Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 10.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192201107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19220110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19220110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-10
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.01.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ur. v. lv. Januar lS2L. Erzgebirgischer Dolkssreund. Verlag L. M. GSrlnrr, Äre. Velblall. Oerttiche Singelegenhetten 65 und auf 1V0 Frauen 87 Analphabeten. Wenn also die Krohe Teuerungswelle, die durch unser arme» Deutschland von Gnaden de» Versailler Vertrages geht, auch am deutschen Zeitungswesen immer höher «mporbrandet und zu gewissen unumgänglichen Preis steigerungen Veranlassung gab, so kann angesichts der herrlichen Ver hältnisse im famosen Räterußland der deutsche Zeitungsleser ncch ganz zufrieden sein: ersten» kostet sein Leibblatt noch lange keinen dreistelligen Papiermarkbetrag, und zweiten» was vielleicht noch wichtiger ist, können 99!4 v. H. der deutschen Volksgenossen unsere Leitungen auch wirklich l»s» ul —a— Partelfragen «kören ebensowenig in di« Rathäuser wie Politik. Dieser selbstverständlich« Grundsatz war leider schon vor der Umwälzung mich in kleineren Stadt«, und grösseren Landgemeinde» Lachsen» nickt mehr beachtet worden. Di« Schuld daran trug damal», soweit da» Bürgertum in Frag« kam, «ine gewiss« Richtung in der ver flossenen national!lbrvalen Partei, in der Einzelne den Ehrgeiz hatten, ihre politischen Triebe, di« ziz Höherem nicht reichten, in kleinerem Kreis« austoben zu lass«:. Jetzt ist man auf dem besten Woge, die Gemeindeparlamente völlig zu politisier«,, wenigstens dort, wo Li« Linksparteien die Mehrheit haben. Bei den sehlgm Wahlen der Vrä- Ndien der Gemeinde ko lieg len hat sich mancherorts di, Parteipol ltik zur Parteidiktatur ausgewachsen. Don Demokratie und parlamen- tarisä-em Brauch« ist da leine Spur zu sehen. Während in A ue di« Wahl noch einigermassen ln herkömmlichen Bahnen vor sich ging, wurde in Schneeberg di« bürgerliche Min derheit einfach vergewaltigt. Di« erhielt nicht einen Sitz im Präsidium und mutzte sich noch allerlei Drohungen gefallen lassen, deren Verwirk- lichung nicht» anderes bedeuten würde, Äs dl« Ausschaltung des Bür gertum» von -er Mitarbeit in der Ctadtvertrettmq. E» ist allerdings Grund genug vorhairden, die Sache al» einen Dluffversuch anzu'ehen, msd die Machthaber werden sich wohl noch einmal über'vgen, ob sie d'e Dinqe auf di« Spitze treiben wollen. Aehnlich liegon die Verhältnisse In W « rdau, wo sich die Linke gegenseitig restlos in di« Dorsteber- Lmter teilte, obwohl der bürgerlichen Frakt on wenigsten» der 1. Stell- Vertreter des Vorsteher» und ein Schriftführersitz hätte zukommen müssen. Auch au» anderen Orten wir- da» gleiche gemeldet. Dass es auch ander« geht, zeigt die Wahl in O e l« n i tz i. D. Dort zählt di« MSP. mir 8 Mitglieder, während di« Unabhängigen 7, die Kommunisten 4 und die Bürgerlichen 1V Ditz« inne haben. Die Por. teien einigten sich trotzdem dahin, dem bisherigen