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Erzgebirgischer Volksfreund : 05.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192202051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220205
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-05
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.02.1922
- Autor
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Etztß Ek»»p^f^ß»tzi t t I. Neues aus aller Wett, kV tm Bürgergartin IHv, Densmlvevsanunlung ab. Anwssend wa ren 1» Borturner. Msdergewllhlt wurden di« iusolg« Amtsablauf» au»scheldend«n Vorturner, al« I. Bors. Oberturmvar» Lurnlohr«, Deovä Lange, Fritz Weigel al» 1. Turnwart und Will» Müller al» Spielwort. Die von den Roo soren geprüft» Kasse wuvd» für richtig befunden imd dem Kafliever Entlastung erteilt. Der bewährte uns schon viel« Iah« der Donturnerschaft anaohörend» Vorturner Georg Ott wurde in Anerkennung seiner Dcvdiinst» »um Ehrenoorturn« ernannt. u. Schn«ü>erg, 4. Febr. Mach «inrr Nek<mnknachnny der Sa», worksverwalttmg im amtlichen Dell der heutigen Nummer des E. D. ist mit einer völligen Stillegung des Gasrvorks zu vechnen, wenn der Eisenbakmerstvrik einige Tage cmhält. Nennenswert» Vorräte an Kohlen sind nicht vorhanden. Unter Anwendung allier technischen Mittel wind versucht werden, den Betrieb so Iona« al» irgend möglich anfrechkuerhalten. Unter gusetzimg von blutend mehr Kok» in di« Koksanlaqs wird dies eine zeitlang möglich sein. Es wivd weiter möglich lem, wenn sich die Gosabnebmer in ter Folgezeit, so lange der Streik anhält, der grössten Sparsamkeit in der Gasabnahme be» fleißigen. Es ist besser, es wird rechtzeitig gespart als daß wir eine» Tages ganz »hm Da» dasitze». Neostädtel, 4. Februar. Schlecht belohnt wurde die Gutmütig keit einer hiesigen Familie, die im vorigen Iabre einen, au» Schle sien »»gewanderten jungen Menschen bei sich ausgenommen hatte. Er hatte später hier Arbeit gefunden und sich andere Wohnung gesucht. Zum Dank für die seinerzeit gewährte Aufnahme hat er di» Fami lie wiederholt heimlich nachts besucht und in der gemeinsten Weise Weise befohlen. Bei einem in der Nacht zum Mittwoch ausgefiihr- ten Diebstahl wurde er erkannt und tag» darauf in Au» festge nommen. Lößnitz, 4. Februar. Bei der Sparkasse betrugen im Mo- nat Januar di» Einlagen 1010 UI DL, die Rückzahlungen 437 S5S Mark. Lößnitz, 4. Mw. An der letzten Kirchenvorftanbssitzrmq do ilbloß ver Kirckenvorsburd, der Anregung bei der Kirchenvisitation folgend, Sonnabend abend 6 Uhr den kommenden Sonntag mit drei Glocken sinzuiäEen. Das Geläut vor besseren F sltmren unter- schetdei ÜK von dem EInlauten des Sonntag» durch do» Dollgeläut in drei Pulsen. Schwarzenberg, 4. Februar. Im Anzeigenteil der heutigen Aus- gäbe des „E. V/ findet sich ein Aufruf zur Auflösung de» z. Zt. noch bestehenden Bolksbildungsverrin». Gleichzeitig wird in einer anderen Anzeige einqeladen zur Neugründung eines Vereins gleichen Namens. Kopfschüttelnd wird sich mancher fragen, warum denn erst eine Sache auflösen, um sie gleichzeitig wieder neu ins Leben zu