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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192203014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-01
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.03.1922
- Autor
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'WW *ch« H» NmchGL « sich»« «M «k «L G» Penftock oder Rente angewiesen fink mit Speise und Trank zu bewirten. Wohl all« Teilnehmer hoiben von dam würdig verlesenen Abend und aus den -ohloeichen Absprachen den Eindruck mitgenommen: Gin Doll, da» fich in seiner Größe geschah kann tief sich beugen, aber nicht «tergehm Lößnitz, LS. Febr. Hn den Geschäften de» Konsum- »«eins, der Buchhandlung Mühlhausen und dem AnstallattonsaeschSft Hartwig sind dl« Pläne für das projek tierte Freibad zu jedermanns Einsichtnahme ausgestellt. In einer demnächst in Aussicht genommenen öffentlichen Der- sammlung soll das Projekt noch ausführlich behandelt werden. Schönheide, 28. Febr. Der seit ungefähr 14 Tagen ver mißte Bohrer Büttner ist auf dem sogen. Hammergokel er- hängt aufgefunden worden. Schwermut dürste den Bedauerns werten in den Tod getrieben haben. A Konzerte, Theater, Dergsüguugea. Aue, 28. Febr. An die Epielplanänderungen bei den Lheateraufführungen der Vereinigung der Kunstfreunde durch Mitglieder der städtischen Theater in Chemnitz haben wir uns nachgerade schon gewöhnt. Es war also nicht gerade ver wunderlich, daß gestern an Stelle von Gerhart Hauptmanns »Rose Bernd" in letzter Minute angeblich wegen Erkrankung einer Schauspielerin das dreiaktige Schauspiel »Wettlauf mit dem Schatten" von Wilhelm von Scholz trat. Mit dem Tausch konnte man vielleicht insofern zufrieden sein, als man einen Begriff davon bekam, was die modernen Bühnen dichter den Nerven des Publikums alles zumuten. Die Nacht nach einem solchen Stück schläft man in wachem Fieber — weit und ungehört ist der Atem, der diese Szenen werden ließ und durchweht. Auch der Expressionismus im Drama hat sein« Hintertreppe. Dorthin hat sich Wilhelm von Scholz' Be gabung verirrt, als er sein Drama von Hellseherei, Mystik und Gedankenübertragung schuf. Selbst naive, für alles Mystische empfängliche Gemüter können sich nicht darein finden, daß es einem Nomanschreiber gelingen könnte, durch seine suggestive Kraft dem früheren Geliebten seiner Frau alles das vollbringen zu lassen, was die Handlung des Romans aus macht. Das Werk kann im besten Falle als literarisches Experiment, im schlimmsten als spekulative Sensation für die heutige, für alles Uebersinnlkche leicht empfängliche Generation betrachtet werden. Es ist abzulehnen, auch wenn es als schrift stellerische und theatralische Leistung geglückt ist. Die drei Rollen fanden in Heinz Pabst als Schriftsteller Dr. Martin, Frieda Schrantz als Bertha und Karl Noack als der Fremde vollendete Darsteller. Jede einzelne Rolle war eine seine psychologische Studie. Sichtlich ergriffen und benommen waren die Zuhörer von den Geschehnissen auf der Bühne, die, fern liegend von den Ereignissen des Tages, eine Stimmung auslösten, di« mit Unterhaltung nichts gemein hatte. Schwarzenberg, 28. Febr. Vorigen Mittwoch hat Frl. Hildegard Wild feuer