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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192204020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-02
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.04.1922
- Autor
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Vertliche N»,ele-»«hetteä^ Prozent genommen werde. von -MV lg» 7El<e! i Unser« Antwort an bl« Reparattonskommissloa. ' Berlin, 31. Mürz. Di« Antwortnot« an di« Entente, di« mor gen Berlin vuläßt, enthält di« Anregung an die Neparationskom- Mission, in V«rhandlungen mit der deutschen Regierung einzutreten. Dl« Kabincttssitzung am Sonnabend früh wird lediglich noch die Formulierung der Antwortnote, deren Inhalt in den Kabinetts- beratungen in den letzten Tagen aufgestellt ist, vor ihrer Absendung zur Kenntni» nehmen. In parlamentarischen Kreisen rechnet man damit, dass «in« Entsch«idung de» Reparationskommisston auf die deutsche Antwort sehr schnell fallen wird. Deutschland den s nur entschlösse, Trilnahm« d«« Beginn der FinanAontrolle am 1. Juni? Pari«, 81. Mörz. Nach dem „Temp»* soll die Finanzkontroll- kommisston am 1. Juni ihr« Tätigkeit in Deutschland aufnehmen. Spätesten, bl« 18- April soll» auf Deutschland, Antwort gewartet und dann die Finanzkontrolle vorbereltet werden. Falls erforderlich, «ürd«n Zwangsmassnahmen Ansang Mai eingeleitet werden. Sia französisch« Krlegrrat. ' " Berlin, 81. März. Beim Oberkommando der Rheinarmr« waren dieser Tage auf Befehl de» Oberkommandierenden, General» Degouttr, sämtliche französischen, im besetzten Gebiet stehenden Generäle und in der Dienststellung eine» General» befindlichen Obersten zu einer B»sprechung versammelt, in der »» sich angeblich um die Au»- gab« von Richtlinien für den Fall von neuen militärischen Zwangs massnahmen gehandelt haben soll, wenn Deutschland die Bedingungen d«r letzt«» Not« nicht annimmt. i , Die Etenervorlagea angenommen. Berlin, 1. April. Im Reichstag wurde heute zunächst da» Kohlen- Lohnherabfetzung in der Tschccho-Slowakei. Prag. N. Mär». Der „Bohemia* -"folg« wurde d«n Arbeitern tz«» chemuchen Industrie der Vertrag Ende diese» Monat« gekündigt. Di« Wetterführung der Betrieb« wurd« nur v«t «iiwr Herabsetzung um SO v. H. in Au»sicht gestillt. . D-rii.!, 31. März. Der Reichspräsident hat d«n Reichitagsabgr- ordneten Anton Fehr zu» LAch»»i»tst«, st, Eenützrnn» und K-nd- Wirtschaft ««Blltt, Malland, ÜI. März. DI« diplomatisch« Vertretung Russland, Hai au» Moskau di« Mitteilung erhalten, dass di« russische Delega- tion nicht eher Weisungen zur Abreise nach Gemia erhalten wird, al» der Regierung in Moskau formell Garantien zugesichert worden sind, di« direkt bei de« italienischen Regierung vom Thes der rus» fischen Mission in Italien verlangt würden. In russischen Kreisen findet man di« Haltung der italienischen Negierung um so weniger erklärlich, al» -s« Regierung zwrifeleohn» über dii Intrige» und Komplotte, welche gegen die nach Genua Ungeladen» russische Dole- Hatton gerichtet sind, Kenntnis haben müsse. Di« Italienische Regie rung sei ebenfalls von den zwischen Mussolini und dem gegenwärtig in Lugano sich aufhaltenden Eawinkow und den russischen Monarch!