rufen! Zur Aufklärung! Es bandelt sich nur um eine Formsache, die sich nötig macht auf Grund der Satzungen des alten Vereins. Die Bücherei und Leseballe, sowie der Ausschuß des Tdea- tervereins sind bereits abgetrennt worden. Nun soll auch der Dolks- bildungsverein auf eigene Füße gestellt werden. Ueber die Grund fragen der Volksbildung wird am Sonntag, den 12. Februar, Dr. Uhlich ist Referent für Volkshochschulwesen im Ministerium de» Kul- Ulich ist Referent für Dolkshochschulwesen im Ministerium des Kul tus und öffentlichen Unterrichts und Vorstandsmitglied des Landes verbandes für Volksbildung und als solcher wohl der berufenste Mann, über eine solche Sache zu reden. Es werden darum alle, auch die, die z. Zt. noch »weiselnd beiseite stehen, an dieser Stell» noch mals herzlichst elngeladsn. Dsck.au, 4. Februar. Um bas Jägerhaus in Schutt und Asche zu verwandeln, legte ein noch unbekannter Verbrecher Feuer an die Scheune des Jägerhauses. Glücklicherweise wurde der Nrand sofort bemerkt und durch rechtzeitiges Löschen wurde die Ausbreitung des Brandherdes verhindert. Don dem Brandstifter fehlt noch jede Spur, hoffentlich aber gelingt cs, d-n Burschen zu ermitteln, um ihn seiner wohlverdienten Strafe zuzuführen. . .. »MN» st. Kmwm». wi, der .vorwärts mitteM, ldfsm bi» KHrrtg« Ergionisf» d« Urabstimmung d«r Berliner Gemeinde» rrbetter darauf schließen, daß mit übergroß« Mehrheit d« Streik M de» städtisch« Betrieb« beschloss« werden wird. di« st» den beiden berühmt« Frau« hält. An» der St»H» »ock Amerika wird nicht», der noch einmal »ucüchgekhr« Graf zeresiß selbst den Vertvag und vvlobt sich mit der Sänger Hz, während di» ande« ^berühmt» Frau' schleunigst mit ihren Gatten heimdchri in ihr Heim. Drei glücklick)« Pog« stehen -arm Schluß auf de» Bühne. Man ist befriedigt Uber di« Wsung de» Konflikt«» mch spendet aern den »«dienten Beifall. Im Mittelpunkt der Aust führung stand in erst«.Linie Otto OttVert al» Baron NLmev Daarstein. Daneben stand der vassia« ungarisckze Graf Bela Palm« Direktor Ren«« Martialisch in sei nein -Aeu Heren, leidenschaftlich in seiner Liab« zur Sängerin Ottilie Friedlands di« Frau R»n« verkörperte. Von den Damen glänzten vor allem Gertrud Walther al» Paula Hartwig. Eharlotte Friedrich, ei« richtig« Berliner Stang«, Fanny Kaden al» di« L«r!ihnrti Frau', Chorsott» Heyn al» die ander» Range und Margaret» Wernicke als gestreng« Erzieherin Seemann seien lobend erwähnst ebenso Hrn. Schröder» gemessener Ulrich von Traunstein. Lößnitz, 3. Fehr. DI« Freiwillig« Feuerwehr könnt» am ver gangenen Sonnabend ihr V7. Stiftungsfest in althergebrachte, Weis« begehen. Die Veranstaltung war besonders «niogezeichnet Kirch den zahlreichen Besuch der städtischen Behörden, sowie sonstiger Gönner und Freunde der Wehr. Zur Msssührung gelangt« u. a. ein Zrveiakier, betitelt: »Durch Na>«h und Flammen , der, von Mitgliedern der Wehr flott gespielt, großen Beifall fand. Auch ein von einigen Mitgliedern zu Gehör gebrachtes humoristische» Duett trug sehr zirr Unterhaltung bet. Den musikalischen Teil hatt» da« Hornistenkorps