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Sonntag, den 26. März 1922 Nr. 73 D« .»r»r'dN«Nch« woUSIrevnd- «klckv»! >e«Itch »II ,!u»nalM. d«r To»» na» kann- und ««»»»»pxltl inanaUI» Wart IS.— dui» »I« HudkSyer im w, 5 aus: »und dl« Po» d«z»,«« °>«v«liahr' «> Mart 33 LS. n'nnolU» Mord II SS «»»»»«»rreit t«lnl<l>ll«ßl. <in!«Ia<n"«un)! im tlmladlan. dürr» der Naum der Iip. Solcr elz^e 2.00 Md., aa». rdni«S.ScWd.. im amM»enTeri . aide"«»e8 - Md.. «u»u5er» I0.- MK , Im?!«t>lamel«U dIePeHIteU«8.—Md., «»»will!» S — Md. P«fti<d«0-S»nl» > Ne ISSS4. N - -K I «»»«i««»^An>«d»« idr dl« »« N«d«M^ «Ich«,»««»« isumm« b» vav-M«^ » Ud« l» d<» »««pläiichlft». »«Um. Sin« i»««ildk »r »ch «akrati», d«r Nrrza«, «m «»„irtrliixa«, I«, somch a» »«ilkmriNr StM, »irt »ich« s«,«d«i, auch nicht« »l« MchHad«tl dir d»r<d Ipnch« auk«a<d»n<n Angela»«. - gLrRtrt-aS« »»^««l ^a,,laadl«r SchrlllilOch« iltmrnlnnnl »k SchNftl«!»», tiiru D«antw»rtun«. - Unl»rdl«lM»»«» t« »«Ichdsl«. I d«ln«d«» lx,«»nd«n d«ln« M>Ipr»ch«. v«l 3ab<>u>gi»«M, und Aondur, aMra «Idall« al» »lchi »««««dael. s«u»ie«schaii»»«a«» ti »a«, LS»»!», v»»«»««, «»I Schwariind»««. « «nihaliend di« ,«Mch«n Bekannfma«h»«s«n der «mkhaupimannschast und b«r Elaalsbehölden IN Schwarzenberg, d«r Sioais- u. ftSdiisckrn Behörden IN Schnieder-, Lößnitz, Neuiiädlel, Vrünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ss werden außerdem veröffentücht: Die Bekanntmachungen der Sladlräle zu Au« und Schwarzenberg und de» Amlsgrrichls zu Aue. Verlag C. M. Gärtner» Aue» Srzgeb. -»mfpr«ch«ri er»« X, »««al, (Amt «u«) «es, Schne«»«r, 1», 0chwar»«,»«r, 1». »rahlanschrlst, e«Efr«m» ela,«ee-«»tre«. ' ' " - 7S. Jahrg. lieber das Vermögen des Ilaarrrnkändlers Karl Oberländer l« Schneeberg wird heul« am 9t. März 1822, vounstlags ' <12 Uhr, das Ksnkursvenabre« eröffnet. Der Privatmann Bernhard Denkert In Schneeberg wird zum Konkursverwalter «mannt. Konkurs ordemngen sind bis zum 1S. April tS22 bei dem Gericht« an.',»melden. Es v Ird zur Deschluk'assung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eine« anderen Verwalters, über die Beil« una eines G äubigerausslhusses und ein'rel ndsn Falles über die in 8 132 der Konkursorduung bezeichneten Gegenwände, lawie zur Pru'ung der augem-ldete» Forderungen auf den 2S. April 1922, vormittags '/,12 Uhr. vor dem un'erze^chnelen Terich.e Termin anberaumt. Mer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Betih hat oder zur Konkursmasse «'was schuldig ist. bart nichts an den Gemein chuldner vcrab eigen oder leisten, muh auch den Besitz der Sache und die Foldeiungen iiir die er aus der Sache abgesondert« Betliedigung beanspiuchi. dem Konkursverwalter bls zum 1V. April 1822 anzeig-m,Amtsgericht zu Schneeberg. Der X. Nachtrag zu unsrer Siencrordnung, der die Bestimmungen liber die Erhebung eines Zuschlages zur staailichen Gewerbesteuer und den Weglall der städtischen Gewerbesteuer und der städtischen Delriebssiciier enthält, ist von der Kreishauptmannschast genehmigt worden. Er liegt 14 Tage lang zur Einsichinahme in unserer Ralskanzlei aus. Aue (Erzgeb ), 24. Mürz 1922. De. Aal der Stabt. Versteigerung in Raschau. Mittwoch, -eu 29. März 1922 vorm. 19 Ahr soll in Raschau ein Pelzmantel meistbielend öffentlich versleigerk werden. Sammelort der Bieter: Sohmuths Gastwirtschaft. Schwarzenberg, den 24. März 1922. Der Gerichtsvollzieher -es Amtsgerichts. Städtische Gewerbeschule Aue i. G. Die Ausstellung der Zeichnungen und schriftlichen Arbeiten sämtl. Fluh- und