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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192201279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-27
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.01.1922
- Autor
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MV, Mlyr MM« M PM! W weu-en, ist gescheitert. Lein« Autorität genügt« nicht, sein« Leut» ftch«, nicht mehr hinter ihm. Auf ihn aber verließen Li« sich. Herr Minister. Da» Ultimatum der Eisenbahndirektion sucht« die Autorität de» Staate» zu stützen und den Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken. Trotzdem e» aLgelaufen ist, wenden Verhandlung-^ mit einer Stveik- lei tuns geführt, die von niemand al» Vertretung der Eisenbahnerschaft angesehen werden kann. Man sagt, Herr Minister, da» wä» au-f Ihr Eingreifen zurückzu- führen. Menn da» der Fall ist, sind Li«, Herr Minister, zum minde sten für da» Unheil verantwortlich, da» au» der Verlängerung de» Streiks über den Montag nachmittag hinan» entspringt. Die Technische Nothilfe, die avbeitsberoit war, ist bereit» am Sonntag auf Ihre Veranlassung nicht eingesetzt worden. Sie hofften auf den EiseW ahne roerband. Zwar täuschen Sie sich, Herr Minister, aber immer noch haben Sie den Ersatz der Technischen Nothilf« ver hindert, obwohl sie bei der teilweisen Strsikunlust nach sachverständi gem Urteil bei rechtzeitigem Einsatz vollauf genügt hätte, die schlimm sten Schäden zu verhüben und da» Lebensnotwendig« sichenustellm. Auch hierfür trifft die volle Verantwortung Sie. Die Schäden, die der Volkswirtschaft au» diesem wilden Streik erwachsen, sind uner meßlich Die Empörung und der Jammer der vielen Tausenden, di« bei der bitteren Kälte unter der Einstellung des Verkehrs zu leiden haben, scheint Ihr Ohr, Herr Minister, noch nicht erreicht zu haben. Von Stunde zu Stunde aber wächst di« Not. Da Ihr bish-rige» Verhalten, Herr Minister, kein« Gewähr dafür gibt, daß die Ordnung der Verhältnisse alsbald wisderhergeltellt und aufrechte rhalttn wird, fühlen wir uns verpflichtet, uns zur Durchfüh rung entsprechen de« Massnahmen an di« zuständige« Reichsbehörden zu wenden, so unangenehm uns das ist, und d« Bevölkerung, d> imter der Not leidet, aufzurnsen, mit allen zu D-bote stehenden Mitteln «in« Selbsthilfe zu organisieren, die di« Bevölkerung der Stadt vor dein schlimmsten Unheil schützt/ Mobilmachung -er -eullchsn Eisenbahner. Berlin, LS. Ian. Di« estrig« Sitzung de» erweiterten Vor standes -er NelchsPwsrrschLst ^ r Eiserchahnbeamten und -anwärder, in der zu den ZidgestcmLmssen der Negierung in der Frag« der Teuerungszuschiisso und zum Eilendahnfinanz- und Nrbvit-ge'etz Stellung genommen wurde, hat überraschenderwolie rn später Nacht stunde mit einem Streikbeschluß geendet. Die Einnahme des Be schlusses erfolg'« mit VS geoen 18 Stimmen bei 8 Etimmen- enthal tum-en. Daß der Streikbeschluß in diesem Fall« ohne die sonst ssblicsze Urabstimmung gefaßt worden ist, wlvd damit be gründet, den den Sitzungen der NeichsgeweEclnst für