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Sächsische Amts-, Anzeige- und Nnteehaltungsblatt für Schandau, Sebnitz und Hohnstein. Durch alle Postanstalte» zu beziehen. PrännmerativuSpreiS vierteljährlich kO Ngr. 12. Freitag, den 19. Marz 181)8« Abonnements-Cinladung. "MU Indem mit Nr. 13 das erste Quartal der „Sächsischen Elb-Zeitung" zu Ende geht, ersuchen wir die geehrten Leser, besonders auswärtige, höflichst, ihre Neubestellungen baldgefälligst bewirken zu wollen, um jede Verzögerung in der Versendung zu verhüten. Bestellungen hierauf nehmen außer allen Postanstalten noch Herr Buchbindermstr. Broscp in Sebnitz, sowie Herr Kämmerer Hesse in Hohnstein b. St. entgegen. Pränumerationsprcis vierteljährlich 10 Ngr. Inserate werden spätestens bis Donnerstag früh 9 Ühr erbeten. Die Expedition der „Sächsischen Clb-ZeLtnng." Wochenschau. Sachsen, -s Reinhard ödorf. Ich erlaube mir heute, eine Thatsache mitzuthcilen, die zwar nichts weiter als ein blo ßes Ammenmärchen ist, aber dennoch einen großen Theil der Bewohner unserer Gegend in die größte Spannung und Auf regung versetzt. Vor einiger Zeit nämlich befand sich der Knabe Peter (ich bitte, sich nicht an den ominösen Namen zu stoßen) von hier im nahen Walde, um Holz zu holen. Er hatte sei nen Sitz auf einer Birke aufgcschlagcn, als er plötzlich unter derselben einen großen Hund mit goldnem Halsbande gewahrte; seine Furcht davor verwandelte sich in Erstaunen, als derselbe sich in eine holde Mädchengestalt verwandelt und ihn freundlich kittladet, heruttterzukommeii. Da wird ihm folgender Auftrag crtheilt: er solle, da er Confirmand sei, am Palmsonntage wäh rend der Einsegnung am Altar sein Schnupftuch unter die Knice breiten und alsdann sofort, ohne ein Wort zu sprechen, an die selbe Stelle im Walde kommen, wo ihm ein Nabe und dann eine Schlange erscheinen würde, die er beide durch das Tuch küssen solle. Dafür werde ihm nicht nur eine große Belohnung zu Theil, sondern auch sie, die verzauberte Person, von ihrem Jahrhunderte langen Banne erlöst werden. Der Knabe läßt sich die Geschichte trotz aller Ermahnungen des würdigen Pre digers der Gemeinde nicht ausrcden und ist, als der Held des Tages, fest entschlossen, zum Stelldichein sich einzufinden. Ab gesehen nun voM Unsinn dieser Geschichte, ist die Pointe des Stücks doch die, daß nicht nur Niemand im Stande ist, unsern Leuten das Märchen auSzurcden, sondern auch, daß man von weit und breit beschlossen hat, am Palmsonntage, und das lei der wohl auf Kosten der Andacht, nach Neinhardödorf zu wall fahrten, um der Lösung des Bannes möglichst nahe zu sein, welcher entweder nichts ist, als die Folge von unverdaulicher Nomanlecmre oder das Hirngcspinnst eines dummen Jungen, der mit seiner frechen Dummheit Eclat machen will. Dresden. Einheimische wie fremde Zeitungen thcilcn mit, daß S. königl. Hoheit der Prinz Georg eine Reise nach Por tugal zu unternehmen beabsichtigt, und sollen, dem „Fr. I." zu folge, mit dieser Reise Heirathspläne in Verbindung stehen. Dem Vernehmen nach sei eine 15jährige portugiesische Prinzessin bestimmt, die Gemahlin des zweiten Prinzen unseres erhabenen Königshauses zu werden. — Das officiclle „Dr. Journ." enthält das Verzeichnis) der in Folge des FriedcnSrichtergcsetzcs von Sr. Majestät dem Könige ernannten Friedensrichter. Sc. Majestät hat in dieser Hinsicht die Voranschläge genehmigt, welche ihm von dem Mi nisterium des Innern auf Grund der von den dazu in Wirk samkeit gewesenen kreis- und provinzialständischcn Eommissionen ausgestellten Candidatcnlistcn unterbreitet worden sind. Die Ge- sammtzahl der Friedensrichter beträgt 251, die sich auf die vier Regierungsbezirke des Königreichs folgenderweise vertheilcn: 1) Regierungsbezirk Dresden mit den'Amtshauptmannschaften Dresden, Meißen, Pirna und Freiberg 70; 2) Regierungsbe zirk Leipzig mit den Amtshauptmannschaften Borna, Grimma, Rochlitz und Döbeln 64; 3) Regierungsbezirk Zwickau mit den Amtshauptmannschaftcn Chemnitz, Zwickan, Niederforchheim und Plauen 76; 4) Regierungsbezirk V udissin mit den Anus- hauptmannschaftcn Ludissin und Löbau 41. Die Friedensrichter haben ihre Fürsorge vorzugsweise denjenigen Theilen der Sicher- hcitö- und Wohlfahrtspolizcipflcge zu widmen, welche die Aus- rcchthaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung, die Abwendung von Friedensstörungen, die Sicherheit der Personen und des Eigcmhums, das örtliche und Bezirksarmenwesen, den Zustand der öffentlichen CommunicationSwege (mit Ausnahme der fis- calischen), die öffentliche Sittlichkeit, sowie die Nahrungs- und Erwcrbsvcrhältmffc der arbeitenden Klassen betreffen. Auch dürfen sie auf der That ergriffene oder flüchtige Verbrecher ver haften und Haussuchungen nach gestohlenem Gute halten lassen. Für den Amtsbezirk Pirüa wurden erwählt: Hr. Gutsbesitzer Wilhelm Ludwig Haußmann zu Ebenheit, Hr. Rittergutsbesitzer, Major a. D. Serre auf Maren, Hr. Rittergutsbesitzer, Kammer herr und Lieutnant v. d. A. Alexander Caspar Graf Ncr auf Zehista, Hr. Bürgermeister Carl August Ebert in Stadt Wehlen; für den Amtsbezirk Stolpen Hr. Amtsverwalter Woldemar Aster zu Nennersdorf, Hr. Erbgerichtübcsitzer Johann August Kegel in Dobra; für den Amtsbezirk Hohnstein Hr. Amtover- waltcr Ernst Ehregott Eckelmann in Hohnstein; für den Amts-