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s 75. Jahrg Mittwoch, den 18. Januar 1S2Z Nr. 15 D« Rat der Stadt, Polizelabtellung. Als unbesoldele SladlrSle Löftnitz Lößnitz, am 12. Januar 1922. Der Rat der Stadt. SladtoerorSnekenwahl. Lößnitz Bürgermeister Lauscher, Wahlkommissar. Lößnitz, am 14. Januar 1922. Lößnitz Geschloffen Lößnitz, am 13. Januar 1922. Der Rat der Stadt. Das kniernational« Arbeitsamt, ! Gutachten Wer Lie ArHeitsLLrN'gunn'm für Krtcgsbcschz-'ate, Lw Auf- § stell una der Tagesordnung für die nächste intermrdional» ArLeitskonfs- ' renz usw. . . . .. > i'K »st. mg zen nd Isle Ihr irr» rd» acht den aus :nt- in er- ist. in? Ind ein für ü>s bis mir an» per- dcr ein- srig Ein neu Ag- enn pelt Her MIM scn- icht and Sie Sie ncn . nn- lut. dleiben alle Geschäftsräume des Rathauses einschl. Standesamt, Spar-, Siro- und Stabtkasse, Stener- amt, Markenausgabestelle und Betriebsamt, Montag und Dienstag, de« 23. und 24. Januar 1922, wegen Reinigungsarbeitcn. Das Standesamt ist für Stcrbefallanmeldungen am Montag, vorm. 19 bis 11 Uhr und die Girokasse ebenfalls am Montag, vorm. 9 bis 11 Uhr, geöffnet. Genf, 16. Jan. Movgen tritt hier der Dsrrvalttmgskat des inter nationalen Arbeitsamtes zusammen. Auf der Tagesordnung stehen u. a. der Bericht des Direktors des Arbeitsamtes, Albert Thomas, di« Beratung zahlvaicher von der letzten internationalen Arbeitskonfevenz gefaßten Entschließungen, so Wer die etwaige Einberufung einer internationalen Konferenz für d!« Arbeitslosenkrikls, Wer die Errich- ;en.* ver- »eint, st-K i der das So- acht- ittog pen- Sie, !t er -sch«, t er r ich und ncn, :tos. wie wen, Zu Amerika bleibt Genua fern. Paris, 16. Januar. Nach einer Meldung der „Chicago Tribune* aus Washington hat die amerikanische Regierung die Einladung der Verbündeten, sich in Genua vertreten zu lassen, Nicht angeuomme«. Es ist unserem Ansehen in der Welt nicht dienlich, wenn 51 Jahre nach der Gründung de» Reiches Führer großer Parteien sich wegwerfend über das eigene Vaterland ausdrücken oder keinen Mut haben, Beschimpfungen des Reiches mit der nötigen Energie zurück» zu weisen. Der heutige Erinnerungstag der Reichs, gründung gibt besonderen Anlaß für die Deutschen aller Kreise, über den Wert der vaterländischen Gesinnung im Gegensatz zum ver» schwommenen Internationalismus nachzudenken. >gar -gen >ild: arla Auf üers der iescr un- nen di« ische >chl, die Len di« sten, user hter ge- «e- cin jetzt M: end ene. Sie len >>g NS in» hr- Ihr können. Au«, 16. Januar 1922. es trotzdem ohne Vorwürfe nicht abging, braucht uns nicht zu be- irren, da haben wir in Görlitz auch nicht klüger gehandelt. Ob diese leise Zurechtweisung, die Löbe denLeutinohneVa- terland gibt, der Mehrzahl seiner Parteigenossen genügt, möchten wir ebenso bezweifeln wie die Annahme, daß der saubere Erispien den unabhängigen Wählern aus der Seele gesprochen hat. Sie alle, wollen gewiß nicht ohne Vaterland sein. Und der „große Beifall* der Delegierten