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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192201038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-03
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.01.1922
- Autor
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M«SM,MW.WM«WWvssWü^ fall -W R»p«!attONSl»MMtssiO> >-DU^-M WlkdtM AD find' j^«« Land« Zweiganstaltin zu schaff««. Bezüglich d« Staate«, «««» Hilf, gebracht «erden soll, sind -motg« Larmrtt«, dk vo« chu« zu stelle« sind, vorgesehen. i Al» Haupbaufgab« wird da» na«« KouDotttmr» di« Rvovgvni- steruna der Tvmwportmitkl und der -äsen in Ruhland betrachten. Natürlich «vir- «in Kapital von SV Millionen Pfund nicht au», »eichen. Infolgedessen sollen neue Körperschaften ««schaffen «erden, deren Kapitalien von denen gezeichnet werden sollen, di« an der Wiaderhevstellung der Transportmittel in den einzelnen Ländern Inkreffe haben. » Da» alt« Lied. j' Pari«, 5. Jan. Ministerpräsident Briand erklärte gestern km Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten zur Frage der deut schen Schuld, auf keinen Fall dürften die von Frankreich zu fordern- den Summen in Selb oder in Sachlieferungen herabgesetzt werden. In Sachen de« Wiederaufbaues Europa» sei di« Möglichkeit der Zu sammenarbeit mit Deutschland besprochen worden. Wenn Deutschland nicht zahle, würden automatisch die Sanktionen in Kraft treten. Bei «in« Herabsetzung d«r deutschen Schulden sei formell zwischen ihm und Lloyd George abgemacht worben, daß der Anteil Frankreichs für 1922 keine Minderung erfahren könne. Was Tannes anbetreffe, so sei ein sest umschriebene» Programm, hervorgegangen an» ge nauer Kenntnis der Sachlage, noch nicht aufgestellt worden. G * Englische Opfer in b« Reparationsfrage? Pari», 1. Jan. „Observer* erfährt zur Reparationsfrage, es sei wahrscheinlich, daß die Alliierten von Deutschland die Zahlungen des größten Teiles der Iannarrat« fordern würden, baß aber für die anderen Zahlungen ein Moratorium gewährt werden dürfte. Eng- land werde dabei das größte Opfer bringen, damit Frankreich den englischen provisorischen Plan für die Reparationen annehme, lieber die Vorschläge, die Lloyd George in Tannes erstattet, glaubt Pertinax im „Echo de Paris' »u wissen, daß er die militärische Abrüstung, die Räumung des link«» Rbeinufer», sowie eine Reform der Reparations zahlungen fordern werde. Ferner solle auch di« offizielle Anerken nung der Sowjetregierung erfolgen. »O Für Einschränkung der Rheinlanbbrsetzung. Rom, 81. Dezember. „Zl Paese' fordert Bonomi auf, energisch In Tannes über die Einschränkung der Besetzung de» Rheinland«» ein- zutreten. Er schildert da» Desatzunqsregime als eine Knltnrschand« und einen Wahnwitz. Es sei unnötig, Milliardenwerte für diesen Zweck zu verschwenden. » » Englische Kritik an der Saakvkwckllnnq. London, 1. Ian. Nach der Wochenschrift .Outlook' wir- En »land versuchen, den VAkerHundsvat zu bestimmen, Raoult zum französischen Präsidenten der Saackbecksnkommission nicht wieder zu «nennen. Di« englische Dölk«bimLsbehörde glaub«, daß er seine- Stellung gröblich mißbrauche. Jedenfalls werde die französische Tyrannei über das Saar gebiet stets schlimmer. ' Die Zukunft von Memel. Memel, 81. Dezember. Oberkommissar Petisn« gab