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»och nicht erteilt, noch Wettiner di« Demokrat««. MißNna« ha» vt,»«rkompro«tß, so Unnt» da, Kabin«tt Mrth vielleicht ichoa o» Mttvoch gestürzt werde«. I» diesem Falle blieb« »ur übrig, «nt- wed« Neuwahlen, oder ein» ««gternna Stresemann, wen» nicht H«ls- fertch. Sollt« da, Kabi»rtt Wirth ««stürzt werd««, dann sei di« un- an^leiblich« Fotz» «i» «nor««» Markst«»». Di« Sozialdemokrati« hab« kein Znt»«n« daran, di« Regirrnugimacht »» ««langen. Si« srt nur in di« R«ai«runa «ingttrttrn, um da« äußerst« »u v«rhüt«n, aber nicht, um an di« Macht zu gelang«». Auch Wtrobadrn, Sva und London hab« st« nur untrrschrteben, w«tl st« Uberzrugt sei, daß bi« Besetzung de« Ruhraebirte» und bi« Blockadr unt«r allen Umständen verhütet werden müßten. Di» Unabhängigen gehen bi» zu einem ge wissen Grade mit ihr, um da» SrfUUungskabinett Wirth möglich zu machen. Ohn, ihre Hilfe könne besten Sturz jeden Tag erfolgen. Loebe sprach zum Schluß die Hoffnung au», daß da» Kabinett Wirth bleiben «erd«, weil e» in Lanne» den ersten sichtlichen Erfolg er rungen hab« und weil diese» Kabinett allein imstande sei, den Weg nach Genua anzutreten. ; , > Um da» Relchtschahminiskrimn. i " PerN», SS. Jan. Dor Reichsrat hat sich für Ha« einstweilig« Fortbestehen de» Reichsernährnngsuri»tst«rtum» «ntschiaden, da- gogen hat er beschlossen, daß da» Reichsschatzmiiristerium mit dem I. Oktober d. I. eingehen soll. Di« Regierung ist mit diesem Be schluß nicht einverstanden, sie wird verlangen, daß auch dos Reichs» fchaßministerium weiterbesteht. E» fragt sich nun, wie sich der Reichstag zu diesem Verlangen der Regierung stellen wird, i i Die gefichrdet« Snt«nt«. ! Pari», SS. Jan. Wi« -Mat in" mitteilt, verlang» bi« fran zösische Regierung, daß der Schutzoertrag nicht für 10, sondern für 25 Jahre abgeschlossen werben soll«. Di« französisch« Regierung verlang« ferner, daß jede Verletzung der von den Alliierten be setzten Linien seltene Deutschland» als feindseliger Akt betrachtet werde. Gin deutscher Angriff gegen die englischen Linien im Rhein land solle ebenfalls als Kriegenkt betrachtet werden, wodurch di« franMsche Hilf« von selbst gegeben sei. Schließlich verlang« Frankreich, daß di« militärische Hilfe zwischen den beiden Mächten in ein« Milttärkouvention klar ausged rückt werbe. London, 20. Jan. „Observer" schreibt, Poincare» Politik sei undurchführbar, weil der Friedensvertrag undurchführbar sei. Dir» gelte besonder» von den wirtschaftlichen Bestimmungen, di« fiir Poincare den Eckstein bilden. Wenn Frankreich ohn« umnittelbar« Gefahr ^im weitere Verzögerung der Wwderherstellrmq iw» Aug« fasse, könne England dies nickst mitmachen. England sei an dem Punkte ongelangt, an welchem ein« Entsck«idung getroffen werden muffe, ohne Rücksicht auf di« Haltung der Franzosen. Wenn Frank reich von seinem Standpunkt nicht abgehen könne, so sei es besser, zuzugeben^ daß di« Entent« aufgÄ-ört hab« zu bestehen. Pari», SS. Ian. Di« Agen« Havas verbreitet ein Telegramm au» London, wonach