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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192203078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-07
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.03.1922
- Autor
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* ksttkrzekchnen! wcksMhne»! In Mesfi-Dekachsttns st« »Leipziger Volkszeitung* ist zu lesen: „Skun wird der grast« Num- mel wieder loegehen. Wir haben uns früher al» Kinder gefreut mif die vielen bunten Zettel, die wir in den Straßen der inneren Stadt bekamen. Heut« sehen wir andere Dinge, wir sehen die vielen Frem den mit ihren Damen in Autos vom Hauptbahnhof nach den Hobel» sichren und di« Menge Burschen und Mädchen, schwere Kosfed schleppen und fahren. W ir sehen den Zustrom in die Weinstuben und Kaffees und die verkrüppelten Kriegsinvaliden als Bettler am Weg, denen man den Dank de» Vaterlandes versprach. Wir sehen das ungeheuere An gebot an seinen Kissen, Parfürmerien und Scherzartikeln und erinnern un» des Heere» von Arbeitslosen. Aber da» Ausland kauft ja gern; ein VOOprozentiger Prcisaufschlag ist nicht allzu schlimm. Der deut- sch» Proletarier muß ja billig arbeiten, billigerals der japanische. Und womit hat der Ratsch ins Elend, von dem kein Ende abznsehen ist, an- aefangen? Mit dem Unterzeichnen! Unterzelchnen-Debrllll, womit die U. S. P. den deutschen Unterhändlern in Versailles in den Rücken fiel. Di« damals den M U auf Freiheit und Ehre erzwangen und di« sich heute rühmen, kein deutsches Vaterland zu kennen, sie in erster Lini« sind Schuld daran, wenn »der deutsch« Proletarier billiger ar- Leiten muß als der japanische.* * Entsendung von BetrkevsraksmItgllÄern kn den Anfsichtsrat- Der Reichstag hat, wie der „E. D.* s. gt. mitteilte, am 1. Februar den Entwurf eines Geseb.es über die Entsendung von Bettiebsratsmitglie- dern in den Aufsichtsrat in zweiter und dritter Lesung verabschiedet. Nach d:m Gesetz sind die Betriebsräte berechtigt, in die Aufsichtsräte der Aktiengesellschaften, Kommandit-Gosellschnftcn auf Aktien, Gesell schaften mit beschränkter Haftung, Genossenschaften und Versicherungs- Verein« auf Gegenseitigkeit ein oder zwei Betticlbsratsmitalieber zu entsenden, und zwar 2 Mitglieder dort, wo Arbeiter und Angestellte in dem Betriebsrat oder den Betriebsräten des Unternehmens vertreten sind, oder wo der Anfsichtsrat des Untern hmens nach dem Gesell schaftsvertrag mehr als drei Mitglieder zählt, sonst ein Mitglied. So weit das Dctricbsrätegcsetz keine anderen Bestimmungen enthält, baben bi« von den Betriebsräten entsandten Mitglieder die gleichen Rechte und Pflichten wi« die iibrigen Aussichtsratsmitglicder. Sie werden von den Mitgliedern des zum Unternebmen gehörigen Betriebsrates oder der zugehörigen Betriebsräte gewählt, '^o zwei Mitglieder zu wählen sind, kann die in der Minderheit befindliche Gruppe der wahl berechtigten Arbeitnehmer, olso je nach Lage des Falles die Arbeiter oder die Angestellten, die Wabl eines Vertreters ihrer Gruppe be schließen und sich auf diese Weise nor einer Ueberstimmung durch die Angehörigen der anderen Gruppe sichern. Das Nähere über das Wahl verfahren, das binnen drei Monaten cinzuleiten ist, bestimmt der Reichsarbeitsministcr. Die Wahlordnung wird