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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192202095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-09
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.02.1922
- Autor
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Weichensteller l' gehSre» dem Zentrum Di« ParteiMgehörizkeit der dentsch»« Mtulst«. Die „Deutsche. Ztg." veröffentlicht eine Uebersicht über die Par< ' Letzteren einig« zur Aufllärung. Erste Frage: Wer hat den scharfen Erlaß gegen den Streik in die Welt gesetzt? Herr Ebert, kieichepräsident, der bei seinem Amtsantritt verkündete, daß er immer Sozialdemokrat bleiben werde. Di« ehemaligen Kollegen, Sattler und Tapezierer, haben eben in ihrer Hauptver sammlung t« Köln darüber quittiert, indem sie mit LOS gegen 8 Stimmen da» Mitglied Reichspräsident Ebert au» der Gewerkschaft -»»stießen, »wegen einer der gewerkschaftlichen Bewegung schädigen, den Verordnung*. Da» ist das zweit« Mal innerhalb wenige« Mo nat«, baß der Reichspräsident aus der Organisation fliegt. Das erste Mal deswegen, well er das Todesurteil gegen zwei gemeint Mörder bestätigt«. Damals wurde Ebert aber begnadigt. Die Sattler und Tapezierer sind ordentlich» Leute, sie würden vermutlich nicht fast ein stimmig den Hinauswurf ihr« ersten Mitglieds beschlossen haben, wrnn st«.von seinrr Schuld nicht fest überzeugt gewesen wären. Nebenbei sind derartig» Vorgänge nicht geeignet, di« Autorität des Reichspräsidenten und der Regierung, die zu wahre» di« Genossen immer dem Bürgertum anempfiehlt, zu stärken. Zweit» Frager Wer hat den Erlaß beschlossen: Vl« Reich». ,«gi«rung, di« doch niemand als bürgerlich ansprechen kann, und wer hat ihn gegengezeichnet? Der Reichskanzler Dr. Jo seph Wirth, der Liebling aller Linksparteilcr, der schwor, im Falle eines Konflikts die letzten Fäden, die ihn an die Zentrumspar tri fesseln, zu zerschneiden und zu der Sozialdemokratie überzugehen. Dritte Frager Wer hat den Streik der Eisenbahner in Grund und Boden verdammt? Der Vizekanzler Bauer war es und ihm sekun- dierte b«r ehemalig» Reichskanzler Hermann Müller, beide Oberge- uossen. Und wenn man jetzt darauf hinausgeht, daß es das größt« Unrecht wär«, den Beamten bas Str«tkr«cht zu versagen, so sei an den ungekrönten Herrn aller Sachsen erinnert, Herrn Li. pinskt, der «inst, als «s ihm gerad« paßt«, dieses Recht leugnete. Man könnt« im „E. B/ gestern näheres darüber lesen. Da, sind so «tntge Schuldbiweise. Auf ein» sei in diesem Zusammenhang« noch hingewtesen. Es geht in den Kreisen der unteren Beamten und Arbeit« da» Gerücht, di« R«gi«rung hab« den Streik eigen- händig inszeniert, um d« Entent« zu beweisen, daß Deutschland ihr« Forderungen nicht erfüllen könne. Da» ist natürlich Unsinn, ab« bezeichnend für bas, was man der Regierung alles zutraut. l, —l. Di« Weichen stell« sind an d« Arbeit. Nicht di» auf den Lahnstr«ck»n, bi« hab«» augenblicklich nicht» zu tun, bi» der Zugv«. ich» nach B««ndtgung d«» Streik» wieder «insetzen wird. Wohl »b« di« politisch««. Di« bösen Bürgerlichen sind am Ets« ndah» ««rstrett, schuld, vorläufig wird «» von der sozialistischen Press» angebrutet, bald, wenn bet den Lesern bi» Andeutung festen Fuß i» Gehirn gtfaßt habe» wird, wird «» mit nackten Wort«» b«haupt«t werde». Erst macht, man leis, gegen die Eisenbahn«, schars, denn man hatte halb und halb damit gerechnet, daß di, g«. liebt« Mihl«rschaft d«n Streik