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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192202044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-04
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.02.1922
- Autor
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MV d WMMWWW f «Mgen betmea ' Jahr, 1929. Ul Oerlttch« »«gelegenheUe« »mk M»W R>»«t AUW Thei Bolkspartoi al» Außenminister aibael^ trmisn. Man mW von -er Girlsicht drvckeichen Versailler Bedingungen a, -e Seb W Neues aus aller Well Kie Die beutig» Nummer umfaßt 4 Seiten. .DEch-e^ . van vor: van 8i l^! M PntrSn ichrlfml -e» Astrid-, erwarten, -atz dt» r um ein« or Metzelt wevb»zw»ig«»u verhindern. Dt Politik ter Mitte und löhn» den Blocke» -eshakb ab, well man -er Zonnlsß, äen L kebruar, vorn». 11 ITKis Liislunßskeier Or. 1. Mitteilungen an -le SekchSttsssell»«: Ane. Schneeberq un» Schttsarzenhera Letzte Drahtnachrichten Bergarbeiters!«!! lu -er Tschscho-Dlouxckei. P rag, 8 .Febr. Die drei koalierten Bergarbett roerbitn-e Haven in einem Aufruf an all« Dcrgarbelter den Generalstreik in der ganzen Republü proklamiert, der sofort zu beginnen habe. Die Sicher- heitsarbeiteu werde» verrichtet. Wer nimmt d!s aus »eiirre« «achmil'ass d!« Zeilnngspakele Aue na<d Nlckkung Schwarzenberg. Aue nach Eibensteid, Aue (über Zschorlau »S. Schneeberg) nach Kunbshk-sl mit? im vergan-teiwn Ach« «529 Jahr» 1V2V. Lebe» die Zahl der tatsächlich Äu»g«wandertrn lirgt noch keine statistisch« Angäbe vor. Zn diesem Zusaimnenhange wird bekannt, dich die Au»wan-errr-Sdattftik nur unvollkommen geführt Viv-, weil 4luf-«ichmmgen über Auswanderungen auf -am Land, wea« gor nicht Losdchen, sondern nur -er Seeweg erfaßt wirb. Uch« di» Ziek» -er Auswandever kann man sagen, -atz da» lateinisch» Amerika heute bereit, die Bedeutung für den -«rtschetr Uolwvfoe-Auewandsrer erlangt bat, die vor -em Krieg» den D»»> «inigten Staat»» von Nordamerika zukun. ' Berichtigung, An dem gestrigen ArkBst Der Elfen- vahnerstreik muß es auf -er 5. Aelle heißen: Di« Nerve» — (nicht Herren) — mindesten» ein» Teil» — do» Stvatskörpers sind außer Tätigkeit gesetzt. «»«, «. Fcvn Dir christliche ElkemVdNlMmm IflÄt ver gangenen Dienstag, abends 8 Uhr, im großen Pfarrhaussaol« von St. Nicolai ihre erste Hauptversammlung ab. Nach gomeftrsamem Dasang eröffnete der Vorsitzende, Hr. Kaufmann Albin Roßner, die Versammlung mit Gebet und begrüßte di« Erschienenen. Der Jahresbericht, von OberflEretär LoisÄ vorgetvagen, gab «in Bil erfolgreich« Tätigkeit der Vereinigung in ihrem ersten Lebensjahr, zollte -em rührigen Vorsitzenden anerkennende Worte -es Danke» und hob hervor, -aß die christlich, Elternveveiniaung bereit» 8500 Midaltoder zählt. Auskizinsptttor Wünsch« «rftaitei, den Kassen bericht und nahm dabei Veranlassung^ für die freiwillig gespendeten Beitrag« zu danken Dio Sleuwahlen ergaben di« Wiederwahl der bisherigen Herren» Auf Antrag wurde der Gesamtvovstand von 9 auf 18 Mitglieder erhöht und di« guwahl von sechs Mitgliedern vovgrmmrmen. Einstimmig beschloß -i« Hauptversammlung -en Namen -er christlichen Glterveveinigung umzuwan-eln in »Ehrift- liche ElternverSinigung des Auertales zu Aue", um -»mit aus» -udrücken- -aß auch di« christlichen Eltern von Auerhainmer dazu gehören sollen» Dor Vorsitzende dankt« allen Mitgliedern für -i« bewiesen« Treue und Einmütigkeit und forderte die Anwesenden auf, im neuen Bereinesahr für Kirche und Schill« zur Gesundung unseres Volke» uird Vaterland«» jederzeit «inzutreten. Der zweit« Teil der Tagesordnung bracl-te eine überaus reg« interessant« Aus sprache und manchen guten Hinweis für die nächst« Zeit. Gemein samer Gesang und Gebet beschloß die schön verlaufene Versammlung An», 8. Febw Am nächsten Domrtag, nackMittag» Uhr findet in der FriedenÄkirch, eine Kir<l>g«imelndereofanimung statt, bei -sr über die neue Kirchgemei ndeovdnung und dis Neuwcchl -er Kivchgemirndevertvetung verhandelt werden soll. Das Erscheinen aller kirchlich interessiert«» erwachsenen Gsw»i»-»gli«d«r ist -vinsenö erwünscht. — — —— y 1 Konzerte, Theater, Barzuü-sugen. s Au«, 2. Febr. ^k» war einmal . . .", so beginn»» die meisten, die schönsten Märchen. Gerade wir Deutschen haben einen reichen, köstlichen S5>atz daran, der in -en Märchenbüchern nieder- gelsgt ist. Aber ihren ganzen Zauber üben sie -och erst so recht aus, wenn sie „ewählt" werden! Im Haus, von Mutter oder Großmutter, geschieht das heutzutage leider freilich nicht oft. Doch haben sich zum Glück kindetliöbend« Künstlerinnen gefunden- die durch ihren Dortrag Märchenherrlichksit lebendig werden lassen. Da sie aber unser Aue in den letzten Jahren gemieden haben, wird es allenthalben mit herzlicher Freude begrüßt werden baß am nächsten Sonnabend, dem 4. Februar, «ine junge „Manchem taute" unsern Kindern viel schönes, Traurige» unL Luftiges, er zählen Mill. Es ist Charlotte Friedrich, deren Ver körperung des „Rotkäppchens" bei der Aufführung -er „Künsterifchen Schaubühne" noch «nrvevgessen ist, und di« in vielen anderen Städten schon große Freud« durch ihr« Märchenerzählunqen bereitet hat. Sie spricht hier in der Aula -er ersten Bürgerschille, pünktlich nach- nrittag» 4 Uhr. Die Eintrittspreise sind volkstümlich gehalten. Schneeberg, 2. Fcbr. Künstlerische Schaubühne. „Da» Konzrrt" von Hermann Bahr. Wir sind Direktor Nene dankbar, daß er uns in der jetzigen Spielzeit mit Hermann Bahr bekannt ge macht hat. Hermann Bahr, dem Vielseitigen, dem Neuerer, der in der Literatur von vielen angefeindet, von vielen in den Himmel gehoben, aber auch von vielen mit einer gewissen Sk psi» angesehen wird, geht im „Konzert" eigene Wege. Hier finden wir nicht obmflächliche stoss- licho Behandlung. So Heitzer auch das Ganze wirkt, so eigenartig überhaupt die Handlung ist, es sind «tu» Meng« Wahrheiten in den geistreichen Gesprächen der Darsteller untereinander. Aker mich eigen tümliche Ansichten über die Ehe und Pflichten in derselben bekommt men zu hören. Dcchr's Lustspiel „Das Konzert" hat den seltenen Vor zug, zugleich auch inhaltveich zu ssin. Die Handlung? Gustav Aeink, der Meister, der berühmt« Pianist, van stimm Schülerinnen vergöttert und geliebt, hat seine Gattin schon oft betrogen. Er hat mit einer sei- nor Schülerinnen (Frau Dr. Jura) ein Stelldichein in feiner Debirgs- hütis verabredet, und schwindelt sich von seiner Frau mit -er üblichen Llusvsde