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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192201284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-28
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.01.1922
- Autor
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Form, Wvm Brichsriifch Neues aus aller Welt 4M75 420.- 738240 157410 4919.05 37840 818.35 1M.95 1041.65 3339 W 367 60 S.52 ,1»« PotUtt ou osf««»««, (Mltchkeit «ft d«, -es»»L«« Mensch«», verstavd«. ,Dt« Z»tt' ««M di« Abvechuung d«, Rsichskanzttr, mit d« " "" " - - - e« Poincave, sch» »iw« Mt- vorsichtig ft de. — Kumor. Auf einer Kinder-Einladung rechnen sich die Kleinen gegenieiiig die Zahl ihrer Geichwiüer vor. .W e sonderbar," bemerk! die kleine Elsa, .wie sonderbar, ich habe zwei Schwestern und mein Bruder John Hai drei!" .Kast du vor nur ichon eine Liebe gehalst?" — .Ja. du bist ungesähr die zchnle. Weißt du, mein Gejchmack-ist immer besser geworden. — Die Erosi taute. Paul kommt aus der Schul« und findet Set seiner Mutter eine sehr statt iche Dame sitzen. „Das ist Deine Grast- taute*, sagt die Mutter zu ihm, worauf er nur erwidert: »So sicht sie auch aus!* Volksblbliothek Schneeberg geöffnet Sonnabend abend» >L8—>48 UhL 867 75 5-0- V50.- 481.- 290.- 295'- 483.- Eä)LS Di« Hilft ft, Rußlandi Sens, 27. Ja». Da, Znteruatloual« Kommst« ft, di« Rntz» randhilft schloß gasten» sei« Tagung ad, nachdem « di« Berichte de» einzeln« Lande»organtsotion«» iid-, ihm Htlfttötigkeit «utgegeng«. «wmn»«« und zahlreiche Beschlüsse über di« Wetterführung b« nnver- züglich fortzuftßnld«« Rnßlaudahllft unter Raufe«, Leitung grsaßt hatte. Di« einzelne», Landugruppe« sollen del ihren Regierungen schleunigst dahin wirke», daß dies» sofort finanziell« Hilf« leiste« oder Getreide »ach Rußland sende» wobei vor all«« auf di« ganz Europa bedrohend« Spidemieg-sah, t« Fall, ein«, Fortdauer«» der russisch« Hunger,»« hingewiese» werde« soll. Gleichzeitig wird Oberkommissa» Rasse« selbst im Namen der Konferenz einen Appell an sämtliche Regierung« richten. Wi« der englische Vertreter mit- teilt«, ist «in« Zusammenkunft Nanfen» mit Lloyd Georg« ge plant. 309.50 821.- 815.- 831.- ^WUWkft VrnrkLil Sa tftft,w«s»ntlich«, ' -ab««, d«, gesunden Menilch««. 1SS20 388 50 843.- 3879.- 1626.75 Daimler-Motor« Hamb. Am. Packelß .Söckster Farbw. Görl. Waggon Nordd. Lloyd ' - Sachs. Maschinenfabrik Karlmann Anion G ehöret Verein. Eidschiff. Banken. Aligem. D. Lredii-Anstalt Loemn. Bank-Verein Commerz» u. Privai-Bank Deutsche Bank Dresdner Bank Aeichsbank-Anleil« Danknolea» Dollar-Nolen Tsibechen-Aolen^, , Vinnd-Ster! ng-Nole» Schweizer No e» Franz. Nolen 87.75 77.50 72- 53.50 Devise«. Amsterdam ' Brüssel Kopenhagen Kelsingsors London New-Pork Paris Schweiz Prag Wien (Disch, dslr. abgesk) Anleihen. 4"/o Deulfche Reichsani. 5°/» Deutsche Rsichsanl. 4°/° Preuh. Consols 3°/, Sachs. Dent« Industrie-Uklien. Mg. El-Ees. Bmg-Werke Bochumer Guhskahl Lhemn. Wcrkzmschsad. Zimmermann pkotogr. Lpstsrsis von diu. 125 — »n flc». Lioeinaon, Qoerr, 2sls», Aettel) »ovvl» »Sm«. Seüskfssrtlkal tu UntoUossr LssclialloukoU emplisdlt kr!vr L Lo. klsvlif. Ink., Karl 8omm«r 7,i. 14. -bu« I. Sorgst». Kartt 5. r«chm>Mnl»ch« velttenang. üo»toalo»» tinloUunU. Eine Legend« gegen das Büch rverleihen. Eine .bibliophile Legende', die einen tiefen Sinn für - ssden Bücherfreund birgt, wird im ,Lnsolschiff' mitgeteiit. Sie lautet folgendermaßen: Im 7. Jahrhundert n. Ehr. lebte in einem krischen Kloster ein Mönch namens Kilianus, der weltberühmt war wegen der hohen Kunst, mit der er Bücher zu schreiben und wundervoll auszumalm wußte. Da er nun eines ? zes fleißig an den Verzierungen einer Bibel ar beitete, die die schönste von seiner Hand werden sollte, vernahm er den mahnenden Ruf des Todes. So fromm und gottergeben Kilianus auch war, so wollte er sich doch von dem köstlichen Schatz nicht trennen, des sen farbig goldene Seiten in den letzten Sonnenstrahlen vor ihm ans- glühten. Er barg das Buch in einer versteckten Falte seiner Kutte, in der er dann auch nach seinem Tode, wie es die Ordensregel befahl, be stattet wurde. Man fand das Buch nicht bei ihm, und so wurde es denn mit ihm zugleich begraben. Als nach drei Jahrhunderten di« Gruft des Heiligen geöffnet wurde, da fand man das kostbare Buch von seiner Hand umklammert, und trotz ollen Mühen gelang es nicht, den Band ans den steifen Knochensingern zu lösen. Erst als »in feierlick)«« Gelöbnis getan wnr.de, daß diese Bibel niemals verkauft, verliehen, verpfändet oder verschenkt werden solle, willfahrte der tote Kilianus dem Wunsche seiner lebenden Brüder, und so wurd« das Duchwunder nun In der Bibliothek seines Kloster» aufbewahrt. Di« Legende, die hier zu Nutz und Frommen sede» echten Bücher freunde» wieder erzählt wird, enthält eine oute Lehre: Wenn einmal der böse Feind mit drohenden oder verlosenden Worten den echten Bücherliebhaber zu zwingen sucht, ihm «in Buch zu leihen, dann denke er an diese Legende und an das feierliche Gelöbnis, das allein das Wunder bewirken konnte, den heiligen Kilianus -um Herausgeber sei ner Bibel zu bewegen. * „Volkstümliche Werte", ist der bezeichnende Titel eine» Buche, von Schuldirektor Hermann Uhlig aus Lauter, das eben im Verlag Mar Helmert in Schwarzenberg erschienen ist und durch jede Buch- Handlung bezogen werden kann. Das mit einem geschmackvollen Titel bilde gezierte, Äußerst genußreiche Buch kostet nur S Mark. Seine Anschaffung kann allen nur dringend empfohlen werden, die ein He» für das Gemütvolle vergangener Tage besitzen. Keine Volksbücherei, kein Volkstum und Volkssitten pflegender Verein sollte die Anschaf fung versäumen. Volksfreundr sollten es den älteren Schülern stif ten, damit es unterrichtlich ausgcbeutet werden könnte. Dem Einzel nen wird das Studium der Ausführungen Uhligs zu einem Freuden quell werden. Manche frohe Sonne könnte unser Alltagsgrau durch- leuchten und erwärmen, würde man allenthalben die Lehren dieser einem treuen Herzen «ntsprungen« Arbeit würdigen und in dir Lat umsetzen. s- ' SchkevospruH KL« GtiMudtaEEV«« »ft VeM». ^schiadefteU« für kommunal« Arbeitertarifsachen tm Freistaat Gochsen fällt« heut« einen Schiedsspruch üb« bi« Gomeindearbetterlöhn«. Der Schiedsspruch übernimmt grundsätzlich bi« im Reiche für bft Reichsaobeiter mit ben Spißenovganlsationen vereinbarten Lohn» zuschlüg«, spricht ob« darüber hinaus ben Demelnbeavbeitrrn »um Teil «och besonder« Teuerungszulagen zur Ausreichung an bi« Industtttlöhne zu. Di« Parteien Haden sich bis zum 81. Januar M «klären, ob sie ben Schiedsspruch annehmen. ' guavchfenmärkte. Der Landwirtschaftliche Kretsvevein im Erz- tzblrge wird di« Erzgebirgischen Zugochsenmärkte »u Wolkenstein uns Scheibenberg Ende Februar abhalten. Die Feckviehzüchter