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V«Nn, L. 8«. An diploenattsch« Kreis« ist t*» Anflcht ver- breitet, -aß man mit «in« Verschiebung der Kans««» non Senna u« minbtfteM «inm Manat rechnen müsse. » i StvaßburK SV. Zan. Rach «in« Meldung der ,Lnformatton" au» Marl» hat Marschall Foch bei «in« Konform» mit Poinca« und fran- Eschm L«neralstoL»offizie«n erklärt, daß im Laufe de» Jahre« keinerlei Verminderung der französische« Beyatzungstruppc« am Rhein Wintvet« köm» » Die deutsche Reparation «-Not«. Pari», SV. Zan. Di« deutschen Vorschläge Mr Lösung der Krparatiou»frage im Jahve 1922 sind durch Sonderkuri« in Pari» »lngetroffen. Die Repavationskommiffi-on hat den einzelnen Delle- aa Mionen bereit» heut« abend Kenntnis von dem Inhalt der deutschen Dokument« gegeben. Die Delegationen von Frankreich, Italien, Japan, den Bereinigten Staaten und Belgien werden sich morgen vormittag um 10 Uyr zusommenfinden, um gemäß den in Cannes betroffenen Bestimmungen di« deutsche Note unverzüglich den Mttorden Regierungen M überreichen, die dann ihrerseits entweder di« Frage selbst entscheiden könnten, oder di« Berechtigung hätten, di« Dokumente an die Reparatioirskommission zurückzugeben, damit diese di« «rfovderlichen Maßnahmen treff». I Kritik b« Not«. »Petit Paristen" behauptet, daß man die deutsche Note auf alli ierter Seite nicht al« befriedigend ansehen werde. Immerhin lasse die deutsche Slot« eine gewisse Anstrengung erkennen. Wenn nicht etwa die noch zu erwartenden Anhang« für die Note in der Frage de» Banknotenumlauf» weitere Mitteilungen enthalten sollten, müsse man sagen, daß die deut sche Note in dieser Hinsicht etwas oberflächlich sei. Deutschland for dere eine Herabminderung der Zahlungen für die Kompensations- bllros, die sich gegenwärtig auf 40 Millionen Goldmark belaufen. Dies wäre eine neue Schwierigkeit. Noch ernster ist es, daß Deutsch land die Summe von 720 Millionen Goldmark, die in Tanne» noch nickt endgültig beschlossen war, sondern die die französische Regierung auf 900 Millionen zu steigern hoffe, sogar noch vermindern will. Ferner will diese Note die in Cannes vorgesehenen Leistungen für das Jahr 1S22 herabsetzen und die finanziellen Garantien, die die Alliierten als notwendig angesehen hatten, entstellen. Dies sei be dauerlich, Deutschland hatte besser getan, wenn es vollkommen guten Willen bewiesen hätte. Dann wäre es möglich gewesen, den letzten Teil der Note, der zweifellos von Rathenau herriihre, zu billigen. ,^emps" sagt: Die Andeutungen, die man erhalten hat, legen den Beweis dafür ab, daß die deutsche Antwort reichliche Heber- legung verdiene. Damit Deutschland prosperiere, sei es notwendig, daß durch eine große internationale Operation ihm Hilfsquellen er schlossen würden, damit seine Gläubiger ihm Zeit lassen könnten. Das habe die deutsche Regierung begriffen. Denn in ihrer Antwort spreche sie von einer internationalen Anleihe. Wer aber müsse diese Anleihe fast vollständig zeichnen? Die Länder selbst, die auf dem Weltmärkte die Hauptlonkurrrenten Deutschlands seien. Das ist vielleicht bei dem Reparationsproblem die ernsteste aller Schwierig keiten. Der wahre Interessenkonflikt liege nicht zwischen Deutschland und seinem Hauptgläubiger, also Frankreich, sondern zwischen Frank reich und seinem eventuellen Eeldleiher. London, SO. Ian. Abgesehen von einem