krumm nehmen müßte. Da die« nicht ssngttrrten ist, stellt man di« Weichen um. Di« Gelegenheit, da» b«- ftnkltch in Mißkredit geraten« Ansehen der Partei zu heben, ist gar su günstig. So meinen di« Herren roten Redakteur«. Wer den Gang »« Streikbewegung mit klaren Augen verfolgt hat, wird nicht auf ft» Leim kriechen, Viel, ab« gibt e», di« alle, nachbeten, was in ft, ihnen mehr oder wenig zwangsweise aufgedrungenen Partei- Huss« zu lesen ist. > .... - . » ^n 119 Minister, üb« 70) befind«« sich In ein« Versammlung der Chemnitzer Beamten- schäft hat sich — wir folgen einem Bericht der „Doikostimme* — der sozialistische Lanbtagsabgeordnete Franz besonders als Wei chensteller betätigt. Er versuchte das Verdrehungssüppchen auf seine Weis» zu korben. Zunächst nahm er Stellung gegen einen Redner, b« die Einheitsfront aller Beamten propagierte. Das paßte Hrn. Franz gar nicht, „er zerstörte rücksichtslos die Illusion, als wenn dis alten Geheimräte und Ministerialdirektoren für die Interessen der Lokomotivführer, Schafstier, Weichensteller, wie überhaupt aller un teren und mittleren Beamten als Kampfgenossen in Frage kommen könntn', so sagt b« Bericht. Natürlich, bi« SeliGrnhist D M gün stig, al» daß « sich H«, Fran, versag«« könnt», «in«» grob«» K«U t» di« Bramtenschast zu trrtb«». Dann kommt d« and«« »«haßt, Hakm, da» ist d», bürg.rltch, P»,ss» U«b« p« log b« Mann solg«nd«» zusammen: wv Milliarden Vermöge« gsgcn ISS Milli-wben Reparatimskast. In einer Ausandersetzimg mit Lem Vorsitzenden der Reparations- kommission Dubois schreibt Staate-s^retär o. D. Helfferich über -a» deutsch« DolksvermVgen und die Ne-porai-iouslasien u. a.: Di« Btrluste, die das deutsche Dälksveo'nLa-n wähvrn- und nach dem Krieg« «litten hat, belaufen sich auf mehr al» 110 Milliaoden Dft Konferenz t» Washington zu End» Pari», 8. FLr. Am Lsnnabsud fand di« SchtuhfitzuiM der Konferenz in MaDingtsn stellt. Di, Washington«: Konfuen, hat als» genau drei Mlonate gedauert. FranzkssYHe Intrstzen grgm, Genna. Pari», 8. Föbr. Die französische Nsgierung, -ns heißt Poin» «we, nimmt in ein« ZirSularn»!* an tri« EutenbMbineit« den Standpunkt ein, daß der Völkerbund der Kanftrenz von Genua »oe- gehe, in dem Sinn, daß auf der Konferenz von Go mm nicht, unter, twmmen wenden kann ohne Dotviligung des VZlkertKlmide», um- daß in Genua nicht» -»schloffen wsi-e, was der Autorität de» Miktn- bundes irgend wie Abbomch tun könne. Dieser Standpunkt ibsdeutet «tu, Erschwerung -er Krnferenz von Genua. wogen Wucher» und Preistreiberei. Die Reichegetlietdestelle vor- treibt Klei« aus -er Zeit der Zwallgsw-irischaft. Sie verlangt für dich« Kleie für den Doppelzentner 320 Mark. Das Korn wurde seinerzeit mit SS Mark befahlt. Di« Reichegetreidestell« kaufte di« Kleie ad Mühle zu 37,50 Mark je 100 Kilo. Denselben Doppel- zentner, den sie mit 37,50 Mark bezahlt hat, läßt sie sich jetzt mit 320 Mark ob Station bezahlen. Ei« nimmt also fast 1000 v. H. für sich in Anspruch Ehrenvolschewist Hölz. Nachdem erst Bela Khun und Brandler zu Eh>en-Lowjete «- nannt worden find, ist di« gleiche Ehr« jetzt Max Hölz zuteil g,- worden. Um dl« Stellung der Gewerkschaften, die st« am S. Februar ein- nahmen, zu kennzeichnen, seien einig« Stellen au» dem Aufruf dieser Organisationen, die der sozialistisch geleitet« Allgemein« Deutsche Lewerkschaftsbund, gez. Leipart, a» erster Stelle unterzeichnete, wiederholt. In ihm heißt «r Unter völlig« Mißachtung brr