Diese Revolution hatte ja nicht einen großen ev- hebenden Zug. Pslichtvergessenheit, Schmutz und Scham, losigkeit, fortgesetzt gesteigerte Ansprüche, sittliche Dev» wilderung, wachsendes Verbrechertum, das ging dem Zu- sammenbruch alles nationalen Halles nebenher. Die Sozial demokratie kapitulierte vor den trüben Instinkten einer politisch ungeschulten Masse. Nun, die Nevolutton hat ja tatsächlich in mancher Be ziehung erreicht, was Sie wollten. Das deutsche Kaisertum, der Hort der deutschen Einheit, das im vorigen Jahrhundert gerade von den demokratischen führenden Geistern erträumt und heiß ersehnt war, ist in Trümmer gegangen, und die größte Tragödie der Geschichte hat sich vor unseren Augen abgerollt. Und was war das Ergebnis? Freiheit, ein ge rechter Friede und billiges Brot wurde uns versprochen. Gin schmachvoller sogenannter Friede, wie er drückender und unmenschlicher noch von keinem großen Volke ertragen werden mußte, wurde dem waffenlos gewordenen Volke abgepreßt. In den Fesseln grausamer Feinde führen wir jetzt ein Heloten- dascin. Unser Heer, unsere Flotte ist dahin; unser Militaris mus ist zerstört, und dafür müssen wir den Militarismus unserer Feinde jetzt bezahlen und deren Imperialismus mit ' der letzten Faser unserer Arbeitskraft unterstützen. Da» Gegenteil von alledem, was die Revolution uns versprochen hat, ist eingetreten. Wir stehen vor dem Abgrund. Und da soll jetzt der Jahrestag dieser Revolution, mit dem solch unsag bar traurige Erinnerungen für uns sich verknüpfen, der anderen Hälfte des sächsischen Volkes als ein gesetzlicher Feiertag aufgezwungen werden! . . ." Die sozialistische Presse spricht von einem „Sieg". Dir gönnen ihr solche „Siege" von Herzen. Sie hat es nötig, ihren Lesern solchen Schwindel vorzusetzen, mit andere« Schwindeleien hat sie ihr Publikum ost genug enttäuscht. Das auf Blatt 940 des Grundbuchs für Zschorlau eingetragene, verliehene Bergbanrecht: Zschorlauer Bergsegen, in einer Größe von 310 Maßeinheiten, ist von dem Berechtigten, dem Kaufmann Dlax Gruhl in Bonn a. Rh., in einer Größe von 261 Maßeinheiten aufgegebcn worden. Nach §8 391, 392 des Allgemeinen Berggesetzes vom 31. August 1910 können die Hypotheken-, Grundschuld- und Rcntenschuldgläubiger, sowie jeder, der auf Grund eines vollstreckbaren Titel« die Zwangsvollstreckung in das Vermögen de» Bergbauberechtigten herbeizufiihren in der Lage ist, binnen drei Monaten nach dieser Bekanntmachung die Zwangsversteigerung der aufgegebenen 261 Maßeinheiten beantragen. Da» gleiche Recht hat der Konkursverwalter. Wird innerhalb der Frist die Zwangsversteigerung nicht beantragt oder führt die Versteigerung mangel» eines wirksamen Gebotes nickt zum Zuschlag, so werden die aufgegebenen 261 Maßeinheiten von dem obenbezeichneten Bergbaurecht obgeschrieben. Amtsgericht Schneeberg, den 31. März 1922. Nach dem Neichsgesetz über den Verkehr mit ausländischen Zahlungsmitteln (Devisenhandel»» aesetz), vom 3. Februar 1922, sind zum Handel mit ausländischen Zahluugsmlttel« nur noch berechtigt: Die Ncichsbank, im Handels» oder Genoffenschaftsregister eingetragen« Banken und Bankier», die auf Grund des Gesetze» gegen die Kapitalflucht Depot» und Depofitengeschäfte geschäftsmäßig betreiben dür fen oder denen auf ihren Antrag die zuständige Handelskammer eine Bescheinigung darüber erteilt hat, daß ihr Gewerbebetrieb Geschäfte über ausländische Zahlungsmittel regelmäßig mit sich bringt und solche Geschäftsbetriebe oder Personen, denen vom Reichswirtschaftsminister ausnahmsweise Ermächti gung erteilt