erklärt sich wohl aus der Atmosphäre, die Maulhelden um sich zu verbreiten pflegen und die schwache Gemüter in einen Augenblicksbann zieht. Welchen Parteien auch Deutsche angehören, die ohne Vaterland sind in einer ganz verschwin denden Minderheitz Umso bedauerlicher ist es, wenn der große Löbe zu Crispiens Blasphemie nur so schwache Worte findet. Es muß schlecht stehen um Parteien, die Führer haben wie Löbe und den an deren, dessen Namen ein anständiger Mensch nunmehr nicht mehr gern in den Mund nimmt. Noch eine Frage: Was sagt Lipinski, der unabhängige Herr in Sachsen, zu solchen Dingen? Es wäre nicht uninteressant, zu er fahren, ob er, der auf dem Parteitage anwesend war, an dem „gro^ ßen Beifall" ' Genommen hat. Ist er derselben Meinung wie der unabhängige erteiführer? Dann müßten es ihm Anstand und Ge wissen verbieten, ein Land zu verwalten, das 99 Prozent der Be- vöUerung ohne Vorbehalt als ihr Vaterland ansehen. Hat er eine andere Auffassung vom Vaterland, dann müßte er mit einem E» werden außerdem verbffmtlicht: Di« Bekanntmachungen der SladlrSle zu Aue und Schwarzenberg und des Amtsgericht» zu Aue. Verlag Ek. M. Gärtner» Aue» Srzgeb. -»rnst>r«ch«r> «»« II, S-SMtz (Amt Au«) »4-, S-«««»«rg 1», Schwar»»»ierg 1». Drahtanschrift: Volk»fr«und Au««rzz«ttr»«. D« .Or»b«»tr,Uch« Dolk»trrnnd- «rs<t>«int ISgUch Ml Äusnodm» d«r Tas« naw Sonn- und kzetttagen D«»us»pr«Id> monatlich Marii 10.— durch di« Au»trdg«r in, Kaus: durch dl« Poll d«t-,«n oirrtrtldhrllch Mord LS.vo. monatlich Mard 1102 An,«ig«npr«id lklnschlUhl. Sn,«>g«nst«u,r)t lm tlmlodlaN. d«»>rd ««> Naum d«r Iw. Eolonilzill« 2.00 Mli., auo- loSrl, r.iÖ Mli.. >n> ainUlch«nT«ll »ilf doch,?«1l«ti.- Md., auowllri» 10.—Mk., lm 2i-Iilamel.il dl,P«ttlz«U,S.- Md., aurwürl, ».— Wd. AolNrd-ü-NonI» - Lklpp„ tlr 1222«. Die Grundstücksbesitzer, welche zur Freihaltung der Fußwege von Schnee und Eis und zum Bestreuen der Fußwetze verpflichtet sind, werden ersucht, dieser Verpflichtung gewissenhaft Nachzukommen, vor allem mit Rücksicht auf die zahlreichen Kriegsbeschädigten, insbesondere die Bein- »mputierten, die bei Vernachlässigung jener Verpflichtungen leicht erneuten Verletzungen ausgesetzt sein Deutsche Auslandswert« al, Anleihepfand. BeM«, IS. 'Jäm Äüs Plmr, dm Eigentum der früheren feindlichen Ausländer im Werte von 466 Millionen Dollar zur Ausdehnung der künftigen Handelsverbindun- gen zwischen den Bereinigten Staaten und den europäischen Mittel mächten zu verwenden, wurde vom Sequestor Miller in einer Rede bei einem Frühstück vertreten. Der Plan wird von höheren Washing- toner Persönlichkeiten unterstützt und wird wahrscheinlich in Kürz« dem Kongreß vorgelcgt werden. Es handelt sich um eine Wieder belebung des Planes, das beschlagnahmte deutsche Eigentum in Ame rika zu lassen, einem Bankkonsortium als Sicherheit zu übergeben, wogegen dieses Konsortium nach dem amerikanischen Gesetz Deutsch land einen Kredit bi» zur 9 fachen Höhe be- Betraae«, 0N0 bis zu