in Etlichen Kreisen der Wunsch zu bestehen scheint, in kittzester Frist di« Absichten der französischen Negierung in den gegenwärtig der Prüfung beider Rogiermmen unterliegenden Fragen kennen zu lernen. E» besteh« Grund zu der Annahme, daß da» Londoner Kabinett entschlossen sei, zu dem englisch-französischen Abkommen folgendermaßen Stellung zu nehmen« Die englisch« Regierung würde sich damit einverstanden erklären, die Dauer des Abkommens zu verlängern und si« möglicherweis« auf 80 Jahre fest- zusstzen, obwohl si« diesen Zeitraum für zu ausgedehnt halt«. Ei« würde sich bereit finden, dem Abkommen gegenseitige Wirkung zu geben, obwohl si« dies nickst all» unbedingt« Notwendigkeit ansaye. Ein« Militärkonvcntion würd« si« ablehnen, eb«nso die Ausdehnung da» Abkommen» auf einen gegen Polen gerichteten Angriff. ' ' ' " ' Die Krkgsbeschuldlgtenl ''' London, SS. Jan. „New Etatoman" schreWk, ln London oder Pari» geführt« Gerichtsverfahren gegen deutsche Kriegs besäMbigt« würden in der neutralen Welt und in Deutschland als nicht weit entfernt von Lynchjustiz angesehen werden. Die Ansicht der britischen Juristen sei bestimmt nickst zugunsten der Wiederaufnahme dieser Frage. Wenn der Oberst« Rat, was wahrscheinlich sei, die Auslieferung verlangen sollte, müßte die deutsche Negierung diese Forderung mit der Mißachtung behandeln, welch« sie verdienen. Paris, 23. Ian. Der „Mntin" schreibt, daß die Regierung Poin- eare den alliierten Kabinetten die Bilounn eines gemeinsamen alliier ten Gerichtshofes mit dem Sitz in Brüssel vorgeschloaen habe, zur Aburteilung der deutschen Kriegsschuldigen. Die Zustimmung Bel gien» sei bereit» ausgesprochen. Dankzwang für Devisengeschäfts. Berlin, 2S. Ian. Der Reichstag nahm heute endgültig den Gesetzentwurf über den Verkehr mit ausländischen Zahlungsmitteln an, welcher für den Abschluß von Devisengeschäften den Vaukzwang «inführt. l. Die Lanbtagswahlcn in Braunschweig. Braunschweig, 23. Januar. Die Landtagswahlen brachten fol- aendes Gesamtergebnis: Mehrheitssozialisten 51 502, Landeswahlver band (Dcutschnatlonale, Deutsche Volkspartei und Zentrum) 96 406, Unabhängige 68 215, Demokraten 28110 und Kommunisten 10131. Die Sitze im Landtag verteilen sich wie folgt: Landcswahlverbnnd 24 (23), Demokraten 0 (5), Mehrheitssozialdemokraten 12 (9), Unabhän gig« 10 (20), Kommunisten 2 (3). Also SO Bürgerliche gegen 30 So zialisten. Rußlands Umstellung. Riga, 23. Jan. In der Antwort Tschitscherin» auf di« Ein- kM:ng der italienischen Regierung zur Konferenz ln Genua heisst es: „Die Sowjetregierung richtet an die königlickst Regierung di« Bitte, die im Obersten Rat vertretenen Mackste zu benachrichtigen, baß eine außerordentliche Session des allrussischen Exekutivkomitees auf den 27 Iamrcrr «mberufen ist, um die Zusammenstellung d«r russischen Delegation zu bestimmen, di« mit außerordentlichen Voll machten asgerüstet werden wird. Di« Namen der Delegierten, so wie di« Reiseroute werden der königlichen Regierung bei der ersten Gelegenheit bskanutgeoaken