ihre reife Kunst in den Dienst des Wissenschaftlichen Vereins gestellt. Der außerordentlich große Zuhörerkreis bewies die Wertschätzung, welcher sich die Künst lerin in unserer Stadt erfreut. Zunächst wurden einige kurze Gedichte von Ed. Mörike und von Goethe (u. a. »Rastlose Liebe") zu Gehör gebracht. Zu ihnen gesellten sich drei einem Biedermeierstammbuch des 19. Jahrhunderts entnommene anonyme Gedichte. Dem weichen, wodulationsfähkgen Organ Frl. Wildfeuers liegt diese zarte Lyrik vortrefflich. In» 2. Teil des Vortragsabends wurden größere, gewichtigere Dichtungen geboten. Die beiden tiefernsten Melodramen »Der Heideknabe" von Friedrich Hebbel und »Die Wallfahrt nach Kevelaar* von Heinrich Hein« begleitet« Art. Margaret« NM- feuer feinsinnig am Flügel. Schiller» »Verschleierte» Bild zu Sais" und Jul. Wolffs »Aus Sturmes Not" verfehlten ihre wuchtige Wirkung nicht. Der letzt« Teil hatte ein vorwiegend heiteres Gepräge. Genannt seien der humoristisch morali- sirrende Gellert und Heinrich Seidel, der Verfasser von »Lebe recht Hühnchen" mit seiner reizenden Erzählungskunst. Den beiden Künstlerinnen sei für de» gebotenen Genuß unser wärmster Dank ausgesprochen. Sbdr. Kunst und Wissenschaft. 1 Au«, 28. Febr. Di« Kunstsurstellung nenn Dresdener Künstler im Stadthaus« ist auch diesmal in eine größere Abteilung für Gc- mälde und rin« räumlich beschränkter« für Graphik, Zeichnungen und Aquarelle geteilt. Artur Bär wandelt auf den Pfaden des rein malerischen Eindruckes, wovon wir in den Gemälden „Sonnenflecken", „Frühinastag" und „Wüstenbrand" einige recht beachtenswerte Be- wetse seines Können» feststellen. Zn Richard Birnstengel» Landschaften drückt sich ein unverkennbares Streben nach persönlichem Stil aus und es ist bet seinen jetzigen Arbeiten interessant zu beobach ten, wie der Künstler sich bemüht, die Natur zu überwinden. Aber diese Art, die eben dir seine ist, verleiht seinen Landschaften einen gro ßen, erhabenen, ja feierlichen Eindruck. Dies tst besonders bei der „großen Frühlingslandlchast", deren Vorwurf der sächsischen Schweiz entnommen ist, der Fall. Eine gesteigerte Verklärung spricht aus ihr, zudem eine vornehme dekorative Wirkung. Ebenso die „kleine Früh- lingslandschaft" und „das winterliche Bergland" sollen in dieser Be ziehung nicht übergangen werden. Den nackten Menschen in Grazie und Bewegung hat sich G « o rg G e l b k e als Maler und ebenso als Graphiker zum Vorwurf genommen. Er gibt seiner Fantasie ein« un erschöpfliche Anregung, um seiner Freude am Fließen der nackten Glieder in Licht und Farbe freien Lauf zu lassen. Ein sehr be achtenswertes Stück sind die „Rennenden", nicht minder der Tanz um den Strahl. Hier läßt er, den Nachtsaltern gleich, einen lautlos tau- melnden Flügelschlag in den Tanzenden erstehen. Da» Dämmern, welches den Lichtstrahl umgibt, webt einen Mantel um die Glieder der geschmeidigen Tänzerinnen. Zn dem Gemälde „Unter alten Wei- den" verkörpert sich der Ausdruck der Ruhe. Ucberall bei Gelbke sym bolisches Erfassen von seelischen Schwingungen und lyrisches Empfin den. Ein Künstler ganz eigener Art ist Josef Hegenbarth. Ueber seine Arbeiten und denen von Alfred Thoma» wird