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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192112281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-28
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.12.1921
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Dir Hungersnot d» Rußland. Neues aus aller Welt. ivgenne-ister Uhlig- Rads- xIeinh«mp«l-MDm Beamt» des auswärtigen Krieges ltch-sach des Lew tzm Felde unbellegt Stegemanu» Schlußurtell. Sunshruck, SS. De» Di« Deutsche Dank in Berlin HÄ zwei Millionen Kronen für Weihnachtsgaben in Tirol gespendet. Stockholm, LS. Dez. Ein englisches Unterseeboot, das auf der Fahrt nach Kopenhagen war, ist in der Nordsee «ntergegangeni London, LS. Dez. General Graf Lapan ist als Nachfolger des Feldmarschalls Wilson zum britischen Generalstodschef ernannt worden. Er ist irischer Nationalität. Pari», LS. Dez. Der erst« Kongreß der franzSsffche» Kommu nisten wurde am LS. Dezember iu Marseille eröffnet. SSO Dele giert« nehmen an ihm teil. Schneeberg, »7. Dez. Nr» Vogelschießen der Schrttzengefellschast, verbunden mit lO^ährigem FahnenstLilaum, findet vom S-—1S. Juli 1922 statt. Mit dem 4. Bande hat Hermann Stegemann seine „tVSMchkr dos >um Abschluß gebracht. Der kritisch-gründliche und unbestech- ke Beobachter schildert in diesem Bands den Riickzugskampf hen Heeres im letzten Vierteljahr« des Krieges. Es ist ei- zmählich, daß uns Deutschen die heldenhaften Leistungen erst gemacht werden müfs. n. Trotzdem aber — — Srippe-Epidemt«. Sin« Sttppe-Eptdemt« all«schw«rst»r Art mit zahlreichen, tödlich verlaufenen Lungen, und Herzerkrankungen, hohem Fieber und Halsinfektionen ist plötzlich in Berlin ausgetreten und hat bereits viele Hundert« auf da« Krankenbett geworfen. -7-1 — Kd« r-tn. LUNa« W«thnacht»gäns».) > ** Vla»«». Freitag abend «rschi« t» K«m Vauth auft «ck Mann, d« sich durch «ine schwarz» Mask« fowi« «in« «oofverband uukrnntlich gemacht halt, und raubt« unter dem Rus« .Ich komm, von den Arbeitslosen und will Geld baden l' 8700 Mk. au« Kn« «aste. Mit sein« Beut« «griff« di« Flucht, « wurd« ab« dald «t» a«hott und d« PolizK übergeb«,. Man «mistest« in ihm dm « Sahr« alten Landlungsgehilsrn Fritz Srihn«.au« Plau«n der angad, aus Derzweislung gehandev zu habe», da « Geld zur Dickung «ta«» Wechsels braucht«. . ' Zum erste» vorsttzenden des Borstande» des Sächsischen Ge meind« tage» wurde ObeÄüvgermeister Blüher- Dvesien wieder, und zum 1. bezw. 2. stellv. Vorsitzenden Büvaermeister Uhlig- Rade berg und Geineindevorsdand Kammerrat Kleinhompel-MDm trag, aber er wird keinen dauernden Frieden bringen, weil « auf dem Triebsand des Eigennutzes gegründet ist. Man kann den Völkerbund, wie er in der oberschlesischen Frage zuletzt am augenfälligsten in Erscheinung getreten ist, nicht treffend« zeichnen. Ebenso klar kritisiert Robert Lansing, der sich in seinem Buch durchaus nicht als Deutschenfreund, wohl aber als gerechter und wahrheitsliebender Politik« zeigt, das Snstem d« Mandate über bi« deutschen Kolonien, da» eigen« zu dem Zwecke erfunden wurde, um die Kolonien unter die Siegermächte aufzuteilen, ohne die Militär* wert« der Kolonien auf die KriegsentschädiMna anrechnen zu müssen. Eingehend und lehrreich ist die Beurteilung Wilson», au» der hier folgende Stelle wiedergebeben sei: „Von dem Tage, wa der amerikanische Kongreß den Kriegs zustand zwischen den Vereinigten Staaten und der Kaiserlich deutschen Regierung erklärte, bis zum