der F.verwehr übernommen, und man konnte sagen, daß auch diese Aufgabe rcck)t ansprechend gelöst wurde. Ein besonder» feierliches Gepräge gab der Veranstaltung die Tatsache daß nOm Kameraden der Wehr für mehr als 20-, 2ö- und Mährig» Dienstzeit mit verdienten Auszeichnungen bedacht werden konnten^ Bürgermeister Tarrscher benutzte diese Gelegenheit, der Wehr im allgenreinen Anerkennirng für" ihr« Leistungen zum Ausdruck zu bringen und den Iubilacen tm besonderen den Daul für ihre ge» menmiitzige Tätigkeit im Nanren der Stadt, sowie de» Lairdes- verbände» sächsischer Feuerwehren obzu^atten. Es erhielten ?ln- crkenmrrg für 80jährige Dienstzeit Zugführer Paus Landgraf, für 25Iähriqe Dienstzeit Nohrsiihvcr Emil Pechmann, für mehr al« 2Mhrig« Dienstzeit j« ein Diplom des Landesverbandes sächsisä-ei Feuerwehren D!z«I)aupttnann Paul Thierfelder, Zcnzsühocr Paul Weidauer, Zugführer Ernst Kvannich, steilv. ^ldjutant Emil Poehl, Rohrführer Richard Prüstel, die Wckhrleitte Emil Ficker und Gott lob Klinger. Ein Ball hielt all« Fcsiteiluehmer noch für einig» Stunden in heiterer Gesellschaft beisaimuen^ — Gchnecstnrm-Katastrophe kn Amerika. Die Dchneesturmkata- strophe in Washington ist größer als die bisherigen Nachrichten vermuten ließen. Die Zahl der Toten beträgt 175, die der Verletzten 820. Der Schncesturm hat auch die Lisenbabuhall» in Washington zum Einsturz gebracht, wobei es acht Tote gab. — Di« Treue d r Deutschen in Tsingtau. Die kleine deutsche De- mÄnde in Tsingtau hat dem Raichshilfsausschuß für Oppau de» an» sehnlichen Betrag von 13 500 Marl zur Verfügimg gestellt. Siim^rsK e?rs dem LL?srkrsis Ar!?S8Uli8!rle oL-r WM'Mn !n CAc-eSexg? Deoaularungsgamäß wurde bisher vermieden, den Streit um die künftige Gestaltung des höheren Schulwesen» in Schneeberg vor di» Öffentlichkeit, vor allem in die Presse zu tragen. Naclzdem durch den glrichimmigen Artikel des Hrn. Dr. Mrnter dies« Vewinbaruag äbev- schritten wurde, darf sich auch di« «wdm Loi!« zum Wort melden. Durch di« sächsischen Seminare fanden alljährlich etwa 500 13—14- jährig« 5läaben — meist aus armen mid ärnrsten Schichten des Vol kes — Zugang zu einer höheren Schulbildung. Nach Uinwandiimg der Sminave wird diesen Knaben jede Möglichkeit, zu höherer Bil» dang zu gelangen, verschlossen sein, wenn nickst genüg end Tust«» schulen im Lande errichtet werden, in denen wenigsten» di» Bestdo- gabten ihrs AuÄü'dung erhalten sollen. Dag Saini nur Schneeberg hat In den 50 Jahren feines Best-Hen» tief Im Bezirk Wurzel geschlagen, sich «in« groß« Elt.rnkundsch'st er- wopl-en. Soin Verschwinden wird nickst nur kulturell und wirtlchast» lich, folgern auch In schulischer Beziehung nur« empfindlich« Lücke er zeugen. Durch «« ilnÄstbuing der Nachbarsem-inare Zw.ckm», Auer bach, Stvllb-rg haben auch dort die 13—11fäheigen iHv« Bildung«- Möglichkeit verloren. Das Bedürfnis einer Aufbäuschul« Schneeberg spr ngt somit in die Augen. Es ist genügend Schiilermawoo! für dtzse Ausbauschule vorhanden. Der Zuürmrg bars um so stärker er» warist werden, als st« ja nicht mehr