anerkannte» gewerkschaftliche« Grundsätze hat di« Reichsaewerkschast deutscher Eisenbahnbeamter und Anwärter anläßlich einer «och tm Gange befindlich«» Lohn- Verhandlung durch Aufforderung zum Streik den Etsenbahnver- k«hr — auch den für di« Ernährung de» Volke» nötigen — lahm- gelegt. Obwohl gerade die werküitigs Bevölkerung unter den Folgen am schwersten zu leid,« hat und di« Besoldungsordnung brr Beamten mit den zurzeit stattflndenden Verhandlungen über di« Löhn« und Gehälter der Arbeiter und Angestellten in den Staatsbetrieben im engsten Zusammenhang steht, hat rs di« Reichsgewerkschaft absichtlich unterlassen, dem Wunsch« der übri. gen betroffenen Gewerkschaften nach einem gemeinsamen Vorgehen nachzukommen. Dieselbe Reichsgewerkschaft, die di» Mithilfe vork Arbeitern und Angestellten fordert, hat auch diesmal ihre Son- derbsstrebungen de« gemeinsame« Interessen all« Arbeitnehmer übergeordnet. Es ist unerträglich, wenn eine einzelne undiszipli- vierte Gruppe in solcher unverantwortlich« Wesse mit dem Schick sal der gesamten Bevölkerung spielt. Geradezu katastrophal aber wirkt dies« Streik jetzt, drei Wochen vor der Konferenz in Ge nua, auf die Außenpolitik Deutschland» ein. Di« Verantwortung gegenüber den von ihnen vertretenen Beamten, Arbeitern und Angestellten, sowie gegenüber dem gesamten Volke legt deshalb den unterzeichneten Spitzenverbänden aller Gewerkschaften di« gi- bieterische Pflicht auf, all« im Streik befindlichen Eisenbahn« aufzuforürr», die Arbeit sofort wieder auszunehmen. Don der Reichsgewerkschaft wird erwartet, baß sie sich ebenso ihrer schwe ren Verantwortung bewußt wird und den Streik unverzüglich be endet. Die unterzeichneten Spitzengewerkschaften haben bei ihren Verhandlungen mit der Neichsregierung von dem folgenden Stand« der Besoldungofrage Kenntnis genommen: Die Neichsregierung hat gemäß ihrer bei der Verabschiedung der letzten Besoldung». Vorlage gemachten Zusage bereits am 25. Januar d. Z., also vor dem Ausbruche des Streiks, die Frage der Gewährung von Wirt- schaftsbeihilfen an Beamte in Orten mit besonder» schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen in Anlehnung an di« den Arbeitern bewilligten Ueberteuerungszuschüss« mit dem 23. Ausschuß des Reichstages «ingebend geprüft. Das Reichskabinett hat bald darauf einen Gesetzentwurf, der die für di« Gewährung ber Wirt- schaftsbeibilsen nötigen Mittel bereitstellen soll, genehmigt, sowi« di» «riorderlichen Maßnahmen für «in« beschleunigte Verabschie dung der Vorlage durch die gesetzgebenden Körperschaften des Reiches und für ein« möglichst baldige Ausführung der Zahlun gen getroffen. Auch hat bi« Reichsregierung ihr« Bereitwilligkeit erklärt, mit den Spitzenverbänden, die Beamt« vertret«n, in Er- örterungen über die weiteren grundsätzliche« vesolbungsfrage» und sonstigen Wünsch« der Beamte« einzutretrn. Anders hat die bürgerlich« Press« über den Streik nicht ge- urteilt, meist hat sie sich nicht einmal ein« solchen Schärfe befleißigt, wie der Aufruf de» Herrn Leipart. Cs scheint nötig zu sein, dies festzustellen. Aber dis Weichensteller von brr Qualität des Landtagsabgeord neten Franz werden weiter fortfahrrn, die ganze Angclegcnehit auf bas Klassenkampfgleis zu verschieben. Ob di« Eisenbahner derartige Pfuscher ernst nehmen? Goldmark; das -Wische Volksvergnügen wüvde also für -ie Gegen wart und auch für -ft Zett -es Londoner Ultimatums auf weniger al« 200 Milliarden