- firn in Italien getroffenen Vereinbarungen unterrichtet. Wie ver sichert wird, macht die Sowsetregierung ihre Teilnahme an der Kon ferenz von Genua von der Zusicherung de» geforderten Garantien ab- men der Linken abgelchnt- Lin weiterer Antrag Wiederherstellung de» Dewinnwertes als Bewegnngsgrunt.lage wird mit 18« Stimmen gegen 131 Stimmen der Linken obgelehnt. Das Gesetz wird darauf im ganzen in dritter Lesung angenommen, ebenso angenommen wird da» B«rmSg;n»zuwach»fleuerge'«tz und di« Körper- tcha'trstm«, sowie da» Kapitalverkehristeuergesetz. Damit sind all« Besitzsteuervorlagen In dritter Lesung angenommen. DpfammmckchkaL Rff«, L Rq« pack tR DaeH die Gründungvarband«» w« e» alligttL n» Rietzsatza»«« «ad, noch zur «tchtiaia Zett «ta »uslsrgülUg «tng«richt»tia Gm «sungthelm zu schafswü 1. April. Unt«r Bqugnahm, auf bl« Anzela« kn der heutigen Nummer de» L. v. wird nochmal» auf den hohen Kunstgenuss, der in.dem Kammerkonzert de» Stretch, auart»tt» der Dresdner Staat»op«r am morgigen Sonntag vormittag II Uhr im Saal« der )derreal» schul« geboten wirb, hingewiesen, Zum Bortrag gelangen herrlich, Schöpfungen deutscher Tonkunst von Haydn, Mozart und Drahn,». Karten können außer am Saaleingang bet Milster und Lorenz entnommen werden. Schneeberg, I. April. Am Donnerstag um XII Uhr vov> mittag fand im Seminar di» Entlassung der Konfirmanden der Eeminarschule statt. «Suche da» Gluck deiner Zukunft in der Heimat l* war da» Motto, da» Studienrat Leistner seinen Abschiedsworten zu Grunde gelegt hatte. Indem er mit den Kindern einen Gang durch Schneeberg und sein« näher« Um. gcbung unternahm, zeigte er ihnen die Schönheiten ihrer «rz. gebirgischen Heimat. Auch in den Gedichten und Gesangs- vorträgen, die in die Rede verwebt waren, und durch die di» zurückbleibenden Kinder von ihren scheidenden Freunden sich verabschiedeten, war der Grunddreiklang: Heimatschönheit, Heimatliebe, Heimatsehnen. Am Schluffe der Feier erhielt jedes Kind ordnungsgemäß ein Exemplar der Rerchs- verfassung ausgshändigt. Eine Konfirmandin, Marianne Dietzsch, hat während der acht Schuljahr« keilen Tag Unter richt versäumt. Schneeberg, I. April. Am I. April verläßt Studien- assessor Gäbler, der seit dem I. Oktober 1821 am Seminar unterrichtet, die Anstalt, um als Stndienrat in den Lehr- körper des Lehrerinnenseminars Eallnberg einzutreten. Seminardirekkor Professor Dr. Richter verabschiedete ihn in de^-Schlußandacht am Freitag vormittag mit Worten herz lichen Dankes für seine dem Seminar geleisteten treuen Dienste. Schneeberg, 1. April. Die Entlassungsfeier in der Staatl. Spitzenklöppelmusterschule, geichenschule für Textilindustrie und Gewerbeschule, fand am Donnerstag statt. Oberlehrer Müller legte seiner Ansprache den Merkspruch: „Ernst, ehr lich, ehrerbietig, eigen* zu Grunde. „Gedenke, daß Du ein Deutscher bist* klang als ernster Mahnruf des Redners. Ge dichtsvorträgs von Schülern und Schülerinnen wurden in die Ansprache eingeslochten. Für die Abgehenden sprach die Schülerin Frl. Krauße, für die Zurückbleibenden der Schüler Mehlhorn. Dank des segensreichen Vorhandenseins der Thiev- bachstiftung war es möglich, den Auszeichnungen bleibende Gestalt in