ziemlich friedlichen Ar tikel der .Aimes", der die deutsche Note an die Reparationskommis, sion ein hoffnungsvolles Zeichen nennt und von einer außerordent lichen Anstrengung spricht, schweigt sich die übrige Presse über die Antwort Deutschlands bisher aus. Ilm do« Kompromiß. Berlin, SV. Ian. In d« heutigen vertroEDen Sitzung des Ausschusses des Reichstag« winde von den Deutfchnationaleu das Ersuchen gestellt, man solle das gesamte Kompromiß Vorlagen^ da mit eine Grundlage zur Beratung goooben sei. Darauf wurde er- widert, «ruß« der allgemeinen und schon bekannt gogobrnen Ver einbarung üb« den Rahmen läge nichts vor. Es solle eine Unter- kommission aus Mitgliedern der Kompromißparteien gebildet werden, die den Stoff zu gliedern haben, das weiter« würden dann die Abstimmungen in den Hauptzsitzungen regeln. Geyen den Vor schlag eines der Vertret« der Kompromißparteien, nur Mitglied«: der Kompromißparteien zu wählen^ wendete sich sofort Decker-Hessen, man könne di« Mitarbeit der Deutschnationalen dabei nickst ent behren. Dieser Anregung der Deutschen Vollspartei gab schließlich der Sreuemusschuß auch nach. Erzberger gegen die gwangsankekh«. Selbst Erzberger, der Meister und Lehrer Wirthscher Politik, hat nicht daran geglaubt, ein« Fwanysanleihe der deutschen Wirt schaft zumuten zu können. Sein Schiller ist optimistischsr. Er kann es, kann überhaupt alles, wenn es sich um die „Erfüllung" handelt. Im Dezember 1919 wrrvds schon einmal über ein« Zwang s- anleihe beraten. Erzberger wandte sich dagegen. Die Begründung der Ablehnung di«s«s damals unter ganz anderen Voraussetzungen viel eher möglichen Planes, dis Erzberg« gab, zitiert der „Toy" nach d«m amtlichen Stenogramm: „Wenn die Zwamysanleihe ausgeschrieben wird, muß man sich darüber klar sein, daß ihre Einzahlung in denkbar kürzest« Frist vor sich geht, sagen wir, in einem halben Jahre. Das würde be deuten, daß in einem halben Jahre 30 Milliarden Mark aus dem deutschen Wirtsä?oftsleben hevcmsgenonrmen werden. Und was gebe ich? Die 30 Milliarden Schuldverschreibungen des Reiches, die mit 1 v. H. verzinst werden. Ich habe nach dem Kurse gefragt. Ich kann ihn nicht sagen; aber wenn ich Optimist bin — (Abg. Dern burg: Zweimrdzwauzigl) das wollte ich gerade sagen, Sie nehmen mir das Wort aus dem Münde Herm». Sie nehmen aus dem Wirtschaftsleben 30 Milliarden Mark in sechs Monaten heraus und geben dafür Papier, das einen Kurs von 20 hat, das sind ungefähr sechs Milliarden. (Zuruf von den Demokraten.) Gut, vielleicht fünf Milliarden. Di« Schluß-wirkung würde di« sein, daß ungefähr nach einem halben Jahr« aus dem deutschen Wirtschafts leben ein« Netto summe von 25 Milliarden Mank herausgezogen wäre. Glaube» Sie, daß bi« deutsche Wirtschaft das erträgt?" Unerträgliche Belastung unserer Wirtschaft, al» Folge der Zwangsanl«ihe, ließ den Finanzminister der deutschen Revolution, dem man nach seinen Kkuergrsetzen gewiß keine Basitzfoeundlichbeit und übertrieben» Rücksicht auf di« Erhaltung und Sicherung de» Privateigentums nachsagen kann, den Vorschlag einer Awangs- anleihe vorwerfen. Daß dieser Vorschlag nach zwei Jahren «menst auftaucht, befürwortet und angenommen von der Regierung, die seinem Geiste mit seinem Schüler an der Spitz« folgt, hätte sich Erz berger nicht träumen lassen. Schließung der Deutschen Werke? Genf, 20. Ian. Laut „Journal L-cs