Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 15.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192112153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-15
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.12.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Solbrig Gehlert. Bernsbech 14. Dez. Der Fußballklub Saxonia 1910 hatte seine Mitglieder, sowie deren Angehörige, für Sonnabend, den S. Dezem ber, in» Kus'oe Steinkamm eingeladen, nm in Form einer schlichten Feier die Weihe und Enthüllung der Gedenktafel für ihre im Molt- trieg« gefallenen und vermissten Mitglieder vorzunehmen. Der 1. Vorsitzende, Hr. Nudols Goldhahn, begrüßte in herzlichen Worten die Anwesenden. Nach dem allgemeinen Gesang: »Prüder reicht die Hand zum Bunde,' ergriff der 2. Vorsitzende, Hr. 5 ans Ficker, das Wort und gedacht« in eindrucksvoller Deis« der Gefallenen und vermißten. Drei sinnreich« Gedichte, vorgetvagen von drei Damen, unterbrachen seine Nede. Hierauf erfolgte die Enthüllung der Ehrentafel, sowie Verlesung der Namen. 30 Mitglieder sind es, nm di« der Verein traue t, fürwahr, ein herber Verlust! Ebre ihrem Andenken! Treue um Treue! Einige gut «usgewählte Musikstücke, liebenswürdigerweise vorgetragen von den Herren Dost und Starke, gaben der kleinen, aber schönen Feier einen würdigen Nahmen. Im Anschluss hieran wurt« noch Hr. Max Wittoer für seine hervorragenden Leistungen durch Ueberreichung «in« Diploms geehrt. Herbstfers« 1921 Mach j 130: Mannschaft nicht angctreten und Schiedsrichter-Aus losung: ... , ... Spiel 4. 9. D. f. D. Zwönitz—Laicker 2 Lauter mit M. 10 und Sch..Auslösung, Turnen, Spork und Spiel Ständig« Dellag« de» Srzgc birg Ischen Dalkslreunde». ««, 18. De». Zmn letzten Mal in diesem Jahre fanden sich i Sptel 11- 9. Beierfeld 4—Aue 4 . hi« Turnwarte und Vorturner der Sauverein» d«, 14. E. G. zu Aue mit M. 10 und Sch.-An»losung, Lpt«l 2S. v. Bernsbach 3—Johanngeorgenstadt . Ioh.^S.-St. mit M. 10 u. Sch.-Au»lösg., Sp'.«l 25. S. Johanngeorgenstadt I—Bernsbach 2 Bernsbach mit M. 10 u. Sch.-Auslösun^ Spiel 0. 10. Lößnitz S—Hartenstein 2 Lößnitz mit M. 10 und Sch.-Auslösung, Spiel 23. 10. A» 3—Eibenstock 2 Eibenstock mit M. 10 u. Sch.-Au»lösung, Spiel 30. 10. Lößnitz—8 Concordia 3 Lößnitz mit M. 10 und Sch.-Auslösung, Spiel 0.11. Langenbach L—Alberoda 2 Alberoda mit M. 10 und Sch.-Auslösung, Spiel 6. 11. Iug.—Lößnitz Iug. Lößnitz mit M. 10 und Sch.-Auslösung Amtliche Dckannimachnngen des Gaue« Erzgebirge i. V. M. D. V Kommenden Sonnabend, den 17. De'ember nachmittags 4 Uhr. fin det im Erzgebirgischen Hof in B«I«rfelü Eauvorstands-Sitzung statt. Tagesordnung: 1. Verlesen des Protokolls der letzten Sitzung. 2. Be schwerde Bernsbach gegen Tippner. Geladen wird dazu Hauber, Da- vid-Dernsbach. 8. Beschwerde Grünhain gegen Saxonia 3. Geladen wird dazu Spielführer Schettler, Bernsbach. 