einseitig in den Dviksschullchrev- beruf hineinführen soll. Auch folgende Erwägungen fordern bringen- die Aufbauschuke. Ein wickttaer, wertvoller Grundgedanke für Ve UmgostnÜem^ dos hö heren DilÄimgswosens ist dar, Saß dem ?lufst!eg der Begiwten und Tüchtigen von unten her In wirtlamvr Meise die Bahn fric^macht wird. Im Dienste dieser Id« haben zahlreiche Volksichulon de« Be zirks bereits Beei^tenklasscn «ngerichiet. Der Gedanke dieser Für» vor- oder Begab! .klassen, konsequent und organisch fortga'uldst, sührt notwendig zur Forderung einer Aufbauschul« «ich für unsern Bezirk. DI« Scm Ino rieh reis chaft ist von Anfang an für di« Errichtung dw Aufbauschule Sckstweberg eiE-tteten. Da im Bezirk zwar huma nistisches Gymnasium, Oberraatschu!«, R-alschirlen vorh-anden sind, ein« deutsche Oberschule aber vollständig fehlt, ist es gegeben, da» Se minar Schneeberg in eine Ausbauschul« mit dem Ziel der deutschen Oberschule umzuwandeln. Di dieser Lösung ist cs kurrchaus möglich, daß künftig wie bisher in Schneeberg zwei selbstständige höhere Schulen bestehen. Bcid« Anstalten haben ihren Echttlerfimdschaflskrek» auch in Zukunft für sich. Da das Gvmnastum ü—lOjäbrige Sck/llsr anfnimmt, di« Auf» bauschule «Ler 13—lisöhrige, die für das Gymnasium univr keinen Umstanden mehr in Frag»' kommen, wird die Auftiauschule, ebenso wie bisher das Drmllmr, dem Gymnasium auch nicht einen Schüler wSMchmrn. Gerade um von vornherein fade Bceinkächtiaung de» Gymnafiiim» in seinem Bestands, um auch jede Konkurrenz der hoi)«- rcn Schulen In Schneeberg zu vermeiden, hat die Seminarlnhwrschast auf dic; Durchfähnmg einer NO-nklassigen Oberschule in Schneeberg verzichtet. Damit bringt sie große Opfer: dcmr di« Aufbmischule wird «in« Klasse weniger umfassen als das alb, Seminar; «ich wird di« Smcknarübungsschnk-» künftig Wegfällen. ...... Forderte die Demmarlehrerschaft die Ausbauschuke, so ftbie da» Gymnasium dein folgenden Man gegeniilier: Die zweite höhere selbst ständige Lehranstalt s-bas albe Seminar) verschwln>t. Das huma nistische Gymnasium baut sich au» zu einer nounNaFgeu Doppelan- stolt, und zwar wird im Oberkurs ein NoalgvmnaÜum augcfüat; fer ner wind ein Nealsckmlzug angeglicdort; dem Ausdaustb-ulgedankcn wad — wenn auch in kümmerlicher Form — durch 2 ober 3 Aufbau- klassen Rechnung getragen; «ich von besonderen Mädck'enklassen wurde wohl gssprochen. Di g-iganti^chs Vlan hat «'was Bestechendes; aber nur für den ersten Augeniilick. Wis, ein sa'cbes Monstrum von Schnloroanismen, wie es nick)t «Ünnml ein« Gwßstndt aufbauen ko-nie, ausg-rechnet für Schnv«k»erg? Wo allgemein bekannt ist, daß schim das humanistisch« Gymnasium in den Obeicklassen an Sch'ilcrmang-4 leidet, t» r schon vor d m Krieg« dvdenklich zu werden drohte? Es ft-gt diesem Plan denn mich «in Mißverständnis zugrunde. Al» di« Umwandlung der Seminare gefordert wund«, war bi« Meinung wirk lich nicht die, baß bas Schneeberger Sem'nar mit all seiner Dilbung»- trabttion rettungslos tn. Grab zu versckwlirden hätte und daß da» hnmiunstlscd» Gymnasium der lachend» Erbe sein