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tzMWAIWM 75. Iahrg Sonnabend, den 21. Januar 1S2Z Nr. 18 Für den Wirtschastsfrieden. k Er -H zung vom 8. November 1921 beschlossen habe, die Negieruiig suchen, im Landtage eine Vorlage einzubringcn, die den 1. Mi >en 9. November zu gesetzlichen Feiertagen erklärt. Es wird vermutlich vorläufig alle« beim alten bleiben und die Wuvstelei wird weitergeben. Die Freiheit der Städte aber soll faktisch in unserem demokratischen Staate immer mehr beschränkt werden, darüber lassen die Ausführungen de» Ministers Hermes keinen Zweifel. Die sächsischen PrivalfskerkÄge. Ministerpräsident Buck und die Press«. zu «r- lai und i DI« „Kriegsbeschuldigtew Pari«, 19. Am. Das Mimistertmn hat den Zustizminister mit der Vorbereitung der Aniklag-rrhabung gegen die unter 1 bi» 85 der Au», lieferungslist« namentlich oufgsführton deutschen Kriegsschuldigen be auftragt. London, 19. Jan. Die gesamte «Englisch« Press« mit Ausnahme den Himes' erklärt sich gegen die Auslieferung der deutschen Kriegsb«« schuldigten. Man erwart« nicht, dass der Oberste Rat dem Gutachten der Kommission stattgebsn werd«. „Für England war die Sache «> ledigt', schreibt „Daily Ehronicl«*, ,-da gegen di« Leipziger Urteil« kein offizieller Widerspruch erhoben wunde.* Zeder, der für den Wirtschastsfrieden «intritt, wird entweder al» «in Utopist oder als ein Betrüger angesehen, weil i .e Die Dcamtengehälterveform. Berlin, 19. Ian. Das vor seinem Abschluss stehenide Kom promiß in der Neuregelung der Boamtengvhäl!>er des Reiche» und der einzelnen Organisationen gilt wieder einmal so gut wie ge scheitert. Der Reichsverband der höheren Beamten hat gestern dem Reichsfinanzminister midgeteilt, daß «r ein« Neuregelung der Bezüge ohne umfassende Neugestaltung der Grundgehälter ab lehne. Eine ähnliche Erklärung wurde von dem Allgemeinen Deutschen Deamtenbund abgegeben. D« wolttlk«und- I«eUS »U Üurnoi'w, der Tae» nock> konn- und ^«tlauen Mdnalll» Mac.' IO.- durch d» «>>m«»r nei M5 L)NU§; durch dir Poll bezogt« vitrttydhrllch Mord LZ 02. monollich Alord II 02 «n,»l,t»rr«I» <tlnlch»«bl. Anrelgensleutr): im AmI^Io«. depr» der Naum der Iw. LoioaelzeUe 2.02 ML., aur- wSNi r.ie NIL., un amtlichen Teil U? dnld» ML., aurwdris I 2.--ML , ImAedianieleU diePeUIzeil«8.—ML-, auewdil» ML. D«lu»«a.0om», Ueipna llr 1222». Die amNiche« Bekanntmachungen sSmtltcher SrhSrden könne« in du» vischäflss,eilen des „«rzgebirgtschen Volks,renn»««- in «ne, Schneeberg, Löbnitz «a» Schwsrzeaber, «iagesehea werden. «eben» der iaben fördernden Kampf ums Dasein rütteln zu wollen, fordert, dass das bib Berlin, 19. Ian. Die Berliner Kommunisten veranstalteten gestern abend Versammlungen, in denen gegen da» neue Steuerprogramm -der Regierung Protest erhoben und «ine Entschließimg angenommen wurde, in der die Freilassung der poli tischen Gefangenen der Arbeiterklasse verlangt wurde und für den 22. Januar ein neuer Hungerstreik der Lichtenberger Ge fangenen angekündigt wird, um die Freilassung der Gefangenen zu erzwingen. Rom, 19. Ian. Der Papst ist an einem grippeottigm Dronchial- katarrh erkrankt. In Anbetracht des Alters des Kranken befürchtet der Arzt Komplikationen. Im Landtage wurde am Donnerstag die Gesetzesvorlage über die Anerkennung neuer Feiertage beraten. In der Be gründung wird darauf hingewicscn, dass der Landtag in seiner Eit- Bersteigsrung. Montag, de« 2S. Januar 1S22, vor«. 