Bernfskkaffen, prakt. Arbeiten der Friseur» und Maler-Fachklassen, Modellier» und Abgußarbeiten der Gürtler und Graveure ist von Sonntag, den 28. März, bi« mit Dienstag, den 28. März UW, in den Leiten vo» 9 L-» vorm. bi» 12 Uhr mittag» und vo» 2—S Uhr uachm. geöffnet. Sntlastungsfeier Donnerstag, de« »9. März 1922. - Von S—9L0 vorm. Delehrungevortrag de» Herrn Dr. med. Otto Müller: .Di« Geschkechtskrankhelk« und ihre Folgen* (Filmvorführungen). Anschließend: Entlassungsfeier. Zum Besuche der Veranstaltungen werden die Behörden, Freunde und Gönner der Lehranstalt ergebenst eingeladeu. Di« Direktion und dl« Lehrerschaft der Gewerbeschule, Bang, Oberstudienrat, Direktor. SLaatl. Zeichenschule für Textilindustrie und Gewerbe schule Schneeberg. Anmeldungen für di« vsteraufnahm« baldigst erbeten. Anibildung von gelchmr« und stelchneNm« für bas Textilgewerbe, Spitzen und Stickereien. SjLhr. Kursus. Schulgeld 240 Marl. E«»«rbl. Abteilung bläh» Kursu». Schulgeld 36 brz. 72 Mart. Satzungen gegen 2 Marl Gebühr. Ansuahm«: Mittwoch, d«a 19. März, früh 8 Uh » Schneeberg, am V. Januar 1S2S. Dir Sett»»^ Streiflichter. —l. Die politische Bilanz der vergangenen Woche ist so schlecht, daß ein kleiner Posten auf der Passivseite gar keine Beachtung gefunden hat: der neue Naud deutschen Gebietes am Weichselufer. Es handelt sich zwar nur um ein paar Dörfer. Aber früher war uns jeder Zoll der Baterlandserde heilig. Jetzt aber sind wir großzügiger geworden. Die geraubten Gebiete im Osten und Westen sind schon so gut wie vergessen. Sich wegen der Bauerndörfer am Wcichseluser auszuregen, lohnt nicht. Ein paar offizielle Krolodilstränen, dann ist auch dieses Kapitel geschlossen. Die Entscheidung der Votschafterlonferenz, die entgegen dem Gutachten des Grenzsestsetzungsausschusses der Interalliierten getragen worden ist, widerspricht dem klaren Wortlaut des Friedensvertrages, nach dem Deutsch land den Anspruch auf einen Zugang zur Weichsel hat. Aber was widerspricht nicht alles dem Friedensvertrag?! Wie war es z. D. mit Oberschlesien? Bald werden wir vom letzten Akt dieses Dramas hören, dem Schiedsspruch Lalonders, Wer die Sache verfolgt hat, zweifelt nicht, dass er zugunsten der Polen ausfällt. Das Aufgebot stellungs loser Minister und Staatssekretäre in der deutschen Kommission wird als zweiter Sieger nach Berlin zurückkehren. * Neber Genua kommen unterdessen tröstliche Nach richten: Die deutsche Delegation wird aus 80 Mitgliedern bestehen, sie werden im Hotel „Eden* und Hotel „Bavaria* wohnen. Herr Rathenau führt an. Die Japaner kommen mit 100 Delegierten, die Engländer mit 110 usw. Die ganze Riviera wird von bummelnden „Staatsmännern* wimmeln. Auf unsere Kosten schließlich. Bei dem Dollarstande von 330 ein teurer Spaß. Daß für uns etwas anderes herauskommt als immer wieder bezahlen, glaubt wohl nach den letzten Er- fahrungen selbst Dr. Wirth nicht mehr. * Russische Gegenwünsche, die wir erhoffen, werden uns nicht nach Genua begleiten. Das geht aus einer Auslassung des Moskauer Regierungsblattes „Prawda" her- vor, die sich mit der Konferenz von Genua besaßt. Das Blatt weist darauf hin, daß die Meldungen deutscher Telegraphen- agcnturen, die bolschewistischen Vertreter seien von ihrer letzten Verhandlung mit der deutschen Regierung „äußerst zu'rreden" nach Moskau zuriickgekchrt, ein glatter Unsinn ist. Wir stehen vor der Tatsache, schreibt die „Prawda", daß die Ver- tret?r des neuen Deutschlands sich einer noch räuberischen und noch schamloseren Politik angeschlossen haben, als die Politik, die von den Vertretern der Kaiserlichen Negierung in Brest gegenüber Rußland getrieben wurde.