dreieinhalb Milliarden Dollar, eröffnen könnte. Die d' ">en- tümcr müßten von der deutschen Regierung inzwischei il- ten werden. Anmeldung AU? Osler-Ausnahme in die 2le Bürgerschule Ane. (Ernst-Geßner-Platz.) Mittwoch, den 25. Zanuart >49—^12 Uhr die Buchstaben A—G, Donnerstag, den 26. Januar: AS—A12 Uhr die Buchstaben F—I, Freitag, den 27. Januar: ^9—)411 Uhr die Buchstaben K—N, Freitag, den 27. Januar» AS— 4 Uhr die Buchstaben O—R, Sonnabend» den 28. Januar» A9—812 Uhr die Buchstaben D—Z. Erforderliche Papiere» Impfschein, Geburtsurkunde, evtl. Taufschein. Die Anmeldung hat dunb Erwachsene zu geschehen, Zum Bezirk der 2ten Bürgerschule gehören: Am Bahnhof, Alberodaer Str. und Weg, Arndtstr., Auerhammerstr., Bahnhof, Bahnhofstr. (nur die ungeraden Hausnummern), Bismarckstr., Ernst-Geßner-Pl., Sellertstr., Goethestr., Körnrrstr., Leffingstr., Lößnitzer Str., (nur die ungeraden Haus» nummern), Louis-Fischer-Str., Moltkestr., Niederschlemaer Weg, Nordstr., Poststr., Schillerstr., Schmelz- Hütte, Schneeberger Str., Echulstr., Uhlandstr., Waldstr., Wehrstr„ Wellnerstr., Wettinerstr. (die gerade» Hausnummern 2—60 und von da ab die geraden und auch die ungeraden Nummern) Ziegelstraße. Aue, 14. Januar 1922. Schuldirektor Zeidler, Schulleite» Frankreich» Tvewereien gegen Genua. Genf, 16. Januar. In der französischen Kammer ist bisher eine Mehrheit für eine Zusammenkunft mit Deutschland und Rußland in Genua nicht verhandeii. Poincare ist nach seinen Erklärungen zu Peret und Bourgeois entschlossen, die Beteiligung Frankreichs an der Konferenz ausschließlich von der Entscheidung der Kammer ab hängig zu machen, ohne diese Entscheidung von Negierungsseite zu beeinflussen. Der „Matin" meldet: Das neue Kabinett Poincare ist gewillt, vor der Zustimmung zur Einladung Deutschlands und Rußlands nach Genua eine neue Aussprache der Alliierten bezw. eine Sitzung des Obersten Rate» herbeizuführen. Poincar« machte dahingehende Mit teilungen bereits Lloyd George. Der «nalisch'franzöpsche Garantie» vertrag soll gleichfalls vor einer Wirtschaftskonferenz in Genua dem französischen Parlament zur Enscheidung vorgelegt werden. Da» „Journal* meldet aus Rom: Bonomi erklärte, er sei nicht autorisiert, Einladungen für Genua auszuschicken ohne die Zustim mung de» neuen französischen Kabinett». Man rechnet infolgedessen schon jetzt mit einer Berschiebung der Konferenz in Genua um min destens «inen Monat. Pari», 16. Januar. Am Donnerstag wird »in Ministerrat statt» finden, aus dem endgültig der Text der ministerielle» Erklärung fest- gestellt wird, dir dem Parlament vorgclegt werden soll. Pari», 16. Januar. Dem Vertreter be» „Matin* erklärt« Poin» tarn', man müsse da» Echreckbild de» Kricke» nicht immer an die Wand malen, denn »» wirk« heute aur lächerlich. Ilm Deutschland auf die Knie zu zwingen, brauche man weder Krieg »och Mobil machung KWiWUAIUm » enthaltend die amtlich«« Rebannfmachunge« der «mtshauptmannschafk und der ' Slaalsdehdrden in