Herbst 1918, wo die Mittel mächte sich um die Beendigung des Krieges bemühten, hat Wil son, soweit ich weiß, keinen Versuch gemacht, mit den feindlichen Mächten in Friedensverhandlnnaen einzutreten. Er war im Ge genteil geneigt, alle FriedensvorschlSg« -urückzuweise«. Sr scheint damals der lleberzeugung gewesen zu sein, daß die Niederlage Deutschlands «nd sein« Verbündeten für die Wiederherstellung des dauernden Frieden» unerläßlich war. Jedenfalls tat « nichts, um die Kriegführenden zusammenzubringen, eh« di« mili tärische Entscheidung nicht tatsächlich gefallen war.' Diese Sätze mögen sich die deutschen Politiker zu Herzen neh men, die sich nicht genug daran tun können, der niemals bestandenen Militärdiktatur die Verhinderung angeblich« Friedensmöglichkeiten immer wieder vorzuhalten. Im übrigen bietet da« Buch mit seiner freimütigen Kritik des Völkerbundssiatuts, mit seiner Untersuchung der völkerrechtlichen und politischen Grundlagen jeder Dölkervereini- qnng und seinen praktischen Vorschlägen, die Wilson In sein« be- kannten Starrköpfigkeit zu seinem eigenen Nachteil in den Wind geschlagen hat, die wertvollsten Anhaltspunkte flir jede Völkerbunds- Politik und für die Fehler der Wilsonistischm Politik, di» wir m» eigenen Leibe am meisten zu spüren haben. OerMche Angelegenheiten. neu gewählt. ' Einheitliche Hanshalipläu« der Gemeinde». Auf Veranlassung des sächsischen Ministeriums de» Innern hat eine aus erfahrenen Kom munalpolitikern des sächsischen Gemeindetoges bestehende Kommission die Frage nachgeprüst, ob und inwieweit di« Haushaltpläne der sächsi schen Gemeinden nach einem einheitlichen Plan ausgestellt und verein facht werden könnten. Die Kommission ist dabei zu dem Ergebnis ge kommen, daß «ins Vereinheitlichung wünschenswert und möglich sei und hat sich insbesondere hierbei an die Leitfäden gehalten, die im Auf trage des Deutschen Städietayev von der Vereinigung der Finanzamt- Dezernenten größerer deutscher Städte ausgestellt worden sind. Die Aufstellung eines besonderen Bruttohaushaltplanes wurde nicht für notwendig gehalten, wohl ab« soll zum Zwecke der 1l«bersicht über ver wendete Ausgaben (Gehälter, Löhne, Bureaübsdvrf, Hochbauunterhal tung, Heizung, Beleuchtung usw.) diese, soweit ein Bedürfnis besteht, neben dem HaushaUplan horgrhand, in Uebersichteu besonders nachgs- wiesen werden. * Schul« und Gemeinde. Der von den Gemeinden sehnlichster» wartete Entwurf eines Schulbedarfsgesetzes, d« die Verhält nisse der Volks- und Fortbildungsschulen regeln soll, war in der letzten Vorstandssttzung des sächsischen Gemeindetages Gegenstand eingehender Besprechungen. Di« Mehrheit des Vorstandes hält es in erster Linie für unbedingt erforderlich, daß der Staat di« gesamten per- sönlichen Dolksschullasten ohne Einschränkung übernimmt imd ist dafür bereit, dem Staat« das Besetzimgsvecht, allerdings nach Vorschlag dir Gemeinden, einzuräumen. Ferner wurde für dringend notwendig gehalten, daß d!