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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192112281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-28
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.12.1921
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publik wieder einma gemttÄ. Nvs -em GerichlssatU. EllbestellgÄiühr durch Radfahrer. Das teuerste deutsche Paket nach verordneten wogen Regelung des DogrAmiswesen» hat der Rat bc- einem Landorde (eingeschriebenes Etlpaket von 18 Kg.) kostet Porto 40 schlossen, einen von dm Stadtverordneten zu wählenden Ausschuß mit Rückgang da Srnteerträgniffe. Denn man die Ernkoertrögniss« ung-steuerovdnnna tn der ^eänderten -saffung di« Gemeindogerve^e- chres 1920 mit denen des Jahves 1913 vergleicht, so ergibt sich st°u«rordnmw und der Zuschlag in Hohe von 25 v. H. der Lande^e. im Jahve 1920 vlelieuaz »ok VuoscU zexe» ol 0 n»tk r»k 1 v» 8-a öercli p. SckSnernana m. b. N. / l-oiprlg, DLudekonvex 17 Tonnen: 2,13 (2,SÄ 1,74 (2,26) 1,48 (2,36) 1,18 (1,71) 1,66 (2,55) 1,81 (2,51) 12,15 (15,22) dm Vorarbeiten und der Regelung der Deckungsfrage zu beauftragen; di« Stadtverordneten vertagten aber die Angelegenheit bis zum Zu sammentritt de- verum Kollegiums. Angenommen wird die Vergnüg- stouerordnung und der Zuschlag in Höhe von 25 v. H. der Landesge werbesteuer für 1922, mi. Stimmemnehrhe't aber ein gleichhoher Zu schlag zur Landesgrrmdstouer für das nächste Jahr abgelehnt. Veigr- treton wurde ferner dem Ratsbeschlüssen wegen Crhöhimq d» Gas preises auf 3,20 Mark -L 1. Dezember und des Mafferprrise, von 0,80 auf 1,00 Mark ab 1. Januar 1922, der Festsetzung der Höhe der Miete für di« Deuthnecksch« Wohnung auf 500 Mark, ferner wegen Erschlie- ßunq de» Petri-Stollen» zur Gewinnung von Trinkwasser unter Be willigung der erforderlichen Kosten, sodann wegen Erhöhung der Ent- schädigung für dm Vorsitzenden des Mieteinburnasamtes auf 3600 Mk. jährlich und Festsetzung der Vergütung für Deisil-er und Schriftführer mit rückwirkender Kraft, der Erhöhung der Lehrerbesoldung in der Schnitzschule auf 4,00 Mark für 1 Stund«, des Ankauf«» von zwei Fcst- meter Liudenholz für 1200 Mark, Errichtung der 4. Abteilung und Einführung des Zeichmunterrichtes in dieser Schule, ab Ostern 1922, weiter der Errichtung einer hauptamtlichen Forkbildungsschul-Lehrcr- stclle mit Bewilligung brr ent stehen dm sachlickzen Kosten, der Ofenliefe rung an A. Dietz, hier, und schließlich bezüglich der Erhöhung de» Stammanteile» der Stadt Neustadt«! bei der Erzaebirgischen Bank auf 1000 Mark sowie Ler Kosten für Las Weihnachtsblasen vom Rathaus- balkon. Man nimmt Kenntnis von der Verordnung der Kreishaupt- Winkebmeizeu Sommerweizen Winterroggen Sommerroggen Gerst, Hafer Kartoffeln Handlung auf Transport und bei Bestell>mg 80 Mark ertva) zusammen also 122 Mark. angebaut Hektar, 49 061 (6118S) 12 735 (5 936) 152 SSO (200 542) 10 330 (9 651) 26 950 (22 352) 161 275 (194 324) 100 736 (127 857) 236 942 (473 707) 12 200 (16 548) 44 745 (57 100) 291172 (478 980) 1223 429(1946 359) * De» teuerste deutsche Brief kostet vom 1. Januar ab 15 Mark: Der eingeschriebene Eilbrief nach einem Lanüorde zwischen 200 und 250 Gramm, nämlich 4 Mark Porto, 2 Mark Einschveibsgebühr, 9 Ml. -- -- durch Radfahrei " (eingeschriebenes .. Mark, Einschreiben 2 Mark, Gebühr für «dringende Bestellung (Silbe- L8uxs^ Wanzen beteitiae» S e in ar I00 v»o Und «uskicdenze- 1, Ltvnd« nu, ENotSa ft.