zu schätzen sein. Dabei darf nicht übersehen werden, -aß durch -en Krim und -ft Revolution -i« Erträgnisse unserer inländischen Unternehmungen, auf Gold umgrvechnet, einen erheblichen RückMna erfahren haben. Am dautlkUten tritt -les bei -en Aktiengesellschaften In Erscheinung. Ende Fe-wear 1921 stellte sich -er Nennwert -es Grundkapitals aller deutschen Aktien- gosellschaften auf 85 Milliarden Miark. Bei einem Durchschnitts kurs von etwa S50 ergibt sich daraus ein Kurswert von 120 Millia» den Popiermavk, also vund 8 Milliarde« Goldmark. Vor Kriegs- «Umbruch hatten sich Kapitol und Reserven auf 19 Millard»« GoDd» mark gestellt. Der Frftvenadurswert -er sämtlichen deutschen Aktien ist auf kaum m-h» al» 80 Milliarden Goldmark zu vevanschloyen. Trotz all« tu -er Zwischenzeit vovgrnomnwnen Kapitolnchöhungen konstatieren -wir ass» -ft Frühjahr IRV. einen Rückgang im Gold wert der siimMchen m ASiivhum bestehend»« dutssch«, Unter» nehmunzen von 30 aus 8 Goöbrnaek. Am, Välksvev- mögen von weniger al» 200 MVK«-«» steht die an» im Ultimatum ausgezwungen« Äeyavaiisnaschui- m» I» Milliarden Goldmark g»gtnM«r, also mehr als zwei Drittel da» gest»mt»n denssch«» Volk», verenkig-n». Mit der jetzt beschloss«»»» Zwemoeonleth« tft d« «ft« Schritt getan, um die Repavatwaszahrung vm-ch ZwanMeingrifst in do, deutsche valkavevmSgrn zu -«gleichem Der Weg führt not- wendigsrwrist zur Zwangsvollstreckung in -is daussch« Privat» «igeivtum. G«ht «nan erst dazu üb«, da» deutsch» voNsvumögen irnftr d»n Hammer zu bringen, so «ick tor Erlös mir «men ver- schwindenden Toll der UN» auferlegten NapewationsLasten decken. Herr Dubai», Versi-«n-or der Ripaoationskoemniffion, «ür-, gut tun, wem m zunächst veparftren wollt», was « «»her an der NM «t'lieguchan Prüfung dr» -rutschen LssstungafiihigtAit am- siiwint Haie „Di, scharf«» Angriff« auf di« Press«', «zählt barübrr d« „Volkostimmen^-Derichterstatt«, „charakterisierte d«r R«dn« da. durch, indem er di« Versammlung darauf aufm«rksam macht«, daß «in großer Teil d«r Beamten leider noch L«s«r dt«s«r bür - aerlichen Press« ist, di« in thrrn Artik«ln mit brutal« Offenheit bt« Nied«rknüpp«tung d«» v«amt«» empfiehlt/ Da« ist schon kein« Dummheit meh», da» ist Frechheit «mb d«. mußt« niederträchtige Verleumdung, wa» nicht näher b«l«uchftt zu werden braucht, denn die Beamten find verständig genug, den Grund dieser Hetze zu «kennen. Auch dieser Abonnentenftsch- zug, der scheinbar sehr notwendig ist, wird mißglücken, selbst w«nn sämtliche Franz« aus Chemnitz und Umgegend sich noch solche Müh« geben, Dumm, für die Parteiblätter «in-ufange». I Oerlttche Angelegenhrlten. I * wechsel 1« Laudtaaoumudat. D« m«hrheitssoztald«mokrati» sch« Landtagsabgeordnet« MSll« r -Leipzig, der schon seit längere« Zeit schwer erkrankt ist, hat sein Mandat niedergelcgt. Al» Nach- folg« wird Rechtsanwalt Dr. Graf-Leipzig al» Abgeordneter irr den sächsischen Landtag einzigen. * Dl« Lohnbewegrr«g d« G«m«indearbeiter -««ndet. D« in Ber lin vom gemeinschaftlichen Z«ntralau»schuß am 30. Januar gefällt« Schiedsspruch über d«n Gemein-earbeitulohrr ill Sachsen ist von. beiden Parteien angenommen worden. * Dl« Notlag« d« Gemeinde«. Der Rechtsausschuß b« Land- tag« befaßte sich mit der finanziellen Bedrängnis, in die dl« D«- meinden dadurch geraten sind, daß di, Steuerhoheit von den Län der» auf das Reich übertragen wurde. Gegen den Antrag, di« Steuergewalt der Gemeinden wieder herzustellen, wurde