kn der Mt- «ma des Memeler Staatsrate« die Erklärung ab, baß die Botschafter konferenz di« Ermächtigung zum Abschlusse von Wirtschaftsverträge« »wischen dem Memelqebiet mit Deutschland, Litauen, sowie Dolen er teilt hab«. Vizepräsident de» Staatsrates Kra«» fragt« sodann an, ob bi« Memelländer vor der endgültigen Entscheidung üb« di« Zi» -kunst de» Memelgebiete» gehört werden sollen. Oberkommissar Pe- tisne bejahte die Frage. Krau» erklärte: „Ohne Litauen nahetreten «t wollen,- darf unser Gebiet nicht in Litauen untergeben. Ich bs- Haupte, baß alle Memelländer, deutsch« und auch litauischer Abstam mung, sich nicht nach einem Lande sehnen, da» in so unaeklärten Verhält nissen steckt. Wir wollen sehr gern Litauen» Wirtschaft!. Wiederaufbau unterstützen, und di« wirtschaftlichen Moniere in Litauen sein, ab« man lass« «ns unser« bodenständig« wirtschaftliche Verfassung, unser« einheimische Kultur, und man lasse uns uns«« staatlich« Unabhängig- leit und S«lbstLndtgketti Die «N -e» Mfenda-«re«. Di« am e«umb«ub km R^ch-vrrkhwnninifkrkw» -»pflog»«« ««Handlung« führte« i« de» spät« Abendstunde« zu folgend«» vereinbar««- zwischen der Regierung und den Lisenbahnerg«w«rk- schaftrn: An di« Stell, de» bisherig« Ortsklassen««zetchnisst» de» Lohntarifvertrage» tritt da» vom Reichstag beschloss«« Orknass«- ve««ichm, für di« Reichibeaint«, dessen Verkündung im R«ich»gv- setzvlatt unmittelbar bevorsteht, mit den Aenderung«, die bi» zu» 1. März 1V22 durch dm Reichsrat und Reichstagsausschuß noch a«- troffen werden sollen. Soweit in einzelnen Orten da« bisherig« Ortsklassenv«rz«ichnts be» Lohntarifvertrag«» «ine höher« Einstufung al» da» nunmehr übernommene Verzeichnt» vorsieht, wird den Ar beitern, solang« st« an «tnem solch« Orte b«schäftigt bleib«, flir die Dauer der Gültigkeit d«» Tarifvertrag« d« Unterschi«d»b«trog al, persönlich» Zulage fortgewährt. An allen Orten, an den« bisher im Lohntarifvertrag Ueberte»«- rungszuschüsse vereinbart ward« waren, werden diese mit Rückwir kung ab 1. Oktober 1921 um'eine Mark für bi« Stund« erhöht. Weitere Verhandlungen über bi« Ortsklassen und allgemein« Lohnverhandlungen werden für dm 8. Januar 1922 zugesagt. GtreMage werden «icht bezahlt. Maßregelung« wegen Arbeite- nieberlegung finden nicht statt, vorbehalten bleibt jedoch die Der- folgung - von gewalttätig« Eingriffen t« Verwaltungsbetrieb und Verkehr Ausführlich« Vereinbarung« zwischen dm vertragschließend« Parteien folgen. Die vertragschließenden Bereinigungen verpflichten sich, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln auf die sofortige Wiederauf nahme der Arbeit htnzuwtrken. O Berlin, 1. Januar. Im Berliner Zugverkehr ist bk Lag« wt« g n. Der Betrieb kann nur mit große» Unregelmäßigkeiten auf- re.yterhalten werden. Auf den vom Stettiner Bahnhof ausgehend« Dorortstrecken ruht der Verkehr seit gelle« vollständig, auf den an- der« Vorortstrecken wirb er leidlich durchgeführt. Der Personen fernverkehr konnte fast durchweg bewältigt werben. De» Düt«rv«> kehr ruht fast vollständig Elberfeld, 1. Aon. DK BezirkÄleftuny -ts Deutschen Essen- bahnerverbandes Elberfeld fordert zur sofortig« Wiederaufnohw« der Arbeit auf. DK Streikleitung tu Köln «MbH an iHv« Oogom fofork ein« Aufruf mit der Aufforderung «lassen zu wollen am