Vedats" hat der Botschnfter- vat dem Ergänzungsoovschlag zur dcfkniiven Schließung der »Deutsche» Werke" für den 81. Dezember 1922 zugestimmt. Di« Flucht de» Oberleutnant» Dittmar. Raumburg, 80. Ian. lieber das Entweichen des wegen Krieg»- verbrechens vom Reichsgericht zu vier Jahren Gefängnis verurteil ten Oberleistncmt» -. S. a. D. Dittmar in der Nackt zum Sonntag aus dem Gefängnis in Naumburg wird mitgetcilt: Dittmar ist durch Hel fershel er von außen her befreit worden. Gegen 1 Uhr nachts, al» eben eine Streife der Sicherheitspolizei die Anstalt passiert hatte, verschafften sich die Helfer unter Benutzung einer Leiter und einer großen Matte, die sie auf die durch Glasscherben gesicherte hohe Um fassungsmauer legten, Eintritt in den Gefängnishof, in dem sie an einem an der Leiter befestigten Knotentau an der Mauer in den inneren Hof hineinklettcrten und von hier aus dem im zweiten Stock- werk in ein»» Stelle untergebrachten Gefangenen fünf sehr scharfe Ltahlsägcn in der Meise zureichten, daß Dittmar sie an einer au» feine« zerschnittenen Bettlaken gefertigte» Lein» in sein« Zell» zog. Berlin, 80. Jan. Für den noch nicht besetzten Posten Nes deutschen Botschafters tu Washington war, wi« bekannt, Reichs- finamzminister Hermes in Aussicht genommen. M« verstautet, hat Dr. Hermes aber vor einigen Tagen der Neichsrsgi«rung mitgeleilt, daß er aus persönlichen Gründen vorziehen würden nicht nach Washington zu gehens sondern in Berlin zu bleibe« Saarbrücken, 30. Ian. Der Karneval darf im Saargebiet kaut Verfügung der Regierüngskommission wieder im Rahmen der Vor kriegszeit begangen werdem Washington, 29. Jan. Der permanent« Ausschuß der Ab rüstungskonferenz hat beschlossen, di« Prüfung der Regeln für di« Kriegführung einer neuen Konferenz zwischen den fünf Mächten vorzubohalten. Jede Macht soll zwei Vertret« «vneuueiy di« zu sammen einen internationalen Ausschuß bilden. durchsägen und durch*p^ k «schaffen« L>»fkmng in» Fort« zu ge langen, bei der außergewöhnlich klein»» Oeffnung «in, erstaunlich« Leistung. Dittmar ließ sich dann an der erwähnten Lein« in den De- fängnishof herab, «in waghalsige» Unternehmen, da di« Lein» sehr schwach ist und di« Höhe dort mindesten» IS Meter betrug. Di» Lein» ist denn auch in halber Höh» gerissen. Vermutlich ist Dittmar einig, Meter abgestürzt. Gr muß an dem erwähnten Knotentau über die Mauer geklettert jein und hat so da» Weite gesucht. Die Befreier hatten offenbar die Sipo-Patroutll« sich «st entfernen lassen. Di« Nacht war dunkel und die Straße hinter dem Gefängnis nickt be lebt. Di« Nachtpatrouill« im Innern de» Gefängnisse» befand sich an einer anderen Stelle der Anstalt. Sie wurde aufmerksam durch Spre chen der Gefangenen in der Zelle über Dittmar» Zelle. Sie begab sich dorthin, um Ruhe zu gebieten, und hörte, es müss, jemand ent wichen sein. Dom Sägen haben die Gefangenen nicht» gehört. Man vermutet, daß Dittmar das Geräusch durch Seife abgedämpft habe. Die Bruchstelle zeigt, daß die Durchsägung frisch und nicht vorberei tet war. Noch in der Nacht wurden umfassende Ermittlungen ange stellt, über deren Verlauf sich noch nickt» sagen läßt. Di« Polizei ist der Ansicht, daß Dittmar mit einem Kraftwagen entführst worden ist, in dem sich drei oder vier Männer befanden. Der Oberreichsan walt in Leipzig wird persönlich heute in Naumburg anwesend sein. Berlin, 