werden aufg-fordert, ihr« Zugochsen aus den Märkten aufzutteiben. Gin von der Gemeindebehörde ausgestelltes Ursprungszeugnis ist dem anwesen- den Bezirkstierarzt unaufgefordert vorzuzelgen. Im Anschluß an di« Märkte soll«» landwirtschaftliche Bezirk-versammlungen «»gehalten werden. " Leipzig. Am Donnerstag nachmittag fand bie feierlich« Ein- Lscherung' de» verstorbenen Geheimrat» Dr. Arthur Nikisch auf der» Südfriodhof in Leipzig statt. " Leipzig. Lin niedliches Geschichtchen, da« Lächerlichkeiten der Nonen Postbestimmungen beleuchtet, wird neuerdings erzählt: Bei dem Arbeitsvermitilungsamt der Leipziger Universität lief eine» Tages ein Brief mit folgenderAnfschrift ein: „An dasArbeitsvermittlungsamtder Universität Leipzig, Leipzig Universität.' Daneben prangt« m blauen Buchstaben der Stempel: „?lbgabe vewögcrt, da Straße und Haus nummer fehlen. Briefpostamt Leipzig.' Wenn man bedenkt, baß das Briefpostamt der Universität schräg gegenüber liegt und jedes Schick end in Leipzig weiß, wo die Universität zu finden ist, bann muß die ser Stempel geradezu zwerchfellerschütternde Wirkungen bei dem Em pfänger hervorgerufeit haben. ** Dresden. Der Führer der sächsischen Mehrheitssozialdemo- kralie, der Abgeordnete Sindermann, ist gestorben. " vberanmersborf. Gin tragisches End« sand di« Gutsbesitzerin Fräulein Hulda Nocke. Sie war an Gehinngrippe «krankt und im Fieber nur mit Hemd und Nachtjack« bekleidet, nach dem Kottmar zu entlaufen. Nach längerem Euchen fand man sie tot auf. Der Arzt stellt« Erfrieren als Todesursache fest. " Elsterwerda. In einem Gasthaus hob ein kräftig« jung« Mann ein 4-Zentner-Gewicht aus. Ein Mann in ben 40er Jahren in schwerangettunksnem Zustand« wollt« dies auch versuchen. Er brachte das Gewicht aber nur halb hoch, ließ es auf die Brust fallen, fiel um und war sofort tot. Wer Werk darauf legk, . sein« FamMerrereiguisss dem Lenkbar größten Kreise der . Bevölkerung des Erzgebirges bekannt zu geben, bediene sich des WWW AUMM res dekannren FamMsnblalles. Letzls Drahlnachrichlen des Erzgebirgischen Volksfreundes. Zur Reichskanzlerrede. Berlin, 27. Ian. Die gestrige Red« des Reichskanzler, kn Reichstage wird vor, den meisten Blättern al» ein parlamentarischer Erfolg Dr. Wirchs bezeichnet. Die .Vossisch« Zeitung' sagt: Li« sehr eingehend« Polemik des Kanzlers gegen die Rrawruugs- erklürung Poincares war im Tone sehr maßvoll, tu der sachlich«» Abwehr ab« sehr bestimmt. Dir hassen, daß numlwhr endlich die ruhig« Uederlegung der Volkswirte in dr» Vordergrund tritt gegr«. üb« der letdeuschaMsch«» Erregung »ich de» parteipolitisch«» Inteveff«» der Nichts-als-Polttlker. Die »Germania' knüpft an di« Bemerkung dr» Reichskanzlers an, daß seine Politik di« Be friedigung der Interessen Frankreich, erstrebe, soweit dir« in Deutschland, Macht steh«, und fährt fort: Mehr hat der Friede«, »«trag nicht statuiert; mehr kann auch Frankreich nicht verlangen. Um ft größer ab« ist unser Recht, auf diesem G-biet« Anerkennung unserer tatsächlichen Leistungen »u verlangen. Der .Vorwärts sührt au», di« Politik Dr. Wirlh, gegen den neuen Kur, ft Frank- «ich sei streng im Rahm«» ft» Sachliche» gedliebu» und «oll« Der engNsch-belgisch« Schußvertrag. Pari«, 26. Ja«. Der „Petit Parisi«»' veröffentlicht b«n Text d«s geplante» «nglisch-belgischen Schußvertrage^ In dem Entwurf heißt «» «. a«: Im Falle eine» direkte» und nicht