Montag früh 8 Uhr dk Arbeit in vollem Umfang« wird« aufzunechme» Der Reichswehrminister hat an bk Wehrmacht. folgend« Erlaß gerichtet: Zum Jahreswechsel sprech« ich all« Ange hörigen des Heere» und der Marine mein« besten Wünsch« und mei nen Dank für all« im Dienste für da» Wohl de» Vaterlandes im ab gelaufenen Jahr« g«tan« Arbeit und Hingab« au». Mein« vor einem Jahre ausgesprochenen Wünsch« hab« sich voll erfüllt. Mit Stolz kann das Vaterland auf di« jung« Wehrmacht blicken, mit besonderem Dank und hohem Vertrauen angesichts unserer sonst so schwer« und traurigen Lage. Wir wollen auch im neu« Jahr« unser« Weg in treuester Pflichterfüllung wettergehen. Berlin, 1. Jan. Der Reichspräsident hat henk dk Thes» Äl» hteflam fremd« diplomatisch« Vertretungen anläßlich de» Jahres- wechsel» empfangen. Der Apostolisch« Nuntius Monsignori Parellt al» Doyen des diplomatisch« Korps hielt «tu» Ansprache General von Befele» Aus Warschau «fährt bi« „Franks. Ztg.*i Dl« Integrität der Persönlichkeit des verstorben« ehemalig« Warschau« Generalgou verneur» nötigt selbll der hiesig« Press« verschieden« Richtung« Aeußerung« der Achtung ab. D« Kurjer Polst' verurteilt zwar da» .Schwank« der knitsch« Okkupationspolitik, rühmt jedoch Befel«» überragend« Persönlichkeit, sein« geistig« und wissnsschaftltch« Aultu». Di« -Rzerzpoepolita", da» Oram» Dilsubki», zitiert den „Kurjer Polst!' zustimmend und hebt ihrerseits Beseler, Tharakt« hervor, der anziehende einfachssoldatische, altpreußisch« Füg« ausgewiesen hab«. Beseler sei «in glanzender, hinreiß«du Redner gewesen. Er hab« politisch« Schacheraeschäfk und Stellenjäo« »«achtet. (Man ver gleich« hiermit, wie Beseler in b« deutschen Linkspresse bewertet wurd«. Di« polnische (feindliche) Press« straft di« Schmäh« Lügen. Auch ei« Ze ich« für d« moralisch« Tiefstand «in« gewiss« Press». „E.B.') » ... WE'PWMPA vk BeröfknMchung« d» Kommuntfknfllhr«, Eb«rk«k« fn R« Moten Fahn«' üb« bi» Artz, «k bi. radikal-sozialtsttsch« El»m«k b« Zusammenbruch d« deutsch« Front herbeigeführt hab«, ist d« sozialistisch« Brüdern tu» Lag« b« Mihrheiksoztaldemokrat« und d« Unabhängigen «rklärlichrrwets« höchst unangenehm. „Vorwärts' und ^Freiheit' bemüh« sich demgegenüber, mit Gegenbeschulbigungen di« Wirkung d« Eb«leinsch« Enthüllung« abzuschwächen. Di« „Rok Fahn«' jedoch weiß ihn« zu antwort«; sk schreibt» „Der „Freiheit' insbesonder« scheint «» peinlich zu sein, daß Mreuz-Ztg.' und „Deutsch« Tagesztg? behaupten, di» revolutionär« Propaganda der USD. und des Roten Soldatenbunde» sei« Schuld am Zusam menbruch des Heere». Gewiß sind wir nicht b« Ueberzeugung, daß allein durch di« Propaganda der revolutionär« Organisationen di« Revolution de» Jahre» 1918 hervorgerufen wurd». Ab« unbestreit bar ist, daß di» Propaganda au d« Front und t» d« Heimat tnso- fern Gute» wirkt«, al» st« dm revolutionär« Ausbruch der krieg»- kindlichen Sttmumng b« Soldat« imd Arbeit« beschleunigt» und o dm Wahnwitz der auch von sozialdemokratischen Führern verlang ten „nationalen Verteidigung bi» zum äußersten' verhindert». — Wenn der „Freiheit'-Redaktion heut» dk Erinnerung an di» Propa- aandat der USP. gegen dm Krieg unangenehm ist, so muß st» da» mit sich und den USP.