30. Zan. Zur Flucht de» Oberleutnants Dittmar hört W. T. B., daß sofort von der für die Strafvollstreckung zuständigen Justizverwaltung umfassende Maßnahmen zur Aufklärung des Sachverhalt» und zur Wiederergreifung de» Entflohenen getroffen worden sind. Eine Belohnung von 50000 Mark für die Ergreifung des Flüchtigen ist bereits ausgesetzt. Die Grenzstellen sind sämtlich benachrichtigt worden. Ek» Zahlungsverweigerung Polens. Im Januar 1920 hatte Polen von der holländischen Regierung für 17 Millionen Dulden Militäransrüstungen gekauft, di« mit Sprozenti- ger polnischer Staatsanleihe mit zweijähriger Laufzeit bezahlt wurden. Der nun fällige Wechsel wurde dem polnischen Gesandten präsentiert, der die Zahlung verweigerte, da fi« nunmehr in polnischen Mark etwa 40 bi» 45 Milliarden beträgt. Bedingt« Unabhängigkeit für Aegypten. London, SO. Jan. Das Auswärtige Amt veröffentlichte geistern eine Erklärung^ in der es heißt, die britische Regierung habe sich beveiterklärt, das Parlament mrfzufordern, das Protektorat über Aegpyten zu beenden Aegypten als souveränen Staat anzuerkenne» und der Bildung eines ägytischen Parlaments sowie der Wieder» erichtung eines ägyptischen Ministeriums für auswärtige Ange legenheiten zuzustimmen, sobald fönende Bedingungen erfüllt feien: 1. daß Lie Reichsve-rbindrmgsw^g« gesichert sind, 2. daß Groß britannien da» Recht und die Macht zum Schutz der ausländischen Gemeinschaften in Aegypten bshM, und 3. daß Aegypten gegen jede unbeteiligt« oder unmittelbare Einmischung oder gegen «inen An griff von außerhalb geschützt wird. Komm! -er Eisenbahnerslreik? OerMche Angelesenheilen In den Kreisen der Reichsgewerkschaft macht sich eine starke Strö mung gegen den von der radikalen Leitung beabsichtigten Streik der Eisenbahner geltend. Es sind deshalb der Leitung Bedenken gekom men, die Verantwortung allein zu tragen. Sie hat deshalb be schlossen, die Verantwortung auf breitere Schultern zu legen. Aus diesem Grunde sind die für Montag in Airssicht genommenen Maß nahmen zunächst unterblieben. Die Fachgewerkschast Vl (gehobene mittlere Beamte) der Reichs gewerkschaft der Eisenbahnbeamten hat eine Entschließung angenom men, in der es u. a. heißt: Sachlich ist der Streikbeschluß unbegrün det, da die Reichsregierung sich ausdrücklich bereit erklärt hat, „baldmöglichst eine Aufrollung der gesamten Bosoldungsfrage vor zunehmen." Somit ist die Voraussetzung für die Anwendung des letzten gewerkschaftlichen Mittels nicht gegeben. Maßnahmen der LisenLahnbehörde. Seitens Ler EistnboLnverwalwng sind gegenüber dem drohenden Streik u. a. folgend« Maftnahrnen in Aussicht genommene Urlaub- und Fveischcinerteilung nur in dringenden Familienan gelegenheiten, unterwegs befindliche Bedienstete zurückrusen. In Streik eingetretenen Beamten ist das Monatsgehalt zu sperren. Im Drachmen mit den zuständigen Landesstellen ist Schutzpolizei zum Einsatz bereitzustellen. Als deren Aufgabe ist zu bezeichnen: Schutz -er Arbeitswilligen, Verhinderung gewalttätiger Eingriffe in Petrich, Verkehr und Verwaltung, Unterstützung in rücksichtsloser Fernhaltung aller betriebsfremden Personen und Streikenden, insbe sondere Streikleitungen vom Bahngebiet. Bereitstellung aller für Lo-komotivfübrinm befähigten Bediensteten, auch der leitenden Bsamen, ohne Rücksicht auf derzeitige Verwendung unter Zurückstellung