au» den Kreisen der Ausschußmitglieber übereinstimmend eingewendet, daß die» zu weit geh«. Man verwies auf die letzten Verhandlungen de» Reichstage, üoer diese Frag« und betonte auch hier di« Notwendig keit, den Gemeinden ein gewisses Stcuerrecht einzuräumen, um ihr« finanziell« Selbständigkeit zu gewährleisten. Der Vertreter de» Finanzministerium» erkannt« di« Notlage d« Gemeinden an, er» klärt» aber, daß die Regierung keinen Weg zur Abhilfe wisse. Da» Reich werd» in Zukunft wahrscheinlich 10 Proz. der Umsatzsteuer und von der Einkommensteuer einen höheren Anteil al» bisher an di« Gemeinden überweisen, obwohl da» in den entsprechenden Gesctz- «ntwürsen noch nicht vorgesehen sei. Dem Plan, den Gemeinde» das Recht einzuräumen, Zuschläge zur Einkommensteuer zu «rhebe», werd« di« sächsisch« Regierung nicht zustimmen. * Verbot -cs Tragen» von Ehrend« nkmü uzen. General Geeckt, der Thof der Heeresleitung, hat mr November v. I. allen Herre so «gehö rigen -a» Tragen -er vom Drr-and national«,«sinnt« Soldaten gestif teten Ehrendenkmiinz» -« WäLkvieges zur Uniform verboten. SLuw- mehr hat General S eckt auch für all« Soldaten das Verbot erlasse», sich run die Verleihung der Ehrendenkmünze zu bewerben. ' Teure Führten^ Die staatlich« Kraftwagenverwäl-rmg richtet bis auf weiteres mit ihren Kraftomnibussen außer -en fährplan» nräßige» LinienjÄhrben Eon-erfahrten nach Bedarf irr sämtliä)«» größeren SÄ-ten Sachsens ein. Der Preis einer Fährt Leipzig— Dresden beträgt 250 Mart! in -en großen Autobussen und SOO Mari in -en Heineren Kraftwagen, in denen nur etwa fünf Personen Platz haben. Heber -ie sonstigen Preise der Automobilsochrten wird berichtet: Gin« Fahrt Dresden«—Berlin kostet 500 Mark, Dresden— Chemnitz 150 Mark, Dveeden—Bautzen 110 Mark, Dresden- Schandau 80 M«k, Dresden—Meißen 80 Mark. Der Andrang zu den Sonderfahrten ist trotz der hohen Preise besonder» stark. * Neudruck vo» Germaniamarkeu. Di« Briefmarke zu 1k Mk. ist jetzt di« meistbegehrtest«. Man braucht si« vor allem zu Post» karten im Fernverkehr und zu Briefen im Ortsverkehr. An zweiter Stelle steht die zu 75 Pfg. für Postkarten tm Ortsverkehr, um den Bedarf an den beiden Marken zu decken, stellt die Reichsdruckerei jetzt di« beiden Marken bi» zur Herstellung dieser Werte in den ncnen Mustern noch mit dem Germaniabild auf dem neuen Wasserzeichen, papier mit dem Wafselmuster her. Aber auch diese Marken werden erst etwa in drei Wochen an die Postanstalten verschickt werden. Bei einem Mangel an den beiden Werten müssen also bi» dahin die Post gebühren durch mehrere andere Wert« verrechnet werden. Vor allem sollen dabei bi» beträchtlich«» Borrät« b« älter«» Ausgaben verwes» o«t werden. * Ungenügende Steinkohlensörderung. D« Bergbauliche Derek»: für Zwickau und Lugau-Oelsnitz gibt bekannt, baß entgegen ander weitigen Veröffentlichungen trotz Vermehrung der Belegschaft um 38 Prozent di« Steinkohlenförderung in Sachsen noch um 10 Prozent gegenüber der Förderung tm Dezember 1913 zurückgeblieben ist. * Erhöhung d« Zeugengobühre». Dis Gebühren für gelegen und Sachverständige werden nach einem -om Reichstage AVsgcsrgenen Ent wurf erhöht werden. Lie sollen bot nagen für Zeugen bis 8 Mark, für Sachverständige bis 1v Mark (Lei -sson-ors schwierigen Leistungen ich» 30 Mark) di« Stunde. Für Feimen, die den Derhan-lungsort mit der Dahn aufsuchen, wn-en pw Kilometer 50 Pfg. Dahngel-, außerdem 40 Mark Derpflegungsgel- und 20 