-Arbeitern abmachen, die stolz darauf find, an der revolutionären Arbeit der Krtegsjahr« unter schwer« Gefahre»» kil- genommen zu haben.' Detmold, 1. Jan. DK Gemoindowahlen kn Sippe vollzog« sich in vollkommener Ruh« unter großer. Wahlbeteiliguna. .Die bis herigen Ergebnisse zeig« einen starken Rückgang der sozialistischen Parteien »md her kommunistischen Partei. Belgrad, 81. Dezember. Einem serbisch-französisch« Konsortium ist die Konzession zur Errichtung einer großen Waffenfabrst in Kral- jewo verliehen worden. (Es ist zu beachten, wie das angeblich so „friedfertig«' Frankreich bestrebt ist, überall Waffmarsenak zu er- Blckavest, 1. Jan. Eure im Ministerium für Handel und In- dustrie «usgeackbekek Vorlage steht «in« bedeutende Erleichterung und Steigerung der Petrolmmausfnhr vor. DK neu« Be stimmungen soll« am 1v. Januar in Kraft treten. Warschau, 1. Dez. Nach Moskau« Meldungen Hat der Vater Trotzkys, Moses Braunstein, in der Synagoge zu Iekaterinoslaw in Anwesenheit der Gemeinde ältesten bk Verdammung sein« Sohne» «ad joine Ausstoßung au» de« Slaubensgemolnschaft verlangt» Mne Ehrenschuld. —a— Wer dk Berichte üb« dm Weltkrieg kn anstven Kolrmken gelesen hat, wird wissen, Krß bi« Askaris in DeMch-Ostafrika ihvm deutschm Führern und ihrem Fahneneid unverbrüchliche Treue gehalten haben. Das ist ja heutzutage, wo wir bk unter hauptsäch licher Midvlrkmrg von Deserteuren bogründtztm Segnungen der Revo- lichion genieß«, in manchen Angm »richt gerade ein Vorzug. Immer hin gibt «s noch Leuts, die so vovnvvembsrlich gesinnt sind, Loß ste dm farbigen ehemaligen deutschen Soldnern einig« Hochachtung entgeam- bringm. V«mrrtlich ist es sogar dk übergroß« Mehrzahl des deutsch« Volks, dk dm Soldaten Lettow-Vorbecks Dank schuldig zu sein glaubt. Nur müssen unsere ost so schwerfälligen Volksgenossen auf der« Der» dienst« hing-wießen werden. Da» geschieht jetzt durch ekne kkekws Anfrage, welche dk Frakkion de« Deutsch« Dvkkparki im Reichstage eiugebracht hat. In chr wird darauf «rsmerksam oemacht, baß dm Askaris, dk 4 Jahve lang für dk schwarz-weiß-rote Flagg« gckämpft haben, ihre rückständig« Löb- nung «och nicht ansgezahlt wordess ist, und dk Regio- rrmg aufgefmÄsrtz, dks« Ehrrnschuld mverzüglich ckbzutvagen. In der TÄ handelt es sich hier um «in» Ehrenschuld, und es ist uner hört, daß d«i Jahve nach der Bomdiaur« de» Krieg« noch nichts ge tan ist. sk zu Nlgea. T» wkd dk höchste Zeit, daß dks nun endlich geschieht. Nicht nur, well « mn da» dmische Ansehen in Afrika geht, da» M« brrz oder km« doch wieder in einig« Verbindung mit Deutsch land kommen wird, nicht Nur weil ein Rechtomsspruch ans dk rückstän dig« Löhn« besteht, sondern eben well «» sich nm eine Ehrenschulb de» deutsch«« Volke» fein« farbig« Freunden gegenüber handelZ» Man wird Vogkrüg ftkn dürfen, wk sich bst« Rsgkrunq und dk Parteien de» Reichstags zu der Anfrage stellen werden. Die Antwort und ihre Behandlung »sich ein Gradmesser fik Anstand und Moral der ««ftHun-smäßi-eu Instanz« des Deutsch« Reiche» sei» Der alte Dauer. DK „Sächsischs D-mernzeitun-' «rvffäntlichk folgende, stHr be herzigenswerte Zuschrift» Wer könnte sich nicht kn dk Lage de» Kleinrentner» versetzend Ein--bk zweitausend Mark Zinseinkomm« — nicht läng« als ein« Monat reicht es bei menschenwürdiger Lebensweise, dock bei ihm soll es dk Ausgaben