noch zu berichten sein. Die Ausstellung birgt so viel Schönes und Sehens- wertes, daß niemand versäumen sollte, diese seltene Darbietung in Augenschein zu nehmen. Sie ist täglich bis 8. März von 10 Uhr vormittags bis S Uhr nachmittags zu besichtigen. Aos den Parleiso. Dresden, 27. Febr. Etwa 800 Parteifunktionäre der M. S. P. D. aus dem 4., 5., 6. und 8. Reichstagswahlkrcis nahmen Stellung zur Haltung der Reichstagsfraktion bei den Steuerfragen und zur Frage der großen Regierungskoalition. Nach einem Bericht der „Dresdener Volkszeitung" wurde eine Resolution gegen sechs Stn.unen angenom men, die das Steuerkompromiß verurteilt, die Erfassung der Sach- werte fordert und die Unzufriedenheit mit der Neichstagsfraktion bei der Behandlung dieser Fragen ausspricht. Ferner wurde ein Zusatz- antrag angenommen, der bei der Lösung des Steuerproblems den Ge danken der großen Koalition ablehnt. Stimmen aus Lem LsfseLre!s. kifenvahn — LaMiMas! — VoWeMrung. Die Dolksernahrung ist das vornehmste Problem unseres Wirt schaftslebens, denn sie stellt «die Grundlage dar, auf welcher sich über haupt das Menschenleben aufbaut. Da wir infolge unserer geschwäch ten Valuta in rationeller Art und Weise vom Auslamde Lebens mittel zu beziehen nicht im Stande sind, so ist es Aufgabe rmscrer deutschen Landwirtschaft und unseves deutschen Gartenbaues daran zu «Snitrn, bi« für die VokksernShrung nMg«n Nahrung «mittel he» vorzubringen. Der Fachmann in dieser Beziehung — mag «r «um in d-icssn kebensmittelspendeiüden Kulturzwemen beruflich oder nur nebenberuflich tätig sein — weiß es vecht wohl, daß nur «ine ratio nell« Intensivierung seine» Betriebe», zugleich sein« privatwirtschast- liche Lag« hebend, diesen Zweck zu erfüllen fähig ist. Um «ine solch» Intensivierung zu bewirken, ist es jedoch nölig, sich jeglicher moder ner Hilfsmittel zu bedienen, weil nur dadurch ein zeitgemäße» und darum rentable» Arbeiten möglich wird. Deutsche Wissenschaft und deutsche Technik haben auch auf diesem Gebiete besonders in den lich ten Jahren wirtschaftlicher Kämpft erfolgreich daran gearbeitet, werb volle Hilfsmittel- neu herzustellen, alte zu verbessern. Wenn ein fol» ck^r Fortschritt auch a>ef dem vein technischen Gebiete landwirtschaft licher Maschinen festzustellen ist, so erkennen wir doch einen größe ren auf dem chemischen Gebiete der Kunstdünger. Schon vor dem Kriege mnßten der deutsch« Landwirt und Darterüxmer erkennen, daß die produzierte. Menge des Naturdüngers nicht ausreiche, di» immer mehr sich ausdehnenden Pflanzenkulturen restlos und besten» zu ernähren. Hautzutnge wär, diese Vflanzenernähvung durch Na turdünger zur Krisis geworden, weil die durch den RUckgaiq der deutschen Viehzucht hervorgMngene Abnahn« de» Naturdüngers «mf fast SO Prozent kairm ein Drittel der Nährstoff« in fich bivgt- welch, nun unsere Landwirtschaft auf ca. 80 Millionen Hektar zur Ernäh rung ihrer Kulturen benötigt. E» ist daher ein wirtschaftlicher Se» pcn zu nennen, daß unsere deutsche Industrie heutzutage dm Stande ist, in ausreichender Menge Nährstoffe für di« Pflanzen au» Mine- ralien (Kalk, Kali, Phosphorsäuve)» und au» der Luft (Stickstoff) zu gewinne» und