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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192112115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-11
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.12.1921
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Ü2LL — -- 7-»- — Erzgebirglscher Dolksfxe««- v^la, » w. «rk«, M» I. ««IdlM I Nr. 288. 11. Dezember 1921 Aue, 10. DH. DK Kollektivausstellung sächsischer «nd hessischer Künstler kn Stadthaus, ist morgen erstmalig geöffnet. DK äußerst reickchaltige Ausstellung enthalt neben verschiedenen größeren G» mälden auch eine groß« Menge billige Bilder, die sich ganz hervor ragend für Weihnachtsgeschenk eigne». Di« Ausstellung ist zu den üblichen Zeiten geöffnet. Auskunft Wer Prett usw. «rteitt bereit, willigst Oberlehrer Hohlfeldt. y > NNW^^MMW^WW Die Schwestern haben chr daraufhin «Mit, di« Dorothea sei eben mit einem kleinen Mädchen über die Brück» gegangen. Kurz« Zeit danach seien die Sch Western zu chr gekommen und hatten ihr er zählt, di« Schwester Augusts sei soeben in« Schloß gerufen warten, Dorothea lüg« im Blute. Vie hab« daraufhin sofort ü^agtr Sie ist nicht verunglückt, sondern erschoss«» worden. .. . E, wurde der Vormundschaftsrichder der getöteten Schloßherrin Dorothea Rohrbeck, Amt-gerichttrat Thoma« vernommen, ohne dessen Engherzigkeit, wie man sagt, sich weder Fräulein gähn noch Dorothea diesem Grupen anvertraut hätte, der ihnen in ausgesprochener Notlage als einziger mit Geldmitteln zu Hilfe kam. Und was der in Tempel hof wohnende engherzige Vormund vorschrieb, hat der in unmittelbar« Nachbarschaft wohnend« Bormundschaftsrichder stet» gebilligt, ohn« sich an Ott und Stelle von den Verhältnissen zu überzeugen. Gr muß zu^ gebens daß die Einkünfte der jungen Echloßhsrrin, die ein Vermögen von mehr al» S Million« besaß ^>on Anfang 26 000 Mk. einschließlich der Gehälter und Natural verp fleau ng auf 1000 Mk. monatlich und später «rf 128 Mk., ja 100 Mk. wöchentlich (ausschließlich der Gchält« und Naturalveroflsgung) reduziert wurden. Als Fräulein gähn an läßlich der Konfirmation bei ihm «inen Zuschuß beantragte, riet er ihr, die Kleid« fiir Dörth« au» den alten Anzüge» des Vaters machen zu lass«n. Der geug« gab an: Kurz vor der Tat hatte der Vormund bean tragt, einig» alt« morsch, KafianienLSume vor dem Herrenhaus« «tt- -erschlagen zu lass«, wogegen Fräulein Dorothea Rohrbeck, die die alten Bäum« liebte, Einspruch echob. Der Vormund bestand darauf, weil « di« Verantwortung für einen evtl. Unglücksfall nicht W«vn«L- men konnte. Fräulein Rohrbeck hatte am Tage vor der Mordtat dw Entscheidung d« Vormundschaftsgerichis zugestellt «halten. Al» ich dann, sagt« Zeug«, am Sage Ser Tat mit der Eisenbahn au» Hirschberg ankam ^ouv-c ich vom Sanitätsrat Dr. Scholz und an deren abgehokt, di* mich von dem Geschehenen imterttchtoten. Ich wollt« sofort nach dem Herrenhaufe, wo mir Fräulein Zahn entgegen trat. Ich fragte: Dörte wird sich doch die Geschichte mit Sen dummen Bäumen nicht zu Her.zen genommen haben. Ich zitterte an allen Glie dern, währenü Fräulein Zahn «In« unglaubliche Ruh» bewahrt«. Amtliche Bttanutmachnngen de» Gaues Erzgebirge i. B. M. B. B. Sonnabeich, den 17. Dezember, findet nachmittags in Beier feld «in« Gauvorstands, und Gauausschuß-Sitzung statt, wozu all« Vereine gebeten werden, Vertreteer zu entsenden. Lokal, Zeit, und Tagesordnung werd«» noch bekannt gegeben. Gehlert. - Solbrig. O Schneeberg, 10. Dez. Morgen, Sonnfag, findet' auf