für ein ganzes Jahr decken. Das Kamtal angreifen, heißt den Äst äbsägen, auf dem man sitzt; einen Erwerb sich wieder zu schaffen, ist bei einem 7l^äkrig« meist unmöglich. Gin« Schande ist «s, daß der Staat -kse verdienten Leute so darb« läßt. Sk hatten für iHv» alt« Tage durch ehrliche Arbeit gesorgt, bei niemandem wollten sk Gnadenbrot essen, und nun ist durch dk Geldentwertung iHv« Lag« hoffnungslos geworden. Wer i t unschuldiger in» Unglück gekommen al» sie? Unsere alten Bauern sind meist besser daran, wenn sk im Gut« gÄ>lkben sind und Naturalauszüge «halten. Aber der Lebens unterhalt besteht nicht bloß darin, -atz man sich satt itzt und trinkt, « kostet auch sonst noch viel; der Anzug will durch ein« neuen ersetzt werden, die alte Wäsch« braucht sich auf, und da Hilst kein NuSbessern Ehr. Was kostet jetzt blotz da» Schuhwerk! Will man nicht auch ein- mal ein« klein« Freud« haben? Da geht der Großvater zu Besuch. DK Enkelkinder umstehen den Ankomnumdsn. Sk find es gewöhnt, daß « für sie etwas »nitbringt; «in« Tük Süßigkeiten, ein Pilppcken, «in Pferdchen. Was für ein« FeeuL» ist das für alt und jung! Freilich, dem Großvakr kostet sk Geld. Seit uralter Zeit geh« dk Kind« geru zur Großmutter, und nun soll fi« al» Aermst« vor den Klein« mit Keren Händen steh«! Da» schafft ihr Kummer, sir will schm kn, wie ja ihr ganze, Leben «in Geschenk war. Ihr jungen Dauern, gedenkt der schlkmm« Lag« einer Auszügler, erleichtert fi« ihnen! Wie ihr euch jetzt benehmt, so wird es such spä- kr einmal selbst »rgehen. Sm» Kinder find scharf« Beobachter, sk ler nen von euch. Was -er Mensch sät, das wird er «rnten: LKb, oder Hartherzigkeit. DK Kinderherzen sind -»r Dod«, auf dem dk Saat wächst. Nicht warten dürft ihr, bi» dk Alten euch um Hilf« bitten. Glaubt m-ir'r, im Alder fällt es schwer M betteln, zumal wenn man', nie nötig gehabt hat. Wie mancher geht mit seinem Kumm« trübe herum und verschluckt, was ihn quält; «in alter Mann kann nicht mehr bitten wk ein Kind. Sind Sohn oder Tochter dk Besitzer, so ist es wohl ausgeschlossen, daß sie der Not nicht schon längst äbgeholfen hät ten. Das Gebot: Du sollst deinen Dat« und dein« Mutter ehr«! er füllt wohl jede» Dauernkind. Und wenn doch ein Bauer in dieser Zeit Nater und Mutt« vergäße, so zekt mit Fingern auf ihn und schreit »g ihm nach, welch erbärmlich« Wicht er ist! Schließt ihn aus au» dem Kreis« edler Menschen! Wollte Gott, es gäbe keinen unsere» Sdan- de» -er au, schnödem Eigennutz sein» Pflichten gegen Familknange- hörige vernachlässigte. In vollem Vertrauen hat -er Vater Lon Gold wert übergeben, nun wir- der Nachfolger fick) dessen würdig zeigen. Wo Sohn'odcr Tochter das Gut fortführ«, wird sich schon längst da» Richtig, von selbst -urchgefttzt hab«. Manchem Bauernrentn« hat über -a» Schicksal arg mitgespklt. Der Sohn ist auch auf dem Schlachtfeld: gefallen und Las Gut kam an fremd, Leute. Aber auch ste sollm sich wie Baue« benehmen, die noch ein Herz hab«. Hat »»ich -w Zeit viel geschenkt, so habt ihr 80 000 Mark gegen die, denen sie viel nahm. Habt ihr KO 00O Mark für da» r-a'.