* Ob die „Prawda" im Recht ist, können wir nicht beurteilen, denn die Verhand lungen sind ebenso wie alles andere Wichtige natürlich unter „Geheim" geführt worden. Den Minister Rathenau be zeichnet die „Prawda" als einen Mann, der so klug und listig sei, daß er sich selbst betrügen werde. Hier hat das russische Blatt wohl so unrecht nicht. * Rußland wird mit Deutschland also in Genua kaum an einem Strang ziehen. Auch da hat Poincare gut vor- gearbeitet. Daß sich Frankreich und England nach außen hin gut vertragen werden, ist sicher. England muß einfach, und das Unglück Deutschlands ist noch immer der Boden gewesen, auf dem sich die beiden feindlichen Brüder fanden. Daß sie feindlich sind, daran zweifelt wohl niemand niehr. In Paris kann der General Lastelnau in einer Kammerrede kaum verbergen, daß sich Frankreich- Rüstungen auch gegen England richten, und im Londoner Unterhaus spricht der Luftschiffminister Guest da von, baß London und England darauf vorbereitet sein müßten, der Gefahr eine» Luftangriffs zu begegnen. „Bei dem letzten Angriff auf London, meint Guest, hätten die Deutschen 38 Flugzeuge verwendet. Tamal» wären 32 000 Mann für die Verteidigung der Hauptstadt nötig gewesen. 3» Kukürrkt mürb»» «i»«» solche» Ausritt vielleicht vau 300 Flugzeugen Bomben in einem zehnmal größeren Gewicht und mit wenigstens vier- bis fünfmal größerer Sprengkraft abgeworfen werden. Der Minister, so schließt der Bericht, wies schließlich darauf hin, daß die Franzosen weit stärkere Luststreitkräfte als England besäßen.* Das ist eindeutig. Wie ost werden sich Lloyd George und Konsorten im stillen Kämmerlein die Haare raufen, weil sie die Entwaffnung Deutschlands zugegeben haben. Soviel Waffen, daß es das europäische Gleichgewicht wenigstens einigermaßen halten konnte, hätte man ihm doch lassen müssen. Zu spät, Herr Lloyd George, das Unheil nimmt seinen Lauf. „Der allgemeine Wrltsriede ist ein Traum", sagte General Castelnau und setzte mit der verblüffenden Un- geniertheit des Franzosen hinzu: „wenngleich die Franzosen überzeugte und ernst« Pazifisten furd." Ausgerechnet die Franzosen. Gegen die Politik a la Eastelnau kann das französische Proletariat nichts machen. Das sieht jetzt sogar ein so kouragierter Internationaler wie der Minister Fellisch em. „In den Sicgerländern verspürt man nichts von Wrlt- revolution, und er habe die Ueberzeugung, hätte Deutschland gesiegt, dann hätte es auch bei uns keine Revolution gegeben", sagte -Fellisch in Plauen. Bedauert er nun, daß wir nicht gesiegt haben und die Revolution bekommen haben, oder freut er sich darüber? Wir nehmen zu Gunsten des Ministers das erstere an. Denn Schwachsinnige macht man doch nicht zu Ministern, wenigstens in Sachsen nicht. Was würde übrigens wohl eine Umfrage im Volke über dieses Thema für einen Erfolg haben? Ob es noch viele Leute geben wird, die unserer Niederlage froh sind, für die, rathenauisch nusgedrückt, die Weltgeschichte ihren Sinn verloren hätte, wenn die deuschen Truppen siegreich durch das Brandenburger Tor gezogen wären? Was bedeute! die Finanzkontrolle? X. Wie ein roter Faden hat sich durch alle Auslassungen der Feind- bundpreffe in den letzten Wochen die Forderung der Aufrichtung einer Finanzkontrolle in Deutschland gezogen. Jede, auch die geringste Er» leichternng, die man uns angedcihen lassen wollte, sollte durch eine „Garantie" unterstrichen