Form von guten Büchern und Kunstgaben zu geben, die den ausgezeichneten Schülern und Schülerinnen durch den Vorsitzenden des Lhierbachvereins, Fabrikbesitzer Felix Leitner^ überreicht wurden. Mit einem von Professor Direktor Lorenz gestochenen Schlußwort endete die Feier. Am Abend fand noch ein gesellige» Beisammensein im alten Schtitzenhaus statt. Schneeberg, 1. April. Handelsschuloberlchrer Schön herr hat die Dienstbezeichnung Studienrat zu führen. Schneeberg, 1. April. Die Inhaber der Firma Günther u. Neumeister, Korsettfabrik, haben eine Wohlfahrtsstiftung in Höhe von 800 VOO Mark für ihr« Arbeiter und Angestellten errichtet. Schneeberg, 1. April. Ss sei darauf hingewiesen, daß ' s« Sonntagnachmittagsversammlung durch Hrn. ?. Moder» sohn 3 Uhr in der St. Wolfgangsüirche stattfindet und der letzte Abendvortrag ebendort bereit» X8 Uhr beginnt, um den Fremden Gelegenheit zu geben, «chrztttig zu den Zügen zu gelang«». m. Reustädtel, 1. April. Am Freitag vormittag fand in der Schulturnhalle die feierliche Entlassung von 48 Knaben und bO Müdchen der Volksschule statt, welch« nach acht jährigem Schulbesuche ihrer BollsschulpsUcht genügt haben. Nach dem Gesang« eines Lieds» gab Schuldirektor Richter in seiner Festrede Uber das Thema: „Was bleibt, wenn alles wankt und fällt: Dott, Tugend und Unsterblichkeit* der fugend lichen Schar die letzten Ermahnungen und herzlichsten Wünsch« der Schule mit auf de» Weg in» öffentlich« Leben. Der Vortrag des Komltais durch ein Lehrerdoppelquartett, da» Geibelsche Lebet: „Herr, den ich tief im Herzen trage, sei du mit mir* und ein Echlußgesang beendete die schöne Abschieds feier, die von den Eltern der zu entlassenden Schüler zahl- reich besucht war und dec auch Vertreter des Rates und Sc'!^ nusschusses beiwohnten. — Mittwoch nachmittag war in der Klöppelschule eine Entlassungsfeier für die 16 ab gehenden Schülerinnen veranstaltet, zu der auch die Mit glieder des Klöppelschulausschusses erschienen waren. Dessen Vorsitzender, Stadtrat Freitag, wies in seiner Ansprache die Scheidenden in eindringlichen Worten hin auf das Gute, was ihnen die Schule und ihre Lehrerin Frl. Groß in den langen Jahren gebracht habe und ermahnte sie, immer in Dankbar keit dieser schönen Zeit zu gedenken. Hierauf erfolgte die Ueberreichung je eines Diploms für Fleiß, Aufmerksamkeit und gutes Betragen an die Schülerinnen Helene Dittrich und Frieda Brabant und von Geldgeschenken an die neun « Schülerinnen Nietzschner, Müller, Biber, Markert, Krauß, Vogel, Röder, Mehlhorn und Leistner unter Worten der An erkennung für die ausgezeichneten und der Ermahnung für die bleibenden Mädchen. Lößnttz, 1. April. Auf di« morgen, Sonntag, nachm. 4 IM, in Engelmann'» Restaurant (Schützenstraße) stattfindend« Generalversammlung des Begräbnisvereiils „Harmonie* wird hingewiesen. Zohanngurgenstadt, 1. April. In den letzten Tagen wurden hier abermals «ine Anzahl Personen verbastet, die versucht hatten, größere Mengen Waren aus Deutschland nach der Tschechoslowakei zu bringen, darunter ein Monteur aus Karlsbad, der zwei elektrische Lichtanlagen im Werte von über 30 600 Mark- auszusühren versuchte, die beschlagnahmt wurden. Ferner