werden." Tschitscherin bemüht sich um di« Anwerbung von ZarewDiplo- Maten für di« Dienst« der Sowjet-Regierung. Dieser merkwürdig« Schritt wird motiviert mit dem Hinraei» auf di« Notwendigkeit für Rußland, Im Ausland« erfahren« Diplomaten zu unterhalten, dis ei« bestimmtes Maß von Autorität genießen. » Di« Opfer ber ind'schen Freiheitsbewegung. Rewqork, 23. Ian. Anläßlich der indischen Protestkunbgebnngen sind bis jetzt über 200 Eingeboren« getötet und nahezu 20 000 Inter» niert worden. Berlin, 23. Jan. Die sozialdemokratische Fraktion des Reichs tages hat beantragt, die Roichsreglerung zu ersuchen, dem Reichs tage sogleich den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, wonach der 1. Mat und der 9. November als gesetzliche Feiertage des deutschen Vol- k«s erklärt werden. Erskaunllche Zahlen. t Unser volkswirtschaftlicher Mitarbeiter schreibt un« Die Gegenforderungen de» Frindbunde» an Deutschland für ein« möglich« Gewährung eine» Moratorium» für da» Jahr 1922 beziehen sich bekanntlich vorwiegend auf die Erhöhungen der Eisen bahn- und Posttarif«, fowi« der Reich»zuschüfs« für L«b«n»mittel. Während di« Tariferhöhungen dem Reich» ver mehrte Einnahmen schaffen sollen, dient ber Fortfall der Lebens» mitt«l»uschüss»»ur Verminderung d— Au»gabW h*» R»üb«» V»td» Matznah««» v«rfola«n, «nnn «ich auf verschied«»»» W«g*N, dm gleich«» Zwrck. v«t «wer nährrm vrtrachtuug «ratbt sich j«doch, daß si« k,tn«»w«g» do» «rstrebt« gtrl drr Etat»au»gl«ichung in brr- s«lvm W«is, «rrrichrn. w«nn man mit b«r Annahm« d«, Forderung rechntt, wa» bet de« geamwärttgen System der Annahm« all«» d«s- sen, wa» un» von drn Siegerstaaten diktiert wird, leider anzunehmen ist, richten sich di» Blick« vor all«m auf di« R«tch»g«tretdrstellr, di« untrr d«m Druck d«r Ent«nt« den Brotprrt» um Mitte Februar um «twa 7» Prozent zu erhöhen gedenkt. Damit würd« sich «in Brot auf «twa 18 bt, 14 Mark stellen. Di» Reichsgetreidestelle braucht nun für bi« Besorgung der mit Markenbrot zu beliefernden Bevölkerung 4X Millionen Tonnen, 2 Millionen Tonnen werden davon zum Preis« von ungefähr 20 Milliarden Mark vom Ausland bezogen. Der Re- aterungszuschuß beträgt hier zirka 10,0 Milliarden Mark sodaß sich dir wähnten 2 Millionen Tonnen Au»land»getreid« auf v^i Milliar den Mark stellen. Die 2)1 Millionen Tonnen Inlanb»gett»id« kosten nun gemäß den Höchstpreisen ungefähr VH Milliarden Mark, da» Rohmaterial von In» und Auslandswan also zusammen 14H Mil liarden Mark. Darau» ergibt sich wieder «in Zentnerprrt» dm Roh material» von 165H Mark. In der freien Wirtschaft hingegen, wo der Marktprel» de» Roggen» durchschnittlich 300 Mark der Zentner beträgt, stellt sich der Preis de» Brote» ebenfalls auf 13 Mark. Wenn nun di» Reichsgetreidestelle bei einem Rohmaterlalprelfe von 105,5 Mark genau so teures Bot liefert wi« di« freie Wirtschaft, die da» Rohmaterial mit 800 Mark bezahlen muß, so folgt daraus, daß da» Reichsinstitut eigentlich keine Existenzberechtigung mehr hat. Dor allem ist dabei auch noch zu berücksichtigen, daß die frei« Wirtschaft