besond-'r» dringende Fälle ein solcl/es Abwcichen von der Nagel gestattet sei. Am Mittwoch wurde bei der Nerchsgewerkschaft em Aktions ausschuß gsbildet, bei dem die Durchführung des Streikbeschlusses liegen wird. Zunäcksst wird dieser Ausschuß dem Neichs'aq, dem ReV'svapSehrsmänM-rknn emd dem Reick-ssinaneminlstrrium ein auf 8 Tage befristet» Ultimatum stellen, in dem ein« unverzügliche Aufbesserung der E-inkommensveohältniss-e, ins'esouLeve Lei Len unteren Beamtengruppen, verb'nzt und Las Arlie itsgosetz, sowie das Eisenbahnfinanzgesetz -in seiner jetzigen Fassung ab-aelehnt wird. Das Ultimatum läuft vom Tage des Einreichens bei den oben erwähnten Stellen an. Wie von unterrichteter Seit« mitgetollt wird, hat ein d--r- artiger scharfer Vorstoß der Neichegewerkfchast, die mit etwa LIV SOS Mitgliedern di« stärkste Oreanssation der Eisenbahnbeamten dar stellt, in «ingewoihten Kreisen nicht übermscht, da man dort seit einem erst in jüngsttc Feit erfolgten Personen-wechsel im Vorstand der Reich-grwerkschaft auf ein solck^s Dorgeh-n gefaßt war. Das; eine etwaige Durchführung des Streikbeschlusses Lei den übrsten Eisenbahnerorgan'ssationen mit Rücksicht auf die augenbli-klich« schwierige inuerxotilisch« und wirtschaftliche Lage aus keine Unt'r- stützrmg zu recl,non hat, kann als sicher galten. Auch der Deutsch« Eifenbohr.crverbmid der dem E-isrnbahnrrstreik in Sachsen gegen- über eine ablehnende Halina eingenommen hat, dürfte kaum bereit sein, das Vorgehen der Rc-ichsgewerkscha't in diesem Augenblick«, wo eine Lahmlegung der Koblerrzufu.hr gerade di« breiten Massen der Bevölkerung' aufs schwerst: bedrohen würde, zu unterstützen, auf der anderen Seit« muß a"erdlnas damit gerechnet werden, daß bei einem etwaigen Dramtcustreik die im Deutschen Eisonlabuer- verland organisierten Eisen-bahnarb-iter über den Kopf des Vor standes ihrer Organisation hinweg sich onfchli«ßen würden. Dresdens LS. Jan. Nachdem sich am Dienstag die Anzeichen dafür mehrten, daß der Streik im Zusammenbrüchen sei, mar plötz lich eine Derschärfuna der Lane e-ngetreDn. Es war möglich ge- wessn, tmß ein L^äbrigcr junger Mann, der nicht einmal im Essen- bahndienst, sondern in den Eiseutzahnbotriabswerlstötten befchältigt ist, die Leibuna der L'-ve'ikbsreaung behalten und nun den Streik von neuem erwachen konnte. Dareuchin hatten die Arbeiter und Beamten Les Dresdner Haup^bahnbefes ein-> Urabstimmuna über den Streik herbeieesührt, untd dort ist mit 700 gegen 300 Stimmen der Streik beschlossen worden. Am Mittwoch wurde oder eine nochmalig« Abstimmung vor genommen, bei der die Radikalen eine schwere Nir der läge erlitten. Zn der von der Streikleitung in den Kristallpalest einberufenen Eisenbahnerversammlung wurde nach viele Stunden langer er regter Aussprache mit LOOS gegen 30 Stimmen der Beschluß ge faßt, den Streik abzubrechen und am Donnerstag den Dienst wieder auszunehmen. In Zwickau ist eins Verschärfung eingetveten. DI« Beirieds- dicnststellen haben am Dienstag beschlossen, sich gleichfalls -dem Streik