andnwr Dienstbedürfnisse. Bereithalwnq Ler technischen Nothilfs, Sicherung raschen Einsatzes nach Benehmen mit Ler: Regierungsstellen und den nichtstveikenden Or ganisationen. Nötigenfalls Durchführung eines Notftchrplmw unter Einschrän kung nicht lebenswichtiger Fahrten. Außerdem bat die Derkohrsvcrwnltueig an da» Reichsminister Kun des Innern und Lis inneren Ministerien -er Länder dar Ersuchen um Devvfthaltung -er erforderlichen Polizeinrannschafdsn und an da, Ncichrpostministerium La» Ersuchen irm Levorzuate Behandlung eisen- bahndienstlicher Gespräche und Telegramme gerichtet. Diesen Ersuchen wird entsprochen werden. Die notwendigen Verfügungen sind bereit» ergangen. " ErhLtzuiw der Margar »»preise. M« nivderrheinischen Marga- rtnefabriken beschlossen, Len Morgavineprei» von dieser Woche an wie der um 2 Mark zu erhöhen. * Warum d!« Eier so teuer sind. In einer üeutschnatftnalm An frage an di« Reichsregierung wird darauf hingewtesen, daß sowohl in Norddeutschland wi« in Bayern Tausende von Eiern (auch waggon weise) ausgekaust werden zur Bereitung von Eierlikör. Ein Händ ler in Hauckurg sucht zu dem Zweck wöchentlich 5000 bis 6000 Stück Eier. Di« notwendige Folg« dieser umfangreichen Aufkäufe ist «instar- kes H-rau (schrauben der Eierprnft. An Li« Reichsregierung wird des halb die Anfrage gerichtet, ob si« MittÄ hat, diesen Mißständen abzu helfen und ob sie gedenkt auch tatsächlich einzirschveiten. " Wie die Richspost spart. Von deutschnationaler Seit» ist im Reichstag eine Anfrage eingabvackt worden -i« sich mit der «iaenarti- gen Sparprari» bei der Reichspostverwaltung beschäftigt, vor allem mit dam unübersichtlichen Tarifbllchlein und der unaufhörlichen Ausgabe immer neuer Briefmarkenbildchen. Es heißt dann zum Schluß in Ler Anfrage: Mevicle Arbeitskräfte werden im Neichs- postnrinifterium mit Ler Erfmüung immer nemr Entwürfe von Brief marken beschäftigt? Welche Ersparnisse oder Gewinne hofft der Reichs- postminlster auf diesem Woge für seinen notleidenden Betrieb zu «r- -ielen? Nsues aus aller Welt Mar erschien««» Mffylüder. Au» «m Iahre-bevicht war zu entnehmen, daß di« D«> «inHmg in der kurzen gen ihre» Bestehen» und trotz mancher Unan nehmlichkeit doch recht ersprießliche Arbeit geleistet hat. E» besteht di» beste Aussicht, daß mit Ler Bautätigkeit auf dem Gelände Misch«, der Konsumbäckerei und den Schrebergärten im Frühfahr begonnen werb«< kann. Nach dem Kassenbericht waren di« Geschäfte sehr um fangreich. Di« Bereinigung verfügt über «in ansehnliche» Barvermä- aen. Bei den Wahl«: wurden teil» wieder-, teil» neu gewählt di» Siedl« M. W«hn«r, 1. Vorsitzender, L. Puschmann, L Borstt« zender, K. Paul, Kassierer, G. Paul, 1. Schvrftfühver. H. Som- m«r, 2. Schriftführer, W. K ad « n, Derolnsbota Al» Beisitzer LL f f - l«r, Franke, Wittig, Windisch. Zur bautechnischen Kommis- sion wurden gewählt: W«hner, Tröger, Weißflog, Bret sch n«i der. Unter anderem wurde noch beschlossen- di« Sprechzeit für den Vorstand Montag» ,md Donnerstag» von 5—7 Uhr stattfindm- zu lassen. Lößnitz, 81. Jan. Der Kirchenvisitationstag am Sonntag wurde in der Morgenstunde vor dem Gottesdienst würdig und feierlich durch Ehoralblasen des Posaunenchor» «ingeleitet. Zu besonderer Ueberraschung war auch der Kirchenpatron Furst Günther zu Schönburg-Waldenburg erschienen. Unter Glockengeläuts schrit ten die