mehrbeitssoziali- stischen Vorsteher, der sich gut bewährt hatte, ihre Stimme zu geben. Di« Bürgerlichen erhielten den Posten de» 1. und die Unabhängigen den de« 2. Stellvertreter». An Hartha leistet« man sich ein besondere, Stückchen. Bei der Schriftfllhverwahl fielen die Stimmen der Linksparteien ans e-nen Komnnmisten, während di« Bürgerlichen mit der Dlabl de« bisherigen sehr gewandten Schriftführers dnrchfie'en. Da es bei dem Kommunisten zur Ausübung des Amtes nicht langt, schloss man einstimmig folgenden Kompromiß: Der Kommunist bleibt Schriftführer, seine Geschäft« be sorgt aber der durchgcfallen, bisherige bürgerliche Schriftführer! Di« Grundsätze sind aber wieder einmal gerettet! Wenn sich di« Partzeidiklodur in den GemeinX'n-rtretungen weiter ausbreitet, wird man wohl öfter» von solchen Stückchen a la Schilda Höven. Zeitungswesen und Analphabetentum. Nach Meldungen aus dem hockgelvdten Heilslande unserer Her ren Kommunisten, dem schönen Räterußland, hat das Zeulral- komitee der russischen Kommunistischen Partei in einem Rundschrei ben die Hebung der amtlichen Presse verlangt, da eine grosse Reibe von Provinzzeitungen „unter aller Kritik" sei. Sehr verständlich, wenn die „amtlichen" Redakteure hungern und frieren müssen. Die Moskauer „Iswestija" beantwortet bas Zirkular, das in Wirklichkeit wieder ein abgefeimter Humbug nach bekanntem Muster ist, mit der Bemerkung, man müsse erst die materielle und moralisch« Lage der darbenden Presseleute heben. Bisher wurden die amtlichen Blätter gratis verteilt. Das ging nickt mehr weiter. So kostet die „Is- westija" setzt pro Einzelnummer 2000 Rubel, das Monatsabonnement 45 vvv Rubel, fiir Gewerkschaft»- und Parteiorgane, sowie einzelne Arbeiter 25 00V Rubel. Mandarin nicht behaupten, daß diese Blät- ter vielseitig waren, noch sinkssoa sie ja ersten und letzten Ende» der Parteiaufklärung bienen und von wahnwitzigen, teilweise ad hoc er fundenen Mitteilungen strotzen, die der kommunistischen Wahnidee zum Siege verhelfen sollen. Und wenn schon.... Wer vermag oenn heute im heiligen Russland überhaupt Zeitungen fick anzu schaffen? Diejenigen, die sie vielleicht lesen würden, di« Intellektuel len, die schändlichen Burjui» haben kein Geld dazu, — und die ge- wohnlichen Russen, Soldaten, Matrosen und gar viele „Kommissare" können sie nicht lesen. Das Analphabet cn tum in Russland war schon immer sprichwörtlich. Die Liouidation derselben aber, die bekanntlich die Sowjetregierung durchgeführt zu haben vorgab, be- ! steht nur in der regen Phantasie enger kommunistisch« Darbet« und I I ihrer stumpfsinnigen oder verschlagenen Eideshelfer. Die Sowjet- i regierung behauptete, nicht nur im eigentlichen europäischen Ruß- land, sondern auch in den entfernteren Landgebieten außerordentlich in GDMLiNÄDVNrlNMeNtDN. erfolgreich da» Analphabetentum bekämpft zu haben. Wie es in > Wahrheit damit in Sibirien aussieht, geht au» »in« erstaunlich offe nen Notiz der genannten Moskauer ^Iswestija" (Nr. 203) hervor. An» K r a ß n o j a r s k wird nämlich berichtet, daß von den 1105 037 Einwohnern de» Gouvernement» V1V804 Analphabeten