-m. U-b« den «krf.ia s» kiiunür m t <vom ffachm. -ergkftO werden St- ftnunen Deriansen Sie nur Ecksrda M«. A Schneeberg: Greisdrogerie G. Oscar Mehlhorn fun. SieustSdtel: Friseur Laas. mannsblenLen bewaffnet. Ein« unvermeidliche Pfeif« Tabak reinigt inzwischen die etwa» belegt« Stimmel Je nach der Witterung, Li« in der Christnaclit herrscht, haben sich di» wackeren Sänger mehr »der weniger warm angezogen, ost vermummt bis an die Nasenspitze. Denn nur zu ost herrscht oben in luftiger Höhe rin eisiger Schnee ader Regenstuvin, der aber, <w!« arg er «auch sein mag, die treuen Hüter altväterisch«» Gepflogenheiten und Weihnachtegebräuche nicht abhält sich zu gegebener Zeit «inzufivden. Zunächst strömen di« Sänger all« einem Ziel« zu. Zn »Siegel, Restaurant' wird ge sammelt (früher sammelt» man bei Meyers, ganz früher beim Kantor Gröschel in der Fra:»enc«»sse). Hier wird schnell noch ein« Taff« beißen Kaffe« getrunken. Di« Noten werden ansgeterlt, einig« Derhaldmgsmaßregeln noch gegeben und geigen 544 Uhr geh' weis» geordnet, im Zug -um Dn-m. Unter Scherzen und ! , Zunge«, unter Lrzökl« manch»^ Krlümisse» »er Alt«, strebt m. Neustädtel, 27. Dez. Zn der letzten Sitzung der Stadtverord neten wurden 27 Punkt« der Tagesordnung in knapp 3 Stunden er lebet. Nach dem Ratsbeschlusse wurden dem Geflügelzüchterverein 50 Mark zur Gewährung von Prämien, fünf durch Brand geschädigten Arbeiterfamilien in Deckau 150 Mark beyilligt; mit Rücksicht auf den großen Erfolg der allgemeinen Sammlung für Oppau, die bescheidenen Mittel -er Stadt und di« bereit» vorgeschritten Zeit steht man von der Zuweisung einer eigenen Spende für d'eien Zweck ab. Zur Beratung gelangt nochmal, di« Ablösung de» Holzdeputat» an die Kirche, di« tn der vorigen Sitzung entgegen der Natsoorlage mit Stimmengleichheit abgelehnt worden war; der Nat ist auf seinem De- schluss» vom 24. November stehen geblieben, «di« Stadtverordneten lehnen «in« nochmalige Abstimmung ab. Auf den Antrag der Stadt Le» Zahres 1920 mit denen des Jahves 1013 vergleicht, so ergibt sich «in erschreckender Rückgang. Don allen Getreidearten und von den Kartoffeln ist im ganzen Deutschen Reiche auf jedem Hektar um rund »in Drittel weniger geerntet worden. In einzelnen Fällen beträgt der Rückgang die Hälft« und sogar noch mehr. Der Grund dafür ist da rin zu suchen, daß während der langen Kriagsjahve fast überall Raub bau getrieben worden ist, und daß auch hülle noch nicht wieder so viel Kunstdünger zur Verfügung steht, um solche Ernten zu erzielen, roi» wir sie vor dem Krieg« gehabt haben. Die nachstehende Zusammen- stellung ist außerordentlich lehrreich. Sie zeigt, wie stark der Rück- gang im allgemeinen und wie groß er auf jedem Hektar ist. Zum Ver gleich sind di« entsprechenden Zahlen au» dem Jahre 1913 in Klam wandevung mit unzureichenden «Geldmitteln »der ohne Aussicht aus ein« fest« Anstellung im Ausland«. Dr. Paul Rohrbach, der zur- zeit Brasilien bereift und besonder« die dortigen Kolonien und di« Verhältnisse der nach dem Krieg« El ngewan dorten untersucht, be zeichnet al, wichtigst« Srfovdernlffe und Voraussetzung für «inen Deutschen, der sich in der Fremde «in« neu« Existenz ausbauen will: Veld, Erfahrung««, Bildung, Energi« — und «in« tüchtig« Frau. Au«, 27. Dez. Di« Zimmerpolier« Paul S cheiLner und Albert H«y l, beid« Mitglied der Turnerschaft von 1878, haben infolge ihrer vorzüglichen sportlichen Leistungen vom Reichsausschuß für Leibe,- Übungen da. Turn- und Sportabzeichen erhalten. Schneeberg, 27. Dez. Die Empfang«« von Militär» und Der- llcherungrrcnten «erden «darauf hingewiefen, daß künftig «vom 2.