d mnachst ver öffentlicht werden; vor der Veröffentlichung kann daher die Entsendung nicht staitfinden. — llm den Wünschen derjenigen Bergarbeiter Rech nung zu tragen, die in den zurzeit mit geseblichen Aussichtsräten nicht ausgcstatteten bcrgrechllichen Gewerkschaften beschäftigt sind, hat der Reichstag durch eine gleichzeitig angenommene Entschließung die Rcichs- regierung nm die Vorlage eines Geset.es ersucht, das den Bergarbeitern eine im Sinne des Betriebsrätegesehes gelegene Vertretung bei den bergvechtlichen Gewerkschaften gewährleistet. * Arbeiterrückfahrkarten für Beamte. Die Eisenbahn- Verwaltung hat für Reichs- und Staatsbeamte, die aus dienst lichen Gründen außerhalb Ihres Wohnortes beschäftigt werden müssen, die Ausgabe der für den Familienbesuch au Sonn- und Festtagen vorgesehenen Arbeiter-Rückfahrkarten 4. Klasse auch über die vorgeschriebenc Entfernungsgrenze von .100 Kilo meter hinaus zugestauden. Anträge auf Erteilung solcher Fahrkarten sind be' der 2. Abteilung der Eisenbahn-General direktion Dresden zu stellen. * Vorsicht gegen Kohlenwucherer. Dio Nachrichtenstelle der Staatskanzlci schreibt: In den Zeiten größter Kohlennot wird von unverantwortlicher Seite immer wieder versucht, die Kohlenverbraucher maßlos zu Übervorteilen. Vor kurzem ist in Dresden und Umgegend schlesische Braunkohle angeboten und zum Preise von 19 HO Mark für den Zentner abgesetzt worden. Es stellte sich heraus, daß diese Kohle aus Hirsch felde i. Sa. stammte; der vom Reichsrohlenverband festgesetzte Preis für eine Donne — 20 Zentner dieser Kohle betrug seinerzeit 122.50 Mark ab Werr. Gegen die Beteiligten ist die Untersuchung eingeleitet worden. Es kann nicht genug empfohlen werden, vor Abschluß solcher Käufe sich Uber die Preise zu vergewissern. * Die Besteuerung der Presse. Im Reichstagsausschuß für Steuerfragen wurde die Inseraten st euer an genommen. Die Steuer beträgt 1 v. H. fUr die ersten 200 000 Mark des vereinnahmten Entgelts. Es folgen dann stets für die nächsten 200 000 Mark Erhöhungen um K v. H. * Die Teuerung hat im Februar stark Angenommen. Die Reichsindexziffer für Lebenshaltungskosten, die vom statistischen Neichsamt auf Grund der Regelung über die Kosten für Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnung errechnet worden sind, ist vom Januar zum Februar von 1640 auf 1889, also um 349 Punkte ober 21,3 v. H- gestiegen. Mkkuyaf», L. Vkikrß. VeMnMY» Sta-bgemeindw-at». fitzung am 2. Marz. Anwesend sämtliche Mitglieder. Kennt- nis genommen wurde von dem Bericht Uber die Brennholz. Versorgung und von einer Verfügung der Amt-Hauptmann- schäft, nach welcher Mittel, für die keine Deckung vorhanden ist, nicht bewilligt werben dürfen. Genehmigt wurde der 9. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung, Vergnügungs steuer betr. in L. Lesung, di« vom Landesfinanzamt verlangte Abänderung de, Gewerbesteuerordnung, die Erhebung der Ge- meindegrundsteuer auf die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1922 mit 30 Pfg. für die Einheit, der Besoldungsplan für die städ tischen Beamten nach dem Mehrheitsbeschluß des Kassen- ausschusscs. Längere Aussprache, an der Dr. Neef teilnimmt, erfolgt Uber die von der Ortskrankenkasse erstrebte Nieder lassung eines zweiten Arztes. Wegen