provozierte« Au- äriffs auf Belgien wird Großbritannien Belgien sofort mit alle» seine« Streitkräften zu Wall«, zu Land« und i« der Luft z« Hilfe ' eilen. Belgien wird alle fei»« militärischen und Lnststretttrafte ver wende«, um sein« Grenzen tm Fall« «tue» Angriff» oder einer Ver letzung seine« Territorium» zu verteidige». Belgien wird keinen Ver trag schließen oder lein Wkomme« trefft«, da» mit diese« Abkoau»«« unverembar ist. —. Berlin, 26. Januar. D« Reichsrat nahm hrut« den Gesetzent wurf über den deutsch-schweizerischen Schiedsge richts- und Dergletchsvertrag an, der am S. Dezember v. I. in Berlin abgeschlossen worden ist. Ferner wurde der Gesetz entwurf über den Vertrag zwischen Deutschland und der Re publik Oesterreich m Angelegenheiten Kriegsbeschädig ter und Kriegshinterbliebener angenommen. Berd« Staaten verbürgen sich darin Gegenseitigkeit tn der Anwendung der bestehenden Versorgungsgesetze. Schließlich wurde noch ein Gesetz entwurf über die Aenderung der Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige angenommen. Danach werde« di« bis herigen Gebührensätze etwa verdoppelt. Stettin, 27. Jan. Im Eisenwerk Kraft ist heute früh wegen Lohnforderungen ein Streik ausgebrochen. Da die Notstands arbeiten verweigert wurden, mußte die Technische Nothilft eingesetzt werden, um die Hochösen vor dem Erkalten zu bewahren. Kopenhagen», 27. Januar. Der dänisch« Arbeitgeberverband kündigt für den 3. Februar die A u s s p e r r u n g von ungefähr 100 Tausend Arbeitern verschiedener Berufe an, mit bereu Organisatio nen bisher eine Einigung über die Lohnherabsetzung und Aushebung des Achtstundentage» nicht zu erreichen war. Paris, 27. Januar. Die Regierung hat beschlossen, dir Kam- mer zu ersuchen, die Debatte über die von D e utsch lHn d zu rr » stattenden Ausgaben auf die Tagesordnung für di« morgig» Sitzung an zweit« Stell« zu setzen. Kursbericht -er Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft Zweigstelle Aue (Crzgeb.) vom 26. Januar 1822. (Ohne Gewähr.) <mL«n Dwrym flmd man bi« «chtktftfia» fftmKft ft ftstftKfch», Dftift abgokchlochtet ft ber au-geroubt« Wohnun, vor. Di« Mävd« war»n mit zwei Pferden und dem Wagen d«. Ermordet« geflüchtet» H>Drd« mW Wag« sind inzwischen ausgegrtsftn worden. — Eft« EhetragSbt« ft Brrslau. In B verbau erstach Ler Sljiihrigo Fleisch« Oswald Wagenknecht fein« 58jährige Ehefrau mit einem Schlachtmeffer und unternahm daraus einen Selbstmord versuch; schwerverletzt wurde er in du» Krankenhaus geschafft — Zu« Kleppelsdorser Mord«. Di« Altonaer Staatsanwalt schaft bat nun doch di« Aevisionsvovavbeiten gegen Len ft Hirsch berg kürzlich zum Tod« verurteilten Grupcn wegen seiner Frau eingeleitet. Dl, vor längerer Zeit im Schulmwr Hafen gefunden« FrauevLeich« ist nicht Li« verschwundene Frau Grupen. Ei« ist von anderer Seite vokognoszttrt worden. Peter Grupen, der tm Kleppeledorfer Mordprozeß zweimal zum Tod» verurteilt wurde, hat im Gerichtsgefängnis zu Hirschberg sich zu «Hängen versuch^ konnte aber durch das rechtzeitig» Hlnzukomme» eine» Gefängnis beamten noch gerettet werden. — Auf hoher See ausgebrannt. Am Sonntag morgen wurde der ausgebrannt, deutsch, Dampfer „Vesta' tn den Rotterdam« Hafen eingeschleppt. Das stellenlos« Schiff wurde treibend auf der Nordsee angetrofftn. Dl, Verwüstung« auf dem Dampfer sind grauenhaft. Das Deck ist völlig krummg-Hngen-; überall