11 Ahr sollen in Durkhardlsgrün 1. ein Pferd (Fuchsslule), S. «in Preschwagen, 3. neun Sükaer und zwei «kihne meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Bieter sammeln sich im Gasthof Burkhardtsgrün. Srhn-eberg, den 20. Januar 1922. Der Gerichtsvollzieher »es Amtsgerichts. Oesterreichische PhantLstepreisg. Die», 19. Jan. Di« abermalige 200prozsntige Erhöhung der Personcntarife in Österreich tritt am 1. Februar in Kraft. Die Fahrt Wien—Innsbruck kostet darnach 8736 Kronen im Personen zug und 13104 Kronen im Schnellzug. Die Finanznol -er Gemeinden. Zm Reichstag stand am Donnerstag eine demokratische Interpel lation über die finanziell« Not der Gemeinden auf der Tagesordnung. Die Gemeinden sind infolge der Verzögerung der Ueberweisungen aus der Neicheeinkommensteuer außerstande, die Mittel aufzubringen, die ihnen durch die Erhöhung der Bezüge der Beamten und Arbeiter auferlegt sind. Da» Reich wird aufgefordert, den Gemeinden schleunigst die Dockung für die neuen Ausgaben zu gewähren. Es wird gefragt, ob etwa eine Kontrolle der Gemeinde sinanzen durch die Landesregierungen beabsichtigt sei. Eine solche Be schränkung der Selbstverwaltung müss« zurückgewiesen werden. Abg. Dr. Külz (Dem.) begründet die Interpellation und fordert strenge Einhaltung des Gesetzes, wonach das Reich den Gemeinden zwar neue Aufgaben zuwetsen könne, ihnen aber auch die Mittel dazu geben müsse. Behandle man die Städte so weiter wie bisher, so wurden sie in Zukunft nicht mehr di« Träger und Zen tren der deutschen Kultur sein. Dl« Kcchlenlstserunge» an die Entente. Pari«, 19. Ian. Di« Repavationskommission hat beschlossen, an Stelle de« Monat»progrannn» für Kohlen und Kok» «in inner halb de» Zeitraum«« von den drei Monaten Februar, März, April zu bewerkstelligende» Lieserungspragvamm zu setzen. Di« während diese» Zeitraumes zu liefernd« Gesamtmenge round« auf 5 750 999 Tonnen festgesetzt, wobei der Kok» durch da» Äquivalent an Kohl« ausgedrückt ist. E» wurde vereinbart, daß di« Lies rungen sich ziem lick gleichmässig aus die qanz« in Aussicht genommen« Periode v«r- tri -n sollen. Di« deutsche Delegation hat die Verpflichtung übornomm«», da» ««-o^oben» Programm auszuführeu. Elmnow wünscht den Ausbau der Betriebsräte, di«, so unbequem sie eben noch seien und so sehr ihnen noch die Schlacke der Ausammcnüruchszeit anhaste, ein Ventil für berechtigte und un berechtigte Unzufriedenheit >der Arbeiterschaft darstellen. Neben dem Betriebsräten müsse aber ein Institut, das bereits in der chemischen Industrie seit etwa einem Jahrzehnt vorhanden sei, eingerichtet werden: die sogenannten Sozialsekretäre. Die Soziasekrctäre müßten autoritative, neben die Werksleitung gestellte Beamte sein, die imstande seien, die Interessen der Arbeiter- schäft in Einklang zu bringen mit dem Betriebszweck; sie müßten also bas Vertrauen auch der Arbeitnehmerschaft haben. Die Sozialsckre- täre dürften unter keinen