« wöchentliche P fli chtstund en - zahl der Volksschullehrer 39 Stunden beträgt, nnü daß eine wei tere Herabsetzung ausgeschlossen sein müsse. Non einzelnen Seiten wurde sogar darauf hingewiesen, daß vom Standpunkt der Gemeinden, namentlich der kleineren, 32 Stunden verlangt werden müßten. Weit« wuvdtz mit Nachdruck gefordert, daß die entwickelteren Volks schulen zu schützen sind und daß alle diejenigen Gemeinden, di« gegenwärtig bessere Einrichtungen schon haben, nicht verpflichtet wer den sollen, die Lasten für dies« weitevgehsnden Einrichtungen in vollem Umfange selbst zu tragen. Hinsichtlich der Klassenstärke wurde wie im Entwurf eine Schülerzahl von 40 für richtig gehalten. * Gegen dis Zersplitterung des Messewesen». Das Ausstellung»- und Messeamt -« deutschen Industrie in Berlin gab in einer Zuschrift an dl« Handelskammer Dresden seinem Bedauern Ausdruck, daß im Frühjahr 1922 «ine Möbelmcss« in Dresden geplant sei. Dadurch werde di« Zersplitterung der Messen und Ausstellungen gefördert. Di« Handelskammer Dresden antwortete, daß di« nächstjährige Möbelmess« nur wegen besonder«« Umstände in Dresden aboehalten wird. Es sei damit zu rechnen, daß, wenn die Raumfrag« in Leipzig gelöst werd«, sie künftig wi«d»r dort cLgehalten werden wird. , Di« «rtional« Bewegung k« Kai»» Kairo, 26. Dez. Fast die gesanrte studierende Fügend in Kairo ist in den Streik getreten. Zaglul Pascha und die anderen ver hafteten Nationalisten bleiben in Suez unter militärischer Be wachung. Wi« der „New Bork Hevald" aus Kairo ersährt, kam es am 2ö. Dezember erneut zu Ärmchens Dabei rmrrden fünf ägyptische Studenten getötet und 20 verwundet. Zwei englische Regimenter habeiu wie Hawa» meldet, den D«fchl erhalten, sich zur Einschiffung «ach Aooypten bereit zu halten. Dienstes al» Zeugen erschienen. Ein peinlich« Augenblick war es» als das Kriegsgericht auf der Verlesung «ine» Briefe» bestand, den »in gewesener Kriegsurinister, «in« der angesehensten französischen Staatsmänner, aeschatteben hatte. Es war der Brief «ine» Manne» in mittleren Jahren, der in di» schön» Tänzerin wahnsinnig ver liebt war. Al» Mata Hori zu merken begann, daß ihre Spionage gegen Frankreich entdeckt war, wendete st« den Kniff an- dessen sich m di« Enge getrieben« Spione des öftern bedienen, sie bot sich dem französischen Kriegsministerium als Spionin an. Zum Schein nahm man ihre Dienste an. Al» genügend Beweis« gegen sie vorlagen, verhaftet» man sie. Di« schamlosen Bekenntnisse ihrer Geldsucht und ihr« VeüderbthÄt vor dem Kriegsgericht soll«, jeder Beschreibung spotten. — Hübe, Verbreche» kn der Hypnos«, di» setzt anläßlich der Kleppclsdorfer Gerichtsverhandlung besonder» interessieren, «äußert sich Prof. Kauffmann in Hall« wi« folgt: Daß in der Hynof» keine Verbrechen vorkommen sollten, ist nicht richtig. Ich könnt« üb« ein« ganz« Reih« von strafbaren, durch Hypnos« befohlenen Ver brechen berichten, di« mir bekannt geworden sind. Auffallend««» weis« stellen «in ziemlich groß«» Kontingent hier di« Frauen; 1« Gemeinschaft mit ihre» Liebhaber verstehen sie «, ihren Man» hypnotisch derartig unter ihren Einfluß zu bringen» daß dieser — gewöhnlich handelt es sich um «inen .Trottel" — sich geduldig äusplündern läßt. Ein solche» Opfer sein« hinterlistigen Ehefrau habe ich in einer Sitzung au» deren gleichsam dämonisch« Gewalt befreit. — Di« neuerdings durch Hellsehen und hypnotisiert« Medie» für die Aufdeckung von Verbrechen geleistete Mithilfe tst sehr skep tisch zu beurteilen. In den Fällen, wo ich als Sachverständig« solche Versuche beobachten konnte, haben di« Medien vollkomme» versagt. Es wird viel zu wenig mit einer unbewußten Beein- flussung, also einer Art von Suggestion, bei diesen Aufdeckungen von Verbrechern gerechnet. Dann ist weiterhin nicht zu vergesse», daß wir alle viele Dinge beobachten, di« wir nicht in Erinnerung hoben, well die Aufmerksamkeit Lurch ander» Interessen gefesselt ist. Gelingt es, die Aufmerksamkeit zu