sollte. Der utopische Vian be« Gymnasium, ist »nm Teil denn auch lckxm «ckaegÄen. DI« Rvalfchnlzüge sind sofort oefallen, nachdem da« Ministerium hat durch- blicken lassen, baß dir Stadt Schnseberg b'e Kosten zu tragen hätte. Bleibt der LIcblingswunsch der vealarmnastolen Oberklassen. G'aubt man wirklich, baß in ckner Feit, mo bas höhere Schnür, scn ans fii an- ziellen Dninden überall stark beschnitten werden muß. der Landtag di« Müddtt bewllliLt» «tri»? Luaaerrckn« titk KchMiBL D»» Grzbrrg«k-Pr»z«ß, VerNth S. Februar. Rach einer Meldung der „Völkischen gtg/ du» München hat sich bi« badisch» Staatsanwaltschaft in Offenburg entschloss««, da» verfahr«» w«g«n d«r Ermordung Erzberger» ge» 'meinsam mit dem Verfahren wegen Seheimbündelei bet der Straf- öammer in Offenburg anhängig zu machen. Da» Verfahren wogen där Ermordung Erzberger» richtet sich gegen den Kapitänleutnant KU- ltngee uni» de» Korvetlenkapitün Wckbe^ bi» «vegea Begünstigung angeklagt sind. Reparattomiherabsetzmtg «ur gegen neu« Sanktionen. Gens, ö. Februar. „Echo d» Paris^ meldet über di» gestrige Kabinettsfitznng, daß st» keinen Widerspruch Frankreicks bei den Beratungen im Obersten Rat über di« deutsche Note zur Folge ha- t»«n w--rde. Dagegen werd« Frankr«ich ein« allgemein« Herabsetzung der deutschen Schuld nur gegen neue Sanktionen und nur im Wege einer Stundung, aber nicht einen Verzicht zulassen. Journal des Debats" zufolge nahm di« Erörterung einer alliierten Bankkontrolke in Deutschland «inen breiten Raum in den Kabtnettsberatungen ein. I Oertttche Angelegenhetten. »WWWWMWWWWWM— Ml« Näder stehe« still .... Während man annehmen durfte, daß der Streik, der nur von der Reichsgewerkschaft Deutscher Eisenbahnbeamter und -Anwärter beschlossen worden ist, nicht derart einschneidend würde, daß dadurch der gesamte Zugverkehr zum Erliegen kommt, laufen nach und nach doch aus allen Teilen des Reiche» Meldungen bedrohlicher Art ein, die darauf schließen lassen, daß auch die übrigen Eisenbahnerverbände, di» sich bis jetzt noch ablehnend oder neutral verhielten, mehr und mehr zu dem Streikgedanken hinnelgen. Sollte dieser Fall wirklich eintreten, bann wäre das Unglück unübersehbar, wenn di« Regie rung nicht nachgiebt und die Forderungen ver Streikenden bewil- ligt. Der Streik ist nach dem Willen der Urheber gegen die Regie rung und den Reichstag gerichtet. In Wirklichkeit ist er aber eine Waffe gegen unser ganze» Volk und gerade die ärmere und die ärmste Bevölkerung in Stadt und Land wird von einem solchen Eisenbah nerstreik am meisten betroffen. Die Notlage wird noch verschärft durch den nach dem gestrigen Touwetter über Nacht wieder eingetretenen Frost und starken Schneefall. Diele Tausende von Arbeitern, Ange stellten, gerade in unserem Bezirk, die sonst die Bahn benutzten, haben unter dielen Witterungsunbitden am meisten zu leiden, da st» den Weg zu ihrer Arbeitsstätte nun zu Fuß zuriicklegen müssen. Dir Gaswerk« leiden schon heute an Kohlenmangel und müssen ihren Be trieb etnschränken; sie müssen stillgelegt werden, ebenso wie viele Fabrikbetriebe, wenn