anzuschließen. Doch hrdru der Strrikparole im wesentlichen nur Dahn anbei er de» Rangievd-ieuftss Folg« geleistet, von denen etwa zwei Drittel im Streik stehen. Der Personenverbehr hat teil weise aufvochterhalteii werden können. Dagegen ruht der Güter verkehr, insbesondere auch die Verladung der Kohlen aus dem Zwickauer Steinkohlenrevier, was bei längerer LireiLauer für Lie Kohl-uvsrsovLung des Lands» sich einpfindlich bemerkbar machen würde. In Leipzig ist die Lape une>»rändert. Llernvich LS. Ian. Unter den Chemnitzer Essen^atznern wuv>. nmhd?m gestern abend dir Str ikend«; auf Bahnhof Hilbersdorf dis Arbeit wieder wifgeuomwen hatten, heute im Laufe d-s Tage» eine Abstimmung über den Sträk vorgsnemr-en. Das Ergebnis war, daß 17LV für den Siveik und 362 dagegen st ürmt n; 63 Stinnn n waren mrgültg. Die^e» ?lbst^mw>'!ugsevgehni» bedeutet jedoch noch nicht dm Eintritt in den Streik. Mr von zuständiger Lielk mitgekilt rnrb, soll nur die Ansthnnng an di« Dw-dner Beschluss« gehandelt w-»d«n. Von der Haltung der Dresdner Eisenbahner wird es a>r abhänsen, ob die Ehemnitzer Essenbabrer morgen Donnerstag in den Streik tre- tm, oder ob d-r Dienst aufrecht erhalm beisst. In Werdau ist di« Belegschaft der Betriebs-Werkstatt in den Streik getreten. Dresbm, 2V. Ja«. Der Streik der EkstWcckner bat. abgesthen von dem durch dm Ausfall des ß erson'uzugvrr-ahrs «ntfivhenÄn garn-cht zu beschreibenden Schäden, nanrentlich bezüglich d-s Transports von Lebensmitteln große Verlust« ge-eitigt. Die auf Len Bahnhöfen ver- ladsnrn zur Abrollung bestimmten großen Mengen Gemüse und Kar- bosseln find -erfroren, und auch mehrer- Woagon L-edendvi h. deren Wei tertransport von Len S.reckenden cEgo'ehnt wund-:, sind infolge der plötzlich «insetzenden enormen Kälte erfroren. Tie von Ler Streiklei tung bekanntgegebene Beförderung von Lax-nsmilttl-, Kohlen- und MilchzÜHcn nnrd nur im bescl-räükbem Umfange durchgeführt, so daß bl« Bevölkerung bald den Mangel an Lsbensm-Ittsln zu spüren haben dürfte. Dverdau, 25. Jan. Di« Olerpostdirsktton gibt folgend«, be kannt: Infolge des Eistnbahnerstrclks, der zu einer völligen Ver stopfung des Absteübahuhoss geMhrt hat, ist di« Oberpostdirektlon genötigt gewesen, di« An nahm« von Paöeten und Wertsendungen vorläufig einzustellen MW», SS. r«m> 2« »m VMM w» UNNgV bm>g finld einig« hundert Eisenbahn«« nicht zur Frühschicht er schienen. DI« Essenbahndirektion Hall« hat BerHandlungen mit den Betriebsräten ausgenommen. Zn Währen, zwischen Hall« und Leipzig, verhindert«» Eisenbahner den Abgang -er Perjonenzüg«. In Hall«, Apolda und Erfurt finden heute oben- Essenibahner- versammlungen statt, in denen Vertreter der Dresdner und Leipziger Ortsverbänd« sprechen wollen. München, 28. Ian. Versammlungen der Gisenbochu-r in München, Regensburg, Augsburg und Nümberg nahmen stern abend Entschließungen an für einen allgemeinen EisenbahneritreL Der Wagenmangel -er Eisenbahn. Berlin, LS. Ian. Auf der Tagesordnung des Reichstags sicht zunächst eine Interpellation Hergt (D«utschnat.) über den Wagenmangel bei der Reichseisenbahn. Darin wird -avauf hiugowiesen, -aß di« Reichseisenbahn in keiner Weise den Derlehrsansprüchcn genügt. Landwirtschaft, Industrie und Handel leiden infolge unzulänglicher Wagengestellung. Daraus er geben sich vechän -misvoll« Folgen für Volk und Wirsschaft. Weiter liegt ein Bericht des Ausschusses für Dilünngswrsen vor. Er will den Au»schuß, der di« Eisenbvhnpersonentavif« vorbereitet, so ergänzen, daß auch die kulturellen Interessen darin vertrtten sind. Ferner -wird für Studenten Leuckcher Etaatranoohörigkeit oder deutschen Stamm«» für di« Fahrt von und zur Hochschule die glrich» Ermäßigung verlangt, die für di« Arbeiter karten gewährt wird. Besondere Berücksichtigung wird auch für di« Jugendpflege und di» Volkshochschulen verlangt. Abg. Vogt (Deutschnat.) begründet die Interpellation. Er fordert vermehrten Wagenbau, raschere Re araturen, schnelleren Warenumlauf rmd schnellere Enbleerrmg. Di« Lssenbahnvechätt- nisie sind durch die Folgen des Krieges, durck) die Ablie'erimgen an Lie Entente, durch Dersch'eppunq von Güterwagen nach Bolen erklärlich. Gerade ober bei Lem Vorliegen solcher Schwierig-kecken mußt« Li« Verwaltung ganz anders Eingreifen. Mchr kaustnänn-'cher GeistI In einem Fall« -sind vom Hamburger H-afen englische Kohlen in deutschen Güterwroen nach der Schweiz geschafft worden. E» sollten doch deutsche Güterwagen da sein, um derrtsche Koblen auf viel kürzerem Wege Ler deutschen Land wirtschaft zuzuführen. Reich-werkkrrminlster Groener gibt zu, da« -!« NeWs- eiseubabn den gesteigerten Anforderungen Les Jahves 1921 noch nicht gewachsen war. Im August wurden 6V v. H. Wagen mehr ver langt als im Vorjahre, im November 40 v. H. 1921 stieg die Gestellung ganz planmäßig -bis zum März -aus 3,9 Millionen. Dann kam «in Sturz wegen de» Ausfalls Ler Uecerschichten cm Ler Ruhr und wegen Ler Unruhen in Ob erschiessen. Im Oktober war Li« Zahl schon w-eder auf 4,11 Millionen Wagen gestiegen. Das ist Lie Hochsstzlffer seit Ler Kriegszeit. ' Die schlechte Kar- toffelernt« hat Transporte auf viel längere Strecken als sonst — ans dem Osten nach dem InLustriergb-et — nötig ge macht. Der Kostlentran-port von Hamburg nach der Schweiz hat koin-e Dedeutuna. Er konkurriert nicht mit den Kartoffeltrans- vorten. Die Ge'amKeistimg in der Wagengestrllunq hat gegenüber Dori-ebre eine erhebliche Besserung erfahren. Dis teigende Tendenz ist auch noch im! D<rncker 1921 beibehalten vovben. Die An-fordenrngen Les Dirtschaftskoben» sind groß. Wir hoffen, aber auch im neuen Jahr« den Ansorderrmaon im wesent lichen genügen zu können. Im laufenden Wirticboftsja'c -wv-d die Zahl Ler neuen Güierwaaen «tva 70 000 erreichen. Auch für 1922 ist Lie -S-bastung einer beträchtlichen Zahl neuer Wimen vor- gesthsn. Der RevaraturstouL der Güterwagen ist jei-t fast so gilt wie vor Lem Kriege, bei den Lokomotiven ist Ler Reparatur-sbon-d noch ungünst'g. Eine Linderung der Kohlennot ist zu erwarten. Der Donars Ler LandwiristLaft an Dünge mitteln wird