-5. jede, Monat« die Zahlung von Gebührnissen an Len Pastfcholtern eingestellt wird. E» liegt also im Interess« jede, Renten empfänger», di« Bezüge möglichst an den Hauptzahltagen ab- zuhcben, wenn er rechtzeitig in Len Besitz seiner Gebühvniss« ge langen will. hinaus- Viele sind unter den Sängern, «die schon 25, 40, 50, ja sogar über 50 Jahr« regelmäßig den Turm mit besteigen; und gewissenhaft wird «davüber Buch geführt winkt Loch dem Wackeren, Ler zum 50. mal mitsingt, ein sinniges Geschenk und die EhrenmitglieLfchaft im Verein Glückauf, dem Förderer und Erhalter der Weihnachts- gebväuck;«. Und wir wirkt solche Treue anfpornend? Kurz vor 4 Uhr ist alles draußen. Line prächtige windstille Nacht wird den Sängern diellmal beschevt. Das ist selten einmal «der Aall. Dier hell« Schläge de, Dergglockleins (dir Anfänger erschrecken darüber), und feierlich klingt» hinaus in Li« schweigend« Minternmift, Stille Nacht, heilig« Nacht, Ehre sei Gott in Ler Höh«, ein Lob- und Dank- lied Lem Herrn, das Tuvmglllckauf und, laut verkünden es Li« Trompeten: Weihnacht ist dal Schneeberger Weihnacht! Wie auf Windesflügeln werden die Töne Lurch Lie großen tor- ähnlichen Leffnungrn hinausgetvagcn in all« Himmels richt: nrgen. Wie ein Hauch verklingen Lie Schlußakkovde und tönen fort und fort hinab zu andächtigen Zuhörern. Manches Jahr aber auch zerzaust ein scharfer Sturm die Akkorde, daß oft der Sänger seinen Nachbar nicht versieht. Bei solck-em Detter geht dann di« Klang? Wirkung «der uralten schönen Lieder verloren. Der Turm schüttelt dann unwillig fein Haupt und macht «ganz bedenklich: Schwankungen. Ost auch ist c, so kalt, «daß Li« Musikinstrumente einfoieren. Und wenn dann Li« Turmgesäng« beendet sind, dann steigt immer Wiederkehr end die Frage auf: „Wer wivd von den Sängern da» nächste Jahr wieder mit hier oben sichen?' Gar mancher stieg frohgemut vom Turme, und es war doch da» letzte mal. Schnell eilen Li« Sänger Lie endlosen, schmalen und steilen Treppen hinab, nm entweder sich «in gute, Plätzchen zur Platten zu suchen, »der noch einmal nach Haus«'zu «ilen. Unentwegt, vielleicht noch um etwa, freundlicher schauen Lie „Feuerungen" hinab auf Li« erwachend« Stadt. Ls wird schnell lebendig in den finsteren Gossen und Gäßchen. U«bovall blitzen Lichter auf, da wird «in Fenster hell, «dort eins. Wi« die herauf- ziehenden Sterne bei «inbrechender Nacht, so erhellt sich unsere alt« Bergstadt. Aus allen Häusern, «r» allen Gaffen, Straßen und Plätzen quillt e» dann schier endlos hervor. Da ist wohl Lein Han», au» welchem nicht Mette noänger hevau»kommen. Die kleinst« Jugend, da» älteste Alter, oll» strömen dem hell- erleuchteten, weihnachtlich gesckm»llcktem Go He«''aus zu. Devwund« ct blicken die lrchtspendendrn Fenftevchen de» ehr»«' r 'grn Turmesdieem Treib«» zu. Und doch ist ihnen da» Biltz c,u fremde». Schon Verlag cles LiblioZrapkisciien Instituts ^eiprix neu «nck in 42 Nsupl- unä 26 wedenksrten In vunrleinen xeduncken 85 ßlurk mnoblagüel — prelrLnUenm^ vordedslte» Hile Karten Geres kür jecien «rLclivinz- licken unä kür