Schwarzenberg, der Staals» u. städttsHm BehSrdm m Schneeberg, Loßnitz, NeujtSdtel, wrünyaia, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. sind heute verpflichtet und eingewiesen worden die Herren: Fabrikbesitzer Oswald Beyer, Konsumver- einsvorsteher Ottomar Gottschald, Konsumvereinskontrolleur Otto Käufselin, Konsumvereinslagerhalter Gustav Legler, Amtsgcrichtsrat Dr. Schmid, Eisendreher Emil Sonnenburg. hörbaren Ruck von jenen Vaterlandsverächtern abrücken. Bisher hat fern« sich Lipinski nicht erklärt. Wir hoffen, daß er es als ehrlicher Mensch i Gutachten über Lie ArbeitsLdrngunn'm für Ktti-qsbesch^ate, Lie Auf- recht bald tuen möge. s stell una der Tagesordnung für di« nächste international, ArLeitskonfe- Infolge Wahl des dem Wahlvorschlag Kuhnert angehörigen Stadtverordneten Herrn Konsum oereinslagerhalter Gustav Legler, sowie de» dem Wahlvorschlag Beyer angehörigen Herrn Fabrikbesitzer Oswald Beyer zu unbesoldeten Stadträten sind dies« aus der Stadtverordneten-Körperschast ausge schieden. Gemäß 8 44 verbunden mit 8 89 des Ortsgesetzes der Stadt Lößnitz über die Wahlen von Stadtverordneten vom 20. Dezember 1918 tritt an die Stelle des Herrn Legler Herr Schlosser Paul Har nisch, Bergstraße 37 L und an die Stell« de» Herrn Beyer Herr Farbikdirektor Alfred Sauerbrunn, Marktplatz 251. GekchW bleibt Trumpf t IV. IV. Der Oberste Rat in Cannes gibt sich Len Anschein, als er grundsätzlich neu« Woge zur Erlösung Ler Völker ans schwerer Scot e'nzuschlagrn bereit ist. Die Festsetzung ein« ermäßigten deut schen Zahlung»- und Lieferungspflicht für Las Jahr 1922 bedeutet noch nicht eine Revision des Londoner Zahlungsplanes vom S. Mai 1921. Es wär« Selbstbettug, wenn wir glauben wollten, wir könnten im laufenden Jahr bei gleichzeitiger Erschwerung Ler Ausfuhr und ver minderter innerer Konsumkvaft 720 Millionen GolLmarck in bar und 1480 Millionen Goldmark in Waren aufbringen. Lloyd George hat nicht deshalb Lie Initiative ergriffen, um Deutschland Las Dasein er träglicher zu machen, sondern um die Lurch die ständige Entwertung der deutschen Mark immer wieder neugeschaffen« deutsche Ansfuhrkon- juc ktur zu beseitigen. Lloyd George bedient sich vernünftiger und sittlicher Argumente mir zu dem Zweck, um d'e Welt über seine wah ren Wsichten zu täuschen. In Cannes ist genau so wi» bei anderen Konferenzen des Obersten Rates Geschäft Trumpf. Drei verschiedene Möglichkeiten stanLsn Lloyd George zur Er reichung seines Zieles zur Vcrfiigung: 1. eine wirkliche finanzielle Er leichterung für Douischland und damit eine Stabilisierung Le» Lei» schen Geldkurse»; dadurch würde Lie deutsche fähigkeit auf dem Weltmarkt« langsam aber sicher zurüchiehen. 2. Deutsch'and unter dem Vorwand Ler Erzielung größerer Zahlungsfähigkeit eine Dennehrung Ler -inneren Lasten und L^nit eine ErhKung Ler VoodMionskosten aufzuerlegen; diesem Gedanken dient die Forderung, Li« "Zerkehrstarise und Lie Kolhenpreis« zu «höhen und beschleunigt das Gleichgewicht im Reichshaushalt herzustellen. 