fort, «r Habs ein Konzert zu geben. Ein« «Her« Schülerin von ihm, mit hvfkrisckvm Ginschlag, wohl die verliebteste, hat von der Extratour des Meisters Wind bekommen, sie telephoniert an Dr. Jura, und weiht außerdem im llebsrsthwang der Gefühl« für den großen Dstistrr dessen Frau in dir Sache ein. Dies«, derartige Scitensprünge längst gswöbnt, ist von der Neuigkeit gar nicht überrascht, wenngleich bei ihr bereits schon Pläne -er Abwehr reifen mögen. Auf -a» Tele gramm hin erscheint Dr. Jura Ls! Frau Heink und beide beschließen nach reiflicher lleberlegung dis heützn ungetrenen Ehr-mtten zu überraschen und sich dem Schein« nach von ihnen scheiden zu lassen, um «in« neue Ehe ei naschen zu können. Der Plan wird nach anfänglichem Zögern der Frau Heink auch ausgeführt. Das unoe- tvru« Liebespaar wird in der Hütte durch da» plötzlich« Eintreten Dr. Iura's und später Frau Hein?'» aufs äußerste überrascht. E» ent- spinn«» sich nunmehr v-iz-m-e Szenen, in deren Verlauf den «igevt- licken Kündern arg mitgespielt wird und sie Rrr« empfinden. Di« .Heidrnsthast -er beiden Ertappten ist «r« in -em Augmblick, als feder fühlt, die ihm rechtlich ongetrnut» Eh,hä'fit zu verli-ren. Di» treu- lost Fvau T-r. stum ssirht mit ihv«i Gat!-en, -er groß» Pianist Hetuk, der glaubt, N«-schvst«n z« s^mmi Berufe und z» seinem Nu-mr nSttzz w, hab««, ist geheilt unü stilfrod, mit stin-r tveuun Gattin einig» Ta^e in Weltadyeschir-enksit auf stimr Gsbtvgsbiftk leben zu kön- n«,». Erspielt «uvd» wi»d«r aus.piziiäMt. WZ« — and«», ^rr-e da« Stück bei » it«m nicht s» anziehend fei«, stellvlg- E»kranl- kunz »rrschndener Mttzglirder brr Schäubühn» wach» sich im letzten AuseEick »in« mehrfach? Noklmumbesctzung notwendig. D!«« mt- schuldigt lch'stßAch auch -»« «twa, zu stark« Hervortue!rn d« Souff- h-urs. Der Besiuh r-ar ss gut, -aß man faßt von einem ausverkauften Hmss, spreche» kann. Oen fernsten RüktES " tznnkb man veltimm, «lovt. iv« -st psaikk-r L VUlsns ^asfra - Lsssn» E ruvsy7.cn octsrMsI^ v«Miy«t«» «null»-SS v,p«äclt- llan Oeichma^ ganr ub.n-aiLvenck uncl hi,,«- shn«nN «uhenll«», l«vn «rkr«U^, lp»p«n, 0,«igin»f<t<s»n unck L stet» Aus -en Parteien Au-, 3. Fabr. Di« Deutsch» volk»part»i, Ortrveriin Aue, veiuusmltctr am Mittwoch abend im Kaffee Temper «inen deut schen Abend, der sowohl von Mitgli -ern al» auch von Gästen fahr gut besucht war. Für den Abend waren al» Redner Generalsekretär Gpanginberg-Chnnnitz und Professor Gi»tz«lt-Schmaoberg a»w»mi»n worden. Hr. Spangen-»»- -sl«ucht»t» in f»ss«ln-er Weise -ie -o-enwitrti-» La-e, »u« -« l«ide« noch nicht -4» Boltr-rmeinschastz trotz tos Ernste» der Lag«, ockoren fei. Di« Lasten de» B Frtzoüen»vertvaW» o»acht»a KL -w- G«lamÜ>«it de» -»Midi» Weiter beschäftigte sich -er Gesamtvorstand mit -er sogenannten „Diensdamveisung" be» früheren Avba!t«nmist«s Jäckel an dir De- werbeaufsicht, wonach dies« verpflichtet ist, vor str Devehnllgung von Ueberstunden ein Gutachten -»r Gewerkschoften «iiizuholtn, da« zu be achten tst. Der Desamtvorstand, der sich schon wiederholt mit tt^er von oinMiqen politischen Zut»r ssen diktierten Dienstanweisung b«- faßt hat, nahm Kenntnis von neuen Vorfällen, «a» denen h-wvnrgeht, welcher