Umständen parteipolitisch tätig sein. Jede parteipolitische Tätigkeit müsse die Arbeiterschaft von den Persönlich keiten zurückstoßen. Es genüge nicht, wenn die Sozialsekretäre ledig lich bei den großen Firmen mit dreißigtansend und mehr Arbeit nehmern eingerichtet würden. Mindestens ebenso wichtig sei die Ein richtung entsprechender Organe für die mittlere und kleinere Industrie örtlich und in ganzen Industriebezirken. Bei der Macht, die heute die Großindustrie ausübe, sei es ihr möglich, ziemlich restlos unbequeme Elemente in der Arbeiterschaft ans ihren Betrie ben abzuschieben, wie es z. B. nach dem Märzputsch in Mitteldeutsch land geschehen sei. Die ganze Last dieser nun erst recht unzufriedenen Arbeiter falle den mittleren und kleinen Werken zu; sie sammeln sich in den Städten und bilden dort den Sprengstoff, der unser politische» und nationales Leben gefährdet. Gerade diesen über Bord gegangenen Elementen müsse von Unternehmerseite die Hand gereicht werden, ihr Deuten aufgeriä tct werden, auf höhere Ziele gelenkt. Den Einwand, baß an einen Arbeiter geistig von bürgerlicher Seite nicht heranzu- kommcn sei, widerlegt Lletnow aus eigener Erfahrung: jeder Deutsch- sprechende, der ein wirkliches ernstes Wollen für die Allgemeinheit be kundet und dem Arbeiter mit der Achtung von Mensch zu Mensch ent gegentritt, jeder Deutsche, der den Arbeiter nicht völlig in die Ab hängigkeit der Maschine und des seelischen Kapital» bringen will, "wird sich das Vertrauen der Arbeiterschaft erringen. Der Weg sei schwer, und nach dem langjährigen Anemandervorbeileben werden »ahre ernstester, hingebungsvoller Arbeit nötig sein, ehe die Kluft Ich wieder schliesst, die in den letzten 190 Jahren im deutschen Volk ich aufgctan hat. Es wäre sehr zu wünschen, daß di« Gedanken, die hier von Eltt- aow ausgesprochen werden, einen recht weiten Widerhall wecken mö- >en. Die gebildeten Schichten des bürgerlichen Unternehmertum» sollten jedenfalls die praktischen Vorschläge ernsthaft prüfen. Daß der stampf ums Dasein dadurch beseitigt werden könnte, dieser gesunde stampf um den Fortschritt de» einzelnen und der Nation, ist natür lich ausgeschlossen. Aber alle diese Kämpf« innerhalb einer Nation sollten letzten Ende» nicht tn den Dissonanzen de» Klassenkampfcs ver» lorcn gehen, sondern aufgelöst werden in der gewaltigen Symphonie aatiLualer Arbeit. « «nihallend die amMchen Bekanntmachung«« der Amlshaupimannschafi und der Siaoisbehbrden in Schwarzenberg, der Staals» u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neuslädtel, vrünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auberdem veröfsenllichl: Die Bekanntmachungen der Stadlrät« zu Au« und Schwarzenberg und des Amtsgerichts zu Au«. Verlag L. M. Gürtner, Aue, Srzgeb. Eernstr«b«r> ««« «, (Ami «u«) 41«, Scha««d»r, 1», Sch»«r»e»b«r» 1». »rahlanschristi V»Mkr«und Au»«»»,«M,«. bürgerliche Unternehmertum sich de» Seelen- Arbeiterschaft mehr annähm« wie bisher. Die Haupterfolg« der klaffenkämpfettschen Agitation seien darauf mrrückzaführen^ daß die Sozialdemokratie das seelische Moment in der Agitation klug und rücksichtslos ausnutzte. An»«t»«»-Anuahm« für di« am AaLmMa, «NchUnend« I