8. war die Möglichkeit gegeben, Len deutschen Warenstrom in unschädliche Kanäle abzuleiten, diesem Zweck dient Lie Bereitschaft Englands, umfangreichen deutschen Sachlr-ferun» gen in di« zerstörten Gebiete zuzustimmen, und da» vom Weltverkehr isoliert« Rußland mit deutschem Material und deutscher Arbeit für die Weltwirtschaft zurückzugewinnen. Auch aus Lem im März geplante» Kougveß zu Gemm wird „Geschäft* die Parole sein. Die europäischen Westmächte wollen durch Deutschland an Rußland vertieren, während d » Voraussetzung für eine Gesundung der Weltwirtschaft ein« stark« Entlastung Dwttschlands rmd eine vorbetvltlose Erratung Rußland» au» Hungersnot und Wirtschafts-Anarchie sein Mode, YVN. nig»« steitt» fldr lnickt . Sie »pell« adere H:rn La», »lleiz, muß. Ler St«. s»1«t»«»-4lmi«h»« gU dl« am NachmMog Mchenmd« Lummn di, oormlNag, v Uhr 1» dm Souxl-^cheft». stillm. Ein« StwLhr lür di« «bilnahm« d«r Anzug«» am imrs^<ttUI>«nm Tag« aa txIUmmirr SUU« wird »ts> 2»2«dm. auch »Ich! str di« Rltiiadiil der durch n«ru. l»nch«r auigNNdmm Anzrigm. — gürAüchgab« uno«rlangl «kigilandlir SchriftfUi», üdrmlmml »i« SchrijUeituag t«ia« A«ranlo>ori>ma. — Uai«rdr«chungm dm ««Ichisn. d«lrt«i>m d«,ründ«n i«iu, «nlprüch». Bit Jahlun^arrjug und Nandur» a,Ilm Rata«» old nicht »rünbart. HauptselchäNSNill«» tu isi», Lühnih, Scha««b»rg uud Schwarz«nb«rg. Ohne Vaterland. —k. Die Parteitag« Ler Linksparteien, die mit großem Pressetamtam eingeleitet zu werden pflegen, finden in der Oeffentlichkeit immer weniger Beachtung. Sie teilen dieses Los mit Kundgebungen sozialdemokratischer Minister. Wieviel Menschen mögen z. B. in Sachsen die Iahresrückschau gelesen haben, welche unter dem Titel „Ein Jahr sächsischer Politik* die sächsi- schen Minister der Presse zur Verfügung gestellt haben. Sie er schien in der „Sächsischen Staatszeitung*, somit an sich unter Aus schluß der Oeffentlichkeit, und es gab nur wenige Zeitungen, die von der freundlichen Aufforderung, die dort erscheinenden Artikel zum Abdruck zu bringen, in diesem Falle Gebrauch gemacht haben. Auch der Leipziger Parteitag der Unabhängigen ging vorüber, ohne daß groß Notiz von ihm genommen wurde. Immer hin lohnt es sich, einige interessante Momente, die mit ihm im Zu sammenhangs stehen, zu behandeln, (während dies bei der erwähnten Iahresrückschau sich erübrigt, denn sie bietet solche nicht). Zunächst haben alle Lockungen, die vor dem Beginn der fünftägigen Tagung von der Presse der M. S. P. D. ausgingen, keinen Erfolg gehabt. Pie U. S. P. D. mit ihren ganzen 300 Mille eingeschriebenen Mit gliedern verfolgt weiter die Politik, die Einigung des sogen. Prole» tariats auf ihre Weise zu betreiben. Sie will die große Schwe- ster, die Mehrheitspartei, in ihre Schlingen ziehen und versagt sich deshalb den Werbungen, die von jener Seite kommen. Sie hat bis her mit diesem Verfahren schöne Erfolge gehabt, sodaß ihre Führer blöde wären, wenn sie sich jetzt der M. S. P. D. an