durch die höhere Bezahlung der Landwirtschaft di» Möglichkeit gibt, rationeller zu wirtschaften und ihre Produktion zu steigern. Gänzlich andere Schlüsse ergeben sich jedoch aus der näheren Be ttachtung der Frage der Erhöhungen der Eisenbahn- und Posttartfe. Dor ollem ist da zu erwähnen, daß da« Reich Groß» konsument vo i Kohle ist und kein Produzent, wodurch klar erwiesen ist, daß die ihm au» den Kohlcnpreiserhöhungen erwachsenen Mehr» nusgaben eine neue Steigerung der Tarife werden herbeiführen müs sen. Dadurch wird die Etatausaleichung natürlich nur erschwert, statt erleichtert und könnte nur durch eine weitere Erhöhung ber Kohlen steuer dem Reiche zugute kommen. In Wirklichkeit liegt dem gan zen Problem die leicht erkennbare Absicht englischer Industriekreise zugrunde, da« deutsche Dumping zu beseitigen. Die Maßnahmen werden jedoch ziemlich unverständlich, wenn man kurz folgende Zah len einander gegenüber bält. Del einem Kurse von 790 Mark fiir das Pfund Sterling stellt sich die Tonne englische Exportkohle, fiir die jetzt 23 Schilling bezahlt werden, auf 900 Mark. Die entsprechende deutsche Kohle kostet gegenwärtig 450 Mark, welchem Preise jedoch die Fracht bis zum deutschen Ausfuhrhafen gegenüber zu stellen ist, die ungefähr 144 Mark betrögt. Hinzu kommt ab 1. Februar eine Er höhung der Frachtsätze um 30 Prozent, sowie auch eine Erhöhung ber deutschen Kohlensteuer von 20 auf 40 Prozent, womit die endgültige Höhe des Kohlenpreiscs ab 1. Februar mit ungefähr 760 Mark fest gelegt wäre. Die Differenz beträgt demnach nunmehr 200 Mark, di» sich jedoch bei den zu erwartenden neuen Lohnforderungen der Berg arbeiter und der Prciserhöhungsanträg« der Zechenbesitzer weiter vermindern würden, sodaß eine Anpassung de» deutschen Inlondprei- ses für Kohle an den Weltmarktpreis unter diesen Umständen bereits als vollzogen zu betrachten wäre. Im Gegensatz z» dem Valutadumping, zu dem Deutschland dinch die traurigen Verhältnisse seiner Geldentwertung gezwungen ist, trei ben die Enaländer also echtes Dumping, indem sie für den Export bis weilen niedrigere Preise fesisetzen, als für den Jnlnndsobsatz. Tritt nun, allerdings wider Erwarten, dennoch eine Stabilisierung der deutschen Valuta infolge der Maßnahmen de» Frindbunde» ein, so würden wir gezwungen sein, unseren Kohlenorsis berabzufetzen, um ihn dem Weltmarktpreis onzupassen. Das könnte dann nur durch Herabsetzung der Arbeiterlöhne, der Unternehmergewinn« oder der RcIchskohle^ 'teuer zustande kommen, was aufs neue beweist, daß vor einer Stabilisierung der deutschen Valuta keine Maßnahmen getrof fen werden dürfen, die sich in der Theorie vielleicht bei flüchtiger Betrachtung verteidigen lasten, in ber Praxi» jedoch auf unüber- Eisenbahner- un- Slrahenbahnerftreik. Di« Störnugm im Essanbahnverkehr Im Dresdner Derirk können sttt zum größten Tall als überwunden betrachtet w -^«n. Dem Deut schen ^istnbahne-'-Derdcmd ist es aelunocu, di« Masse der Ausständigen zur McbemufttÄien« der Arbeit zu Lewsoen unter Hinweis auf die am Montag bsaounenen VrchaMunaen mit dir Roaievung über di« Uelxuts>'-wu^«V,sckssö»e. Infolgedessen ist auch dar Güterverkehr allem bassem wieder im Gang«. " Kwickau. Am Montag Margen hohen di« wwd 2000 Arbeiter des Zwickm^er Merkstätteubabnhosvs die Arbeit ringe st«l l t. Auch die Straßenbahner sind In den Strs'k getreten. Sie verlangen ei« Lobnzulooe von 4 Mott für die Stund«. " HahettstttwErnstssal. Dos Personal der Uoberlandhahn Hokwstcin-E.