voraussichtlich voll gedeckt werden können. In Ler Besprechung hetza-wet ?llg. Ouaatz (D. Vp.) auch Lie schlech'e der WnsserstraßM. Güttrsoevrm sind ein« Ban- k-rstterklöv-lng. Wenn es dem Transporlmestn nickt geliuat, unsere steigende GUterproduktien zu bewältigen, dann wird unser ganzes Wirtickaftsieeen gelähmt. Abg. t--n Homvel lZtrd ford»vt pr->duktiv-vr Ar-t^i-onack"w'ckr hef der Eisenbahri. Das Derkehrsw-sen ist Las Nervensystem unseres Wirstchastsf-beus: es Lars nickt ve-ckaoen. EE: Baprccklrng L--r Interpellation wirb n-'nmebr a^aebrock-'n. Dis Vorlchlssg^ AusVu-stes a--f bellcre B--ückücktchung kultureller Interessen bei Festsetzung der Tarif« werden angenommen. Rook« als Spitzenkandidat. Ha"h'-rg, LD Ian. Der Oberpräsibent Ler Dvovinz Kannon-'r, Nseke, hi:lt auf Ler Krelckonferenz der Sozialistischen Boriei eine in Ler er u. a. nus'ühr^e: Man dürfe sich nicht Wer die inter nationalen Beste bürgen täuicken, hinter den Neben französischer So- zialisieu st'iud-e nichts und bis zu einer sozialistischen Bevegung im Auslände sei noch ein sehr weiter Weg. Bei allen ALrüstmosver- handlungM in Washington sei nichts herausgekmumen. Man dürfe in Danlschkanü nichts auf die Gegensätze zwischen Frankreich imd Eng land geben. Deutschland ständen auch so Tage vermährter Soras b"» oor. Das Zusammenarbeiten mit dem Zentrum sei neuau so gesöhrlich, wie mit der Dei-t'chen Vollsparte!, denn es drehe ei-n-- nicht zu -i-mter- schätzenL»: Katholiüening der Slaatsämter. Ie^'t heiß« es e upackrn mit allen SoefalisiernuesL-strebungen, so lang« die akademische Zi^ew) nicht gewonnen sei. Di« Ausspannung der Steuern nickst n'cküs mehr. Die Leistungsfähigkeit der Steuerzahler sei b r its überschritten. Cs sei falsch zu glauben, die Besitzenden trügen nichts. Zu einer Neicks- tagsauflösung zu trecken sei gefährlich, denn Lie Nadcka>sn würden wieder gelb werden, die Deinolraten zerfasern, aber die Rechtsparteien zunehmen. Die Kr-iskonßTrsnz beschloß mit cMen gegen vier Stimmen, Noske für die nächste Neichstgaswahl a.s Sp tzeWaildidat für die sozialistische List« aufzustellen. Deutsch« Fest-maer gegen DeutMoich. Kkuigskeog, 25. Ian. Der Königsberger Hartungsthn« Zeitung wird geschvi tben, daß Bos-N, Thorn mib Gränkstnz v-« den Bc-l-en als Fssttmgn beibsholton und unter Michi s« fvcm-äfckcker Zneauie-!«- Ost-izteue nach den Erfah«ms»n t-e» Weltkrlas-.'» zu F-stungen ersten Rangs» eu-g^bsut w -vden. Putzig ist nl» Kr'sgshaßm «nsersrhen. Ferner wird Polen ü» westpv^ußische Stadt Lulm als F:streng a-.rs- dauen» * D-« bEsch-fran'Sssich: Ggpnsnß. Lvnsi-m, 25. Ian In Len„Dockn News' sckr»'bt G-Tstmlmator Marics, nach Ansicht Frankreichs sei die Sicherheit zu erlangen durch Rüstungen, nach Ansicht Englands j-sboch durch Nüstungsein'ckränkun» gen. Der Pakt, welG-m Frankreich wolle, sei «-in .G:r s- und Flock'N- bll-ndnir, das weit lestimm^r sei als Las Bündnis, welche» zwischen den beiden Nationen vor dem Kriege bestand. D'« Pakt würd' außer ordentlich zur Miede'.Herstellung d-s alten, in Bernis gemienen Sn- ftems, d«s Gleichgewichts der militäri'cken Macht in Europa und frü her oder später zu neuem Wettrüsten führen. Enw'and gegen d e Auslle'crunq. Not ertam, S5 Ian. Di« „Tim?»" nmldeu: Die Erlläruna«n Elau-bett-ckus am Montag l-ai sn die enali'cke Gelluvanabm: hchsickt- lich der Frag: der Aburteilung der Lgut'ck:n Kri gsschuldigen Latin klar erl n-nen, Laß England Im Obersten Rat gegen dl« Ausiieser-.