der Streik nur noch einige Tage andauert. Auch die Lebensmittelgeschäft« klagen schon über Warenmangel. Hof fentlich besinnen sich die Etreikenoen doch noch bald eine» Besseren und nehmen die Arbeit wieder auf, ehe größeres Unheil entsteht. Sie mögen e» bei der Probe aufs Exempel bewenden lassen. Es dürste ein» der bittersten Erfahrungen gewesen sein, die die heute Regierenden haben machen müssen, daß sie mit denselben Waffen ge- schlagen werden, die sie ihren Anhängern aufgezwungen haben. Nach einer privaten Mitteilung an uns, deren Nichtigkeit wir nicht verbürgen können, soll der Eisenbahnbetrieb Sonntag oder Montag wieder in Gang gesetzt werden. Die Stationsverwaltuug in Aue hat eine diesbezügliche Mitteilung nicht erhalten. Dl» Umwandlung der Lehrerseminar«, '' 8» Kner sehr ausgedehnten Aussprach« führt« dk erst» Ve- vatung des Gesetzentwurfes üder die Umwandlung der Lehrer- und Lehrinnensaminare tm Landtag. Kultusminister Fleißner führte m«, das Ministerium hab« Erörterungen lÄm Reich« über dessen Pläne «cf diesem Gebiete «pflogen. Inzwischen sei vom Lie ich «in Referenten?niwurf über di« Lehoerdtld-ang heransgogsben worden, der zirr Berufsausbildung den Besuch eigner Hachsckyrl« und prarttsch« pädagogisch« Schulung «rsovdert. Mit dem Jahve 1922 müsse also mit dem Abbau der Seminar« begonnen werden. Di« Negierung gedenk« di« Seminare u Auerbach, Dresden, Plauen, Frankenberg, Grimma, Löbau und fwickau und ix» landstHirdische Seminar zu Benchen in n«un- tufia« deutsch« Oberschulen mit zwei pflichtgemäßen fverndspvachen elnzurtchtern, ebenso di« Seminare Bischofswerda, lassen, Oscyatz, Nochlitz, Stollberg und Zschopau, sowie das Lehre- kinnensvmmar zu Dresden. Für deutsche Oberschulen mit der ver- kürzten Form der sechsstufigen AusLaikschule sind die Seminare zu llnnabevg, Dresden-Neustadt, Waldenburg, das katholisch« Seminar m Bautzen und da» Lehrerinnenseurinar zu Lichtenstein-E. vorge sehen. Aenderungen könnten hier noch «imtreten. Schulgeld würd« »n all«n diesen Schulen erhoben werden müssen, doch seien Frei stellen für Minderbemittelte ausreichend vorgesehen. Abg. Arzt (Eoz.) verlangt auf dem Gebiete des Schulwesens Planwirtschaft und die Sckxrfsung der deutschen Einheitsschule, kmne Fraktion stimme der Vorlage zu. Abg. R«nndors (Dntl.): Bis di« Sach« veichsgesetzlich ge- ngelt sein wrvd, müssen wir fragen, mit welchem Rechte di« Um- »estaldung der Seminave hier gefordert wird. Gin nicht kleiner keil der Seminar!eliverschaff sei Gegner dieser Umgestaltung. Auch ter Wtrdschaftsmintster sei für dl« Beibehaltung der Seminars ein- tzetveten. Eine Autorität wi« Professor Glauzig-Leipzig habe sich unter Zustimmung der Fachleute ausgesprochen, daß di« Seminare di« destvvgairisterten Schulen seien, di« wir hätten, weil <nrf den Seminaren di« Grundlag« der Berufsbildung vor sich gehen irnd was solle mit den Seminaren geschehen. Ein« Vermehrung der sächsischen höheren Schul«» um 21 auf 72 erscheine sehr bed«nklich, namentlich <»»ch wegen der Kosten. Di« Vorlage sch« in den neuen Schick«» »ine Unmenge