blau» unci Kontor unent- delullctisn Kartenwerks entrprecden äem beutixenNeltbilcle.ckemjetrl^enLtaaäecler korscliunZu.ckerllndvicklunLckesVerkekr» HiWA Dklsaff fM «fMW M Ms. SSA M IMrkNMMFkis nicht wehr jährlich, sondern nur ast« zwei Zäh« stattfindew Weite, sprach sich Lor Kongreß gegen den jv«rtri«b von Waren durch B«iri«b»rat» au». Arbeiterschutz und Gesundheitspflege seien mehr zu fördern. Der Lokalverkchr für Arbeitnehmer auf den Staatsbohnrn müsse wieder sozial gestaltet «erden. Ferner wurd» Stellung genommen zu neu«n Betrieb», techntken und Arbeitsmethoden, zur Jugend frag«, zum Verhalten von Arbeitgebern tn der Betri«b»räteprazi», zur Lohnpolitik in L«r Metallindustrie und wi« di« Betriebsräte zur industriellen Konzern- bswegung zu stehen haben En« weiter« Entschließung wendet sich scharf gegen all« wilden Streik». Gegenüber Lem vrohenLen Verhäng»!» L«» Kohlen-, Kok», und Roheifenmangel» «nsv^ Wirtschaft wird «in» besser« Br«,mstofsförderung und B«- verlangt. V^Erhtzht, Ermäßigung beim Steuerabzug. Da» LanLessinanzamt Dresden gibt in einer Verordnung bekannt, daß Mit Wirkung vom 1. Ianrurr 1922 ab Li« nach 8 46 des Gesetze» über di« Einkommensteuer vom Arbeitslohn vom 11. Juli 1921 für «den Steuerpflichtigen selbst, sein« Ehefrau und sein« Kinder vorgesehenen Ermäßigungen des Steuevüozugsbotrage» verdoppelt sind, die zur Abgeltung der nach 8 13 Le» Einkommensteuergesetze» zulässigen Abzüge vorgesehenen Ermäßig ungen verdreifacht werden. Diese neuen E.tze haben zu gelten für all« Lohn- und Gehaltszahlungen, die vom 1. Januar 1922 ab erfolgen und Lt« kür die nach dem 31. Dezember 1921 liegend« Lohnzahlungiperiode hewirkt werden. Di» erhöhten Sätze sind auch «dann zu gewähren, wenn «ms den Steuerbüchern die bisherigen Sätze ausgeschrieben sind. * Zugveinschränkungen. Wegen unzureichender Kohlenbelieferung sollen vom 29. Dezember ab bi» auf weiteves u. a. folgende Züge aus: Ab Dresden vorm. 7ll.6 nach Plauen, ab Plauen nachm. 7.30 nach Dresden, ab Dresden nachm. 4^6 nach Görlitz—Breslau, ab Breslau vorm. 8.55 nach Dresden. Mannschaft Zwickau über dis Dcrteilimg des Sparknssenreinaewinnes auf 1920 und beschließt entsprechend« Verwendung. Zur Durchsicht ge- langen noch Lie Abschluss« «der Gebührenkaffe auf August bis Oktober und der Stirere in nähme auf Oktober rind November; in nichtöffent licher Sitzung wurden 5 Steuerlaßgesuche, 1 Deleihungs- und 1 Pfand- entlaffungssache verabschiedet. Schwarzenberg, 27. Dez. Serichtsasseffor Dr. Hennig ist vom 1. Januar 1922 ab zum Amlsgerichtsrat beim hiesigen Amtsgericht er nannt worden. Vom gleichen Tage üb ist der Justizassistent beim Amtsgericht Eibenstock Hagert dem hiesigen Amtsgericht zugewiesen worden. Lant«, 27. Dez. Erzgcbirglschr Deihnachtskunst ist m diesen Wochen wieder in vielen Orten unserer Gebirgsh imat zu sedcm Die heimischen Schnitzer und Bastler sind wieder sehr fleißig gewesen. Ein« hervorragend« Stellung unter diesen Schnitzern nimmt Malermeister Albert Hänel, hier, «in, dessen Schnitzkunst bereits weithin bekannt ist und di« auf Ausstellungen wegen ihrer ganz besonderen Feinheit, na- turgotrerun Wiodrrgabe und treffenden Bemalung hervortat, Ar. Hänel Hot dies» Weihnachten in seiner Wohnung einen grossen Weih- nnchtsbevg erstmalig ausgestellt. Der Berg ist künstlerisch in seinem Desamtrindruck und seinen einzelnen Figuren außerordentlich