sind. Auf 100 Einwohner entfallen somit 77,7 Analphabe ten. In den Städten ist da, Verhältnis natürlich «in günstigere», da hier von 100 Männern 81 und von 100 Frauen 02 zu lesen und zu schreiben verstehen. Auf dem Lande kommen ober auf 100 Männer ' Finanzgericht. Mit dem 1. April «virck sBr den Bezirk be» Landossinanzu nts Leipz ig «'m Finanzgericht mit Lem Sitz« in Leipzig errichtet werden. Das Finanzbericht ist ein« Rochtsmitiol- bel-örL« in Steuersachen und en:fck>eidet üb« Berufungen gegen die LinspruchsenlscheDunaen der Finanzämter. Es wirb vorläufig in vier Kammern gliedert, di« mit zwei Mitgliedern Les LanLes- flnanzamte» und drei ehrenamtlichen Mitgliedern besetzt sind. Bei den chreinrm klicken Mitgliedern werden nach Möglichkeit all« Beruf-slünde berücksichtigt werden. * Umsatzsteuer. Da» Finanzamt bellt im« mit: Wie bekannt, be rät der Jieickrstag über eine Novelle zum Ilmsatzsterreoge'etz. Die Ver handlungen können voraussichtlich erst im Laufe des Januar zum Ab schluss gÄrächt werden. Der 11. Ausschuß des Nv.cks'nge» hat in der ersten Sitzung L«n Vorschläge Ler Negierung, die erhöht« Umsatz steuer mit Wirkma vom 1. Januar 1022 in Krost treten zu lassen, zngestimmt. Hinsichtlich de» Steuersatzes steht noch nickst fest, ob der Satz auf 2 v. H., wie der Ausschuß Les Reichstage» in erster Lesung beschlossen hat, oder 2)4 v. H., wie di« Reichs regten mq vorrmcklagen hat, erhöht wird. Sollt« da» Gesetz am 1. Januar 1922 in Kraft tre ten, so w rd von diesem Zeitpunkt ob mich di« Ausfuhr der Umsatzsteuer unterworfen sein, gleichgültig ob di« Grg-nständ« immittelirar in do, Ausland oder an einen Ausfuhrhändlvr geliefert werden. Nur diejeni gen Lieferungen, die der Ausfuhrhändler seinerseits ohn« vorherige Be- oder Verarbeit,mg in« Ausland vornimmt, sind unter bestimmten Formnarschr ften von der Umsatzsteuer befreit. Eine Befreiima von der Umsarsteuorpflicht der Ausfuhr wird di» zu einem noch zu bestimmen den Termine nur gewährt, wenn der Lieferer nachweist, daß Ler Vor- trog über di« Lieferung in da» Ausland vor Lem 1. Januar 1022 mit fester Prei«veveiul>arung al>gefchlossen ist. Weiterhin werden dann vom 1. Januar 1922 ab di» erste» Umsätze nach der Lüchchr grmsdsätz- lich steuerpflichtig. " Achtung. Gtvuermarken! Der Reichsfinammknister Hat ein« Verfügung erlassen, di« di« Arbeitgeber verreichtet, m, Monat Januar ihr« Steuerwarten und losen Marken-blütler «lizugoben, die für den in der Zeit vom 1. April bi» 31. Dezoinder 1921 ba-vchlten Arbeitslohn zum Eirrkioben und Entwerten von Stvuermarkr» ver wandt wurden. ' Dor einer neutn Vrotzpreiserhvhung? Wi« es Heisst, will di« Entente zur Gesundung der deutschen Finanzen der Neicksregirrung vorschlagen, all« staatlichen Zuschüsse einzustellen. Sollte diese Forderung tatsächlich gestellt werdm, so würL« ein« neu* Protprels- erhöhung notwendig wenden, da Ler heutige Brotprei» nur durch staatliche Zuschuss«.aufrecht erhalten werden kann. Im übrigen hat auck der Reichskanzler di« Möglichkeit einer weiteren Brotpreis- echöhunlg nicht von der Hand gewiesen. ' Der Landeskulturrat al, Lar-dwirtschastskannner. In