Geistlichen mit Oberkirchenrat Suv. Thoma», Kirchen patron und Kirchenvorstand ins festlich geschmückte Gotteshaus. Der Altar prangte in den von Stadtrat E. Müller gestifteten weißen Pa- ramenten und bot, eingerahmt von Palmen-.und Lorbeergrün, ein Bild leuchtender Schönheit. Vor zahlreich versammelter Gemeinde predigte Oberpfarrer Lie. theol. Schuster über Römer 13, 8—10. Die Ansprache des Visitators auf Grund von Matthäus 8,26 forderte die Gemeinde in herzandringlichen und packenden Worten zu freudi gem Bekennermut und gläubiger Eiegesgewißheit auf. Die von Männern und Frauen überaus gut besuchte Gemeindeversammlung bot eine Fülle von Anregungen in bezug auf da» Gemeindeleben. Die Aussprache seitens der Männer und Frauen war eine rege und zeugte von innerer Anteilnahme der Gemeinde. Im Iugendgottes- dienst sprach Past. Truckenbrodt zu der konfirmierten Jugend, die sich in erfreulich großer Zahl eingefunden hatte, von der Herr- lichkeit und dem Segen der rechten Sonntagsfeier; im Kindergottes dienst sprach Past. Börner über das Sonntagsevangelium (Stil lung des Sturmes). Der Patronatsherr nahm an allen Gottesdiensten wie an der Gemeindeversammlung teil und besichtigte darnach mit dem Oberkirchenrat di« Hauptkirche. Letzterer sprach seine Anerken nung aus über den sichtbaren Fortschritt des Gemeindelebens. Der festlich« Tag war ein wirklicher Segenstag für unsere Kirchgemeinde; möchte er bleibende Frucht bringenl Sosa, 81. Ian. Das Landeswohnungsamt hat für die Gemeind« Sosa angeordnet, daß Lie Vollstreckung von Näumungsurteilen und von Vergleichen, soweit es sich um «mietete Räume aller Art handelt, nur mit Zustimmung de» Eintgungsamt» zulässig ist. Die Zustün- mimg muß erteilt werden, wenn der Schuldner mit Ler Mietzinszahlung schuldhafterweise iu Verzug ist «der für ihn ein ande re» Unterkommen beschafft ist. — Luga». Feuer hatten Verbrecher km Gehöft üe» Gutsbesitzer« Schraps angelegt. Der Brand entfachte aber nur Rauch unü kein« Flammen und Sie Gebäude blieben daher «halten, während im Kuh stall infolge von Rauchgasen der ganze Viehbestand Lom Erstickungstod nahe war. v Rinder mußten abgestochen werden. " Glauchau. Me Hockerstouer bat auch im hiesigen Rate Freunde gesunden; wogen der Emführung einer solchen Nachtstouer soll beim Sächsischen Gemeindetag angefvagt werden. — Chemnitz. Am Hellen Tage wurde die Ehefrau de» Gastwirts Brabant auf Lem Woge von Stelzendorf nach Schönau von zwei jungen B>ruschen überfallen. Die Täter schlugen auf die Frau ein und würgten si« am Hall«. .Dann entrissen sie ihr die HanLtafchs. Als die Krau um Hilf« rief, «vgriffen die Straß euröuber bi« Flucht. — Dresden. Prinzessin Maria Alix von Sachfen, di« zweit« Toch, ter de» früheren Königs, vermählt mit dem Prinzen Franz Josef von Hohenzollern, ist in München von einem Prinzen enwunden worden. — S«biritz. Die Grippe ist in den letzten 14 Tagen tm Steigen begriffen. Anfangs waren nach amtlichen Feststellungen etwa 300 Personen männlichen und weiblichen Geschlecht» an Grippe er krankt. Di« Zahl stieg bald aus Las Doppelt«. Im Lauf« der vergangen«» Woche waren bereits 700 Einwohner an Grippe und Influenza erkrankt, während nach der letzten Zählung über 950 Einwohner an Gripp« darniederliegen. Hinzu kommen noch zahl reiche Faste, di« privatarzlicher Behandlung untersteh ery so daß etwa 10 v. H. der Bevölkerung «rrrankt sind. Di« Aeezt« sind Tag und Nacht beschäftigt. — Die Vrippe im 18. Jahrhundert, «in Bild von der Grippe-Epidemie des Jahres 1781. die in vieler Kinsicht an das heuiige Wüien der Seuche erinnert, findet sich in dem bekannten »Gemälde von Paris' von Sebastian Mercier. »Fast alle Jahre', heißt e» da, »neh men um die Milte des November die Erkältungen außerordentlich zu infolge der feuchten und kalten Witterung unü der Nebel, die den Schweiß unterdrücken. Viele sterben daran. Aber der Pariser, der über olles lacht, nennt diese gefährlichen Erkältungen .la gripps, >» coquettv". und der Lacher ist drei Tage später von dieser .koketten Grippe' selbst ergriffen und steigt ins Grab. Die neue Mode, große Mäntel zu tragen, ist vortrefflich, denn auf diese Weise erhält man einen Schuh gegen die Kälte. Aber die Damen, die beim Verlassen des Theaters oder der Vergnügungslokale aus ihre Wagen oder Sänften warteu müssen, zittern trohdem unter ihrer leichten Bekleidung uud sollten bedenken, Laß ihre Umhänge nicht genügend dicht sind, um sie vor der Krippe zu schützen. — Die Grippe in amerikanischen Großstädten. Der „New Port Hera Ui" meldet: Ueber Lie amerikanischen Großstädte breitet sich von neuem ein« Grippenwell« mit unheimlicher Schnelligkeit. ?lm stärksten betroffen ist bisher Skew York. Di» Spitäler sind überfüllt. — Ein« neue Seuche? Aus Angora, Len: Sitz der kemalistischen Regierung, wind von Lem Ausbruch einer bisher noch unbekannten Kraickhett berichtet, Li« di« Menschen urplötzlich überfällt und inner- halb von etwa neun Stunden hinrasst. Die Krankheit beginnt mit heftigem Schüttelfrost, und der Patient verliert nach zwei Stunden das Bewußtsein. Di« Seuche wütet so heftig, daß bereits mehrer« Familien im Verlauft eines Tages airsgestorben sind. Man nennt die, Krankheit „Schwarzsieber", imd ist vorläufig darauf ange wiesen^ sie in (Ermangelung eines anderen Heilmittels wie ssdes Fieder Lurch Ehinin zu bekämpfen. — Groß'euer. Die Schiff-Hall«, die Mag-yb» und L!« Kantine der Dresdner Maschinenfabrik und Schiffswerft Uebigau, Film!« N e - yensburg wurden durch ein Großfeuer vernichtet Der Schaden ist beträchtlich. In Regensburg waren etwa 450 Mann beschäftigt. Ter Wiederaufbau erfordert mchreve Millionen Mark. — Sin Mufemnsdiebstcchl. Im Augsburger Maximilians-Museum wurden zahlreiche unersetzbar« altmigsbr^r Goldmünzen, Dukaten und Goldrings tm Gesamtwert» von 15 Millionen Mark entwendet. Die Emboech-r, zwei dreißigjährige Männer, vermutlich Ausländer, sind mit einem Dolmetscher in der Richtung München abgefahren. Mn« verschüttet« Stadt. In Stambul ist dieser Tage aus einer Strecke von 150 Metern eine Straß« eingestürzt. Bei näherer Besichtigung Le» rmt« der Straß« gelogenen Hohlrmnnes könnt« di« überraschend» Tatsache festgestellt werden, daß man «s mit einer verschütteten Stadt zu tun hat. Mehre« Debäud« und Galerien lassen darauf schließen^ daß in kürzester Zeit unter der Aufsicht von Spezialisten stattftndendea Ausgrabungen interessant« Fund» zu, Folge haben werden. — Einsturz «ine, Kino», Gin Kinotheater in Washington ist eingestürzt. Di« Ursache Ler Katastrophe war ein ungewöhnlich starker Schneefall, Ler das Thoaterdach derartig belastet«, daß « lxrrst und mitten während der Vorstellung zusannnendrach. Das Lh«ate» war dicht belekt und de-hald war«, dl» Folg« de» EtM