4. Beschwerde D. f. L. Schneeberg gegen Heyl, Ernst Klötzer und Scheibner-Aue, wozu äusser diesen Herren die Zeugen Gerber und Hahn-Schneeberg geladen wer- den. 3. Protest Aue's im Speele Bernsbach 1—An« 1. Geladen wer den Spielführer beid>erf»i»e und Schiedsrichter Richter. S. Verschie denes. Anschließend sind-t »ine Gau-Vu<chnß Sitzung stakt. Tagesarü- mmg: 1. Berichkrstatiuiq von Ddettspieien be-tr. bezw. Mahl «'n«. Pressewart». 2. Richtigsvrechunq des Kaffenabschlusscs 1021. 3. Früh« sahrsseri«. 4. Werbespiel«. S. Jugendpflege, geladen wird hierzu t«r Gausugendansfchusi, bestehend aus den Herren: Müller-G^ünhain, Fisck>er-Pci«rscld, Schrei«r-Lau'«r, Goldhahn-Bernsbach, Lösss-r-Nu«. 0. Wahl «ine» Schiedsrichter» in d«n Sck'ie-dsrichter-Ausschuß. 7. An träge. 8. Verschiedenem Um recht »ahlreichen Besuch bittet der Gau- vorstand: Vez. Au» t. 14. E. S. Di« IuikeuMulnwuctr and Vorturner der Turnv. D. T. im Bezirk Au« hielten am Sonntag eine Be sprechung im Düvgergarcen über da, im Januar stattfindend« BUHuenschauturnen «b. Es wurde beschlossen, dieses Dühnenturnen unter Mitwirku:^, aller Iugendabteilungen der Bezirk-Vereine am Sonntag, den 29. Januar 19L2, im Bürge rgarten in 4k:e durch- »uführcn. Mit diesem Irkgcndturnen soll gleichzeitig eine kleine Wanderung verbunden werden, um auch da. Wandern im Verein mit dem Turnen zu seinem Rechte kommen zu lassen. Freunde und Gönner der Iargend sind herzlichst dazu eingeloden. Auch sind di« Turnverein« der angrenzenden Bezirke de» Gaue» herzlich will» kommen. Nähere» wird noch bekannt gegeben. Rach 8 112: Schiedsrichter gesohlt: 11. 9. Bernsbach 1—Lauter 1, Seidel-Lößnitz M. 20. 11. 9. Be'nslmch 3—Zwönitz, Ficker-Beierfeld M. 20, 11. 9. Lö- itz 3—Aue 3, Probst-Eibenstock M. 20, 18. 9. Beierfeld 1—Lauter 1, Hennig Grünhain M. 20, 25. 9. Ar» 4—Concordia 4, Eibenstock M. 20, 25. 9. Lauter 3—Grünhain 3, Puschmunn-Schnseberg M. 20, 25. 9. Grünhain Iug.—Beierfeld, Saxonia-Bernsbach M. 20, 25. 9. Hartenstein 2—Ai» 3, Grabuvr-Zwöwtz M. 20, 25. 9. Langenbach 2—Alberoda 2, F. C. lMO-Lößnitz M. 20, 31. 10. Hartenstein 2—Ai« 3, Wendler-Lößnitz M. 20, 4. 12. Derusbach 1—Aue 1, Hahn-Schneeberg M. 20. Gehlert. wen sich i — G. zu gemeinsamem Tun zu einer Uebungsstund« in der Hall« de» Allg. turnverein» zusammen. Geturnt wurden di« Freiübungen für da, »922 stattftndend« Gau turn fsst, anschließend Gcmeinübungcn am Porree Reck und Pferd. Hierauf folgte eine klein» Besprechung he, Turnen, im Biivgsvgarten. Rach erfolgter Aussprache kam Gvtr. Gehlert-Bernsbach auf da» in diesem Jahr stattgesundene Kveisturnfest in Dresden zu sprechen und dankte allen Teilnehmern für ihr« treu« Mitarbeit, die dem 14. L G. beim Dauwertungs- turnen den ersten Stang sichert». der ^!«nk!l«bs!len nach -er LZerbsl« Serke. I . Klasse. Schneeberg Aue Lauter Bernsbach Deserselü Grünhain Lößnitz >Sp! ss- u. o. Tore Punkte Schneebc z 2:2 8: I 4:1 I : 2 i2) 7 :2 4:0 6 5 1 — 25:7 il : I vur 2:2 0 : 0 (0) 0:1» 2:1 2 - 1 12.0 6 4 I 1 >7:4 9:3 Lauler 1 :8 0:0-0) 1 :2 0 : 0 (2) 2 :0 9:2 6 3 — 3 IZ: 12 6:6 Bernsbach 1 :4 1:0» 2:1 0:3 1 :2 4:3 6 3 — 3 9 :13 S.6 Beierfeld 2 : 1 1 :2 0: 0 (0) 3:0 2 :2 4:2 6 2 1 3 12:7 5:7 Grünhain 2;7 1:2 0:2 2:1 