des starken Wohnungs mangels und der ungünstigen Aussicht aus Baukostenzuschüsse können geeignete Räume nicht bereit gestellt werden. Die Sammlung für das notleidende Alter soll unter der Voraus setzung weitgehendst gefördert werden, wenn die einkommenden Betrüge restlos zur Verteilung durch den Wohlfahrtsausschuß im Orte verbleiben. Eibenstock, 7. März. In der Nacht -um Sonnabend wurde im Fabrikgebäude der Firma Diersch u. Schmidt ein Einbruchs- diebstahl ausgeführt. Die Diebe entwendeten Eeidenrollen im Werte von ungefähr 52 000 Mark. Wildbach, S. März. Hier wurde ein Stenographenverein gegründet. Angemeldet haben sich 33 Mitglieder. Der Vor stand setzt sich wie folgt zusammen: Lehrer Roth, I. Vor sitzender, Lehrer Tröger 2. Vorsitzender, Gemeindevorstand Richter Kassierer, Frl. Gerber Schriftführerin. Schönheide, 7. März. In der Nacht zum Sonnab-nd wurden aus einem Konfektionsgeschäft« Waren im Wert« von einigen Tausend Mark gestohlen. Beierfeld, 7. März. Ratssitzung am S. Mäi^. Anwesend 18 Vertreter, 18 Zuhörer. Die Wahl der Gemeindeältesten und die Woh- nnngsluxussteuerordnung sind bestätigt worden. Die Beschlüsse des Echulausschusses vom 10. 2. 22 wurden genehmigt und zwar die Wahl des Vorsitzenden, ferner stellv. Vorsitzenden und Schriftführers, die Ortsschulordnung mit einer Ergänzung; die Rechnung der Volks bücherei auf 1920/21; Zahlung von 2500 Mk. Miete für das Schul turnen im Kronensaal; Anschaffung einer dritten Nähmaschine; Er mäßigung der Pflichtstundenzahl für zwei Oberlehrer auf 28 Stun den und für die Lehrmittel- und Schulgartenverwalter um je eine Wochcnstundc; verschiedene Bausachen; Ausdehnung der Lehrmittel freiheit auf Arbeitshefte, Schiefertafel, Fibel und Rechenbücher; Ge halt des Schulhausmanns. Lehrer Münch hat sein Amt infolge an derweiter Wahl gekündigt. Den Beschlüssen des Wohlfahrtsausschus ses vom 8. 2. 22 wurde zugestimmt; wegen Errichtung einer Liege halle wird die Klärung der Kosten frühe abgewartet. Zn zweiter Le sung wurde den Steuerordnungsnachtragen über Eintrittskartensteuer, Zuschlag zur staatlichen Gewerbesteuer und desgl. zur Grundsteuer zugestimmt. Der Zuschlag zur staatlichen Gewerbesteuer wird in Höhe von 20 v. H. für 1922 angenommen, dagegen die Entschließung über die Höhe des Grundsteuerzuschlages abermals vertagt. Im Prinzip wurde die Wiederbesetzung der erledigten Kassenexpedienten- stclle genehmigt und werden Vorschläge des Deamtenrates erwartet. Die Entschließung über die von der Polizeimannschaft nachgesucht« Einstellung eines Nachtschutzmanne» wurde vertagt. Das Ortsgesetz über die unentgeltliche Totenbestattung ist genehmigt. Die Be schlüsse des Bestattungsausschusse» wurden gut geheißen; weiterer Erledigung der Vorarbeiten, sowie dem Bescheide des Ministerium» über Erhebung einer besonderen Abgabe wird entgegengesehen. Den Dauausschußbeschlüssen vom 14. 2. wurde zugestimmt. Die Miet festsetzung für die Gemeindehäuser konnte jetzt erst nach den vorlie genden Daukostenabrechnungen und der Erklärung de» Landeswoh nungsamtes erfolgen. Die bisher erhobenen Mietvorschüsse sollen nach dem alten Satz von 7—8 Ml. für den Quadratmeter bis Ende März ausgeglichen werden; vom 4. 