schön und verdient di« Beachtung aller Kreis«, di« sich für «zgebirgischr Weihnachtsbräuch» und Volkskunst interessieren. Schörchetds, 27. Dez. Der Postkraft wag «mb et rieb auf der Linie Auerbach—Schönheide—Eibenstock ist in beschränktem Umfange wieder ausgenommen worden. " Stollberg. Die Hilfsaktion für Sozcal- und Kleinrentner im Bezirk Stollcbrg (mit Ausnahme der Stadt Stollberg) erbrachte 238 952 Mark in bar und 115 Zentner Kartoffeln bezw. Getreide flutet «in Meer von Licht und es herrscht ein« feierliche, «Wartung», froh« Stimmung. Und wieder horcht der Turm auf, vor der ge waltigen Symphonie der deutschen Weihnachtslieder. Da ist w dem Turm, als ob in seiner unmittelbaren Nähe Engelsftimmen vernehmbar wären. Es ist das alte Schneeberger Weihnachtslied: „Kommet ihr Hirten", vom Boden der Kirche gesungen. Wie Sphärenmusik klingts Lurch den Raum. Die Weissagung erklingt. Herzerfrischend, rein und l ieblich durchs lugt die geschult« Stimm« den weiten Raum. Der Turm ho reist erneut auf. Za, so denkt er sich di« Weissagung, Lie Li« Herzen «der andächtigen Gem-ind« erhebt, wie es La» Weihnachtsevangelium durch Len Geistlichen getan hat. D!« Christin etten sind aus. Nach Hause «tlt alles; allen vor«» di« liebe Jugend, denn es geht «ns Bescheren. Die TurmfenstercheN spähen nach allen Seiten und schauen in «alle Weihnachtsstuben. Da sehen sie viel, sehr viel. «Sie schauen frruLig« Kinder an reich- bedecktem Gabentisch, sie sehen zufriedene Kind« am weniger reiche» Wcihnachtetischchen. Uebepall aber sehen sie Freude, überall sehen sie, das Feist «der Liebe ist da. Lichtevglanz auch tn Ler kleinsten Hüttel Sie sehen aber auch in manches dunkle, freudlos« Stübchen, wo Armut, '.Ast »der gar Krankheit und Siechtum herrschen, wo ein altes Mütterchen am spärlich erwärmten Ofen sitzt, das sorgen» voll« Haupt in di« Hönde gestützt, in Gedanken an besser« Zeiten, an eine glückliche KinLerzeit, wo es auch aus der Kirch« nach Hauss an «inen k«fchaiLenen Weihnachtstisch zu lirbey Eltern und guten Geschwistern eilen konnte. Einen Munsch hat Lie» arm« Mütterchen, es mo-W «da» letzte Weihnacht-fest sein, was es auf Lrd«n verloben mag. Fast ist es, als ob Lie Lichtkin, die in den Türmer- sensterchen flackern, da» lebens- und «demnlld« Mütterchen vr«. standen hätten. Prächtig sieht sich jetzt di« weibnachtfeiernde Stadt vom Türm«» stübchen aus an. lieber die Stadt hinweg gleitet der Blick zum vorbildlich beleuchteten Mühlberg, hinüber zur Nachbarstadt Nm- üädtel, hinaus aus» „'»«birg«" und hinuntor in di« Schirm. Lichterfüllte Fenster überall. Da freut sich der alt« Turm. E» ist fast wieder wie einst. Nur Li« brav«« Bergknappen mit ihre» Grubenlichtem fehlen. Dann wird e» licht vom Osten her. Di« Nacht vergeht, dl» Lichter verlöschen. Die Christnacht ist vorüber. Und damit auch für Bi:l« der «igrntliche ZauL« Ler Weihnacht. Nehmt den Schneebergern alle», mir laßt ihnen „chm Weih nachten". Wahr ist, wa» uns« heimisch« Dichter Dost sagt: .Bei un» Weibnacht«, am schänoS« is. do» i» eich sei nu ganz gmvußl" mern beigcfügt worden. Im ganzen Freistaat Sachse« wurden im Zahoe 1920 (bezw. 1913): Ermlttlnngaversahren tn Sach«» Ler Fra« Grupe». Di» Staatsanwaltschaft Altona hat ein neues Ermittlungsverfahren tn Sachen der verschwundenen Frau Grupen ringeleitet. Die Beamten de» Bahnhofs Oldenbüttel haben übereinstimmend bekundet, daß