—Lugau—O^solä Ist Montag früh ahn« jade vorherige Ankündigung aus Selidoritöt fiir dl« Leipziger Straßenbahner in den Streck g'treten. Di« zahlreichen Bergarbeiter, die moraens zur Sch'ckt gi-aen, mußten deshalb vom Teil 2 imd mehrer« Stunden zu Fuß gehen, um ihr« Arbeitsstätte zn erreichen, sodaß auch von diesen ein kleiner Teil nicht einfahren konnte. " EhenrnItz. Di« Belegschaft Ker hiesigen Essenbalmwersstötten hat mit großer Mehrheit die Dekühgung am Ausstand abgelohnt. — Eine Betriebsversammlung des Bersonals vom Süübahnbof erbrachte das gleiche Ergenbis. In Ehemnit ist allo, da auch das Bekiabsper- sonal des Hauptbahnhofes den Dienst versieht, assenthalben Ruhe. " Lekpzio. Hier haben wie auch in anderen großen Städten Sachens, am Montag Wstimnmngm fiir und gegen dm Eintritt in den Streik stattaefunden. Dabei ergeb sich in Engels dorf ein« ganz «rheblickis Mehrheit kür den Streik. D« in dn Be- trlcköswerkstätte des hieHen Güierbabnbof's beschäftigten Arbeiter ha ben sich ebenbolls fast einsttmmia fiir die Mederleanrg der ?lrbeit er klärt. Trokkem konv^m Im allgemeinen die Züge von ssripoia nach Dresden am Montag abgelaffen werden, wenn auch mit erheblicher Verspätung. Der Nm- «nb Abbau ber Lehccr'eminer«. M« Nachrichtenstelle in der sächsischen Etaatrksnzlei teilt mit: Unter dem Vorbehalt, daß di» Gesetzentwürfe über die Umwandlung der Seminare und über di» Errichtung von deutschen Oberschulen und Aufbauschulen Gesetzeskraft erhalten, und vorbehaltlich der zu er wartenden rsichsaesetzlichen N-oelung ber Lehrerbildung, soll Ostern 1922 mit dem Um- ibszw. Abbau ber Keßrersemfnarr begonnen wer den. Dabei ist, wie bereits von uns kurz mita»tellt, in Aursicht ge nommen, die Seminare zu Auerbach, Dresden-Plauen, Frankenberg, Grimma, Löbau, Zwickau und möglicherweise-auch Pirna In neun- stufig« deutsch« Oberschulen mit einer pflichtmaßiaen Fremdsprache, die Seminare zu Bischofswerda, Nollen, Oschatz, Rochlitz, Stollberg und Zschovau In neunstufige deutsche Oberschulen mit zwei pflicht- mäßigen Fremdsprachen, die Seminare zu Annaberg, Bautzen, Dres den-Neustadt, Blauen I. D. in deutsche Oberschulen in der Form der sechsklalligen Aufbausthnle vm-umandeln. Do» Seminar zn Schnee- Hera soll mit d«m dortigen Gnmnasium zu einer Neformonstalt nach Dresdener Muster, das Seminar zu Dorna mit dem dortiaan N-al- pvmnasium zu einer Einheitsschule nach dem Plan de» sächsischen Bhilossoqenverelns vnMpnolzen werken. Die Ss-mireve zu Dre-oden- Streblen und SeiNziy-Etnuewitz sollen als pädagogische Institute In Verbindung mit der Technischen Hochschule Dresden