Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 02.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192203028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-02
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.03.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
—»»Nr» ....... k-z '^WWVVNst», «mrst «ud Wissenschaft. Marinolata", S»lbrt» M. würde. IFO Ich-, 2-w Uh» Lvorch^ ^oo ich-. 1^0 Ich». roo rq» »U.W. Smit« 2 Zwönitz I allgemeinen Zuftie-enhalck P. Gehlert. S. Klaffe (A.-Bez.). Aue S — Hartenstein 2 (Zwönitz) Schirsobe-g S — Wbcroda 1 (Hartensteck») Schwarzenberg, 1. März. Städtevimdihenter. W. Shake- fpeare: -Der Kaufmann von Venedig". Daletzt 4. Klaffe. Aue 4 — BcckrfeD 4 (D. f. L.) Jugend (A-Bezttt): Auerhammor —' Eibenstock (Aue) auch bildnerische Leistung des Vortragenden. Bok der Zuhörerschaft mit» den Veranstaltern des Menüs hat sich Dr. Seyfarth ein gutes Andenken gesichert, das ihn wahrscheinlich auch in Lammend« gelt« wieder einmal nach Aue rufen wird. verdandsfpirl- am S. Mirz 1V22. 1. Klaff«. Lötznitz I — Aue 1 Dauter) Beierfeld 1 — Schneeberg 1 (Grünhatch Lauter 1 — Bernsbach 1 (Aue) 2. Klaffe (A- Löhnttz 2 — Stbenstock 1 ( Hartenstein 1 — Aue 2 (Langenbach ÄvuZerte, Thsalek, DergnSgungea. «. Schneeberg, 1. März. Der ev.-luch. Iünglingsveretn veranstaltete am vergangenen Sonntag im Sonnensaale einen Familienabend. Wie alle früheren Veranstaltungen des Vereins, war auch dies« sehr gut besucht, trotzdem der Verein diesmal mit Rücksicht auf di« Teuerung einen höheren Ein trittspreis nehmen mußte. Die Veranstaltungen des Iüng- kingsvereins sind in der Regel immer für einen guten Zweck, sodaß eine eventuelle höhere Einnahme auch wiederum solchem zugute kommt. Die jungen Leute, die sich im Iünglingsveretn zusammengetan haben, um sittliche, religiöse und allgemein» bildende Bestrebungen und edle Geselligkeit zu pflegen, die der Jugend von heute so bitter not tun, bringt seit Jahren zu seinen Familienabendsn einige Theaterstücke zur Auf führung, die von den Mitgliedern meist gut gelernt und ein- geübt, auch gut zur Vorführung gebracht werden. So war es auch diesmal. Geboten wurde reichlich. Zur Aufführung kamen vier Theaterstücke, nämlich das erzgebirgische Volks» stück: -De Drieder", -Der Noßdieb von Fünsingen" von Hans Sachs (eine köstliche Satire), das Lustspiel -Sieben und sechs ist dreizehn" sowie das erzgebirgische Lustspiel -E dieser Traam" von Hans Siegert. Die Stücke wurden flott, manch mal etwas zu flott, gespielt und ernteten den wohlverdienten Beifall. Dazwischen trug der Posaunenchor des Vereins choralartige und ernste Lieder in ziemlich einwandfreier Weise vor. Der Vorsitzende des Vereins, Pastor Helm, der zu An fang herzliche Worte der Begrüßung an die zahlreich Er schienenen gerichtet hatte, konnte am Schluß auch ein erfreu liches finanzielles Ergebnis des Abends festelleu. Turnen, Sport «n- Spiel. «S»-ige Beklag« de« Srzardiraikb« DolkLsreuud«». ungekünstelten gusammenmdcKrn der Alemannia-M nicht gewachsen. Sollt« -ics« Form -er ?lle mannen Bestand haben, so kmur man mit frohen Micken dem Endergebnis der diesjährigen Meisterschaft ent gegensehen. Di« Tove schossen Halblinks 4, Mitte 2 und Halbrecht» I. Der Schiedsrichter Liebers, B. f. L. Schneeberg versah sein Amt Mr Beveure wurde in Halle obgchalten. Der 1. Vorsitzende Hädicke be grüßt« die außerordentlich zahl «ich Erschienenen. Seine hochinter essanten Allsfichrungen galten der