der Iahresrückschau der sächsischen Regierung wind vom Wirtschasts- mintfterüun g--schrieben: „Ein« mnhn»>l>ch« Arbeit wuid« auf di« Ausgabe der N«uvrdmrng Ler landwirtschaftlich«« Beruf»Vertretung verwandt. Der Landeskulturrat soll in «ine Loudwirtschafls- kammer mit Fachkainmern für Forstwirtschaft und für Dartendcnl umgesträtet werden. Das en^prechcrL« Gesetz wird demnächst zur Vorlag« gelangen. Die Notwendigkeit der Befragung einer großen Anzahl Liteüligter Stellen mochte den Abschluß Lieser Arbeit bi» zrnn Ivl>rr»schluß unmöglich. Di« gagenwärtig« Wahi dauer de» Mitglieder de, Landeskulturrat«» «v-urd« durch «u» neue» Der» längerungsg«setz vorläufig weiter auagcdei-nt." " Scharfe» Protest «vlassen di, Handelskammern gegen tk Politifierunq der Gewerdeaussicht in Sachsen durch Berufung von Gewerksch-aftsboamt-n in leitende Stellen. Si« ver wahren sich auch dc»gag«n, daß Las Arbeitsministerium endogen dom Deietz vor Erlaß der betr. D«rorLnuug di» Kreis« der Arbeit geber nicht g«l)ört hab«. ' Der Ankauf von Gold für da» Reich dinch die Reichstzank und Post erfolgt in der Doch« vom 9. bi» 15. Januar 1022 unser- nickert wie in der Dorwvckie »um Preise von 720 Mark für ein Zlvanzdgmarkstück, 300 Mark für «in ZohnmaüksKck. Für di« au»- lmchisck-en Golduiünzen werden entsprechende Preis« gezahlt. * Erschwerung de» Grenzüb rtritts nach der Tschecheslowak.l. Sekt kurzer Zeit erkennen di« tschcchoflowakifck>m Drenzorgau« di« stich- sischerfoit» auozpstellten Tageogrrnzausu'vis« nicht mehr al» zum Grenz übertritt berechtigende Tlliowoispapi«« an. Di» für Grenzbe wohner ausgestellten Dauergvenzauswwse werden dagegen noch ferne» al» gültig« Answeisvapieve von den tschechostowakischen Gumzorganen angesehen. Auch sollen solck>« Touristen, di« ibre Mitgliedschaft bei e nem Sportverein durch Bescheinigung Nachweisen können, Im US«» schreiten L<r Grenze nicht behindert werden. » Lohnerhöhung im Schuhmacharheudwerk. Den Schlchmack»«- gchilfen wurden dur-ck) Schiedsspruch eine Lohnzulage von 2.50 Mar? nus g M-ark fiir die Stunde »»»gesprochen. Ein« dem Sck>iiknnack«* selbst unliol'sam» Steigerung der Schuh- und Napavaturpveis« wird die Folg« sein. " Di, Desörsterung eine» Vries», nach Amerika druert gogn» wärtig wieder eta-a drei Wochen nick erfolgt irber Dänemark. Da wöchentlich höchsten» «ine Dumpferoerbindunv besteht, anpstzchlt »» sich, den Brief «twa drei Wochen früher aufzugeben, weiru «k ga einom Lest murrten Termin ankcmrmen soll. « Ane, 0. Ian. Da, D^sirfni», neu zeitlich« Dichttnnvn zu hören, ist in ?lu« außerorLenttzich stark. Darum waren sowohl Li« Hohlfeldb» Lesoabncke, di« jetzt im Rühmen der Volkshochschule stattstnden, al» mich die Kurs« von SlmLmnrat Dr. Mros« ausserorbvutllch gut besuckzt. Im neuen Vierteljahr gedenkt Ll>eolchrer Hohlfeldt W«rke voll Avenarius, Stahn, Spitteler, E!>erl>and König, Löns u. a. zir lesen. Dr- Mros« dagegen behandelt soziale Dichtrmgen von unseren Klassikern an bis zu Len lebenden Arix-iberdichtern Barth«, Bröger, Lersch usw, außerdem Georg Kaisers arrf^ehenerveyend«» Drama „Das". Johanngeorgenstadt, 0. Ian. In der am Freitag übgohaltzemm Sitzung Les StoLtgenieinderat?