-nsi -er Deri^ch u stimmen will, sich jedoch einem Mckebeitsaesst'uß un er- nstrsen wird. — Da die S-limn-ung auch in Ilali-'n g osn die Auslie ferung ist, fo scheint Li« neu« Niederlage Frankreich» in Lieser Frag« gesichert -u sein. DI: Bestattung des Papste». Rom, L5. I<m. Das Kavdinalkossegiiun Hai beschlossen, bah die Bestattung de» Barste, mongon nachmittag um 3 lihr statssinden soll. Da» Kollägstun br-stunncke auch, daß der FoieriichksI t nur Lie Kardi-näle, L-a» Liplomatisch« Korps un- Vertreter der römischen Patrizierschast bctiwohnen sollen. Mietrstelgerungtu «ud Mletiste««». i Im Reichstagsausschuß für Wohnungswesen wurde bei der Be ratung Le» Gesetzentwurfes über die Erhebung einer Abgabe-u» Förderung oe» Wohnungsbau«, regierungsseitig ausge- führt, daß zur Gewährung von Baukostenzuschüssen im Jahre 1922 die Abgabe erhöht werben müsse, wenn auch zurzeit bet der un sicheren Preislage ein bestimmier Betrag zur Unterstützung der neuen - Bautätigkeit für 1922 kaum berechnet werden könne. Wollt« man den in einer Entschließung des Reichstages genannten Betrag voq, 8 Milliarden unmittelbar durch eine Erhöhung der Abgabe auf bringen ohne Zuhilfenahme von Anleihen, so würde da» ein« Er höhung der Abgabe nm etwa 100 Prozent der Frie bens miete bedeuten. Zu einer Deckung der erhöhten Aufwen dung des aitcn Hausbcsitzcs für die Verwaltung und Unterhaltung der alten Gebäude seien natürlich Mietssteigerungen notwendig, dl« im ganzen durchschnittlich auf etwa 100 Prozent der Friedensmiet« geschätzt werden können. Auch sei mit weiteren staatlichen und kom munalen Grundsteuern zu rechnen, die im Ergebnis mindestens 50 Prozent der Friedonsmiete ausmachen dürften. Gegenüber der Frie denszeit sei also mit Einschluß der alten Wohnungsabgabe mit einer Verteuerung von 100 Prozent zur Friedensimete zu rechnen. Wenn nun hierzu eine weitere Erhöhung von 100 Prozent als Baukostenbei- hilfe treten würde so würde das insgesamt eine Verteuerung von LOS Prozent bedeuten. Der Gesetzentwurf will sich mit Rücksicht auf die große allgemein» Teuerung ans eine geringere Steigerung beschränken. Eine Erhöh» ung Ler Abgabe um weniger als 100 Prozent der Fricdensmict« könne aber nur dann' in Frage kommen, wenn wenigstens ein erheb licher Teil der notwendigen Mittel ans Lem An lei he weg« be schafft werden könne. Die Wohnungsabgabe müsse also mindesten» um den Betrag erhöht werden, der zur Verzinsung und Tilgung des Mindestbrdnrfs von 6 Milliarden Mork notwendig sei. Außer dem müsse wenigstens die Möglichkeit osfengehalten werden, einen Teil der Abgabe auch unmittelbar zur Gewährung