dem hiesigen Spottplatz« ein erstklassiges Propnganimspiel zwischen V. f. L. 1 und V. f. B. Geyer 1 statt, Geyer ist spielstark und steht in gutem Rus. Beginn S Uhr. . —* Bockau, 10. DH. An unserem Erzgebirge wird dem Wintersport größtes Interess« entgegengebracht. Wenn die Natur ihr Winterkleid angezgoen hat, Bäume und Sträucher dicht mit Schn«« bedeckt find, dann gehts mit Ski und Rodelschlitten hinaus, um sich in diesem go- flmdheitlichen Spott zu betätigen. Mit Zickel geht es im Saus von Derg zu Tal, daß die Schnocfunken stieben. Da blitzt da» Aua«, di« Wangen sind gerötet. Es ist ein herrlicher Anblick, wenn «in Skiläu fer über di« weich« Decke dahlngleitet. Er gleicht dem flüchtigen Renner, der in kürzester Zeit di« größten Strecken mühelos durcheilt. Der Sport, insbesondere der Wintersport ist ein Zauberer, er zau bert den Wust des Alltags, Last und Sorge aus dem Leben hinaus und macht den Körper und Geist frei und leicht und schaffensfreutlg zu neuer Arbeit. Um nun dem Wintersport die Ausbreitung zu geben, die er verdient, ist am 8. Dezember hier «in Wintersportvevein gegrün det worden, dem bereits viele Mitglieder beigetreten find. Der Vor stand setzt sich wie folgt zusammen: Erich Wensky, Vorsitzender, Walter Preiß, Kassierer nud Rick. Walther, Schriftführer. Wett«» Aumek- üungen werden entgsgengenommen. , UE LH 8 II I. 88 KL SB K ß 8 bl»«sn Z ssiemon S L-Z LS LZ L 2 bvkul,« NexLLo., Svlmnrenbsrg. ungehalten, aus zu beseitigen, Heiratsanträge gemacht und es fei ihr unheimlich daheim. Erupcn gefragt, ob sie Dorothea nicht gesehen hätten am Tage des Mordes. Oertllche Angelegenheiten? Der Warenausverkauf. des Bewilligung» ver- zu vertreten, rott die Ihne» Pfeffer in dtt Augen streuten und unter Drohungen mit Revolvern dtt Handtaschen mit «twa LVO OOO Mark Lohngsidern «üb ten. Dtt Täter find entkommen. - Lichtensteins. Dtt Polizei nahm «in 18jährige« Pärchen fest, das als Wahrsager unter hochtrabenden Name» zahlreichen Dummgläubigen zum Teil erheblich« Beträge abnahm. " Dresden. Der Kassierer der Glasfabrik Siemens und zwei an- der« Angestellte die von der Deuben« Bank die Lohngeldsr abgehoben Am Landtag fragt« gestern -er Aba. Schiffmann (DL.) dtt Regie- rang, wie dem drohenden allgemeinen Warenausverkaus begegnet wer den könne und welche Maßnahmen «gttrungsseitig getroffen worden seien. Wirtschaftsminister Fcllisch äußert sich zu der Anfrage in länge- ren Ausführungen. Durch den Tiefstand der Mark seien -tt Voraus setzungen für den neuen Ausverkauf in Deutschland ohne weiteres ae- gebm lUwesen. Dieser Ausvnkauf hab« sich durch den Hochstand der hab« nahe , Aue, 10. Dez. Morgen nachmittag 6 Uhr findet in der Nicolai- kirche ein« Adventsfeier für Kinder statt. Dabei werden adventliche und weihnachtlich« Lichtbilder vorq« führt, auch dtt lieben Wcihnachtslied« werden zu ihrem N«lite kommen. Es soll eine .frohe Sogcnsstnn-e fiir imseve Kinder sein. Alle Eltern, welch« ihren Kindern «ine schöne Sonntagsstunde voll echter Weihnachts stimmung und -Freude wünschen, werden auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht. Dtt Kinder sollen iHv« Kinderhorte mid- bringem Der Eintritt ist frei. Jedoch wird ein« klein« freiwillig« Gabe zur Deckung der Kosten gern angenommen. Abend 8 Uhr soll ebenfalls in der Nicolaikirche, da der groß« Pfarrhaussaal für derartige Veranstaltungen sich doch als zu klein erwiesen hat, ein! Famllt««obenL gdholtt« ««den. Er möchte dtt Hetzen auf Weihnachten einstimmen und und dtt