wurde «in Fleischer und ein Viehhändler aus Aue, eine Hendschuhnäherin aus I hanngeorgenstadt und ein Arbeiter ans Döhmen in Hast genommen, die es ver sucht hatten, Fahrradmäntel, Fahrrabschläuche, W^lle, Schoko lade usw. über die Grenze zu bringen. Die Waren wurden in der Wohnung einer Witwe in Johanngeorgenstadt gesunden und beschlagnahmt. m. Srkadach, I. April. In der Nacht zu Freitag wurden an fünf verschiedenen Stellen Einbrüche verübt, zuletzt bei einem Gutsbesitzer. Hier hatte der Einbrecher, denn es handelt sich jedenfalls nur um eine Person, bereits alle» Mit nehmenswerte zusammengepackt und ergriff noch eine auf dem Sofa liegenden Jacke, unter der aber der Hund des Hause» verborgen lag und schlief. Derselbe wurde nun munter, und auf das Dellen des Tim-a bin ergriff der Dieb die Flucht und wurde von dem Desi e verfolgt. Er verlor dabei die geraubten Sachen, sogar seinen Ueüerzieh« büßt» ,r »inj « gelang ihm «Ar P» «nttom»«^ Wiipwwttwwvfli««, nachümm«, künn^ »«m, « sw«md <m tzt, Privatwirtschaft zu lege«. Auch . Mmistrrialdlnktor» v», Maltzahn, d«» Leiter» d«» Ostrefrrate, -tz» deutschen Auswärtigen Amt, trägt »Ine»weg» dazu bet, di« Dele- datio» al, seh» homogen «schein«» zu lassen. E, ist noch garnicht j uma« h«r, da sprach«» G«rücht« davon, baß Maltzahn von seinem sehr I wichtigen Posten zurücktret«» werb«, «Kl sein« Politik gegenüber Mußland »an dem neuen Außenminister Dr. Rathenau an allen ftkcken und Enden durchkreuzt wird«. Richt umsonst hat Dr. Strese mann in ftinrr Red« am Donnerstag auf di« Notwendigk«tt «iu« vröß«r«n Einheftlichleit he« drutsch«» Politik gegenüber Rußland Hiag«wies«n» / Rußland wird fa überhaupt km Mittelpunkt der Genueser ver- -andumgen stehen. Di« russisch« D«l«gatton ist bereit, von Mo»kau abgerrlst und hat in Riga Verhandlungen mit den Vertretern d«r Nandstaat«» ausgenommen. E» ist anzunehmen, daß bei diesen t Verhandlungen auch bi« Ergebnlss« der Warschauer Konferenz und '-er Belgrader Zusammenkunft der Südoststaaten mit Polen zur Sprach« gekommen find, denen Sowjetrußland nicht mit Unrecht höchst mißtrauisch gegenilbersteht. Bemerkenswert ist, baß an diesen Rigenser Verhandlungen weder Finnland noch Litauen teilgenommen Haven. was zwar mit rein technischen Gründen erklärt wird, jedoch ««Mischer Bedeutung nicht entbehrt. Angesicht» dieser Vorkonferenzen ist es auch nicht mehr verwunderlich, daß sich Lloyd George dem französischen Drangen gefügt zu haben scheint, da» ein« vorherige Einigung der drei Hauptmacht« über da« Programm von Genua ver- rangt«. Kommt «» wirklich zu diesem Auftakt für Genua, so kann man sicher s«in, daß es den Franzosen hier, wl« immer, gelingt, durch ihr geschickte» diplomatische Spiel England und Italien so festzu legen, daß di« eigentlich, K-nfezenz Hann nur mrhr «ine Fare« und M" Pari», 31. März, Der „Petit Parlslen* berichtet über den Plan, ««mittelbar vor der Eröffnung der Konferenz von Genna eine Ver sammlung der Konferenz abzuhalten, auf der gewisse Punkte, die noch in der Schweb» sind, verhandelt werden sollen, und zwar ganz be sonder, der Verlauf der Konferenz selbst. Lloyd George soll sich hierüber mit Schanzrr unterhalten haben. Der englische