2:2 Op) 6 2 1 3 7: 14 5:7 Lößnitz 0:4 0: 12 2:0 3:4 2:4 0(0) 6 — — 6 7 :33 0 :12 S. Klasse A - Dezlrk. Schneeberg Aue Lösznitz I Eibenstock Harienllein Sp u. o. Tor« Punkb L chneederg Siue Lößn'tz 2:8 S - S 6:2 4:4 9:2 4:4 2:5 (0) 7:1 2:0 (0) 8: 1 8:1 2 : 4 (2) S 5 5 4 3 2 1 I I 1 2 25: ic 21 :12 >0 : 17 8 7 5 :2 :3 :5 einschließlich 2 Punkle für Niederschlema Eibenstock S: 2 (0) 1 : 7 0 : 2 (0) IrO 5 2 — 3 7:11 4 : 6 Larlenstein 1:8 1:8 4 : 2 (0) 0.-1 5 1 — 4 S: 19 2 :8 * - Prolssk, 0 . ausgesallen bezw. nicht angelrelen oder disqualifizier! gewesen, () - die zugesprochenen oder abgesprochensn Punk!». Einsprüche gegen die Tabellen müssen bis zum 20. d. M. gellend gemacht werden, nach diesem Zellpuntzt gelten die Tabellen iür gs- nehmigt. Für mündliche Auskünfle fleht Unlerzeichneler zu der am 17. d. M. in Beierfeld flallsindenüen G2-S>ßung zur Verfügung. Gehlert. Kaus, Äof, Garten « «la sichere, Mittel zur Erziel««, der Fruchtbarkeit de« Obst, »llum». a, kommt verhältulsmäölg häufig vor, da» einzeln« Zweig» von Säumen, di» tm übrigen nur immer in, Laub treib«», nicht bliche» «nd nicht tragen vollen, plötzlich Blütenaugen «rz«ug«n und reichlich trag«». D«r Un-rsabren« s!«ht In solch«« Füllen wl« vor «l»«m Wunder, und dach «rtlört sich di« Sach« oft r«cht «Infach. «el näherem gus«hen «rgtdt fich, daß ter Ast an einer Stelle tief «inqeschnlirt Ist. Meist Ist «, «tn Draht oder fester Bindfaden, der ursprlinal.ch dazu bestimmt war, drn betreff«»- den Zweig an «incr Stütz« festzubinden. Der Zweig Ist in di« Dick« a«. wachsen, und da der Draht nicht nachgab, Ist dieser tief tn dl« Rind« und den Hol,kern «ingeschnitten. Wird «r nicht schleunigst gelüst, kommt „ wobl vor, daft Ernt,last und Wind thn an der Cchnilrstell« nlederdrechen lassen. Wie tommt «, aber, daß der «Ingeschnürte As» plötzlich dlltht und trugt» Ma» muß zur Erklärung «twn« näb«r mit den Lebe»,Vorgänge» Im Baume vertraut sein. Lr «ntnimmt dl« roh«» Nährstoff« mit Hilf« der Wurzel» dem Boden. Dies« Nvhsalz« werten im HolzkSrper, all» tm festen Hern des Stammes und der Zweig«, den Blättern zugeführt, dl» gewiffermaßen den Magen darstellen, und dort In baufählg« Fertlglloff» nmsicwantelt. Dies« Fcrtigstoff» werden verwendet, um neu« Zweig«, Blatter und Knospen zu erzeugen und d!« Frücht« au»z»ba»«n; «in s«hv starker Anteil der Fertiglloff« aber wird auch zur Erweiterung de, Wurzelnetze« abwärts den Wurzeln zugeführt. Dies« guführuna geschieht aber nicht im Holzkern, sondern I» der Rinde, als» tn den Außere» Tel len der Stämme und Zweig«. Wird nun «in Draht nm «In«» Stamm od«r Zweig gelegt, wird ein Druck auf die Gefäß« ausg«!ibt, Infllgedessen dl«s« abgeschniirt werden. Dies« absteigenden Baustoff« können nicht abstiege» und verbleiben somit dem abgeschntirten Zw«ig«. Dieser verfügt nun über «inen starken Uebelschutz an Nährstoffen, nnd dieser Ueberschutz Ist es, der alsbald au, zahlreichen Laub'nospen Bllitenknospen erzeugt und di« Frücht« zn besonderer Bollkommenheit ousbildet. Dies« Erscheinung hat dazu