« erfolgte d'e Verpflichtung Ler neu, bez. wiaderaewählzen StadtverorLuekm. Für die Stadtratswahl war nur ein« Vorschlagsliste «invrecht worben. Di« seitherigen Stodträl» gelten somit al» wiabergen-ählt. Ms 1. Stessrertneter de» Düvger» n«elfter» wund« Stvdtt'at Zimmer gewählt, Stadtrat Heinz wurde L Stellvertreter. Al» Vorsitzender Les Bezirksausschusses wurde Stadt rat Otto gewählt. Grsin*akn, 0. Jan. Schake und Weihnachtsberg, die beiden g«HS- r-m eigentlich m«hr zissamm«,, als rmrn für den ersten Auo-Mick den ken könnte. Denn Kinder, Ktndesh«rz<en (bei Jung und Alt) sind ja so «rg verbunden mit dem Weihnachtsglanz«. Nur Las heilig« staunend« Kind im Man-», in Ler Fran, im stuven Mensckon kmm dir Märchen, vmnder ui«L Ackblichk^ten «irvcs Wrihvachtsbevres im tielen treuen Herzen «rlben. Damit nun auch die Schulkinder klasierrweis» Len Griinhainer Weihnachtsbrrg besuchen könrien, ist er noch in Ler ersten Sckulwoche von 3 Uhr nachmittag» ab bi» zum 15. Icnrmr ge öffnet, «md al» Eintritztspvci, ist 50 Pseimige für das Kind festgesetzt. Der Grünbeiner Derg ('n der alten Schule, Geweiirdesaal ^enthält ja nicht nur Li« lieben heiligen Szenen an» Lsm Morgenland«, sonder» auch Las alte Grsinhainer Kloster, den Prtgzenraub, erzgchirgische» MalLfäller-, Dergbau- und Dorsleben und bietet so Lem Kinde saug« mit Ler Frei'de äuch zugleich Belebruvg und Einführung in di« Lei- matqelck!ck>tr und -vergangenlu-tt. Daoim. ihr.Herren Lehrer mit auren Schulklasse^ herzlich willkcummm zu unserem Grünhain« Weihnacht»- bcrge! — KFpyenkhtck. Ein« noch vube-kannte KrnnMelk vllimrl lest einiger Zeit imtzu Len Katzen gewaltig a:«f. Die Tiere erkranken unter Ler Vergiftung ähnliche» Symptomen mrd verenden nach kurzer Zeit. Schmerzlose Geburt. glücklich und sehr l-icht, all« Borge schienen kbr llein, und sie küssbe in Gedanken ihre Schmelzen, damit sie Nr Blibleln erlmist hat. Ihr dänrwart« es auf. daß es kein grösseres Glück auf Evdcn gibt, al» um Auch den Geist der inneren Dolksversöhnung müssen wir Frauen in das neue Jahr bineinlegen, wir, die wir mit Sckmerz und Empörung sehen, welche Verwüstungen Habsucht und Mißgunst in unserem Volk anrichten. Eine Welt des Irrwahns, so stellt sich uns das Reich der letzten Jahre dar, alles Edle überwuchert von Krieg, Lüge und Verderben. Frauenwirken hatte wenig Teil daran. Jetzt aber spüren wir den Rufi Franenwille und Fräuenwirkcu möge ihm antworten: „Reinbleiben und Neifwerdcn", diese» wundervolle Wort von Walter Flez möchten wir diesem Jahr al» Segensspruch mitgeben. Reinbleiben möge es vom Mucker- und Sckicbergeist und von dem Geist de» „Nach uns die Sündslut", der sich so erschreckend in den Großstädten breit macht, und reifwerden süe die Wieder- gewinnnnq eines unbeirrbaren Ehrgefühls und die Wiedcraufrichtung des deutschen Volkes, die wir von diesem Jahre erwarten. Deshalb müssen wir Frauen es hüten und pflegen, dieses beginnende scheue, zarte neue Jahr, und es mit uns-rer stillwirkenden Kraft der Liebe- de» Lebensmut«» und der Schaffensfreude erfüllen! Ilse Ham«!. Übergriffe verteidigend, von