Premier minister wird am Sonnabend, den S. April, in Genna eintrefsen und scheint angeregt zu haben, daß dieser Meinungsaustausch am Sonn- tag, dem Vorabende der Eröffnung der Konfer« stattfinden soll. Immerhin aber ist di« Möglichkeit von MeumngsverWedenheiten noch nicht ausgeschaltet, so z. B. wurde in Tannes beschlossen und späterhin in Boulogn» bestätigt, daß dte in Genua vertretenen Na tionen aufgefordert werden sollen, die Verpflichtung zu übernehmen, sich jede» Drucke» gegen ihre Nachbarn zu enthalten. In welch exakte Form man diese Verpflichtung politischer Art bringen wird, darüber herrscht noch kein« Klarheit. Ferner sei auch noch die Anfangsfrage gu entscheiden: Mit welchem Gegenstand soll die Konferenz ihre Ar- seit beginnen? Wird es notwendig sein, daß sie zuerst die sechs Be dingungen prüft, di« in der bekannte Resolution von Tanne» vom S. Januar enthalten sind? Wird man einen anderen Punkt an die erste Stelle rücken? Man wird verstehen, daß Auseinandersetzungen sehr ernst werden könnten, besonder» weil Tschitscherin zugegen ist. ver „Petit Paristrn* glaubt ferner mitteilen zu können, daß Lloyd George die Absicht habe, von vornherein eine Sicherung her- zustellen, di« verhindern soll, daß diese Konferenz nicht in ein» an organische Versammlung ausartet und di» Verhandlungen von Intri ge» oder hem Zufall abhängig gemacht werdeiu . Russland verlangt Garantie». ' " ' " * St» Bvkf vt« Mark, Im Hauptauoschuß de» R«tch»tag» «r- klärt« d«r Reichspsstmlnister, daß di« Postverwaltung von d«m Mehrbedarf tnfolg« der Besoldung»- und Lohnerhöhung«» im Rech- nung»jahr« ISA VOS Millionen Mk. durch Mehrertraa aus den lau fend«» Gebühren und KOO Millionen Mark au» Ersparnissen auf» vringen könne. E» bliebe dann ab«, immer noch «in mrhrfach«» Milnardenbefiztt. Um die» «umzugleichrn, wär« dcr Brt«f von 2 Mk. auf 8 Mk. zu steigern, und es wär«» dementsprechend auch di« übrigen Br'.rfpostgebühren zu erhöhen. Der Ort»brlefverk«hr be dürft« der Schonung, ebenso der Paketverkehr in der Nahzen«. In d«r Fernzone dagegen müsse schon deshalb «in, Steigerung «intteten, veil di» Eisenbahn mit ihren Tarifen sehr stark in die -VH« gehe. Beim Telegramm sei an eine Steigerung der Wortgebühr von I Mk. auf 1-8 Mk. gedacht. Endlich sei «in» St«igerung 2« Fern- sprechgroühren in d«m Umfange geplant, daß zu dem jetzigen Gebllhrenausschlag auf die gesetzlichen Fernsprechgebühren von 80 Prozent ein nochmalig« Aufschlag von SO Prozent genomm« Im ganzen ergäbe sich hiernach eine jährliche Mehreinnahme rund 4 Milliarden Mark. Mit den Beschlüssen de» Hauptausschusses zu der neuen Besoldungsvorlag« sei für dir Postverwaltung aber eine neue Situativ n geschaffen. Au» diesen Beschlüssen ergeb« sich «in wtiterer jährlicher Mehrbedarf von 1X Milliarden Mark, der nur durch weiter» Strigerung der geplanten Gebührenerhöh- unaen zu gewinnen sei. Al, Ausgangspunkt für diese Steigerung habe ebenfalls wieder die Fernbriefgebühr zu dienen, und zwar müss« dann diese Gebühr statt auf 3 Mk. auf 4 Mark bemes sen werden. Belm Telegramm wäre rin» Steigrrung üb», bin Satz von 1-0 Mk. für da» Wort zur Zeit nicht möglich. * Pch-iersperr« grg»» «tdrrbarstig«. Im