und Universität Leipzig der künftigen Lrhrerbilhung «dienen. Eine siebente Swni.mr- klasse wird an seinem Seminar mebr ausgenommen, dagegen wird durch Ausnahme Ihrer untersten Klasse allenthalben mit dem Aufbau der deutschen Oberschule und Arkbausckule begonnen. In drn Klassen der neunstusigrn deutschen Oberschulen können auch Mädchen Aufnahme finden, soweit dem nicht bas Gemeinschnfts- erziehunasgesetz vom 30 Juli 1919 entoea-n steht. Für dos Internat komm« st« zurzeit nicht in Arao» weil di« tür ihr« Unterbringung pA«4g«n Einrichtung«» «tz ge^chnff«» «M-m uckttzt««. M» tzN Kt n«u«n vb«rfchul- und Aufbaullafsrn aufzuntbmrnden Schill««, d«r«. Schül«rtnn«n haben Schulgeld, Aufneh««» und Adgang»g«bühr«n «P dl« Schill«, an d«n staatlich«» höh««» Schul«» zu zahl«». Di« B«- sttmmungen über Schulgelderlaß und Erleichterung an höheren Lehr anstalten finden auch auf di« neu« Schulart Anwendung Für di, v«rpfl«gung im Dchülerheim, da» auch Schülern anderer Schulin am Ort« göffnrt ««rben soll, soll «inschltrtzliq brr Vergütung für Woh nung, Heizung und Beleuchtung wi« an drn Landrsschulen zurzeit ei» Iahressatz von 2500 Mark erhoben werden. Für bedürftig» Schülir der Aufbauschul« sind b«sond«r« wirtschaftlich« Srl«icht«runarn in» Auge gefaßt. Ueber di» durch di« nru« Schulart zu gewinnend«» Bi» rechttaungen schweben noch Verhandlungen mit der Retchsreglenmg und den Unterrichtsverwaltungen der Länder. E» steht zu Höfken, daß di« deutsch« Oberschulr in ihrer zweifachen Form die Berechti gung der Oberrralschul« erhalten wird, Nat-m'tzFirdmvsshr-A. Da« Ministerstnn d«» Innern logt zur Frag» d»r Sr»«»n«- der Ratsküssrgte» seinen Standpunkt wie folgt dar: Durch bi« in K 89 Ler NevWterten Stcidteovbnnna vory^chriidene Drkttelenieuerung für bi« unbesoldeten Natsm itgliador ent sichen in allen Städten mit Nev inserier StLdboordrumg Schwievigkett«^ nach- dem im Jahve 1919 der Turm:» durch «in« Gelamternruevung anter- brochon worden ist. Diese im Wege der Aus-nahmedewillitzung durch Einführung der Dollerneuevunq bcheben zu wollen, würde em« Auf hebung des 8 89 der Nevidierben Stödteavdmmg gieichkommen. Das wäre gesetzwidrig, weil Lo, Ministerttun nur „m besonderen Fällen" nach 8 180 der Revidierten Städteorümmg Ausnnhmen von diesem Gesetz bewilligen darf. Ein« so wettgchenoe Aushebung bestchender Gesetz« kann mich nicht im HiiÄlick auf die künftige Gesetzgebung ge- reckäfertigt wevdm, weil deren endgültige Gesialtung noch nicht fest- sicht. Di« Dollernmwrung wieder in die Dvittslerneuovung überzu» führen, ist durch Einführung der Verhältniswahl alterding» insofern erjchwett, al» bi« Besfimmnng ber ausscheidenden MitglUder durch das Los sich nicht mit der Listenwahl verträgt. Es ist aber schon mit Erfolg da» Verfahren anqewendet wovkm, daß bas Ausscheiden nach den bei der Wahl »rveicktm Höchstzahlm bestimmt wirb und zunächst dasjenige Dritte! auszuschotden hat, auf das dis letzten Höchstzahlen entfallen sind oder diejenigen Mitglieder, di« in diese Stell« eingerückt sind. Das Ministerium würde