Mißbrauch mit dies« Dienstanweisung peirisben wir- »nd wi« sehr sie g»»ig»«t ist, dir Vteigarunq -er Produktion W hin-ern. In «rschschenen Fällen hat st» -»m G«oerkschast»4vvor weilüst- gehend« Möglichkriten -»r Belsiliauno «öffnet. Der Gesamtvarsta«- — Hirchenraob. Del einem Einbruch fn di» Franziskaner- Kirche in Dortmund sind der etwa drei Zeniner schwere Tabernakel, enthaltend eine Monstranz, ein Ziborium und Koilien, sowie vier kleinere und sechs größere Aerzenleuchier gestohlen worden. Von den Dieben, die die schwere Beut, tm Automobil forigeschajst haben, hat man keine Spur. — Sr»hf«ae». DI, Blechwarensabrik von Kirschfeld in Slraßburg i. L. ist nlÄergebranni. Der Schaden beträgt L Millionen Frank«. — DmnMvmttergam. Wi» aus Helsingfor» gemeldet wird, ist -er Dampfer Ivana, welcher der Sowjetvegiemurg gehört«, tm Kertsch- sund gesunken. 27 Personen sind ums Loben gekommen. — Revision de» Bürgermeistermörders. Der tm Mannheimer Landgerichtsgefängnis befindliche Mörder der beiden Bürgermeister, Siefert, hat gegen da» Urteil der Heidelberger Geschworenen Revl- ion einlegen lassen. — 1S2 Lahr« aN. In Hunow, Kreis Randow, verstarb di« älteste Einwohnerin des Kreises, die Witwe Amalie Kahn geb. Schäfer, vier Monate vor Vollendung ihres !03. Lebensjahres. — DL Brirsmarkenneukoiten -v» Jahre» 1921. Dir Flut von Neuheiten, -i« -« geographischen und staatlichen Umwälzungen nach Weltkriege mit sich geibvacht haben, ist wieder im Aurückgchen. Während da» Jahr 1919 2547 verschiedene Neuheiten, das Jahr 1929 -eren immerhin noch 1979 gebracht hat, ist ihre Fahl im lotztvergcmqe- nen Jahr auf 1957 Stück zurückgogangen. Eigentlich tst die Verminde rung noch bc-eillen-er, denn 309 Nucheiten sind nur dadurch vevan- laßt, -aß Großbritannien ein neikes Wasserzeichen etngofiihrt hat. Die meisten Marken gab Danzig au»; ihrs Zahl beträgt 58. 48 Neuheiten entfallen auf die fflugpostmarken. Im ganzen sind an -er Ausgabe von Neuheiten am stärksten betsiligt Europa und Südamerika. Eisenbahnerstreik und Zeitung. f Der »kst» «tsenbahnlos» Strckktaa Nsat -Inte, «n»l Mi» Erst»» uen mrd Grauen wevden's -i« Enkel und Urenkel «inst lesen und « ' ' "en, wte ihr Vaterland im Jahr» 1V2S, im övtestrn technischen Fortschritt», gefallen war. h gestern nach -er Postkcrtiche, nach -em ersten Elchen zurück, -er«n Bilder Mir im Heim -er Lächeln beschaut. Ja, e» war der Druck ein», , ... über dem 2. Februar 1922 im Berkhrrleben tag. Totenruhe'auf allen BahnhöfenI D«ß« Streik -er Eisenibakn- »loise, -er Lokomotiven, kein Befehl -es Bahngewaltiaen kündete die Abfahrt auch nur sine» Zuge». Allenthalben säh der Blick in» Leer«. Besonder» in unserer Industrie- und Frem-en-Derkehrestadt Au» em pfand man «» recht Vitter- wohin wir gekommen. Was soll -avaus werden, wenn -er Jammer anhält? Letbensmiittelknappheit und -Man nel wir- -I» erst« und unausbleibliche Folg» sein. Don der Bahn übertrug sich das Elend auf -i* Post. Da kein« Etsenbahnzüg« «in- trafen, konnten -le Stephan «jünger keine Austragungen vornehmen. Vie Postoicholer standen Mhmorgens vor leeren Schließfächsrn. Erst wachmittag» trafen wieder veveinzelt Briesschaften ein, da -i« Reichs- postverwaltung