geführt, datz der Obstzüchter die Drahtschling« al» Mitt«! an- wendet, Bäume, di« übermäßig Ins Laub treiben, und darüber dl« Frucht- erzeuguug vergessen, zur Fruchtbildung zu zwingen. EI» weicher Draht wird um den fruchtbar zu machenden Zweig gelegt und fest ongezogen, datz er die Nind« scharf zusammcnpreßt, ohne sie jedoch zu durchschn«td«n. Loll die Lchling« wirten, mutz di« Rinde jung nnd elastisch sein, darf als» noch kein« hart« Bork« tragen. Dortellhast legt man unter den Draht einen dünnen Streifen Blech oder Leder, um ein Linschneiden zu ver meiden. Dieses Mittel versagt nie und wird tn der zweiten Hälft« d«v Winters, nm besten Im Mär, oder April ongewendet. Sobald der Er folg erzielt ist, wird die Schlinge abgenommen. Dies« Berfahren hat nur zwei Ucbclstände: Wird di« Drahtschlinge vergessen, kommt «» vor, daß nach einigen Jahren der mißhandelte Zweig niederbricht. Di« zweit« Gefahr besieht darin, datz v'.elleicht tm Uebereifer all« Zweige und zu lange In dieser Weise behandelt werden. Dann werden all« Räbrstvsf« dem Durzdsgstem fern gehalten und diese« hungert. Dann leidet vom zweiten bis dritten Jahre an auch die Krone erheblich, und der Baum verlier nicht selten die kaum gewonnen« Frnchtbark«it und dazu Se- sunthrit und Laubwüchsigfeit. Alan mach« es sich deshalb zur Siegel, di« Drabtschlinge nur gleichzeitig I« einem Drittel der Hauptäst« anzulegen, die Ec'nmtorbeit also auf drei Jahre gleichmäßig zu verteilen. Fern«» sollen die Schlingen vorsichtshalber al.säbrlich im Herbst abgenomme» werden, gleichgültig, ob der erwartete Erfolg bereit» da ist oder nicht. Ist «r noch nicht eingetreten, bekommt derselbe Ast lm nächsten Jahre wie derum «ine Schling«, nur diesmal an «iner ander«» Stell«. I«. * Warzen belm Rindvieh. Namentlich da, Jungvieh sitzt »st ganz voll davon. Lieblingsstelle ist ter Bauch. Man zählt nicht selten LV bi» M Stück von Walnuß- bis Faustgröße. Manchmal hängen sie traubenartig herunter. In solche» Fällen liegt in der Regel ein« Dlutdyskrasi« <un- l-ines Blut) vor, di« zugleich mit der Entfernung der Warzen dekäm .. werden mutz, wenn die Gewächse nicht wieder komm«» sollen. Mitunter spielt auch Bcrerbimg ein« Rolle. Befindet sich hier und da mal «In« kleine Warze, so braucht man sich an» solchen Schönheltsschlern nicht »l«l zu machen. Lie werden wegaeschnittc» oder abgebunden und dl« Wur zeln geätzt. Anders aber ist cs, wenn der ganze Bauch voll sitzt. Da muß das'Tier niedcrgclcgt und gcsesselt werden. Der Arzt schneidet dann «iue Warze nach der andern weg, wenn auch «in Stück Fell verloren geht. Die dabei entstehenden, mitunter recht starken Blutungen werden mit dem Glüheisen gestillt. Das ganze Operationsfeld wird dann mit «Iner zusammenziehenden Lösung desinfiziert und mit reinen Handistchrrn be- bnndcn, damit lein Schmutz an di« Wunden kommt. Groß« Reinlichkeit ist bei der Operation nötig, denn «»hin das Llnt fließt, «ntstehen leicht neu« Warzen. Ehler«. Dolksbibllothek Schneeberg gcössnct Sonnabend abend» >18—US Uhr. Das Pariser