in Form gut strvubarer Pulver mrf den Markt zu bringen, welche im Verhältnis zu den jetzigen Preisen für landwirt schaftliche Produkte nickst teurer geworden sind, als vor dem Kriege (mit Ausnahme von Phosphorsäuve- deren Roherz, au» Amerika be zogen werden müssen). Aus dieser kurzen, statistischen wirtschaftlich^industr dellen Fu- sammenstellung schöpft der deutsche Landwirt und Gotte »bauer die Gewißheit, daß es ihm möglich sein wird, besonders mit Hilft mtft- vor nwdrrncn Pflanzenernähruna rationell und rentabel arbeiten zu können, sich selbst zmn wirtschaftlichen Nutzen, dem Vaterlands zum nationalen Segen. Dieser Zulunststvmnn würde mich tatsächlich in Erfüllung gehen, wenn nicht leider in käyuscher Beziehung drohendes Gewitterge wölk über unserem Vaterlands aufgezogen wäre. Der Transpott aller landwirtschaftlichen Hilfsmittel und besonders der periodisch wdederlchrende Kunstdünger ist der wichtige Vermittler, welcher durch den Handel die Erzeugnisse der Fabrikation dem Dinbrauchsr erst zugänglich macht. Das Transportmittel des Kulturstaates ist die Eisenbahn, und wir können nicht umhin, einzuschen, daß dieser wich tige Wirtichaftsfaktor in unserem Lande h.ute geschwächt und behin dert dasteht, und dies sowohl durch Magen-, als auch durch Kohlen- manael. Die Derttilung der Achsen zu den verschiedensten Zwecken durch dis maßgebende Stell« ist wohl eine schwierige statistisch rech- § nerischs Aufgabe, ü!>er dennoch muß bei derselben das Prinzip wal ten, daß für den Transpott lebenswichtiger Dinge ausreichend ge sorgt werden muß. Denn was nützt es, wenn im allgemeinen Hmi- del und Industrie Transpottgelogenhotten eröffnet werden, auf Kosten der Lebensmittslerzeregung, durch welche allein die lebendige Mcnschenkraft erhalten bleiben kann, welche Handel imd Industrie httvorruft und erhält. Der Kunsddüngerttanspott ist hier vor allen Dingen zu berücksichtigen, da ohne denselben die landwirtschaftliche Produktion auf ein Minimum reduziert werden würde. Diese jedoch scheint immer mehr in Gefahr zu geraten. So wurden zum Beispiel " den Stickstoffdüngerwerkcn im September nur 87 Prozent, im Okto ber 45 Prozent und im November gar nur 29 Prozent der zrrm Ab transpott bestelltt-r Ware nötigen 15-Tonnen-Wagen zur Verfügung gestellt. Riesige Mengen bestellter Waren (co. 200 000 Tmmen Stick stoffdünger) harren des Abtransportes, und besonders dir Nichtan lieferung von Stickstoff bis zum Frühjahr, würde fiir di« Landwirt schaft einen hatten Schlag, für das deutsche Volk oinon unersetzlichen Verlust bedeuten. Durch solche Erwägungen aber muß es der deutschen Regierung klar zum Bewußtsein kommen, in welcher Lebensgefahr das deutsche Valk durch Toanspotthemmnisse schwebt. Die Aufgabe der maß gebenden Stellen ist es, hier schleunigst Whilfs zu schaffen, und voll Zuversicht auf die Tatkraft der Regisvung^ blickt ernst, ober doch hoisnungsfüuttlg das deutsche Valk in die nächste Zrckunst. Dr. phn. Schmidt. Dor hundert Jahren. Wir dringen in zwangloser Folge allerlei Lesens- w«rtes aus dem Vorgänger unseres Blattes, dem von Earl Blei in Schneeberg herausgegebenen Gemeinnützigen Srzgeblrgischen Anzeiger für alle