PrUfung-ausschuß de, Landtag«» über die Notlage der Zeitungen hat der Vertreter de, sächsischen Zeitung, Verlegerverein, berichtet, daß der Verband deutscher Druckpapierfabriken der „Kölni schen Zeitung* wegen einer Artikels iiber Papierpreiswucher die Verweigerung der Papierlieferung angedroht Hobe. Auch gegen da, „Sebnitzer Drenzblatt*, da» den Artikel der ,Äöl- n.lschen Zeitung* abgedruckt hatte, hat der Verband die gleiche Drohung almgesprochen. Wir können au» eigener Erfahrung htnzufügen, baß die Verwal tung de» genannten Verband« ihre augenblickliche Macht über die Zeitungen dazu mißbraucht, au» rein persönlichen Gründen unter Nichtachtung bestehender Verträge einer Zeitung denPapier- b«zug zu sperren. Es ist anzunehmen, daß die Mitglieder des Verband», die Papierfabrikanten, ein derartiges unerhörtes Vorgehen de, Verwaltung ihrer Absatzorganisation entschieden mißbilligen. Schließlich ist dl« Zeitung ein« Einrichtung, die der Allgemeinheit dient. Es ist unerträglich, daß irgend «in Direktor oder Prokurist des Verbands au» gekränkt« Eitelkeit die Oefsentlichkrit zu terrori sieren versucht. Im Interesse de» Ansehen» unserer Papiersabrikantsn liegt e», diesem geschäftlichen Bolschewiemu» der Ber- bondsverwaltung energisch «inen Riegel vorzuschieben. E. D. * Zeitungspreis«. Die monatlichen Dezugsvreise betrogen beim Chemnitzer Tageblatt 23 Mark, bei ver Chemnitzer Volksstimme 21 Mark, beim Leipziger Tageblatt 22 Mart, bei den Leipziger Nenesten Nachrichten 20 Mark, bei den Dresdner Nachrichten 21 Mark. * Tarifbewegung. Für da» Hoch-, Tief- und D«- tonbaugewerbe wurde am 80. März in Dresden von Organisation zu Organisation be»irklich über ein« neu« Lohn- regelung verhandelt. Es kam folgend« frei« Vereinbarung zu stande: Für Arbeitnehmer aller Gruppen und Lohnklaffen wird ab 80. März auf die bisher bestehenden Stundenlähne ein einheitlicher Lohnzuschlag von 4,VO Mark für die Stunde gezahlt. Di« AnslSsungssätze werben um 10 Mark für den Tag und die übrigen tariflichen Zuschläge um 30 v. H. die Stunde erhöht. Diese Vereinbarung wurde auf An», 1. Artpk. Vierzig Jahr« in Au« Lehr«, und da bei von reichem Erfolg gekrönt, mit Dankbarkeit beglückt und in Lieb« allezeit geehrt gewesen zu sein, das war dem stellvertretenden Schul- leit« der zweitcn Bürgerschule, Oberlehrer Nestler, beschert. Fest lich feierte seinen Amtsbrüder von dcr dritten Bürgerschule und von der Hilfsschule diesen Gnaden- und Frcudentag beim Schluß des Schuljahres. Das gesamte Lrhrerkollenium der Geßnec-Platz-Schvi« und Abordnungen der anderen städtischen Volksschulen, sowie Bür germeister Hofmann in Vertretung de» Rat«» und der Schulinspektion versammelten sich drshalb am Freitag früh im Lehrerzimmer der zweiten Bürgerschule, um hier in herzlichen Worten aufrichtiger Teil- nahm» und in ehrlicher Mitfreude durch Ueberreichung eine» wert vollen, zeitgemäßen Geschenks ihre besten Wünsche für den Jubilar zum Ausdruck zu bringsu. In lebendigen und anerkennenden Worten stierte zunächst Schuldirektor Zeidler den Jubilar als allgemein hoch geachteten Lehrer, als allseitig beliebten Kollegen und al» trefflichen, jonncnheitercn Menschen. Ts schlossen sich