-"n,"u^s jetzt 660 060 Mark wert ist und dementsprecheird ein- k i»k Mw» den d« verkmss A««t bwnh«. Laßt ihn nickt wk irgend «in« Fremd« b«k «ch etntvekn oLtzr neben sei- nem früher« Besitz sich«; « gehört zu «uhd helft sein« Nott So will « di« Eh« «ms««, Stand«,! Und wa, wird mit all den andern Kleinrentnern, Lk ihm Häuter, Geschäfte oder Fabrik« vor oder während des Krieges wogen Hohm Alters oder aus ander« Gründm verkaufa, mußt« «ad mm der allerbitterst« Not ausgesetzt find? Könnt», müßt« nicht mancher iHv« Besitznachfolg«, dem -k Wert- fkigerunq de» Grundbesitze» Tausende, ja Hunderttausend« mühelos in den Schoß geworfen Hatz ein menschliche» Rühr« in seiner Brust füh- l«, daß « in dks« WeihnachtsM -« NÄ seiner Bosttzvovaänasr «- -ächt» und danach handelt» I Korlemarmiana, Famklkengeschichtlich« au» dem 17. Jahrhundert Von Dr. Gustav Sommerfeldt, Drrsden-N. Nach der Schlacht bei Breitenfeld «gossen in unaufhaltsamem Ansturm dte siegreichen Schweden sich über das südwestliche Sachsen, Thüringen und einige Teil« Nordböhmen». Doch waren nicht ste es, sondern Mannschaften des österreichisch« Parteigänger«, General Heinrich Graf von Holck, die am 80. August 1633 den Kirchner zu Schneeberg, Andrea» Horlemann^), einen geborenen Nordhäuser, der vergeblich dte Kleinodien und Dücherschätze der Wolfqangkirche vor der Ausplünderung zu bewahren suchte, unter qualvollst« Tortur« vom Leben zum Tode brachten (Meltzer, Seit» 838 und 991). Seine Witwe Dorothea Karg«?), Locht« de» Georg Karge (Karg), Stadt- schrsibers und Gemeindevorstehers zu Schneeberg, »md dessen Ehe frau Katharina geborenen Wiedekops aus Magdeburg, folgte ihm am 18. Oktober 1633 im Tode nach. Außer »jnem Andrea» Horlemann dem Jüngeren entsproß jener CH» auch der am 16. Januar 1894 ge boren» weiter« Sohn Christian Horlemann, der nach einem an Er folgen reichen Leben zu Leipzig am 26. Januar 1667 starb. Die Nachricht« über ihn in der Leichenparentel, die d« Rektor der Leipziger Universität nach Korlemanns Ableben unterm 80. Ian. 1667 bei d« Wittigauschen Offizin zu Leipzig im Druck «scheinen ließ, find so reichhaltig und ergiebig, daß wir uns nicht versag« kön nen, das Wichtigste daraus mitzuteilen. Die Grundlagen sein« Bildung legte Christian Horlemann aus der Lateinschule zu Schneeberg, siedelte dann nach Magdeburg (Alt stadt) über, wo er seit 1613 bas Gymnasium besuchte, indem er beim Militär-Dauintendant« (arebttootonioas militaris praskooto, ot ') Bei b« von F. Weiß in den Mitteilungen des Vereins Roland (Dresden, 1917, Nr. 7/8), Seit« 62, gegebenen Nackrichten über die Familie Horlemann findet sich eingeflocht«, daß die Witwe von Egidt Herzog, dem Dorgäng« Horlemann« im Kirchenamt zu Schneeberg, gestorben am 81. Mai 1884, einen Horlemann heiratete. Diese war aber eine andere Persönlichkeit als der Kirchner Andreas Horlemann, wie hiermit auf Grund de» Schneeberg« Kirchenregisters, da» jene Witwe nennt, berichtigt sei. , - *) Ihr Bruder ist Matthes Karg, geboren um 1860, gestorben ft» Schneeberg 13. Juni 1616, getraut ebb. 18. Nov. 1884 mit Anna Jahn, gestorb« ebd, 1Ü. Nov. 1K17. » «strorvra msktor«), Michael Rudolph'), üb« dm auch Meltzer, Selk 640, Nachricht« beigebracht Hatz Aufnahme und Unterkomm« fand, vom Rektor Josef Götz mit »tnem Abgangszeugnis »md vor teilhaft« Empfehlungen v«fth«, ging er End» Juni 1617 nach Leip zig, wo d« Magister Johann Stgltcinitz ihn Inskribierte, und « bei eindringlicher Beschäftigung mit der