es für unbedenklich halten, wenn di« Ortsgesetze über dis Einführung ber Verhältniswahl für die Nats- mitglieder in dieser Weise evgänzt werden, weil bis Revidierte Städte- ordming für dm Fall glelck-m Dienstaltcrs ber -Natsmibglieber keine Bestüber da» Ausscheiden enthält. , . ' Di« Erhöhung ber Mietsteusr auf 50 Prozent. Dem Reich», tag ist der Enbunwf einer Novell« zmn Wohmmgsabqckbeirgssetz vom 26. Jmii 1921 zidgsgangeitz bas zur Deckung ber BaUkostenbeihilf« ein« Abg-Ls in Höhe von 10 v. H. ber Friedensmietwert« ber vor dem 1. Juli 1918 fertiggestellten GeöLrdr aller Art vorsah. Hier von waren 5 o. H. für dl« Länder wirb 5 v. H. für dl« Gemeinden (Gememdevevbände) bestimmt. Nach dem neuen Entwurf sollen diese Sät.« für Länder und Gemeinden auf je 2 5 v. H. « rhoht werden^ so daß brr Gesamtbetrag 50 v. H. be» Friebrnrmi et- werte» betragen soll. Die erwartet« Mohrrinnahm« wird auf zwei Milliarden Mark geschätzt. Dieser Betrag ist, wie bis Bo- grllndimg besagt, mindestens erforderlich, um «in selbst bescheidenes Bouprogramm für 19-2 zu ermöglichen. Di« not wendigen Baukostenzuschuss« solle^ w!« im Vorjahrs, möglichst durch Anleihen aufgebracht weiden, zu deren Derzinfimg und Tilgung di« noci« Abgabe bienen soll. Das zum Anleihedienst nicht gebraucht wirb, soll unmittelbar zur Gewährung vo« Daukostenbeihilfen Ver wendung finden. - Nicht Grippe, sondern — Fnflrrmza. Don ärztlicher Selk wird Im „Tägl. Korresp." darauf hingewiesen, daß bi« sogenannt« «neu» Grippen welle", die gegenwärtig Mittel-, Nord- und Westeuropa ver heert, fälschlich di« Bezeichnung Grippe erhielt. E» handelt sich hier nickst um Dripp« („spanische Kvaickheit"), sondern um «in» vegelrecht« Infleeirza-Douche. In A' ständm von mchrevcn Jahrzehnten (meist SO bis 40 Iahven) zieht bl« Seuche über die Länder, gvelft LI« dafür Em- vfänglichm au und erlischt bmm wieder. Nach der Seuche kommen dann oft noch klelneve bedeutungslos« Nachwehen: so beobachtet man gerade bei der Influenza, daß sie ein Johr nach wrnn heftigsten Wü ten uoch einmal auftritt, dann sogar noch gefährlicher in der Auswir kung, aber nicht so zahlreich in der Ausbreitung; hierairf aber versan det sie in kleineren Seuchenherden und tritt zum Schluß mir noch in ganz vereinzelten Fällen auf. So manche Leuchte der ärztlichen Wis senschaft hat sich mit diesem merkwürdigen Wechsel im Auftreten der Influenza-Seuche eingehend befaßt: die weitaus Übrrwi.genb« Mehr zahl neigt heute zu der Ansicht, di« Im folgenden kurz wiedergegeben Ist: Eine kräftig« Seuche der Influenza greift im Laufe ganz kurzer Zeit so gut wi« alle Körner on, die dafür empfänglich sind, macht sie aber, so weit sie die Gefahr überstehen, qceen weitere Anstcck mq ge feit („immun"). Erst w nn ein neues Geschlecht hevangewachsen ist und damit eine neue Reihe ansteckungsfäkiger Körper gebildet wurde, bekommen di« Jnflrsnzabaztllsn neue „Dare" zmn Angriff. Zum Be- wsis« für die Nickstiafeit dieser Annahme mag auch angeführt werden, daß fast ausschließlich jüngere Personen betroffen