worden ist. Auf im Handels» und Genossenschafts-Register eingetragene Personen und Personen-Dcreinigun» gen, dir nicht Bankiers oder Banken sind, findet da» Handelsverbot mit ausländischen Zahlungsmitteln erst vom 1. Mai 1922 ab Anwendung, von da ab erhalten sie durch eine auf ihren Antrag von der zu ständigen Handelskammer auszustellende Bescheinigung die beschränkte Berechtigung, außer mit Banken oder Bankiers Geschäfte über ausländische Zahlungsmittel mit oder durch solche Personen abzusckließen, die auch ihrerseits auf Grund von gesetzlichen Ausnahmebestimmungen dem grundsätzlichen Verbot des Handel» mit ausländischen Zahlungsmitteln nicht unterliegen. Diese Beschränkung gilt insbesondere auch für Wechselstuben, die nicht von Banken oder Bankier» betrieben werden. Hierauf werden die Wechsel stubeninhaber, die nicht unter die vollberechtigten Bankgeschäfte fallen, besonders aufmerksam gemacht, damit sie ihre Geschäfte in der Uebergangszeit bi» zum 1. Mai 1922 abwickeln oder mit vollberechtigten Danken und Bankiers in ein solche» Verhältnis treten, baß sie ihr« Geschäft« im Rahme» eine» solchen Bankbetriebe» führen. An den Grenzübergangsplätzen kann da» Nirtschoftsmlnisterium die Einrichtung von Wechsel stuben zulassen, in denen Reisenden beim Ucbertritt über die Grenze Gelegenheit zum Ilmweckseln von ausländischen Geldsorten, Papiergeld oder Banknoten geboten ist. Anträge auf Erteilung der Ermächti gung zur Einrichtung von Wechselstuben für den erleichterten Grenzverkehr sind (und zwar auch für die Stabte mit rev. Städteordnung) bei der unterzeichneten Amtshauptmannschaft bis spätestens 16. April d». 2». einzureichen. Zn den Anträgen ist da» Bedürfnis eingehend zu begründen. Da» Gutachten liegt jetzt vor und verdient in jeder Hinsicht wei^ geh end st« Beachtung. Mit reichhaltigem statistischen Material versehr« gibt e» zunächst einen Ueberbkick über bi« jetzig« Lage der Reich«, bahnen. E, führt die heutige Derlustwirtschaft auf die mangelhaft» Ausnutzung des mechanischen und personellen Apparate» und die fälsch« Finan,Politik der Reichsverkehrsverwaltung zurück. Tien in den letzte« "' : von der Reicheregierung veröffentlichte!, und von den Aut» r Industrie weder als - eckmäßtg noch al» ausreickend anq» Reformplänen stellt die Veröffentlichung eigen« positiv« Das Msenbahngutachlen -er Industrie. Kr. Die deutsche Oefsentlichkeit hat sich in den letzten Monaten wiederholt mit der vom Reichsverbaud der Deutschen Industrie i« vergangenen Herbst bei feinen Verhandlungen mit dem Reichskanzler über die Steuerung der Finanznot de, Reichs erhobenen Forderung die deutsche Wirtschaft von unproduktiven Ausgaben zu entlasten und insbesondere das deutsche Eisenbahnwesen einer grundlegenden Sa nierung zu unterziehen, beschäftigt. Zm Zusammenhang damit sind von amlticher Seite eine ganze Reihe von Veröffentlichungen erfolgt, denen gegenüber die Industrie das Wort bisher nicht ergriffen haL Sie hat vielmehr die Zelt benutzt, um von einer Kommission hervo» ragender Eisenbahnfachmänner und Wirtschaftssachverständigen «i« Gutachten über die Lage der Reichsbahnen und die Möglichkeit ihr« Sanierung auearbeiten zu lassen. Streiflichter. —l. Die sich hastig jagenden Ereignisse Haven den Durch, schnittsdeutschon abgestumpft. Er regt sich nicht leicht mehr auf, was vielleicht auch sein Gutes hat. Eine Ausnahme machen einige Volksvertreter und Journalisten, die — meist über unwichtigere Sachen — aus dem Häuschen geraten können. Die Schimpfkanonaden hören nicht auf, weder im Reichs parlament