von Baukostenbci- bilfen ohne »Zuhilfenahme von Anleihen zu verwenden. Daher wer den 1922 schätzungsweise etwa 40 Prozent Ler Friedensmiete erhoben werden müssen, Im ganzen also 10 Prozent (alte Wohnungsabgabe), dazu 40 Prozent (neue Wohnungsabgabe), zusammen 50 Prozent. Es würde damit eine Erhöhung der Friedensmicte nicht um LOO Pro zent, sondern nur um 200 Prozent eintreten. Don Negiernngsvertretern wurde weiter ausgcf.'ihrt, daß in den neuen Häusern bereits derartig hohe Mieten gezahlt würden, meist sogar noch höhere. Man müsse auch bedenken, daß gerade die Wohl habenderen in der Lage gewesen seien, während des langen Krieges ihre Wohnungen für sich zu behalten, also in den alten Häusern woh nen zu bleiben, mit dem Vorzug der niedrigen Mieten, und gerade die Kriegsteilnehmer, die Minderbemittelten, sowie Vertriebene und (.'imatlcsc seien gezwungen gewesen, neue Wohnungen zu suchen und zu nehmen, unter welchen Bedingungen sie auch immer angcboten wurden. Außerdem stehe es für jeden Einsichtigen fest, daß eine Mietssteigcrrmg bei der Entwertung des Geldes ans alle Fälle kom men müsse. Eie solle aber nicht den Privathausbcsitzcrn, sondern der Allgemeinheit zugute kvmmen. O ' Tie Ilm,- udluug -er Seminare. Dem Lcmdtzag ist die Re gierungsvorlage über Lie Unrw«ndkung der Lehrer- und Lehverinnen- Semm-are in anLere öffentliche Lehoansti^ten im Sinn« Les Ge setzes über Lie LuMnasien, Ob-en-easssckmlcn, Realgymnesten usw. zu» gegangen. Die llmwanLlnng Logirmt mit Lem SckW"st.hr 1922'23 und soll so LurchgcstHrt wenden, L-aß st« zum Schluß Les Sss^ch- jahves 1927 zu 1928 beeiLet ist. Bis MM 30. Eeplember 1923 sind noch SchulauttsranLLatenprüfungen abzuhalten. Die an Len von der Umwandlung Laivofstnen L-ehrcmstal.ien a-ngeslellten Lehrkräfte wenden nach Maßgabe Les DcLarss auf Lie umgewandelten An- statten übernommen. Das Kultusministerium hat von Fall zu Fall und unter Berücksichtigung Ler örtlichen Verkstiltniss« Bestimmungen darüber zu trösten, in was für «ine Schul« Las einzeln« Seminar umznwand-rln ist. ' Beamtens-häster nn- Ortsklassen-VeMichnks» Zn-r Erhöhung der Tcamienc,ehester und Ler Neurageiung Les Ortsklassenverzeich- nisses will eine Berliner Zeitung aus parlamentarischen Kressen erfahren Halen, daß Lie Besprechungen zwischen Len Vertretern des Finanzministeriums und Leu FraAionsowtretern -im Reichs tag« zuuLLst noch zu keiner Einigung geführt haben, Loch hoff« man nach ncchmaligen Verhandlungen mit den Be- amtenarganssationen eine Einigung auf folgender GrcmLlage zu erzielen: Zahlung einer Lauernden Teuerungszulage van 40 v. H. statt 20 v. H., wie zuerst vere-i-ubart, für Lie ersten 10 000 Mark des GrnndgchMs, also 4000 Mark Zuschlag für Li« Beamten^ Zahlung von Uoberteurrungszufchüssen an Lie Arbeiter. Für Li« Um-rcstalt-.nn ^-es neuen Or'sklassenverzckchnissus ist gepinnt, die Zahl leer Stufen innerhalb Leu Ortsklassen von 7 auf 3 herab- znfctzem * Einkommensteuer und Lebensversicherung. Durch das am 30. Dezember vorigen Jahres vom Deutschen Reichstag