Existenzfrage der Vereine, die bet Len jetzigen Verhältnissen und dem riesigen Spielütttted sehr schwer zu kämpfen hätten, st> daß von einer Nentobilität bei dem hohen - " von Westüeutsch- te er und stellte fest, daß -er und sich gern fllr «in bessere» m aber nicht vi« zweijährige Langenbach 2 — Schn. 3u Grünhain — Laut«: ( P. Gehlert. Spiel-Ät tu Fr«ge kommen, fandero «ine kürzere Spielzeit. Herz liche Worte -e» Danke» galten der Presse für ihre Unterstützung. Al» Ort -er Herbstvsrb«mdstaaung wählte man Magdeburg gegen Chemnitz^ Weiter beschloß man, daß im Mrchinderungsfalle -es Kreis- Vorsitzenden bei -er Devbandsvsrstandssitzung sm Slellvert» ter ent- fandt werden kann. Dagegen verwehrte man dem Dau-Athletik-Aus» schnßvorsitzenLen Sitz »md Stimme kn Gauvorstand. Die vom Dor- stmrü beantragte Kopffteuer von 3 Mark setzte er kn Laufe -er Mr- Handlung auf 2 Matt zurück. Für diesen Antrag stimmten S74, so daß 74 Stimmen an -er Zweidrittelmehrheit fehlten. Nach nochma- lig« Aufnahme de« Antrags wurde er in der Fassung angeiwmmen, -aß zunächst 1 Matt am 1. April und die andere Hälfte nur im Do -arfsfalle erhoben werden soll. 8 IW erfichr auf Eintrag «ine wesend- liche Aenderung und lautet in seinem ersten Teil: Dia basten Mann schaften eine« Kreise» tragen unter sich -i« Meisterschaft de» Kreises mw. Sieger ist dlejerrige Mannschaft, die nach Beendigung aller Spiel« -le höchste Punktzahl erreicht hat. Eine Reih- von Satzungs änderungen wurde vorgenommen. Besonders ist wichtig ein den 8 68 der D.-F.-D.-Satzungen betreffender Antrag zn 8 58: Beim Dsr- «nswechsel wird -i« Sperrfrist vom Tage -cs Austritts aus dem alten Verein berechnet. Die sportlich« DÄätlgung von D.-M.-B.-De Mitgliedern in anderen, nicht dem D.-M^B.-D. angeschlossenen Ber- bänden wird untersagt. Dsm Antrag auf Au^ebung des Iukk-Spiel- verbot« wuv-e die Dringlich^it versagt. Die Gau-Jugenda-nsschllsse erkannte man als selbständige Dsrbandsbehörde an. Ein Vertreter zum Verbandstag kann höchstens 1S H»isher 7) Stimmen von nicht wehr al» 10 (bisher L) vertreten. An«, 1. März. Sportvevei« MAnannia-Aree besiegt Sturm- Beierfeld mit 7:y, Halbzeit 2:6. Obgleich man an einen knappen Sieg der Alemannia glaubte, so kommt doch dieses Ergebnis sehr üb-rraschmrd. Alemannias Elf war in einer guten Form. Ein äu ßerst brillantes Komüinattons- und Stellu.ngsspiel, wie man selten zu sehen bekommt, war den Alemannia-Leuten eigen. Einen Spieler hervorhebcn, hieße die anderen zurüLtzhen. Dcch ist nicht zu ver leimen, -aß Mitte rmd vor allem Halblinks in ausnahmslos guter Form war, rmd letzterer nicht weniger als 4 Tore auf sein Konto buchen könnt«. Nicht zu vergessen sei auch -er Tormann, welcher in den kritischsten Momenten Herr -er Lage war. Obwohl die Daler- selvLr Mannschaft sich re-lichs Mühe gab, das Ehrentor zu erzielen, und überhaupt ihre gesäurte Spielweise gut war, so war sie doch dem Sonnabend, den 4. März Gau Vorstand ssltznng im Kaffee Georgi in Aue. Beginn ö Uhr. Punkt 1: Protest Lößnitz im Spiele gegen D. f. L. am 12. Februar. Geladen werden Spielführer beider seits mch Schiedsrichter. Zerrgen können auf eigene Kosten gebracht werden. Dom selben Spiele werden geladen: Tormann von Lößnitz und Hans Röder. Pimlt 2: Aufstellung der Pokalmamrschast für das Tony'« Shy lock war etn Meisterstück, ganz wundewoll dt Mim»k und Spiel. Nicht minder gefiel uns der kleine ita lienische Lausbub Peppo des Frl. Gmünd; «ine lustige über mütige