noch im preußischen und sächsischen Landtage. Das souveräne Volk hat sich auch daran gewöhnt, es hört schon gar nicht mehr drauf, wenn z. B. im Reichstag ein Kommu- nist die Mehrheitler dirgrößtenVerbrecher nennt, wie es Herr Froelich bei der letzten Steuerdebatte tat. Ein kleiner Lerfassungsbruch, wie wir ihn eben in Sachsen erlebten, Sepp Oerters Enthüllungen über Autoreifen und Gratisgelage mitteldeutscher USP-Staatslenker, sowie sonstige Schönheits fehler in unseren inneren Zuständen, wer wundert sich noch darüber? Die Leistungen stehen überall im umgekehrten Ver hältnis zur Aufmachung. Die deutsche Abordnung für die oberschlesischen Verhandlungen hat sich wieder einmal für die illustrierten Blätter photographieren lassen. Mit den Tipp fräuleins. Die Leute scheinen nicht das Gefühl zu haben, daß sie sich eigentlich von irgend einem Tanzzirkel unter- scheiden sollten und daß sie doch erst einmal etwas leisten sollten, ehe sie sich im Bilde produzieren. Soviel bis jetzt be kannt ist, fühlen sich die Herren und Damen beim Frühjahrs- ausenthalt in Genf recht wohl. Im übrigen überlassen sie es Herrn Calonder, in den nächsten Tagen das Schlußsicgel auf die Entrechtung Deutschlands in Oberschlesien durch den „Schiedsspruch" aufzudrücken. Dann können sich alle Deutschen, denen Oberschlesien etwas gegolten hat, zum Trost das Bildnis mit den Herren Schiffer, Lewald pp. aufhängen. Herrn Stinnes aber ist zu empfehlen, einen Wechsel in der Redaktion der seiner „Deutschen Allgemeinen Zeitung" bei- liegenden Bilderchronik vorzunehmen. Die Beilage schadet in jeder Beziehung dem deutschen Ansehen erheblich, so läppisch ist sie. , Zu den Kleinigkeiten der vergangenen Woche gehört die Verabschiedung der Steuergesetze. Sie sollen beiläufig das größte Steuerwerk sein, das die Geschichte kennt. Was schert sich Hinz und Kunz darum? Die tauen erst auf, wenn das Glas Bier wieder eine Mark teurer geworden ist und die Schuhsohlen kaum noch zu bezahlen sind. Dann brüllen sie den Demagogen Beifall, die sich beeilen, diese Un annehmlichkeiten auf das Konto der verrotteten kapitalistischen Gesellschaft zu schieben. An die Entwicklung der Kalamität denkt niemand. Sie geht an mit dem 9. November 1918 und dem Erzberger-Waffenstillstand und setzt sich fort über den Scheidemann-Frieden zur WIrthschen Erfüllungspolittk. Das Steuerprogramm hat, wie nevenbei erwähnt werden soll, zwei Schönheitsfehler: einmal sind seine Grundlagen durch den inzwischen eingetretenen völligen Währungsverfall ver- schoben worden, und dann werden die Finanzkontrolleure der Entente, die trotz oder wegen des schwächlichen Neins der deutschen Regierung kommen werden, ein paar dick« Striche durch das Neun-Monate-Wrrk de» Eteuerausschussea mähen, «eil ihnen die 103 Milliarden neuer Steuern nicht genügen. Dag deutsche D-'lk muß ausgepreßt werden wie eine Zitrone, so will es Po ine ar e, der Herr über Europa. Der früher? sozialdemokratische Oberpräsibent von Ost-! preußen Winnig hat folgende» Urteil über di« Revolution gefällt: > atainübir, der Gedanke zu? und« liegt,' den die Träger d« . -- «enig wie die anderen Sozialdemokraten Dolksuärtfchaft, deren Wohl und Wehe in au-schlaggebrnder Weis« in meiner Nahe etwas Erhabenes und Große» von der dem Zustande de» Verkebr»w«sen» abhängt, in erster Linie berufe» Revolution gesehen, sondern sie nur al» ein furchtbare» sind, den maßgebenden Einfluß auf da» Eisenbahnwesen au«uüben» nationale» Unglück und «ine brennende Schmach «mpfun- kdy «k* Uederjühremz t« «« ge»»i»wirtfch«fUtch« «ttengrsAW^.