Aummir dl, oormlNaz, S Uhr ln dm Lauplg-Icheft»- I h,2«». Mn« EnEr lilr dl« Uulnahm« der Anzet»«» I <m> ooe»«!chr1 «denen Ta«« sawi« an d«Mmml«r Slill« wird' MSI g«s«om, auch nl»l wr dl« AlLlladkll d«r dar» N«rn. fpr«ch«r au<g,b<d<n«n Anz«lg«n. — FücRückgod« unnnlangl «tngelandler SchUsglück« üd«mlmml dl« SchrWrUung d«ln« Dlranlwortuno. - Unltrdrichung«« d« dilrled«, d«,ründ«n «Nn« Ansprüche. Del Zahlung,»erjag »nd Nonllnr» g«Nen Nadav« al, nlchl «riuidarl. Handl,«leddstdliell«, l» »tu«, LdhÄ», Schaad«« «d Schwärzend«,. Reichsfinanzminister Dr. Herme«: Die schwierige Lage der Ge meinden ist uns seit langem bekannt. Der Entwurf einer Novelle zum Landessteuergesetz, der di« Gemeinden befserstellen wird, ist dem Reichstag zur Beschlußfassung vorgelcgt. Sobald der Reichstag über die wichtigsten Steuergesetze entschieden hat, beab- sichtige ich, die Landesfinanzminister zu einer Konferenz darüber ein zuladen, wie den Gemeinden zu helfen ist. Leider läßt sich im Augen blick nicht übersehen, welche Beträge den Ländern und Gemeinden aus den Ueberweisungssteuern zufließen werden Die Mehrausgaben infolge der Tesoldungsordnung betrachtet die Reichsregierung als eine Folge der Geldentwertung, die automatisch durch die Erhöhung der Einnahmen ihren Ausgleich finden werden. Das Fehlende sollen die Länder den Gemeinden al» Zuschuß ge währen nach Richtlinien, die zwischen Reich und Ländern ver einbart werden sollen. Da» Reich hat sich bereits, früher bereit er klärt, Vorschüsse zu gewähren und das ist inzwischen geschehen, soweit die Länder Vorschüsse angefordert haben. Sie betragen bisher schon über fünf Milliarden Mark. Das Reich beabsich tigt nicht, in direkte Beziehungen zu den Gemeinden zu treten. In allen deutschen Einzekstaaten haben die Länder ein Aufsichtsrecht über die Gemeinden. Wenn die Reicheregierung also Prüfung der Ang- gaben der Gemeinden fordert, so hält sie sich im Rahmen der bis- ' herigen Verfassung. In der Aussprache kommt der allgemeine Wunsch zum Aus druck, daß den Gemeinden geholfen werden müsse. Abg. Koevschel (Ztr.) betont, daß derisnige. der den deutschen Städten Hilst, auch dem deutschen Volke hilft. Dies« Gemeind esragen dürften nich tpavteipolitisch aufgezogen werden. Abg. Berndt (Dntl.): Es war ein großer Feblsr, den Städten die Steuerhoheit zu nehmen. Nachdem man den Städten di« Einnahmen beschnitten bat, bät!« man auch die Ausgaben vermindern müssen. Das Gegenteil ober ist der Fall. Mele Städte müssen ihr Budget künstlich zuvechtmachen, rrm ihren Kredit zu erhalten. Abg. Scholz (D. Vpt.) fordert größere Rücksichtnahme von feiten des Reiches auf Länder und Gemeinden. Di« Faktoren, auf denen das Reick bericht, müssvn auch finanziell erhalten werden. Es ist ein gro ßer Fehler, daß man den Städten jede Verantwortung genommen hat. Wie sollen die Städte sparen, wenn sie wissen, daß der gute Vater, das Reich, das Defizit doch decken muß? Das Reichsarbeitsministorinm hat bei Streiks den Gemeinden immer geraten, höhere Tarife zu ge währen, weil sonst das Reich in Schwierigkeiten geraten könnt«. Durch die Erhöhung der städtischen Tarif« wind am schwersten dvs'Ge-! w«rbe betroffen. Der