Dam« von rechtem Schnitt war auch Portio (Frl. Ohlrau). Aber, »t» schon gesagt, schön« einzeln« Scherbe». Dr. Fröbe. Schwarzenberg, 1. Mürz. Im Kirchenkonzert am Sonntag singt das Leipziger Vokalquartett drei geistlich« Gesänge vo» unserm Organist Schiffner, die neben anderen Schtsfnerscheu Lhorliedern auch schon von einer Anzahl bedeutender groß- städtischer Kirchenchöre gesungen werden. -ME»— laus mtt der atemraudende» Hast Shakespeare'scher drama tischer TechnM Die Theaterlettung, die sich angesichts unserer Bühne damit eine schwierige Aufgabe stellte, gewann. Aber zu welchem Preis! In vierzehn akkurate Scherben zerbrochen lag die wildschöneForm des Meister» da und -klagte über ver loren« Schöne.* Ehedem hatten mir ein Spiel ohne Prospekte, diesmal Prospekte ohne Spiel. Wahrhaft künstlerisch — eine Metsterleistung fllr diese Bllhne — breiteten sich venedianische Gaffen und Ansichten aus Lagune und Kanal vor uns aus. Fleiß, Geschick und künstlerisch« Tätigung unseres Bühnen- Meisters hatten das ihrige getan. Aber was vor dem sich abspielte, war kein Drama, sondern eine Flucht einzelner Am, 1. März. Zn gemeinsamer Veranstakdmg bot -er G»- Devein Aue nnü -ie Sektion Aus -es Deutschen uv- Oeflerreichifche« Alpenoevem» vergangenen Sonntag einer sehr "" ch erschienenen Zuhövsrschaft «inen LichSnt-orvorttay. Dr. Vorsitz ende des Sportausschuss«» im Ski-Verban emen alpinen Sommer-Äi-Kur» in den Stubaier und über eins Kletterfährt durchs Karwendol-Gebirge. 3» ansprechender, launiger, humorgewürzter and doch sachlicher Weise schilderte -er Vortragende -ie Vorbereitung und Durchführung eines Eki-Lchr- ganges <mf -en Gletscherfeldern. Guts, sttbstaufgenommene Photo» ergänzten di« an sich schon anschauliche Schilderung vorteilhaft wch versetzten -le Beschauer vollends in die erhabenen Regionen ewigen Schnees und Eises. Von großer sportlicher Leistung -es Redner» und seiner damals am Kurse teilnehmeichen Gattin gäben -ie Bilder berc-des Zeugnis. Der zweite Teil -es Vortrages behandelte ei» S. Klaffe (B.-Bez.). Bernsbach 3 — Grüuhai-n 3 (DciersoM Vv lAl Beierfeld L — Johanngeorgenstadt 2 (DriinhoSn) 1XX> Uhr. H«g th acht in sein« Arbeit« ganz sei« eigenen Weg«. Auf korrekt« Wteo«gab« der Natur verzichtet er. Er stellt groß« und Hoh« Anforderungen an bi« intensiv« Mitarbeit d«» Beschauer», und wer die» vermag, wich bald herausfinden, daß auch dieser Künstler ernst zu nehmen ist. Zunächst wlrd ja mancher Besucher mit den Gemälden -Herbsts, -Morgen" und -Di« Quelle" keinen rechten Bescheid wissen, inde» bei näherem innig« Eingehen sehr viel« Reize entdecken, welche allerdings auf einer ander« Seite lieg«« al» auf der bloßen Wiedergab« de» Natureindrucke». Di« klar« rein« Bergluft atmen wir ft» dem vo« Sonnenschein Lbergoss«- aeu „Dergkirchletn^ in der Schweiz von Siegfried Mackowsky. Groß und fiel gesehen ist ferner da» Bild -Die Manno lata", wel ches ebenso wie sein -Wintrrtag bei Geising" im Erzgebtr« von dem Können diese» Künstler» «in sehr beachtenswerte» Zeugni» gibt. Alfred Thomas bringt zwei reizvolle Stilleben, bei den« e» dem Beschauer nicht so leicht wird, welchem er d« Vorzug geb« soll, demjenigen mit dem -blau« venezianisch« Glas" oder dem mehr in stärkerem Kolorit sich ergehenden „Feldmohnstrauß". In seinen Landschaft« ist «r der Maler de» Naturet»drucke» in bestem Sinne. „Der Herbsttag ftn Großsedlitz« Echloßgarten", -Die Drücke" und zwei weit«« klein« ungemein reizvoll« Landschaften