werden, die, wohl gemerkt, nicht nur im Weigerungsfälle, sondern auch bet offensichtlicher Unmöglichkeit der Erfüllung, zu Zwangsmaßnahmen Anlaß geben sollte. Nun hat die Neparationskommiffion ihren Machtspruch gefällt, und der bat selbst die Pessimisten übertroffen. Ein eisernes Netz mit engen und engsten Maschen, das allmählich immer enger gezogen, schließlich jedes Wirt schaftsleben in Deutschland ertöten muß, wird uns aufgczwmwen. Was bedeutet aber die Kontrolle, die das Ziel darstellt, das sich unsere Feinde jenseits des Rheins gesteckt haben? Es müssen alle gesetzgebe rischen und Derordnuugsmaßuahmen, die auf Grund der getroffenen Entscheidung der Reparationokommission verhängt werden, dem Wie- derherstellungsauoschuß sofort mitgeteilt werden. Das will nichts anderes besagen, als daß unter allerlei Vorwänden, wie wir sie ja leider aus der Erfahrung der letzten Jahre kennen, Einblick in die ge heimsten Winkel unseres Wirtschaftsleben verlangt wird, daß kein Ab schluß mehr, kein Plan mehr zustande kommen wird, ohne daß das Ausland davon Kenntnis erhält. Damit bört jedoch jeder Schutz vor ausländischer Konkurrenz auf, ja sogar Fabrikationsgeheimnisse sind nicht mehr sicher, jenseits unserer Grenzen geachtet zu werden. Hinzu kommt, daß über die Ausführung der Maßnahmen steuerlicher Art, die zur Realisierung des vorgcschriebenen Programms ausgestellt werden, zwischen Delegierten der deutschen Regierung und der Nepa- rationsksmmission verhandelt werden soll. Die Miedergutmachungs- ausschuß wird dann durch den Garantieaurschuß rin« ziemlich um fangreiche Kontrolle ausüben lassen, damit er jederzeit über die Aus führung der Steuergesetzgebung, namentlich aber über den Eingang der Steuern Rechenschaft ablegen kann. Dadurch ist der Repara» tionskommissio» das Mittel in die Hand gegeben, um durch alle mög- lichen Schikanen eine Nervosität ohnegleichen in da» deutsch: Wirt schaftsleben hineinzutragen. Bor Ungerechtigkeiten nnd Härten ist niemand mehr bewahrt, da man sich das Recht vorbehält, Deutsch land nötigenfalls aufznsordern, die notwendigen Maßnahmen zu er greifen, um festgestellte „Mängel* abzustellen und Entscheidungen zu treffen, falls nach Bewilligung einer angemessenen Frist nicht die als genügend erachteten Maßnahmen rrgrisfen worden sind. Unter diesen „Entscheidungen* sind natürlich Grwaltmgßnahmm oder gr- waltsame Eingriffe zu virstehen, mit denen «infach gegen Privat« wird vorgegangen werden können. Was ferner dir Kontrolle der Au»aakeu»«rmiud«rnno anbetrisst. ko ist kierMr im AvrU «in« R». vision des Ausgabenbudgets vorgesehen, und außerdem «ird vem langt, daß bis zum 30. April das Projekt einer inneren deutsche» Anleihe vorgelegt und in das Studium der Bedingungen für di» Auflegung einer äußeren Anleihe eingetreten werden soll. Durch diese Pläne kann letzterhand natürlich nur erreicht werdens daß die Inflation, die bereits heute eine ungeahnte Ausdehnung an genommen hat, weiter vermehrt und dir deutsche Valuta noch tiefer in das Ehaos Hineingetrieben wird, in dem sie sich zum Teil schon befindet. Daß auch durch die Steigerung der Preise und die neue» Steuern, die letzterhand immer wieder abgemälzt werden, die Ent wertung des Geldes auch weiterhin ihren Lauf nehmen muß, da» zeigt ja mit völliger Klarheit jene andere Forderung der Wiederher stellungskommission, die verlangt, daß der Ertrag der neuen Steuer» sich unmittelbar der fortschreitenden Geldentwertung und der Zu nahme der Verschuldung des Reiche» an die Neichsbank