sofort streckenwerst einen Autoverkehr eingerichtet hatte, -er -war Billefe, aber kein» Pakete befördert. Wie lang« -er Streik dauern wird, sicht bi» zur Stunde noch dich in. Aber selbst -aniv wenn er schon nach wenigen Tagen enden sollte, muß er -em »samten deutschen Wirtschaftsleben schwere, kaum heilbar» Wunden schlagen. Wenn schon wa» außergewöhnliche» lo» ist, di» geikung-betrieve leiden immer mit am meisten darunter. Da» hat man in den ver gangenen Jahren in Putschzeiten, während gewöhnlicher und Gene- ralstreike immer wieder peschen. Di« brieflichen Nachrichten bleiben au» oder kommen -u spät, di» regelmäßige Beförderung der Blätter an die Bezieher wird gestört, der Bezug oe» täglichen Brot» der Zei tungen, des Rohpapiers, kommt ins Stocken. Alle Hände und Hirn» im Zeitungsbetrieb und -vertrieb sind beschäftigt, bi« Störungen die Bezieher möglichst wenig merken zu lassen. Ganz und überall ge lingt dies nicht immer, die entgegenftehenden Hindernisse sind oft un überwindbar. Was möglich ist, wird von uns geleistet, da» wissen di« Bezieher des „E, V.". Und wenn etwas unmöglich ist, dann haben sie -äs Recht, über di« unabwendbaren Mängsl zu murren und zu schimpfen, helfen wird aber auch das leider nicht. Besonders schlimm sind in diesen Zeiten diejenigen dran, bl» auswärtige Zeitungen halten und mit Verachtung aiss die Heimats- zeituna blicken — es gibt und hat solche Leute zu allen Zeiten und überall gegeben, denen der Prophet im Vaterland nicht» gilt, die den- ken, was von weiter herkommt, muß besser sein. Sie sind jetzt ohne ihr» Zeitung und laufen nun zum Nachbar, der die Heimatzeitung hält, um wenigstens etwas neues zu erfahren. Und der Nachbar hat »in mitleidige» Herz mit den aufs Trockne Gesetzten. Vielleicht — denkt er — lernen die Herrschaften nun endlich oie Leimatszectung schätzen, die, wenn auch nicht unter soviel Papierverschleiß wie die -großen Zeitungen", doch alles bringt, was der Staatsbürger und Ge schäftsmann von den Weltgeschehnissen wissen muß, und das in einer besseren Form. Und bei der noch, auch in schlechteren Zeiten wie setzt, die größtmöglichste Sicherheit besteht, daß st« überhaupt in di« Hände -or Bezieher kommt. * Infolge Stillegung de» Eisenbahnverkehr» werden vom den Postanstalten nur gewöhnliche un- eingeschrieben« Bricfscndungen, Wertbriefe und Wertpaket« mit barem Geld« bis fünf Kilogramm, Postanweisungen und Fahlkarten angenommen. Di« Annahme von Sendungen nach Orten, -i» ohn» EHenbahnveickchr -u erreich«» sind, -leibt unbeschränkt. * » » * Neuglkedevmg bes Reiches in Wirtschaftsgebisbe. Der Gesamt- Vorstand de» Verbandes Sächsischer Industrieller behandelte, wie uns geschrieben wiv!v -ie Anfrage -e» R«ich»wtrtschaft»rat«s an -ie industriellen Verbände wegen der Neugliederung des Reiches in Wirtschaftsgebiet«, wrlcho -!« Grundlage für -le nach 8 185 -cr Relchsvrihassung zu errichtenden Bezirkswirtschaftsräte bilden sollen. Für -a» sächsisch« Wirtschaftsgebiet werden folgende Möglichkeiten er wogen: 1. Sin- Provinz Sachsen, Thüringen un- Freistaat Sachsen zu «tnem einheitlichen Bezirk zu verbinden? 2. Ist zu tollen einerseits Freistaat Sachsen unü Thüringen, an- -«»rseit, Provinz Sachsen? 