4. müssen die neuen vom Landes wohnungsamt bedingten Mietsätze erhoben werden. Die Hausord nung wurde genehmigt und die Ausarbeitung der Kaufverträge, so wie die künftige Hausverwaltung dem Gemeindebaumeister übertra gen. Weiter wurde den Beschlüssen des Wohnungsausschuss» zuge- jtimmt. Gegen die Verlegung eines Teiles des Marktsteiges nach Neuwelt, sowie gegen die Bauflucht und Schleusenfllhrung für die Fortsetzung der Frankstraße sind keine Bedenken zu erheben. Der Er- Achtung eines Heidenhains wurde Unterstützung »»gesichert unter Vorbehalt endgültiger Entschließung nach Vorlage der Pläne. Ein Gesuch um Erlaubnis zum Branntweinhandel im unteren Ort wurde befürwortet. Die Obstbaumbesitzer sollen durch ortsüblichen An schlag zur Vertilgung der Baumfchädlinge aufgefordert werden. Die Beschlüsse des Feuerlöschausschusses fanden ebenfalls Zustimmung; 108 Mir. Schlauch sollen bestellt werden, zurzeit verfügen die Ge meinde über 608 Mir. und die Betriebe über 760 Mtr. brauchbaren Schlauch. Die Gerätcschaften der Gemeinde sind auf drei Stationen verteil! zwecks schnellerer Hilfe für die außerhalb der Ortsmitte ge legenen Gebäude. Die Schulzahnpflege soll nach dem Vorschlag des Schularztes erweitert werden. Zur Durchführung der Sammlung „Mkr»h list' strllen strivillig, H«kstr ausgerufrn wrrben. DK Be» Handlungen mit den Beteiligten zur Besserung und Verbilligung da Milcherzeugung übernahm Vertr. Br. Schmidt. Der Vorsitzende be richtet,-daß in der Siedlungssach« di» Erkläung der Eisenbahn üba dir Wasserabgab« noch aussteht und daß da- Finanzministerium sein» Entschließung über di« Forstlandablaffung davon abhängig gemaM bat. Nach Auskunft der Landessitdlungsgesellschaft ist die Zuschuß frag, ebenfall» noch nicht entschieden, voraussichtlich entfällt auf d«t ganzen Bezirk nur ein Zuschuß für 20 Siedlungen. Di, zuständig« Retchsstcücn haben sich von der Notwendigkeit der Einreihung Beierfelds in Ortsklasse B noch nicht überzeugen lassen, was hier als offenbare Verkennung der Verhältnisse und Zurückstellung emp funden werden muß. Mit dem Teuerungszuschlag von 200 Pro-, der Grundprämir an die Haftpflichtversicherungsgesellschaft „Wilhelms* ist man einverstanden. Die Abschreibung eine» Trennstückes von ei nem mit Wassergrunddienstbarkeit belasteten Stammgrundstück wurde genehmigt. Der Fluchtlinienplan für die Maschleither Straße ist von der Baupolizeibehörde genehmigt worden und liegt öffentlich au». Lem Bauausschuß wurde die Ausschreibung und Vergebung de» Mauerbaues Übertrages. Einem Gesuch um Erlaß der Fußweg, kostensicherung konnte der Konsequenzen wegen nicht entsprochen werden. Ebnfo konnte sich der Gemeinderat zur Uebernahm« d« Pachanliegerleistungen, soweit die Gemeinde nicht selbst Grundstück» eigentümertn ist, nicht entschließen. D«u«hmtgt wurd« «in «ntspr» chender Beitrag. Aus dem Gerichtssaal. Der 43 Jahr« alte Gutsbesitzer Ernst Max Hänel tn Unter scheide hatte am 13. Oktober v. I. die aus der Fürsorgeerziehung». anstalt gschocken entwichenen Zöglinge Reinicke, Siegel und Fran«, von denen er zwei persönlich kannte und wußte, daß sie aus der An stalt entwichen und nicht entlassen waren, bei sich auf- und' in Arbeit genommen und 3 Wochen lang gegen freie Verpflegung und eia wöchentliches Taschengeld beschäftigt. Er ist deshalb vom Schöffen» gerichte Schwarzenberg zu 