ver- vollständlgen sein« Kollektion. Ueb« allem der Zauber von Lust und Licht und intime« seelische» Erfassen. Dasselbe gilt auch von seinen Aquarellen, von welch« di« beiden weiter« Sommerlaud- schaften an erst« Stelle genannt sein wollen. Die Aquarell« von Birnftenael tragen wied« mehr einen dekorativen stilistischen Lharoktsr, ohne dadurch an ihrer künstlerischen Qualität etnzubußen. Besonders bestechend wirken die Blumensträuße. Hegenbarth ist wie in seinen Oelgemälden bei seinen Aquarellen bestrebt, nicht in ausgetretenen Bahnen zu wandeln. Reichtum d« Ide«, kräftige Färb«, Komposition und Nythmu« sind auch hin die treibenden Kräfte. Ts sei auf -Im Hubertus" und -Dl« Familie" besooders hiugswieseu. Die weche Fra«. Sage mm ber Isenburg, «zählt von Obstt. E. Dach, Schneeberg. (Fortsetzung.) -Nnn ja, einen Schlei« soll ich klöppeln, dazu noch aus weißer Seide. Weiße Schleier habe ich schon in meiner Jugend geklöppelt; ich glaube, solche Klöppelbriefe iwch auf dem Boden in mein« Truhe zu haben, aber Seide, Seide!" jo sprach die Großmutt« Frau Eöla Stein. „Geh doch zu deinem Spihenherrn nach Hartenstein, der wird weiche haben oder dir welch« versorg«. Geld haben wir doch", riet Friedel. -Ich will es versuch«." Sic ging, kam aber leer zurück. Schwarz« Seide gab e» in Hartenstein, ab« keine weiße. Sie sei sehr teuer und würde hier nicht gewünscht. Was tun? Leinenen Klöppelzwirn nehmen, da würde der Schleier zn schwer, baumwollen« war nicht kostbar ge nug für Freifrau Friddi von Isenburg. Da kam am andern Tag ein Eilbote, frug nach Cola verwitwete Stein, wurde zum letzten Hause gewiesen und brachte eine gutver. schnürte Schachtel von einem Annaberg« Kaufherrn. Man wunderte sich, da ja nichts bestellt worden war. Allein er erzählte, Freifrau Friddi von Isenburg habe den Inhalt bestellt, bezahlt und gefordert, die einliegende Seide hierher durch einen Erpressen zu schicken. Das sei hiermit geschehen und « empfehle sich freundlich. Großmutter und Enkelin sahen verwundert einander an. Man öffnete, köstlicher zarter Seidenkloppelzwirn mit der Bitte, möglichst iu drei bis vier Wochen den daraus anzufcrtigenden Schleier zum bewußten Baum zu bringen. Der jetzt gebrauchte Kläppelsack war freilich zu schmal,' ein neuer wurde gestopft, 2 Ellen breit. Liu Klöppelbrief, Ellen breit mit neuem feinem Mrsster wurde in Hartenstein auge fertigt. Freudig giny die alte Mutter a die Arbeit. Allein sie wollte sicht recht vorwdttsgchen, die Breit: und die Feinheit des Musters waren die Ursache; wenigstens 4 Ellen lang sollte er werden und st» brachte täglich nur etwa 3 Zoll fertig. Ihre Augen hielten die an haltende feirre Arbeit nicht aus. «Ich werde nicht fertig, ich werde nicht fettig!" bangelte sie. Da kam mit einem schwarzen Mantel bekleidet ein weißbärtiger Kastenmann nnd bot Scheren, Messer, Ringe und dergleichen Dinge ' feil. Friedel wünschte sich eine sÄöne Perlenhalakette und Großmut- ! ter kaufte sie für einen Gulden. „Li", meinte der Händler, indem er den blanken Gulder» besah, -die Mutt« scheint reich zu sein. Solche Geldstücke sieht man selten, nur in Schlössern bekommt man mitunter welche". Dann besah er sich die feine Spitze auf dem Klöppelsack rmd meinte: Diesen Schleier kaufe ich sofort, ich zahle 100 Gulden, in vierzehn Togen komme ich wieder hier durch, hebt ihr ihn mir nur auf! Bei mir ist ein solcher bestellt. Die Gräfin von Fischberg will «inen". "2!ein, nein", wehrte die Großmutter, er