liegen Eisenstücke und ver- kohlt« Holzdeil« umher. In den Lagerräumen ist die Verwüstung am größten. Der Rumvf hat weniger gelitten. Man hofft, daß das Schiff nach einer eingehenden Reparatur wieder gebrauchsfähig gemacht wer den kann. — Parlamentsstreik der Journalisten. Da ft der letzten Sitzung des mecklenburgischen Landtags der kommunistische Abgeordnete Mayen- bürg di« Berufsehre der Journalisten in empfindlicher Weise beleidigte, ersuchten der Landesverband Mecklenburg tm R^ichsverband der deutschen Presse in Gemeinschaft mit dem Zeitungs- verlegerveve-in das Präsidium des Landtage» um ausreichende Genuq- tuung. Da dies« bisher verweigert wurde, hat di« Mecklenburgische Press» di« Berichterstattung über die Lanütagsvechandluorgen einge- stellt. — Scho» wieder ein Nacktballett-Prozest. Da, Urteil gegen „Eelly de Rheydt' ist gesprochen und hat — leider! — ihrem Ballett eine Zugkraft gegeben, die dem Ehepaar Sewolcch mit der verhängten Geldbuße von 100 000 Mark nicht zu hoch bezahlt erschoinen dürfte flenn in den Zeitungsanzeigen werben doppelt so große Lettern für sein Auftreten auf Brettl und Bällen) und schon wird ein ähnlicher Strafprozeß cmgekünülat: am Sonnabend wird das „Schönheits-Bal lett' von Lola Bach sich mit seiner Leiterin vor der gleichen Strafkam mer wegen Erregung öffentlichen Acvgernisses zu verantworten haben. (Es wiü> in Berlin Mode werden, seins eigene Verurteilung wegen Ervogima irgend welcher öffentlicher Aergernisse herbeizufübren, um für sich Reklame zu machen, deren Erträgnisse de» bißchen Geldstrafe bald als lächilich erschoinen lassen. Es wäre angebrachter, die schäm- losen Herrschaften brummen zu lassen. Die Berichterstattung üb« solche Prozess« sollt« die Zeitungen einstellen. E. V.) — Zum Brande de» Dessauer Hoftheaters. Uober den Tod der Kammersängerin Lilly Herling wird noch berichtet, daß sich die Künstlerin bei dem technischen Direktor des Theaters zu einer Be sprechung befand. Al» der Ruf „Feuer!" ertönte, lief der Direktor sofort aus seinem Bureau die Treppe hinunter, während unbegreif- licherweis« Frau Herking, di« ihm folgte, den Weg die Treppe hin« au ft mn. Sie ist nur bis zum nächsten Treppenpodest gekommen. Dort muß sie direkt in di« Flammen hmeingelaufen sein. — Andauernde Kält, an der Osts«. Wie aus Rostock ge meldet wird, 'besteht die Gefahr, daß di« Ostsee zufriert, wenn die Kälte nach einige Tag« tn bisheriger Stärke anhält. Damit würde auch die Fährverbindung nach Dänemark erschwert oder ganz un möglich werden. — Eisenbahnunglück. Auf dem Bahnhof Gesundbrunnen in "Berlin sind ein Dollringzug und ein Nordringzug zu- sammgestoßen. Zwei Wagen des Nordringzuges wurden mis dem Glesse geworfen und zum Teil zertrümmert. Es heißt, daß etwa 25 Personen verletzt worden seien. — Ein neuer Dran- in Berlin. Berlin wird tn den letzten Tagen von einer erscl>reckonden Fahl schwerer Brände hrimgefuckft. Am Donnerstag ist der Gemeindssaal der Johanniokirch, in Alt- Moabit den Flammen zum Opfer gefallen. — Mord. In Sommersdorf bei Gräfenthal wurde die Toch, ter des Landwirts Heinrich Metzner in der Scheune, an einem Leiter wagen hängend, tot aufgefunden. Das G-sicht war mit Blut bedeckt. Verschiedene Anzeichen lassen keinen Zweifel an der Tatsache, daß das 25jährige Mädchen etwa zwei Stunden, nachdem es unter der Hand eines bis jetzt unbekannten Mörders das Leben hat lassen