von Freistellen vor. Unsere höheren Schulen wollten nicht Stmttvsschulen sein, aber di, fortgesetzten EthShrmg«» des Schulgeldes mach« sie schließ, «ich dazu. Di» neu» deutsche Ob«rsckul« werd« der becpnmst, Weg «ur Universität sein. Van di«s*m Odium «nn» sie sich nicht Io»- machen. Wo nähme der Staat in Zukunft di« Gewehr h«r, daß « venug Lehrer für setn« Schulen gebe. Für die nmrs deutsch« Ober- phuk besteh» heute «roch kein L«hrplan und k«in, D«- «echtigung»zi«le. Wie könne heett» schon di» Negierung zu «inem Besuch dieser Schicken auffordevn. Seine Partei sich« der Vorlao« pessimistisch gegenüber. Di« Darlan« nehme voraus, wo, «rst kommen soll«. Da« Gesetz für di» Ober- und Aufbauschul» mußte zurrst «innebvacht werden. Abg. Dr. S« ifert (Dem.) bq-ichntt die v»rkag« «k» drn-niften bedeutsamen Schritt der neuen Sck^ckpslitkk. Gewiß hatten wir de» Seminaren viel zu danken, und wenn sie verschwänden, so müsse ein keil Ihres Geistes «ms die neuen Schulen M-ertoaqen werdens Li« Vorlage wird an den Recht-ausschuß verwiesen. * Erhöhung der Zeugengrdühren. Die Gebühren für Zeugen und Sachverständige werden nach einem dem Reichstag« zugegan- »enen Entwurf erkAbt werden. St« !oü«n betragen für Zeuaen bi« ö Mk., für Sachverständige bi- 1ö Mk. (bei besonders schwierigen Leistungen bi» 30 Mk.) die Stunde. Für Zeugen, die den Derhand- lungsort mit der Bahn aufsuchen, werden pro Kilometer 50 Pfg. vahngeld, außerdem 40 Mk. verpftegungrgeld und 20 Mk. Ueber- narhtung»geld gewährt. Au«, 4. Februar. Zn wiederholten Fallon wurde« in den letz ten Lagen auf dem Weg« »wischen Neudörfel und Zschorlau Fraurn And Mädchen von einem Unbekannten unsittlich belästigt. Einem Maidarbeiter und einem Eisenbahner gelang es, den Burschen zu stellen, al» er wieder sein Unwesen trieb. S« handelt sich um »inen LkjLhrigen früheren Barbier LH. in Au«, du «nflheinend geistig ^rücht ganz aormal jeUr dürft» — Zwickau. Der Stadtrat hat beschlossen, kn Derblnkumy mit einer ganzen Reihe von Körperschaften, Verbänden rmd Vereinen ein« Sanvnlrmg für bi« notleidenden Sozial- und Kleinrentner, so wie für dl« Kindcrhilf« einzuleiten. Chemnitz. DI« Fichl -er Wohnungosuckenben ist weiter ge wachsen: ft' beträgt gegen 14 000. Ue^er 8000 Fanlitten sind in Not- und Behelfswohnungen untergebracht. — Chemnitz. Das S<hrvnrnerick4 venwteilt den Kaufmann Tränkner m:» Annaberg, -er soilnm Vater ermordete, wegen vorsätzlicher Tötung ohne Ucberlegung zu der geringsten zulässigen Stoak« von 10 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. " Leipzig. In diesem Monat findet hier ein soziattstischer Studentenkongreß statt. Er wird In crüer Linie von den sozia listischen Studentcubünden der Universitäten Deutschlands und des dnwschen Spvackxwbictes beschickt werden. Aber mich bi« sozia listischen Studenten des Anstandes werden vertreten sein. " Dresden. Der bisherig» Vertreter Preu^ns in München Ministerialrat Dr. Schellen ist in gleicher Eigenschaft nach Dresden versetzt worden. " Schirgiswalde. Der Bezirksausschuß hat die am 11. Dezember erfolgten Stvdtverorbnetemvahlen