beseitigen- wi« die» in der Hypnose geschieht, dann erinnert sich der Betreffend« »st an Be obachtungen, von denen « im wachen Zustande.nichts wußte. Ich habe solche Beispiel« tn Vorlesungen öfter» vorgestellt. So lassen sich manche ost frappante Beobachtungen von Medien einfach durch eine Deränderimg ihres Dswußtsemszustandes «klären. — „Wozu wollen Sie da noch Lü Iah« lebend In Lübeck ver- starb dieser Tage ein stadtbrkan !:s Original, d« Sanitätsrat Dr. B-, von dem manch schnurriges Stücklrin erzählt wird, ko kam zu ihm t» die Sprechstunde eine» Tage» «in Mann, gab an, er fei 40 Jahve aü und fragt«, ob du Doktor meine, daß m auch noch di« 90 «lebe. „Rauchen Sie?', fragte der dagegen. „Trinken Ei«? Spirlen St«? Oder yaben Si« sonst irgendwelche Laster?" — Der Mann verneint» entschieden. Du schlug Dr. B. di« Hände ikberm Kopf zusammen: „Ja, Mensch, wozu wollen Sie denn da noch 80 Jahre leben? I" — Sr ist w» ander» beheimatet. Ein Landarzt «zählt dar folgende drollige Stückchen: In eie Sprechstunde kommt «in Mann und betrachtet, während ich ihn behorchte und beklopfte, ernsthaft di« lateinischen Aufschriften verschieden« bei mir umherstehender Flaschen. Schließlich kdnn ich mich enihallen. ihm die Frage vorzuleaen: .Sie sind wohl auch in Lalein zu Hause?" Mißbilligend schüttelt « den Kops: »Naa, Herr Dokter, ich bin in Laudenlhal beheimatet!' Kandel» Industrie, Volkswirtschaft. * Gewerkschaft Adolf»» im Fastenberge zu Johanngeorgenstadt, Die Dewerkenversammlung beschloß die Enziehung einer Zubuße von 95 Mk. zum 1. Februar. Für den aurscheidenden Vorsitzenden de» Grubenvorstandes, Oberstlt. Fr. v. Woyna, wurd« in der Grubrnvov- standssitzung Bergwerksdirektor H. Kein« (Breitenbrunn t. Sa.) g«» wählt. Englische» Kapital in der sächsische« Tutiliudustrie. In der außerordentlichen Generalversammlung d« Hermann Herzog u. Eo. A. - G. tn Neugersdorf, di» mechanische Webereien Halbwoll«» ««Waren, Färbereien und Appretur betreibt, wurd« beschlossen, da» Aktienkapital von 8 auf 6 Millionen Mark zu «höhen, und bi« 1 Million neue Aktten mit Dividende ab 1. Juni 1921 zum Nennwert gegen Barzahlung an die Firma W. LGannttaBradfortb« bigtbm. »fftischü, Kongress«», Loß der Kvmmmrimmr» bet dm» häutigen Ver fahren in Rußland Len Komps nicht durchsetzen «nm und daß augenblicklich von der Vernichtung Le» Kapitalismus nicht mehr di» Red» fein könne. Man müsse Len KapitaliKMM bewehalteu nad Ha »um Stoa tekapttali»mu, umbilden. v. Iagows sitzend, sah sie Li« Truppen Unter den Linden zu den Bahnhöfen marschieren. Von Berlin kchrte sie nach Parts zurück. Im Verfahren vor dem Kriegsgericht soll sich erwiesen haben, welch einen unseligen Einfluß Mata Hori auf die Männer geübt hat, Li« ihren Umgang suchten. Es sind viel« gewesen, und die Mit» tei?ungen, Lie ste ihnrn, denen sie ihre Gunst verkauft«, zu end locken wußte, übei In dem General«, vanstngs MMK an Wttfons DMKerbrmd L» ist vielleicht eine der größten Ironien der Geschichte, daß d« Mann, der den Gedanken des Völkerbundes in die vom Krieg« zer- wühlten Völker schleudert», der mit allen Mitteln seinen Völkerbund plan durchsetzte und darüber den Versailler Vertrag, der doch seine Grundlage sein mußte, aufs gröblichste verschandeln ließ, an seinem Völkerbund gescheitert ist. Wenn Lansings Erinnerungswcrk „Die Versailler Friedcnsverhandlungen" (Verlag von Reimar Hobbing, Berlin SW. 61) liest, wenn man sieht, wie der amerikanische Staats- Aretär, der mit