Redner bemängelt die unvollkommene Steuer-' enziebung und bedauert, daß man die bisherigen Steuererheber, di« Gemeinden, nicht beibehalten habe. Noch sei es Zeit, lehrt zu machen. Im Landessteuergesetz müss« den Gemeinden «in beweglicher Faktor ge- geben werden, auf dem sie ihren Etat ausbauen können. Die Aussprache wird darauf abgebrochen. in Frage kommenden Parteien dazu neigen, in dem Begriff des Wirtschaftsfriedens die Un erovd-nung de» anderen unter ihr« wirt- ' schastlichen Wünsche zu meinen. Es gilt, den Kampf unms Dasein in Formen zu bringen, die es verhindern, daß jitder Wirtschaftskampf sofort zu Kata strophen für die staatliche und nationale Politik führt. Nicht mehr, — aber auch nicht weniger! Die brauchbaren Formen zu finden ist, so wird tn der „D. ALg. Ztgck richtig ausgeführt, nun besonders schwer, weil der Klassenkamps und Klassen- kuß so außerordentlich verheerend in Deutschland wirken, wett ver heerender al» in irgendeinem anderen Lande. Während z. B. bei den Polen, bei den Döhmen und neuerdings bei den Russen die KlassenkampfpropagaNda teils von vornherein, wie in Polen, teils erst allmählich zu einer scharfen nationalen Prägung gelangt ist, gilt in Deutschland auch noch in der Gegenwart der Satz bei den Klasscnkampspropagandistcn selbst des „Vorwärts*, daß zwar «ine international« Verständigung denkbar, ein« natio - aale Verständigung aber unmöglich sei. Nach der Reichsgründung hat die sozial« Gesetzgebung versucht, zertrümmerte Gefühlswerte durch Geldabfindungen wieder auszu gleichen, tatsächlich aber in «vster Linie erreicht, daß sich zwsschen dem harten Unternehmer und dem härter werdenden Arbeitnehmer doch nur ein« wiedennn außerordentlich spröd« staatliche Bureau- kratie schob. Unglücklich hat auch die durch die Technik, Speziali sierung, gewaltige Zusammenballung von Kapitalisten eintretende Entpersönlichung in den Beziehungen zwischen Arbeitgebern »id Arbeitnehmern gewirkt. Der bekannt« Gcheimo Regierungsrat Ekeinow, ver ffch «ifrigst bemüht, dem Wivtschastsfrwden in der eingangs gegebenen kinschrcnrkung zu dienen, meint nun, daß von Unternehmer feite doch nicht all« Mittel erschöpft worden seien, um d«n Klassenhaß zu entwaffnen. Die wirtschaftliche Inanspruchnahme »nd das Vertrauen auf den alten paritätischen Staat habe sie ab- »chalten Nach dem Zusammenbruch des alten Staates müßten die lln.'ernehmer entweder di« persönlichen Verbindungen zu der klvbeiberschaft wiederfinden, ober eine Einigung des deutschen Volks- Mms werd« nicht mehr rechtzeitig möglich sein. Seit dem Früh ahr 1918 habe man das richtige Empfinden daher in Unternehmer weisen bewiesen durch die, wie nicht allgemein bekannt sein dürfte, Vorarbeiten für di« Bildung der Zentralarbeitsgemein- schäft, di« dann leider erst im Dezember 1919 ins Leben trat, tleinow sicht in der Anerkennung der Gewerkschaften, die hierin tegt, einen ersten Schritt zum Nationalen Ausgleich, ohne an dem Polnca« geht nicht nach Genua. °" Park», 19. Ian. „Action franoaise* meldet, dass Pofneave nicht nach Genua gehen werde. Er habe seine Meinung in dieser Hinsicht zu oft geäußert, nm ihr jetzt widersprechen zu können, und habe diese Meinung im übrigen auch Lloyd Georg« und Lord Eurzon gegenüber kundgetän« i > , ..... " „Si«serf«chhett.