Stände, d« wöchentlich erschien. „E. V." XI. Anzeigen. Oeffentlicher Daick. Indem ich mich verpfllchtet fühle, allen den «blen Menschenfreunden in Schwarzenberg, sowohl im wohllöbl. Treis- und Eriminalamte, als auch anderen vornehmen, humanen Personen, so wi« auch in Pöhla, besonders Pfsilhammer, Deyerfcld und Lauter, meinen durch den unglücklichen Brand zu Mittweida Key Chemnitz am 20. Dee. vorigen Jahres m»t verunglückten Anverwand- ten, di« von meinem Vater selbst alten unbehülflichen Greis einst- weilen ausgenommen worden sind, zur Erleichterung ihrer trauri gen Lag« durch mich so gütige Unterstützung zufließen ließen, im Namen dieser Unglücklichen den ungeheuchelsten Dank zu sagen, be gleitet mit dem Wunsch, daß sie die Vorsehung vor ähnlichen Un glücksfällen beschützen möge, wage ich zugleich auch noch fernere aus- wärtige woblthätig gesinnte Herzen hierdurch um einige milde Bei träge für diese Unglücklichen zu Wiederanschaffung ihres vcrlohrnen Handwerkszeugs, zu ersuchen, um dieselben wieder in Stand zu set zen, einigermaaßen sich ihren nothdllrstigsten Unterhalt verschaffen »u können, für welche allbewlesene herzliche Theilnahms und Humani tät ein dankbare» Andenken seyn wird. Di« Edlen, welche sich hierzu geneigteft fühlen, bitte ich, ihre milden Beitrag« an mich Endesgenannten gütigst zu übersenden. Schwarzenberg, den 8. Febr. 1822. Landvoigt, Kretsamtscopist allda. Eine ziemlich große Tabak-Rappirmaschine, wenig gebraucht nnd km guten Stande, ferner eine Q"antirät schön geschnittener Fenster- kcheiven steht um billigen Preiß zu verkaufen; wo? tst zu er- Uchrea io der Exped. d. Anzeigers. Auf dem HammrrzuPöhla sollen d. 2. März d. I. 80 Paar verschiedene schöne Gattungen von Tauben an den Meistbietenden oer- fieigert werden; welches Liebhabern hierzu bekannt gemocht wird. Pöhla, d. IS. Ftbr. 1822. Erbketen. Da» leit drey Jahren von mir begründete Leselnstitut pr Schulmänner und Freunde de» Schul- und Erzichungswesens, be ginnt mit dem 1ten April l. I. seinen vierten Lursus. Da nun meh- r«r« wackere und würdige meiner Herren Amtrgcnosscn, — (bereits aus drei Inspektionen) sich dafür interessieren', so erbiete ich mich, »och einige in dasselbe aufzunehmen. Diejenigen, welche den Wunsch zur Aufnahme hegen, habe» sich daher baldigst in portofreien Briefen s an mich zu wenden, und sich dann der Ncsointion und des Näheren zu «rwartigen. Im neuen Cursus nun zirkulircn neben der zu bc- »ahlenden allgemeinen Zeitung fi r Deutschland» Nolksschullchrcr aufs Jähr'1822, noch f-eundschastlich die früher» Jahrgänge derselben; — di« Litteratur-Zcttung für Deutschlands Volksschullehrer seit ihrem Entsteb-m; — Schriften von Ointcr, Löhr, Salzmann, Stephani usw., — Pi««», Easuolprrdigtm, Reden usw Auch sind wieder brochtrte Exemplare von meinem edirten ^Lesebuch für die Unter-Classen in Volksschulen" bei mir zu er halte». Schullehrer Nagler in Untcrblauonthal. Todes-Anzeige. Was ich seit 9 Wochen befürchtet habe, ist leider in Erfüllung gegangenl Meine einzige Tochter, meine Freude, meins Hoffnung, mein» güte Wilhelmine ist nicht mehr! der 11. Febr. war ihr Todestag. Wie sehr sie auch außer meinem Hause gelicbct ward, dieses