800 Mark Geldstrafe oder 10 Tagen Haft verurteilt worden. Seine dagegen eingewendete Berufung wurd« von der Strafkammer tn Zwickau verworfen. Der Hund des Schlossers Georg Lurt Salzer tn Beierfeld hatte sich am 19. Juni v. Z. zu einer Zeit, al» die Hundesperre dott verhängt war, ohne Maulkorb in dem Walde in der Nähe des Goß- weilerschen Schießstandes Herumgetrieben und hatte dabei ein Reh ver folgt und es schließlich derart in das Vorderbein und den hinter« Oberschenkel gebissen, daß es zusammenbrach und getötet werden mußt-e Salzer ist deshalb, da ihm ein Verschulden an dem freien Um- berlaufcn des Hundes traf, vom Schöffengerichte Schwarzenberg weg« Zuwiderhandlung gegen das VichseuchengcsH und das Jagdgesetz zu 180 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Die von ihm hiergegen em- gewendeto Berufung nahm er wieder zurück. Kandel, Industrie, Volkswirtschaft. 2 - - - - ——- - L 8 Sächsische Emaillier- und Stanzwerke vorm. Gebr. Guücht^h A.-G. in Lauter i. Sa. Bei einem Warengewinn von 6 402 863 Ml. (i. D- 4 461 616 Mk.) ergibt sich in 1921 nach Abzug der Unkosten von 4 991 681 Mk. (3 276 028 Mk.) und der Abschreibngen von 708 800 Mk. (495386 Mk.) ein Reingewinn von 788909 Mk. (766 393 M.), einschließlich des Dorttages von 65 393 Mk. (57 771 Mk.) und einer Mietscinnahme von 18 435 Mk. (17 517 Mk.). Es sollen 20 v. H. (wie i. V.) Dividende auf die Stammaktien und 8 v. H- auf die Vor zugsaktien verteilt werden, während 61909 Mk. al» Vortrag bleiben. Die Beschäftigung sowohl in Aluminiumwaren, al« auch in den Erzeug nissen des Preß- und Schweißwerres war das ganze Jahr hindurch unbefriedigend. Zn das neue Zahr ist die Gesellschaft mit einem befriedigenden, in Emoillewaren mit einem starken Auftragsbestand eingetrcten; die bisherige Entwickelung fichnt ausreichende Beschäf tigung für längere Zeit. Die Bilanz verzeichnet Bestände 13 981733 Mark (7 264 233 Mk/). Außenstände 10 065 267 Mk. (5 220 570 Mk.), Kasse usw. 477106 Mk. (1217 076 Mk.) und andererseits Lieferanten- Forderungen und Anzahlungen 10 582 532 Mk. (l. V. Buchschuld« 5 644 083 Mk.), Bankschulden 4 373 647 Mk- (0 Mk.) und verschiedene Verbindlichkeiten 2 542 734 Mk. (2 629 267 Mk.). 8 Bing Werke vorm. Gebrüder Bing, A.-G. in Nürnberg. Nach dem Prospekt über 37H Mill. Mk. neue Aktien sind sämtliche Betrieb, und Tochtergesellschaften zurzeit gut beschäftigt. Für 1921 könne mit der gleichen Dividende wie im Vorjahre (18 v. H.) gerechnet werden. Kirchliche Nachrichten. Lauter. Donnerstag den S. März. Durch Vermittlung des Zweig vereins des Evaneglischen Bundes kommt die Armeniermissiona rin Frl. Lisa Reyer wieder nach Lauter. Die Gemeinde kennt di« Missionarin. Sie war 1916 im Winter bei uns und fand großen Anklang bet allen. Nachmitag 8 Uhr soll in der Kirche ein Mis sionskindergottesdienst stattfinoen, abends 8 Uhr ebenfalls in der Kirchs eine Misflonsstunde gegeben werden. Beide Male spricht die Missionarin über: Christliche Miffionsarbeit unter den Arme niern. Die Büchseneinlagen sollen die Not der Armenier mit stillen helfen. Die ws^ßs Frau. Sag, von der Isenburg, erzählt von Ober!. L. Bach, Schneeberg. (Fortsetzung.) Schnell nahm einer aus dem Rucksack ein TDpfchen, «-irre Tüt« oft kleinen Vogolelern, goß Wasser aus einer