8. Ist zu teilen einerseits Thüringen und Provinz Sachsen, on- -ererseits Freistaat Sachsen? 4. Ist der Leipziger Bezirk in -em einen oder anderen Falle vom Fvelstaat Sachsen abzutrennen und mit Thüringen zu verbinden? Es kam -absi zum Ausdruck, -aß -ie Wirtschaft Sachsens zwar bereit» jetzt innige Verflechtungen wirtschaftlicher und verkehrspoli tischer Art mit Thüringen und -er Provinz Sachsen aufweist, daß solche Verpflichtungen aber auch nach anderen Nachbarländern und Provinzen bestehen. Man könnte also die Frage der Fusammenlogung Sachsens auch nach anderer Richtung (z. B. Schlesien) erwägen. Es stehe aber zu befürchten, -aß bei Vereinigung -es sächsischen Wirt- schaftsbebietes mit anderen di« Ausschaltung bestehender wirtschaft licher Verknüpfungen unvermeidlich ist, was zu Schädigungen des fach- fischen Wirtschaftsgebietes führen würde. Nach seiner bisherigen Entwickelung hat Sachsen eins gewisse Selbständigkeit als Wirtschasts- gebist innerhalb -er deutschen Länder unü Provinzen «rreicht, deren Preisgabe kaum wünschenswert erschein». E» wurd« «in« Kommis sion mit der Prüfung -sr in Frag« kommenden Wirtschaftsvochält- nisse beauftragt, insbesondere auch nach der Veit» der Derbindimg sächsisch« Interessen mit denen Thüringen». kennen gekernt Besetzung der DranUaltsamg durch di« Feinde, besonder, -i, Franzosen, steigew sich auch im be-tz- ten Gebiete. Man wage e» von französischer Seiten -u betonen, -t» Frist -er Besetzung -es Rheinlande» hab« noch nicht zu laufen begon nen. - Leider habe -i« deutsch« Negierung nicht «n«rglsch protestiert. Mit -er Aufforderung, die -»drückten volkgmossen im Rheinlan- nicht zu vergessen, been-ete -« Vortragende sti-re interessant^ durch viel« Emzeftatsachen belegte Rede. Groß« Beift.l -ankte beiden Dor- tragenden für ihre Ausführungen. Umrckhmt wurden -i, Vorträge ^^^hiek^en unser« h«tmssch°n Konzertsängerin Frau Organist Pohler. Kn künstlerisch« formwollendeter Waise brachte si« -am Abend entsprechende Lieder -um Dortvag. Stürmischer Beifall bezeugt« -en Dank der Anivrsenden. Hr. Organist PShl«r erfronte -ie Versamnrlung mit -sr Rezitation einer eigenen Dichtung: An Dir liegt», -ie sehr gefiel. Die Hauskapell, -e» Kaffee Temper trug inrrch Dortrag von dem Abend aagepaßten Konzertstücken zur würdigen Ausgestalftmg bsi. Gsg«n 12 Uhr schloß -er Dorsitzend« Hr. Felbsr untsr Dankesworten für -en grhlreichen Besuch -en deutschen Abend. gehend« Moglichoerten -er D-8liguva wivd ein« Sammlung -cwcrtigsr Fäü» zum Ausgangspunkt wnmwr Schritte machen und nahm w^t-r Kenntni» »vn den 9<mdtag»vev- »aadlungen üb« diesen Gegensiand, die -az« geführt halben, daß ozialistifch« Dkohrhelt in -er Erkenntni», daß «ine Au»schußbewüung ür den Urheber -er Dienstanweäsung und ihr« Befürrvertzer -«laftsn- >e» Material zutage fördern würde, «in« solch» Ailtschußbevatimg v r- hlndert». Dir Verlauf dirl-r Lan-taq»-DerhandIungen war dem Ge- samtvorstmid «in «rnsciter Bewei» dafür, wie sehr in Sachsen da» so- -ialistisch« Klassen reg im ent auf allen Gebieten -e» Wirtschaftsleben» -um Nachteil« -es Lande» -i» Oberhand gewonnen hat. Die Dikta- rur der unabhängigen Minister hat sogar dazu