Mark UcbernachtuugsgeÄ gewährt. * Beschaffung von Hausrat für Minderbemittelt«. Dir nach- trägliche Einstellung von Mitteln zur Unterstützung der Beschaffung von Hausrat für Minderbemittelt« in den außerordentlichen Staats- haushalt für 1V22 betrifft eine Vorlage, die Ministerpräsident Duck dem Landtage zugehen ließ. Es sollen 250 000 Mk. für diesen Zweck eingestellt werden, und zwar will ber sächsische Staat diese Summe den Deutschen Hausratwerken für deren sächsische Geschäftsstelle al» Kredit einräumcn. Zunächst sollen 100000 Mk. abgerusen werden, während die weitere Zahlung dann eingestellt werden soll, wenn di« Entwicklung de» sächsischen Unternehmens und di« Art sein« Ge schäftsführung den Erwartungen nicht entspricht. ' Amerikähilfe. Im Dezember gab Richard Straach in Nm» York ein Konrert mit seinem 100 Mann starken Philharmonische» Orchester. Der Saal war ausvevkaust. Die „Nswyorksr Staats. Leitung"' stellt «inen starken künsilerischen Erfolg fest und schildert dis Ärrdeilucchme -er Bewohnerschaft von Newyork, indem st« rühmend hervorhskch -aß d»ser „künstlerische GEestzicns/ -om vftbe»s«ck -» OuAer, Kin-erfinsovgo in Sachsen und Thüringen zu Lbey, reichlich« Mittel »lyefiihrt haben dürft«. ' Gl« PssLuslssimz Am 22. Februar dürft« «in Posikuriosum ' «tag» tos-»», wo sich -ft Hahl 2 m-ehrfach an»i»anöerr«üht. Post sachen^ -ft am iS. Fftbru« in -er Zeit von 2—3 abgcstompelt w«L»«, tzvnzen -ft Hchl S nicht wnchM als ftchsuml hilft«- »immb«. Zum Vssspftl: SS. S. Ä, S—8. MH« M.FE K MnWBNMW ME» Reiche» und d«, Etn»«lstaat«>i, sowft du Prüsiütnftn, Bürgtrm«ist« «nb Senator«» d« freien Stäbft. , —, - Di« Sozialdemokratisch« Parfti hat bt» mrtsftnMintsftrpostra Mit ««schlag b.l«gt, nämlich 86, da»u du Rt«ch»prSsid«ntua>bt 37. Di« Unaohängigt» hab«» 9 St«ll«n m -er Hand, so daß dft Soziali st«» »usammt» üb«r 4V «insiußrtich« St^«n verfügen. Di» Demokratisch« Parfti stellt 21 Minister vo> usw. Posten find 2 unbesetzt, 66 (wahrscheinlich ü in sozialistischem und demokratischem Besitz, 12 L . und nur 14 d«n and««» bürgerlich«» Parfti«». ' Statistisch«« an« Sachse». Da» bisb« all» om dichtesten be- völkrrt« Land der Erde giltmd, Königreich Belgien wird von dem nur 14 992,9 Ouadratkilomiter messenden Sachsrnland an Bevölke rungsdichte noch übertroffen; denn in Sachsen wohnen durchschnittlich auf ein«« Ouadritkilometer 811 M«nsch«n, in Belgien aber nur 257. Nach der Volkszählung v»m 8. Oktober 1919 wurden im Freistaat Sachsm in 1242 833 Haushaltungen und 2500 Anstalten 4 670 311 fi 175 078 männliche und 2 4S8 23S weibliche) Bewohner gezählt. Diese Einwohnerzahl verteilt sich auf 144 Städte und 2993 Landge- meinden. Die größte Stadt ist Leipzig mit 607 397 Bewohnern, di« größte Landgemeinde ab« war Deuben mit 13 329 Einwohnern. Seit 1. 10. 21 haben sich die drei Landgemeinden Deuben, Döhlen und Potschappel mit insgesamt 27 570 Einwohnern zu einer Etadtge- meinde mit dem Namen „Freital* vereinigt. Die kleinste Stadt ist wir org. vcrvsieninipl einr »evrr,»»)! uvrr vir var» > Bärenstein mit 639 Bewohnern und die kleinste Landgemeinde Cun» teizugehörigkeit der Staatspräsidenten (sow«tt fi« gleichzeitig Mini-1 nerswald« in ber Amtshauptmannschaft Großenhain mit 17 Bewoh» 8i>s dWis ÄieLsMsmitiss ist Vlrr« Nm«, ft k»Iift»!t 4u 9«udi»«iw, ft ftwgftdftd*« «mi dutuüb Süiigiwtt. VotteMisststrlss verug t« gmksn 0fIgInsM«sofisK Ur. 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