für ungültig erklärt. » » Der Dollarstanb betrug heute vorbörslich 203X. Konzerts, Thraker, Wsrgnügungsn. ? O-- > > » Aue, 4. Fobr. Der Erzcwbirgsyevein hält am Mvniay. den 6. Februar, Im MI roergarten seinen letzten idntzsnabend ab. Es w^rd diesmal hauptsächlich da« Tannin geschwunw", werden. Ds Mäd soll» In Gack un Schürz oder al« Dirndl kommen, de Bossen tanzen in uwißen Lamärmeln, de Mannsen erscheinen in Goller nn Schürz und d« Weibsen suck'n stech »wos aus der Grußemuttor ihrn Hand- kockb ans. Jeder Bestecher soll durch Meldung und Humor zur Demüllick'öeit boitrooen. Gesückaus! - Sckme«*«rg, 4. Fcbr. Künstlevisck» Schaubühne. „Die be- rsthmteFrau^ von Dchönthan ,md Kadslburq. Es ist nicht sotten «In Unglück für ckin« Fanritt», wenn ein Mann, ein Gatte, pllitzlick be- rübmt w-rd, sicher olwr ist e» «in grö^n« Unglück, wenn eine Frau plötzlich berühmt wird. Dann «d« häuskick« G»»yüks'ckck«<t, ad« ihr »rm stebevoller Hand ibereiieten ttrbullckck^n Gerckiss«. Di« »be rühmt, ffrau^ Sckönthem» »end Kadelbn^» t,tt ober noch ein Übriges, st, rückt au», läßt Gatten and Kinie^ 1u Stzich und kü»t jahrelang im sonnigen Italien. Der Gott« empßndst bi« Trennima von der be rühmten Frau aar nickt so schmerzlich^ «e lebt inzwischen immer „lustig darauslo» . Natürsich nicht ohn« klein» dkbenienerchen. Die beiden Töckker wachsen in dieser Luft auf, st« werden trotz streng« Er- zlckvmg durck bi« Dan« des Hmck-, Mingen, bi« fick frühzeitig kckon v-rlieben. Die «ine in ihren Klavierlehrer, die anders zunächst in alle», was Uniform vom Fähnrich auswärt« trägt, spät-r dann in ihren «lm-r strevo«en Leben,mchgssuna huldigenden 5>tt«l, bs'ieh- unosw-isx k^ ^sr In fis. Die, giebt «ick Dsranlassiwo. die ,chsrühmt« Frau* au» Mo-Uond znräckzunrfen, während der Klani-rlehnsr in- z milchen nach Mal'and fäbrt, um stch das schw'egwmül'^ttich'e Jgwert zu holen. Da-willswu btzwin twelt wieder wrr dw vielen Liebschgf. ten de» verlassenen Gotten. Goa ""stand seiner Hul-lounq ist dies mal «in« Saneerin samt Tante. Wie vielen zuvor gebts auch ibm. Während «r der Tante Vorhand Ka-valierdiensts erweist, erscheint ein nnaarisck«r Grat mef b-r M-lchsliicke und wirbt um die Gunst, der Sängerin ohne Tont», sckstnbar auch mit Erfolg. Flott nach einander spiel«n sich dann di« heitnstzen Szenen ab, wie sie bt» beiden Lustspielbichter so sneistschaft zu formen verstehen. DI* Er- folglostsskeit seiner Bewerbung um bi« Sängerin einstignb, fiückt der- Gatto der »berühmten Fra«' nach Austnimtmimg durch bi« Tonte dock ein« innerliche zu seiner Gattin. Di?'s öehrt 01^ Mailmid zuvück. alb« schaudernd henwrkt der Gatt», dob hi« Erfolloe der Fea« auk schriftstellerischem Getötete sie kbm und ihren Liebern entfremdet hal-en. Inzwischen erlebt b'H Sänoerin tm Tl«attr «inen «roßen Erfolg, d« sie veranlaßt, ein Cnoogement nach Amerch» a-nsimahm«», emb fick g«« bw Kernst zu wttenen. Ent- käuscktt zwbt sich -avmck auch der ungarisch» Gvas zurück, der Hkm- Zch Vllnklb» w» IÄ» oiLmKck». Vtzrt i» l«-t«i»
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