geführt, daß, wi« -i» Landtaqeverhandlungsn evgcben haben, selbst -sr Mini sterpräsident oft Maßnahmen o»rtv«e» muß, di« seiner Usberzeuguug Licht entsprechen. Kirchennachrich!en flkr Sonntag, den 5. Frbvuar. Aue sSt. Nicolai). Dibelkränzchen für konfirmierte Töchter fällt heute Freitag aus. Löbnitz, Dorm. 9 Uhr Haucptzgottesdisnst, P. Pbrnsr. Nach -em Gottesdienst Deicht« und hl. Abeudmcchl, P. Tructenbrodt; 11 Uhr Kindeva/ottosdicnst (Freitag abends 8 Uhr Vorbereitung im Kon- firnrairdenzimmer im Kirchaomsiudchaus), P. Dörner; abends 6 Uhr Abendgottzcsdienst^ P. Trucksnbrodt; abends 8 Uhr Kinder- gotte^dienst und >;9 Uhr Predigt bei Hrn. Gutsbesitzer Albrecht in Affalter, P. Börner. — Mittwoch abends 8 Uhr Mbelstunde in der Hauptkirche, P. Dörner. Wochenamt: derselbe. Sh Georgsnkirche, Schwarzenberg. Dorm. kL9 Uhr Beichte ruÄ> hl. Abendmahl, P. Anacker; 9 Uhr Pradigigottesdienst, D. Anacker; ^11 Uhr Kindevgottesdienst, P. Anacker; nachm. 8 Uhr Unter redung, Pfr. Hauffe. — Dienstag nachm. >44 Uhr Missionsnäh- vsrein in Pötzsch's Konditorei; abends 8 Uhr Ev. Verein jung« AMmer, beide Abbeilungen. — Atitbwoch abends 8 Uhr Iung- frauenverein. — Donnerstag abends 8 Uhr Jimgfranenoerein. — Freitag abend» 8 Uhr Vorbereitung zum Kindervottesdienst (Gruppe B), Pfr. Hauffe. Langenbach. Dorm. 8 Uhr Predigtgottcsdiensi. Wuvlmch. Nachm. ks2 Uhr Predigtgottesdienst. Bockau. Borm. 9 Uhr Pradigtzgottee-ienst, darnach Hmrsvätorver- stimmlung; nachm. I Uhr Kindevgottesdienst. — Donnerstag ab«n-s 8 Uhr Gotim-iersst. Sosa. Sonnab«n- «-««-, 8 Uhr voit-rr«itung zum Kiirderyottcs- disafi. — Gomüaz vown. v Uh« Predigt mit Deichte; 11 Uhr Kin-ergvttcu-Unst. — Drmn-r^aä abends 8 Uhr Betskrnd«. GrS»ßü-t«l'PcHla. Novm, 9 Uhr Predigtzgotksdienst. Anschließeisd Bricht« und Ad-n-maiL; nachm. k42 Uhr Kindsrgottesd-ienst im in PBHla (5.—S. Schubja.hr). Abend» 7 Uhr Les«»otts«dtenft in Pöhla. — Dienstag abends 8 Uhr Iimgfvauenverein in Pöhla. — Mittwoch absird» 448 Uhr Kin-mgoÄeAdllenftvorberelkmq tu Drünsbädtel; abend» 8 Uhr Iiingltng»v«rein in Grllnstädtel. Berantnvrtlich tür di« SchristleiNing: tzii«dri<I> Minzner. fv, den Anzeigenteil: -«tnrich Seiberr, Rotationsdruck und Verlag: L. « »Lrtnrr, sSmtli« »n »u«. «rzgrb. * Privatleh«« rm- Angesielltenversscherunq. Privatlehr« ,mb -LÄ)verinnen, -ie, ohne Inl^abcr einer Lehranstalt zu sein, in ihrer Wohimng oc«r außer -em Hause gegen Entgelt Privatunterricht erteilen, sind nach dem Dersichermchsgesetz für Angestellte ver- sick>erungsMflichtig. (Entscheidend« MerLnale einer Lehranstalt sind: mehrer« Klassen, planmäßig geregelter Unterricht, Beschäftigung mehrerer Lehrkräfte und -«gleichen). Di» Schiller oder ihre ae- ketzlichen Vertreter sind demnach verpflichtet, für -i« Absühnnig der veiträo« zu sorgen. Zur Vereinfachung ist e» -en Lchrern und Lehvevinnen gestattet, für sich und iHv« Arbeitgeber -i» Beträge vierteljährlich in einer Summ« an -i« Reichsversicherungoansialt für Angestellte «inzuzohlen. Merkblätter un- vor-mck» hierzu werden von -en Ausgabestelle« abgegeben. Di« Richkbsachtnng der vorstehenden Bestimmung hat die später« zwangsweise Einziehung
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