Wilson als Unterhändler tn Paris war, als lästig« Mahner ausgeschaltet, seine praktischen Vorschläge von dem autokra tischen in seinem starrköpfigen Festhalten an einmal gefaßten Plänen unbeeinflußbaren Präsidenten zurückgewiesen wurde, dann werden bisher verborgene Zusammenhänge klar. Man versteht, warum der sogenannt» Völkerbund heute an den Ententekrücken mühsam einher hinken muß, man sieht ab« auch, daß Harding in seinem Plan der Vereinigung der Nationen aus dem Mißgeschick seines Vorgänger» gelernt hat. Am 8. Mai 191V hat Lansing folgende interessante Sätze ausgezeichnet: Dies« Krieg wurde von tun vereinigt»» Staat»» grfllhrt, um für immer Zustände zu vernichten, die ihn hervorbrachten. Diese Zustände sind nicht zerstört worden. Andere Zustände, an- Lere Bedingungen haben si» verdrängt, dir nicht minder al» jen» di» Kdk Em Mftrfuch^ tim tzlpgwop« weck«». An Stell« de» G«B, w De». Da» .Rotze Kreuz' erhielt von Lem Nordpol- forsch« Nansen «tu Radtotelegvamm- in Lem «z u. a. heißt: Ich habe soeben Samara und Umgebimg besucht, La» Elend tst schreck lich. In Len Monoiten September bi» November haben hi« 30804 Menschen den Hungertod «litten. Di« Zahl Ler Sterbenden ver gröbert sich täglich. Bi» Neujahr dürften etwa zwei Drittel Ler Bevölkerung Len Hungertod «leiden, wenn nicht rasche Hilfe kommt. Auf Len Straßen findet man j«Len Morgen «ine Menge Leichen von Verhungerten, Li» von den Hemden angesreffen sind. Auf den Fried höfen steht man Haufen ausgeschichtet« Leichen, meistens Kmder- letchen. Die Leichen sind völlig nackend, La Lis Aeberlebenden die Leichen sämtlich«! Kleidungsstücke berauben. Ueber das ungeherrre Streben werden keinerlei Listen geführt: die Zahl der Opfer ist also nicht festzustellen. E» ist unmöglich, La» Ausfchen Ler Hunderte aus Haut unü Knochen bestehenden Menschen, vor allem L« Kinder und Frauen, zu beschreiben. Etwa» ähnliches habe ich auch während der schrecklichsten Hungerkatastrophe tn Indien nicht gesehen. RS PKffkiF« lfak sich «^hoffen, ff« 1 dt« Welt biherrsch«« soll. M« Steger tn diese» Kriege gedenk« ihren vereint*» Willen den Besiegt«, aufzuzwdege» und all« Zn- ! teressen ihren eigenen unterzuordnen. E» ist wahr, .daß «m die wach geworden« öffentliche Meinung der Menschheit zu be friedigen, dle neu« Allianz mit eine«: Heiligenschein umgeben und „Bund d« Völk«' genannt haben. Doch wie man ihn auch nen nen und sein Wesen verkleiden mag, « bleibt eine Allianz der fünf großen Militärmächte. Wozu die Augen vor der Tatsache verschließen, daß die Macht, durch Anwendung vereinter Kraft der „Fünf" Gehorsam zu erzwingen, da« Grundprinzip be» Bunde« lst. Gerechtigkeit kommt in zweit« Linie, Macht geht vor. Der Bund, wie er jetzt besteht, wird der Habgier und Intrige anheim- fallen, und die Bestimmungen der Einstimmigkeit tm Rate, die ein» Schranke hiergegen bieten könnte, wird durchbrochen werden oder die Organisation machtlos macken. Sie soll dem Anrecht den Stempel des Rechts aufdrücken. Wir haben einen Friedensver- * Globenstekn, 27. Dez. Die wett bekannte Fn. Karl Lukno. Flemming, Hrlzindustrirwerke, beging am Freitag m den Betriebs räumen ein» stimmungsvolle Weihnachtsfeier,!