werden, wohingegen ältere verschont bleiben. Natürlich ist es .unausbleiblich, daß «Ine An zahl ältwer Leute Rückfälle In dl« Krankheit erleiden, aber vermutlich durch eine andeve Bakderienart als di« frühe». « Schneeberg, 24. Inn. In ber bl» zum letzten Platz gefüllten Hospitalkirche hielt gestern abend Pfarrer Friedrich aus Drün- hnin einen Dortrag über Hans Thoma, den Maler und Dichter. In fesselnden, lebenswarmcn und gemiitstiefen Ausführungen schilderte der Redner die Bedeutung und den Lebensgnng dieses deutschen Künst lers, der wie nur wenig andere unserem Volke das Herz abgewog nen hat. Durch vortrefflich vorgcführte Lichtbilder wurde Han» Tboma und sein künstlerisches Wirken den Zuhörern nahe oebracht, dis mit gespanntester Aufmerksamkeit und Innerer Ergriffenheit den über zwei Stunden dauernden Vorführungen lauschten. Wer Han, T>ma noch nicht näher gekannt hat, hat ihn lieb gewonnen. Wer schon mit ihm bekannt mar, hat ihn tiefer erfassen und inniger lieben gelernt. Dem evangelischen Bund, welcher den Vortragsabend ver- anstaletct hat, wie vor allem dem Vortragenden, gebührt wärmster Dank. «. Schnesb-srg, 24. Ion. Einer Ler ältesten, wohl auch ein«« der treuesten Söhne wessvsr Drrgstadt, Lokalrichter a. D. Karl Schiffmann, wurde am Montag zur ewigen Ruhe ^bettet. Di« Achttuvg und WartfckzätzunH, deren sich b«r Verstorben« im Laben erfreute, wurde ihm auch im Tode zuteil. Ein Kind Sckineeberg», hatte er für sein« Ba.srsdadt immer «in warme» Herz. Wo es gatt Avl'eit im Dienst« der Allaanwinheit, auch im Dienste der Kuch« zn leisten, stellte der Verstorbene seine Kra tt zur Verfügung. Schor» als Junge hatte er eine croß« Vorlieb« für Gesang, und al» vor mehr als 00 Jahren der Mäimergesongv-rcin Liedertafel gegründet wurde, da stand «r mit Patt am jungen Zweig am Baum« de, deutsch-» Märmevgesann. Mit seltener Treue hing er an der Liedertafel. Selten nud nur wenn Krankheit 8?» abhielt, blieb er den Üclt.mgsaben'drn fern. R :cht- der Verein ei nein seiner Mit glieder aus rraendwelcker Osraulassung ein Sländch-n, schwang Schiffmann meistens den Dirigentenstab. Weil Singer und Turner in damaliger Zeit eins waren, war es selbstverständlich, daß er sich nnch dem' Durnvev-In mit seiner ganzen Kraft widmete. Jahre lang war er dessen erst«« Vorsteher. Al, Kirchenchorsänger wirkt« der Verstorbene ebenfalls lange Jahn. Seine Tätigkeit galt aber auch d«r Nächstenliebe. Fast ein Menschenalter hindurch gehört, ex der Feuerwehr an, bis «r infolge seine, hohen Alters al« Branddirektor seine aktive Tätigkeit ausgeben mußte. Heber zwei Jahrzehnt« war er außerdem als Stadtverordneter ein'" - 'ätla. Sei» tiefer religifirer Ein» und lein fester Gcttesglaube liegen den für di« Alkeenninhrft tätigen Mairn «ich noch Zett findrn, sich Wer 30 Jahn lang in den Dienst der Kirche zu stellen. Sonntag um Sonn tag könnt« man den allzeit freundlichen Mann seinen Poste» al» Kirchuattr erfüllen st' m. G<reul>h und a^n vrrmaltct» er hier s«i»«u Dienst. Jo all di«s«n Benin«» und Köperschaft«» ist er auch