anzupass«» habe. Dabei soll diese aber vom Reiche unabhängig gemacht wer den. Auf die Lösung dieses Rätsel» kann man mit Recht begierig sein. Schließlich ist auch noch von Maßnahmen gegen Kapitalflucht und Devisenhinterziehung in der Note der Reparationskommission bi» Rede, ohne daß auch nur mit einem einzigen Worte darauf hing«, wiesen wurde, wie solche Maßnahmen in der Praxis sich mich wirklich ausnehmen sollen. Eine Fülle von Widersprüchen ergibt sich als» aus den neuen ungeheuerlichen Forderungen des Feindbundes hin. lübtlich d-r Finanzkontrolle, di« Deutschland aufgezwungen werden soll. Aber die "Garantien*, die man fordert, sind letzterhand nur di« deutschen Sachwerte, d. h. die deutsch« Industrie, die man leistungs unfähig machen, zum Teil vernichten und deren etwaige lheber- blsibsel man unter d-n Foindbundstaaten verteilen wist. Da» ist dir Weisheit der Finanzkontrolle letzter Schluß. Die Prüfung der Not«. Berlin, 24. März. Heute vormittag AN Ilhr hat eine Be sprechung in der Reichskanzlei stüttgcfunden. Der Gegenstand war die Neparationsnote, die erst gestern abend vollständig hier eingetrof- sen ist. An dieser Besprechung nahmen außer dem Reichskanzler und ocm Außenminister der Neichsfinanzminister, der Rcichsarbeitsmini- ster und der Ncichcschahministcr teil. Staatssekretär Schiffer, der Vorsitzende der deutschen Kriegslastenkommission in Paris, erstattet« den Bericht über seinen Eindruck in Paris und über die Note der Ne- parationckommission. Die Ressorts werden nunmehr in «in« ein gehende Prüfung der Not« an Hand des französischen Textes «i»- tccten. Berlin, 24. März. Heute nachmittag fand im Reichskanzlerhau» unter den» Vorsitz des Reichspräsidenten ein Kabinettsrat statt, ia dem die durch die Note der Neparationskommiffion geschaffene politi sche Lage zur Erörterung stand. Der Reichskanzler entwickelte in längeren Ausführungen im Anschluß an die Verhandlungen, die vor mittags im Nüchskabinett stattgefunden hatten, die Richtlinie» der von der Regierung einzuschlagenden Politik. Der Reichspräsident stellte am Schluffe der Beratung fest, daß alle anwesenden Minister mit den vom Reichskanzler dargelegtrn Richtlinien eiuoerstimden find. Dit Aufteilung Deutschland« kl Sicht. München, 24. März. Der „Bayerische Kurier* und die „Mün chener Neueste Nachrichten* bringen eine Aussehen erregende Meldung au» Frankfu-t a. M. über eine drohende Zerschlagung de» Deutschen Reiches. Danach soll ein angesehene« Mitglied der ReparationskommWon erklärt haben, daß der Einmarsch der Franzosen in Deutschland «nab- wenbbar sei und daß Poincare entschlossen sei, so bald als irgend mög lich ein kurzfristiges Ultimatum mst unerfüllbaren Bedingungen zu stellen, um dann sofort da» Ruhrgebiet, Frankfurt a. M. und di« fogenannie Mainlinie zu besetzen, den Norden vom Süden abzutrea- nen und da» Reich in seiner jetzigen Form zu zerschlagen. England und Italien werden ebenfalls marschieren, aber nicht gegen, sonder» für Deutschland, um zu verhindern, daß Frankreich völlig frei, i» Deuischland schallen und walten kann. Italien werd« wohl bi» Kuf stein gehen, während England wohl in Norddeutschland sein Interes sengebiet sichern will, da es zwecklo» sei, Poincar« d«r Verfolgung s«^ nes giele» entgegenzutreten. Die Teilnahme Englands und Italiens, di« hier als Abwehr g» gen Frankreichs Ueüermachtstellung gedeutet wird, käme auf ein« Be teiligung an der Aufteilung de, Reiche« hinau«. Man sieht, bi« Schuld der Novembsrnnuum» und riefeuhasi avzulchvxUea.