HssclM schießt. Don Korvettenkapitän Walter Kinzel, srln»rz«kl bet der ballistischen Leitung der Ferngeschütze (178—180). Die nachstehenden Darlegungen über einen Gegenstand, o« ganz besonders di« Ncugicvds und di« Phantast« der kaien beschäftigt hat, entnehmen wir mit Erlaubnis von I F. Lehmanns Verlag dem soeben dort erschienenen Ducl-e ,,A u f See unbesiegt', herausgegeben von Vizeadmiral v. Mrntey. (Preis geheftet 24 M., gebunden 30 M.) Das Buch, ei» glänzendes Seitenstück zu dem rühmlich bekannten „I m Felo« unbesiegt', gibt in 30 höchst lebendigen und spannenden Einzeldarstellungen ein herzerhelxmdes Bild der unvergänglichen Taten der deutschen Seeleute tm Welt krieg. Mit!« Marz 1918 war ds« Pakkork, deren Lag« wir lang« vorher «lsgeübt hatten, bei Laon klar; drei Geschützstellungen, wohl verbor« asn im Hochwald, über dessen höchste Gipfel das Nohr, auf 45 Grad ge-' stellt, weit hinausragte. Blockhäuser zur Wohnung für die Offiziere, und Matrosenarlilleriskn. — Alles rein MarineI Stollen zur Unter- bringung der kostbaren Munition, 5 Meter unter der Erde. Gefechts- stand über der Erde, auch ein Gesechtsstanü unter der Erde, an dessen Benutzung zunächst mal Kin Dknfch dach!«, denn di« vordersten feind lichen Linien waren immerhin etwa 12 Kilometer entfernt. In weikm Umkreise Nebelapparate zum künstlichen Einneboln der Geschütz« gegen feindlich« Flieger- und Fessrsballonbeoback-tung während des Schießens bei gut sichtigem Metier. Solide Telephonv°rbindungen aller denk- bav-n Stellen mit drin Hauptgefcchtsstand. Klar bis auf» letzt« Schräubchen die Geschütze selbst, das Pulver, d'e Geschosse. Dl« Granaten sahen sa winz'q mm gegen di« Pulvermenge, die sie schleudern sollte. Sonst ist man'» auch bei sclm-even Geschützen ge wohnt, daß die Kartusche etwa s» lang und so dick ist wie das Geschoß. Hier wurde di« Pulocrladung drei- bis viermal so lang als da» Er schoß, s!« war so lang wie dve! ausgewachsen« Menschen hinkereinander- gelegk. ILSrde» di« kleinen Geschoss« in Paris mm wirklich Eindruck ma- chmk Immerhin, wenn man sich vorstellt«, daß plötzlich auf dem Potsdamer Platz in Berlin so ein Ding de'onierle, und dann mal «in, am t lsxanderplatz und zeb» Minuten später am Zoo und denn am' Schl«sisch«n llehnovf s» fort — wa« tn Berlin wohl geschehen »Urd«? — Daß »i» Parir mit dem Ferngeschütz nicht In Trümmer log«» konnten, «ar klar; wir hatten «» mir «iner »moralischen' Ka non« zu tun. Aber «rft »al sicher hintvessen! Di« Entfernung noch der Mitt« »M Pari» betrug «twa 128 Kilometer. Hier irgendwo im Mal.)« stan den 4i» G^Mtz». Man pab dem Rohr 50 Grad Erhöhung, um dem Geschoß de« G«nuß ger'ngsten Luftwiderstand«, in den größten Höhen möglichst lang« zu lassen, und bereckmete dann üte Ladung auf 128 Ki- tanat« Sntsriumnar da» »Ina «ia auf dm» Echkbpladl la» aur Wir ha'ten nämlich folgend« Vorsichtsmaßnahmen vorgesehen: In Am 22 bekamen wir Befehl, am nächsten Morgen da, Feuer auf Paris zu eröffnen. Am 23., um 7 Ubr 15 Minuten früh, ss»l der erste kckmß. Und bann weller erst alle Wertelstund«, bann häufioer in glatter Fo'g«, bi» um 2 llbr die Sonne durchbrach und wir einhkl'en, um di« Batterie» wckü unnötig zn verraten: denn am Horizont ringsum standen fvanzöe sifche Fesselballone und lugten I» die Gegend. »Morgen früh 7 llhr klar zum Weiterfchiesen!