wahrhafter und wehrhafter Gesinnung, stets «inkrebenS« Erfolg Ler sein, daß Lie Frau von Weh« »u keine Luge und kein Unrecht duldend. Deshalb soll diese» Jahr, wenn Anwrndimq aufschiebt. Der Arzt wird dieses wünschen»- es erstarkt ist, auck mit der Lüg« aufraumen, die dem deutschen Volk — .... -, . - ein« Schuld am Krieg« bcimessen will, nachdem jnhrelmcg von ande ren Völkern auf den Krieg hingearbeitet worden ist. sein eigen Blut ein neues zu schaffen!" Häven wir deck «n-Vich auf, Len Slremmklängvn von Iknvenmr- wortlicken zu falschen, di« L-m Fvw»en in gssteioertem Neberidenli». mu» >md mißversimddvnem FoeihritsLrong mit allen möglichen natio nalen Grüerben ba'L kN» Recht auf thvcn eigenen Körver, auch wen» wevd-mLes Beben sich in ihm ragt, pred'gm, bald La« Erleiden von kör» verlickvu Sclevervn, sci es -euch voll tieisden Sinrvo, al« zentral«» Le» hmsproblrw htnitettm. E» ist schwer, ,in Ler anfstzeiaienden Kultur di« Natur rmaesck/wäckt zu erhalten", aber wir müssen wieder natürlicher Dgzu dörren vor allem Mütder, ggsuvL an Körper und Sv''«, Ltz- ihr Fna"v'ckickal mit allein Schmvn und aber auch mit aller l-elen G'ssc.'sc'sla.^ttt auf sich nelunen wollen. — Pnser Bell ist heut st» tt"rvcr Not. »>r einzelne von uns nu-n tausendfältig Sckm«gz untz tragen. Schelfen wir Mütter. Li« nick, nur selbst In sich den ti« fen->itm d-s Wort-»: Du sollst mit Schmerz«. Ki-L>r a-ckgoen, o-fah» kabm, sonLerg die auck ihre Kiv-Vr «77?^ v: ^vlifcher Krakt int Ge st Ler «uid Le» Opfern» für L«r» «inzrino» und fü« Litz LoÜ»grmeinfcha!» schlaf ein« völlige Erinnarungsausschaldung an den gangen Geburt»- vorgang bervorzurusien. lind nickt nur wegen Lor durch Len Lacke! nö tigen arvsien Perckmuch von Medikamenten ernsthaften Gesahe für die Gesundheit von Mutter irnd Kind, sondern auch aus sittlichen und ethi schen Gründen. Wer könnte es v"rantworten, Lio Mutter Lurch Liesen Erirmerungsfchwund um ihr tiefstes und heiligstes Erlebnis zu brin gen: Len ersten Lckbenstchvei ihres Kindes zu hören! Stellen wir Lem Bild« — oder vielmehr Lem Zerrbilds — des Gebnwsvorgange» im völlige« zur Erinnerung^!essgleit flihvmLen Dämmerschlaf Las Hoh« Siad gonew'iber, da» Ler Dichter Li-Lwig Flnkh tm Rapinrzel auf Lst Ndckder Bäktzile singt. Nassester schildert: Di« K reiben Ls wälzt sich wi« sinuln« betrimh-n i«n Bett«, hat solch« Erregiwgszustünde, Loß sie m» msiblam im Bett« aebalt-m werden kann, sie ist aller Hommune-n ent blößt, urid gebärt schliesslich ein scheintotes Kind, ohn« eo zci wissen, da sie «rst spät, oft Stund-m nach Ler G-churt erwwi't. Ein Widerwillen erflli'tt uns. IluL wi« sagt Ludwig Fimlh: „Da lag min d's Frau, er schöpft und vcrwnvdch erber siegreich wte ein tavle-er Soldat nach der werb« Mich neu unterstützen. Handelt «s sich alvr icm Fäll«, wo wch Grund ärztlickor Iirdikationen rin« schmerzlos« GÄ>urt angezeigt ist, oder wo es gilt, wi« bei einer lang andauernden Gelmrt Li« Kräfte Ler Mutter zu schönen oder bei nervösen »der ängstlichen Fvaivn — m-ist sind es Erstgebärende — khve Schmerz«» und Qualen zu lindern, wird Ler Arzt ganz selbstverständlich au» warmem