Gemeinde zufammenschließen in rechter Dorfrerrde und froher Erwartung auf da» Fest. Chöre, gesungen vom Sängerchor Ler Landeskirchlichen Gemeinschaft, farbenprächtig» Lichtbilder Und gemeinsame Lieder eoievden mit einander wechseln, Pfarrer Leßmüller hat dtt Leitung. Der Be such d« Abend» fei angettgentlichst «mpfichlea. Gesangbücher «it- bringen Au«, 10. Dy». Di« Auszahlung -er NntHaltsbeiträge für -tt tschecho-slowaltschen Staatsangehörigen findet Montag, den 12. De zember 1931 vorm. S Uhr im Stadthause — Zimmer 18 — statt. Au«, 10. Dez. Dtt Ortsgruppe der Klein- und Mittelrentner hält am Montag, den 12. Dezember, K2 Uh, »in, dringlich, Versammlung in der Kochschutt üb. Johanngeorgenstadt, 10. Dez. Hier find rottdenrm von den Grenzüberwachungsbeamten «ine Anzahl Personen aus der Tschecho- slovxckei vechaftet word«n, dtt in Sachs«« Waren «ingekauft hatten, und st» dem Ausfuhrverbots «wider über dtt Grenz« bringen wollten. Dtt Waren wurden beschlagnahmt. rung der Kohttnsttuer, welcher «ine Erhöhung der Steuer auf 4 0 v. H. Vorsicht, und nahm einen Antrag an, den Bezug von Hausbvandkohtt zu erträglichen Preisen zu ermöglichen. * Der Kantor-Titel. Nach dem gesetzlichen Bestimmungen hat jeder kirchemnusikalische Beamt« auch in Ler kleinsten Landgemeinde das Recht auf Len Titel „Kantor*. Seit der am 1. Juli L. I. er folgten Trennung von Kirch« und Schutt gibt «s dtt Bezeichnung .Kirchschullchrer" nicht mehr. " Äbschlagszcchlung für Pensionär« «sw. Der Landtag hat die Regierung ermächtigt, den Empfängern von WartegelL, Ruhegehalt urck Hinterbliebenenbezügen au« der Staatskasse aus di« ihnen nach der bevorstehenden Neuregelung der Bocuntenbezüg« für dtt Zeit ab 1. Oktober 1021 zustehenden erhöhten Versorg, ungsg«bührnisse »in« Abschlagszahlung im Betrags der auf Len Monat November 1021 nach den bisherigen Sätzen fälligen Bezüge zu gewähren. Soweit am 1 No vember neben den eigentlichen Monatsgebührnissen Nachzahlungen für eine zurückliegende Zeit geleistet worden sind, beschränken sich dtt Ab schlagszahlungen auf die eigentlichen Monatsgebllhrniffe. Die Aus- Zahlung der Abschlagszahlung wird mit allen Kräften beschleunigt werden. Der Doppelmorv auf Schloß Kleppels-orf. Hirschberg in Schlesien, 8. De». Dir Zeugin Mend« gibt an, daß Grupen eine sehr kühl« Ausnahme bei seinem Eintreffen in Kleppelsdorf gesunden Habs und fast immer Mühl« gespielt oder gelesen habe. Von einer Verstimmung zwischen den beiden Mädchen hab« st« nicht» bemerkt, doch bekundet auch sie, Laß die kleine Ursula meist sehr traurig gewesen sei. Der Versitzende fragt dann dtt Zeugin, ob der Angeklagte nach Lem Aufsinden Ler Leichen sehr aufgeregt gewesen sei. Zeugin: Ja. Er sagte gleich zur Frau Eckert: „Da hick« ich -wohl schuld daran/ Auch sie gibt an, daß er sich dann aufs Sofa gelegt hak». Die Zeugin Hirsch er klärt, daß stt kein« Veränderung an dem Angeklagten nach dem Morde wahvgenommen hak». Auch sie hak» gehört, daß Fräulein Zahn nach dem Revolver frua and der Angeklagte erwiderte: »Das ist doch der Revolver, Len ich gekauft habe/ — Sanitatsrot Dr. Schulz,-« sofort nach der Entdeckung des Mordes in Las Schloß gerufen war, bestätigt, -atz Grupen ihm gesagt habe: Geben Sie Ursula doch irgend etwas, damit -stt aussagen kann, rott «» gewesen ist. Die» sei chm ausgefallen. Auf Befragen des Fräulein Zahn habe diese gesagt: ^Ach Gott, es gibt so bös« Menschen im Hause/ Don diesen: Augenblick« an hatte der Zeuge den Angeklagten im Verdacht. Postvrrwalter