* „So, meine Herren, mcnben w!r >ri Tage lang, dann wollav wir setzen, ob wir erfahren können, wo wir tzingeichogea hoberU' ... nng gestellt. Die Frage ist, wie genau man angel>en kann, wo beobach tet werden soll. Paris ist groß!" Das war der Ebef des Stabe» der Siebenten Armee am 20. März 1918. „In we!cl)cr Höhe kann denn der Flieger lull Tag« über Paris sich halten?' „Er w rd mindestens 5000 Meter hoch sein müssen!' „Ans dieser Höhe wird er den Einschlag in t>em Häuscrmeer nicht sehen können.' — Von anderer Seit« kam der Vorschlag, die crstcn Schlisse auf ein Hilfszicl auf etwa 100 Kilometer Entfernung zu legen, In «ine g'e'chgültige Gegend, wo der Flieger vorailssichtl ch in Ruh« und Genmngkcit beobachten konnte. Aber würde er, wenn er den Ausschlag sah. auch genug feststellen können? — Dir hallen unseren Entschluß gefaßt: „Ich danke für da« liebens würdige Angebot, die Beobachtung zu übernehmen. — Wir werden aber ohne Beobachtung auf Paris schiekien. Ich habe die feste 1leb«r- zengung, daß wir treffen werden. Die Meldung vorn Ziel — die wer den uns die Fran-osen selbst machen, in kürzester Zeit! Darum brau chen wtr nicht zu sorgen!' Was waren es für Taae cm der Westfronk vor dem 21. März 19181 Dis zum letzten Schipper fühlte alles: «s kommt ein« große Sack?«; wir gehen los; Hindenburg greift an. Und bis zu den ältesten General stäblern In den Stäben wußte man nicbt genauer: Wo geht es los, und wann geht es los? Alles war bereit. In sieoessiccherer Spannung duckte der Lö:v« zum Sprung zusammen. „Sie wissen nicbt, wa «« los- geht? 9!un sagen Sie mir eines: wo ist Ludendorff?' „Das ist unbe kannt!' „Unbekannt?" „Das weiß niemand! Müssen Sie ibn svre- chen, so lallen Sie sich telephonisch mit dem Hanptquartirr verbinden, telephonisch können Sie ihn sofort bekommen. Aber niemand weiß, wo er ist. Auch im Hauptquartier nur sehr wenige, und di, sagen »» keinem.' cin« kleine Schwierigkeit hinzu; man stelle sich vor, di« Geschütz« stän-I den irgendwo im Grunewald und sollten die Stadt Leipzig beschoßen — das war ungefähr unser« Entfernung —; wonach gibt man dem Ge schütz die genaue Richtung? Man muß bedenken, daß ein Grad falsche Einstellung der Richtung mehr als 20^0 Meter oorbeitreffen läßU Hicr hieß es also, dis Bettungen der Gechütze mit genauester Markierung, versehen, deren Nullpunkt auf estnm bestimmten Punkt in Paris zeiote, nnd die so eingerichtet werden mußte, daß auch dis Einwirkuna des Seitenwindes auf das Geschoß, die wir genau vorher bereckmon konn ten, berücksichllgt und eingestellt werden konnte. Dinu mußt« astrono mische Vermessung hsranaezogon werden. Und die Schwier gkcit wurde sp:«!end gelöst; ein sächsischer Eeographieprosessor „vermaß' »ns trigo- nomctrisch in zwei