Flasche in den Topf, iegte dis Eier behutsam hinein und hielt das Töpfchen über seine Lampe. Ais das geschoben -u-ar, hob der Gesang wieder an: Kirppcl, klappe!, klöppel, klippel, Nimm a noch a größer Tippe!, Hünig, Rum im Wasser nei, — Hei, dar Grog wind schmecken feil Klippel, kl-appel, klöppel, klär — Wulln mr ober klöppeln fix! Der -wette Lampermmsel nahm aus seinem Rucksack einen größeren Tops: B'asser, Nmn, Honig kam hinein und hielt ihn über eine Lampe. Nicht lange dauerte es, da summte es in den Töpfen, va ging der Gesang der Musel wieder los. Klippel, kloppe!, Wp;Ä, klopp — Hvrcktl wies smnmt im Ufcntopp! ZwNfe !s, de GvistersNvnd — Draußen ömlt a schwarzer Hanid! — Klippeln, Klappeln, Klöppelei, Satt, dr Spuk is schu vrbei! Eine Pmsse folgte. Die klöppel flogen nur so, der KWppelsack wurde minder gedreht. Auf einmal fingen sie wieder an: Klippel. N-. ppel, klöppel, Plapp, Na im reißt ds Klippeln ab! Fertig ist dr seidig Schleier! Fertig sei de Zessigeier! Klippele, Klapplq, Klöppelei, — Hei, nub -w-u!!n nrr lustig sei! Sie trugen den ^loppeitack wieder auf den Tisch. Der Schleier ^undo Knstgsreckt attr^chlrhon, mit don tlrinen PwschhänÄen gkatt restrichcn, s,... ss«, . . . jein! Sie ttatsthtcn in i.e Hände. ,Za, di« Winseln können was!* „Nm, über los!" wieder nahm «in Fetsigdi aus dein Töpfchen, zea einen Becher so .oral, wie ein Finger hut aus der Manteltasche, aes; den Decher roll 0 -a und schlürft« ihn sch-nnmzelnd. Das Uosne Ei wurde - ä t and appetitlich verzehrt. ^Ein Decher Greg, om Zoisigei, — oi war das ne Schmauserei!* sprach einer von ihn« uva rg dal-ei näher an das Kanapee. 9lasch sprang er zurück und sprach: „Hei, "ut Friedel ist erwacht, Hot HL« Ana«» apf m-s tackt." Ml« «m-n «oh«, ße « sich und sprachen: „Friedel komm und stell dich fein, mit in unsern Ringol- rethn; wollen huldigen erst dir, eh' -wir gehen fort von hier.* Nasch ordneten sie sich im Kreise um das aufgestandene Friedel, fingen an zu Hüpfen und sangen: Lasset schwenken uns die Hütek: Dreimal hoch dem lieben Friedel, Sogen, Glück und Sonnenschein soll tn ihrem Leben sein! Dreimal hoch dem lieben Kind, dem wir jetzt zum Angebinde daß es unsrer mag gedenken, «inm goldnen Löffel schenken. Dabei zog der oberste Mickel, 5er «inen Holdnen Knopf am Kragen hatte, einen goldnen Lössel aus seiner Tasche, reich!» ihn Friodol und sprach: „Wer den Löffel an den Munh, dringet wird alsbald gesund! Nimm ihn hin, vorwahr ihn gut, er kann bringen großes Gut!* Er klatsclie in die Hande. Alle Musel kleideten sich rasch an, eilten Mm Schiebefenster: ,Lsbe wohl, wir müssen gehn! Leb« wohl! Auf Wiedersehn!' Kangs vom Fenster herüber und — weg waren sie. Finster di« Stube. Es war ja noch nacht. Friedel suchte das Kanapee auf, wickelte sich in di« dick« Decke und schlief bald ein. Fest schlief sie. Endlich emvachde sie. Zm Ofen krackie das Feuer. Großmutter batte di« Morgensuppe bereits fertig. „Ei, Friedel, du wolltest «inhoizen, dis Morgensuppe kochen und schläfst nin 8 noch! Schnell, wasche dich, dann wollen wir imsor« Suppe verzehren. Zch muß an dis Arbeit und du gehst dann in den Wald Holz lesen. Di« weiße «atze. Ziidmn sich Friedel wusch, klopfte es. Großmutter öffnet« di« Haustüre. Do: schwarze Kasteirmann war wieder da. Die