Bürgermeister Hofmann immens der Stadvertretung, der Schunnspektion und der Oeffent- lichkeit; Oberlehrer Schlegel im Auftrag» der ersten Bürgerschule, Lehrer Zierold als Vertreter der dritten Bügerschule und Lehrer Böttger für die Hilfsschule mit herzlichen Worten diesen wohlgemein- ten Glückwünschen an, die da, Lehrerkollegium der zweiten Bürger schule durch den Mund ihre» Leiters, Direktor Zeidler, über- bracht hatte. Bewegten Herzens dankte der so Geehrte, dem sicherlich von vielen Seiten der Bürgerschaft wohltuende Zeichen seiner Be liebtheit in diesen Tagen zuteil geworden sein werden. Aue, 1. April. Die Entlassungsfeier derzweitenBürger» schule wurde dieses Jahr in den Abendstunden abgrhalten; sehr zahlreich hatte sich das Elternhaus dazu eingefundsn. Die Abschied«. stunde g»staltete sich zu einer «hebenden, eindrucksvollen Feierstunde. Deklamationen, Gesäuge, Jnstrumentalvorträge und mahnend»» Wort in poetischer Form und in Prosa trugen hierzu wirksam bei. Hr. Feia bot »in seilrnvvlle» Vlolinsolo, Hr. Vogel einen zu Herzen sprechenoen Eologes«ng, Hr. Ober!. Nestler hatte freundlichst den Vor trag einer die finnig ausacwahlten Deklamationen und die sehr guten Darbietungen de» Schulchor» verbindenden Dichtung übernommen. Zn Kantor Eemml«» bewährten Händen lag die Begleitung d« Solovotträgr und die Leitung der Schülergesänge. Direktor Zeidler rief in seinem Abschiedsgruß den Abgehenden den Mahnruf zu: „Werdet etwas Tüchtige»*, und zeigte, wie die wegczetgende Pflicht rum die wahre Freude treuer Pflichterfüllung zu solchem Ziele sichre. Don den 118 zur Entlassung kommenden Kindern waren 7S Kna ben und 43 Mädchen, 87 wurden au» andern al» der ersten Klasse entlassen, 12 hatten nicht die l erhalten können. Dir Anzahl der Versäumnisse eine» Kindes während der acht Schuljahr» schwankt zwischrn 11 und 428. Fünf Kindern konnte in den Leistungen die Zensur l bezw. I d erteilt werden. Zwei Mädchen wurden mit dcr Ueberreichung je einer guten Bibel und zwölf Kinder mit Sparkassen büchern und rin« Einlage von je 88 Mark ausgezeichnet. Allen Ab- gehenden wurde di« R»ich»v«fassung in handlicher Buchform au^ gehändigt. Au«, 1. April. Am heutig«» Tage begeht der in allen Kreisen besten» bekannte und geachtete Kaufmann Hr. Alfred Fritzsche sein 2öjährige» GeschäftsjuvilSum. Hr. Fritzsche war u. a. mehrere Jahr» Stadtverordneter und legt» dl»» Ehrenamt wegen geschäftlicher Ueber- bürdung und wegen seiner Tätigkeit in der sozialen Arbciterfürsorg« nirder. Lang« Jahr« war «r 1. Dorsitz«nd«r und s»lt Anfang Januar d. Ze. 2. Dorsttzend« der Allgem. Ortskrankenkasse. Unter seiner Leitung entstand auch da» der Stadt zur Zierde gereichende Der- waltungegebäud«. Seinem Scharfblick ist e» auch zu danken, baß er -i« Ortskrankenkassen d« Amüebanptmannlcbaft zz» «in«» v«xbanü« steuergesrtz, da, »ine Steuerhöhung von SV auf 48 v. H. vorfleht, in oritter Lesung angenommen, ebenso La» Branntwriunumosolg'sttz Bei Beratung de» Berrvögnmsteungesetz« wird der Antrag Bernstein (Soz.) auf Steuerbefreiung der Sparkassen mit 198 gegen 13k Stim men der Linken obgelehnt- Lin weiterer Antrag Brr! stein auf
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