Tagen alle drei Bettungen mit seinen wenigen Ge hilfen und kam bei unserer Ankunft — natürlich war er Leutnant der^ Reserve, aber ein besonders gemütlicher — mit der beruhigenden, Meldung: „Bettungen sind vennessen; Sie brauchen blaß »ff Null zw stellen, denn müssen Sie mitten 'nein dresfen nach Darisi' Der Arm««, In deren Bereich wir die Geschütz« ausgestellt hatten, war di« ganze Sacl?e nicht sehr angenehm. Sie kannte weder die Ge schütz« noch die Mannschaften und hatte doch Anweisung erhalten, un- scre Wünscl-e zn erfüllen und uns behilflich zu sein. Dian kann« imnierhin vermuten, baß bei wirkungsvoller ^Beschießung wm Paris sich tn iraendeiner Weiss e'v« hest'ge Gegenwirkung der Franzosen imßsrn würde. Deren Abwehr fiel der Armee zur Last. Mehr noch. Schossen wir mit unseren langen Robren ohne besonder« Vorsicht, so mußten d>« Franzosen nach einigen Tagen, selbst wenn ihre Flieger uivd Fesselballone nichts gesehen gatten, durch das bei uns wie beim Gegner längst zur Vollendung durchgsbildcie Schallmeßversahrsn den Ort der Geichützs ziemlich genau kstgestelk haben; da» wollten nur so lange wie möglich vermeiden, und da» erforderte besondere Maßnah men selten» der Armes. stark» Beeinträchtigung der Selbständigkeit dieser Artilleriekomman deure. Zur Leitung d«r Eröllm'vg de« ^r-!«r« <nif Dari« ^am der Admi ral mt an d'e Front. ,„ich drb« "»»I. Herrn Admir».' mit olle» g» wünschten Hilfsmitteln zu !-v«e-.tz>>'»»». Da» wird sich beuvtsäch'ich auf die Dsobach'urg am Ziel b-uiel —. Ich glaubt«, Beom-chn»'«, dcr ersten Schliss» ^ürst« genügen. Uns«?« bcsten Fil.ger haben sich mitl Bereisteruno »ur LeobaLtuna der Auffchläa» über Pari» »ur Lrrfüee/ Am SO. März, abend« um 10 1lhr. brachte der General der Arkll- kr!« in Marl« die Nachricht: „Morgen früh um 4 1!hr Beginn de« Trommelfeuer-/ — Den dickten Nebel In den eiskal'vn Mvrgenstnn» ,,,,».den feno- Frühlingsanfangtgas. käs strahkndcn Fpüblingsmittage, da» Abständen von einigen Kilometern von uu'erer Baiteris waren einzeln-! Tromm-lfeusr, das sich von Stunde zu Stunde merkbar entfernt«, dk Geschütz« ähnlicher Kaliber postiert, m>d ihre Leiiungcn waren tclepho-, N--'wickten v^>m Verrücken der Truppe, der Beut«, der Gefangen«»- nisch mit unserem Desechtsstand verbunden. S e lekämvften irgend- ^h'en, dem Gsiändsgswinn, da» best'mmbe Gefühl aller: setzt geht e« welche Ziele auf Lie kleiimn Lntfcniunzzen von 22 bis 25 Kilon-clern -ineu a-'ßen Sckritt vorwärts. — Niemand vergißt es, -er damals an und sollten auf telephonischen Befehl gleichze-tig mit uns n'ssu-rv. j>cr Westlivnt war! Mm, durs!« annehmen, daß dies Verfahren den pcgnerifchen Se-",.! Meßtrupp« dis Ortsbestimmung der Parisknnonen scbr erschw"-«--' würde. 4V, Verfahren wurde auch durchgeführt; e» erforde-'- si?- L!o« FNHlcwg^abme mit den Artilleriekommandeuren der Arme«, t"> mit kratz aller Störungen alle Dc'ckütze zu der bsabsickilg'en Sckießm" z«m Mitseirem lareit waren, llnd es bedeutete ohne Zweifel »'n«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)