Grimmig gibt an, daß er schon sehr lang« im Rvhrbeckschen Harffs verkehrt und davon gehört Habs, daß Grupen Ler Dorothea nach dem Leben trachtet«. Hätte er ihn aber nicht schon vorher in Verdacht gehabt, so wäre er angesichts der ruhigen Haltung d«s Angeklagten nicht zu Lieser Ansicht ge kommen. Dagegen sei ihm Las Verhalten der Frau Eckert auf- fällig erschienen, dtt angesichts ihrer toten Enkelkinder so ruhig geblieben sei. Dor seinem Abtransport« nach Hirschberg habe ihn der Angeklagte gefragt, ob Fräulein Mohr und seine Schwieger mutter bei ihren früheren Aussagen geblieben seien, und als 'hm der Zeitge Lies -bestätigte, erklärt: „-Dann bin ich beruhigt/ — Kriminalbeamter Lachnitt hält es für ausgeschlossen, daß je- mand von außen in das Mordzimmer gekommen sei. Es werden dann noch weitere Zeugen vernommen, die ab« nichts Neues aus sagen, sondern nur bestätigen, Laß auch ihnen da» rrchig« Verhalten der Frau Eckert imd Les. Angeklagten ausgefallen sei. Auf ein« Frage, wer nun Erbe -es Besitzes setz habe Frau Eckert «rwidert: „Die Hälfte Rohrbeck, und die Hälft« ich/ — Der Zeuge Klepich gibt an, daß -er Angeklagte bei seinem Abtransport« dtt Zeidg innen Mohr und Eckert ermahnt habe, bei ihren Aussagen zu bleiben. Als ihm das Sprechen mit den Zeuginnen untersagt wurde, hab« er ihnen «twa» auf plattdeutsch -ugernfen, das der Zeug« nicht verstand Dtt Zeugin Oberschwester Emma Kube ist von dem Vater der ermordeten Dorothea Rohrbeck gebeten worden, sich nach feinem Tode um Dorothea zu kümmern, und hat seit dieser Zeit Fraulein Zahn scharf beobachtet, ohne etwas Nachteiliges über sie aussagen »u können. Stt erzählt, daß Dorothea im Dezember zu ihr gekommen sei und geäußert habe, daß Grupen ein grundschlechter Kerl sei. Stt hätte das Gefühl, daß Grupen chr nach dem Leben tvachte. Einig« Tage vor L«m Mondtage sei sie auch zu ihr gekommen und habe ihr erzählt, daß Grupen mit der Ursula, Ler Irma und einer sogenannten Stütz« angekommen sei. Grupen habe chr verschiedene Heiratsantrage gemacht und es sei chr unyeimnch daheim. Erupcn, habe sich ihr auch angeboteu, das Gut zu bewirtschaften. Sie hab« ' ihm darauf erwidert, daß er doch garnichts von der Landwirtschaft verstehe und also Las Gut nicht bewirtschaften könne. Stt hätten darauf verabredet, daß Dorothea jeden Tag zu chr kommen möge. Dorothea sei aber nicht erschienen und sic habe darauf di« Schwestern geben gewesen. Dieser Ausverkauf hüb« sich Lurch den Hochstan- der tschechischen Kron« in Sachsen ganz besonders bemerkbar gemacht. E» hab« nahe gelegen, -tt freigogebenen Waren sofort wieder einer Aus- mhrkontrvll« zu unterwerfen. Dem habe aber -tt NHeinlandkommis- flon widersprochen. Erst Lurch Verhandlungen -er Reichsvogierung habe dtt» erreicht werden können. Sofort nach -em Einsetzen Les Ausverkaufes hab« sich -tt Reichsregieruna dtt Beseitigung einiger Auswüchse angelegen sein lassen, insbesondere dtt Einschränkung Les kleinen Gvenvzerkehr». Weitere Einschränkungen hätten Ltt Finanz ämter Dvesden un- Leipzig auf Grund eigener Zuständigkeit im Gin- vernehmen mit -em Wirtschafisministerium «lassen rück dabei -tt Ausf^r von Kartoffeln völlig unter Verbot gestellt. Durch Verschär fung der Ueiberwachung -es Gvenzverkehrs sei fern« dafür gesorgt woä>m, daß die bestehenden Verbot« auch Lurchgeführt wurden. Schon vor dem Einbringen der Anfrage hätten Verhandlungen Le» Wirt- schastsministeriums mit Len Organisationen des Handel», der Indu strie, der Arbeitnehmer und -er Verbraucher