« dem sie vier zehn Iubilare mit über 28jähriger und einen mit 84jähriger Tätigkeit mit Diplomen und Geschenken auszeichnete und dabei auch der neun noch im Betrieb» beschäftigten, bereits 1914 ausgezeichneten Mit arbeiter gedachte. Auch den kurz vorher ausgezeichneten Angestellten Herren Weber und Neubert galt die Feier mit. Siner der Mitinhaber gab dabei einen Rückblick über die Entwicklung des Unternehmens, da» 1864 gegründet wurde. Auch das Gedächtnis der im Weltkriege Ge fallenen wurde durch eine Ehrentafel geehrt. Hieran schloß sich die Beglückwünschung der Iubilare seitens der Firmeninhaber und deren Angehörigen. Amtshauvtmann Dr. Kästner, Schwarzenberg, brachte die letzten Wünsche für die Gesundheit der Iubilare und die weitere Entwicklung des Unternehmens zum Ausdruck. Sodann beglück- wünschte Hr. Weber al« ältester Beamt« namens der Angestellten die Firma und die Iubilare. Der Verlauf der Feier zeigte da» Zusam mengehörigkeitsgefühl zwischen Arbeiterschaft und Geschäftsleitung. Die mit der Zahl 25 versehenen, für die Iubilare bestimmten Weih nachtsstollen erhöhten sichtlich die festliche Stimmung. " Löbau. Ein Rekordangvbot von GL »s« n gab — hi« auf d«m letzten Wochenmarkt. Korb an Korb umsäumt« den Markt, jeL« gefüllt mit Martin»vög,ln. Pvachtvoll, Tier« bi« 18 Pfund schm« waren darunter. Der Preis stellt« sich auf 1ö bi» 18 Mark das Pfund. Di« Dre-Ln« Aufkäufer kamen dabei auch auf ihre Rechnung. Da dl« Nachfrage lange nicht so stark war wi« La» > Angebot Sonntu» st« »wß» Mrua« DSns« «Ä fortschlapv«. und gentlich, , ... von einem Ausländer klar gema«^ , . „ oder besser: gerade deshalb — wollen wir hi« Stegemanns Schluß urteil wiedergeben. Er schreibt: Lansing hatte der deutschen Negierung am 5. Rovemb« mitge teilt, daß die Alliierten unter gewissen Vorbehalten bereit seien, die Verhandlungen aufzunehmen. Am Tage, da Kais« Wilhelm die hol- Qndischr Grenz« überschritt, unterzeichnete Matthias Erzberger in Fochs Hauptauartter im Walde von Eompiegne den Waffenstillstand, der den Feindseligkeiten ein Ende machte. Lr trat am 11. November um 11 Uhr mittag» in Kraft. Als oi* Kanonen schwiegen, war di« deutsche Front rückwärts- fchreitend vor d« Maaslini» angekommen, aber «irgend» von Panik erfaßt, «irgend» geworfen worden. Dieses von allen Glücksgöttern verlassene, der obersten Leitung entbehrende, auf sich selbst gestellte Heer focht unter der Führung des auf seinem verlorenen Posten aus harrenden Feldmarschall» v. Hindenburg bis zum letzten Augenblick tn verbunden« Front und setzte seinen Rückzug in Staffeln fort, ohne dem Feind dr» Rücke« zuzuwende« «nd ohne ihm den Weg in sein« Flanke« freizugebe«. Mühsam schob der Feino den zäh fechtende» Gegner in den letzten Kampftagen vor sich her. Als der letzte Kano nenschuß fiel, standen die deutschen Armeen hinter dem Ternenzen- kanal, östlich von Gent, östlich Ath und Mons, westlich von Thuin und Chimay, nördlich von Rocroy, östlich von Charleville, nördlich von Sedan, östlich von Stenay und Damvillers, westlich von Etain, nörd lich von Norroy und Romeny, an der lothringischen Grenz«, auf den Ostkuppen der Vogesen und an der burgundischen Pforte ausgerichtet. Fochs Manöver war bis zur letzten Stunde nicht zur großen Opera tion gediehen, sonder« tn der Parallelschlacht stecken geblieben. Zwar Katte der Marschall nach der Verdrängung des deutschen Zentrums aus oem Raum« Dalenciennes-Landrecies abermals darauf Bedacht ge nommen, zum Manöver zurückzukehren, und das Schwergewicht wieder auf die Flügel verlegt, um die deutsche Front bei Gent und bei Metz überflügelnd anzugreifen und in Lothringen die große Entscheidung »u suchen, aber die Frage, ob er diesmal sein Ziel erreicht hätte, liegt für immer in Ungewißheit