menschlichen Empfinden helfen oder lindern, «r darf dabei aber nicht schematisieren, sondern muß sich streng jedem einzelnen Fall anpnsssen und versuchen, durch bo- mchiqendes Zuvoden und suggestiven Einstich Lde seelilcke Widerstands kraft Ler Frau zu stärken. Auf solche Fäll«, wo es gilt, Lie schwerlei denden Mütter vor übermässigen und mmöiigen Schmerzen zu bewah- ren, aber soll Lie Etnfühnrng des Dämmrrschl>.:fes beschränk blesi«n. Dr. Nassauer lehnt es ab — und wir mit ihm —, durch Len Dämmev- di« Zoittingsprelle gel>oren. diver einmal greifen n ler Fomum entscheidend ein, und dann ist Las Für nnL Wider Les Dämmerschlafs, und zwar besonders Las Für, la selbst Lie Fran« seiner gesetzlichen oder obligatorischen Einfübruiuz ost so le-Lensckaftlick erör tert worden, daß besser als das unsicher« Ahnen oder halbe Wissen Wahrheit und Klarheit in der Frage ist, zrmra! sie für Letzen unL Ge- simdheit von Mutter und Kind von nicht zu unterschätzender Bedeutung . sein kann. Dr. Nassauer macht tn seinem Aussatz Li« Gefabven «'fmerk- sam, d> nanwvsiich bei ausgedehnter Anwendung Ler Narkotika, Li« den Dämmerest -f erzeugen, Lie Gestmdheit nnd Leben des Kinde» be drohen. Wird ' -ch Ler Dämm«rsck)Iaf al» Todesuriackc bei Len Kin- ' Lern mit 2 v.. aiw-raeben, während nack Len verschiadeuen Statisti ken 11—14 v. tz, nicht k.-bensfrisck«r Kinder gebonm wevden. UnL Las gilt nur für unmitiessvrr nach der Geburt. ?Velck« Lau«rntz«n Schädigungca »iiva La» Nervenspsier- Ler DännnerscklaftinL« erfährt, da» ist noch nicht genügend erforscht. Unter Lies« Umständen ist es Pflicht Le» Ar-Ks, die Mutter auf L!« bcstsheuLen Gefayven Ler Wo Wendung Les Trmmerschlelee aufmerksam zu maclze". Tor allem kommt es darauf an, daß nur möglichst gering« Mtnne.n Ler Nkitte. angew-n- -et werden. 5^ Lie Akitier die Gewissheit, »ah L* Mitbck beveit sind, u» kommend« Schmerze« au»zuscbalten. sobald si« «0 aalanat. l» mtad Wir Frauen und das junge Fahr. Schon längst kam das neu« Jahr nicht mehr wie ein strahlender Licktgott zu uns. Die «» in einem geräuschvollen Freudentaumel be grüßten, gaben sich einem Irrwahn hin und haben seine wahre Ge stalt nie erkannt. Ein schüchternes, schmähliches Bettclknäblein, pochte es auch diesmal wieder an unsere Türen und schaute flehend zu uns auf mit einem Blick, in dem unendlich viel Hoffnung und Verspre chen, aber auch Leiderfahrnng und Verlassenheit lag. Und wir Frauen verstehen seinen Blick und fühlen tief: Es braucht all unsern unerschütterlichen Zukunfteglaubcn und unsere stille Sorgsm/keit, e» braucht die Emsigkeit und Heiterkeit, die Pflicht treu« und das tapfere Lächeln bei schwerem Verzicht von Millionen deutscher Frauen, dieses zarte, junge Jahr, das jetzt zur Welt kam, damit es schließlich unter unserer Pfleg« viell-icht doch noch ein starke», stolze» deutsche Jahr werde, auf da» spätere Geschlechter ein mal hingewicsen als auf dasjenige, während dessen Erdenwandel wir «iedcr anfingen, ein angesehenes, geachtetes Volk zu werden. Ohne Hoffnung und Lichtglauben können wir Frauen nicht le- den, und alles, was jn unserem Wirkungsbereich ist, auch nicht — nicht unsere Kinder, unsere Gärten und Beete, nicht di« Sitte und bl« Heimatbräuche, die un» anvertraut sind, und auch nicht all die »arten Keime der Versöhnung zwischen den verschiedenen Ständen, Vie wir mit lo warmer Freud« hier und da sprossen sehen. Voll Vertrauen und ties entquellender Liebe müssen wir sie alle pflegen, sonst können sie nicht gedeihen. Die meisten Frauen tragen diese» quellende, kraftspendenoe Eetrostscin als unversiegbaren Schatz in sich, und je karger und dunkler das äußere Leben ist, desto mehr Mut und Hoffnungsfrcude strahlen sie aus, bis der graue Nebel ganz durchsonnt ist. In hunderttausend deutschen Familien geht dieser Strom vom Herzen der gütigen, fleißigen Mutter, von der Spann- kraft der arbeitsfrohcn Tochter aus. Alle dies« Familien aber bilden »in Volk, dessen Schicksal immer noch in seinen eigenen Händen liegt, denn nicht dl« Schicksale an sich sind wichtig, sondern den Tausenden vor. Frauen wird der Regenbogen entblühen und zum Firmament aussteigen, der die Welt wieder mit Licht und Gnad« erfüllt. Freilich, das Leben der Großstädte zeigt andere Bilder, wenig- sten» an der Oberfläche. Aber ist das da» deutsche Volk? Di« un verbildete und unverletzte Frau stellt sich schlicht und natürlich zu den grundlegenden Lebensfragen. Dor allem will sie ihren Kindern »ine glücklich« Zukunft schaffen und st« weiß, daß Zucht nnd Ordnung, Fleiß und Sparsamkeit jede» Einzelnen die Grundbedingungen dafür sind. Aber sie fühlt dabei tiefer al» der Mann, daß Hoke Verdienst- Möglichkeiten allein den Menschen nur verhärten und l.merllch vcr- armen lassen, wenn nicht sein ganze» irdische» Leben von Defühls- und Ewigkeitswerten durchglänzt ist. Wenn e» auch leider manche Mutter gibt, die roh und verständnislos dem Seelenleben ihre, Kin- des gegenüber steht, so sind die Beispiele nm so rührender, wenn ein« aan, schlichte Mutter sich bemüht, ihre, Kindes Seele nicht darben zu lassen. Lieb« und Güte sind die Wegwei,^r, di« un» Frauea immer wieder zurecht weisen. Und mit Lieb», und Güte werden wir auch das soeben begonnene Jahr ganz erfüllen müssen, damit es besser ge deiht al» sein« Vorgänger. So w'.e die echte deutsche Frau den Mann wünscht, soll da» neue Jahr uncer unseren Händen werden: Lrobaemul schallend, «obmütig. ab« aumndakt Ehre und Gut gegen Mit Ler Fra ege der schmerzlosen G«Lrwt durch dm Dämmerschlaf beschäftigt sich Dr. Nassauer in em.mi Antik«! in der „Münchener mod. Wochenschrift". Er nimmt damit ein Thema wi-.Ler auf, La» al» änt- lick« Frage schon seit nahezu zwei Jahrzehnt«, behanLdlt, tn letzt«,, . Zeit mehrfach in Frmu-uZeitschriften Lisknftert worden ist. Man könnt« la»oft und venvuvLck, r,,. zweifelhaft sein, so scknribt Dr. Ilse Szagunn in der „D. Mg. Ztg.", ob Schlackt, unL d« G'anz ibwr Ai^en ivar so, Laß Lie Eng»! im Huvm«, solche Ervrterlm-wn der zimäckst doch deutlich Frage in langen. Ihr Gesickck war hold «^ schmal mwrLen In Ler ErrEuq, di« Zeittrngspress« gehören. ?sb«r einmal gveif-n si« in da» kN«, vir- ab« La si« denButzenne.bensich li^-n sah. sckbmthr ^s
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)