ist schon versprochen!" -Ach was, ich komme wieder, wir werden einig". Damit ging er. Im ganzen Dorf Stein wurde von dem feinen Schleier gesprochen, deo die alte Löla klöppelte. Darum kam nach einigen Tagen im Gräfin vam Schlosse Stein und forderte erst höf lich, bann abe. immer dringlicher, baß der Schleier nur für sie ge- arbettet werd«. Großmutter erklärte, daß «r für di« Fretiu mm Isenburg bestellt uud von derselben auch di« Seide geliefert wor den sei. -Ach was", meint« die Gräfin von Gein, „eine solche Frefin gibt es gar nicht mehr, wer weiß, wer sich dafür ausgegeben Hot, denn die Isenburg ist doch schon längst zerstört." „Nun, wir werden ja sehen", meint« Großmutter, „ich will ihn nur erst fettig machen". Der Sanfte Heinrich. Der Weg von Stein nach Wildbach wird fast unmittelbar hinter Stein links vom Walde begrenzt, während rechts noch ein hochein- gezäuntes Gelände mit einem herrlichen Neubau an ihn herantritt. Sobald rechts de» Weges der Wald auch beginnt, neigt sich der Weg bis zu einem im Tale zur Mulde fließenden Büchlein abwärts. Eine steinerne Brücke führt jetzt üb« die Wäffulein und gleich darnach hat d« Weg eine beoeutende Steigung. Sie wird vom Volksmunde der „Sanfte Heinrich" genamtt. Woher der Name? Die Sage erzählt verschiedenes. Glaubhaft erscheint folgendes: Wulf von Isen, Inhaber der Isenburg, hatte einen Forstwart, Heinrich genannt. Er war ein baumlanger kräftiger Mensch, der es mit jedem Bären und ähnlichem Getier aufnahm. Vom frühen Mor gen bis in die späte Nacht durchstreifte er den Wald. Gern hielt er sich hier an der Steigung des Stein—Wildbocher Weges auf. Das hatte seinen Grund. Don der Isenburg nach Stein führte ein ge- mauer ter unterirdischer Gang, der an manchen Stellen äußerlich unmerkliche Ausgänge hatte. Hier, wo das Bächlein rauschte, war unter der damals nur hölzernen Drücke ein solcher Ausschlupf. Iu diesen trat er gern, wenn die Natur stürmte, wenn er des Weges kommende Personen beobachten, oder Bären, die hierher zur Tränke kamen, beschleichen wollte. In seinem langen Barte, mit seinen feu rigen Augen und seinem großen Wolfshunde sah « zum Fürchten aus; aber er hatte ein gutes Herz, tat niemand weh und griff ost Hel- send zu, wenn ein Gefährt schwer beladen den Berg hinauf wollte. Tierquälerei, Unrecht, konnte « nicht leiden. Wie aus der Erde gewachsen trat er rasch auf einem rohen Frchr- mann zu, der sein Zugtier unbarmherzig mit der Peitsche hieb, faßt« ihn an der Schulter: -Greif selbst ins Rad, sonst wirst du die Peitsche fühlen!" Heinrich griff auch selbst mit zu. Kam ein Schie- böcker schwer beladen, so schob er oder zog vorn, bis die Höhe erreicht war. Seines milden Gemüts halb« nannte man ihn den „sanften Heinrich". Und die beschriebene Wcgsteigung, an der « ost helfend oder auch zürnend erschien, erhielt seinen Namen und behielt ihn auch, nachdem er längst entschlafen war. Die Eltern Friedels, Brrmo Rauschmann und seine zweite Frau Katharine hatten wohl vernommen, daß ihr Friedel ein ganz«« Körbchen, manche sagten sogar einen großen Tragkorb, voll Silber gulden von einer Weißen Freifrau erhalten hätte, und erschienen ei nes Tages in Stein bei der Mutter der verstorbenen ersten Frau Naus.hmanus, also Friedels Großmutter. Sic waren sehr freund lich, fragten, ob Friedel nicht wieder mit nach Wildbach gehen und dort bleiben wolle. Allein Friedel schmiegte sich an die Großmutter und sagte: ,Mcht wahr, ich bleibe dir dir? Ich muß