den Hals würfen, wo sie doch das Umgekehrte kommen sehen. Ma» der Görlitz« Parteitag der M. S. P. D. an Vernunft ans Licht gebracht hat, das ist schon lange unter dem Einfluß der linksgerichteten Kreise dieser Partei in das Dunkel zurllckgesunken. Selbst Paul Löbe, der Reichstagspräsident, ist jetzt leise zu den Fellischisten abgeschwenkt, die sich lediglich durch das Parteibuch von den Unabhängigen unterschei den. Dor dem Parteitag in Leipzig brüllte dieser Löbe in der gan zen mehrheitlichen Presse um die Gunst der linken Brüder, nach 4hm zerdrückte er in denselben Blättern einige Wchmutszähren. Er ist, wie man so sagt, abgestunken und hat nun das Bedürfnis, dem Par teitag nachträglich einige Freundlichkeiten zu sagen, denen man die Trauer um das vorläufig verlorene Paradies immerhin anmerkt. Löbe schreibt u. a.: Lrispien schließt seine Rede mit den Worten: „Wirken- nen kein Vaterland, das Deutschland heißt. Unser Vaterland ist die Erde, das Proletariat." Großen Beifall verzeichnet auch hier der Bericht. Trotzdem hat die Unabhängige Partei und besonders Lcdebour — der hier fälschlich in den Ruf eines „Radikalen" kommt — bei der Entscheidung über Oberschle sien, bei den Stellungnahmen zur Saar- und Rheinlandfrage ge zeigt, daß sie den dortigen Deutschen da» Vater land erhalten wollten. Ihre französischen Gäste, Re- naudcl und andere Nachfolger von James, würden es weit von sich gewiesen haben, wenn man von ihnen verlangte zu sagen: „wir kennen kein Vaterland, da« Frankreich heißt," und Fritz Adler, der Derg' tterte, wandte sich in seinem bekannten Atten tatsprozeß an den Staatsanwalt mit den Worten: „Ich kann von meinem Oesterreich nicht los!* Indem die Unabhängigen sür die Selbständigkeit Polens und der Tschechen eintraten, erkannten sie diesen ein Vaterland an, warum also nicht den Deutschen! Inter- »ationalismu« ist doch nicht Antinationalismus! Wir werden auch also nach dem Parteitage nicht auf dir popu lären Parolen, sondern auf di« Ta'en der Unabhängigen unser« Hoffnung für gemeinsame Arbeit gründen müssen, und der gute Wille der anderen Seite ging aus manchem ge rechte» Wort« üb« »tns«« abweichende Tecktik h»roor. v»ß LStznig. Verbotenes Rodeln. Als Rodelbahn wird die vinden-ANe« am Schießhaus hiermit angewiesen. Aus allen a»der«a Straften und Wegen ist das Rodeln und Schlittschuhfahren strengstens verboten. Zu- widerhandelnde zahlen Geldstrafe bis zu 60 Mtz., bezw. «halt« di» zu 14 Tagen Last. Außerdem ist Wegnahme der Schlitten und Sch!'i!schuhe zu gewärtigem Löftniy, dcn 17. Januar 1922. Der Rat »er Stadt. Schwarzenberg. Mütterberatungsstelle. Die Beratung für Kinder dis zum 6 Lebensjahre für Schwarzenberg mit den Stadtteilen Sachsen- seld und Wildenau findet Mittwoch, den 18. Januar 1SZ2, nach«. 2-» Ahr» tm Wohlfahrtsamt — Lorbechhaus — und sür Neuwelt Donnerstag» den 19. Januar 1921» «ach«. S Ahr» i» Pfarrhaus Reuwelt statt. Schwarzenberg, den 17. Januar 1921. Der Rat »er Stabt. — Wohlfahrtsamt.