stattgefun-en. Wettere Verschärfungen Les Drenzverkehr» zwischen Sachsen und Döhmen hab« man aber nicht für erforderlich erachtet, weil man sonst dtt Gvenzbe- völkerung an der Aufrechterhaltung eines gewissen maßvollen Aus tausches von Gegenständen -es täglichen Bedarfes hindere. Dtt Reichs- rsgttrung habe die meisten Waren des Zolltarifs, insbesondere auch -tt der Bekttidung dienenden Waren unter Ausfuhrverbot gestellt, -. h. immer in dem Sinne, daß Ltt Ausfuhr nur unter gewissen Beding ungen zulässig sei, damit Ler Innenbedarf nicht zu tu« komme. Es könne nicht zweifelhaft sein, Laß Lie» für Ltt deutsche Lxportindustris nicht unerhebliche Erschwerungen bodcutt, über er hoff«, daß Lies» Er schwerungen bei verständiger Handhabung nicht zu »inschneiüenL sein würden. DK sächsische Regierung werd« alle» tun, um berechtigt« Wünsch« nach Beschleunigung und Vereinfachung -es Bewilligung»ver sah cens beim Neichswirtschastsminister nachdrücklich zu vertmten, wk dies schon jetzt mit Erfolg geschehen sei. E» würde ernstlich zu «wä gen sein, ob die jetzigen Zollsätze nicht noch weiter «höht w«d«n uniß- ten. Jedenfalls werde dtt sächsische Regierung all« Mahnahrnrn unter stützen, -tt geeignet seien, dtt unerfreulichen Begleiterscheinungen unse res wirdererwachenden Ausfuhrhandels nach Möglichkeit zu beseitigen, ohne daß dadurch gleichzeitig ein» Erdrosselung unseres legitimen Ausfuhrhandels eintvete, an dessen Schaltung da» ächstsche Wirt- schaftsleben ein ganz besondere» Intevess« habe. Auf der Konferenz der deutschen Wirtschaftsminister, Lie in der nächsten Woche in Darm stadt stattfinde, würde über diese Dinge ein ernstes Wort gesprochen werden. Die Ausfuhrregelung dürfe nicht zu einer Ausfuhrsperre aus- arteü, also wir dürften nicht von einem Extrem tu ander, fallen. Gesprengte Fesseln. Rowan von Hau« Schulz« (Nachdruck verboten.) (SO. Fortsetzung.) Georg traf dieser unerwartet» Berzweifluu-gsausbruch im ersten Moment.mehr überraschend al» «schrecken-, er verstand anfangs gar nicht, was Ltt leidenschaftlich herausgestoßenen Wort« Käthes eigentlich bedeuten sollten. Wer wollte es wagen, stt beide auseinander zu reißen, wer das Enü» ihrer Lieb« gebieten, solange stt tu ihr miteinaick-r einig waren. Er fühlte Ltt Kraft in sich, mit Käthe mck für Käthe einer Wett di» Stirn zu bttkn. Sr strich leis« Ler Weinenden liebevoll Wer den dunklen Scheitel und nahm ihr« kalte, kleine Rechte in sein« beiden Hände. „Du flehst Gespenster, Kind/ sagt« « Laun. „Heute, an diesem klaren Sonnentag«. Wie kannst Lu dich so furchtbar erregen? Du weißt, ich halt« zu dir, solange ich lebe! Was will uns da Lie Welt? lind wenn sich alles gegen uns erhebt, wir gehen unseren Weg, wenn wir nur unser selbst gewiß sind/ Käthe senkt» Len Kopf; was sollte st« gegen Liese Worte sagen, di« In ihr« sachlichen Einfachheit so klar Ltt Situation beleuchteten lind Las Unnatürliche dessen, was sie sich vorgesetzt, wie mit Kenlen- jchlägcn festnagcltcn. Doch sie konnte nicht niehc umkehren, sie fühlt«, wie ihr d« Rückweg für immer versperrt war durch Li« Gestalt -er verhärmt*» Frau, deren Schuld zwei Schuldlose verfolgt«; es mußt« jetzt heraus- kffagt werden, auch wenn es stt beide vernichten sollt«. -Ich weiß Las ja alles, Georg, was du mir vorhältst! Trotz dem aber müssen wir uns trennen! Es ist nicht ander» möglich! habe versucht, mich gegen La» Schicksal anzustemmen, ab« ich t»d» «ingeseh«^ -aß — vergeblich ist- Morgen sch« «ts« ich fix« I von hier, wo un» niemand