Humaniora u. a. auch dem Unterricht des Dekans der philosophischen Fakultät Magister Gott fried Raspe, genoß. Der Grvßoheim mütterlicherseits, Sebastian Karge, verstarb«« angesehener Kaufmann zu Magdeburg, hatte zwar ein Stipendium für Ängehörige seiner Familie, die auf Uni versitäten studierten, errichtet, ooch hatte Christians Bewerbung nicht den gewünschten Erfolg. Er trat daher ein« Lehrstellung in der Stadt Zschopau bl» 1621 an, verweilte 1628 einig» Zeit wieder in Leipzig, »md wurd» von da aus Lehr« bei dm Kinds« de» herzog lich sächsischen Rats und namhaften Juristen Paul Helffrlch in Schlet- ßig, sowie einige Zett auch im Laus, des Leipzig« Ratsherrn Kaspar Wem« Nachdem er, durch die Kriegsläufte veranlaßt, 1632 stch dann als Begleiter Sclffrichs und dessen Angehöriger nach Stettin in Pommern begeben hatte, wandte er stch noch Im selben Jahre ins Meißnische mied« zurück, wurde bei Bitterfeld von acht Räubern ausgeplündert, und ging nach Schleißia, wo ihn Leonhard Herman, nachmalig« Bürgermeister, bet sich aufnahm, »md dafür sorgte, daß ihm das durch den verstorbenen Großvater Johann Herman, ehe maligen Ratsherrn zu Nürnberg, gestiftete Stipendium zuteil wurde. Indem er zugleich den Sohn H-inrich des zweiten Bürgermeisters zu Leipzig, Heinrich Volkmar, unterrichtete, erhielt er, wie übereinstim mend auch R. Sachse, die ältere Geschichte der Thomavichule zu Leip zig (Leipzig 1912), Seite 119 bis 122, angomerkt Hatz im Februar l636 die Stelle de» dritten Lshrer» (Tollega Terttus) an der Thomas- jchuk zu Leipzig als Nachfolger de» Magister Johann Oltmann üb«, tragen. Dasselbe Jahr brachte am 14. November seins Vermählung mit Anna Häkel, gsborm 1691 in Leipzig (als Tochter des 1623 ver storben« Eckuhmächermststers Iakob Höltzel), gestorben Leipzig 12. Juli 1674, Witwe ds» Pfarrers der Hospitalktrche Sankt Georg in Leipzig, Lorenz Simon (gestorben Leipzig 18. März 1634, vergl. Kreißig, Album evangelischer Geistlicher, Seite 381). Die Ehe blieb kinderlos, und da Christian außer an die Frau, die ihn überlebte, und die Kinder seines vor ihm verstorben« Bruders Andrea» nichts zu vermachen hatte, errichtet» er zwei Stipendien, eines, das bei der Stadt Schneebrg verwaltet wird (Meltzer, Seik 602 und 661)- und eines bei der Thomasschule zu Leipzig (Akten des Thomasgymna sium», Stistungsbuch der Stadt Leipzig, »eite 184, Nr. 276, woraus briefliche Mitteilung de» Gymnasialvorstand» an Hrn. Bürgermeister Friedrich Weiß in Niedervogelgesang vom 23. August 1918). Ein fortschreitendes Podagraleiden zwang den verdienten Schulmann, bei vorgerücktem Alter seine Tätigkeit einzuschränken, und nachdem ihm 1660 ein Beistand in der Person de» Magister» Johann Friedrich Leibnitz zm Seite gestellt war, trat im April 1664 seine Pensionie rung ein. Die Stiftungsurkunde de» Beförderungsmittel» vom Schneeberger theologischen Studienfleiß ist durch Horlemann am 23. Juli 1660 in Leipzig geschrieben, kam am 8. März 1667 zur Eröff- nunq. und wurde in «-gültig« Ausfertigung am 17 März 1667 vollzogen. Ratsarchio zu Schneeberg, Avkilun- II, Abschn. 23 g, Rr. 1, Seik 7» B S« wirb ang«o«m«, baß ein» Blutsverwandtschaft mit Jo hann Ludwig Rudolph, gekaut Schneeberg 18. Anoust 1721 mit
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