haben die stündlichen nnd täglichen Besuche ihrer Ju gendfreundinnen während ihrer Krankheit bewiesen. Nehmen Sie, hochverehrte Gönner, Freunde, Nachbarn, Mitbürger und dis ganze löbliche Schützenkompagnie meinen herzlichsten Dank dafür gütigst an. Nie werde ich diesen Tag vergessen und immer wird cs mein innigster Wunsch seyn, daß Sie Gott vor ähnliche TrcmcrMc be schützen mögel Schwarzenberg, den 1b. Febr. 1822. Lobegott Wittig. » Zn der hent'gen Nacht in der Ren Stunde raubte uns der un erbittliche Tod sehr schnell unsern Liebling, Carl Eduard, in ei nem Alter von 2 Jahren 1 Monat, am Durchbruch der Backenzähne und hinzugekommenen Siickfluß. Indem wir diese Nachricht unsern schätzbaren Freunden nnd Verwandten mitthcilen. bitten mir nm Ver- scbonnng aller Beileidsbezeugungen. Zugleich fühlen wir uns ver pflichtet, ollen Denjenigen, so uns bereits Beweise Ihrer wahren Theilnahme gegeben haben, unsern innigsten Dank dafür abznstntten, mit dem herzlichen Wunsche: daß Gott Sie lange vor dergleichen traurige Ergebnisse bewahren möge. Burckhardtsgrün und Schindlerisch-Blanfarbenwcrk. am 16. Febr. 1822. Earl Gotth. Mannsfeld und ) Cristian« Friederike Mannsfeld, ) als Aeltern. geb. Hesse. ) Johanne Christiane verw. Mannsfeld ) Johann Christoph Hesse ) als Groß- und > Aeltern. Christiane Friederike Hesse ) Ich bin gesonnen, die Gräscrey in meinem Garten auf ein oder mehrere Jahre zu verpachten; Liebhaber hierzu haben sich deshalb zu wenden an G. F. Rohrlapper in Schneeberg, in der Badcrgasse. 10te». Stück. Schneeberg, den 1. März 1822. Noch rinmal Etwa» über den tollen Hundsbiß und dessen Heilnng. Sonderbar ist es, daß in öffentlichen Blättern immer noch unge wisse Mittel wider den tollen Hundsbiß und dessen tranriacn Fol gen angepricsen und empfohlen werden, die von keiner Autorität hcr- rühren nnd keine Kräfte in sich haben, dem Wnthgift zu widerstehen und solches zu zersetzen, mich nicht allemal zu haben sind, da wir doch, ich wage es zu sagen, mit eignen rationellen Mitteln, dieses schreckliche Gift, wenn solches auch bereits im Körper eingcdrungcn ist, in demselben gleichsam auf eins chemische Art zu zersetzen und zu zerstören, und also unwirksam zu machen, versehen sind, welches Mittel inn- und äußerlich angcwendet, die rauchende Salzsäure ist, mit genügsamem Wasser rs'-dünnt und mit reichlichem Himbeersaft oder gemeinen Syrup vcrseyt, um der Salzsäure die Beschaffenheit mitznthcilcn, leicht in das Blut des mmjchlichen Körpers cinziigehsn, von den Säften aukgenommen zu wtrden, mck> aus dies« Art, da» in dem Körper eiiigedrungene Wnthgift gleichsam noch einzuholen und zu ersetzen, bevor solches noch vermögend war, eine Gehirnentzündung mit der Wasserscheu verbunden, zu bewirken, welches Mittel noch den Dorzng hat, daß auch das llcbermaß oder die Uebersättigung nicht Schaden bringt; indem Fäulniß unser ärgster Feind ist, da durch Fänlniß unsere morschen Hüllen einst vernichtet werden, Säur« hin gegen der Fäulnis kräftig widersteht. Dieses Mittel habe ich vor bereits etlichen 80 Jahren durch Ver gleichung der Zufälle dieser Krankheit, mit denen, den Wirkungen ei nes, diesen ZuMen entgegen gesetzten Mittels, erfunden, und diese» Vergleichungen wegen schon damals zum erstenmal mit einer Hoff nung und Zutrauen angewenöot, die der damalige Erfolg bestätigte nnd bis hierher bey wenigstens 80 Vorfällen, auch bei der Katzen wuth, wo zwei Kinder aus eine schreckliche Art zugerichtet worden waren, vollkommen bestätigt hat, daß auch nicht ein einziges Miß lingen vorgcfaiien ist, als welches Diittel ich nach den öfteren Be stätigungen, die zu selbiger Zeit sich darboten, in dem damaligen Reichs-Anzeiger bekannt machte und die Gründe darzu auseinander setzte. Dieses nchmliche Mittel wider die Hnndswuth, bas ich also be reits 30 Jahre früher schon erfunden, damals, und seitdem mehr mal Key Gelegenheiten darüber geschrieben hatte, erfand vor einiger j Zeit, ohngefähr etliche 20 Jahr später, auch ein Arzt in Italien, wie ! in den L. Z. bekannt gemacht wurde, da aber dabei die Gründe richt angegeben waren, wienach er dieses Mittel erfunden habe? so kann ich nicht wissen, ob bey Erfindung dieses Mittels, wir Beyde einer- ley Ansichten gehabt haben, es genügte mir aber doch, einen bewähr ten Secnndanten zu haben. Nach meiner damaligen Ueberzeugung, nehmlich vor etlichen 30 Jahren, war das Gift der Hundswuth, das eine Gehirnentzündung und die Wasserscheu zu erzeugen vermögend war, als ein thierisches Gist flüchtig alcalischer Art, das dnrch eine flüchtige Säure, also durch ein entgegengesetztes Diittel, am besten und geschwindesten zu ersehen und zu neutralisieren war, es ist auch leicht einzusehen, daß das schwächere und wenige animalische Gift, alcalischer Natur, durch die stärkere mineralische Salzsäure in dem Blut und Säften auf eine chemische Art zersetzt und gleichsam vernichtet wird, wie denn unser ganzes Leben aus chemischen Prozessen besteht. Daß bey der Himdswnth eine Gehirnentzündung statt findet, bs- weißt auch der Umstand, daß ein toller Hund seinen Herrn nicht mehr kennt, für de.: er sich doch sonst ganz ausopfert. Es ist an dem, daß das Wnthgift nicht ein bloßes Alcali ist, sondern nur ein Gift, thierisch alcalischer Natur, es ist aber höchst wahrscheinlich, daß dnrch Zersetzung eines Theils des Atcali auch zu gleich der zweite Theil, nehmlich das Wuthgift mit zersetzt und ver nichtet werde, vielleicht ohngcsähr auf die Art und Vergleichung der Schuhpockcn, als wodurch die Pestpockcn, wovon die Knhpocken auch die Hälfte ansmachen, völlig abgewicsen und verhütet werden. (Fortsetzung foglt.) Dom 28. Februar. Vermischte Nachrichten. Die Bevölkerung der Vereinigten Staa ten Nordamerikas beträgt nach der letzten Zählung 9 Mill. 648,734 Einwohner. — In der »ordamcrikanischcn Stadt Neuyork leben ge genwärtig 10,000 Menschen von Almosen. — Dio Bevölkerung d«r Schweiz beträgt jetzt 1 Mill. 700,000 Seelen. — Der Zahl der Spra- > chen, in welcher auf Veranlassung der engl. Bibelgesellschaft, di« ! Bibel überseht worden ist, beläuft sich schon ans 141. — Zu dem Außerordentlichen des dicßjiihrigcn Winters gehört auch, daß in Rodewald (im Hannöverschen) 7 Störche in ihren Nestern auf den Häusern zurückgeblieben sind. Bei Echneegestöbek jucht«» k« in des Scheunen Schutz.
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