verabschiedete Gesetz über Acnderungcn der Einkommensteuer ist der Betrag, bis zu welchem Lcbcnsvcrsichcrungsbeiträae am steuerpflichtigen Einkom men gekürzt werden können, mit Wirkung vom 1. Januar 1922 an von 1009 auf 3000 Mark erhöht worden. ' Akkordarbeit bei der Eisenbahn. In Len Esscubccknhetriehs- workstäLsn Bremen unL Mevdau ist man bei der ver'uchswcisen Einführung dcs Akkovdsysi-cms zu einem erfreulichen Ergebnis ge langt. Die Arbeite le iftturgen stuL gegenüber Len Detriebswevk- ftätten, in Lenen Las neu« Eystein noch nicht Lastcht, gestiegen. Dem Nvichrivcr^vhrsmKLstrrium Littst« tw-aus Lis Nrssi«b« riv» wachsen, sich eingehender mit Lem neuen System zu beschäftigen. * Eirerrge Külte. Fast schien es, als ob auch Ler dritte Winter ml« sein« LpLen Vorgänger sich mit einigen November- und De^nbrrflästen begnügen wesst« und mach Neujahr keine nennens» werten Kä-ltt;'ev!rLtu mehr bringen würde. Diesmal aber sollen wir offenbar nicht so glimpflich in ein zeitiges Frühjahr hinein- kommen. Dir Welterl«,?» hur ein« Gestalt angenommen^ Lie mit großer Wahvsck-einlickckoit darauf r-SclMn läßt, Laß Ler jetzt ein- gotveten« schar'» Frcft von nnangei«Hm«r Dauer fein Likftze. Di« tlrsach» ist der hohe Lu't.d-r-.lck, orr jetzt stber dem größten Teil von Europa fast gleichmäßig ausgc-breitct liegt und Lessen Kern van mindesten: 7üO Millim-'ter Höhe auigcnbssckl-ich Las Innere 'RuManLs Lest. Der mittler« Luftdruck ßetr-äat belann stch nur etwa 760 Millimeter. Pmn Osten her bringt Lio Käste vor und dürft« sich wohl auch aus Frankreich und di« brittfchen gufeln nusbreiten. N'an wird bereits an di: streng« Kaltepereod« er innert, die vom Ia-nu-ar bis Mitte Fsbruar 1917 -errichte, «n- -«r:n MliHerba^rng an'"''ckts Ler Herrschenb-n Kohlennot allcr- ding« führ «uerwrnM wäre. In Len vevgangeuen Nächten w« .ein kalter EäLoststurm zu vLpMhnen, Ler bei uns L-« Kälte doppelt flihlll-ar werden ließ. Heut« früh 8 Uhr zeigte das Quecksilber — 12 Grad Celsius. Schwarzenberg. 23. Jan. »Zu Lom im E. D. mssgetzeAten Eitt- lickkeitöat entat wenden noch fo geitt« Angaben ge.uacht: Das Ver brech:» wurdr auf Ler Etra« von E-ckir-aczembena nach Srla in der Hätte der nick) Lem Eckman-',mberz-er C-auerstof'Verke führen» den Brück: au einer 60 Jab re alten Werkme i sir-re-eh cfaau aus Enla verübt, Lie dort von einem 1'nbvlanuten überfallen, in den Straßen« araben aeworfcn rrnd zu vergeualttgen versucht wurde, wobei ich« der Ilnhold erst Lie Faust nud dann Scl-mee i-n den Mund steckt^ nm si« am Eäweie''. zu hindern. Glücklicherweise kam ein Dahn» beamter au» Erba hinzu, der L!« Ilcberfallene befreite, Li« bereit» dun Ersticken -nahe war. Er konnte auch den Namen Les Täter» festltecken, L'r daraiifhin festgenommen wurde. Es ist Ler 35 Jahr» alte Sckm'ed R. aus Autonrllvil, Ler vorher an eHrem Bockbierfest« tossgenommen hatte. Bei Lem Kam-pf« sst Li« überfallen« Frau so schwer vnssvHt worden, daß sie ärztlich« Hilf« in Anspruch nehm«^ mußte
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