* Wir böschten' vor einigen Tagen die MitteMung, daß Offiziere der Interalliierten Dchiffahrtskommission in Berlin «in« Neujahrskarte Herstellen ließen, die dos Brandenburger Tor lm Schmucke der Entente- flagaen zeigte. Das Auswärt gr Amt hatte sich wegen dieser Geschmack losigkeit mit einer Beschwerde an den Vorsitzenden dev Kommission, den Admiral Charlton, gewandt. Don diesem ist jetzt ein Bescheid einge troffen, -er folgendes besagt: Dl« Sache «Inge da. Auswärtig« Amt gar nicht» an. Die Offiziere könnten tun, was ihnen gefall«, und im übrigen würde es besser sein, wenn die deutsche Regierung dafür Sorge trüge, daß die deutsche Presse sich anständiger aufführen würde und üie Angriffe auf die Interalliiert« Schiffährtskommijston einstellte. — War di« Neujahrskatte an sich schon eim gröblich« Beleidigung de» deutschen Dolles, so ist es di« Antwort des Admirals Eharlton in noch höherem Maße. Der Versailler Vertrag hat uns allerdings wehrlo» und vechtlos gemacht, aber er zwingt uns noch nicht, uns unsere völ kische Ehre, die gerade im Brandenburger Tor ein Sinnbild besitzt, von übermütigen Endentekontrolloffizieven besudeln zu lassen. Dieser bru tale N-njahr-scherz geht.das Auswärtige Amt wohl etwa» Ml Und wir können nur erwarten, daß es Dr. Wirth, der doch zugleich Sdeicho- außonminister ist, nicht bei der Antwort de» Admirals bewenden läßt. Abg. Wagner (Dnatl.) wendet sich mit Entschiedenheit Antrag. Man könne einen Teil der Bevölkerung nicht scl hausfordern als dadurch, daß man ihn zwingen will, v... sammenbruch Deutschland» zu feiern. Dieses Vorgehen »ehe auch im Widerspruch mit der Reichsverfassung. Eine Regierung, die nur durch eine Stimme Mehrheit gestützt wird, wäre in jedem an deren Staate der Welt zurückgetreten, wenn sie ein derartiges Miß trauensvotum wie letzthin erhalten hätte. Gegen die euen Feiertag« lassen sich eine ganze Menge von volkswirtschaftlichen Gründen an- führen. Wir behaupten, daß auch der 9. November von dem größten Teil unseres Volke» als Feiertag abgelehnt wird. Wir werden darü ber jedenfalls die Entscheidung durch Volksentscheid herbeiführen. Selbst die größten Fehler des alten Regimes reichten nicht an die Fehler der revolutionären Regierung heran. Gelingt es, den Dölkersrteden zu erreichen, wollen wir gern mit Ihnen einen Feiertag begehen. Die Redner der Deutschen Volkspartei, der Demo« traten und de» Zentrum» bezeichnen den Gesetzentwurf ebenfalls al» «ine Brüskierung der bürgerlichen Hälfte de» süchsti scheu Volkes, di« obendrein noch starke wirtschaftliche Nachteil» bringt, so für Sacksen einen Lohnausfall von 150—200 Millionen Mark. Von sozialistischer und kommunistischer Seite werden die bür» aerlichen Redner fortgesetzt durch Zwischenruf« und Radau unterbro» chen. Ein Antrag auf Verweisung der Vorlage an den Rechtsaus schuß wird mit 47 bürgerlichen gegen 48 Stimmen der Linken ab gelehnt» sodaß die Vorlage in einer späteren Sitzung in Schlußb» ratung genommen werden muß. Ein deutschnationaler Antrag, die Regierung z« «mächtigen, den lkeblbttraa von 18382» Mk. d«4