kennt, wo du mich niemals wieder- finden wirst/ „Köthe/ Zn fassungslosem Entsetzen war er aufgesprungen. Wie ein« blitzartig« Erleuchtung überkam es ihn, -aß es sich hi« nicht mehr um dtt haltlose Sorge «ine» geängstigten Mädchsn- Herzens handelt», sondern daß sich «in« furchtbar« ernst« Notwendig- leit hinter Liesen «signierten Worten verbarg. Er rüttelte an ihrer Schulter, er knick vor Ihr nieder, er suchte den Blick ihrer Augen, indes sie Len Kopf in Len Armen abgewandt hielt und ihm nicht ins Gesicht zu schauen wagt«. „Käthe/ wiederholt« er immer wie-er in furchtbarer Angst. „So sprich -och bloß, nur ein einziges Wort! Ich verstehe Lich ja nicht, ich kann Lich ja nicht verstehen! Was soll denn Las alles bedeuten?" — Er hatte sich wie-er auf Len: Dcnnnstumpf niedergelassen und zog sie von neuem auf seinen Schoß. Ihr Kopf fiel schwer auf seine Schulter Loch sie duldete ss jetzt, daß er ihr todbleiches Gesicht cmpovhob und sie auf die erblaßten Lippen küßte. Dann öffnet* sie endlich Ltt Augen mrd ihre Blick» tauchttn tief ineinander, al» ob stt sich gegenseitig in innerster Geel« lesen wollten. Un- aus Ler stahlharten Energie, die aus -em Ansd-nuk ihrer Augen sprach, ward ihm auf einmal dtt Erkenntnis, Laß das Mädchen sich selbst überwunden, Laß stt »inen Entschluß gefaßt hatt«, in dem stt unbeugsam bliek^ -aß ave», alle» fiir ihn ver loren war. Im ersten Moment glaubte er z-usammenbrechen zu müssen unter dcr Wucht dieser Erkenntnis, daun aber peitschte ihn ein neuer Gedanke wie mit G«iH«lhieben auf, d«r Gedanke nach d«m Grunde diese» EntschLug«» d«u er gerat» voo Käthk am all«vwuffgst«u «^ wartet Hali» „Warum?" —- Unzählig« Kombinationen -irrchkrsdyken kn der heissen Erregung Les Augenblick» sein Hirn; irgend ein unerwarteter Zwischenfall mußte eingetreten sein, «in Zwischenfall, Lessen Fäden zu Lem dunklen Geheimnis seines elterlichen Haus« hinüberliefsn. „Käthe!" begann «r endlich mühsam nach langem Schweigen, und sein« Stimme klang ihm selber fremd und rauh. „Ich fass« noch immer nicht, was Lu mir gesagt hast! Du willst dich von mir trennen, du willst fort von mir? Plötzlich, aus heiterem Himmel? Ich bitte -ich um alles in der Welt, sprich, warum das geschehen soll! Lös« mir dieses Siätsol, oder sch verlier» darüber meinen Verstand!" Mit angstvoller Spannung hingen seine Mck« an ihren Lippe» sein ganzer Körper bebte, fk fühlte Len stürmischen Herzschlag Les Mannes in ruckweifen Stößen an -er eigenen Brifft. „Ich kann es dir nicht sagen, Georg!" war -i« leis« Antwort. „Quäl mich auch weit« nicht mit Fragen! Laß « dir genug sein, daß es unmöglich ist, daß wir uns Leide gehören dürfen. Ein Schicksal sicht zwischen «ns, dem wir nicht trotzen, dem wir nur ausweichen können! Mein Entschluß ist unerschütterlich! Ich bin heut« hkr, um für iminer von dir Abschied zu nehmen! Du wirst mich niemals Wiedersehens Ich hab« mich durchgerungen un- kenn« jetzt nur noch den «inen Wunsch, -aß auch du dich, ohne zu fragen, zu forschen, still in Lein Geschick «gibst!" Ihre Stimntt sank zu einem fast lautlosen Flüstern herab. „Glaube mir, Grovg, Laß auch ich l«id«, grenzenlos leid«, daß Ich alle» nur ertrag, mck -urchkämphe aus Lieb« zu dir, weil es für Lich geschicht!" — „Weil es für -Ich geschttht/ — Wie konnte in dcr Dcrwelgerung scincs Lcdciloglü.l>r- für ihn ein« Notwendigkeit ittg«n; dtts« Lunkl« AnL«utung wirkt« nur, daß KaujaWtt«bahürt«jH «l Hgß, trttd. . »WM» — ZLMIW. —
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