nie mand von ihnen die Abreise der Frau Grupen, die allen persönlich bekannt war, gesehen habe. Auch ist an dem fraglichen Nachmittag keine Fahrkarte nach Schleswig oder Han,bürg gelöst worden. Im ehemaligen Grupenschen Besitztum hat eine neuerliche Besichtigung aller Raume und Kelleranlagen stattgefunden. — Grupen hat ent gegen seiner Erklärung im Gerichtssaal, sich nachträglich für di« Einlegung der Revision entschieden. Stimme« ares -sm Leserkreis. Pöhla, 27. Dez. Zu der Einstufung Pöhla» tn di« Ortsklasse D sei ergänzeikd noch folgen,des erwähnt: Pöhla ist im Deveich L«» Amtsgericht-bezirkes Schwavnberg und soweit ich es überschauen kann auch einschließlich der Nachbarbezirke der einzige Ort, L«r in Ortsklasse D geblieben ist, während M« übrigen nach B bezw. E cingestuft wurden. Wir ftehen vor einem Rätsel, nach Lessen Lösung wir bisher vergeblich forschten. In Pöhla sind die «wirtschaftlichen, besonders Lie landwirtschaftlichen Verhältnisse ziemlich unzünftig. In unmittelbarer Ortrnäh« beginnen di« Wölb«, di« sich bi» zum Fichelbrrg erstr«ckrn. Ein Teil der Fsld« gehört zum Waisenhaus, die somit für di« Gemeinde Pöhla ausscheiden. Etwa vier Fünftel der arbeitenden Bevölkerung betätigen sich in «der Industrie. Dies« Einstufung bedeutet, «daß die Beamten und Lehrer Pöhlas am niedrigsten Innerhalb des Amtsgerichtsbezirke, brsoldet weiten. Zn gleicher Weise leiden darunter Lie Kriegsbschödigten und Kriegs hinterbliebenen. Haben sie Lem Vaterland« nicht dasselbe Opfer im Krieg« gebracht wie andere Gemeinden? Daß auf uns La» Gefühl einer ungerechten Behandlung lastet, die di« B«rufsfreude trübt, kann sich jeder denken. g. Wethnachksmorgen im Türmerstübchen zu Si. Wolfgang in Schneeberg. Don Curt Unger. Wuchklg klingen von Rathaus türm Lie Glocken und verkünden Li« dritte Movgenstund«. Dumpf und schwer wiederholen es Lie Schwestern im Tm-me zu Et. Wolfgang, Heller ruft das Dsrg- aköckchen Ler schlafenden Stadt zu, daß es Zeit ist zum Erwachen. Fast zu gleicher Zeit mögen an Lie hundert Weck« ihr« Stimmen ertönen lassen, ,rm Lie Turmsänger zu wecken. Auch tm Tllrmerstübchen herrscht heute mehr Leben und Ge- schästigkeit als sonst. Ist doch Christnacht heute und kommen rveit über hundert Männer, Sänger und Musikanten herauf zu seltenem Besuch, um alter Ueberlieferung getreu die Turmgesänqe wiederum erschallen zu lassen. Schon Tag« vorher erbauten geschäftige, kundige Hände tm sogenannten ^Gatter" ein Podium, groß genug, um 150 Menschen Platz zu bieten. Gegen ^44 Uhr erleuchtet« Vater Röder Lie Fenster Le» Turmes, Mit ihrem traulichen Schein leuchten sie über die Staüt hinweg weit hinaus in» Gebirge und wirken aus weiterer Entfernung ge sehen, wie feurig« Garbenbündel. Beinahe 150 Sasfläm-mchen «r- »eugen in kurz« Zeit tm Stübchen eine backofenähnlich« »itzs. Dann steift Vater Röder auf» .Gatter" und entzündet die in den Ecken befindlichen vier großen Laternen, die «d«n Sängern di» notwendige Beleuchtung bieten. Zn der Stadt wivd «» inzwischen lebendig. Einzeln und zu Zweien und Dreien huschen vermummte Gestalten über die Etmßen und Plätze, teilweise mit uvalten Laternen oder Derg- Man «sicht aus -teser Zusammenstellung, wie ungeheuer groß der Rückgang der Ernte ist. Man ersieht ab« auch ferner daraus, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind. Diese werden aber noch größer, wenn man bedenkt, Laß