Groß mutter wollte ihn abweiscn, aber er kam herein wollte sehens wie wert der Schleier fertig mar. Großmutter deate den Klöppelsack .auf. „Gi du -nwme Güte!" rief sie, ,der Schleier ist abgeschnitten, wor mog das getan HubenEin großer Dogen Papier, zu-ammen- gefaltet zu einer Tasche, lag oben auf .dem Ktöppellock. Groß mutter vffnete die Tasche. Da lag der weiße Schlei« fix und fertig fein geglättet vor ihr. Der Küflcnmr'n jubelte: „Fein, fein! Hab mir» gedacht, daß in der Nach, w eu Menschei» richn, Helfer ihre tun." Er griff nach dem L .,leier, dann wiederholte er zappelnd: Fein, sein! Heute wird d.r mein!" Großmutter hob den Schleier tn die Höhe, um ihn mit der Ell« zu messen. Da lag imter ihm «in kleine« goidner Lüfstl. Evnut«» Staun«. D« «Humann gM rasch nach dem Löffel. ,Holt, nein! schrie Friedel, aber die Groß mutter hatte schon die Hand darauf gelobt, faltete den Schlei« wieder zusammen, legte ihn mit dem Papi« und Lössel auf den KWppelsack und schob denselben auf di« hinter» Dischecke an di« Wand. „Henk kehrt GMck «in kn euer Haus!* sprach der Schwarz«. ,Lier, ich zahle 100 Gulden für den Schlei« und 80 für den Löffel. Schlag ein, Großmutter! Sieh, der ganze Beutel voll Silberstücke ist dein. Gib mir das Papier mit dem Schleier und dem Löffel!" Großmutter überlegte. Friedel erfaßte Großmutters Hand und sprach: „Nein, nein, Großmut!«, »rein! Gib ihn nicht Herl* „Dinnm« Kindl* sprach der Schwarze „kennst nicht Heu Wert de» Geldes! Bist noch zu .. , .* Da sprang «tn nur omgelehnter Fensterflügel auf, «in« w^ß« Katze saß tn einem Sprung auf dom Äsch. Si« machte feurig- grüne Augen, fing an zu fauchen, -zischen, murren, wurde größer immer größer. Jetzt war sie so groß wi« in der Mühle der Ketter» Hund. Auf einmal erhob sie sich, zielt« nach dom Kastemnann, duckt« sich ivi«der nieder zum Sprung und... Da faust« der Schwarz« mit seinem Kasten, d n Guldensäck in der Han», zur Türe hinaus. Stuben- und Haustür« platzten zu. Großmutter und Friedel standen noch immer sprachlos unweit de» Tisches. Da wurde dk Katz« wieder kleiner und kleiner, fing an freundlich zu schnurren, sprang vom Tisch herab, ging langsam auf Friedel zu und strich traulich schnurrend mit hoch aufgerichtetem Schwanz« an Friedel» Kloid» hin und her. Da bückte sich Friebel, streichelt« die Katz« ,Fku, Metz«, kennst mich wolst?' Miau, miau! -war ihrs Antwort. „Das wor reckt, daß du den bösen Schwarzen vertrieben hast! Du kriegst I» Schälen Milch dafür.' Großmutter erholte sich nur lanfam non dem Schrecken, «nkb sich sagt« sie: ,Mr, Friedel, was man alles noch «riebt! Da» grenzt nahe an ein Wunder. Komm, wir wollen un» auf» Kanapee setzen, da erzählst du mir, «ras honte nacht geschehen ist." Ja, Großmutter, das kann ich nicht erzählen, ich glaube, ich' hab« all« nur geträumt und weiß es nicht mehr genau.* van» fing sie ab« doch an brockenweise zu «»Mem Endlich sprach die Großmutter: Jetzt riegeln wk kst» Han» kitte zu und lassen ni-nmand mehr Heroin und Houk nachmittags wenn di« Dämmerung vintritt, schleichst du dich mit dom -Schleie» fort und wenn Lu dich nicht fürchtest, trügst du ihn hi-nau» an den Ort, den dir die wcißtz Frau genannt hat. Aber komm, nnsv» Supp« wird kalt.
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