müssen, in dis hängends Lags an -en Leiterwagen gebracht worden ist, um einen Selbstmord vorzutäuschen. — Ein FamMsridvama. spielte sich tn Frankfurt a. M. ab. Der Arbeiter Kuhn erschlug seine Frau durch Beil-Hiebe auf den Kopf. Als die Frau tot war, wickelte er den Körper in Bettücher, übergoß hiess mit Petroleum und steckte das ganze in Brand. Dann er hängte sich Kuhn. — Raubmord tn Ostpreuß«». Ein Raubmord in Ostpreußen, dem der Holzhändler Walter Kuchenbecker au» Meristem zum Opfer gefal len ist, beschäftigt di« Berliner Krminalpoliz«:. Kuchenbecker wurde »m 22. Dezember von zwei Männern nach Finster-Damrau im Kresse Ottelsburg gelockt, wo si« ihm «in Grundstück verkaufen wollt«»; sie fuhr n mit ihm nach Ieschwoitz und gingen dann in einen Wald, wo sie ihn erschossen und 60000 Mark raubten. Auf die Ermittelung d«r Täter ist eine Belohnung von 5000 Mark ausgesetzt. — S!n« achiköpsige Famiss« ermordet. Eine ungeheuerlich« Blut tat hat sich in Bromke bei Dukowitz im Kreis« Schwctz (Pommerrllon) Mittagen. Dott wurden -er Ansiedler Jantz, sein« Ehefrau, sein« Schwiegereltern und sein« vier Kinder durch Aythiebe getötet aufge funden. Die Wohnnug war durchwühlt, -ie Schränk« zerschlagen, Wäsche, Dell» und Wertsachen waren geraubt. Als Täter kommen drei Männer, zwei jüngere und ein älterer, in Betracht, dir Vorgaben, au, dem Rosenberger Kreis zu kommen und mit Jantz über den Anlauf seines Besitztums verhandeln zu wollen, woraus die Famili« Jantz den «giLlichin Kaufintevessenten ahnungslos Nachtquattier in ihrem Hauf, avbot. Di« Bluttat dürft« um Mittunacht gefchehm ftin; am Berantioortllch für dl« Schriftleitung: § r >« d r i ch M«nzn«r. ff- dm Anzeigenteil: Heinrich Stiberr, Rotationsdruck und Verla,: L. M <VSrt»«r. sämtlich in Au«, Lrzgrb. Die heutig« Numm«r umfaßt S Seiten. — Stählerne Gebisse. Einem vollwertigen Ersatz für Kautschuk und Gold, di« bisher allein für die Anfertigung von Gebissen verwen- det wurden, bietet der nichtrostende Stahl, der jetzt von Krupp herge stellt wovden ist. Dieses neue Material hat den Vorzug erheblich-rrr Billigkeit und bedeutend größerer Festigkeit. Die bereits vor einer Reihe von Jahren angsstellten Versuchs haben gezeigt, daß ein hoher Zusatz von Ehrom die Mdrrstandsfäh'gkeit des Stahls gegen chemische Einflüsse sehr erhöht. Die neue Legierung, die bei einem Zusatz von 18—25 v. H. Ehrom und 6—10 v. H. Nickel v'.ttsteht, ist bei der Abküh lung von 1100—1200 Grad Celsius äußerst biegsam und zähe und bie tet ein vortreffliches Material für Gebißplatten. Di« Stahlplatten w«issn in der Feinheit der Gaumenabdrücke auch nickst dm geringsten Nacksteil gegenüber den KauFchukplatten auf und übertreffen dies« a» Festigkeit. "Der neu« nichtrostende Stahl wäre der idealste Stoff für di« Herstellung von Dampfttwbinenschaufeln, Ventilen und anderen Maschinenteilen. Leider steht aber dem sein hoher Preis hindernd im Weg. Das Edelmetall Chrom muß nämlich aus dem Auslands. Haupt- säOsiich aus Amerika, bezogen werden, und ist daher bei dem heutigen Valutastand: sehr kostspielig. Wenn in bessern Feiten dieses Hinder nis brseitigt sein wird, dann durfte Ler nichtrostende Stahl technische Möglichkeit^ bieten, di« Heu!« noch gar nicht zu überblicken sind. Dor- läufig ist seine praktische Verwertung aus das Gebiet du Fahnheil- kunde beschränkt.
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