auch die Einfuhr aus dem Ausland« noch sehr mangelhaft ist. Vor Lem Kriege haben wir von allem Feldfrüchten, mit Arwiuchme des Roggens, erheblich mehr eingesührt als ausgesührt. Dazu kommt, Laß infolg« der Rückkehr Ler Ausländsdeutschen und Ler Flüchtling« aus «den abgetretenen Gebieten «die Beoölkerungs-ichtigkoit »»genommen hat. Endlich fehlen uns auch di« Ernten «aus den abge tretenen Gebieten, Lie zum größtem Teil Ueberschußgebiete waven, so namentlich Posen. Wenn man Laim schließlich noch hört, Laß von der schon für uns nicht ausreichenden Ernte noch große Posten an Getveid« und Kartoffeln ins Ausland abgeschoben werden, dann kann man sich einen kleinen Begriff davon machen, mit welchen ungeheueren Schwie rigkeiten Li« massgebenden Stellen bei der Volkssrnährung zu kämpfen hakei^ " Die Leutsche Auswanderung. Im ersten Halbjahr 1921 wan- LrrLen 7592 Deutsch« aus, gegen 8458 im Jahre 1920. Die Aus wanderung verteilt sich auf folgeirde Häfen: Hamburg 4201, Brcmerhafen 228, Emden 9, Amsterdam 2785, Rotterdam 369. Di« Auswanderung über Lie Landesgrenzcn, über sllüeuropäische Häfen, wi« Genua »mL Triest, ist nicht berücksichtigt, so Laß also di« statistischen Angaben nicht Len wirklichen, durch Abwanderung ver ursachten Devölkerungsverlust darstellend lieber di« Aus- waikderungsztel« liegen Angaben nur von Amsterdam vor; von dessen 2785 deutschen Auswanderern haben sich 2308 nach Süd amerika begeben, vorwiegend nach Brasilien und Argentinien, 477 gingen nach Mittelamerika, hauptsächlich Mexiko und Kuba. Leider «t'TN« T« »«ÄEL« st «namhaft" <lh«mT -i« si-K kM MA« K» vor, daß si« im fremden Lande in schwierig« Lagen geraten» Da» Ficker, ein 18 Jahve alter Knabe und'«in 11 Jahre alte» Mäocheu, b« Reichsauswamdermegsamt warnt deshalb vor unüberlegter Aus» Ler «Heimkehr ihm» Vater» aus Lem dritten Stock Ler Wohnung in L«< wanLevuna mit unvureickenden «Geldmitteln »der ohne Aussicht auf Hof und erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Da» Mädchen Hatta tag« zuvor geäußert, Laß st« und ihr Bruder sich La» Leben nehmen wollten. " Mckd-nLupg. In Dürrenuhlsdorf wurde ei« Gutsbesitzer»« wttw» von einer Schwindlerin um 6000 Mark geprellt. Di, Und— kannte, anscheinend ei« Zigeunerin, bot Ler Witwe Spitzen zum Kaus, an, lockt« sie cküer dann in Len Kuhstall, wo sie «die Witwe unter aller hand Gesten und Aaubsrsprüchen in einen willenlosen Zustand versetzt«, und ihr befahl, ihr gesamte» Geld herbeizuhokn. Al» di« Schwindlerin da» Geld hatte, verschwand sie auf Nimmerwiedersehen. " Leipzig. Line klein« Illustration zu Lem katastrophalen Dagen mangel bietet Li« Tatsache, daß bei Lem hiesigen Paketpostamt zwar Tausend« Postpakotadressen, ab« nicht die Paket« selbst «ingogang»» sind. , " Dresden. Um auch bei den Theaterbesuchern Lt» Erinnerung an Li« vergangene bessere Zeit auszurotten, hat man im Ovevnhau» dir Kronen und Baldachine über den Hoflogen beseitigt. Damit ist Li» Re- —, —seit Hunderten von Jahren ist «, s«. Die V4zn»ob««-er Christmettru cht», stimm-1 ist von jrh«r nicht nur das Ziel «der ortseingesessenen, sondern «euch Lachen Ler der NaEarbevölkenmg au, zum Teil w«it«r Entfernung gewesen; strebt aste» I und so ist « auch heut, noch. Da» «hrwiirdi« Gott«»hau, Lurch- geerntet Tonnen auf jed. Hektar zu je 20 Ztr.: 104 457 (178 716) 22 155 (13 422)
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