doch Milch in Wildbach holen, in den Wald geh« Holz lesen und noch vielerlei verrichten helfen". „Frreilich", sagte die Großmutter, „ich brauche dich, du bleibst bei mir. Aber hole aus deinem Körbchen deinem Beter eine Hand- ! voll Gulden. Er wird sie sehen wollen und brauchen". j »Io, ja", fiel Brun» Rauschmana «tu, -zeige si« mir, ich glaube noch gar keinen gesehen zu haben. Bring« lieb« gleich ü« ganz« Korb, damit wir uns auch mit freuen können". „Das geht nicht", sagte die Großmutter, -wir flud einmal red», gefallen mit dem Legegulden, das Guldenkörbcheu darf niemand au» greifen, auch ich nicht, nur Friedel, sonst ist di« Herrlichkeit zu Ende". Friedel ging in die Nebenstube und brachte soviel Gulden, wie ihre rechte Hand faßte. Bruno machte groß« Augen, al» «r die blan ken Silüerstücke sah. „Da, nimm sie alle", sprach Friedel, -b» hast jetzt wenig ver dient, wirst sie notwendig haben". Hastig griff ihr Bat« darnach, ließ auf dem Tisch st« kling«, zählte, es waren 80 Stü^ steckt« sie ein. -Hast du noch viel?" „Ich weiß es nicht, ich darf fk nicht zähl«". „Also hast du unzählige", scherzte ihr Dater; -stH, stell! ein «t» ches Mädel! Nun verwahre sie nur gut. Ab« wir muff« mm gehen. In der Miihle wollen wir gletch Mehl mttnehmen, »ob dann machen, daß wir wieder heimkommen". Sie gingen. Als sie zrrr Haustüre hinaus warm, sprach seine Frau: „Bist dumm gewesen, das Mädel mit dem Korb voll Geld solltest du unbedingt mitnehmen. Die Sache mtt dem «ngrttfm ist sicher nur eine Lüge". . . » - . . Er tröstete: „Wir können ja wied« heretngehm u»d str Heck«". Iu der Mühle wurde ein Viertelzentner Mehl gekauft. Dir Frau nahm ihn in ihren Tragkorb. „Aber wir trinken «st einmal," sprach Brunos uud trmdig wurde im Schweizerhaus eingekehrt. Es dunkelte, als sie den Heimweg aatraten. Im Wald« war « schon finster. Da sprach Nauschmann zn seiner Fram „Du hast das MM io» Tragkorb zu tragen, ich gehe leer. Ich werd« gleich mm dem Hauf« Rollholz hier am Wege — cs ist Windbruch — mir ein statte» Stück ausfuchen-mrd mitnehmen. Unser Holzvorrat kann'» gebrauch«". „Wie du willst", sagte seine Frau. Er tat es. Schweigend gin gen beide neben einander. Jetzt war« sie am -Sanft« Heinrich". Rechts und links I oher Fichtenwald. Es war fo fiast«, dcch st« «w- and« kaum sehen konnten. Plötzlich rief Katharie: -O weh, mein Trag korb ist furchtbar schwer geworden. Ich kann ihn kaum noch fortbttngen. Nimm ihn mir ab! Wirf das Holz hin!" „Dumme Gans, ein Biertelzentn« Mehl ist doch nicht st> schm«. Das Holz nehme ich eben mtt". Sie waren noch keine fünf Schritte am Berg« hdnm, do sagt« Bruno: „Das Holz muß grün sein, es ist bleischwer". „Jetzt hat mich jemand mtt eiskalt« Hand über» G«flcht g» strichen", rief zitternd seine Frau. -Und bei mir sitzt ein schwarzes Ding auf d«o Stamm, Ich «erßk ihn weg", antwortete er. Aber cs ging nicht. Der Stamm lag wie angebunden auf fein« Achsel Jetzt fühlte er ganz nahe an seinem Obre, daß etwas atmet«. Angstschweiß rann von seiner Stirn. Da faßt« ihn etn« Hand ft» Genick. Er hörte sagen: ,F)u willst ein Vater sein, und verstößt dein Kind! Jetzt willst du es wiederholen, da» Kirch willst du nicht, nur sein Geld. Weißt du, wieviel ein Kind wett ist? Mehr al» all« Schätze der Erde. Wer ein Kind ärgert, dem wird etn Mühlstein an den Hals gehängct. Die schwere Last wird ihn erdrücke». Dmmm erdttukt ich dicht" , v. ..." >. »alstbt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite