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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192202095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220209
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-09
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.02.1922
- Autor
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»»« fi« «M«, «Mm» V« »«» Wm»«G«<ttM »bamommen. Zw»l Gtädt, (Leipzig und Dresden) hab«. Übe, X Mill. Bewohner, zwei mehr als 100000, fünf mehr al, 80 000, vier mehr al, 20 000, 21 mehr al» 10 000 usp. FÜns Städte haben wend per al» 1000 Einwohner. 2410 Vrt»namen kommen je zweimal, «0 je dreimal, 22 je viermal, 1S je sllnsmal, v je sechsmal, 5 je sieben mal, 2 j, achtmal vor und der Ortsname Hermsdorf tritt neunmal, Her Nam« NeudSrfel zehnmal, der Name Lunnerodors sltzmal und der Kam« Naundorf sogar 14mal aus. , fs Ku«, 8. F«br. Aus de« Bahnhof hatte fich die StreMagr gestern ^verschärft. E» waren nur wenig« Beamt« und Arbeiter «schienen. Der gestern nachmittag abgelassen, Notgüterzug nach Schwakenberg Vbersuhr den Bahnübergang in b« Neichsstraße wiederum bei offe- »er Schrank«. S» lieh sich kein Bahnwärt« sehen. Sin, erneut pattgesunden« Versammlung der Streikenden hat beschlossen, am Streik festzuhalten und kein« Etreikbrecherarbeit zu »«richten. Wie »n» di« Auer Streikleitung mittrilt, war bi» heut« Mittag üb« den Beschluß b« gentralleitung in Berlin, den Streik für br andet zu erklären, noch kein» Nachricht hier «tnge» gangen. Di» Streikenden sind fest entschlossen, auszuharren, bi» ihr« Forderungen sämtlich «füllt find. E» ist also mit der Wieder aufnahme de» Zugverkehr, vorläufig noch nicht zu rechnen. Aue, 8. Fübr. Der Silendrehor Dm kl Wappler au, Lößnitz beging heute da» Jubiläum seiner 25jährigen Tätigkeit bei der Firma Lvdmmm Kircheis. Der Jubilar wurde in üblicher Weif« geehrt und beschenkt. Schneeberg, 8. Febr. Im Dstver-WeMin wirb morgen Donners» tag, Oberlehrer Hoylf«ldt-Au« „Stauens von O. Erler lesen. Die Vorlesung findet im Restaurant „Zur Post' statt und beginnt um 8 Uhr abend* Schneeberg, 8. Febr. Die Werbeabenbe der freiwilligen Gani» tfitskolonue haben sowohl in Schneeberg, wi« in Neustädtel durch ihren überaus reichen Besuch und durch bis Bereitwilligkeit, mit der all« Vereine fast ohne Ausnahme bas gelte Werk unterstützt hüben, gezeigt, baß bi« Notwendigkeit der Hilsstütigkei^ der Kolonne allgemein auerkanitt wirb. An den ncm-sten Coruuagsn werden nm, Mitglieder ber Kolonne in Uniform mit Listen persönlich außer» ovdentliä-e Midslicber werben gehen. Mögen fich rocht viel« ein» zeichnen. Di« dadurch eingehenden Beiträge werben es ber Sani» tätskolonnr «möglichen, in noch weitgehenderem Maß« und ans» gerüstet mit allen Hilfsmitteln durch Gewähruidg erst« Hilf« bei Unglücksfällen, durch Hilfe Lei 'häuslicher Pfleg« und durch Kranken- transporte ber Desamchelt ohne Ausnahme sich nützlich zu erweisen. Lößnitz, 8. Febr. Bei der hiesigen Stabtgirokasse betvugen km Januar die Goldring äuge: 8 204 271,04 M. in 615 Posten, di« Gelb- Ausgänge: 2 726 007^1 Bi. in 542 Posten, die Zuweistmgen tm Fern- ^verkehr: S 510501,OS M. in 559 Posten, di« lleberweisumgen im Fern- Vorkehr: 2 626 500,02 M. in 767 Posten, dis Zuweisungen im Ortsver kehr: 1 108 346,71 M. in 605 Posten, bis llederweisunaen im Oktsvsr- kehr: 1108 346,71 M. in 60S Posten. Di« Gesamtzahl der Din- and Ausgänge betrug SOLS Posten. Das Gesamtguthaben der Kunden am Ddonatsschluß betrug: 8 052 577L8 M. Niederschlema, 8. Febr. Dar SrzgcKrg«.Zmsigve«Al Schlema hielt dies« Tage «ine außerordentliche Hauptversammlung ob. An stelle des verstoßenen, verdienten Vereins«,rstchars Fabrikbesitzer Philipp, wuro, Reaierungs-Bergrat Möck« in OLuwfchlema zum 1. Vorscheinen und anstelle de» seiti»erigen 2. Vorsitzenden Hüttenbirektor Plattner in Oberfchlema, d« Wiederwahl übgelchnt Hotts, Kantor Roth«, ziun 2. Vorsitzenden einstimmig gewählt. Fern« waren noch .««schieden» and«« Punkte, wie Neub^eirlMmg der Wg«, Aufnahme nmr« Verelnsmitglked« «sw. Gegenstand ber Tagesordnung. Anfang März wird der Verein einen geselligen Abend, bestehend m>« gosang- . Uchen und theatralischen Darbietungen und Tanz iw Saal« dos Erz- gebirgijch«« Hof«» in OLerschlsma veranstallen. - >. „ , .«>.i ^ — SlILerstraye. Ani k« v«y<mllen«n Moch« «Estoinv km Lader» tzeVä-ud« der Blütterlein'schen Eu>a!tter?abrik «'m Brand. Der Schaden wirb oivf SO- bi» 25 000 Mark geschätzt. Entstanden ist das Feuer wahrscheinlich durch das Auftaue» »mgosroreiwr Leitung o- ivohre. ' Stollberg. Mn fchwsrvr Unfall ereignet« sich «ttlf d« oberen Mühlenstvaße. In dem Augenblick, ais em Fleiscl)crmviit« mit einem mit einem Pferd« bespannten Schlitten vorbei fuhr, rodelte sein Kind durch den Verbindungsweg und fuhr unter dem Leib« des Pferdes durch. Hierdurch scheut« bas Pferd, und der Schlitten wurde umyewovfen. Dor Fl«isä>ermeist« stürzte heraus und flog mit dam Kopf an «inen Hydranten. Lr wurde bewußtlos vom Platz« getvagem " AnuaS erg. Mii der Ausgabe des Notgelde» erzielte dke Stadt einen Gewinn von 118 921^0 Nivrk durch Nichtvorieguisg von Scheinen zur Einlösung — Hoheustein^krnflthal. Mrrch den Gisenbahnerstreik ^wenden hi« gegen 1000 Tlrbeitor -betroffen, die täglich mittels Dahn »ach und von Chemnitz fahren. " Hohenstein-Ernstthal. Ein mit 14 Personen besetztes Lastmfto des Tolegraphen-Dmiamio Chemnitz ver-'-mglückie im benachbarten Hermsdorf. Das Anto rutscht« die ziemlich steil« Straße hinab, über» schlug sich, wobei zwei Insassen schwer und einige Ächter verletzt wurden. - MlfiBfi M2 d« eA^imgMaBiichAuig« I» Nchmvftm« «nach» s»lg«ttd« «Mwspvvch »-MV 1. «» «ckwtt wird unverzi-slich wieder ausgenommen. 2. Da» ArbeitrverhSltui» gilt vl, «ich» »mteebrmhen, 2. Maßvog*luagm «md Den«-» telkigung«» der «rbettnehmerschast auf Grun- »va «ovgängen wähvenü der Streiktag« dürft» nicht stattfinden. 4. Di» Drob» Leipziger Straßenbahn gemährt mit Wirkung vom 15. vaz«ttb« 1VS1 einen Gtunbeirlohnzuschlag von 2 Mart. Di« Straßenbahner hab«, fich mit 2394 gegen 226 Stimm«« de« Schiedsspruch unter worfen. " Dresden. PrkHeffin VE« von Schvnblwg-W«Md«nVuu» ge boren« Fürstin B«ntl>elm, wohnhaft auf Schloß H«moüors bet Dresden, ist im nal>eM vollendeten 78. Lebensjahr» gestorben In Westfalen geboren und von ihren Eltern streng und schlicht «wogen, heiratet« st« Ivjckhrig den sächsischen D«neval d« Kavallerie Prinz Georg von Schönburg-Waldenburg and t-elbt« mit ihm obwechsÄnb in Hermsdorf und Schneeberg M Krain. Au» ihrer Ehe sdcumnen drei Kinder, die Prinzen Hermann auf Schloß Hermsdorf, Prinz Ulrich auf Schloß Guteborn und Prinzessin Anna «rshol. Fürstin von SchwarAuvg-NrHvl'sbl'dt. Die Hein»goqangene war «in« in weiten Kreisen, bot Hoch nub Niedrige wohlbekannt« Persönlichkeit. " Dreeden. Etwa 500 Erw«rb»loft zogen Sonnabend mittag und« Führung des Kommunisten Frenzel vor da« Ministerialgebäude, nm für ihr» Forderungen zu demonstrieren. Ihre Mflcht, in das Land!agr<cvbäub« einzicdvingrn» wurde vom Pförtner vevciigyt. Sin» Abordnung ging dann mit Frenzel zum Arbeitsminist« Ristau. Vor her hatten di« Arbeitslosen aicf dein Postplatz einen von ihnen provo zierten Zusammenstoß mit der ^li.wi, weil sie versuchten, einem Po- lizeibecunten den Säbel zu entreißen. Da» MiT-isteriglg-däude ist daraufhin, damit weit?« LewaftMigLstt« obgewchrt. «vovdeu können, polizeilich besetzt worden. , ' Del Dollarstand war heute votbürssich 20L " Y— - > -« ! Konzerte, Lhesrer, WerqnLAUnqs«. ! Aue, 8. Februar. Am Montag Abend hielt d« Srz - gebtrgsv«r«in feinen vierten und letzten Hutzci^bend um Bürgergarten ab. Damit bl« Jugend und di« jitngerrn Dkitpliod« auch eimval bas Tanzbein schwingen konnten, war der Aboub Terpstäir'sI gewidmet. Der Besuch war «in sehr guter, doch war dir Saal nicht überfüllt. Munter« Dirndeln und lcbensfvol;« Birrscheu bewegten sich bald nach den Takten von boot Harmonikas, einer Trompete »ich Schlagzeug rmrirler im Kreise. Es wcrr eia schönes lumte» lebensfrtsches Bild. Da» PuppenfpiÄk des «if der Dlrrckzrers« begriffenen Italiener» Giovanni Banbiolani war voll Humor und Komik und gab vk< Stoff zum Lachen. Der Glanz» pinikt de» Aberads war aber unstreitig der Danz der Kimstgr-upps,^ Vier klein« herzige Deckst schnarr (Fri. Rvßl>erg, Hauff«, Schuster und L«ibel) in allerlicÄsten prächtigen Papievki-eitern kamen au» ausveclrt stehenden Kisten hervor urch führten mit KlavieNbegleitung unb Gesaiw einen sein netten Tanz auf. Großer Beifall lohnte dl« Danst-Üer. Der Familie Noßbcvg ist für das Zustandekommen der Aufführung großer Tank zu zollen D« ganz« Abend verlief ia schönster Eintracht unb Hawnoni«. Au«, 8. Febr. Gestern sioievte der Gadcsssdertz« Stenogvaphen- verein im Dersinsheim „?llt-Aue" den Geburtstl^ de» Altmeisters Gabrlsbergrr. Der Vovsitzends hielt «in« Ansprache, In welch« er auf das Leben Gabelsbergers und seins beoerrlende kkrcnst, bi« Stenogra ph'!«, hiuwiso. Der Kcherkranz hatte fick in freundlich« W-üse zu üi«- >« Feier «ingefundvn und brachte viel« sein« Lied« zu Gehör . Gro ßer Beifall wurde den Mitwirkenden zu Teil. Gemeinsam« Desöng« unb Klavlervorträgs u-n-rat>m-ten di« Fei« und hielten dir ssl/r zahlreich erschienenen MitgliLdor in sröhlich« Stimuumg bsisaamren. Bernsbach, 8. Febr. Der Mäunorgesanovereln veranstolket am Sonntao, den 12. Fehr^ abend» im Gasthof »Zirm Lammt' «in Öffent liches Konzert mit darauffolgendem Ball. Da» Preavamm ist gut ge- wcMt. Es wird besonder» auf da» Slnqspiel ,Liofel vom Schwarz- walü* aufmerks«» gemacht. Fcouud« und VÄurer de» Verein» stab eingcladen. Neues aus atter Wett. Neir« LobweauL in D utben. Am 31. Januar wurde ^n Bo- amter mit 325 000 Mark Lohnaeldern aus bsm Wege vom Zechcnhau» nach der Werkstatt der Hohenz-.'lerngvnbs von vier bewaffneten Ban diten angesallen, die ihm das Geld rauschen. Mehvrva hundert Arbi» jcer eilten auf d's Kimds von dein Pauk« mit ihren Werkzeugen be- wafsnet h»bri und verfolgten di« Räub«, die sich ber Verfolg« durch Nevolverschliss« und Handgranaten zu erwehren suchten, gwöi Dandi- ten konnten festgenommen werden. — Preiswucher. Dis Frankfurt« Stwfkamm« verurteifte die Fabri lynchen Rudolf und Karl Philippi aus Wiesbaden wegen über- mäßig«: Prsisfordern.ng zum Schaden des Leeresparkes Mainz und wegen fahrlässigen Pwiswuchers zur je 10 000 Mark Eeldstrase: es wurde auf Einsiehung des übermäßigen Lewinnes von V52 3OO Alark erkannt. — Kartofselüberfluß. Während in anderen Städten keine Kar toffeln zu haben sind, wissen die Zeulenroda« nicht wobin damit. Durch Vermittlung der Verteilungsstelle in Thüringen stehen der Stadt noch mehr als 1000 Zentner zur Verfügung; die Besteller hat- «eh» »bn«h»«». tvM», d»» Kutt«, i» 22 ML, »i — OdDiochi» bvange» ü» M raubt«, KurchyiaenstLnd« von üb« — KörpeÄiche «rüstttmssa»-. Lößnitz, 2 Fckr. An be» gutbmrchwärmten RTumrN «nser« Nakhai»'«, scheint man yarnicht Au -«merken, baß bi« Armen unis Aevmston unser« Ctodtemwohner säst erfrieren, tvctzdem «rch ber Dolksfoeunb schreibt, baß d« Winter seit dem Zahv» 1850 »ich» wieder mit so anhaltend« Strenge wie jetzt ausgetreten sei. Was hat d-ie Stadtverwaltung und Stadtvertvvbung getan, ber jetzige» Kalamität zu begegnen umb -wa» -oabstchtigt st« zu dun, b« kolossalen Not wenigstens einigermaßen AU stvu«u? Will man etwa wart«» Not wenigstens einigermaßen AU stvueru? Will man etwa warte» bi» ter Eisrnbahnverdchr wieder aufgerwmmen ist? Glaubt matz wirklich, baß b« erste wirb« verkehrend« GisenbahnffNg gleich einigt Waggons schwarze» Golb mitintingen «mb für unsere armen notz l«id«rHen Eladtoowohner absetzen «oirb? Zunächst ist doch üben Haupt noch nicht abzusahen, «rann d« Bohnverkehr ausgenommen werden kann, unb wenn bi« möglich istz wirb wahrscheinlich noa eine gang« Reih« Tag«, vielleicht «ar Wochen Vorbeigehen^ -ovos etwa» heranAuböko-minen ist «nd «h« der erst« Wag«, Drennstvl hier eingcht, kann bi« Not in den Haushaltungen unserer Arm« zur Kaiastvopl)» geworben sein. Zwar wirb durch einig« hiest» FuhvuMliboützer ab und zu etwas Kehl« herangcholt, ober was tt das unter so viel«? Wäre « nicht möglich, «ine größer» Anzahs Gaspmrne mobil zu machen? Die Spediteure haben kein« Bahn, güt« und worden gewiß auch ihr» Geschirrs gegen angemessen, EulfchLidigung ber Kohlenzufuhr zur Verfügung stellens Jetzt iss rasche, unb tatkräftiges Handeln angebrachter denn je» wenn betz schwer notleidenden uvinLar-emittelten Schichten unser« Stadt gu Holsen werben soll. Daß man bi« prachtvoll« Lindeualle» obechals de» Schützenk-auies geopfert hat, kwrn doch nicht als geeignet» Maßrsnel -etvachtet werden, denn Schreib« dies« möchte bei. Bürget sckun, dar fich mit «vasyrünsw Linde nhslz bei 20 Grab Kält« sei« gi«nm« «vwärmen ium» ÄN Lößnitz« Wugor. kaut«, 8. Februar. Nest«« «achmiftag 8 M« «mr8» von bch Streikleitung der Eisenbahn« in Lauter ein» Volksversammlung zweck» Aufklärung ÜL« bin GSsinbohnerstoeik abgchairnn fie verliq äußerst stürmisch. Unter anderen Redner hielt auch der kommunistt» sch» LandiagoaL-Morbnet« S ch n «l l« r (SäMarzenberg) «nkr Au« Nutzung der Situation ein» politisch« Hetzred«. Von dm Nachfolgen« den Rednern, di« sämtlich stark link, angehaucht waren, «maß fich einer soweit, daß er di» privat«« Vorgänge und Verhältnisse eine» Kommerzienrats von Lant« in unerhörter Weise ausschlachtete. Da derartig» Hetzreden in kein« Eiftnbahnerversammlung gehören, sieht man hier deutlich, daß der Eisenbahnerstreik von ber K. P. D. zu politischer Hetze gegen die mittleren »nd rechtsstehenden Parteien ausgenützt wird. Nachdem sich der Vorsitzend« b« Ortsgruppe Lau» t« des D.GV. üb« den Ctzrvik g«üuß«t lmtbe, wobei « u. a. auch di« unwahr« Dehauvtung aufftellte, auf Lahnhof Lauter wäre einstimmig der Streik beschlossen, oowodl sich an d« Abstimmung nur zwei Fünftel (13 Mann) aktiv beteiligten, ergriff der ehemalige Bahnhofs vorsteher, Mitglied des Vorstandes der Streikleitung, Fraß, da» Wort und erging sich in Wutausbrüchen über di« Streikbrecher und anderen Beamten (Postbeamten -und Lehrerschaft), die sich nicht soli darisch «klärt hätten. Zum Schluß wurde eine Entschließung gefaßt, in d« gefordert wurde: Absetzung des Reichsverkehrsmtnister» Grö« n« und Wicdereinstcllung der streikenden Eisenbahner, sowie Sym pathiestreik der Industrie. — Die Absetzung des Ministers, sowi» dl» anderen zwei Punkte dürften wohl nicht von einer Volksversammlung abhängen, selbst unter russische» Zustände» nicht, den«» wt, jetzt leider entgcgeueilen. Kin«, dcr Levcnsmltte!- unb Mklchzsig« Leförbera ' Hilst und z» de» sogen. Streikbrecher» verbannt ist. verantwortlich sür dl« Echriftlcitung: Friedrich M»azn,r. ia» den Anzeigenteil: -»iarich Selben, Rotationsdruck und Lerlag: E. M. Gürtner, sümtlich in An», Erzgeb. Di» heutige Nummer umfaßt 4 Seite». Ästungen all« Schilber und SchMertimen^ bi» da» 11. üümwjag« voüenbst habe» In «tnh»i»tiche, Weif« gemessen ««den. — ««sse»schlt«V»ng B«rlt««r Kino« 7 Di, Berlin« «Ino- «Heal«, die unk« der Teuemng besonder« deshalb zu leiden haben, weil di, ainlriltspreis, kein« de« «»hävnissn, «l prechend» Srhühun, «rsahrn, dürfen, wenn da« Kino «l» «in« der billigsten UnierhaUung» Hätten gerade sür d» minderdemiitell, «wölkerung erhallen werden oll, gehen «in« schweren Kris« entgegen. DI, größte Sorg« bireitet ihnen di« neu», neuausgearbeitete Lustborkeitssteuer-Deuordnung de» Magistrate «, verlautet, daß « zu Wasstnschliebungen der vlcht- spielcheot« und zur Entlassung zahlreicher Angestellten kommen wird, wenn nicht die Stadtverordnekcmoersamniluna in letzter Stund« sich sür «in« vollständig« Division der Lujtdark«it»s»u« entscheidet. Gswerkschaflsbewegung. Augestevtesistr«« tu Letp^t» Di» AugsstÄlte« Ve- Gm-w» schafts-unb« b« Angestellten (G. b.«.) Abteilung 1ki»n!«chaffe sm- wogen GchaItoblff«erH>«n in den Streik getreten. Die Angestellten L« öeut sclnratlonal«» Knutken- unb Bsavcibniskass« haben sich du» Stvvtk nicht ongeschlosseutz da für bwf» toin» Vevanlassung «-rliegd SLi«ms» «ms -rm L^rrkreis» Las Geheimnis vsm Vrinlnerhok. Noman von Erich Eben stein. , - (Urheberschutz 1918 durch Grein« u. Lo, Berlin W. SO.) ' (S3. Fortsetzung.) Am AVend saß er ia der .Sonne' unb kleß fich vvm E^chäfts- leit« üb« den Ausschwring bes Hotels bericht««, den bivfrs unter Valentin Fovogg»r» Ltünug g,Mvw»»n hab». E» war Avvegger» Lieblingsthenm. Aber Daf!1 härt« im, Scm-m so gMsibks « E seknsm Kommen einen gcncz anderen Zweck verfölgte. Unb endlich gelang w ihm denn auch, durch allerlei geschickte Wrndm^rn, bi» N«b» auf Baumeister March zu -ringen. D« Mann habe ihm gefallen, «kOer « schek«» doch auch «kn wenig sonderbar — so verschlossen — ob« nervös? Ob d« De- schüftslelt« ihn näh« keim«? Ob «r in Kalkveut sei usw. Schon bei den ersten Worten merkt« Bastl, baß Fomgger dem Baumelst« durchaus nicht so gutgesinnt «ar, wi« «« damal», al» « ihn mit Dasti bekannt machte, den Anschein hatte. Walentin» Ton hatte etwa» Verbissenes unb Wegwerfende« zugleich, al» er von ihm sprach. «Ersten» ist « in meinen AiMn gar kein richtig« Baumeister, denn ihm fohlt dte Architektcnpriifung; wenn ich auch zugede, daß er ein findig« Kopf ist und gut« Einfälle hat. E» heißt, daß er eigentlich Maler werden wollte, aber di» Mittel dazu fehlten, gwetten» ist er et« verstockt« Mensch, der sich gerade gegen mich gar nicht aufrichtig «wiesen hoch obwohl ich ihn zu mancher Arbeit hi« verhalfen hab«/ »Wieso handelt « unaufrichtig g^en Gi<?* Walentin antwortet» nicht gleich und -lickt» «schlüssig vor fich hin. Dam» sagte «r zögernd: »Da, kam» ich Ihnen nicht s» «ikliir»». G» hing «ftt dem alten K»» Lftiuta« Leb «» -a. d« dt» h»td«» bakaout machte, ab« bclb danach merkte ich, daß beide etwas vor mir ge- heimhielten. Diarch der Krim« voll graf er Pläne war, mußte Brmtnrr ivgendom Vaschast vorgaschllngen haben, auf das blrs« anfangs nicht «ingchen wollte. St-unbenkcmg redete March ost auf den Alten ein, und immer schüttelt« -les« zuletzt den Kopf. Ein- nral hörte ich ihm sagen: ,E» wär« halt doch «in großes Risiko/ Ein ««dermal sprachen sie von dsv Krvuzhöhe unl« dem Stadol- stein. Da» ist das Land »an un?««n Grundbesitz, und so hatt« ich doch «in Recht zu fragen, was fi« darllbev gesprochen hätten. Da sahen fi« «inaud« v«schmitzt köchelnd an und tagens si« hätten bloß von d« schönen Aussicht dort eben gesprochen. Dann <nff «inmcck schien ber Mt« Wiarchs Vorschläge angenommen zu haben. D:« letzten Wochen vor sein« To- saßen si« ost hi« beisammen und rechneten unb flüsterten «nb küihelSen zciftleden, al» skinnn» bi« Rechnung wieder Erwarten gut. Andermal ab«, wenn ich da;« kam, versttvmmten sie wie m:f Kommando. Das ärgerte mich sehr. Und fetzt noch, wo Drintuer doch schon tot ist, kann ich von March nickt hecuusbskommen, «v« fi« eigentlich hatten mitsiuond«! Si« müssen ja neulich selbst gemerkt Habens wie er mir sortwührrnb auswich und schließlich fast davoNlies/ „Ja. Ss kam mir recht sonderbar vor. Gerade, als ob « ihm psinllich wäre, von Drintn« zu sprechen." ,Nim also? Ist das ehrlich? Wo « mich früh« stet» seinen besten Freund hi« nannte? Und ich «miß sagen, Mir läßt bas Ding keine Ruhe! Ich habe gewisse Vermutungen in Bezug auf March» Pläne. Warum ist « so zugeknöpft? Vielleicht würde ich so gern« darauf eingehen wie Brintner und — mit mehr Berechtigung!* Bride Mann« schwiegen. Dann setzte Valentin noch wie bei läufig hinzu: „Vielleicht find«» Si« einmal Drlegenheit, Herr Schwaigreiter, mit ihm darüber zu «den und ihm da» anzubeuten." „Tas soll gtsäxchen, wenn sich «in« Gelegenheit «gibt. Ist March iibrigtn, vermögrnd?" «nat Dia arm« LckLrL» tfi «^ der von dm Horch Dz Mund lebt. Gr heiratete ein blutarmes Mädchen «nb hat sech» Kind« — -a sammelt man sich LM aüsw Fleiß und all« Tüchtig keit kein« Reichtümer.* . - > „Gr lebt in Wien« NeustM, nicht «ühr?E ' »I» Ich hab» Ihn einmal «besucht. Lin FaMm« sag» Ihnen! Zimm« und Küchen fonst nicht» -- für acht Personen! Darunter di« sech» kleinen Kind-« wi» bis Orgelpfeifen — da» älteste ist, glaub« ich, kaum ach» Johr« alt. Kein Wunder^ daß den Mann, w«nn « den Jamm« daheim steht, fort auf der Heßjagtz ist nach irgendeinem Geschäft, da» ihn «in bischen hercruereißt.* Bastl strich nachdenklich seinen Schnurrbart. Dann waüf er scheinbar gleichgültig hin: „Da wirb ihn Brintners Tob freilich hart betroffen haben -- wenn er im Begriff stand, «in Geschäft mit ihm zu machen. War er bamai» gerade hi« in Kallveirt?" „Ja, « baute gerade unfern neuen Schweinestall am Melerhos draussen. Freilich war « ganz wog! Den ersten Dag war üb«» Haupt n-icht zu reden mit ihm, da lief er ganz verstört heruntz, und als ich ihn ein pcmrlnal anspvechen woiRe, sah « mich «buMch unheimlich an »rnb ging fort, ohn« zu antworten.' Gr hatte leise gesprochen. Jetzt fuhr er sich M« dte Stirn Bastl, ber bestürzt auf ihn f-ch, begegn«!« einem unruhigen Blich der bsm seinen rasch auswich und erschrak. Der denkt fetzt dasselbe wi» ichl Dor hat auch verdacht «S Hol fuhr «a durch seinen Kopf. Beklommen «hüb «r sich «ahll» und qvLioß da» Hotel M isFartfttz»mg ftlgh) DE'vamLLiÄd^ »S!«oa«vc> «K4».r«tm> xu«ai«i «r«A»aM»tzi»
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