gebunden. Aus der unvollendeten Opera tion blicken vertraute Züge. Foch ist dem ererbten Gedanken treu ge- blieben, auf Mainz durchzubrechen und die an der Maas standhalten den Armeen vom Rhein abzuschneiden. Noch einmal taucht die Er innerung an die von den Deutschen siegreich durchgefochtene Schlacht bei Saarburg auf — die strategische Entwicklung vollendet sich in »inem tragischen Kreislauf. Ist die Frage, ob Foch der Durchbruch gelungen wäre, der zwar nicht mehr zum Gewinn des Krieges not wendig war, wohl aber zur Krönung de» Feldzuges gedient hätte, auch von d« Geschichte nicht mehr beantwortet worden, so sei doch die Be hauptung ausgesprochen, daß die amerikanisch-französischen Armeen sicherlich auf deutsche Bajonette gestoßen wöreit, denn Bothmers 19. Arms« stand noch zwischen Metz und Straßburg aufnrarichiert, um Lie Mosel- und die Saarlinie zu sperren und die Pfalz zu decken. So bleibt dem deutschen Heer« brr Ruhm, unter den schwierigsten Umständen, vor sich den Feind, hinter sich die Revolution, von Len Bundesgenossen verlassen, aber sich selbst getreu «nd seiner «nsterb- ftchen Taten eingedenk, bi« zum letzten Augenblick gefochten zu habe«, ohn* dk» Grenzen d« Vaterländer z, öffne«. Die Kriegsgeschichte wird ihm, ob Deutschland auch den Krieg verlor, zu allen Zeiten und vor all»» anderen Armeen den Lorbeer reichen. Bahn tst von einigen Hambuvaern in «Krem -«sonderen Kasino ein» Spielbank «Lffn«t worden. Für di>» Erlaubnis erhält di« Stadt verwaltung ein« jährliche Entschädigung von 250 000 Mark. Daß di« Bank eine Lange Dau« haben wkd, ist wohl kaum anzunehmen. — Mit 880000 Mark dnrchgebrmmt. Der al» Hilfsarbeit« bei der Polizeihauptkass« Les Polizeipräsidiums Devlin beschäftigt gewesene 24 Jahve alt« Untevwachtmeist« Ler Schutzpolizei Ziebler ist nach Unterschlagung von 880 000 Mark flüchtig gewovden. — Mord «nd Selbstmord. In Frankfurt a. M. erstach am Hei- ligen Abend der 28jährige Handlungsgehilfe Haraschta seinen Schwie gervater, zu Lem sich sein« Frau geflüc^rt hatte, und tötete sich Lam» selbst durch einen Schuß in Len Kopf. — DI« Dripp«rkrmckunge« tn Berlin Haven an Umfang zugenom men. Die Krankenhäuser sind mit Grippserkraukten stark überlastet. — Durch Rattengift getötet. In Bulin wurde am Heiligen Abend der 43 Jahre alte Arbeiter gabel von seiner Ehefrau mit Rat tengift getötet. Da» Ehepaar lebt« schon s«tt läng«« Zeit i« ständi ger Zwietracht. — Seeräuber i« der vstfe«. Di« Bergungsaeftllschast aus Tallkn in Estland sand auf Len offenen Meer« den deutschen Dampf« .Eapeela' ausgeraubt auf. Die Mannschaft wurde an Land gebracht. Ein weiterer Dampfer wird vermißt. Es besteht Lie Bejürchlung, da« er gleichfalls Seeräubern in die Lände fiel. — Der Roma« einer Spionin. Man erinnert sich noch do» Namens Mata Hort, Les Bühnemramrns einer holländisch-indische« Frau, die sehr schön war, als Tänzerin berühmt wurde, in Part» La» Leben «in« großen Kurtisane führt« und im Oktober 1917, nach iHv« Verurteilung durch Las Kriegsgericht, in Mncenne» al» Spionin erschossen wurde. Was sich damals vor dem Kriegsgericht abgespielt hat, was der Angeklagten an konkreten Tatsachen nach- gewiesen worden tst, Las ist bisher in ein mysteriös«» Dunkel ge hüllt gewesen. Erst setzt erfährt man Einzelheiten au» dem Hoch- verratspvozeß, Li« im „Neuen Wien« Journal" nritaetetlt werden. Al» Ler Krieg ausbrach, war Mata Hort in Berlin. Im Antz»
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